Chemische Reaktion und Max Planck: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Natriumexplosion.jpg|mini|250px|Explosive Reaktion von [[Natrium]] und [[Wasser]]]]
[[Datei:Max Planck (1858-1947).jpg|mini|Max Planck (ca. 1930)
[[Datei:AktivierungsenergieV2.svg|miniatur|250px|Die Beziehung zwischen Aktivierungsenergie ({{polytonisch|''E<sub>a</sub>''}}) und [[Bildungsenthalpie]] ({{polytonisch|Δ''H''}}) bei einer exothermen Reaktion. Dabei muss der durch den energiereichen Übergangszustand bedingte Energieberg überwunden werden. Durch einen Katalysator bildet sich ein Übergangszustand mit geringerer Energie, wodurch die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht wird.]]
[[Datei:Max.Planck.Signature.png|rahmenlos|Unterschrift Max Plancks]]]]
[[Datei:ThermiteFe2O3.JPG|mini|250px|[[Wikipedia:Thermitreaktion|Thermitreaktion]] von [[Wikipedia:Eisen(III)-oxid|Eisen(III)-oxid]] und [[Aluminium]]]]
[[Datei:Triosephosphate isomerase.jpg|mini|250px|Bändermodell des Enzyms [[Wikipedia:Triosephosphatisomerase|Triosephosphatisomerase]] (TIM, TPI) nach {{PDB|2jk2}} ]]
[[Datei:Energiediagramm-Enzymreaktion.svg|mini|250px||Energiediagramm der Enzym-Katalyse: Die Aktivierungsenergie (freie Aktivierungsenthalpie) wird im Vergleich zu unkatalysierten Reaktionen durch Stabilisierung des Übergangszustandes gesenkt. Die freie [[Wikipedia:Reaktionsenthalpie|Reaktionsenthalpie]] bleibt dabei unverändert.]]


Eine '''chemische Reaktion''' ist ein [[Chemie|chemischer]] [[Prozess]], bei dem ein oder mehrere [[Chemisches Element|chemische Elemente]] oder [[chemische Verbindungen]] als '''Reaktanten''' (seltener '''Reaktanden''' oder veraltet '''Edukte''', von [[lat.]] ''eductum'' „Herausgeführtes“) in andere chemische [[Stoff]]e, die '''Produkte''', umgewandelt werden. Sind diese ebenfalls reaktionsfreudig, so kann es zu weiteren '''Folgereaktionen''' kommen. Viele Reaktionen führen erst über ein oder mehrere '''Zwischenprodukte''' zum '''Endprodukt''', das isoliert und gereinigt wird.
'''Max Karl Ernst Ludwig Planck''' (* [[Wikipedia:23. April|23. April]] [[Wikipedia:1858|1858]] in [[Wikipedia:Kiel|Kiel]]; † [[Wikipedia:4. Oktober|4. Oktober]] [[Wikipedia:1947|1947]] in [[Wikipedia:Göttingen|Göttingen]]) war deutscher [[Physiker]].


== Exotherme und endotherme Reaktionen ==
Planck studierte in [[Wikipedia:München|München]] und [[Wikipedia:Berlin|Berlin]] Physik. [[1879]] korrigierte er in seiner [[Wikipedia:Dissertation|Dissertation]] die Arbeiten von [[Wikipedia:Rudolf Clausius|Rudolf Clausius]] zur [[Wärmelehre]] und verallgemeinerte den [[Wikipedia:Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik|Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik]] für alle Naturvorgänge. 1885 folgte Planck zunächst einem Ruf nach Kiel. 1887 legte er in einer Serie von Abhandlungen mit dem Titel «''Über das Princip der Vermehrung der Entropie''» dar, dass die von Clausius eingeführte [[Entropie]] <math>\Delta S = \int \frac{{\rm d}Q}{T}</math> bei irreversiblen Prozessen stets zunimmt und bei reversiblen Prozessen gleichbleibt und erkannte, dass das Maximum der Entropie dem Gleichgewichtszustand entspricht, was insbesondere auch für die [[Technik|technische]] Anwendung der aufstrebenden [[Chemie]] bedeutsam war. In seiner [[Wikipedia:Habilitation|Habilitation]]sschrift beschäftigte sich Planck ausführlich mit Gleichgewichtsprozessen. Der damals vorherrschenden [[mechanistisch]]en [[Atom]]theorie stand Planck dabei sehr skeptisch gegenüber und verfolgte einen mehr [[Phänomenologie|phänomenologischen]] Ansatz. Daneben beschäftige sich Planck mit den [[Elektrizität|elektrischen]] Eigenschaften von Lösungen und begründete die moderne [[Wikipedia:Elektrolyt|Elektrolyt]]theorie.


