Zweites Konzil von Konstantinopel und Soziale Mobilität: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox Ökumenisches Konzil
'''Soziale Mobilität''' (in Wirtschaft und Gesellschaft)
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Das '''zweite [[Konzil von Konstantinopel]]''' (das fünfte [[Ökumenisches Konzil|ökumenische Konzil]]) fand [[Wikipedia:553|553]] unter dem Vorsitz von Eutychius, [[Wikipedia:Patriarch|Patriarch]] von [[Wikipedia:Konstantinopel|Konstantinopel]], statt, um Fragen zu lösen, die aus den Entscheidungen des [[Konzil von Chalcedon|Konzils von Chalkedon]] (451) entstanden waren, sich im Kern um die Frage nach dem Verhältnis der göttlichen und menschlichen Natur Christi zueinander drehten und mittlerweile seit einem vollen Jahrhundert die Christen spalteten (siehe [[Monophysitismus|Monophysitismus]]). Konkreter Anlass der Versammlung war der so genannte [[Wikipedia:Dreikapitelstreit|Dreikapitelstreit]]. Das Konzil, die letzte der fünf großen Kirchenversammlungen der [[Wikipedia:Spätantike|Spätantike]], verwarf dabei drei ältere christliche Schriften als im Irrtum befindlich, da sie im Wesentlichen [[Nestorianismus|nestorianischer]] Natur seien; im Rahmen eines Kompromisses wurde jedoch ausdrücklich darauf verzichtet, deren Autoren deshalb als [[Ketzer|Ketzer]] zu bezeichnen.  
Von sozialer Mobilität wird dann gesprochen, wenn sich Menschen im sozialen Positionsgefüge bewegen und ihre Positionen wechseln – zum Beispiel ihren Beruf, ihren Betrieb, ihre Stellung innerhalb eines Betriebes oder ihre soziale Schicht.


Einberufen wurde es vom oströmischen Kaiser [[Wikipedia:Justinian I.|Justinian]], der auch persönlich in die Diskussion eingriff, allerdings nicht selbst anwesend war. Die prominentesten Teilnehmer waren die Patriarchen von [[Wikipedia:Antiochia|Antiochia]] und [[Wikipedia:Alexandria|Alexandria]]. Die Zahl der beteiligten Bischöfe aus dem Westen war gering. Der römische Bischof ([[Wikipedia:Papst|Papst]]) [[Wikipedia:Vigilius|Vigilius]] - mittlerweile praktisch unbestritten das Haupt der lateinischen Christenheit - weilte zwar in Konstantinopel, war aber bei der Versammlung nicht anwesend, sondern ließ sich wie der Patriarch von [[Wikipedia:Jerusalem|Jerusalem]] durch Legaten vertreten. Vigilius, der dem kaiserlichen Druck und der überlegenen oströmischen Diplomatie, die ihn durch die Publikation vertraulicher Aussagen bloßstellte, nicht gewachsen war, akzeptierte schließlich in zwei Schritten (''Constitutum I'' bereits vom Mai 553, ''Constitutum II'' erst im Februar 554) alle Beschlüsse des Konzils, auch wenn dies im Westen (besonders in Italien) zu langandauernden Streitigkeiten führte, da man hier vielfach der Ansicht war, die Verurteilung der „Drei Kapitel“ sei unrechtmäßig und stelle einen Sieg der Monophysiten dar. In Italien sollte es 140 Jahre dauern, bis alle Bischöfe die Ergebnisse von 553 akzeptierten. Dennoch erhielt die Synode durch die Zustimmung des Vigilius ökumenischen Rang, ihre Beschlüsse werden daher heute von den orthodoxen, katholischen und evangelischen Kirchen anerkannt.
Soziale Mobilität wird beobachtet und statistisch gemessen, um den Grad der Offenheit oder Geschlossenheit, d. h. der für den Einzelnen bestehenden sozialen Entwicklungschancen oder sozialen Bindungen, in einer Gesellschaft zu erfassen. Grundlegend werden horizontale und vertikale Mobilität unterschieden.


Das Konzil - eventuell aber auch erst eine kurz darauf stattfindende Anschlussversammlung - hat zudem die Idee der [[Präexistenz|Präexistenz der Seele]] verurteilt, die einst von [[Origenes]] und einigen seiner Schüler postuliert worden war. Vor allem aber wurde seine Lehre von der [[Allaussöhnung|Allaussöhnung]] (''[[Apokatastasis|Apokatastasis]] pantōn''), der letztendlichen Versöhnung des gnädigen Gottes mit allen Geschöpfen, auch reulosen Sündern und Ungläubigen, endgültig verworfen.


