Aufstehen

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Aufstehen (auch: #aufstehen als Hashtag[1]) ist eine in Gründung befindliche politische Bewegung in Deutschland. Initiatiorin ist u. a. die Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht. Das Projekt richtet sich „gegen die herrschende Linie bei Grünen, SPD und Linken“.[2] Ziel soll es sein, für die politische Linke in Deutschland parlamentarische Mehrheiten zu ermöglichen, insbesondere für die im Bundestag vertretenen Parteien Die Linke, SPD und Bündnis 90/Die Grünen. Ein weiteres Ziel ist, Wähler der AfD zurückzugewinnen.[3] Aufstehen soll so zu einer linken Sammlungsbewegung werden.[4] Vorbilder sind sowohl die Sammlungsbewegung La France insoumise von Jean-Luc Mélenchon, die anlässlich der Präsidentschaftswahlen 2017 in Frankreich gegründet worden war, als auch die Momentum-Kampagne des britischen Labour-Vorsitzenden Jeremy Corbyn.[5]

Geschichte

Nachdem Sahra Wagenknecht die Idee einer linken Sammlungsbewegung über Monate publik machte, wurde der 4. August 2018 als Startdatum für die Internetpräsenz mit dem Namen Aufstehen gewählt. Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel brachte in seiner Ausgabe vom selben Wochenende ein Interview mit Sahra Wagenknecht[6] und Stellungnahmen von Marco Bülow (SPD), Sevim Dagdelen (Linke) und Antje Vollmer (Grüne).[7] Der offizielle Auftakt für die Bewegung ist für Anfang September geplant.

Zur Vorbereitung der Gründung hat sich der Aufstehen Trägerverein Sammlungsbewegung e.V. i. Gr. mit Sitz in Berlin gebildet. Als Vorstand ist der Dramaturg Bernd Stegemann angegeben.[8][9]

Rezeption

Zuspruch für die Idee bekam Wagenknecht von verschiedenen Politikern aus den linken Parteien im Bundestag (Die Linke, SPD und Bündnis 90/Die Grünen).[7] Die Spitzen dieser drei Parteien halten sich bisher zurück, hätten die Sammlungsbewegung aber unter der Hand „als ‚Liste Wagenknecht‘ verspottet“; in der SPD sei von „einer PR-Nummer von Frau Wagenknecht“ die Rede gewesen, hieß es im Spiegel.[2] Die SPD-Politikerin Hilde Mattheis, Vorsitzende des Forums Demokratische Linke 21, betonte ihre Auffassung, dass eine Sammlungsbewegung nur „von unten nach oben“ entstehen könne.[10] Ähnlich äußerte sich im ZDF-Sommerinterview auch die Bundesvorsitzende der Grünen, Annalena Baerbock.[11]

Mehrere Persönlichkeiten aus dem Kulturbereich, z. B. Konstantin Wecker und Ingo Schulze sowie den Sozial- und Politikwissenschaften, z. B. Wolfgang Streeck, bekundeten Unterstützung für die linke Sammlungsbewegung.[2] In ihrer eigenen Partei führte Wagenknechts Projekt zu einem Konflikt zwischen ihr, der Parteivorsitzenden Katja Kipping und anderen Politikern der Partei. Der gleichwertige Linken-Fraktionsvorsitzende im Bundestag Dietmar Bartsch sprach sich mittlerweile für die Bewegung als Gegengewicht zu dem Rechtsruck in Deutschland aus, nachdem er sich im Vorfeld skeptisch geäußert hatte.[12]

Kritik

Joachim Stiller kritisierte, dass einige gezielt ausgewählte Bundesbeürger von Anmeldung ausgeschlossen würden. Ihre E-mail-Adressen seien im Vorfeld gezielt und systematisch gesperrt worden. Er selbst sei eines der Opfer.

Weblinks

Commons: Aufstehen - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1.  Albrecht Müller: #aufstehen – die Sammlungsbewegung geht an den Start. Fragen an Sahra Wagenknecht. In: NachDenkSeiten. 3. August 2018 (https://www.nachdenkseiten.de/?p=45315).
  2. 2,0 2,1 2,2  Nicola Abé u.a.: Aufstehen für Sahra. Kann die neue Sammlungsbewegung zur politischen Kraft in Deutschland werden?. In: Der Spiegel. Nr. 32, 4. August 2018, S. 22 (https://magazin.spiegel.de/SP/2018/32/158733118/index.html).
  3. Linke Sammelbewegung: Sozialismus, national gefärbt. Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 3. August 2018.
  4. Linken-Politikerin startet neue Bewegung "Aufstehen". Focus Online. Abgerufen am 3. August 2018.
  5. Marc Felix Serrao: Neue linke Bewegung: «Wir wollen Mitglieder der SPD und der Grünen genauso ansprechen wie Parteilose». Neue Zürcher Zeitung, 15. Juni 2018, abgerufen am 5. August 2018.
  6.  Nicola Abé: Linker Zeitgeist. Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht über ihr Projekt „Aufstehen“. In: Der Spiegel. Nr. 32, 5. August 2018, S. 25 (https://magazin.spiegel.de/SP/2018/32/158733122/index.html).
  7. 7,0 7,1  Marco Bülow, Sevim Dagdelen, Antje Vollmer: Raus aus der Wagen­burg. Drei Politiker über ihre Gründe, die linke Bewegung zu unterstützen. In: Der Spiegel. Nr. 32, 4. August 2018, S. 26 (https://magazin.spiegel.de/SP/2018/32/158730533/index.html).
  8. abe: "Aufstehen" - linke Sammlungsbewegung formiert sich. Spiegel Online, 3. August 2018, abgerufen am 4. August 2018.
  9. Wagenknecht steht mittags auf. Sammlungsbewegung hat einen Namen. 3. August 1018, abgerufen am 4. August 2018.
  10. SPD und die Linke Sammlungsbewegung – „Für mich ist natürlich rot-rot-grün möglich“. Deutschlandfunk, 4. August 2018, abgerufen am 5. August 2018.
  11. Bettina Schausten: Berlin direkt - Sommerinterview vom 5. August 2018. ZDF, 5. August 2018, abgerufen am 5. August 2018. (ab min. 12:40)
  12. Linken-Parteitag in Leipzig: Kipping gegen Wagenknecht. Frankfurter Allgemeine Zeitung. Abgerufen am 3. August 2018.


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