Polybios und Plastische Theorie: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Beuysxyz.png|thumb|390px|[[Joseph Beuys]] während eines Vortrags]]
'''Polybios''' (altgriechisch {{lang|grc|Πολύβιος}}, auch ''Polybios von Megalopolis''; * um 200 v. Chr. in [[Wikipedia:Megalopolis|Megalopoli]]s auf der [[Wikipedia:Peloponnes|Peloponnes]]; † um 120 v. Chr. vermutlich auf der Peloponnes) war ein [[Wikipedia:Geschichte der Geschichtsschreibung#Antike|antiker griechischer Geschichtsschreiber]], der durch sein Hauptwerk, die ''Historíai'', berühmt wurde. Darin beschreibt er in 40 Büchern die Universalgeschichte Roms über den Zeitraum vom Beginn des [[Wikipedia:Erster Punischer Krieg|Ersten Punischen Krieges]] bis zur Zerstörung Karthagos und Korinths (264 v. Chr. bis 146 v. Chr.).
[[Datei:Bild 278xyz.jpg|thumb|390px|[[Joseph Beuys]]: Zeichnung zur plastischen Theorie]]


== Leben ==
Wie kam Beuys zur '''plsastischen Theorie'''? „Innerhalb des Allgemeinbegriffs „Kunst“ ist der Begriff „Plastik“ das für Joseph Beuys besonders relevante Thema.  
Polybios stammte aus einer vornehmen Familie aus [[Megalopoli]]s in [[Arkadien]]. Sein Vater Lykortas war zeitweise Stratege im [[Achaiischer Bund|Achaiischen Bund]]. Polybios war im Achaiischen Bund politisch und militärisch tätig. 170/169 v. Chr. war er [[Hipparch (Amt)|Hipparch]] des Achaiischen Bundes und wurde 167 v. Chr. nach Beendigung des [[Dritter Makedonisch-Römischer Krieg|Dritten Makedonischen Krieges]] als eine von 1.000 [[Geisel]]n nach [[Römisches Reich|Rom]] gebracht.


Dort kam er in das Haus des römischen Feldherrn [[Lucius Aemilius Paullus Macedonicus]]. Dieser stammte aus einem der vornehmsten römischen Geschlechter und vertraute ihm die Erziehung seiner beiden Söhne an. Er wurde zum Freund und Berater des [[Publius Cornelius Scipio Aemilianus Africanus|jüngeren Scipio]]. Die hieraus gewonnenen Einsichten veranlassten Polybios dazu, ein Werk über Rom als neuer Weltmacht zu schreiben, von der er sehr beeindruckt war.
„Was ist Plastik? Ich habe versucht, eben diesen Begriff in seine treibenden Grundkräfte zu zerlegen.“ (Beuys) Beuys fand die Grundkräfte in Wärme und Kälte. Diese beiden Pole verkörpern einerseits das „Chaotisch-Willensmäßige“ und andererseits das „Gedanklich-Formmäßige“. Das Wechselspiel zwischen – man könnte auch sagen – „dem Organischen und dem Kristallinen, und damit zwischen der Polarität von Natur und Geist“, findet sich im Mensch wieder. Mit dieser Erkenntnis gelangt Beuys zu einem bedeutenden anthropologischen Aspekt.“ (Harlan, Rappmann, Schata: „Soziale Plastik – Materialien zu Joseph Beuys“)