Eine manchmal vermutete Verurteilung der [[Reinkarnation|Reinkarnation]] und die damit verbundene Streichung entsprechender Stellen in der Bibel durch das Konzil werden in den lateinischen Akten nicht erwähnt.
Vertikale Mobilität bedeutet, dass mit dem Positionswechsel ein sozialer Auf- oder Abstieg verbunden ist – die neue Position ist besser oder schlechter als die alte, z. B.
 
ein Arbeiter legt eine Meisterprüfung ab und steigt danach in eine Vorgesetztenposition auf oder
ein Arbeiter verliert seinen qualifizierten Arbeitsplatz und muss nun Hilfsarbeiten verrichten.
Vertikale Mobilität wird oft noch genauer als Karriere- oder Generationenmobilität gekennzeichnet.
 
Karrieremobilität bezeichnet den sozialen Auf- oder Abstieg, der sich im Lebenslauf eines Menschen vollzieht (vgl. Beispiele unter vertikale Mobilität).
 
Generationenmobilität meint den Positionswechsel in der Generationenfolge. Es wird danach gefragt, ob Kinder einen ähnlichen sozialen Status einnehmen wie ihre Eltern oder ob sie im Vergleich zu ihren Herkunftsfamilien sozial auf- oder abgestiegen sind.
 
Horizontale Mobilität dagegen bedeutet, dass mit der Bewegung im Positionsgefüge keine Besser- oder Schlechterstellung verbunden ist, z. B. ein Arbeiter wechselt lediglich den Betrieb.
 
Tendenzen vertikaler Mobilität in Deutschland
Zunahme der Aufstiegsmobilität
Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft relativ offener Zugang für alle zu den Bildungsmöglichkeiten
Ausbau der Dienstleistungsberufe
höhere Qualifikationsanforderungen in der Berufswelt
Verlagerung des Schwergewichts von
der körperlichen zur geistigen Arbeit
Zwang zur Aufstiegsmobilität Erleichterung für die Aufstiegsmobilität
Schrumpfung der unteren Schichten, die vorwiegend körperlich arbeiten
(Bauern, un- und angelernte Arbeiter, teilweise Facharbeiter, ausführende Dienstleistungsschicht) Ausbau der Dienstleistungs-mittelschicht und der höheren Schichten (Arbeiterelite, Beamte, Angestellte)
Selbstreproduktion von geschlossenen Schichten bei teilweiser Schrumpfung
Geschlossene Schichten sind die Besitzschichten des alten Mittelstandes, insbesondere Bauern und andere Selbstständige. Da die Zugehörigkeit zu diesen Schichten an die Verfügung über Betriebsmittel, Kapital oder Grund und Boden gebunden ist, sind Zugänge „von außen“ in diese Schichten relativ schwer.
Die Bauernschaft, die innerhalb einer Generation auf ca. ein Viertel zusammenschrumpfte, rekrutierte sich zu 95% aus Bauernsöhnen.
Auch die Unternehmer (Unternehmen ab 10 Mitarbeiter) rekrutierten sich zu zwei Dritteln aus den Selbstständigen.
Hohe Selbstrekrutierungsraten zeichnen auch die Arbeiterschichten im unteren Bereich der Gesellschaft aus. Zwei Drittel der Arbeiter stammen aus Arbeiterfamilien.
 
Wollte man den Status erhalten, so gab es schon seit den 80er Jahren den Zwang zum Studium, bspw. im kaufmännischen Bereich, für Positionen, wo bis in die 70er Jahre noch eine einfache Berufsausbildung (Z.B. als Industriekaufmann, Großhandelskaufmann oder Bürokaufmann) ausgereicht hatte (Vgl. Schwietring, S. 197).
 
Langsame Zunahme der Abstiegsmobilität
Wirtschaftskrise in der Bundesrepublik (alte Bundesländer)
 
Strukturwandel in den neuen Bundesländern Strukturwandel in der Landwirtschaft
hohe Arbeitslosigkeit Abstieg in andere Schichten
nichtgewollter Ausstieg aus dem
Erwerbsleben
Abstieg in andere Schichten
 
Insbesondere in den neuen Bundesländern fand in den 1990er-Jahren eine deutliche Abstiegsmobilität statt.
 
Rechnet man
 
Arbeitslose,
Vorruheständler,
ABM-Beschäftigte und
Umschüler
zum sozialen „Unten“, dann waren 83 % der vertikal Mobilen bis 1994 soziale Absteiger. Auch bei den ostdeutschen Erwerbstätigen war vertikale Mobilität häufiger Mobilität nach unten: 26 % musste zwischen 1990 und 1994 absteigen, nur 18 % gelang ein sozialer Aufstieg.
 
