Johannes Brahms und Pjotr Iljitsch Tschaikowski: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
imported>Joachim Stiller
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Johannes Brahms portrait.jpg|mini|Johannes Brahms (1889)]]
[[Datei:Porträt des Komponisten Pjotr I. Tschaikowski (1840-1893).jpg|mini|hochkant|''Pjotr Tschaikowski'', Öl auf Leinwand, 1893, Nikolai Kusnezow, [[Tretjakow-Galerie]]]]
'''Johannes Brahms''' (* [[7. Mai]] [[1833]] in Hamburg; † [[3. April]] [[1897]] in Wien) war ein deutscher Komponist, Pianist und Dirigent. Seine Kompositionen werden vorwiegend der Hochromantik zugeordnet; durch die Einbeziehung barocker und klassischer Formen gehen sie aber über diese hinaus. Brahms gilt als einer der bedeutendsten Komponisten der Musikgeschichte.
[[Datei:Tchaikovsky Signature.svg|rechts|rahmenlos|Tchaikovskis Unterschrift]]
 
'''Pjotr Iljitsch Tschaikowski''' ({{ruS|Пётр Ильи́ч Чайко́вский}} {{Audio|Ru-Pyotr Ilyich Tchaikovsky.ogg|anhören}}, wiss. [[Transliteration]] ''{{lang|ru-Latn|Pëtr Il’ič Čajkovskij}}''; *&nbsp;{{JULGREGDATUM|7|5|1840|Link=1}} in [[Wotkinsk|Kamsko-Wotkinski Sawod]], [[Russisches Kaiserreich]]; † {{JULGREGDATUM|6|11|1893|Link=1}} in [[Sankt Petersburg]], Russisches Kaiserreich), deutsch '''Peter Tschaikowsky''' oder '''Tschaikowski''',<ref>Duden gibt zu [http://www.duden.de/rechtschreibung/Tschaikowsky ''Tschaikowsky''] an: „eigene Schreibung des Komponisten, nach üblichem Transkriptionssystem eigentlich ''Tschaikowski''&#8239;“. In deutschsprachiger Literatur sind beide Schreibweisen gebräuchlich, wobei die Schreibweise mit -y überwiegt. Im international orientierten Handel mit CDs und Musikalien sind Schreibweisen auf -y üblich: ''Tschaikowsky'' oder englisch ''Tchaikovsky''. Daneben gibt es seltenere Schreibvarianten, z.&nbsp;B. ''Tschaikowskij''.</ref> war ein russischer [[Komponist]]. Bereits zu seinen Lebzeiten wurden viele seiner Werke international bekannt. Heute zählen sie zu den bedeutendsten der [[Musik der Romantik|Romantik]]. In Russland gilt er heute als bedeutendster Komponist des 19. Jahrhunderts, obwohl er nicht der [[Gruppe der Fünf]] angehörte, sondern die von westlichen Einflüssen geprägte Schule [[Anton Rubinstein]]s fortsetzte.
 
Zu Tschaikowskis bekanntesten Kompositionen zählen seine drei letzten Sinfonien, das [[Violinkonzert (Tschaikowski)|Violinkonzert]], sein erstes [[1. Klavierkonzert (Tschaikowski)|Klavierkonzert]], die [[Ouvertüre 1812]] und seine Oper ''[[Eugen Onegin (Oper)|Eugen Onegin]]''. Mit ''[[Schwanensee]]'', ''[[Dornröschen (Ballett)|Dornröschen]]'' und ''[[Der Nussknacker]]'' verfasste er zudem drei der berühmtesten [[Ballett]]e der Musikgeschichte.


== Leben ==
== Leben ==
=== Frühe Jahre ===
=== Frühe Jahre (1840–1861) ===
[[Datei:Brahms geburtshaus in Hamburg.jpg|mini|Im ersten Stock dieses Hauses in der Caffamacherreihe im Hamburger Gängeviertel wurde Brahms geboren (Aufnahme 1891). Das Haus wurde in der Operation Gomorrha zerstört. Auch spätere Wohnungen von Brahms sind nicht erhalten.]]
[[Datei:Der junge Tschaikowski.jpg|mini|hochkant|Der junge Tschaikowski]]
[[Datei:Johannes Brahms 1853.jpg|mini|Johannes Brahms um 1853]]
Johannes Brahms stammte aus einer weitverzweigten niedersächsisch-norddeutschen Familie. Er war das zweite der drei Kinder von Johann Jakob (1806–1872) und Johanna Henrika Christiane Brahms, geborene Nissen (1789–1865).<ref>{{Internetquelle |autor=Eva-Maria Bast |url=https://www.abendblatt.de/hamburg/article208929591/Christiane-Brahms-die-Mutter-des-Musik-Genies.html |titel=Christiane Brahms, die Mutter des Musik-Genies |werk=abendblatt.de |datum=2016-12-09 |zugriff=2018-11-10}}</ref>


Sein Vater, der das Musizieren als Handwerk zum Broterwerb verstand, spielte [[Wikipedia:Konzertbass|Kontrabass]], blies [[Wikipedia:Horn (Instrument)|Horn]] und trat mit kleinen Ensembles in Tanzlokalen in Hamburg auf. Später war er Mitglied des Orchesters des Stadttheaters und der Hamburger Philharmonie unter [[Wikipedia:Julius Stockhausen (Musiker)|Julius Stockhausen]].
Pjotr Iljitsch Tschaikowski war der zweite Sohn eines [[Bergingenieur]]s und dessen zweiter Frau Alexandra Andrejewna, der Enkelin eines [[Frankreich|französischen]] [[Immigrant]]en namens Michel d’Assier. Aus dieser Ehe gingen neben Pjotr die Kinder Nikolai, Alexandra, Ippolit (Hippolyt) und die Zwillinge Anatoli und [[Modest Iljitsch Tschaikowski|Modest]] hervor. Die musikalischen Neigungen der Familie waren nicht sehr ausgeprägt. Gleichwohl erhielt Tschaikowski auf seinen Wunsch hin mit vier Jahren Klavierunterricht. Ab dem Jahr 1844 beschäftigten Tschaikowskis Eltern die französische [[Gouvernante]] Fanny Dürbach (1822–1901), welche einen großen Einfluss auf Tschaikowskis Entwicklung ausübte und mit der er zeitlebens in Kontakt blieb.<ref>[http://en.tchaikovsky-research.net/pages/Fanny_D%C3%BCrbach ''Fanny Dürbach.'' In: ''Tchaikovsky Research'']</ref> Tschaikowski schrieb zu dieser Zeit bereits Gedichte und wurde von Fanny Dürbach ''le petit Pouchkine.'' („der kleine [[Alexander Sergejewitsch Puschkin|Puschkin]]“) genannt.<ref name="buch-iLXfk6E2pp0C-275">Alexander Poznansky: ''Tchaikovsky Through Others' Eyes.'' Indiana University Press, 1999, ISBN 0-253-33545-0, S.&nbsp;275. {{Google Buch |BuchID=iLXfk6E2pp0C |Seite=275}}</ref><ref name="buch-he-ip7MKB3IC-6">David Brown: ''Tchaikovsky: The Man and His Music'' Pegasus Books, ISBN 978-1-933648-30-9, S.&nbsp;6 {{Google Buch |BuchID=he-ip7MKB3IC |Seite=6}}</ref>


Da sein Vater aus Heide (Holstein) kam und sein Großvater dort lebte, verbrachte der junge Johannes Brahms in seinen Jugendjahren auch viel Zeit auf dem Land in Dithmarschen.<ref>{{Internetquelle |autor=Levke Heed |url=https://www.ndr.de/kultur/geschichte/koepfe/Johannes-Brahms-Der-Berufene,brahms24.html |titel=Johannes Brahms – Der Berufene |werk=ndr.de |datum=2013-05-06 |zugriff=2018-11-10}}</ref> Das Wohnhaus seines Großvaters in Heide ist jetzt ein Museum der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein.
Die erste Musik, die ihn prägte, kam von einem mechanischen Klavier, das sein Vater aus Petersburg mitgebracht hatte – der noch nicht einmal fünf Jahre alte Peter war begeistert. Als seine Mutter ihn zum ersten Mal auf einem Klavier Tonleitern spielen ließ, konnte er schon ein Stück nachspielen, das er gehört hatte. Die Familie war erstaunt über sein Talent, und deswegen stellte der Vater Maria Paltschikowa ein, die seinem Sohn Klavierunterricht gab. Peter spielte vom Blatt bald besser als seine Klavierlehrerin.


Brahms erhielt mit sieben Jahren ersten Klavierunterricht bei Otto Friedrich Willibald Cossel, zudem spielte er Cello.<ref name="Höhne">{{Internetquelle |autor=Katharina Höhne |url=https://www.swr.de/-/id=22814260/property=download/nid=2937886/10isdpj/index.pdf |hrsg=SWR2 |datum=2018-11-09 |format=PDF, 277 kB |zugriff=2018-11-10 |titel=Musikstück der Woche}}</ref> Auch Brahms’ Talent zum Komponieren zeigte sich schon früh, und so wurde er durch Vermittlung Cossels im Jahre 1843 von dem damals bekannten Hamburger Komponisten Eduard Marxsen als Klavier- und Kompositionsschüler angenommen. Seine 1849 unter Pseudonym verfassten ''Phantasien über einen beliebten Walzer'' sind Zeugnis eines virtuosen Klavierspiels.
Da die Eltern für ihren Sohn eine Karriere im Staatsdienst vorgesehen hatten, besuchte Tschaikowski von 1850 bis 1859 die Rechtsschule in Sankt Petersburg und war anschließend im Justizministerium tätig. Eine musikalische Fortbildung während der Zeit gewährte er sich allein in privaten Klavierstunden bei dem aus [[Nördlingen]] stammenden, nach Russland ausgewanderten [[Pianist]]en Rudolf Kündinger.<ref>Jochen Haeusler: ''Die Nürnberger Hofmusikanten von St. Petersburg.'' In: ''Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg.'' Band&nbsp;94 (2007), S.&nbsp;131–159. Darin Kapitel 3.4.3: ''Rudolf Kündinger (1832–1913).'' S.&nbsp;151–154.</ref> Dieser notierte über Tschaikowski:
{{Zitat
|Text=Er war ohne Zweifel sehr talentiert, besaß ein feines Gehör und gutes Gedächtnis, daraus konnte man aber noch nicht folgern, dass aus ihm einst ein großer Pianist, geschweige denn ein berühmter Komponist werden könnte […] Das einzige, womit er meine Aufmerksamkeit in etwas höherem Maße fesselte, waren seine Improvisationen.}}


Brahms veröffentlichte seine frühen Werke häufig unter Pseudonymen (G. W. Marks, Karl Würth) und teilte ihnen höhere Opuszahlen zu. Anfangs schrieb Brahms ausschließlich Klavierwerke, die Möglichkeiten und Grenzen des Orchesters waren ihm zu wenig vertraut. Auch später bat er beim Komponieren seiner ersten Orchesterwerke erfahrene Komponisten aus seinem Freundeskreis um Hilfe.
In einem Punkt behielt Kündinger recht: Tschaikowski wurde nicht Pianist, denn dafür reichten die insgesamt acht Jahre Klavierunterricht (als Kind und als angehender Musikstudent) nicht aus&nbsp;– nicht von ungefähr wurden seine Klavierkonzerte von anderen uraufgeführt.


Im Jahre 1853 vermittelte der mit ihm befreundete ungarische [[Violinist]] [[Eduard Reményi]] die Bekanntschaft des in Hannover weilenden Geigers [[Joseph Joachim]]. Joachim empfahl Brahms, sich an [[Franz Liszt]] zu wenden, der damals Hofkapellmeister in [[Weimar]] war. Dieser versprach ihm, ihn in einem Brief an den Musikverlag [[Breitkopf & Härtel]] zu erwähnen. Brahms erhoffte sich davon nicht viel und wandte sich an Joachim mit dem Wunsch, dieser möge ihn in das künstlerische Leben einführen. Daraufhin überredete Joachim ihn, den in [[Düsseldorf]] weilenden Komponisten Robert Schumann aufzusuchen.
Einflussnahme auf Tschaikowski vermutet man auch bei einem [[italien]]ischen Gesangslehrer namens Luigi Piccioli. Von [[Johann Sebastian Bach|Bach]] und [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozart]] hielt dieser nichts, kannte sich aber hervorragend mit der italienischen Oper aus und veranlasste Tschaikowski zur Veröffentlichung seines ersten Werks, einer italienischen Kanzonette unter dem Titel ''Mezza notte.''


=== Bekanntschaft mit Robert und Clara Schumann ===
=== 1861–1871 ===
In Düsseldorf lernte Brahms [[Wikipedia:Robert Schumann|Robert Schumann]] und dessen Frau [[Wikipedia:Clara Schumann|Clara]] kennen. Am 25. Oktober 1853 erschien in der von Robert Schumann gegründeten und in Leipzig erscheinenden ''[[Wikipedia:Neue Zeitschrift für Musik|Neuen Zeitschrift für Musik]]'' der erste Artikel über Johannes Brahms. Unter der Überschrift „Neue Bahnen“ schrieb Schumann:<ref>Robert Schumann: Neue Bahnen. 28. Oktober 1853.</ref>
Obwohl der [[Beamtenstatus]] Tschaikowski ein gutes Auskommen bot, das ihm ermöglichte, allerlei kostspieligen Vergnügungen nachzugehen, wurde er 1861 dieses Lebens überdrüssig. Er, der bis dahin nur über mittelmäßige musikalische Kenntnisse verfügte, nahm das Musikstudium auf&nbsp;– ein Schritt, der nicht bei allen Familienmitgliedern auf Verständnis traf. Sein Onkel Peter Petrowitsch kommentierte: „Dieser Peter. Dieser nichtsnutzige Peter! Nun hat er die Jurisprudenz mit dem Dudelsack vertauscht!“ Und sein Bruder Modest notierte später in seinen Erinnerungen:
{{Zitat
|Text=Ob die Übersättigung plötzlich in ihm erwacht war – vielleicht unter dem Eindruck irgendeines uns unbekannt gebliebenen Ereignisses, oder ob sie sich nach und nach in seine Seele geschlichen hat, das weiß keiner, denn Peter Iljitsch hat sich durch jene schweren Stunden ganz allein durchgerungen. Seine Umgebung hat erst dann etwas davon bemerkt, als die Wandlung bereits vollzogen war.}}


1862 trat Tschaikowski in das von [[Anton Grigorjewitsch Rubinstein|Anton Rubinstein]] gegründete [[Sankt Petersburger Konservatorium|Petersburger Konservatorium]] ein. Rubinstein persönlich unterwies ihn in [[Komposition (Musik)|Komposition]] und [[Instrumentation]]. Den theoretischen Unterricht erhielt Tschaikowski bei dem [[Russland|russischen]] Komponisten [[Nikolai Iwanowitsch Saremba]]. Mit großer Zielstrebigkeit versuchte er, die fehlenden Kenntnisse in Sachen Komposition aufzuholen. In einem Brief vom {{JULGREGDATUM|16|12|1862}} schrieb er an seine Schwester:
{{Zitat
{{Zitat
  |Text=Und er ist gekommen, ein junges Blut, an dessen Wiege Grazien und Helden Wache hielten. Er heißt Johannes Brahms, kam von Hamburg, dort in dunkler Stille schaffend, aber von einem trefflichen und begeistert zutragenden Lehrer gebildet in schwierigen Setzungen der Kunst, mir kurz vorher von einem verehrten bekannten Meister empfohlen. Er trug, auch im Äußeren, alle Anzeichen an sich, die uns ankündigen: Das ist ein Berufener.}}
  |Text=Ich hatte dir schon geschrieben, dass ich die Theorie der Musik zu lernen begonnen habe und zwar recht erfolgreich. […] Ich fürchte nur für meine Charakterlosigkeit; am Ende wird meine Trägheit siegen, wenn aber nicht, so verspreche ich dir, dass aus mir noch etwas werden wird. Zum Glück ist es noch nicht zu spät.}}


Auch Schumann setzte sich bei dem Verlag Breitkopf & Härtel dafür ein, einige Werke von Brahms zu publizieren. Dieses Engagement machte den zwanzigjährigen Brahms in Deutschland berühmt. Brahms drückte daraufhin in Briefen an Schumann seine Befürchtung aus, den Maßstäben der Öffentlichkeit nicht genügen zu können. Selbstkritisch verbrannte er einige seiner Werke.
[[Datei:Nikolai Rubinstein.png|mini|hochkant|Nikolai Grigorjewitsch Rubinstein, Tschaikowskis Lehrer]]
1866 wechselte er nach [[Moskau]]. Bei Anton Rubinsteins Bruder [[Nikolai Grigorjewitsch Rubinstein|Nikolai Rubinstein]] fand Tschaikowski eine Bleibe. Dieser ließ den nunmehr mittellosen Musiker bei sich wohnen, ersetzte dessen abgetragenen Anzug durch neue Bekleidung und vermittelte ihm eine Stelle als Dozent am [[Moskauer Konservatorium]].