Im Jahr 151 v. Chr. fasste der römische Senat den Beschluss, den überlebenden achaiischen Geiseln 16 Jahre nach ihrer Verschleppung nach Italien die Rückkehr in ihre griechische Heimat zu gestatten. Zunächst kehrte auch Polybios in seine Heimat zurück. Er schloss sich später – nun als freier Mann – Scipio Africanus dem Jüngeren wieder an und nahm als dessen militärischer Berater am [[Dritter Punischer Krieg|Dritten Punischen Krieg]] teil. Er erlebte so unter anderem den endgültigen Untergang [[Karthago]]s im Jahre 146 v. Chr. Nachdem zuvor erneut Krieg zwischen dem Achaiischen Bund und der Römischen Republik ausgebrochen war, ging Polybios wieder nach Griechenland. Nach der endgültigen Niederlage der Achaier (ebenfalls im Jahr 146 v. Chr.: Zerstörung [[Korinth]]s) wurde er von Rom mit der Neuordnung der Verhältnisse in Griechenland beauftragt. Sein hohes Ansehen bei den Römern als auch bei seinen eigenen Landsleuten begründete dies. Er konnte schließlich günstige Bedingungen für seine bezwungenen Landsleute aushandeln, die ihn dafür mit mehreren Standbildern ehrten.
== Die plastische Theorie ==


Er könnte Scipio auch noch in den Jahren 134/133 v. Chr. beim Krieg gegen [[Numantia]] begleitet haben. Die restlichen Jahre seines Lebens widmete sich Polybios der Schriftstellerei. Neben seinen Leistungen als Geschichtsschreiber ist er als Namensgeber der [[Polybios-Chiffre]] bekannt, die zur Nachrichtenübermittlung und [[Kryptographie]] anwendbar war.
Die plastische Theorie lautet nun wie folgt: „Alles kommt aus dem Chaos und wird durch Bewegung zur Form gebracht, zu immer neuen Formen.
Dabei kann sich der Prozess auch umkehren. Dann fließen die Dinge vom Gedanklich-Formmäßigen in das Chaotisch-Willensmäßige zurück. „Etwas, was geordnet war, fällt in Chaos, wird ungeordnet.“ (Beuys)


Auch der [[Mondkrater]] [[Polybius (Mondkrater)|Polybius]] und der [[Asteroid]] [[(6174) Polybius]] sind nach ihm benannt.
=== Der Chaosbegriff bei Joseph Beuys ===
„Mein Chaosbegriff ist ein sehr ursprünglicher. Alles kommt aus dem Chaos... Das muss man sich vorstellen wie eine zusammenhängende, sehr komplexe Energie, die aber keine bestimmte, sondern eine unbestimmte Stoßrichtung hat. Das Wörtchen „unbestimmt“ passt sehr gut auf den Chaosbegriff, wie ich ihn anwende. Und dann sind alles andere Bestimmungen davon. Nur aus dem Chaos kann etwas kommen.“ (Beuys)


== Werk ==
=== Der Formbegriff bei Joseph Beuys ===
=== Inhalt: Universalgeschichte ===
„Form ist so betrachtet ein Gegenpol zum Begriff Chaos. Das ist ein plastischer Prozess.“ (Beuys)


Polybios verfasste neben einigen verlorenen Werken sein Hauptwerk ''Historíai''. Hierbei handelt es sich um eine [[Universalgeschichte]] in griechischer Sprache, die in 40 Büchern die Zeit von 264 v. Chr. bis 146 v. Chr., hauptsächlich aber den Zeitraum von 220 v. Chr. bis 168 v. Chr. (Bücher 3–29) behandelt. Erhalten sind davon die ersten fünf Bücher und Auszüge aus den restlichen. Die Bücher 30–39 behandeln den Zeitraum von 167 bis 145/144, wobei Buch 34 eine Geographie des damaligen Weltkreises beinhaltet.
Noch einmal: Alles kommt aus dem '''Chaos''' und wird durch '''Bewegung''' zur '''Form''' gebracht. Zu immer neuen Formen. Dabei kann es auch jeder Zeit wieder ins Chaos zurückfallen. Mit dieser plastischen Theorie hat Beuys eine bedeutende Anthropologische Theorie geschaffen. Hier noch einmal die begrifflichen Zuordnungen:


Grundformen der Verfassungen (nach [[Wikipedia:Polybios|Polybios]]):