In den alten Bundesländern vollziehen sich soziale Abstiege außer im Gefolge von Arbeitslosigkeit vor allem in der Landwirtschaft. Der dortige Strukturwandel führte dazu, dass nur knapp jeder vierte Bauernsohn den Hof der Eltern übernehmen kann. Zwei Fünftel derjenigen, die nicht in der Landwirtschaft bleiben, wechselten in die Arbeiterschichten, die gute Hälfte davon in die Gruppe der Un- und Angelernten.


Die griechischen Akten des Konzils wurden 681 vernichtet, da man sie irrtümlich für eine Fälschung hielt.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Florian Bruckmann: ''Henōsis kath hypostasin - die ersten zehn Anathematismen des fünften ökumenischen Konzils (Konstantinopel 553) als Dokument neuchalkedonischer Theologie.'' In: ''Annuarium Historiae Conciliorum.'' 36, 2004, {{ISSN|0003-5157}}, S. 1–166, 259–388 (Auch: Sonderabdruck. 2 Teile. Schöningh, Paderborn 2004).
 
* James A. S. Evans: ''The Age of Justinian. The Circumstances of Imperial Power.'' Routledge, London u. a. 1996, ISBN 0-415-02209-6.
* Bernhard Schäfers/Wolfgang Zapf (Hrsg.): Handwörterbuch zur Gesellschaft Deutschlands, Vlg. Leske + Budrich, Opladen 1998, S. 574 - 583
* [[Wikipedia:Mischa Meier|Mischa Meier]]: ''Das andere Zeitalter Justinians. Kontingenzerfahrung und Kontingenzbewältigung im 6. Jahrhundert n. Chr.'' Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2003, ISBN 3-525-25246-3 (''Hypomnemata'' 147), (Zugleich: Bielefeld, Univ., Habil.-Schr., 2002).
* Thomas Schwietring: Was ist Gesellschaft? Einführung in soziologische Grundbefriffe, UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz - München 2011, S. 195 - 197
* Richard Price (Übers. & Komm.): ''The Acts of the Council of Constantinople of 553. With Related Texts on the Three Chapters Controversy.'' 2 Bände. Liverpool University Press, Liverpool 2009, ISBN 978-1-84631-178-9 (''[[Wikipedia:Translated Texts for Historians|Translated Texts for Historians]]'' 51).


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.documentacatholicaomnia.eu/01_10_0553-0553-_Concilium_Constantinopolitanum_II.html Dokumente]
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{{Normdaten|TYP=v|GND=4032374-2}}
* [https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/politikwirtschaft/artikel/soziale-mobilitaet Soziale Mobilität in Wirtschaft und Gesellschaft]
[[Kategorie:Religion]]
[[Kategorie:Altkirchliches Konzil]]
[[Kategorie:Konzilien]]
[[Kategorie:Ökumenisches Konzil]]


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Gesellschaft]][[Kategorie:Soziologie]]

Version vom 11. September 2018, 07:44 Uhr

Soziale Mobilität (in Wirtschaft und Gesellschaft)

Von sozialer Mobilität wird dann gesprochen, wenn sich Menschen im sozialen Positionsgefüge bewegen und ihre Positionen wechseln – zum Beispiel ihren Beruf, ihren Betrieb, ihre Stellung innerhalb eines Betriebes oder ihre soziale Schicht.

Soziale Mobilität wird beobachtet und statistisch gemessen, um den Grad der Offenheit oder Geschlossenheit, d. h. der für den Einzelnen bestehenden sozialen Entwicklungschancen oder sozialen Bindungen, in einer Gesellschaft zu erfassen. Grundlegend werden horizontale und vertikale Mobilität unterschieden.


Vertikale Mobilität bedeutet, dass mit dem Positionswechsel ein sozialer Auf- oder Abstieg verbunden ist – die neue Position ist besser oder schlechter als die alte, z. B.

ein Arbeiter legt eine Meisterprüfung ab und steigt danach in eine Vorgesetztenposition auf oder ein Arbeiter verliert seinen qualifizierten Arbeitsplatz und muss nun Hilfsarbeiten verrichten. Vertikale Mobilität wird oft noch genauer als Karriere- oder Generationenmobilität gekennzeichnet.

Karrieremobilität bezeichnet den sozialen Auf- oder Abstieg, der sich im Lebenslauf eines Menschen vollzieht (vgl. Beispiele unter vertikale Mobilität).

