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| [[Datei:Johanna von Keyserlingk.jpg|mini|Johanna Gräfin von Keyserlingk]] | | '''Michael Debus''' ist [[Anthroposoph]], Autor und Priester der Christengemeinschaft. |
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| '''Johanna Gräfin Keyserlingk''', geborene Skene von Skene am *26.03.1879 in Breslau (damals Deutschland) starb am †16.03.1966 in Teinach, Schwarzwald (Deutschland).
| | Nach dem Abitur studierte Michael Debus Mathematik, Physik und Philosophie. Danach wurde er Pfarrer der Christengemeinschaft in Stuttgart und arbeitete zunächst als Gemeindepfarrer, dann in der Priesterausbildung. Nach 30-jähriger Tätigkeit in der Leitung der Freien Hochschule der Christengemeinschaft ist er seit 2008 wieder für eine Gemeinde in Stuttgart verantwortlich. |
| Sie war Gutsbesitzerin und [[Anthroposoph]]in.
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| Johanna von Keyserlingk hatte hellseherische Fähigkeiten und
| | == Werke (Auswahl) == |
| besprach sich oft mit Rudolf Steiner über die Ergebnisse ihrer
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| Geistesforschung. Sie war Gastgeberin des Landwirtschaftlichen Kurses
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| Pfingsten 1924 auf Schloss Koberwitz bei Breslau. Dieses Pfingstfest
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| blieb fortan der Brennpunkt ihres Schicksals. In ihrem gastfreundlichen
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| Haus beherbergte sie häufig anthroposophische Freunde.
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| Johanna von Keyserlingk entstammte dem schottischen
| | * ''Lebenskrisen - Lebensdramatik''. Hinführung zu den Mysteriendramen von Rudolf Steiner, Vlg. am Goetheanum, Dornach 2011 |
| Adelsgeschlecht der Skene of Skene. Ihre Hellsichtigkeit nannte Rudolf
| | * ''Parsifal - Mythos des modernen Menschen''. Hinführung zu Richard Wagners Bühnenweihfestspiel, Vlg. am Goetheanum, Dornach 2014 |
| Steiner ”den Segen des Clans”. Das schottische Hellsehen sei laut Steiner | |
| frei von Luzifer, so die mit Johanna befreundete Monica von Miltitz in
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| ihrer Gratulation. (Miltitz 1959). Johanna war die einzige Skene ihrer
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| Generation, die diese Gabe besaß. – Karl von Skene, der sehr
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| dominierende Vater, war aus Schottland ausgewandert; zuerst ließ er sich
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| in Österreich nieder, später in Schlesien. Die Mutter Klara (geb.
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| Schoeller) kam aus einer rheinischen Industriellenfamilie. Karl von Skene
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| war im Aufsichtsrat des Familienunternehmens Vom Rath, Schöller &
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| Skene AG (Landwirtschaft und Zuckerindustrie) tätig.
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| Ihre Kindheit verbrachte Johanna als drittes Kind unter drei Brüdern
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| in Breslau. Schon früh bemerkte sie ihre Gabe, Ereignisse im Voraus
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| wahrzunehmen. Sie stieß aber mit ihren geistigen Wahrnehmungen auf
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| Unverständnis und konnte mit niemandem darüber sprechen. In ihrer
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| Jugend beschäftigte sie sich mit Astronomie und mit der Philosophie
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| Kants, später mit Angelus Silesius und Hölderlin. Bereits als Kind war sie
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| – ohne ihn zu kennen – mehrfach Rudolf Steiner begegnet; an die erste
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| Begegnung – auf einem Spaziergang im Wienerwald – erinnerte er sie
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| später.
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| Am 21. Januar 1899 heiratete Johanna Carl Wilhelm Graf von
| | [[Kategorie:Anthroposoph]][[Kategorie:Priester]][[Kategorie:Autor]] |
| Keyserlingk; drei Söhne brachte sie zur Welt, einer davon starb schon
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| bald nach der Geburt. Die Familie lebte in Klettendorf bei Breslau, wo der
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| Sitz des Familienunternehmens war, in dem nun ihr Mann mitarbeitete. –
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| Im Jahre 1907 hatte sie eine schwere Krankheit zu überstehen, die sie an
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| die Todesschwelle führte. Noch Jahre danach traten ernste Spätfolgen auf.