{| class="wikitable"  
{|align="center" width="600px"
! Anzahl der Herrscher || Gemeinwohl || Eigennutz
|-
|-
| Einer || [[Monarchie]] || [[Tyrannis]]
! [[Chaos]] !! [[Bewegung]] !! [[Form]]
|-
|-
| Einige || [[Aristokratie]] || [[Oligarchie]]
| ------------- || ------------- || -------------
|-
|-
| Alle || [[Demokratie]] || [[Ochlokratie]]
| [[Wollen]] || [[Empfinden]] || [[Denken]]
|-
| [[Energie]] || [[Rhythmus]] || [[Idee]]
|-
| [[Wärme]] ||  || [[Kälte]]
|-
| [[Amorph]] ||  || [[Kristallin]]
|}
|}


Polybios will seinen Landsleuten erklären, wie und warum in weniger als hundert Jahren Rom aus äußerster Bedrängung (vgl. ''[[Vae victis]]'') zur Weltmacht aufzusteigen vermochte. Für ausschlaggebend hielt er dabei das Verfassungsleben und Heerwesen der Römer. In Buch 6, das die Verfassung der [[Römische Republik|Römischen Republik]] darstellt, nutzt er in konkreten Einzelzügen und vorläuferhaft [[Politische Soziologie|politiksoziologisch]] die maßgeblich von [[Platon]] und [[Aristoteles]] entwickelte Theorie vom [[Kreislauf der Verfassungen]], die später von [[Marcus Tullius Cicero|Cicero]] im philosophischen Werk ''[[De re publica]]'' sowie von [[Niccolò Machiavelli]] und anderen aufgegriffen wurde. Hier erörtert er die verschiedenen Regierungsformen (Monarchie, Aristokratie, Demokratie) mittels empirischer Vergleiche bestehender Verfassungen, nicht anhand von Denkmodellen, mit deutlicher Wendung gegen Platon: Er wolle Menschen und nicht Statuen von Menschen beschreiben. Er kam zum Schluss, dass die Kombination der Elemente aus den drei Formen in der [[Römisches Verfassungsrecht|römischen Verfassung]] optimal sei, urteilte aber dennoch, dass eine jede Verfassung einmal untergehe.
Die Quellen, die Polybios für sein Werk heranzog, waren wohl recht vielfältig. Polybios erwähnt mehrere Autoren, die er teils auch kritisiert, unter anderem [[Ephoros von Kyme]], [[Theopompos]], [[Kallisthenes von Olynth]] oder [[Philinos von Akragas]]. Kritik übte Polybios auch an verschiedenen pro-karthagischen Geschichtsschreibern, namentlich an [[Chaireas]] und [[Sosylos]],<ref>Polybios: ''Historien'', [http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/Polybius/3*.html#20.5 Buch III 20,5].</ref> die er möglicherweise aber dennoch benutzt hat. Ein Papyrusfragment belegt zudem, dass die Kritik des Polybios an Sosylos ungerechtfertigt ist.
=== Methode: pragmatische Geschichtsschreibung ===
Innerhalb seiner Universalgeschichte erörtert Polybios auch Methoden der Geschichtsschreibung und nennt Anforderungen, die Historiker zu erfüllen haben. In diesem Zusammenhang prägt Polybios den Begriff der [[pragmatisch]]en Geschichtsschreibung (''pragmatike historia''). Deren Ziel sei die Belehrung durch die Darstellung von Taten und Sachverhalten. Er grenzt diesen Begriff zu Beginn des 9. Buches von der Beschreibung von Stammesverwandtschaften und [[Kolonisation]]en ab.