Generationenmobilität meint den Positionswechsel in der Generationenfolge. Es wird danach gefragt, ob Kinder einen ähnlichen sozialen Status einnehmen wie ihre Eltern oder ob sie im Vergleich zu ihren Herkunftsfamilien sozial auf- oder abgestiegen sind.

Horizontale Mobilität dagegen bedeutet, dass mit der Bewegung im Positionsgefüge keine Besser- oder Schlechterstellung verbunden ist, z. B. ein Arbeiter wechselt lediglich den Betrieb.

Tendenzen vertikaler Mobilität in Deutschland Zunahme der Aufstiegsmobilität Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft relativ offener Zugang für alle zu den Bildungsmöglichkeiten Ausbau der Dienstleistungsberufe höhere Qualifikationsanforderungen in der Berufswelt Verlagerung des Schwergewichts von der körperlichen zur geistigen Arbeit

Zwang zur Aufstiegsmobilität Erleichterung für die Aufstiegsmobilität Schrumpfung der unteren Schichten, die vorwiegend körperlich arbeiten (Bauern, un- und angelernte Arbeiter, teilweise Facharbeiter, ausführende Dienstleistungsschicht) Ausbau der Dienstleistungs-mittelschicht und der höheren Schichten (Arbeiterelite, Beamte, Angestellte) Selbstreproduktion von geschlossenen Schichten bei teilweiser Schrumpfung Geschlossene Schichten sind die Besitzschichten des alten Mittelstandes, insbesondere Bauern und andere Selbstständige. Da die Zugehörigkeit zu diesen Schichten an die Verfügung über Betriebsmittel, Kapital oder Grund und Boden gebunden ist, sind Zugänge „von außen“ in diese Schichten relativ schwer. Die Bauernschaft, die innerhalb einer Generation auf ca. ein Viertel zusammenschrumpfte, rekrutierte sich zu 95% aus Bauernsöhnen. Auch die Unternehmer (Unternehmen ab 10 Mitarbeiter) rekrutierten sich zu zwei Dritteln aus den Selbstständigen. Hohe Selbstrekrutierungsraten zeichnen auch die Arbeiterschichten im unteren Bereich der Gesellschaft aus. Zwei Drittel der Arbeiter stammen aus Arbeiterfamilien.

Wollte man den Status erhalten, so gab es schon seit den 80er Jahren den Zwang zum Studium, bspw. im kaufmännischen Bereich, für Positionen, wo bis in die 70er Jahre noch eine einfache Berufsausbildung (Z.B. als Industriekaufmann, Großhandelskaufmann oder Bürokaufmann) ausgereicht hatte (Vgl. Schwietring, S. 197).

Langsame Zunahme der Abstiegsmobilität Wirtschaftskrise in der Bundesrepublik (alte Bundesländer)

Strukturwandel in den neuen Bundesländern Strukturwandel in der Landwirtschaft hohe Arbeitslosigkeit Abstieg in andere Schichten nichtgewollter Ausstieg aus dem Erwerbsleben

	Abstieg in andere Schichten	 

Insbesondere in den neuen Bundesländern fand in den 1990er-Jahren eine deutliche Abstiegsmobilität statt.

Rechnet man

Arbeitslose, Vorruheständler, ABM-Beschäftigte und Umschüler zum sozialen „Unten“, dann waren 83 % der vertikal Mobilen bis 1994 soziale Absteiger. Auch bei den ostdeutschen Erwerbstätigen war vertikale Mobilität häufiger Mobilität nach unten: 26 % musste zwischen 1990 und 1994 absteigen, nur 18 % gelang ein sozialer Aufstieg.

In den alten Bundesländern vollziehen sich soziale Abstiege außer im Gefolge von Arbeitslosigkeit vor allem in der Landwirtschaft. Der dortige Strukturwandel führte dazu, dass nur knapp jeder vierte Bauernsohn den Hof der Eltern übernehmen kann. Zwei Fünftel derjenigen, die nicht in der Landwirtschaft bleiben, wechselten in die Arbeiterschichten, die gute Hälfte davon in die Gruppe der Un- und Angelernten.


Literatur

  • Bernhard Schäfers/Wolfgang Zapf (Hrsg.): Handwörterbuch zur Gesellschaft Deutschlands, Vlg. Leske + Budrich, Opladen 1998, S. 574 - 583
  • Thomas Schwietring: Was ist Gesellschaft? Einführung in soziologische Grundbefriffe, UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz - München 2011, S. 195 - 197

Weblinks