Bei chemischen Reaktionen wird „chemische“ [[Energie]] z.B. in Form von [[Wärme]] und/oder [[Licht]] abgegeben oder verbraucht, die sog. '''Reaktionsenthalpie''' (von {{ELSalt|ἐν}} ''en'' „in“ und {{polytonisch|θάλπειν}} ''thálpein'' „erwärmen“) oder '''Reaktionswärme''': <math>\Delta H_\mathrm{R} = H_\mathrm{Produkte} - H_\mathrm{Edukte}</math>. Eine '''exotherme Reaktion''', beispielsweise eine [[Verbrennung (Chemie)|Verbrennung]], setzt Energie frei ( <math>\Delta H_\mathrm{R} < 0</math> ), eine '''endothermen Reaktion''' hingegen verbraucht Energie ( <math>\Delta H_\mathrm{R} > 0</math> ).
1889 ging Planck nach Berlin, wo er sich mit der Strahlung [[Schwarzer Körper]] beschäftigte und [[Wikipedia:1900|1900]] die [[Wikipedia:plancksche Strahlungsformel|plancksche Strahlungsformel]] präsentierte, die diese erstmals korrekt beschrieb. Damit legte er den Grundstein für die moderne [[Quantenphysik]]. Für die Entdeckung des [[Plancksches Wirkungsquantum|planckschen Wirkungsquantums]] wurde ihm nach dem Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] 1919 „''in Anerkennung der Dienste, die er durch die Entdeckung von Energiequanten zur Weiterentwicklung der Physik geleistet hat''“ der [[Wikipedia:Nobelpreis für Physik|Nobelpreis für Physik]] des Jahres 1918 zuerkannt.<ref>„''in recognition of the services he rendered to the advancement of Physics by his discovery of energy quanta''“, ''[http://nobelprize.org/nobel_prizes/physics/laureates/1918/ The Nobel Prize in Physics 1918.]'' Bei: [http://nobelprize.org nobelprize.org].</ref>


== Exergone und endergone Reaktionen ==
In den letzten Lebensjahrzehnten beschäftigte sich Planck vor allem mit den [[Philosophie|philosophischen]] Grenzfragen seines physikalischen Weltbildes. Er bejahte entschieden die Existenz [[Gott]]es und sah in der [[Naturwissenschaft]] ein Streben nach dessen [[empirisch]]er Erkenntnis, ohne dieses Ziel aber auf ''diesem'' Weg jemals voll erreichen zu können. So bekannte er:


Für den Ablauf einer chemischen Reaktion ist die Änderung der [[freie Enthalpie|freien Enthalpie]] <math>\Delta G</math> (auch [[Gibbs-Energie]] genannt) maßgeblich. Sie berücksichtigt auch die Änderung der [[Entropie]] <math>\Delta S</math>. Mit der [[Absolute Temperatur|absoluten Temperatur]] <math>T</math> ergibt sich folgender Zusammenhang:
{{LZ|Meine Herren, als Physiker, der sein ganzes Leben der nüchternen Wissenschaft, der Erforschung der Materie widmete, bin ich sicher von dem Verdacht frei, für einen Schwarmgeist gehalten zu werden.


:<math>\Delta G = \Delta H - T \cdot \Delta S </math>
Und so sage ich nach meinen Erforschungen des Atoms dieses: Es gibt keine Materie an sich.