Der pragmatische Geschichtsschreiber möchte dem Leser den Geschichtsverlauf verständlich machen. Dieser soll aus den aufgezeigten vielschichtigen [[Kausalität]]en Schlüsse für sein künftiges Handeln ziehen können. Somit richtet sich die pragmatische Geschichtsschreibung in erster Linie an Politiker und militärische Befehlshaber. Sie umfasst drei Teile, die mit spezifischen Anforderungen einhergehen. Zunächst soll der Geschichtsschreiber die Quellen studieren und bearbeiten. Aufgrund der Komplexität der Ereignisse sei man auch bei selbsterlebter Geschichte darauf angewiesen, Erkundigungen einzuziehen.
Der zweite Teil umfasst die Kenntnis der [[Gelände|topographischen]] Begebenheiten. Dies sei eine wesentliche Voraussetzung für die Kriegsgeschichtsschreibung. Dazu müsse der Geschichtsschreiber die Örtlichkeiten und Schauplätze besichtigen und sich mit geographischen Eigentümlichkeiten und Entfernungen vertraut machen. In diesem Zusammenhang kritisiert er insbesondere [[Timaios von Tauromenion]]. Dieser begnügte sich nach eigenen Angaben mit einem fünfzigjährigen Bücherstudium in [[Athen]].
Der dritte Teil verlangt vom Geschichtsschreiber den Nachweis politischer und militärischer Taten. Polybios war selbst Staatsmann und Feldherr. Er war daher der Auffassung, nur jemandem mit entsprechenden Erfahrungen gelänge eine zutreffende Darstellung. Polybios’ eigenes historisches Werk erfüllt die von ihm gestellten Kriterien häufig nicht. Deutlich zeigt sich dies an seiner Kritik an den früheren Geschichtsschreibern. Einige Kritikpunkte erweisen sich als [[paradox]]. Andere Kritikpunkte lassen die von ihm geforderte Vertrautheit mit geographischen Gegebenheiten vermissen (vgl. hierzu die Kritik am Geschichtsschreiber [[Kallisthenes]]).
== Moderne Bewertung ==
[[Datei:Gipsmodelle Wiener Historismus Hofburg-Keller 2012 33 Alois Düll, Polybios.jpg|mini|Gipsmodell für die historisierende Darstellung des Polybios an der Rampe des Parlamentsgebäudes in Wien (Alois Düll 1899)]]
In seinen Werken orientiert sich Polybios oft an seinem Vorbild [[Thukydides]], da auch für Polybios zur Wahrheitsfindung die kritische und nüchterne Beobachtung und die Befragung der Zeitzeugen im Vordergrund stehen. Aus ihnen versucht er, Einsicht in Ursachen und Zusammenhänge zu gewinnen und sich so der historischen Wahrheit zu nähern. Ebenso wie Thukydides schildert Polybios vorrangig den Teil der Geschichte, den er persönlich erlebte.