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| Johanna, die mit ihrer Seele jahrelang Orientierung suchte, hatte schon
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| vor 1916 Schriften von Rudolf Steiner gelesen und ihm 1916 einen Brief
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| geschrieben, der ihn jedoch nicht erreichte. Die überwältigende erste, einer
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| Lebenswende gleichkommende Begegnung fand 1918 in Berlin bei Eliza
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| Gräfin von Moltke statt. In einem langen Gespräch konnte sie mit ihm
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| wichtige Stationen ihres bisherigen Lebens, auch Nahtod- und
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| Todeserlebnisse besprechen, insbesondere auch ihre tiefgreifenden
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| geistigen Wahrnehmungen, die bis ins erste Lebensjahr zurückreichten. Er
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| gab ihr dann Übungen zur Klärung bestimmter Fragen in Zusammenhang
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| mit ihren Wahrnehmungen. Er verlangte aber nicht, dass sie ihr Hellsehen
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| verwandeln solle. Zum Schluss ermunterte er sie, ihre Erlebnisse
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| aufzuschreiben. Ihr Bewusstsein sei so, wie es im dritten Jahrtausend
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| gang und gäbe sein werde. Johanna wird Steiners esoterische Schülerin, an
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| mehreren Tagen erhält sie persönliche Unterweisungen. Auch ihr Mann
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| schließt sich Steiner nach seiner ersten Begegnung an.
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| 1920 zieht die Familie – dank maßgeblicher Befürwortung, sogar
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| Intervention Rudolf Steiners (”Verlangen Sie Koberwitz!”) – auf das Gut
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| Koberwitz. Karl und Johanna machen das zum Gut gehörende Schloss zu
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| einer gastfreundlichen Stätte mit kosmopolitischem Zug, die u.a. drei
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| Jahre lang den Gründungspriester der Breslauer Gemeinde der
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| Christengemeinschaft Rudolf Meyer beherbergte (zu weiteren Gästen vgl.
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| den Beitrag zu Carl von Keyserlingk). In Koberwitz wurde die erste
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| Menschenweihehandlung in Schlesien zelebriert. Meyer blieb der Gräfin
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| zeitlebens eng verbunden, ihm vertraute sie vieles aus ihren geistigen
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| Forschungen an, so auch ihre Erlebnisse des Christus, über die sie mit
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| Rudolf Steiner gesprochen hatte. Den feierlichen Höhepunkt der kurzen
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| Zeit in Koberwitz (1928 mussten Keyserlingks nach Sasterhausen
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| übersiedeln) bildete der Landwirtschaftliche Kurs zu Pfingsten 1924
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| (näheres vgl. den Beitrag zu Carl von Keyserlingk). Diese 12 Tage waren
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| für Johanna – neben vielem anderen – angefüllt mit weiteren esoterischen
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| Lehrgesprächen mit Rudolf Steiner. Vieles aus den insgesamt 28
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| Gesprächen, die sie führten, ist in ihren (größtenteils posthum durch ihren
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| Sohn Adalbert Graf von Keyserlingk herausgegebenen)
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| Veröffentlichungen festgehalten. Rudolf Steiner hatte – trotz des intimen
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| Charakters vieler dieser Mitteilungen – nichts dagegen, dass sie darüber
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| sprach. Themen dieser Gespräche waren u.a. Kaspar Hauser, Hölderlin,
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| das Erdinnere, Schamballa und immer wieder der Christus.
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| 1928 starb der Ehemann; 1941 wurde Johanna von der Gestapo
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| verhaftet und tagelang verhört. – Nach dem Kriegsende 1945 verließ sie
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| widerwillig Schlesien; mittellos und inkognito entkam sie nach
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| Westdeutschland. In Stuttgart lebte sie in einfachen Verhältnissen. Ihre
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| erste Veröffentlichung (Zwölf Tage um Rudolf Steiner) erschien 1949 als
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| Privatdruck. Sie teilte manchen Freunden, u.a. Emil Bock und Margarita
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| Woloschina, schon zu Lebzeiten Vertrauliches aus den Gesprächen mit
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| Steiner mit. In den Jahren vor ihrem Tod hatte sie ”noch die ganze
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| Schwäche und Gebrechlichkeit der physischen Leiblichkeit an sich
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| erfahren” müssen (Meyer 1966). Ihre letzten Jahre verbrachte sie in
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| einem Pflegeheim bei Teinach im Schwarzwald, wo sie auch starb.
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| == Literatur ==
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| * ''Koberwitz 1924. Geburtsstunde einer neuen Landwirtschaft'', zusammengestellt und herausgegeben von Adalbert Graf von Keyserlingk, Verlag Hilfswerk Elisabeth, Stuttgart 1974
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| {{DEFAULTSORT:Keyserlingk, Johanna Gräfin}}
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| [[Kategorie:Anthroposoph (20. Jahrhundert)]] | |
| [[Kategorie:Autor (Anthroposophie)]] | |
| [[Kategorie:Deutscher]] | |
| [[Kategorie:Geboren 1879]]
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| [[Kategorie:Gestorben 1966]]
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| [[Kategorie:Frau]]
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