Turanier und Lagesinn: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Turanier''' waren Nachfahren der [[Atlantis|atlantischen]] [[Ur-Turanier]] und lebten laut [[Rudolf Steiner]] als [[Wikipedia:Nomade|Nomade]]nvölker in dem nordöstlich des heutigen [[Iran]] gelegenen [[Turan]]. Sie verfügten noch über ein dekatentes [[astral]]es [[Hellsehen]] und standen im Gegensatz zu der von [[Zarathustra]]<ref>[[Rudolf Steiner]] spricht von ihm als einer früheren [[Inkarnation]] des historisch einigermaßen fassbaren Zarathustra.</ref> inspirierten [[Urpersische Kultur|urpersischen Kultur]] (5067 - 2907 v. Chr.).
#WEITERLEITUNG [[Eigenbewegungssinn]]
 
{{GZ|Vollständig verstehen, auch äußerlich, kann man das, was ostwärts
und südwärts vom Kaspisee sich abspielte, nur dann, wenn man es vergleicht
mit dem, was mehr nördlich davon vorging, also in Gegenden,
die an das heutige Sibirien, an das heutige Rußland angrenzen, sogar
bis nach Europa hinein sich erstrecken. Da waren Menschen, welche
sich in hohem Grade das alte Hellsehen bewahrt hatten, und bei denen
sich in gewisser Beziehung die Waage hielten die Möglichkeit des alten
geistigen Wahrnehmens und die des sinnlichen Anschauens, des neuen
Verstandesdenkens. Bei ihnen war in weitesten Kreisen noch ein Hineinschauen
in die geistige Welt vorhanden. Wenn man den Charakter
dieses Hineinschauens in die geistige Welt, das allerdings schon auf
eine niedere Stufe heruntergestiegen war und bei diesen Völkerschaften
im wesentlichen - wie wir heute sagen würden - ein niederes astralisches
Hellsehen war, in Betracht zieht, so ergibt sich für die Gesamtentwickelung
der Menschheit eine bestimmte Folge daraus. Wer mit
dieser Art von Hellsehen begabt ist, wird ein ganz bestimmter Mensch.
Der Mensch erhält da eine gewisse Charakteranlage. Das zeigt sich besonders
bei diesen Völkermassen, die im Volkscharakter dieses niedere
Hellsehen hatten. Ein solcher Mensch hat im wesentlichen den Drang,
von der Naturumgebung zu fordern, was er zu seinem Lebensunterhalt
braucht, und möglichst wenig zu tun, um es der Natur zu entreißen.
Schließlich weiß er ja, so wahr wie der heutige Sinnenmensch
weiß, daß es Pflanzen, Tiere und so weiter gibt, daß es göttlich-geistige
Wesenheiten gibt, die in alledem darinnenstecken; denn er sieht sie. Er
weiß auch, daß sie die mächtigen Wesen sind, die hinter den physischen
Wesenheiten stehen. Aber er kennt sie auch so genau, daß er von ihnen
fordert, sie sollen ihm ohne viel Arbeit das Dasein fristen, in das sie
ihn hineingestellt haben. Man könnte vieles anführen, was äußerlicher
Ausdruck ist für die Stimmung und Gesinnung dieser astralisch hellsehenden
Menschen. Nur eines soll jetzt dafür angeführt werden.
 
In dieser Zeit, die jetzt für uns zu betrachten wichtig ist, waren alle
diese Völkerschaften, die mit einem in der Dekadenz begriffenen Hellsehen
begabt waren, Nomadenvölker, die, ohne seßhaft zu sein, ohne
feste Wohnsitze zu gründen, als Hirten herumstreiften, keinen Fleck
besonders lieb hatten, auch das, was die Erde ihnen bot, nicht besonders
pflegten, und auch gern bereit waren zu zerstören, was um sie herum
war, wenn sie etwas brauchten zu ihrem Lebensunterhalt. Aber
etwas zu leisten, um das Kulturniveau zu erhöhen, um die Erde umzugestalten,
dazu waren diese Völker nicht aufgelegt.
 
So entstand der große, der wichtige Gegensatz, der vielleicht zu
dem Allerwichtigsten der nachatlantischen Entwickelung gehört: der
Gegensatz zwischen diesen mehr nördlichen Völkern und den iranischen
Völkern. Bei den Iraniern entwickelte sich die Sehnsucht, einzugreifen
in das Geschehen rings um sie herum, seßhaft zu werden, was
man als Mensch und als Menschheit hat, durch Arbeit sich zu erringen,
das heißt also wirklich durch die menschlichen Geisteskräfte die Natur
umzugestalten. Das war gerade in diesem Winkel der größte Drang der
Menschen. Und unmittelbar daran stieß nach Norden jenes Volk, das
hineinschaute in die geistige Welt, das sozusagen auf «du und du»
war mit den geistigen Wesenheiten, das aber nicht gern arbeitete, das
nicht seßhaft war und gar kein Interesse daran hatte, die Kulturarbeit
in der physischen Welt vorwärts zu bringen.
 