Ohne Thukydides' kunstvoll-knappe stilistische Brillanz strebt er nach unparteiischer Aufdeckung der historisch-politischen Wahrheit und nach verständiger Belehrung. Ferner grenzt er sich deutlich von der „tragischen“ Geschichtsschreibung ab, die durch erfundene Erzählungen gezielt Emotionen erzeugen wollte.<ref>Im 12. Buch übt Polybios Kritik an mehreren anderen Geschichtsschreibern. Vgl. auch zusammenfassend Meister, ''Geschichtsschreibung'', S. 160f.</ref> Seine eingefügten Reden, die der antiken historiographischen Tradition entsprechend nicht wortwörtlich, sondern sinngemäß zu nehmen sind, bemühen sich, die strittigen Situationen und deren Beurteilungen so exakt wie möglich herauszuarbeiten. Er wurde immer als analytischer Historiker, aber nicht als Schriftsteller oder wegen seiner Erzählkunst geschätzt. Sein Stil, der weitestgehend auf rhetorische Ausschmückungen verzichtet, wird als nüchtern und teilweise schwerfällig kritisiert.
Diese Theorie korrespondiert auch mit den [[Tria Principia]] der [[Alchemie]].
 
Polybios ist nach [[Wikipedia:Herodot|Herodot]] und Thukydides der dritte herausragende antike Historiker. Zugleich ist er der einzige hellenistische Geschichtsschreiber, dessen Werk nicht ausschließlich fragmentarisch überliefert ist. Seine Arbeit ist ein Zeugnis für die wechselseitige Befruchtung griechischer und römischer Denkweise. In der modernen Forschung wird der Quellenwert seines Geschichtswerks allgemein als sehr hoch veranschlagt, wobei nicht zuletzt seine universalhistorische und stark reflektierende Betrachtungsweise Interesse erregt.
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Polybios}}
 
== Ausgaben und Übersetzungen ==
 
* Polybios: ''Geschichte''. Übersetzt von Hans Drexler. 2 Bde., Zürich 1961/3 (Bibliothek der alten Welt).
* ''Polybius. The Histories''. 6 Bände, Übersetzung von William Roger Paton, London u.&nbsp;a. 1922–1927 (Loeb Classical Library; zahlreiche Neuauflagen).
* Polybios: ''Der Aufstieg Roms. Historien''. Marix, Wiesbaden 2010.
* ''Polybius. The Histories''. Übersetzt von Robin Waterfield. Oxford/New York 2010.
* Polybios: ''Die Verfassung der römischen Republik. Historien, VI. Buch''. Übersetzt und herausgegeben von Karl-Friedrich Eisen und Kai Brodersen. Reclam, Stuttgart 2012 (Reclams Universal-Bibliothek 19012).


== Literatur ==
== Literatur ==
'''Übersichtsdarstellungen'''
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/aesthetik_plastische_theorie.pdf Die plastische Theorie von Joseph Beuys] PDF
* Janick Auberger: ''Polybe de Mégalopolis.'' In: Richard Goulet (Hrsg.): ''Dictionnaire des philosophes antiques.'' Band 5, Teil 2, CNRS Éditions, Paris 2012, ISBN 978-2-271-07399-0, S. 1224–1236
* {{DNP|10|41|48|Polybios|Boris Dreyer|}}
* Klaus Meister: ''Die griechische Geschichtsschreibung. Von den Anfängen bis zum Ende des Hellenismus''. Kohlhammer, Stuttgart 1990, ISBN 3-17-010264-8, S. 153–166
* Carlo Scardino: ''Polybios von Megalopolis.'' In: Bernhard Zimmermann, Antonios Rengakos (Hrsg.): ''Handbuch der griechischen Literatur der Antike.'' Band 2: ''Die Literatur der klassischen und hellenistischen Zeit.'' C. H. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-61818-5, S. 659–667
'''Gesamtdarstellungen und Untersuchungen'''
* Boris Dreyer: ''Polybios. Leben und Werk im Banne Roms''. Olms, Hildesheim 2011, ISBN 978-3-487-14717-8 ([http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2012-1-194 Rezension] von Christoph Michels in ''H-Soz-u-Kult'')
* Volker Grieb, Clemens Koehn (Hrsg.): ''Polybios und seine Historien.'' Stuttgart 2013.
* Niklas Holzberg, Klaus Stiewe (Hrsg.): ''Polybios'' (= ''Wege der Forschung'', Bd. 347). Darmstadt 1982.
* Felix K. Maier: ''„Überall mit dem Unerwarteten rechnen“. Die Kontingenz historischer Prozesse bei Polybios'' (= ''Vestigia.'' Bd. 65). Beck, München 2012.
* Brian C. McGing: ''Polybius’ Histories''. Oxford 2010.
* Nikos Miltsios: ''The Shaping of Narrative in Polybius''. New York/Berlin 2013.
* Christopher Smith, Liv Mariah Yarrow (Hrsg.): ''Imperialism, Cultural Politics, and Polybius''. Oxford 2012.
* Frank W. Walbank: ''Polybius, Rome, and the Hellenistic world''. Cambridge 2002.
* Frank W. Walbank: ''A Historical Commentary on Polybios''. 3 Bände, Oxford 1999.
* Frank W. Walbank: ''Polybius''. Berkeley 1972 (Nachdruck 1990)
'''Lexikon'''
* ''Polybios-Lexikon''. Bearbeitet von Arno Mauersberger. 2. verbesserte Auflage von Christian-Friedrich Collatz, Melsene Gützlaf und Hadwig Helms. Akademie-Verlag, Berlin 2000ff.
 