Clara Schumann hatte sich als Pianistin europaweiten Ruhm erworben – und ihren Mann überflügelt. Nachdem Robert Schumann im Frühjahr 1854 in die Richarz’sche Heilanstalt in Endenich eingewiesen worden war, intensivierte sich der Kontakt zwischen Clara und Brahms. Er lebte zeitweilig im selben Haus in Düsseldorf, in dem Clara Schumann und ihre sechs Kinder lebten. Seine innige seelische Verflechtung mit Clara und Robert Schumann kommt zum Ausdruck in seinen Klaviervariationen op. 9 über ein Thema von Robert Schumann, der diese Variationen während seines Aufenthaltes in Endenich kennenlernte und wundervoll fand. In den Takten 30–32 der 10. Variation erscheint als Mittelstimme ein Thema Claras, das Robert Schumann seinem op. 5 zugrunde gelegt hatte. Zwischen 1854 und 1858 pflegten Clara Schumann und Brahms einen umfangreichen Briefwechsel; einvernehmlich vernichteten sie diesen später fast vollständig. Brahms verehrte und liebte die 14 Jahre ältere Clara zeitlebens.<ref>{{Literatur |Autor=Joachim Reiber |Titel=Duett zu Dritt. Komponisten im Beziehungsdreieck |Verlag=Kremayr & Scheriau |Ort=Wien |Datum=2014 |ISBN=}}</ref>
In Moskau entstanden die ersten erfolgreichen Kompositionen, darunter die [[1. Sinfonie (Tschaikowski)|1. Sinfonie]] und die Ouvertüre ''[[Romeo und Julia (Tschaikowski)|Romeo und Julia]]'', die der Komponist [[Mili Alexejewitsch Balakirew|Mili Balakirew]] angeregt hatte und in welcher Tschaikowski Elemente der [[Sonatensatzform]] verwendet. Auf Kritik an seinen Werken reagierte Tschaikowski zu der Zeit höchst sensibel: Die [[Oper]]n ''Der Wojewode,'' in der er, ähnlich wie die Mitglieder der [[Gruppe der Fünf]], eine typisch [[Russland#Musik|russische Musiksprache]] verwendete und russische Volkslieder zitierte (uraufgeführt 1869 ohne die erhoffte Resonanz), und ''[[Undina (Tschaikowski)|Undina]]'' (Aufführung wurde abgelehnt) verbrannte er in Reaktion auf den Misserfolg sofort, verwendete jedoch später Teile aus ''Undina'' für seine nächste Oper ''[[Der Opritschnik]]''. Zahlreiche Zeugnisse belegen, dass er zunehmend [[Depression|depressiv]] und [[Neurose|neurotisch]] wurde. Seine geheim gehaltene [[Homosexualität]] war für ihn eine seelische Belastung.<ref name="nzz-578306">{{Internetquelle |url=http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/uebersicht/tschaikowsky-kritisch-gelesen-1.578306 |titel=Tschaikowsky kritisch gelesen |werk=nzz.ch |datum=2007-11-02 |abruf=2014-12-31}}</ref> Gleichwohl hätte es 1868 fast eine andere Wendung in seinem Leben gegeben: Nachdem er die Sängerin [[Désirée Artot de Padilla|Désirée Artôt]] kennengelernt hatte, weihte er seinen Vater ein, sie heiraten zu wollen. Daraus wurde aber nichts, Freunde Tschaikowskis und die Mutter der Braut hintertrieben die Verbindung. 1869 gab Artôt einem spanischen Bariton das Ja-Wort.


=== Detmold und Hamburg ===
=== 1871–1874 ===
[[Datei:Johannes Brahms 1866.jpg|mini|Der junge Johannes Brahms (um 1866)]]
1871 zog Tschaikowski bei Rubinstein aus. Er widmete sich weiterhin der Lehrtätigkeit am Moskauer Konservatorium und komponierte seine 2. Sinfonie sowie einige Opern, die auf geteilte Resonanz stießen. Die Uraufführung seiner Oper ''[[Der Opritschnik]]'' (Leibwächter) 1874, in welcher ukrainische Volkslieder verwendet werden und die der englische Musikwissenschaftler Gerald Abraham im 20.&nbsp;Jahrhundert als „eine gründliche Übersetzung von [[Giacomo Meyerbeer|Meyerbeer]] ins Russische“ bezeichnete, bereitete Tschaikowski Seelenqualen. Er schrieb an seinen Schüler [[Sergei Iwanowitsch Tanejew]]:
1857 übersiedelte Brahms nach [[Detmold]]. Er leitete dort einen [[Chor (Musik)|Chor]] und gab Klavierunterricht. In der Zeit befasste er sich mit einem neuen großen Projekt: dem [[1. Klavierkonzert (Brahms)|ersten Klavierkonzert op. 15 in d-Moll]]. Hinsichtlich der [[Instrumentation|Orchestrierung]] stand ihm [[Joseph Joachim]] ratgebend zur Seite. Vielfach wird es als Widerschein der vergeblichen Leidenschaft für Clara Schumann interpretiert; die Phase war gerade erst abgeschlossen. Uraufgeführt wurde es am 22. Januar 1859 in [[Hannover]]. Seine Wiederholung in Leipzig am 27. desselben Monats erzielte nicht die erhoffte Begeisterung. Brahms verbarg seine Enttäuschung hierüber nicht und nahm sich vor, dass ein zweites Werk „ganz anders lauten“ sollte. Sein [[2. Klavierkonzert (Brahms)|zweites Klavierkonzert op. 83 in B-Dur]] – es erschien 22 Jahre nach dem ersten – unterschied sich charakterlich völlig von dem d-Moll-Konzert.
{{Zitat
|Text=Die Oper ist so schlecht, dass ich es bei den Proben nicht aushalten konnte und davonlief, um keinen Ton mehr zu hören; in der Vorstellung war mir zumute, als müsse ich versinken vor Scham.}}


In der Detmolder Zeit entstanden neben dem Klavierkonzert zwei Orchesterserenaden ([[1. Serenade (Brahms)|op. 11]] und [[2. Serenade (Brahms)|op. 16]]) und Lieder, unter anderem ''Unter Blüten des Mai’s spielt’ ich mit ihrer Hand''. Brahms ließ hiermit seine Begegnung mit Agathe von Siebold anklingen. Einen Sommer gab er sich seiner Verliebtheit hin (Clara Schumann schrieb gekränkt, er habe sich wohl recht schnell getröstet). Sein zweites [[Streichsextett]] spielt im 1. Satz mit einem Thema auf Agathe von Siebold an; es enthält die Tonabfolge: ''A-G-A-H-E''. Kaum waren die Verlobungsringe mit Agathe getauscht, machte Brahms einen Rückzug. Er sah sich außerstande, sich zu binden, tat es auch später nicht und blieb unverheiratet.
=== 1874–1877 ===
[[Datei:Porträt des Komponisten Pjotr Tschaikowski (1840-1893).jpg|mini|hochkant|Tschaikowski]]
Die aus den Moskauer Jahren für sein Leben bedeutsamste [[Komposition (Musik)|Komposition]] ist das [[1. Klavierkonzert (Tschaikowski)|1. Klavierkonzert op.&nbsp;23 in b-Moll]]. Tschaikowski hatte es 1874 geschrieben und gleich seinem Freund Nikolai Rubinstein vorgespielt, dem es auch gewidmet sein sollte. Die Erschütterung über die Reaktion Rubinsteins war so nachhaltig, dass Tschaikowski noch drei Jahre später in einem Brief an seine [[Mäzen]]in [[Nadeschda Filaretowna von Meck|Nadeschda von Meck]] schilderte:
{{Zitat
|Text=Ich spielte den ersten Satz. Nicht ein Wort, nicht eine Bemerkung … Ich fand die Kraft, das Konzert ganz durchzuspielen. Weiterhin Schweigen. ‚Nun?‘ fragte ich, als ich mich vom Klavier erhob. Da ergoss sich ein Strom von Worten aus Rubinsteins Mund. Sanft zunächst, wie wenn er Kraft sammeln wollte, und schließlich ausbrechend mit der Gewalt des Jupiter Tonans. Mein Konzert sei wertlos, völlig unspielbar. Die Passagen seien so bruchstückhaft, unzusammenhängend und armselig komponiert, dass es nicht einmal mit Verbesserungen getan sei. Die Komposition selbst sei schlecht, trivial, vulgär. Hier und da hätte ich von anderen stibitzt. Ein oder zwei Seiten vielleicht seien wert, gerettet zu werden; das Übrige müsse vernichtet oder völlig neu komponiert werden.}}


Im Mai 1859 kehrte Brahms nach Hamburg zurück. Dort entstanden unter anderem die [[Die schöne Magelone|''Magelonen-Gesänge'']] (fertiggestellt 1869), [[Kammermusik]] und mehrere Variationszyklen für Klavier: ''Variationen über ein eigenes Thema'', ''Variationen über ein ungarisches Lied'', ''Variationen über ein Thema von Händel'' sowie die ''Variationen über ein Thema von Schumann'' (vierhändig).
Rubinstein schlug vor, das Konzert komplett zu überarbeiten. Tschaikowski änderte nicht eine Note, schnürte die Partitur zum Paket und schickte dieses dem [[Dirigent]]en und Pianisten [[Hans von Bülow]], der dafür bekannt war, „seine Programme mit moderneren Werken zu würzen“.<ref>Jonathan Carr: ''Der Wagner-Clan.'' Hoffmann und Campe, Hamburg 2009, ISBN 978-3-455-50079-0, S. 56.</ref> Hans von Bülow hatte gegen das Werk nichts einzuwenden und saß bei dessen Uraufführung 1875 in [[Boston]] selbst am Klavier. Die Resonanz des Publikums war überwältigend. Später änderte auch Rubinstein seine negative Meinung.


1860 machte Brahms die Bekanntschaft des Verlegers [[Fritz Simrock]]. Dieser verhalf Brahms als Verleger seines Werks zu maßgeblicher Bekanntheit; Brahms hatte es in den 1860er Jahren nicht immer leicht gehabt, seine Kompositionen zu publizieren. Die Verleger waren vorsichtig – das erste Klavierkonzert hatte keinen Erfolg; außerdem galten Brahms’ Klavierstücke als schwer spielbar. Auch Brahms’ Perfektionsdrang führte zu Verzögerungen: Oft vertröstete er seine Verleger bei der Übersendung des Manuskripts, da ihm schien, er könne die Komposition noch verbessern.
In dieser Zeit entstanden auch die 3. Sinfonie und das [[Ballett]] ''[[Schwanensee]]'', das 1877 unter widrigen Umständen uraufgeführt wurde. Das musikalisch und tanztechnisch anspruchsvolle Ballett war von den Ausführenden des Moskauer [[Bolschoi-Theater]]s stark vereinfacht worden und fiel in der Form beim Publikum und der Kritik durch, wodurch es lange Zeit kaum und stets mit mäßigem Erfolg aufgeführt wurde. Eine größere Umarbeitung lehnte Tschaikowski stets ab. Das Werk wurde erst nach seinem Tod zu einem Klassiker des Balletts, ausgehend von einer richtungsweisenden Inszenierung von [[Marius Petipa]], [[Lew Iwanowitsch Iwanow|Lew Iwanow]] und [[Riccardo Drigo]] unter Autorisierung von Tschaikowskis Bruder Modest im Jahr 1895.


Ein Grund, Hamburg den Rücken zu kehren, war Brahms’ Verstimmung darüber, dass es seinem Förderer und väterlichen Freund [[Theodor Avé-Lallemant]] 1862/63 weder gelungen war, ihm den Direktorenposten der Philharmonischen Konzerte zu verschaffen, noch ihn als Chormeister der Singakademie durchzusetzen. Obgleich sich Brahms um diese Stellen nie offen beworben hatte, war er tief verletzt, dass [[Julius Stockhausen (Musiker)|Julius Stockhausen]] ihm vorgezogen wurde. Der Vorgang belastete das freundschaftliche Verhältnis zu Avé-Lallemant jahrelang empfindlich.
In seiner freien Zeit bereiste Tschaikowski verschiedene Städte Europas, darunter auch [[Neapel]] und [[Paris]].
Ein Besuch der Erstaufführung von ''[[Der Ring des Nibelungen]]'' in [[Richard-Wagner-Festspiele|Bayreuth]] rief höchstes Missfallen bei Tschaikowski hervor. Er schrieb an seinen Bruder Modest:
{{Zitat
|Text=Die Auftürmung der kompliziertesten und ausgetüfteltsten Harmonien, die Farblosigkeit des Gesanges auf der Bühne, die unendlich langen Monologe und Dialoge, das Dunkel des Zuschauerraums, die Abwesenheit jeglicher Poesie, jeglichen Interesses der Handlung – alles das hat meine Nerven bis zum letzten Grade ermüdet. Also das ist es, was die Reform [[Richard Wagner|Wagners]] erstrebt! Früher war man bemüht, die Leute durch die Musik zu erfreuen&nbsp;– heutzutage jedoch quält man sie.}}


=== Erste Aufenthalte in Wien ===
In [[Bayreuth]] aber wurde es Tschaikowski zum ersten Mal bewusst, dass sein Ruf als Komponist über die Grenzen Russlands hinausreichte.
[[Datei:Die Gartenlaube (1880) b 221.jpg|mini|Johannes Brahms (aus: Die Gartenlaube 1880)]]
Ein erstes Engagement in Wien 1862 brachte Anerkennung und Lob. Brahms spielte bei einer privaten Abendveranstaltung sein Quartett in g-Moll mit [[Wikipedia:Josef Hellmesberger seniorJosef Hellmesberger senior]], worauf dieser begeistert ausrief: „Das ist der Erbe Beethovens!“ Mit dem Bonmot tat Brahms sich schwer; forderte es doch zu Vergleichen auf, bei denen er befürchtete, nicht als ebenbürtig betrachtet zu werden.