Für '''exergone Reaktionen''' ist <math>\Delta G < 0</math>; sie laufen bevorzugt in Richtung der [[Produkt (Chemie)|Produkte]] ab. Bei '''endergonen Reaktionen''' mit <math>\Delta G > 0</math> ist die Rückreaktion begünstigt und bei <math>\Delta G = 0</math> stehen Hin- und Rückreaktion im Gleichgewicht. Mithilfe der freien Enthalpie und der [[Universelle Gaskonstante|universellen Gaskonstante]] <math>R</math> lässt sich entsprechend die Gleichgewichtskonstante <math>K</math> der Reaktion berechnen:
Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Alls zusammenhält. Da es im ganzen Weltall aber weder eine intelligente Kraft noch eine ewige Kraft gibt - es ist der Menschheit nicht gelungen, das heißersehnte Perpetuum mobile zu erfinden - so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewußten intelligenten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie. Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche - denn die Materie bestünde ohne den Geist überhaupt nicht - , sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre! Da es aber Geist an sich ebenfalls nicht geben kann, sondern jeder Geist einem Wesen zugehört, müssen wir zwingend Geistwesen annehmen. Da aber auch Geistwesen nicht aus sich selber sein können, sondern geschaffen werden müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu benennen, wie ihn alle Kulturvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben: Gott! Damit kommt der Physiker, der sich mit der Materie zu befassen hat, vom Reiche des Stoffes in das Reich des Geistes. Und damit ist unsere Aufgabe zu Ende, und wir müssen unser Forschen weitergeben in die Hände der Philosophie.|Archiv der Max-Planck-Gesellschaft<ref>Archiv zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft, Abt. Va, Rep. 11 Planck, Nr. 1797</ref>}}


:<math>K = \exp \left( \frac{-\Delta G}{R \cdot T} \right) </math>
Am 4. Oktober 1947 starb Max Planck an den Folgen eines Sturzes und mehrerer Schlaganfälle und wurde auf dem [[Wikipedia:Stadtfriedhof (Göttingen)|Stadtfriedhof Göttingen]] beerdigt.


== Aktivierungsenergie ==
== Siehe auch ==


Damit eine Reaktion, egal ob exotherm oder endotherm, überhaupt in Gang kommt, ist die Zufuhr einer entsprechenden '''Aktivierungsenergie''' <math>E_\mathrm{A}</math> notwendig, die üblicherweise in [[Joule]] pro [[mol]] (J·mol<sup>−1</sup>) angegeben wird. So kann man etwa ein [[Wikipedia:Streichholz|Streichholz]] nur entzünden, wenn man ihm durch Reibung mechanische Energie bzw. Wärmeenergie zuführt. Bei scheinbar spontan ablaufenden Reaktionen wird die nötige [[Energie]] unmittelbar der Umgebungswärme entnommen. Je höher die zugeführte Wärme bzw. je geringer die benötigte Aktivierungsenergie ist, desto schneller läuft die Reaktion ab. Nach der [[1884]] von dem niederländischen Chemiker [[w:Jacobus Henricus van ’t Hoff|Jacobus Henricus van ’t Hoff]] aufgestellten '''RGT-Regel''' ('''R'''eaktions'''g'''eschwindigkeit-'''T'''emperatur-Regel, auch '''van-’t-Hoff’sche Regel''') gilt, dass eine Temperaturerhöhung um 10 [[Kelvin|K]] die Reaktionsgeschwindigkeit ungefähr verdoppelt. Durch Beigabe kleiner Mengen eines spezifischen [[Katalysator]]s, der die nötige Aktivierungsenergie verringert, kann die Reaktion gegebenenfalls wesentlich beschleunigt werden.
* {{WikipediaDE|Max Planck}}


Die Temperaturabhängigkeit der Geschwindigkeitskonstanten <math>k</math> einer chemischen Reaktion kann durch die von [[w:Svante Arrhenius|Svante Arrhenius]] empirisch aufgestellte und später nach ihm benannte '''Arrhenius-Gleichung''' ermittelt werden:
== Literatur ==


:<math>k = A \cdot \mathrm{e}^{-\frac{E_\mathrm{A}}{R \cdot T}}</math>
* [[Max Planck]], Klaus-Dieter Sedlacek (Hrsg.): ''Wege zur Physikalischen Erkenntnis: Meine wissenschaftliche Selbstbiographie, Reden und Vorträge'', Books on Demand 2018, ISBN 978-3746064789, eBook {{ASIN|B07942PWSL}}


dabei ist
== Weblinks ==
{{Commons}}
{{Wikiquote}}
* {{DNB-Portal|118594818}}
* {{DDB|Person|118594818}}
* [http://www.archive.org/search.php?query=creator:planck%20creator:max Werke von Max Planck] bei ''archive.org.''


:<math>A</math> ein präexponentieller Faktor, der in vielen Fällen als ''nicht'' temperaturabhängig angenommen werden kann,
== Einzelnachweise ==
:<math>E_\mathrm{A}</math>  die Aktivierungsenergie in [[Joule|J]]/[[mol]],
<references />
:<math>R = 8{,}314 \mathrm{J/K\,mol}</math>  die [[universelle Gaskonstante]],
:<math>T</math> die [[absolute Temperatur]] in [[Kelvin|K]].
 