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|118595571}}
* {{DDB|Person|118595571}}
* [http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/Polybius/home.html ''Polybius. The Histories''] in der Übersetzung von William Roger Paton (Loeb Classical Library) bei LacusCurtius.
* [http://rambambashi.wordpress.com/2009/12/25/polybius-portrait/ Relief aus der römischen Kaiserzeit mit Darstellung des Polybios] (englisch)
* [http://pace-ancient.mcmaster.ca/york/york/showTextPolybius ''Historien'' (griechisch/englisch)] bei PACE
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=118595571|LCCN=n/79/6487|VIAF=267920293}}
 
[[Kategorie:Historiker der Antike|Q]]
[[Kategorie:Politiker]]
[[Kategorie:Politischer Philosoph]]
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[[Kategorie:Autor (Philosophie)]]
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[[Kategorie:Soziale Dreigliederung und die Tria Principia]]
[[Kategorie:Soziale Dreigliederung, der Mensch und die Tria Principia]]
[[Kategorie:Tria Principia]]
[[Kategorie:Joseph Beuys]]
[[Kategorie:Menschliche Dreigliederung und die Tria Principia]]
[[Kategorie:Soziale Dreigliederung]]

Version vom 25. April 2021, 22:55 Uhr

Joseph Beuys während eines Vortrags
Joseph Beuys: Zeichnung zur plastischen Theorie

Wie kam Beuys zur plsastischen Theorie? „Innerhalb des Allgemeinbegriffs „Kunst“ ist der Begriff „Plastik“ das für Joseph Beuys besonders relevante Thema.

„Was ist Plastik? Ich habe versucht, eben diesen Begriff in seine treibenden Grundkräfte zu zerlegen.“ (Beuys) Beuys fand die Grundkräfte in Wärme und Kälte. Diese beiden Pole verkörpern einerseits das „Chaotisch-Willensmäßige“ und andererseits das „Gedanklich-Formmäßige“. Das Wechselspiel zwischen – man könnte auch sagen – „dem Organischen und dem Kristallinen, und damit zwischen der Polarität von Natur und Geist“, findet sich im Mensch wieder. Mit dieser Erkenntnis gelangt Beuys zu einem bedeutenden anthropologischen Aspekt.“ (Harlan, Rappmann, Schata: „Soziale Plastik – Materialien zu Joseph Beuys“)

Die plastische Theorie

Die plastische Theorie lautet nun wie folgt: „Alles kommt aus dem Chaos und wird durch Bewegung zur Form gebracht, zu immer neuen Formen.“ Dabei kann sich der Prozess auch umkehren. Dann fließen die Dinge vom Gedanklich-Formmäßigen in das Chaotisch-Willensmäßige zurück. „Etwas, was geordnet war, fällt in Chaos, wird ungeordnet.“ (Beuys)

Der Chaosbegriff bei Joseph Beuys

„Mein Chaosbegriff ist ein sehr ursprünglicher. Alles kommt aus dem Chaos... Das muss man sich vorstellen wie eine zusammenhängende, sehr komplexe Energie, die aber keine bestimmte, sondern eine unbestimmte Stoßrichtung hat. Das Wörtchen „unbestimmt“ passt sehr gut auf den Chaosbegriff, wie ich ihn anwende. Und dann sind alles andere Bestimmungen davon. Nur aus dem Chaos kann etwas kommen.“ (Beuys)

Der Formbegriff bei Joseph Beuys

„Form ist so betrachtet ein Gegenpol zum Begriff Chaos. Das ist ein plastischer Prozess.“ (Beuys)

Noch einmal: Alles kommt aus dem Chaos und wird durch Bewegung zur Form gebracht. Zu immer neuen Formen. Dabei kann es auch jeder Zeit wieder ins Chaos zurückfallen. Mit dieser plastischen Theorie hat Beuys eine bedeutende Anthropologische Theorie geschaffen. Hier noch einmal die begrifflichen Zuordnungen:


Chaos Bewegung Form
------------- ------------- -------------
Wollen Empfinden Denken
Energie Rhythmus Idee
Wärme Kälte
Amorph Kristallin


Diese Theorie korrespondiert auch mit den Tria Principia der Alchemie.

Literatur