Esel: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Esel''' (von [[lat.]] ''asinus'') ist ein [[Symbol]] für den [[Physischer Leib|physischen Leib]] des [[Mensch]]en und den an das [[physisch]]e [[Gehirn]] gebundenen [[Verstand]], das auch in den [[Märchen]] gerne verwendet wird (vgl. etwa [[Wikipedia:Die Bremer Stadtmusikanten|Die Bremer Stadtmusikanten]]). Auch [[Christus]] zieht auf einem Eselfüllen in [[Wikipedia:Jerusalem|Jerusalem]] ein {{Bibel|Joh|12|14-14|LUT}}. [[Philosoph]]en, die sich ja des Verstandes bedienen, werden gerne mit [[Imagination|imaginativen]] Eselsohren dargestellt, die aber zugleich auch ein - durchaus nicht abwertendes - Symbol für die [[Inspiration]] sind, aus der sie in ihrem [[Denken]] schöpfen.
Der '''Esel''' (von [[lat.]] ''asinus'') ist ein [[Symbol]] für den [[Physischer Leib|physischen Leib]] des [[Mensch]]en und den an das [[physisch]]e [[Gehirn]] gebundenen [[Verstand]], das auch in den [[Märchen]] gerne verwendet wird (vgl. etwa [[Wikipedia:Die Bremer Stadtmusikanten|Die Bremer Stadtmusikanten]]). Auch [[Christus]] zieht auf einem Eselfüllen in [[Wikipedia:Jerusalem|Jerusalem]] ein {{Bibel|Joh|12|14-14|LUT}}. [[Philosoph]]en, die sich ja des Verstandes bedienen, werden gerne mit [[Imagination|imaginativen]] Eselsohren dargestellt, die aber zugleich auch ein - durchaus nicht abwertendes - Symbol für die [[Inspiration]] sind, aus der sie in ihrem [[Denken]] schöpfen.
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[[Datei:Clerck, Hendrick de - Midas - c. 1620.jpg|miniatur|300px|Wettstreit zwischen Pan und Apoll: Midas mit Eselsohren (Hendrik de Clerck, ca. 1620)]]
In der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] wird König [[Wikipedia:Midas|Midas]] mit Eselsohren bestraft, weil er das Flötenspiel des Marsyas, das mehr die Kopf- und Verstandeskräfte repräsentiert, dem harmonischen Saitenspiel [[Apollo]]ns vorzog. Nach einer anderen Variante der Sage war es der hässliche [[Pan (Mythologie)|Pan]], der mit seiner Flöte in den Wettstreit mit Apollo trat.
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"... verbunden finden wir mit Apollo die Musik,
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der drei menschlichen Seelenkräfte. Und von einem berühmten Manne
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Version vom 14. Mai 2015, 10:55 Uhr

Hausesel (Equus asinus asinus)

Der Esel (von lat. asinus) ist ein Symbol für den physischen Leib des Menschen und den an das physische Gehirn gebundenen Verstand, das auch in den Märchen gerne verwendet wird (vgl. etwa Die Bremer Stadtmusikanten). Auch Christus zieht auf einem Eselfüllen in Jerusalem ein (Joh 12,14-14 LUT). Philosophen, die sich ja des Verstandes bedienen, werden gerne mit imaginativen Eselsohren dargestellt, die aber zugleich auch ein - durchaus nicht abwertendes - Symbol für die Inspiration sind, aus der sie in ihrem Denken schöpfen.

"Nehmen wir an, ein heutiger Philosoph, so ein normaler Universitätsprofessor, würde - es wäre ja ein kleines Wunder, aber nehmen wir an, daß das Wunder geschehen würde - fünf Minuten durch irgendeine Inspiration dazu kommen, an die geistige Welt die Frage zu stellen, ob er ein wirklicher Philosoph durch inneren Beruf sei. Was glauben Sie, wie diese Antwort ungefähr aussehen würde? Er würde eine Imagination haben, und diese Imagination würde die richtige Antwort sein, nur muß man Imaginationen im richtigen Sinne deuten. Wirklich, ich erzähle Ihnen nichts, was nicht in unzähligen Fällen da war. Solch ein Philosoph würde nämlich die Antwort dadurch bekommen, daß ihm Eselsohren aufgesetzt würden. Und aus dieser Imagination würde er sich zu deuten haben: Also bin ich ein richtiger Philosoph. - Das ist kein Scherz, sondern das beruht darauf, daß gewisse Vorstellungen, die auf diesem physischen Plane so und so beschaffen sind, auf dem geistigen Plane die gerade entgegengesetzten sind. Eselsohren zu haben, ist auf dem physischen Plan keine Auszeichnung; in der geistigen Welt ist Eselsohren zu haben als Imagination viel mehr wert als der höchste Orden auf dem physischen Plan für irgendeinen Philosophieprofessor." (Lit.: GA 177, S. 111)

Wettstreit zwischen Pan und Apoll: Midas mit Eselsohren (Hendrik de Clerck, ca. 1620)

In der griechischen Mythologie wird König Midas mit Eselsohren bestraft, weil er das Flötenspiel des Marsyas, das mehr die Kopf- und Verstandeskräfte repräsentiert, dem harmonischen Saitenspiel Apollons vorzog. Nach einer anderen Variante der Sage war es der hässliche Pan, der mit seiner Flöte in den Wettstreit mit Apollo trat.

"... verbunden finden wir mit Apollo die Musik, das Saitenspiel. Es stellt dar den Ausdruck des Zusammenstimmens der drei menschlichen Seelenkräfte. Und von einem berühmten Manne mit zu großen Ohren, dem König Midas, wird gesagt, daß Apollo ihm die Eselsohren wachsen ließ als Strafe dafür, daß Midas beim musischen Wettkampf zwischen Apollo und Marsyas gegen Apollo entschied, weil er Marsyas Flöte dem Saitenspiel Apollos vorzog." (Lit.: GA 152, S. 96)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die spirituellen Hintergründe der äußeren Welt. Der Sturz der Geister der Finsternis, GA 177 (1999), ISBN 3-7274-1771-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
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