== Reaktionsgleichung ==
 
Eine '''Reaktionsgleichung''' beschreibt eine chemische Reaktion symbolisch im [[stöchiometrisch]] richtigen Verhältnis. Auf der linken Seite der Gleichung stehen die Reaktanten, dann folgt ein Reaktionspfeil (<math>\rightarrow</math>) bzw. bei einer Gleichgewichtsreaktion ein Doppelpfeil (<math>\rightleftharpoons</math>), und auf der rechten Seite stehen die Produkte. Gegebenenfall wird gesondert auch die Reaktionsenthalpie angegeben. Für die Knallgasreaktion, bei der '''g'''asförmiger Wasserstoff <math>\mathrm {H_{2(g)}}</math> mit '''g'''asförmigem Sauerstoff <math>\mathrm {O_{2(g)}}</math> explosionsartig zu '''l'''iquidem (=flüssigen) Wasser <math>\mathrm {H_2O_{(l)}}</math> reagiert, ergibt sich beispielsweise unter Berücksichtigung der [[Aggregatzustand|Aggregatzustände]] folgende Schreibweise:
 
:<math>\mathrm{2 \ H_{2(g)} + O_{2(g)} \longrightarrow 2 \ H_2O_{(l)} \ ;} \ \Delta H = -572 \, \mathrm{kJ/mol}</math>
 
=== Reaktionsschema ===
 
Der prinzipielle Ablauf einer chemischen Reaktion kann auch durch ein '''Reaktionsschema''' veranschaulicht werden, bei dem die stöchiometrischen Verhältnisse unberücksichtigt bleiben. Das kann z.B. in Form einer allgemein verständlichen Wortgleichung geschehen, z.B. für die Knallgasreaktion:
 
:<math>\mathrm {Wasserstoff + Sauerstoff \longrightarrow Wasser}</math>
 
In der [[Organische Chemie|organischen Chemie]] werden im Reaktionsschema zumeist nur die [[Strukturformel]]n der beteiligten [[Organische Verbindung|organischen Verbindungen]] angeschrieben. So ergibt sich etwa für die [[säure]]katalysierte Abspaltung von Wasser aus [[w:2-Pentanol|2-Pentanol]] folgendes Schema:
 
[[Datei:Saytzeffdehydrogenisierung von 2 pentanol.svg|center|600px|Dehydratisierung von 2-Penanol zu einem Gemisch von drei isomeren Pentenen.]]
 
Als Nebenprodukt entsteht [[w:Pentene|1-Penten]] (links direkt nach dem Reaktionspfeil) und als Hauptprodukte die beiden [[Isomere]] [[w:Pentene|(''E'')-2-Penten]] (Mitte) und [[w:Pentene|(''Z'')-2-Penten]] (rechts); die Säurekatalyse und das abgepaltene Wasser werden als bekannt vorausgesetzt und nicht angeschrieben.
 
== Beispiele ==
Eine einfache chemische Reaktion ist die [[Verbrennung]], bei der ein brennbarer Stoff mit dem [[Sauerstoff]] ([[lat.]] ''Oxygenium''; abgeleitet von {{ELSalt|ὀξύς}} ''oxys'' „scharf, spitz, sauer“ und {{polytonisch|γεν-}} ''gen-'' „erzeugen“) der [[Luft]] unter Energieabgabe reagiert. So entsteht etwa bei der Verbrennung von [[Kohlenstoff]] mit einer ausreichenden Menge Sauerstoff das gasförmige [[Wikipedia:Kohlendioxid|Kohlendioxid]] (bzw. bei Sauerstoffmangel das sehr giftige [[Wikipedia:Kohlenmonoxid|Kohlenmonoxid]]):
 
:<math>\mathrm{C\ +\ O_2 \longrightarrow \ CO_2 \ ; \quad \Delta} H = -394 \; \mathrm{kJ/mol}</math><ref>''Schülerduden Chemie'', Bibliografisches Institut & F.A. Brockhaus AG, Mannheim 2007, ISBN 978-3-411-05386-5, S.&nbsp;195.</ref>
 
Eine anderes Beispiel ist die rechts im Bild gezeigte stark exotherme [[Wikipedia:Thermitreaktion|Thermitreaktion]] von [[Wikipedia:Eisen(III)-oxid|Eisen(III)-oxid]] und [[Aluminium]], bei der Temperaturen bis über 2000 °C erreicht werden:
 