1863 nahm Brahms das Angebot an, Chormeister der Wiener Singakademie zu werden. 1864 gab er dieses Amt wieder ab, da er sich dessen Belastungen nicht länger gewachsen fühlte.
=== Krisenjahr 1877 ===
[[Datei:Nadezhda von Meck.jpeg|mini|hochkant|Nadeschda von Meck]]
[[Datei:Kotek iosif.jpg|mini|hochkant|Tschaikowski (rechts) mit [[Iosif Kotek]], 1877]]


Zu den in der Folgezeit entstandenen Werken gehört das ''[[Ein deutsches Requiem|Deutsche Requiem]]'', das nicht den traditionell [[Latein|lateinischen]] Texten folgt, sondern [[Bibel]]texte in deutscher Sprache enthält. Die Uraufführung in Bremen 1868 wurde enthusiastisch gefeiert. Dagegen geriet die Veröffentlichung der ''Ungarischen Tänze'', bei denen Brahms auf zum Allgemeingut gehörende Zigeunerweisen zurückgegriffen hatte, fast zum Skandal: Zwar erreichte Brahms mit ihnen ein deutlich breiteres Publikum als mit seinen anderen Werken, doch meldeten sich plötzlich andere Musiker zu Wort (darunter sein alter Freund Reményi) und reklamierten sich als Urheber der Musik.
1877 war das Jahr der schwersten inneren Krise des Komponisten. Anfang 1877 traf er erstmals [[Nadeschda Filaretowna von Meck|Nadeschda von Meck]] (1831–1894). Sie war die reiche Witwe des [[Deutsch-Balten]] ''Karl von Meck'', der 1876 gestorben war. Sie bewies großen Kunstsinn und unterstützte später auch [[Claude Debussy]] eine Zeit lang finanziell. Tschaikowski und Frau von Meck pflegten über Jahre hinweg eine innige Brieffreundschaft. Der Komponist war aber stets darauf bedacht, Frau von Meck nicht zu treffen. Als es 1879 doch zu einer flüchtigen Begegnung bei einer Kutschfahrt kam, wich Tschaikowski ihr aus und sprach sie nicht an. Trotz der mehrfachen finanziellen Unterstützung durch Frau von Meck gab es immer wieder finanzielle Engpässe.


=== Umzug nach Wien ===
Während dieser Zeit hatte Tschaikowski auch eine romantische Liebesbeziehung mit [[Iossif Iossifowitsch Kotek|Iosif Kotek]], einem seiner ehemaligen Schüler am [[Moskauer Konservatorium]], der als Privatmusiker bei Nadeschda von Meck angestellt war. In einem Brief an seinen Bruder Modest beschrieb Tschaikowski im Januar 1877 seine Gefühle ausführlich:<ref name="buch-Oa6lNw3ChmkC-15">Alexander Poznansky: ''Tchaikovsky’s last days. A documentary study''. Oxford University Press, 1996, S.&nbsp;15 ({{Google Buch|BuchID= Oa6lNw3ChmkC|Seite= 15}}).</ref>
[[Datei:Johannes Brahms (1833–1897) Karlsgasse 4 Wien.jpg|mini|Wohn- und Sterbehaus von Brahms in der Karlsgasse 4, wo er seit dem 1. Jänner 1872 bis zu seinem Tod 1897 wohnte<ref>[http://www.aeiou.at/br-sth-k.htm Eintrag zur Gedenktafel an Brahms’ Sterbeort] im Austria-Forum, Abruf am 23. September 2018.</ref>]]
{{Zitat
1872 ließ sich Brahms endgültig in Wien nieder und bewohnte zwei (ab 1877 drei) Räume in der Wohnung Nr. 4 im Haus Karlsgasse 4 im Bezirk [[Wieden (Wien)|Wieden]].<ref group="A">Das ursprüngliche Wohnhaus in der Karlsgasse 4 steht heute nicht mehr. 1909 wurde an dessen Stelle und der ebenfalls abgerissenen Nebenhäuser ein Zubau zur Technischen Universität eröffnet, der heute die Hausnummern 2 bis 10 umfasst und an dem sich heute eine Gedenktafel für ihn befindet.</ref> Als Pianist war Brahms in jenen Jahren so erfolgreich, dass er seinen Lebensunterhalt auch ohne feste Anstellung bestreiten konnte. Gleichwohl übernahm er von 1873 bis 1875 die Leitung des [[Wiener Singverein]]s. Auch verdienten er und seine Verleger mit seinen bereits erschienenen Kompositionen so viel, dass Simrock ihn bestürmte, ihm doch etwas Neues zur Veröffentlichung zu geben.
|Text=Ich bin so verliebt, wie ich es lange nicht war… ich kenne ihn schon seit sechs Jahren. Ich habe ihn immer gemocht und war einige Male dabei, mich zu verlieben. [] Jetzt habe ich den Sprung gemacht und mich unwiderruflich ergeben. Wenn ich stundenlang seine Hand halte und mich quäle, ihm nicht zu Füßen zu fallen […] ergreift mich die Leidenschaft mit übermächtiger Wucht, meine Stimme zittert wie die eines Jünglings und ich rede nur noch Unsinn.}}


Freundschaft schloss Brahms in Wien unter anderem mit [[Heinrich von Herzogenberg]], dessen Frau [[Elisabeth von Herzogenberg|Elisabeth]] auch später noch in regem Briefwechsel Brahms’ Stücke vorab rezensierte, meist sogar vor Clara Schumann.
Ende April oder Anfang Mai 1877 erhielt Tschaikowski einen Brief von der ihm unbekannten Antonina Iwanowna Miljukowa, in dem sie behauptete, sie habe ihn am Konservatorium getroffen; in weiteren Briefen drohte sie mit Selbstmord, falls er sie nicht treffen würde. Tschaikowski gab ihrem Drängen schließlich nach, auch weil er ein gewisses Verständnis und Mitleid für ihre verzweifelte Liebe empfand. Von Biographen wird vermutet, dass Tschaikowski auch der Gedanke gefiel, durch eine Ehe mit einer Frau nach außen hin von seiner Homosexualität ablenken zu können. Am 18. Juli 1877 fand die Hochzeit statt. Abgesprochen war, dass beide eine Ehe in geschwisterlicher Verbundenheit praktizieren würden. Die Beziehung währte jedoch kaum drei Monate. Es stellte sich heraus, dass sie nur ein Jahr am Konservatorium das Klavierspielen erlernt hatte und es ihr, nach Aussage ihres Lehrers Prof. Eduard Langer und Musikschriftstellers [[Nikolai Dimitriewitsch Kaschkin]], völlig an musikalischen Fähigkeiten und an Verständnis für Sinn und Inhalt der Musik mangelte.<ref>Oskar von Riesemann-München: [https://archive.org/stream/DieMusik17jg1hj1924-1925#page/n45/mode/2up ''Ein neuer Beitrag zur Biographie P. I. Tschaikowskijs.''] In: ''Die Musik.'' XVII/1 (Oktober 1924), S. 26–42.</ref> Tschaikowski beklagte im Nachhinein, dass es keine Gemeinsamkeiten gab. Aus Antonia Iwanownas Erinnerungen geht hervor, dass seine Zuneigung zu ihr an den Einflüsterungen und Meinungen der Familie und Freunde zerbrach.<ref>Antonina Tschaikowskaja: [http://www.tschaikowsky-gesellschaft.de/index_htm_files/01-01.pdf ''„Sich selbst nannte er ‚eine Mischung aus Kind und Greis‘“ (Die Erinnerungen der Witwe Tschaikowskys aus dem Jahre 1893).''] In: ''Mitteilungen der Tschaikowsky-Gesellschaft.'' 1, 1994, S. 17–27, abgerufen am 28. März 2016.</ref> Nach drei Wochen des häuslichen Zusammenseins soll sich Tschaikowski nachts an die [[Moskwa]] geschlichen haben und ins tiefe Wasser gegangen sein, kehrte aber später wieder zurück und erklärte sein völliges Durchnässtsein mit einem versehentlichen Sturz in den Fluss. Dieser Vorfall wird heute allerdings in den Bereich der Anekdote verwiesen. Tatsächlich aber litt der ohnehin labile Tschaikowski immens unter dem falschen Spiel. In einem späteren Brief gesteht Tschaikowski:


Am 4. November 1876 fand die Uraufführung der [[1. Sinfonie (Brahms)|ersten Sinfonie in c-Moll op. 68]] in [[Karlsruhe]] statt. Die Arbeit an diesem Werk hatte Brahms schon 1862 begonnen, aber erst 1876 bei einem Aufenthalt in [[Sassnitz]] auf Rügen vollendet. Am 30. Dezember 1877 folgte die Uraufführung der [[2. Sinfonie (Brahms)|zweiten Sinfonie in D-Dur op. 73]] in Wien. Im März 1878 erhielt Brahms die Ehrendoktorwürde der Universität [[Breslau]]. 1880 arbeitete er an zwei [[Ouvertüre]]n, der [[Akademische Festouvertüre|Akademischen Festouvertüre]] op. 80 als Dank für die Breslauer Ehrendoktorwürde und der [[Tragische Ouvertüre (Brahms)|Tragischen Ouvertüre]] op. 81, von denen er sagte: „Die eine weint, die andere lacht.
{{Zitat
|Text=Kaum war die Trauung vollzogen, kaum war ich mit meiner Frau allein geblieben und kaum hatte ich erkannt, dass uns das Schicksal untrennbar verbunden hatte, da begriff ich plötzlich, dass ich nicht einmal Freundschaft, sondern im wahrsten Sinne des Wortes Widerwillen gegen sie empfand. Der Tod schien mir der einzige Ausweg, doch Selbstmord kam nicht in Frage.}}


1883 war Brahms Gründungsmitglied des Ersten Wiener Hornistenclubs, aus dem später der [[Wiener Waldhornverein]] hervorging. Brahms war selbst [[Horn (Musikinstrument)|Hornist]] und blieb in dem Verein aktiv.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.wienerwaldhornverein.at/Geschichte.php |wayback=20150713112600 |text=Geschichte des Wiener Waldhornvereins |archiv-bot=2019-04-20 16:03:46 InternetArchiveBot }}</ref>
Die Auseinandersetzungen zwischen dem Paar und die Nachstellungen seitens Miljukowa nach der Trennung waren ein Alptraum für Tschaikowski. Gleichwohl ist die Ehe nie geschieden worden.


Während eines mehrmonatigen Aufenthalts in Wiesbaden (früher „Geisbergstraße 19“, heute „Schöne Aussicht 7“<ref>[http://www.brahms-gesellschaft.de/Seiten/brahms_03.html brahms-gesellschaft.de]</ref><ref>[http://www.wiesbaden.de/kultur/stadtgeschichte/historismus/orte-des-historismus/schoene-aussicht-7.php wiesbaden.de]</ref>) im Sommer 1883 komponierte er die [[3. Sinfonie (Brahms)|dritte Sinfonie in F-Dur op. 90]]. Dieser Aufenthalt wurde ihm durch seine Freundschaft zu dem Ehepaar Rudolf und Laura von Beckerath ermöglicht, den Eltern des Malers [[Willy von Beckerath]], von dem es viele Bildnisse von Brahms gibt. Die 3. Sinfonie wurde im Dezember in Wien uraufgeführt. Die [[4. Sinfonie (Brahms)|vierte Sinfonie in e-Moll op. 98]] entstand während der Sommeraufenthalte 1884 und 1885 in [[Mürzzuschlag]] ([[Brahmsmuseum Mürzzuschlag]]) in der [[Steiermark]]. Ihre Uraufführung fand unter der Leitung von [[Hans von Bülow]] mit der [[Meininger Hofkapelle]] am 25. Oktober 1885 in [[Meiningen]] statt. Anschließend gingen Brahms und Bülow gemeinsam mit dem Stück auf eine Rheinland-Holland-Tournee, auf der auch Brahms einige Male die Hofkapelle dirigierte.<ref name="meininger">{{Internetquelle |url=http://www.musikgeschichte-meiningen.de/bio_brahms_johannes.html |titel=Johannes Brahms |titelerg=Kurz-Biographie |hrsg=Meininger Museen |werk=musikgeschichte-meiningen.de |archiv-url=http://www.webcitation.org/5yBuCCOez |archiv-datum=2011-04-24 |zugriff=2011-04-24}}</ref>
Tschaikowski erholte sich von diesen Ereignissen in [[Kamjanka]] (heute [[Ukraine]]) auf dem Gut seiner Schwester sowie während eines fast einmonatigen Aufenthalts in [[Clarens VD|Clarens]] am [[Genfersee]]. Dort entwickelte er zusammen mit Kotek sein einziges [[Violinkonzert (Tschaikowski)|Violinkonzert]]. Auch dieses Werk stieß wie sein 1. Klavierkonzert auf Vorbehalte aus seinem Musikerumfeld, etwa vom als Solisten für die Uraufführung vorgesehenen [[Leopold von Auer|Leopold Auer]], der das Konzert als „unspielbar“ abqualifizierte. Erneut ließ sich Tschaikowski nicht beirren, die Uraufführung des Konzerts mit [[Adolph Brodsky]] als Solisten wurde zwei Jahre später in [[Wien]] zu einem großen Erfolg. Seine Gönnerin Frau von Meck stellte ihm in dieser Zeit eine Jahresrente von 6000 [[Rubel]] aus, was ihn finanziell unabhängiger machte. So konnte er es sich schließlich leisten, seine Ernennung als russischer Vertreter an der Pariser [[Weltausstellung Paris 1878|Weltausstellung 1878]] abzusagen und weitere Reisen, etwa nach Frankreich und Italien, zu unternehmen.