Das ist der größte Gegensatz vielleicht, der sich äußerlich in der
Geschichte der nachadantischen Zeiten gebildet hat, und der rein eine
Folge ist der verschiedenen Arten der Seelenentwickelung. Es ist der
Gegensatz, den man in der äußeren Geschichte auch kennt: der große
Gegensatz zwischen Iran und Turan. Aber man kennt nicht die Ursachen.
Hier haben wir jetzt die Gründe.
 
Im Norden, nach Sibirien hinein: Turan, jenes Völkergemenge, das
in hohem Grade mit den Erbstücken eines niederen astralischen Hellsehens
begabt war, das infolge dieses Lebens in der geistigen Welt
keine Neigung und keinen Sinn hatte, eine äußere Kultur zu begründen,
sondern - weil diese Menschen mehr passiver Art waren und sogar
zu ihren Priestern vielfach niedere Magier und Zauberer hatten - sich
namentlich da, wo es auf das Geistige ankam, mit niederer Zauberei, ja
zum Teil sogar mit schwarzer Magie beschäftigte. Im Süden davon:
Iran, jene Gegenden, in denen frühzeitig der Drang entstand, mit den
primitivsten Mitteln dasjenige, was in der Sinnes weit uns gegeben ist,
durch menschliche Geisteskraft umzugestalten, so daß auf diese Weise
äußere Kulturen entstehen können.
 
Das ist der große Gegensatz zwischen Iran und Turan. In einer
schönen Weise wird mythisch, legendenhaft angedeutet, wie der nach
dieser Kulturseite vorgeschrittenste Teil der Menschen von Norden
herunterzog bis in die Gegend, die wir als die iranische angesprochen
haben. Und wenn uns in der Legende von Dschemshid, jenem Könige,
der seine Völker von Norden heruntergeführt hat nach Iran, erzählt
wird: er bekam von jenem Gotte, der nach und nach anerkannt werden
wird, den er Ahura Mazdao nannte, einen goldenen Dolch, mit
dem er seine Mission auf der Erde erfüllen sollte - dann müssen wir
uns klar sein, daß mit dem goldenen Dolch des Königs Dschemshid,
der seine Völker herausentwickelte aus der trägen Masse der Turanier,
dasjenige gegeben war, was das an die äußeren Menschenkräfte gebundene
Weisheitsstreben ist, jenes Weisheitsstreben, welches die vorher
in Dekadenz gekommenen Kräfte wieder heraufentwickelt und sie
durchdringt und durchwebt mit dem, was der Mensch auf dem physischen
Plan an Geisteskraft erringen kann. Dieser goldene Dolch hat
als Pflug die Erde umgegraben, hat aus der Erde Ackerland gemacht,
hat die ersten primitivsten Erfindungen der Menschheit gebracht. Er
hat fortgewirkt und wirkt bis heute in alledem, auf das die Menschen als
ihre Kulturerrungenschaften stolz sind. Das ist etwas Bedeutsames, daß
der König Dschemshid, der herunterzog aus Turan in die iranischen
Gebiete, von Ahura Mazdao diesen goldenen Dolch erhielt, der den
Menschen die Kraft gibt, sich die äußere sinnliche Welt zu erarbeiten.
 
Dieselbe Wesenheit, von der dieser goldene Dolch stammt, ist auch
der große Inspirator jenes Führers der iranischen Bevölkerung, den
wir als Zarathustra oder Zoroaster, Zerdutsch kennen. Und Zarathustra
war es, der in uralten Zeiten - bald nach der atlantischen Katastrophe
- mit den Gütern, die er aus den heiligen Mysterien heraustragen
konnte, jenes Volk durchdrang, das den Drang hatte, die äußere Kultur
mit menschlicher Geisteskraft zu durchweben. Dazu sollte Zarathustra
diesen Völkern, die nicht mehr die alte atlantische Fähigkeit hatten,
hineinzuschauen in die geistige Welt, neue Aussichten und neue Hoffnungen
auf die geistige Welt geben. So eröffnete Zarathustra jenen Weg,
den wir öfter besprochen haben, auf dem die Völker einsehen sollten,
daß in dem äußeren Sonnenlichtleib nur gegeben ist der äußere Leib
eines hohen geistigen Wesens, welches er, im Gegensatz zu der kleinen
menschlichen Aura, die «Große Aura», Ahura Mazdao nannte. Er
wollte damit andeuten, daß dieses zwar jetzt noch weit entfernte Wesen
einstmals heruntersteigen würde auf die Erde, um innerhalb der
Menschheitsgeschichte sich substantiell mit der Erde zu vereinigen und
im Menschheitswerden weiter zu wirken. Damit wurde für diese Menschen
von Zarathustra auf dieselbe Wesenheit hingewiesen, die später
in der Geschichte als der Christus lebte.|123|24ff}}
 
== Siehe auch ==
 
* [[Gegensatz von Iran und Turan]]
 
== Literatur ==
 
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Matthäus-Evangelium'', [[GA 123]] (1988), ISBN 3-7274-1230-5 {{Vorträge|123}}
 
{{GA}}
 
== Einzelanchweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Urpersische Kultur]]
[[Kategorie:Zoroastrismus]]

Aktuelle Version vom 11. Januar 2014, 23:30 Uhr

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