:<math>\mathrm{Fe_2O_3 + 2 \ Al \longrightarrow Al_2O_3 + 2 \ Fe;  \quad \Delta} H = -851{,}5 \; \mathrm{kJ/mol}</math>
 
Das Bild rechts ganz oben zeigt die Reaktion von metallischem [[Natrium]] mit [[Wasser]]. Das bei der Reaktion gebildete [[Wasserstoff]]gas entzündet sich, verbrennt explosionsartig und reißt geschmolzene Natriumtröpfchen mit, die zu [[Wikipedia:Natriumoxid|Natriumoxid]] bzw. [[Wikipedia:Natriumperoxid|Natriumperoxid]] verbrennen:
 
:<math>\mathrm{2 \ Na + 2 \ H_2O \rightarrow 2 \ NaOH + H_2}; </math>
:<math>\mathrm{4\ Na + O_2 \rightarrow 2\ Na_2O;} {\quad \Delta} H = -431{,}6 \; \mathrm{kJ/mol}</math>
:<math>\mathrm{2\ Na_2O + O_2 \rightarrow 2\ Na_2O_2;} {\quad \Delta} H = -79{,}6 \; \mathrm{kJ/mol}</math>
 
=== Friedrich Wöhlers Harnstoffsynthese (1828) ===
 
Als es dem [[Deutschland|deutschen]] [[Chemiker]] [[Wikipedia:Friedrich Wöhler|Friedrich Wöhler]] (1800-1882) erstmals [[1828]] gelang, [[Harnstoff]] aus der salzartigen [[Anorganische Verbindung|anorganischen Verbindung]] [[Wikipedia:Ammoniumcyanat|Ammoniumcyanat]] herzustellen, galt dies als Beweis, dass die Synthese organischer Verbindungen keiner besonderen „[[Lebenskraft]]“ bedürfe:
 
:<math>\mathrm{AgNCO + NH_4Cl  \rightarrow NH_4(NCO) + AgCl}</math>
 
Wöhler erkannte dabei ganz richtig, dass die intermediär gebildete Verbindung [[Wikipedia:Ammoniumcyanat|Ammoniumcyanat]] (NH<sub>4</sub>NCO) die eigentliche Harnstoffquelle darstellte:


: [[Datei:Urea Synthesis Woehler.png|ohne|300px|Harnstoffsynthese nach Wöhler]]
{{Normdaten|TYP=p|GND=118594818|LCCN=n/80/38130|NDL=00452924|VIAF=34487615}}


=== Biochemische Reaktionen ===
{{SORTIERUNG:Planck, Max}}


[[Biochemie|Biochemische]] Prozesse, die für den [[Stoffwechsel]] aller [[Lebewesen]] von zentraler Bedeutung sind, laufen stets nur in Anwesenheit eines meist sehr komplex gebauten Katalysators in nennenswerter Geschwindigkeit ab. So katalysiert etwa das Enzym [[Wikipedia:Triosephosphatisomerase|Triosephosphatisomerase]] (TIM, TPI) in einem Teilschritt der [[Wikipedia:Glycolyse|Glycolyse]], dem lebenswichtigen [[Zucker]]abbau in allen [[Organismen]], die Umwandlung von [[Wikipedia:Dihydroxyacetonphosphat|Dihydroxyacetonphosphat]] (DHAP) zu [[Wikipedia:Glycerinaldehyd-3-phosphat|Glycerinaldehyd-3-phosphat]] (GAP):
[[Kategorie:Physiker (19. Jahrhundert)]]
 
[[Kategorie:Physiker (20. Jahrhundert)]]
[[Datei:Dihydroxyacetonphosphat Skelett.svg|140px]] <math>\rightleftharpoons</math> [[Datei:D-Glycerinaldehyd-3-phosphat Skelett.svg|130px]]
[[Kategorie:Quantenphysiker]]
 
[[Kategorie:Deutscher]]
=== Photochemische Reaktion ===
[[Kategorie:Geboren 1858]]
 
[[Kategorie:Gestorben 1947]]
'''Photochemische Reaktionen''' werden nicht primär durch [[Wärme]], sondern durch [[Licht]]energie bewirkt bzw. ausgelöst. Ein komplexes Beispiel dafür ist die [[Photosynthese]].
[[Kategorie:Mann]]
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Chemische Reaktion}}
* {{WikipediaDE|Chemische Reaktion}}
* {{WikipediaDE|Aktivierungsenergie}}
* {{WikipediaDE|Reaktionsenthalpie}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Chemische Reaktion|!]]
{{Wikipedia}}

Version vom 10. August 2019, 17:39 Uhr

Max Planck (ca. 1930) Unterschrift Max Plancks

Max Karl Ernst Ludwig Planck (* 23. April 1858 in Kiel; † 4. Oktober 1947 in Göttingen) war deutscher Physiker.