=== Letzte Jahre ===
=== Der Musikkritiker ===
[[Datei:Strauss und Brahms.jpg|mini|Brahms (rechts) mit [[Johann Strauss (Sohn)]] (1894)]]
Ab 1871 begann Tschaikowski zusätzlich eine Tätigkeit als [[Musikkritiker]]. Seine Kritiken entsprachen häufig nicht den althergebrachten Einschätzungen. So meinte er über
In der Folgezeit komponierte Brahms vornehmlich Kammermusik (Violin- und Cellosonaten). 1886 wurde er Ehrenpräsident des Wiener Tonkünstlervereins. In Meiningen entwickelte er eine enge Freundschaft zum kunstsinnigen Herzogspaar [[Georg II. (Sachsen-Meiningen)|Georg&nbsp;II.]] und [[Ellen Franz|Helene Freifrau von Heldburg]], dem Dirigenten [[Fritz Steinbach]] und dem bekannten Klarinettisten [[Richard Mühlfeld]], für den persönlich er das ''Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier a-Moll'' op. 114 und das ''Klarinettenquintett h-Moll'' op. 115 schrieb (1891).<ref name="meininger" /> Zu seinem Freundeskreis in Wien zählte auch der Hofopernsänger [[Gustav Walter]], der mehrere seiner Lieder, begleitet von Brahms selbst, zur Uraufführung brachte.
* [[Johann Sebastian Bach]]:
: „Ich kann wohl sagen, dass ich Bach gern spiele, weil das Spielen einer guten Fuge unterhaltend ist, aber ich erblicke in ihm nicht ein großes Genie […]“ (1879)<ref name="Helm-62">Everett Helm: ''Peter I. Tschaikowsky.'' Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1976, ISBN 3-499-50243-7, S.&nbsp;62.</ref>
* [[Ludwig van Beethoven]]:
: „Ich bin nicht geneigt, den Leitsatz von der Beethovenschen Unfehlbarkeit zu verkündigen, und wenn ich auch nicht im geringsten seine große historische Bedeutung leugne, so halte ich doch das bedingungslose und selbstverständliche Staunen über jedes seiner Werke für unangebracht. Aber unbestreitbar ist es, dass Beethoven in einigen seiner symphonischen Werke eine Höhe erreichte, auf der kein oder doch fast kein anderer Komponist neben ihm steht.“ (1871)<ref name="Helm-62" />
* [[Charles Gounod]]:
: „Gounods künstlerisches Schaffen ist für mich überhaupt ein Rätsel. Zweifellos ist der ''Faust'' mit großer Meisterschaft komponiert worden, die, wenn auch nicht genial, immerhin Eigenart verrät. Doch alles, was er nach dem ''Faust'' geschrieben hat, ist schwach, talentlos.(1878)<ref>Everett Helm: ''Peter I. Tschaikowsky.'' Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1976, ISBN 3-499-50243-7, S.&nbsp;63.</ref>
* [[Franz Liszt]]:
: „Seine Kompositionen lassen mich kalt; sie verraten mehr poetische Absichten als echte schöpferische Kraft, mehr Farbe als Form, mehr äußeren Glanz als inneren Gehalt, so ganz im Gegensatz zu [[Robert Schumann]] [].“ (1881)<ref>Everett Helm: ''Peter I. Tschaikowsky.'' Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1976, ISBN 3-499-50243-7, S.&nbsp;63–64.</ref>
* [[Giuseppe Verdi]]:
: „Dieser Sohn des sonnigen Südens hat viel an seiner Kunst gesündigt, indem er die ganze Welt mit seinen abgeschmackten Leierkastenmelodien überflutete, aber vieles muss ihm verziehen werden um des unzweifelhaften Talents, der Innigkeit des Gefühls willen, die jeder der Verdischen Kompositionen eigen ist.“<ref>Everett Helm: ''Peter I. Tschaikowsky.'' Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1976, ISBN 3-499-50243-7, S.&nbsp;64.</ref>


Die letzten zwei Jahrzehnte seines Lebens war Brahms eine führende Persönlichkeit der internationalen Musikszene und wurde als Pianist, Dirigent und Komponist bewundert und verehrt. Zahlreiche Auszeichnungen und Ehrenmitgliedschaften wurden ihm verliehen, was Brahms mit den Worten kommentierte: „Wenn mir eine hübsche Melodie einfällt, ist mir das lieber als ein Leopoldsorden.“ 1889 wurde ihm die [[Liste der Ehrenbürger von Hamburg|Ehrenbürgerschaft von Hamburg]] verliehen.
Andere Komponisten wie [[Hector Berlioz]], [[Joachim Raff]], [[Georges Bizet]], [[Alexander Porfirjewitsch Borodin|Alexander Borodin]], [[Michail Iwanowitsch Glinka|Michail Glinka]] („ein Riese im Mäntelchen des [[Dilettantismus]]“) sowie [[Edvard Grieg]] („besser als [[Johannes Brahms]]“) lobte Tschaikowski hingegen ausdrücklich.<ref>Everett Helm: ''Peter I. Tschaikowsky.'' Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1976, ISBN 3-499-50243-7, S.&nbsp;62–64.</ref>


Im gleichen Jahr entstand ein Zeugnis besonderer Art: Am 2. Dezember 1889 spielte Brahms im Haus seines Freundes Richard Fellinger (1848–1903) und dessen Frau Maria (1849–1925), die als Künstlerin den Komponisten porträtierte und von ihm Skulpturen und Plastiken schuf, einen Teil des Ungarischen Tanzes Nr.&nbsp;1 auf dem Klavier und wurde dabei mit einem [[Phonograph]]en aufgenommen. Die Aufnahme bietet trotz ihrer schlechten Qualität das einzige authentische Zeugnis von Brahms eigenem Klavierspiel. Zudem könnte die Ansage teilweise von ihm selbst gesprochen worden sein.<ref group="A">Vgl. hierzu einen [http://www.cylinder.de/deeplink_resource_brahms.html ausführlichen Artikel] über die Aufnahme und ihr Schicksal von Stephan Puille; Die Aufnahme ist [https://www.youtube.com/watch?v=yRcMPxbaDAY auf YouTube] verfügbar.</ref>
Edvard Grieg und seine Frau [[Nina Grieg|Nina]] unterhielten eine innige Freundschaft zu Peter Tschaikowski. Obwohl sich dessen klassischer Stil nicht mit dem von Grieg vergleichen ließ, entdeckten schon damals Kritiker eine Art „musikalische Seelenverwandtschaft“. In Frankreich sprach man gar von einer russischen und einer [[Norwegen|norwegischen]] Dominanz in der klassischen Musik des ausgehenden 19.&nbsp;Jahrhunderts.


Brahms starb am 3. April 1897 am frühen Vormittag<ref>{{ANNO|wrz|3|4|1897|16|ZUSATZ=Wiener Abendpost|ALTSEITE=2|(Johannes Brahms †.)}} (<small>3. Spalte von links oben</small>)<br />{{ANNO|dvb|3|4|1897|18|ZUSATZ=Abend-Ausgabe|ALTSEITE=2|Johannes Brahms †.}} (<small>1. Spalte</small>)</ref> im Alter von 63 Jahren in seiner seit 1872 bewohnten Wohnung Karlsgasse 4 nach Angaben einiger Biografien an [[Leberkrebs]], nach jüngeren Angaben an einem [[Pankreaskarzinom]]. Nach der Aufbahrung im Trauerhaus, wo ihm von [[Carl Kundmann]] die [[Totenmaske]] abgenommen und von [[Ludwig Michalek]] ein letztes [[Pastellmalerei|Pastellbild]] angefertigt worden war, fand die Einsegnung am 6. April in der [[Lutherische Stadtkirche (Wien)|Lutherischen Stadtkirche]] statt.<ref>{{ANNO|wrz|4|4|1897|3|(Dr. Johannes Brahms †.)}} (<small>2. Spalte unten</small>)</ref> Er wurde in einem [[Liste gewidmeter Gräber der Stadt Wien#Gruppe 32A|Ehrengrab]]<ref group="A">{{ANNO|wrz|7|4|1897|10|Wiener Stadtrath. (Sitzung vom 6. April.)}} (<small>3. Spalte unten</small>)<br /><!--- Originalzitat! Bitte nicht korrigieren, danke. --->
=== Letzte Jahre ===
''… Folgende Angelegenheiten wurden erledigt: Stadtrath Dr. Krenn bringt zur Kenntniß, daß seitens der Gesellschaft der Musikfreunde das Ersuchen gestellt wurde, daß für die sterblichen Überreste des Tondichters Johannes Brahms ein Ehrengrab bewilligt werde und daß Vicebürgermeister Dr. Lueger diesem Ansuchen mit Rücksicht auf die Dringlichkeit der Angelegenheit vorbehaltlich der Genehmigung des Stadtrathes Folge gegeben habe. Der Referent beantragt, dieser Verfügung zuzustimmen. (Einstimmig angenommen.)''</ref> auf dem [[Wiener Zentralfriedhof]] (Gruppe 32A, Nr. 26) bestattet. Das von der Bildhauerin [[Ilse von Twardowski-Conrat|Ilse Conrat]] (1880–1942) gestaltete [[Grabdenkmal]] wurde am 7. Mai 1903, dem 70. Geburtstag Brahms, mit großer Feierlichkeit enthüllt.<ref>{{ANNO|wrb|13|05|1903|08|AUTOR=|Die Enthüllung des Grabdenkmales für Johannes Brahms. Mit zwei photographischen Aufnahmen ()|ZUSATZ=Nr. 20/1903 (VIII. Jahrgang)|ALTSEITE=8, Mitte links.}}.</ref>
[[Datei:Tschaikowsky EBieber 1888.jpg|mini|hochkant|Porträt von 1888 für [[Edvard Grieg#Berühmte Weggenossen|Nina Grieg]]]]
Die Jahre 1878–1884 werden als schöpferisches Tief Tschaikowskis bezeichnet, obwohl er durch seine Verleger Mackar und [[Peter Jürgenson|Jurgenson]] gefördert wurde und weitere Werke schrieb. Ab 1879 entstanden unter anderem die Werke ''[[Die Jungfrau von Orléans (Tschaikowski)|Die Jungfrau von Orléans]]'', ''[[Capriccio Italien]]'', das [[2. Klavierkonzert (Tschaikowski)|2. Klavierkonzert G-Dur]] op.&nbsp;44 (es wurde mit dem Pianisten Sergej Tanejew in Moskau uraufgeführt), die Konzert-Fantasie für Klavier und Orchester, die Oper ''[[Mazeppa (Oper)|Mazeppa]]'' und die ''[[Manfred-Sinfonie]]''. Tschaikowskis bekannteste Oper, ''[[Eugen Onegin (Oper)|Eugen Onegin]]'', wurde am 29. März 1879 im Moskauer [[Maly-Theater]] uraufgeführt.


== Bedeutung als Komponist ==
Der soziale Wiederaufstieg Tschaikowskis begann 1884, als er nach einer Aufführung von ''Mazeppa'' von Zar [[Alexander III. (Russland)|Alexander III.]] den [[Orden des Heiligen Wladimir|Wladimirorden]] vierter Klasse erhielt und zu diesem Zweck im März von Paris nach Russland zurückkehren musste. 1887 entdeckte Tschaikowski sein Talent als Dirigent. Es folgten Konzerttourneen durch Europa, unter anderem auch in [[Berlin]], [[Prag]] und [[London]], später in [[Dresden]], [[Köln]] und [[Frankfurt am Main]]. Eine Auslandstournee führte ihn 1891 nach [[New York City|New York]], [[Philadelphia]] und [[Baltimore]]. Ab 1888 entstanden die [[5. Sinfonie (Tschaikowski)|5. Sinfonie e-Moll]] op.&nbsp;64, das Ballett ''[[Dornröschen (Ballett)|Dornröschen]]'', die Ouvertüre ''Hamlet'', die Oper ''[[Pique Dame (Oper)|Pique Dame]]'' und das Ballett ''[[Der Nussknacker]]''.
=== Einordnung ===
[[Datei:Grab von Johannes Brahms auf dem Wiener Zentralfriedhof.JPG|mini|Johannes Brahms’ Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof]]
[[Datei:Leschetizky-Höhe in Bad Ischl.jpg|mini|Leschetizky-Höhe in [[Bad Ischl]], auf welcher „Guten Abend, gut’ Nacht“ komponiert wurde]]
Brahms’ Werk steht in einer gesamteuropäischen Musiktradition. Nicht nur [[Ludwig van Beethoven|Beethoven]] und die Komponisten der frühen [[Musik der Romantik|Romantik]] wie [[Robert Schumann|Schumann]] hatten Einfluss auf seine Musik, sondern auch [[Johann Sebastian Bach|Bach]], [[Georg Friedrich Händel|Händel]] und [[Giovanni Pierluigi da Palestrina|Palestrina]]. Brahms griff auf mittelalterliche [[Kirchentonart]]en und auch auf die niederländische Kanontechnik zurück. Er fühlte sich dem Vergangenen verpflichtet. Die von ihm vorgenommenen Abweichungen zur Tradition wurden in unauffälligen Schritten vollzogen. Obwohl Brahms im Wesentlichen tradierte Formen übernahm, schuf er ein unabhängiges und eigenständiges Werk.


Brahms wurde schon zu Lebzeiten und wird bis heute gelegentlich als „legitimer Nachfolger Ludwig van Beethovens“ bezeichnet. [[Hans von Bülow]] bemerkte, die erste Symphonie von Brahms sei „die Zehnte“ von Beethoven.
Im Jahr seines Todes 1893 komponierte Tschaikowski das (unvollendete) [[3. Klavierkonzert (Tschaikowski)|3. Klavierkonzert Es-Dur]] und die [[6. Sinfonie (Tschaikowski)|6.&nbsp;Sinfonie h-Moll]] op.&nbsp;74 ''Pathétique'', deren Uraufführung am 28. Oktober er noch selbst leitete.


Musikwissenschaftliche Arbeiten sprechen bei ihm von drei Schaffensperioden: Die erste reiche bis zum ''Deutschen Requiem'', die zweite bis zum zweiten Klavierkonzert und die dritte beginne mit der dritten Sinfonie. Für die erste Periode sei die romantische Grundeinstellung signifikant, die zweite sei durch einen stark klassischen Einschlag geprägt, und die dritte sei eine Verschmelzung dieser Grundeinstellungen miteinander.
=== Plötzlicher Tod ===
[[Datei:DBP 1993 1702 Pjotr Iljitsch Tschaikowski.jpg|mini|Deutsche Sonderbriefmarke zum 100. Todestag]]
Tschaikowski starb überraschend am {{JULGREGDATUM|6|11|1893}} im Alter von 53 Jahren in St.&nbsp;Petersburg. Wenige Tage zuvor hatte er noch seine ''Pathétique'' dirigiert. Modest Tschaikowski notierte später:
{{Zitat
|Text=Seine Seelenstimmung war in den letzten Tagen weder ausschließlich fröhlich noch besonders gedrückt. Im Kreise seiner intimen Freunde war er munter und zufrieden, in Gesellschaft Fremder wie gewöhnlich nervös und erregt und später erschöpft und welk. Nichts gab Anlass, an das Herannahen des Todes zu denken.
|Autor=Modest Tschaikowski}}


Im sogenannten Musikstreit gehörte Brahms zu den Gegnern der [[Neudeutsche Schule|Neudeutschen Schule]], die die [[Programmmusik]] von [[Franz Liszt]] und [[Richard Wagner]] als musikalischen Fortschritt propagierte. Brahms war Traditionalist und bevorzugte, was er „dauerhafte Musik“ nannte: eine Musik, die dem historischen Wandel durch ihre spezifische Qualität entzogen sei.
Die Todesursache konnte bis heute nicht eindeutig geklärt werden. Dazu werden zwei Meinungen vertreten. Nach Aussagen von Jurij Davydov infizierte sich Tschaikowski mit der damals in St.&nbsp;Petersburg grassierenden [[Cholera]], als er am 20. Oktober aus Unachtsamkeit in [[Literaturcafé (Sankt Petersburg)|einem Restaurant]] ein Glas unabgekochten Wassers trank.<ref>{{Internetquelle |autor=Grönke, Kadja |url=http://www.tschaikowsky-gesellschaft.de/index_htm_files/02-03.pdf |titel=Čajkovskijs Tod – ein kritischer Literaturbericht |seiten=39 |abruf=2016-10-27 |format=PDF}}</ref> Modest Tschaikowski erwähnt, dass sein Bruder am Folgetag ein Glas unabgekochtes Wasser zum Mittagessen getrunken hätte.<ref>ebd.</ref> Ein Argument gegen diese Erklärung ist, dass sich einige – möglicherweise aber alkoholisierte<ref>ebd, S. 41.</ref> – Freunde mit einem Kuss auf die Lippen des Leichnams verabschiedet haben sollen – was wie der geöffnete Sarg des Toten einer typisch [[Russen|russischen Tradition]] entspricht, aber nur vorgenommen wird, wenn die Gefahr einer Infektion gering ist. Andererseits waren Wohnung und Leiche zuvor desinfiziert worden, und der Sarg wurde noch am selben Abend verschlossen.<ref>ebd.</ref>


=== Rezeption ===
Nach der anderen ab 1979 von Alexandra Orlowa aufgestellten These hat sich Tschaikowski mit Arsen vergiftet, das möglicherweise zusammen mit dem oben genannten Glas Wasser eingenommen wurde. Angeblich war er von einem „Ehrengericht“, bestehend aus Mitgliedern der St.&nbsp;Petersburger Rechtsschule, an der er selbst studiert hatte, mit dem Hinweis auf seine [[Homosexualität]] aufgefordert worden, sich das Leben zu nehmen.<ref>Alexandra Orlova: ''Tchaikovsky: The Last Chapter.'' In: ''Music & Letters.'' 62, Nr. 2 1981, S. 125–145.</ref> Diese These verbreitete sich insbesondere im englischsprachigen Raum, da David Brown sie in seinem Artikel der Enzyklopädie [[Grove Dictionary of Music and Musicians|The New Grove Dictionary of Music and Musicians]] übernommen hatte.<ref>David Brown: ''Tchaikovsky.'' In: Stanley Sadie (Hrsg.): ''The New Grove Dictionary of Music and Musicians.'' Band 18, London 1980ff, Sp. 626–627.</ref> In der Tat überschneiden sich die Symptome einer [[Arsen(III)-oxid|Arsenik]]-Vergiftung zum Teil mit denen der Cholera. Allerdings wies Alexander Poznansky in seinem 1998 erschienenen Buch über Tschaikowskis Tod verschiedene Unstimmigkeiten dieser Theorie nach.<ref>Alexander Poznansky: ''Tschaikowskys Tod. Geschichte und Revision einer Legende.'' Schott, Mainz 1998, ISBN 3-254-08373-3.</ref> Das Ergebnis seiner dokumentarischen Untersuchungen, wonach Tschaikowski an einer [[Urämie]] als Folge der asiatischen Cholera starb, wird heute von weiten Teilen der internationalen Tschaikowski-Forschung akzeptiert.<ref>Thomas Kohlhase (Hrsg.): ''Axelxander Poznansky: Čajkovskijs Homosexualität und sein Tod.'' ''Legenden und Wirklichkeit.'' Schott, Mainz 1998, ISBN 3-7957-0341-7.</ref> Auch retrospektive medizinische Untersuchungen schließen sich dieser Folgerung weitgehend an.<ref>Gerhard Böhme: ''Medizinie Portraits berühmter Komponisten.''Gustav Fischer, Stuttgart 1981, Kapitel: ''Peter Iljitsch Tschaikowski 1840–1893.''</ref><ref>Andreas Otte, Konrad Wink: ''Kerners Krankheiten großer Musiker.'' Schattauer, Stuttgart 2008, Kapitel: ''Peter Tschaikowsky''</ref>
Mit seinen Sinfonien stellte Brahms nicht nur das allgemeine Publikum, sondern auch seine Freunde auf eine harte Probe, da sie teilweise keinen leichten Zugang bieten. Schon über seine erste Sinfonie notierte er: „Nun möchte ich noch die vermutlich sehr überraschende Mitteilung machen, dass meine Sinfonie lang und nicht gerade liebenswert ist.“ Auch bei den weiteren arbeitete Brahms mit Harmonien, die das Publikum nicht nachempfinden mochte. Eine Klavierprobe des ersten Satzes der komplexen vierten Sinfonie kommentierte [[Eduard Hanslick]] mit den Worten: „Den ganzen Satz über hatte ich die Empfindung, als ob ich von zwei schrecklich geistreichen Leuten durchgeprügelt würde.


Auslöser für eine Neubewertung seines Schaffens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war der Aufsatz ''Brahms, the progressive'' von [[Arnold Schönberg]] (1933). Schönberg wies nach, dass Brahms seine Werke aus kleinsten motivischen Keimzellen abgeleitet hatte. Zur Auflösung der Tonalität trug der lange Zeit als Klassizist unterschätzte Brahms indes ebenso bei durch die „zentripetale Harmonik“ seines Spätwerks (etwa in den späten Intermezzi op. 117 für Klavier).
Sein Grab befindet sich auf dem Tichwiner Friedhof am Alexander-Newski-Kloster in Sankt Petersburg.
<gallery>
Tchaikovsky Grave.jpg|Tschaikowskis Grabstein in St. Petersburg
Tchaikovskydeathmask.jpg|Tschaikowskis Totenmaske
Tchaikovsky's writing table.JPG|Sein letzter Schreibtisch, Tschaikowski-Haus in Klin
</gallery>


== Werke ==
== Werke ==
* [[Wikipedia:Kategorie:Werk von Johannes Brahms]]
=== Bühnenwerke ===


=== Orchesterwerke ===
'''Opern'''
* ''Der Wojewode'' (Воевода), 1867/68
* ''[[Undina (Tschaikowski)|Undina]]'' (Ундина, auch ''Undine''), 1869, nur Fragmente erhalten
* ''[[Der Opritschnik]]'' (Опричник, „Der Leibwächter“) – Oper in 4 Akten nach Lashetschnikow (1870–1872), Libretto: P. Tschaikowski, [[Uraufführung]]: St. Petersburg 1874
* ''Wakula der Schmied'' op. 14 (Кузнец Вакула) – Oper in 3 Akten nach [[Nikolai Wassiljewitsch Gogol|Gogol]] (1874), Libretto: J. P. Polonski, Uraufführung: St. Petersburg 1876
** Neufassung (4 Akte) mit dem Titel ''Tscherewitschki'' (Черевички) bzw. ''[[Pantöffelchen]]'' oder ''Oksanas Launen'' (1885), Uraufführung: Moskau 1887
* ''[[Eugen Onegin (Oper)|Eugen Onegin]]'' op. 24 (Евгений Онегин) – Oper in 3 Akten nach [[Alexander Sergejewitsch Puschkin|Puschkin]] (1877/1878), Libretto: P. Tschaikowski und K. S. Schilowski, Uraufführung: Moskau 1879
* ''[[Die Jungfrau von Orléans (Tschaikowski)|Die Jungfrau von Orléans]]'' – Oper in 4 Akten nach [[Friedrich Schiller|Schiller]] (1878/1879), Libretto: P. Tschaikowski, Uraufführung: St. Petersburg 1881
* ''[[Mazeppa (Oper)|Mazeppa]]'' – Oper in 3 Akten nach [[Alexander Sergejewitsch Puschkin|Puschkin]] (1881–1883), Libretto: W. P. Burenin, Uraufführung: Moskau 1884
* ''[[Die Zauberin]]'' („Tscharodeika“) – Oper in 4 Akten nach I. W. Schpashinski (1885–1887), Libretto: I. W. Schpashinski, Uraufführung: St. Petersburg 1887
* ''[[Pique Dame (Oper)|Pique Dame]]'' op. 68 – Oper in 3 Akten nach [[Alexander Sergejewitsch Puschkin|Puschkin]] (1890), Libretto: M. und P. Tschaikowski, Uraufführung: St. Petersburg 1890
* ''[[Jolanthe (Oper)|Jolanthe]]'' op. 69 – Oper in einem Akt nach [[Henrik Hertz|Hertz]] (1891), Libretto: M. Tschaikowski, Uraufführung: St. Petersburg 1892


==== Sinfonien ====
'''Ballette'''
* [[1. Sinfonie (Brahms)|Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68]] (1876)
* ''[[Schwanensee]]'' op. 20 – Ballett in 4 Akten (1875/1876), Libretto: Wladimir P. Begitschew und Wassili Geltzer, Uraufführung: Moskau 1877
* [[2. Sinfonie (Brahms)|Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73]] (1877)
* ''[[Dornröschen (Ballett)|Dornröschen]]'' op. 66 – Ballett in 3 Akten nach [[Charles Perrault|Perrault]], Libretto: Iwan Alexandrowitsch Wsewoloschski, Uraufführung: St. Petersburg 1890
* [[3. Sinfonie (Brahms)|Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90]] (1883)
* ''[[Der Nussknacker]]'' op. 71 – Ballett in 2 Akten nach [[E. T. A. Hoffmann]], Libretto: [[Marius Petipa|M. Petipa]], Uraufführung: St. Petersburg 1892
* [[4. Sinfonie (Brahms)|Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98]] (1885)


==== Instrumentalkonzerte ====
'''Schauspielmusik'''
* [[1. Klavierkonzert (Brahms)|Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll op. 15]] (1859)
* Musik zum Schauspiel ''Der falsche Dmitri und Wassili Schuiski'' – von [[Alexander Nikolajewitsch Ostrowski|Ostrowski]], Introduktion und Mazurka (1867)
* [[2. Klavierkonzert (Brahms)|Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 83]] (1882)
* Musik zum Schauspiel ''Der Barbier von Sevilla'' – von [[Pierre Augustin Caron de Beaumarchais|Beaumarchais]] (1872)
* [[Violinkonzert (Brahms)|Violinkonzert D-Dur op. 77]] (1879)
* Musik zum Schauspiel ''Schneeflöckchen'' op. 12 – von [[Alexander Nikolajewitsch Ostrowski|Ostrowski]] (1873)
* [[Doppelkonzert (Brahms)|Doppelkonzert für Violine und Violoncello a-Moll op. 102]] (1888)
* Musik zum Schauspiel ''Der Wojewode'' – von [[Alexander Nikolajewitsch Ostrowski|Ostrowski]], Monolog für Holzbläser, Harfe und Streichorchester (1886)
* Musik zum Schauspiel ''Hamlet'' op. 67a – für kleines Orchester (1891)


==== Andere Orchesterwerke ====
=== Orchesterwerke ===
* [[1. Serenade (Brahms)|Serenade Nr. 1 D-Dur op. 11]] (1860)
'''Sinfonien'''
* [[2. Serenade (Brahms)|Serenade Nr. 2 A-Dur op. 16]] (1860)
* [[1. Sinfonie (Tschaikowski)|1. Sinfonie g-Moll]] op. 13 „Winterträume“ (1866)
* [[Variationen über ein Thema von Haydn|Variationen über ein Thema von Haydn op. 56a]] (1874)
* [[2. Sinfonie (Tschaikowski)|2. Sinfonie c-Moll]] op. 17 „Kleinrussische“ (1872)
* 21 [[Ungarische Tänze]] (für Klavier, zwei- und vierhändig, Nr. 1, 3 und 10 1874 und 1876 von Brahms orchestriert)
* [[3. Sinfonie (Tschaikowski)|3. Sinfonie D-Dur]] op. 29 „Polnische“ (1875)
* [[Akademische Festouvertüre (Brahms)|Akademische Festouvertüre c-Moll op. 80]] (1880)
* [[4. Sinfonie (Tschaikowski)|4. Sinfonie f-Moll]] op. 36 „Fatum“ (1877)
* [[Tragische Ouvertüre (Brahms)|Tragische Ouvertüre d-Moll op. 81]] (1880)
* [[Manfred-Sinfonie]] h-Moll op. 58 – Sinfonie in vier Bildern nach [[George Gordon Byron|Byron]] (1886)
* [[5. Sinfonie (Tschaikowski)|5. Sinfonie e-Moll]] op. 64 (1888)
* [[6. Sinfonie (Tschaikowski)|6. Sinfonie h-Moll]] op. 74 „Pathétique“ (1893)
* Sinfonie Es-Dur (1892), sog. 7. Sinfonie (Tschaikowski) o. op. (begonnen Mai 1892, abgebrochen November 1892), Skizzen verwendet für [[3. Klavierkonzert (Tschaikowski)|Klavierkonzert Nr.&nbsp;3 op.&nbsp;75]] und [[Andante & Finale op.&nbsp;79]] sowie Scherzo-Fantasie op.&nbsp;72, Nr.&nbsp;10 (die Symphonie wurde in den 1950er Jahren von Semjon Bogatyrjew rekonstruiert und 1957 uraufgeführt)


=== Klaviermusik ===
'''Andere Orchesterwerke'''
==== Für zwei Hände ====
* Allegro vivo E-Dur – für kleines Orchester (1863/1864)
* Albumblatt a-Moll o. op. (1853)<ref>[https://www.theguardian.com/music/2012/jan/13/brahms-piano-piece-premiere ''Brahms piano piece to get its premiere 159 years after its creation.''] In: ''The Guardian'' vom 13. Januar 2012.</ref>
* Allegro ma non tanto G-Dur – für Streichorchester (1863/1864)
* [[Klaviersonate Nr. 1 (Brahms)|Sonate Nr. 1 C-Dur op. 1]] (1853)
* Andante ma non troppo/Allegro moderato A-Dur – für kleines Orchester (1863/1864)
* Sonate Nr. 2 fis-Moll op. 2 (1854)
* Agitatio/Allegro c-Moll – für kleines Orchester (1863/1864)
* Scherzo in es-Moll op. 4 (1854)
* Konzertouvertüre c-Moll (1865/1866)
* [[Klaviersonate Nr. 3 (Brahms)|Sonate Nr. 3 f-Moll op. 5]] (1854)
* Ouvertüre F-Dur – (1865) für kleines Orchester, (1866) für großes Orchester
* [[Variationen über ein Thema von Robert Schumann op. 9]] (1854)
* ''Dänische Ouvertüre'' D-Dur op. 15 über die dänische Nationalhymne (1866)
* Gavotte [[Opus (Werk)#Schreibweisen|WoO]] posth. 3 (1854-55)
* ''Das Gewitter'' e-Moll op. posth. 76 – Ouvertüre zu [[Alexander Nikolajewitsch Ostrowski|Ostrowskis]] Drama (1866/1867)
* 2 Gigues WoO posth. 4 (1855)
* ''Fatum'' g-Moll op. posth. 77 – Sinfonische Dichtung (1868)
* 2 Sarabanden WoO posth. 5 (1854-55)
* ''[[Romeo und Julia (Tschaikowski)|Romeo und Julia]]'' – Fantasie-Ouvertüre nach [[William Shakespeare|Shakespeare]] (1869; umgearbeitet 1870 und 1880)
* [[Vier Balladen op. 10]] (1856)
* ''Der Sturm'' f-Moll op. 18 – Fantasie nach [[William Shakespeare|Shakespeare]] (1873)
* Variationen über ein eigenes Thema op. 21/1 (1861)
* Suite aus dem Ballett ''Der Schwanensee'' op. 20 (1876)
* Variationen über ein ungarisches Lied op. 21/2 (1861)
* [[Slawischer Marsch]] b-Moll op. 31 (1876)
* [[Variationen und Fuge über ein Thema von Händel]] op. 24 (1862)
* ''[[Francesca da Rimini (Tschaikowski)|Francesca da Rimini]]'' e-Moll op. 32 – Fantasie nach [[Dante Alighieri|Dante]] (1876/1877)
* [[Variationen über ein Thema von Paganini (Brahms)|Variationen über ein Thema von Paganini]] (zwei Hefte) op. 35 (1866)
* Suite Nr. 1 d-Moll op. 43 (1878/1879)
* Sechzehn Walzer op. 39 (1865)<ref group="A">Der (sehr schwere) „Bestseller“ ist Eduard Hanslick gewidmet. Zur selben Zeit veröffentlichte Brahms auch eine erleichterte und eine vierhändige Fassung.</ref>
* [[Capriccio Italien]] op. 45 (1880)
* 10 Ungarische Tänze WoO 1 (1872 Bearbeitung des vierhändigen Originals von 1869, siehe unten)
* [[Streicherserenade (Tschaikowski)|Serenade C-Dur]] op. 48 – für Streichorchester (1880)
* [[Acht Klavierstücke op. 76]] (1879)
* [[Ouvertüre 1812|Ouverture solennelle „1812“]] op. 49 – Festouvertüre (1880; Finale für Klavier solo)
* [[Zwei Rhapsodien op. 79]] (1880)
* Suite Nr. 2 C-Dur op. 53 „Suite charactéristique“ (1883)
* Sieben Fantasien op. 116 (1892)
* Suite Nr. 3 G-Dur op. 55 (1884)
* [[Drei Intermezzi (Brahms)|Drei Intermezzi op. 117]] (1892)
* Krönungsmarsch D-Dur (1883)
* Sechs Klavierstücke op. 118 (1893)
* Elegie zu Ehren von I. W. Ssamarin G-Dur (1884)
* Vier Klavierstücke op. 119 (1893)
* Juristenmarsch D-Dur (1885)
* 51 Klavierübungen (1893)
* Suite Nr. 4 G-Dur op. 61 „Mozartiana“ (1887), zitiert das ''[[Ave verum corpus (Mozart)|Ave verum corpus]]'' ([[Köchelverzeichnis|KV]] 618)
* ''Hamlet'' f-Moll op. 67 – Fantasie-Ouvertüre nach [[William Shakespeare|Shakespeare]] (1888)
* ''Der Wojewode'' a-Moll op. posth. 78 – Sinfonische Ballade (1891)
* Suite aus dem Ballett ''[[Der Nussknacker]]'' op. 71a (1892)