Planck studierte in München und Berlin Physik. 1879 korrigierte er in seiner Dissertation die Arbeiten von Rudolf Clausius zur Wärmelehre und verallgemeinerte den Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik für alle Naturvorgänge. 1885 folgte Planck zunächst einem Ruf nach Kiel. 1887 legte er in einer Serie von Abhandlungen mit dem Titel «Über das Princip der Vermehrung der Entropie» dar, dass die von Clausius eingeführte Entropie bei irreversiblen Prozessen stets zunimmt und bei reversiblen Prozessen gleichbleibt und erkannte, dass das Maximum der Entropie dem Gleichgewichtszustand entspricht, was insbesondere auch für die technische Anwendung der aufstrebenden Chemie bedeutsam war. In seiner Habilitationsschrift beschäftigte sich Planck ausführlich mit Gleichgewichtsprozessen. Der damals vorherrschenden mechanistischen Atomtheorie stand Planck dabei sehr skeptisch gegenüber und verfolgte einen mehr phänomenologischen Ansatz. Daneben beschäftige sich Planck mit den elektrischen Eigenschaften von Lösungen und begründete die moderne Elektrolyttheorie.

1889 ging Planck nach Berlin, wo er sich mit der Strahlung Schwarzer Körper beschäftigte und 1900 die plancksche Strahlungsformel präsentierte, die diese erstmals korrekt beschrieb. Damit legte er den Grundstein für die moderne Quantenphysik. Für die Entdeckung des planckschen Wirkungsquantums wurde ihm nach dem Ende des Ersten Weltkriegs 1919 „in Anerkennung der Dienste, die er durch die Entdeckung von Energiequanten zur Weiterentwicklung der Physik geleistet hat“ der Nobelpreis für Physik des Jahres 1918 zuerkannt.[1]

In den letzten Lebensjahrzehnten beschäftigte sich Planck vor allem mit den philosophischen Grenzfragen seines physikalischen Weltbildes. Er bejahte entschieden die Existenz Gottes und sah in der Naturwissenschaft ein Streben nach dessen empirischer Erkenntnis, ohne dieses Ziel aber auf diesem Weg jemals voll erreichen zu können. So bekannte er:

„Meine Herren, als Physiker, der sein ganzes Leben der nüchternen Wissenschaft, der Erforschung der Materie widmete, bin ich sicher von dem Verdacht frei, für einen Schwarmgeist gehalten zu werden.

Und so sage ich nach meinen Erforschungen des Atoms dieses: Es gibt keine Materie an sich.

Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Alls zusammenhält. Da es im ganzen Weltall aber weder eine intelligente Kraft noch eine ewige Kraft gibt - es ist der Menschheit nicht gelungen, das heißersehnte Perpetuum mobile zu erfinden - so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewußten intelligenten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie. Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche - denn die Materie bestünde ohne den Geist überhaupt nicht - , sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre! Da es aber Geist an sich ebenfalls nicht geben kann, sondern jeder Geist einem Wesen zugehört, müssen wir zwingend Geistwesen annehmen. Da aber auch Geistwesen nicht aus sich selber sein können, sondern geschaffen werden müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu benennen, wie ihn alle Kulturvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben: Gott! Damit kommt der Physiker, der sich mit der Materie zu befassen hat, vom Reiche des Stoffes in das Reich des Geistes. Und damit ist unsere Aufgabe zu Ende, und wir müssen unser Forschen weitergeben in die Hände der Philosophie.“ (Lit.: Archiv der Max-Planck-Gesellschaft[2])

Am 4. Oktober 1947 starb Max Planck an den Folgen eines Sturzes und mehrerer Schlaganfälle und wurde auf dem Stadtfriedhof Göttingen beerdigt.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Max Planck - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wikiquote: Max Planck – Zitate

Einzelnachweise

  1. in recognition of the services he rendered to the advancement of Physics by his discovery of energy quanta“, The Nobel Prize in Physics 1918. Bei: nobelprize.org.
  2. Archiv zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft, Abt. Va, Rep. 11 Planck, Nr. 1797


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Max Planck aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.