==== Für die linke Hand allein ====
'''Werke für Soloinstrument und Orchester'''
* Bearbeitung von [[Johann Sebastian Bach]]s Chaconne aus der [[Wikipedia:Sonaten und Partiten für Violine solo (Bach)#Partita II d-Moll, BWV 1004|d-Moll-Partita]]<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=Pcba8NwzE3I Anatol Ugorski (YouTube)]</ref>
* Konzertstück D-Dur – für 2 Flöten und Streichorchester (1863/1864)
* [[1. Klavierkonzert (Tschaikowski)|Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll]] op. 23 (1874/1875)
* ''Sérénade mélancholique'' b-Moll op. 26 – für Violine und Orchester (1875)
* Rokoko-Variationen A-Dur op. 33 – für Violoncello und Orchester (1876/1877)
* Valse-Scherzo C-Dur op. 34 – für Violine und Orchester (1878)
* [[Violinkonzert (Tschaikowski)|Violinkonzert D-Dur]] op. 35 (1878)
* [[2. Klavierkonzert (Tschaikowski)|Klavierkonzert Nr. 2 G-Dur]] op. 44 (1879/1880; revidiert 1893)
* Konzertfantasie G-Dur op. 56 – für Klavier und Orchester (1884)
* Pezzo capriccioso h-Moll op. 62 – für Violoncello und Orchester (1887)
* [[3. Klavierkonzert (Tschaikowski)|Klavierkonzert Nr. 3 Es-Dur]] op. posth. (1893), 1. Satz vollständig, 2. und 3. Satz nur im originalen Auszug für zwei Klaviere, posthum herausgegeben als:
** [[Allegro Brillante op. 75]] – für Klavier und Orchester (1893), herausgegeben und bearbeitet von [[Sergei Iwanowitsch Tanejew|Sergei Tanejew]]
** [[Andante & Finale op. 79]] – für Klavier und Orchester (1893), instrumentiert von S. Tanejew


==== Für vier Hände ====
=== Kammermusik ===
* Souvenir de la Russie, WoO
* Adagio F-Dur – für Bläseroktett (1863/1864)
* 21 Ungarische Tänze (1869 und 1880)
* Allegro c-Moll – für Klaviersextett (1863/1864)
* Variationen über ein Thema von Schumann in Es-Dur, op. 23 (1863)
* Adagio molto Es-Dur – für Streichquartett und Harfe (1863/1864)
* 16 Walzer, op. 39
* Allegro vivace B-Dur – für Streichquartett (1863/1864)
* 18 Liebeslieder (Walzer), op. 52 a
* Andante molto G-Dur – für Streichquartett (1863/1864)
* 15 Neue Liebeslieder (Walzer), op. 65 a
* Andante ma non troppo e-Moll – für Streichquartett (1863/1864)
* Allegretto E-Dur – für Streichquartett (1863/1864)
* Adagio C-Dur – für Bläserquartett (1863/1864)
* Allegretto D-Dur – für Streichtrio (1863/1864)
* Streichquartett B-Dur – in einem Satz (1865)
* Streichquartett Nr. 1 D-Dur op. 11 (1871)
* Serenade D-Dur zum Namenstag von [[Nikolai Grigorjewitsch Rubinstein|N. G. Rubinstein]] – für Flöte, 2 Klarinetten, Horn, Fagott und Streichquartett (1872)
* Streichquartett Nr. 2 F-Dur op. 22 (1874)
* Streichquartett Nr. 3 es-Moll op. 30 (1876)
* Drei Stücke op. 42 „Souvenir d’un lieu cher“ – für Violine und Klavier (1878; orchestriert von [[Alexander Konstantinowitsch Glasunow|A.Glasunow]])
* Klaviertrio a-Moll op. 50 „À la mémoire d’un grand artiste“ (1881/1882)
* [[Souvenir de Florence|Sextett d-Moll „Souvenir de Florence“]] op. 70 – Streichsextett (1890; revidiert 1891/1892)


==== Für zwei Klaviere ====
=== Klavierwerke ===
* Sonate f-Moll, op. 34b (nach seinem f-Moll-Klavierquintett, op. 34)
'''Klavier zu 2 Händen'''
* Variationen über ein Thema von Joseph Haydn op. 56b (Bearbeitung des op. 56a für Orchester)
* Thema und Variationen a-Moll (1863/1864)
* Fünf Walzer aus op. 39, Ausgabe für zwei Klaviere zu vier Händen vom Komponisten für Frau Seraphine Tausig bearbeitet
* Sonate cis-Moll op. posth.80 (1865)
* Zwei Stücke op. 1 (1863–1867)
* ''Souvenir de Hapsal'' op. 2 (1867)
* Valse-Caprice D-Dur op. 4 (1868)
* Romanze f-Moll op. 5 (1868)
* Valse-Scherzo A-Dur op. 7 (1870)
* Capriccio Ges-Dur op. 8 (1870)
* Drei Stücke op. 9 (1870)
* Zwei Stücke op. 10 (1871)
* Sechs Stücke op. 19 (1873)
* Sechs Stücke über ein Thema op. 21 (1873)
[[Datei:Tchaikovsky the Seasons January.ogg|mini|Die Jahreszeiten: Januar]]
* ''Die Jahreszeiten'' op. 37a – Zwölf Charakterstücke (1875/1876), orchestriert von [[Alexander Gauk]]; auch als op. 37b oder op. 37bis
* Marsch „[[Freiwillige Flotte]]“ C-Dur (1878)
* Große Sonate G-Dur op. 37 (1878)
* [[Kinderalbum]] (Jugendalbum) op. 39 – 24 leichte Stücke (1878)
* Zwölf Stücke op. 40 (1878)
[[Datei:Tchaikovsky, Pyotr Ilyich - Twelve Pieces for piano, Opus 40 (extract).ogg|mini|Zwölf Stücke, op.&nbsp;40 (Ausschnitt)]]
* Sechs Stücke op. 51 (1882)
* Impromptu-Caprice G-Dur (1884)
* Dumka c-Moll op. 59 – Ukrainische Dorfszene (1886)
* Walzer-Scherzo A-Dur (1889)
* Impromptu As-Dur (1889)
* ''Avei passionné'' e-Moll (1891?), Herkunft umstritten
* Militärmarsch B-Dur (1893)
* Achtzehn Stücke op. 72 (1892)
* ''Nicht der Wind die Zweige rüttelt'' – Klaviersatz zu dem Volkslied (1893)


=== Kammermusik mit Klavier ===
'''Klavier zu 4 Händen'''
[[Datei:Fragment of a cello part for the Trio, op. 87.jpg|mini|Autograph des Klaviertrios Nr. 2 C-Dur op. 87 (Fragment)]]
* Fünfzig russische Volkslieder (1868/1869)
* Klaviertrio A-Dur (vermutlich um 1853, Brahms nur zugeschrieben)
* Klaviertrio Nr. 1 H-Dur op. 8 (1854, Neufassung 1891)
* Klavierquartett Nr. 1 g-Moll op. 25 (1863)
* Klavierquartett Nr. 2 A-Dur op. 26 (1863)
* Klavierquintett f-Moll op. 34 (1865)
* Sonate für Klavier und Violoncello Nr. 1 e-Moll op. 38 (1865)<ref name="Höhne" />
* Trio für Horn, Violine und Klavier Es-Dur op. 40 (1865)
* Klavierquartett Nr. 3 c-Moll op. 60 (1875)
* [[Wikipedia:Violinsonate Nr. 1 (Brahms)|Sonate für Klavier und Violine Nr. 1 G-Dur op. 78]] (1879)
* [[Wikipedia:Klaviertrio Nr. 2 C-Dur op. 87|Klaviertrio Nr. 2 C-Dur op. 87]] (1880)
* Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 2 F-Dur op. 99 (1886)
* [[Wikipedia:Violinsonate Nr. 2 (Brahms)|Sonate für Klavier und Violine Nr. 2 A-Dur op. 100]] (1886)
* Klaviertrio Nr. 3 c-Moll op. 101 (1887)
* Sonate für Klavier und Violine Nr. 3 d-Moll op. 108 (1889)
* Klarinettentrio a-Moll op. 114 (1891)
* 2 Sonaten für Klarinette und Klavier f-Moll, Es-Dur op. 120 (1894)
* Scherzo c-Moll für Violine und Klavier WoO 2 (1853, aus der FAE-Sonate, einer Gemeinschaftskomposition von Brahms, Schumann und Albert Dietrich)


=== Kammermusik ohne Klavier ===
=== Vokalinstrumentale Werke ===
* Streichsextett Nr. 1 B-Dur op. 18 (1862)
'''Singstimme und/oder Chor und Orchester'''
* Streichsextett Nr. 2 G-Dur op. 36 (1866)
* ''Auf den kommenden Schlaf'' c-Moll – für gemischten Chor und Orchester (1863/1864)
* Streichquartett Nr. 1 c-Moll op. 51/1 (1873)
* ''An die Freude'' – Kantate für Solostimmen, Chor und Orchester nach [[Friedrich Schiller|Schiller]] (1865)
* Streichquartett Nr. 2 a-Moll op. 51/2 (1873)
* Kantate zum Gedächtnis des 200. Geburtstages Zar Peter des Großen – für Tenor, gemischten Chor und Orchester (1872).
* Streichquartett Nr. 3 B-Dur op. 67 (1876)
* Kantate zum 50-Jahr-Jubiläum von O. A. Petrow – für Tenor, gemischten Chor und Orchester nach [[Nikolai Alexejewitsch Nekrassow|N. A. Nekrassow]] (1875)
* Streichquintett Nr. 1 F-Dur op. 88 (1882)
* Moskau – Krönungskantate für Mezzosopran, Bariton, gemischten Chor und Orchester nach Maikow (1883).
* Streichquintett Nr. 2 G-Dur op. 111 (1891)
* [[Wikipedia:Klarinettenquintett (Brahms)|Klarinettenquintett h-Moll op. 115 (1891)]]


=== Orgelwerke ===
'''Lieder'''
* Fuge as-Moll WoO 8
[[Datei:Tchaïkovski - Sérénade de Don Juan par Mario Ancona - 1904.ogg|mini|Don-Juan-Serenade (sechs Romanzen, op. 38, 1878), Text [[Alexei Konstantinowitsch Tolstoi]], gesungen von Mario Ancona (Aufnahme: 1904)]]
* Präludium und Fuge a-Moll WoO 9
* ''Mein Genius, mein Engel, mein Freund'' – [[Afanassi Afanassjewitsch Fet|Fet]] (vor 1860)
* Präludium und Fuge g-Moll WoO 10
* ''Semphiras Lied'' – Puschkin (Anfang der 1860er)
* Choralvorspiel und Fuge über „O Traurigkeit, o Herzeleid“ WoO 7
* Sechs Romanzen op. 6 (1869) (die sechste Romanze basiert auf einer Übersetzung aus [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethes]] [[Wilhelm Meisters Lehrjahre]] ins Russische durch [[Lew Alexandrowitsch Mei]])
* Elf Choralvorspiele op. posth. 122
* ''So schnell vergessen'' – Apuchtin (1870)
* Sechs Romanzen op. 16 (1875)
* ''Nimm mein Herz'' – [[Afanassi Afanassjewitsch Fet|Fet]] (1873)
* Sechs Romanzen op. 25 (1875)
* Sechs Romanzen op. 27 (1875)
* Sechs Romanzen op. 28 (1875)
* ''Ich wollt’, meine Schmerzen ergössen sich'' – Mey nach [[Heinrich Heine|Heine]] (1875)
* ''Nicht lange mehr wandeln wir'' – [[Grekow]] (1875)
* Sechs Romanzen op. 38 (1878)
* Sechs Duette op. 46 (1880)
* Sieben Romanzen op. 47 (1880)
* ''Romeo und Julia'' – Szene mit Duett (1881), 1893 beendet und instrumentiert von [[Sergei Iwanowitsch Tanejew|S. Tanejew]]
* Sechzehn Kinderlieder op. 54 (1883)
* Sechs Romanzen op. 57 (1883)
* Zwölf Romanzen op. 60 (1886)
* Sechs Romanzen op. 63 (1887)
* Sechs Lieder op. 65 – auf [[Französische Sprache|französischen]] Text (1888)
* Sechs Romanzen op. 73 – auf deutschen Text (1893)


=== Chorwerke ===
=== Vokalwerke ===
* Postillons Morgenlied (~1847/50?) für Männerchor (aufgefunden 2010 im Stadtarchiv Celle). Text: Wilhelm Müller
* ''Auf den kommenden Schlaf'' c-Moll – für gemischten Chor (1863/1864)
* Die goldenen Brücken (1853) für Männerchor (aufgefunden 2010 im Stadtarchiv Celle). Text: Emanuel Geibel
* Chor zum 50. Jahrestag der Rechtsschule B-Dur – für gemischten Chor (1885)
* Missa Canonica op. posth. (1856-, Fragment). Später teilweise in der Motette op. 74,1 verwendet
* ''Der Engel jauchzt'' G-Dur – für gemischten Chor (1887)
* Ave Maria op. 12 (1860)
* ''Die goldene Wolke schlief'' f-Moll – für gemischten Chor (1887)
* Begräbnisgesang op. 13 für Chor und Bläser (1860), auch als Orgelfassung von Karl Michael Komma
* ''Gruß an A. Rubinstein'' C-Dur – für gemischten Chor (1889)
* Gesänge für Frauenchor mit Begleitung von 2 Hörnern und Harfe op. 17 (1860)
* ''Die Nachtigall'' D-Dur – für gemischten Chor (1889)
* Marienlieder für gemischten Chor op. 22 (1859)
* ''Nicht der Kuckuck im feuchten Fichtenwald'' G-Dur – für gemischten Chor (1891)
* Der 13. Psalm für dreistimmigen Frauenchor mit Begleitung der Orgel oder des Pianoforte op. 27 (1859)
* ''Abend'' G-Dur – für dreistimmigen Männerchor (1881)
* Zwei Motetten op. 29 (1857–1860): „Schaffe in mir Gott ein rein Herz“ op. 29,2 (Psalm 51, 12–14)
* ''Glückselig ist, wer lächelt'' F-Dur – für vierstimmigen Männerchor (1887)
* Geistliches Lied op. 30 (1856)
* ''Warum der Freuden Stimmen wehren?'' B-Dur – für Männerchor (1891)
* Drei geistliche Chöre für Frauenstimmen ohne Begleitung op. 37 (1859/1863)
* ''Ohne Zeit'' e-Moll – für Frauenchor (vierstimmig) (1891).
* Fünf Lieder für vierstimmigen Männerchor op. 41 (1861-62?)
* ''Liturgie des Heiligen Johannes Chrysostomus'' op. 41 – 14 Nummern für gemischten Chor (1878)
* Drei Gesänge für sechstimmigen Chor a cappella op. 42 (1859–1861), darunter: Vineta op. 42 Nr. 2 (1860) nach einem Gedicht von Wilhelm Müller und Darthulas Grabesgesang op. 42 Nr. 3 nach Ossian
* ''Nachtvesper'' op. 52 – 17 Chöre für gemischten Chor (1881/1882)
* Zwölf Lieder und Romanzen für Frauenchor op. 44
* Neun Kirchenchöre – für gemischten vierstimmigen Chor (1884/1885)
* Ein deutsches Requiem op. 45 (1866/67 und 1868 (Satz 5))
* ''Hymnus zu Ehren der Heiligen Cyrill und Methodius'' F-Dur – für gemischten Chor (1885)
* Rinaldo op. 50 (1869)
* Die Nacht – für 4 Solostimmen (SATB) mit Klavierbegleitung nach [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozarts]] [[Fantasie No. 4 (Mozart)|Klavierfantasie KV 475]] (1893)
* Liebeslieder-Walzer op. 52 (1868) und Neue Liebeslieder op. 65 (1874). Texte: Georg Friedrich Daumer
* Rhapsodie für Alt, Männerchor und Orchester über ein Fragment aus Goethes „Harzreise im Winter“ op. 53 (1869)
* Schicksalslied op. 54 (1871). Text: Friedrich Hölderlin
* Triumphlied op. 55 (1871). Text: aus der Offenbarung des Johannes
* Sieben Lieder für gemischten Chor op. 62 (1874)
* Zwei Motetten op. 74 (1878): Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen? op. 74,1 und „O Heiland, reiß die Himmel auf“
* Nänie op. 82 (1881). Text: Friedrich Schiller
* Gesang der Parzen op. 89 (1882). Text: Johann Wolfgang von Goethe
* Lieder und Romanzen für vierstimmigen gemischten Chor op. 93a (1883/84)
* Tafellied von Joseph von Eichendorff für sechsstimmigen gemischten Chor mit Klavier op. 93b (1884)
* Zigeunerlieder op. 103 und 112 für 4 Singstimmen und Klavier
* Fünf Gesänge für gemischten Chor a cappella op. 104 (1888)
* Fest- und Gedenksprüche a cappella op. 109, „Seiner Magnificenz dem Herrn Bürgermeister Dr. Carl Petersen in Hamburg verehrungsvoll zugeeignet“ (1888)
* Drei Motetten op. 110 (1889)
* 13 Kanons für Frauenstimmen op. 113 (tw. 1863)
* 14 Volkslieder für gemischten Chor ohne Begleitung WoO 34 (1857–58; 1863–64)
: ''Von edler Art, Mit Lust tät ich ausreiten, Bei nächtlicher Weil, Vom heiligen Märtyrer Emmerano, Täublein weiß,  Ach lieber Herre Jesu Christ, Sankt Raphael, In Stiller Nacht, Abschiedslied, Der tote Knabe, Die Wollust in den Maien, Morgengesang, Schnitter Tod, Der englische Jäger''
* 12 Volkslieder für gemischten Chor ohne Begleitung WoO 35 (1863–64)
: '' Scheiden, Wach auf, Erlaube mir, Der Fiedler, Da unten im Tale, Des Abends, Wach auf, Dort in den Weiden, Altes Volkslied, Der Ritter und die Feine, Der Zimmergesell, Altdeutsches Kampflied''


=== Lieder (ein- und mehrstimmig) ===
=== Transkriptionen und Orchestrierungen ===
[[Datei:Brahms - Schumann-Heink - Wiegenlied (Berceuse) (1915).ogg|mini|„Guten Abend, gut’ Nacht“ (''Wiegenlied'', op. 49), gesungen von Ernestine Schumann-Heink (Aufnahme von 1915)]]
* ''Der Wojewode'' op. 3 – für Gesang und Klavier (1868)
[[Datei:Brahms-op.-311.jpg|mini|Brahms-Autograph (''Wechsellied zum Tanze'' op. 31,1) aus dem Nachlass Theodor Avé-Lallemants]]
* ''Der Wojewode'' op. 3 – Potpourri für Klavier (1868)
* ''Der Wojewode'' op. 3 – für Klavier zu 4 Händen (1868)
* [[2. Sinfonie (Tschaikowski)|Sinfonie Nr. 2]] op. 17 – für Klavier zu 4 Händen (1872)
* Romanze op. 16 Nr. 5 – für Klavier (vor 1873)
* [[1. Klavierkonzert (Tschaikowski)|Klavierkonzert Nr. 1]] op. 23 – für 2 Klaviere (1874)
* ''Der Opritschnik'' – für Gesang und Klavier (1874)
* Melancholische Serenade op. 26 – für Violine und Klavier (1875)
* [[Slawischer Marsch]] op. 31 – für Klavier (1876)
* ''Dänische Ouvertüre'' op. 15 – für Klavier zu 4 Händen (1878)
* ''Liturgie des Heiligen Johannes Chrysostomus'' op. 41 – für Klavier (1878)
* Orchestersuite Nr. 1 op. 43 – für Klavier zu 4 Händen (1878)
* ''[[Eugen Onegin (Oper)|Eugen Onegin]]'' – für Gesang und Klavier (1878)
* [[2. Klavierkonzert (Tschaikowski)|Klavierkonzert Nr. 2]] op. 44 – für 2 Klaviere (1880)
* [[Capriccio Italien]] op. 45 – für Klavier zu 4 Händen (1883)
* Serenade op. 48 – für Klavier zu 4 Händen (1880)
* Orchestersuite Nr. 2 op. 53 – für Klavier zu 4 Händen (1883)
* ''[[Mazeppa (Oper)|Mazeppa]]'' – für Gesang und Klavier (1883)
* Kinderlied op. 54 Nr. 5 – für Gesang und Orchester (1884)
* Romanze op. 47 Nr. 7 – für Gesang und Orchester (1884)
* Orchestersuite Nr. 3 op. 55 – für Klavier zu 4 Händen (1884)
* ''Moskau'' – für Gesang und Klavier (vor 1885)
* Pezzo capriccioso op. 62 – für Violoncello und Klavier (1887)
* ''Die Zauberin'' – für Gesang und Klavier (1887)
* Andante cantabile – 2. Satz aus dem Streichquartett Nr. 1 op. 11 für Violoncello und Streichorchester (1888?)
* [[Nocturne (Musik)|Nocturne]] op. 19 Nr. 4 – für Violoncello und Orchester (1888)
* Duett op. 46 Nr. 6 – für Gesang und Orchester (1888)
* Kinderlied op. 54 Nr. 5 – für gemischten Chor a cappella (1889).
* ''[[Pique Dame (Oper)|Pique Dame]]'' op. 68 – 2 Fassungen für Gesang und Klavier (1890)
* ''[[Jolanthe (Oper)|Jolanthe]]'' op. 69 – für Gesang und Klavier (1892)
* ''[[Der Nussknacker]]'' op. 71 – für Klavier (als op. 71b veröffentlicht) (1892)
* [[6. Sinfonie (Tschaikowski)|Sinfonie Nr. 6]] op. 74 – für Klavier zu 4 Händen (1893)
* [[3. Klavierkonzert (Tschaikowski)|Klavierkonzert Nr. 3]] op. 75 – für 2 Klavier (1893)
* [[Carl Maria von Weber|Weber]]: Menuetto capriccioso aus der Klaviersonate op.&nbsp;39 Nr.&nbsp;2 – für Orchester (1863)
* [[Ludwig van Beethoven|Beethoven]]: Allegro der [[Violinsonate Nr. 9 (Beethoven)|Violinsonate op.&nbsp;47]] – für Violine und Orchester (1863/1864)
* [[Ludwig van Beethoven|Beethoven]]: 1. Satz aus der Klaviersonate op.&nbsp;13 Nr.&nbsp;2 – für Orchester (1863/1864)
* [[Robert Schumann|Schumann]]: Adagio und Allegro brillante (Nr.&nbsp;11 und 12 der Sinfonischen Etüden op.&nbsp;13) – für Orchester (1863/1864)
* [[Joseph Gungl|Gungl]]: ''Le Retour'' – für Orchester (1863/1864; unvollendet)
* [[Alexander Dubuque|Dubuque]]: ''Maria-Dagmar'' – für Orchester (1886)
* [[Alexander Dubuque|Dubuque]]: ''Liebeserinnerung'' – für Klavier zu 4 Händen (1866/1867)
* [[Alexander Sergejewitsch Dargomyschski|Dargomyschski]]: ''[[Kasatschok]]'' – für Klavier (1867)
* [[Daniel-François-Esprit Auber|Auber]]: Ergänzungen zur Oper ''[[Le domino noir]]'' (1868)
* Fünfzig russische Volkslieder – für Klavier zu 4 Händen (1869)
* [[Anton Grigorjewitsch Rubinstein|Rubinstein]]: ''[[Iwan IV. (Russland)|Iwan der Schreckliche]]'' – für Klavier zu 4 Händen (1869)
* [[Alessandro Stradella|Stradella]]: ''O del mio dolce ardor'' – für Gesang und Orchester (1870)
* [[Domenico Cimarosa|Cimarosa]]: Terzett aus der Oper ''[[Il matrimonio segreto]]'' – für Orchester (1870?)
* [[Anton Grigorjewitsch Rubinstein|Rubinstein]]: ''[[Don Quixote]]'' – für Klavier zu 4 Händen (1871)
* Kinderlieder auf russische und ukrainische Melodien – für Gesang und Klavier (1872 und 1877)
* [[Joseph Haydn|Haydn]]: ''[[Österreichische Kaiserhymnen|Gott erhalte Franz den Kaiser]]'' – für Orchester (1874?)
* [[Robert Schumann|Schumann]]: ''Ballade für Heideknaben'' op.&nbsp;122 Nr.&nbsp;1 – für Sprecher und Orchester (1874)
* [[Franz Liszt|Liszt]]: ''Der König von Thule'' – für Gesang und Orchester (1874)
* ''[[Gaudeamus igitur]]'' – für Männerchor mit Klavierbegleitung (1874)
* [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozart]]: ''[[Le nozze di Figaro|Figaros Hochzeit]]'' – Änderungen einiger Rezitative (1875)
* [[Alexander Sergejewitsch Dargomyschski|Dargomyschski]]: ''Die goldene Wolke schlief'' – für Gesangsterzett (STB) und Orchester (1876)
* [[Michail Iwanowitsch Glinka|Glinka]]: ''Slawsja'' (Chor aus ''[[Ein Leben für den Zaren]]'') – für Unisono-Chor und Streichorchester (1883)
* [[Laroche]]: Fantasie-Ouvertüre aus ''Marmosina'' – für Klavier und Orchester (1888)
* [[Sophie Menter|Menter]]: ''Ungarische Zigeunerweisen'' – für Klavier und Orchester (1892/1893)
* Valse-Scherzo C-Dur op. 34 – für Violine und Klavier
* [[Franz Liszt|Liszt]]: Orchestrierung des Klavierkonzerts im ungarischen Stil


;Mit Opuszahl:
=== Fragmente und verlorene Werke ===
* Sechs Gesänge für eine Tenor- oder Sopranstimme und Klavier op. 3. Bettina von Arnim gewidmet.<br />''Liebestreu'', ''Liebe und Frühling I'', ''Liebe und Frühling II'', ''Lied'' (''Weit über das Feld''), ''In der Fremde'', ''Lied'' (''Lindes Rauschen in den Wipfeln'')
* ''Anastasie-Valse'' – für Klavier (1854), verloren
* Sechs Gesänge für eine Tenor- oder Sopranstimme und Klavier op. 6. Luise und Minna Japha gewidmet.<br />''Spanisches Lied'', ''Der Frühling'', ''Nachwirkung'', ''Juchhe'', ''Wie die Wolke nach der Sonne'', ''Nachtigallen schwingen lustig''
* ''Mezza notte'' Lied für hohe Stimme auf italienischen Text (Anfang der 1860er), verloren
* Sechs Gesänge für eine Singstimme und Klavier op. 7. Albert Dietrich gewidmet.<br />''Treue Liebe'', ''Parole'', ''Anklänge'', ''Volkslied'', ''Die Trauernde'', ''Heimkehr''
* ''Nah dem Flusse, nah der Brücke'' – für Klavier (1862), verloren
* Acht Lieder und Romanzen für eine Singstimme und Klavier op. 14<br />''Vor dem Fenster'', ''Vom verwundeten Knaben'', ''Murrays Ermordung'', ''Ein Sonett'', ''Trennung'', ''Gang zum Liebsten'', ''Ständchen'', ''Sehnsucht'' (''Mein Schatz ist nicht da'')
* ''Die Römer im Colosseum'' – Schauspielmusik (1863/1864), verloren
* Fünf Gedichte für eine Singstimme und Klavier op. 19<br />''Der Kuß'', ''Scheiden und Meiden'', ''In der Ferne'', ''Der Schmied'', ''An eine Aeolsharfe''
* ''Boris Godunow'' – Schauspielmusik zu einer Szene nach [[Alexander Sergejewitsch Puschkin|A. S. Puschkin]] (1863/1864), verloren
* Drei Duette für Sopran und Alt mit Klavier op. 20
* Oratorium – für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester (1863/1864), verloren
* Vier Duette für Alt und Bariton mit Klavier op. 28
* Allegro f-Moll – für Klavier (1863/1864), Skizzen
* Drei Quartette für vier Solostimmen (SATB) mit Klavier op. 31
* ''Charaktertänze'' – als „Tänze und Landmädchen“ in die Oper ''Der Wojewode'' aufgenommen (1865), verloren
* Neun Lieder und Gesänge für eine Singstimme und Klavier op. 32<br />''Wie rafft ich mich auf in der Nacht'', ''Nicht mehr zu dir zu gehen'', ''Ich schleich umher'', ''Der Strom, der neben mir verrauschte'', ''Wehe, so willst du mich wieder'', ''Du sprichst, daß ich mich täuschte'', ''Bitteres zu sagen denkst du'', ''So stehn wir, ich und meine Weide'', ''Wie bist du, meine Königin''
* ''Eine verwickelte Geschichte'' – Schauspielmusik zum Lustspiel P. S. Fedorows (1867), verloren
* ''Julius Stockhausen gewidmet. Romanzen aus Tieck’s Magelone für eine Singstimme mit Pianoforte.'' op. 33 (1861–1869).<br />''Keinen hat es noch gereut'', ''Traun! Bogen und Pfeil sind gut für den Feind'', ''Sind es Schmerzen, sind es Freuden'', ''Liebe kam aus fernen Landen'', ''So willst du des Armen'', ''Wie soll ich die Freuden, die Wonne denn tragen?'', ''War es dir, dem diese Lippen bebten'', ''Wir müssen und trennen, geliebtes Saitenspiel'', ''Ruhe, Süßliebchen, im Schatten'', ''Verzweiflung'', ''Wie schnell verschwindet so im Licht als Glanz'', ''Muß es eine Trennung geben'', ''Sulima'', ''Wie froh und frisch mein Sinn sich hebt'', ''Treue Liebe dauert lange''<ref>[http://www.brahms-institut.de/web/bihl_digital/jb_werkekatalog/op_033.html Abbildung der Erstausgabe]</ref>
* ''Der Wojewode'' op. 3 – Oper in 3 Akten nach A. N. Ostrowski (1867/1868); Libretto: A. N. Ostrowski und P. I. Tschaikowski, Uraufführung: Moskau 1869; erhalten sind: Ouvertüre, Zwischenaktmusik und Ballettmusik, rekonstruiert von P. A. Lamm und W. J. Schebalin
* Vier Gesänge für eine Singstimme und Klavier op. 43<br />''Von ewiger Liebe'', ''Die Mainacht'', ''Ich schell mein Horn'', ''Das Lied vom Herrn von Falkenstein''
* ''Undine'' – Oper in 3 Akten (1869), Libretto: W. A. Sollogub, Uraufführung der Fragmente: Moskau 1870; vernichtet, einige Teile in anderen Kompositionen verwendet
* Vier Lieder für eine Singstimme und Klavier op. 46<br />''Die Kränze'', ''Magyarisch'', ''Die Schale der Vergessenheit'', ''An die Nachtigall''
* ''Mandragora'' – Oper nach S. A. Ratschinski (1869/1879), erhalten ist nur der „Chor der Blumen und Insekten“ für Chor und Orchester
* Fünf Lieder für eine Singstimme und Klavier op. 47<br />''Botschaft'', ''Liebesglut'', ''Sonntag'', ''O liebliche Wangen'', ''Die Liebende schreibt''
* ''Natur und Liebe'' Ges-Dur – für 2 Sopran, Alt, Frauenchor und Klavier (1870), verloren
* Sieben Lieder für eine Singstimme und Klavier op. 48<br />''Der Gang zum Liebchen'', ''Der Überläufer'', ''Liebesklage des Mädchens'', ''Gold überwiegt die Liebe'', ''Trost in Tränen'', ''Vergangen ist mir Glück und Heil'', ''Herbstgefühl''
* ''Die blauen Frühlingsaugen'' – Lied nach Heine (1873), verloren
* Fünf Lieder für eine Singstimme und Klavier op. 49<br />''Am Sonntag Morgen'', ''An ein Veilchen'', ''Sehnsucht'' (''Hinter jenen dichten Wäldern''), ''Wiegenlied'', ''Abenddämmerung''
* Trauermarsch auf Motive aus der Oper ''Der Opritschnik'' für Klavier (1877), verloren
* Acht Lieder und Gesänge für eine Singstimme und Klavier op. 57<br />''Von waldbekränzter Höhe'', ''Wenn du nur zuweilen lächelst'', ''Es träumte mir, ich sei dir teuer'', ''Ach, wende diesen Blick'', ''In meiner Nächte Sehnen'', ''Strahlt zuweilen auch ein mildes Licht'', ''Die Schnur, die Perl' an Perle'', ''Unbewegte, laue Luft''
* ''Die Fee'' – Schauspielmusik zum Bühnenstück von O. Felier, Wiegenlied und Walzer (1879), verloren
* Acht Lieder und Gesänge für eine Singstimme und Klavier op. 58<br />''Blinde Kuh'', ''Während des Regens'', ''Die Spröde'', ''O komme, holde Sommernacht'', ''Schwermut'', ''In der Gasse'', ''Vorüber'', ''Serenade'' (''Leise, um dich nicht zu wecken'')
* ''Montenegro'' – Musik zum lebenden Bild „Verlesung des Manifestes zur Kriegserklärung Rußlands an die Türkei“, für kleines Orchester (1880), verloren
* Acht Lieder und Gesänge für eine Singstimme und Klavier op. 59<br />''Dämmrung senkte sich von oben'', ''Auf dem See'' (''Blauer Himmel, blaue Wogen''), ''Regenlied'' (''Walle, Regen, walle nieder''), ''Nachklang'', ''Agnes'', ''Eine gute, gute Nacht'', ''Mein wundes Herz'', ''Dein blaues Auge''
* Kantate – für vierstimmigen Frauenchor a cappella (1880).
* Vier Duette für Sopran und Alt mit Klavier op. 61
* ''Romeo und Julia'' – Oper nach Shakespeare (Anfang der 1880er), begonnen wurde nur ein Duett von Romeo und Julia, das stellenweise auf Musik der gleichnamigen Orchesterfantasie basiert, Vollendung des Duetts durch S. Tanejew (1894)
* Neun Lieder und Gesänge für eine Singstimme und Klavier op. 63<br />''Frühlingstrost'', ''Erinnerung'', ''An ein Bild'', ''An die Tauben'', ''Junge Lieder I'', ''Junge Lieder II'', ''Heimweh I'', ''Heimweh II'', ''Heimweh III''
* Konzertstück für Flöte und Orchester (1883), einige Themen
* Quartette für vier Solostimmen mit Klavier op. 64
* ''Dornröschen'' – Suite für Orchester (1889/1890), Skizzen
* Fünf Duette für Sopran und Alt mit Klavier op. 66
* Sinfonie Es-Dur – (1891/1892), unvollendet, nur der erste Satz instrumentiert, Sätze 1, 2 und 4 op.&nbsp;75 und op.&nbsp;79, 3. Satz Scherzo-Fantasie op.&nbsp;72 Nr.&nbsp;10 für Klavier, instrumentiert (1955) von S. Bogatyrijew und als Sinfonie Nr.&nbsp;7 herausgegeben
* Neun Gesänge für eine Singstimme und Klavier op. 69<br />''Klage I'', ''Klage II'', ''Abschied'', ''Des Liebsten Schwur'', ''Tambourliedchen'', ''Vom Strande'', ''Über die See'', ''Salome'', ''Mädchenfluch''
* ''Momento lirico'' (Impromptu) As-Dur – für Klavier (1892/1893), vollendet von S. Tanejew
* Vier Gesänge für eine Singstimme und Klavier op. 70<br />''Im Garten am Seegestade'', ''Lerchengesang'', ''Serenade'' (''Liebliches Kind, kannst du mir sagen''), ''Abendregen''
* ''Frühling'' – Frauenchor a cappella, verloren
* Fünf Gesänge für eine Singstimme und Klavier op. 71<br />''Es liebt sich so lieblich im Lenze'', ''An den Mond'', ''Geheimnis'', ''Willst du, daß ich geh?'', ''Minnelied''
* Fünf Gesänge für eine Singstimme und Klavier op. 72<br />''Alte Liebe'', ''Sommerfäden'', ''O kühler Wald'', ''Verzagen'', ''Unüberwindlich''
* Balladen und Romanzen für zwei Singstimmen mit Klavier op. 75 (1877/78)
* Fünf Romanzen und Lieder für eine oder zwei Singstimmen und Klavier op. 84<br />''Sommerabend'', ''Der Kranz'', ''In den Beeren'', ''Vergebliches Ständchen'', ''Spannung''
* Sechs Lieder für eine Singstimme und Klavier op. 85<br />''Sommerabend'', ''Mondenschein'', ''Mädchenlied'' (''Ach, und du mein kühles Wasser''), ''Ade!'', ''Frühlingslied'', ''In Waldeinsamkeit''
* Sechs Lieder für eine tiefere Singstimme und Klavier op. 86<br />''Therese'', ''Feldeinsamkeit'', ''Nachtwandler'', ''Über die Heide'', ''Versunken'', ''Todessehnen''
* Zwei Gesänge für eine Altstimme mit Bratsche und Klavier op. 91
* Quartette für Sopran, Alt, Tenor und Bass mit Klavier op. 92
* Fünf Lieder für eine tiefe Singstimme und Klavier op. 94<br />''Mit vierzig Jahren'', ''Steig auf, geliebter Schatten'', ''Mein Herz ist schwer'', ''Sapphische Ode'', ''Kein Haus, keine Heimat''
* Sieben Lieder für eine Singstimme und Klavier op. 95<br />''Das Mädchen'' (''Am jüngsten Tag ich aufersteh''), ''Bei dir sind meine Gedanken'', ''Beim Abschied'', ''Der Jäger'', ''Vorschneller Schwur'', ''Mädchenlied'', ''Schön war, das ich dir weihte''
* Vier Lieder für eine Singstimme und Klavier op. 96<br />''Der Tod, das ist die kühle Nacht'', ''wir wandelten'', ''Es schauen die Blumen'', ''Meerfahrt''
* Sechs Lieder für eine Singstimme und Klavier op. 97<br />''Nachtigall'', ''Auf dem Schiffe'', ''Entführung'', ''Dort in den Weiden'', ''Komm bald'', ''Trennung''
* Acht Zigeunerlieder für eine Singstimme mit Klavierbegleitung op. 103. Nach dem Ungarischen von Hugo Conrat.<br />''He, Zigeuner, greife in die Saiten'', ''Hochgetürmte Rimaflut'', ''Wißt ihr, wann mein Kindchen'', ''Lieber Gott, du weißt'', ''Brauner Bursche führt zum Tanze'', ''Röslein dreie in der Reihe'', ''Kommt dir manchmal in den Sinn'', ''Rote Abendwolken ziehn''
* Fünf Lieder für eine tiefere Singstimme und Klavier op. 105<br />''Wie Melodien zieht es mir'', ''Immer leiser wird mein Schlummer'', ''Klage'', ''Auf dem Kirchhofe'', ''Verrat''
* Fünf Lieder für eine Singstimme und Klavier op. 106<br />''Ständchen'' (''Der Mond steht über dem Berge''), ''Auf dem See'' (''An dies Schifflein schmiege, holder See''), ''Es hing der Reif'', ''Meine Lieder'', ''Ein Wanderer''
* Fünf Lieder für eine Singstimme und Klavier op. 107<br />''An die Stolze'', ''Salamander'' (Text: Karl Lemcke), ''Das Mädchen spricht'', ''Maienkätzchen'', ''Mädchenlied'' (''Auf die Nacht in der Spinnstub’n'')
* Vier ernste Gesänge für eine Baßstimme und Klavier op. 121. Max Klinger gewidmet.<br />''Denn es gehet dem Menschen wie dem Vieh'' (aus Prediger Salomo, Kap. 3), ''Ich wandte mich, und sahe an'' (aus Prediger Salomo, Kap. 4), ''O Tod, wie bitter bist du'' (aus Jesus Sirach, Kap. 41), ''Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen'' (aus 1. Korinther, Kap. 13)
 
;Ohne Opuszahl:
* ''Mondnacht'' WoO 21
* ''Regenlied'' (''Regentropfen aus den Bäumen fallen'') WoO posth. 23
* Volkskinderlieder für eine Singstimme und Klavier WoO 31, den Kindern Robert und Clara Schumanns gewidmet
** ''Dornröschen''
** ''Die Nachtigall''
** ''Der Mann''
** ''Sandmännchen''
** ''Die Henne''
** ''Heidenröslein''
** ''Das Schlaraffenland''
** ''Beim Ritt auf dem Knie''
** ''Der Jäger in dem Walde''
** ''Wiegenlied''
** ''Das Mädchen und die Hasel''
** ''Weihnachten''
** ''Marienwürmchen''
** ''Dem Schutzengel''
* Deutsche Volkslieder für eine Singstimme und Klavier WoO 33
** ''Sagt mir, o schönste Schäf'rin mein''
** ''Erlaube mir, fein’s Mädchen''
** ''Gar lieblich hat sich gesellet''
** ''Guten Abend, guten Abend, mein tausiger Schatz''
** ''Die Sonne scheint nicht mehr''
** ''Da unten im Tale''
** ''Gunhilde lebte gar stille und fromm''
** ''Ach, englische Schäferin''
** ''Es war eine schöne Jüdin''
** ''Es ritt ein Ritter''
** ''Jungfräulein, soll ich mit euch gehn''
** ''Feinsliebchen, du sollst mir nicht barfuß gehn''
** ''Wach auf, mein Hort''
** ''Maria ging aus wandern''
** ''Schwesterlein, Schwesterlein''
** ''Wach auf mein' Herzensschöne''
** ''Ach Gott, wie weh tut Scheiden''
** ''So wünsch ich ihr ein gute Nacht''
** ''Nur ein Gesicht auf Erden lebt''
** ''Schönster Schatz, mein Engel''
** ''Es ging ein Maidlein zarte''
** ''Wo gehst du hin, du Stolze?''
** ''Der Reiter spreitet seinen Mantel aus''
** ''Mir ist ein schön’s braun’s Maidelein''
** '' Mein Mädel hat einen Rosenmund''
** ''Ach könnt’ ich diesen Abend''
** ''Ich stand auf hohem Berge''
** ''Es reit’ ein Herr und auch sein Knecht''
** ''Es war ein Markgraf über'm Rhein''
** ''All' mein' Gedanken''
** ''Dort in den Weiden steht ein Haus''
** ''So will ich frisch und fröhlich sein''
** ''Och Moder, ich well en Ding han''
** ''Wie komm ich denn zur Tür herein (We kumm ich dann de Pooz erenn)''
** ''Soll sich der Mond nicht heller scheinen''
** ''Es wohnet ein Fiedler''
** ''Du mein einzig Licht''
** ''Des Abends kann ich nicht schlafen geh’n''
** ''Schöner Augen schöne Strahlen''
** ''Ich weiß mir’n Maidlein''
** ''Es steht ein' Lind''
** ''In stiller Nacht, zur ersten Wacht''
** ''Es stunden drei Rosen''
** ''Dem Himmel will ich klagen''
** ''Es saß ein schneeweiß Vögelein''
** ''Es war einmal ein Zimmergesell''
** ''Es ging sich unsre Fraue''
** ''Nachtigall, sag, was für Grüß''
** ''Verstohlen geht der Mond auf''


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Johannes Brahms}}
* {{WikipediaDE|Kategorie:Kategorie:Pjotr Iljitsch Tschaikowski}}
* {{WikipediaDE|Johannes Brahms}}
* {{WikipediaDE|Pjotr Iljitsch Tschaikowski}}


== Literatur ==
== Literatur ==
=== Aufsätze ===
* {{DNB-Portal|118638157}}
* Siegfried Kross: ''Probleme mit der Brahms-Biographik''. In: Ingrid Fuchs (Hrsg.): ''Kongressbericht des „Internationalen Brahms-Kongresses 1997“''. Schneider, Tutzing 2001, ISBN 3-7952-1082-8.
* Neue Tschaikowsky-Gesamtausgabe
*Nina Berberova: ''Tschaikowsky.'' Biographie auf der Grundlage von Briefen (Dt. von A. Kamp), Claassen, 1989, ISBN 3-546-41297-4.
* David Brown: ''Artikel „Tchaikovsky“.'' In: Stanley Sadie (Hrsg.): ''The New Grove Dictionary of Music and Musicians.'' London 1980ff, 626ff.
* Susanne Dammann: ''Gattung und Einzelwerk im symphonischen Frühwerk Cajkovskijs.'' Stuttgart 1996.
* Constantin Floros: ''Peter Tschaikowsky.'' Rowohlt, Reinbek 2006, ISBN 3-499-50668-8.
* Edward Garden: ''Tschaikowsky, Leben und Werk.'' Stuttgart 1986.
* Kadja Grönke: ''Frauenschicksale in Čajkovskijs Puškin-Opern. Aspekte einer Werke-Einheit.'' In: Čajkovskij-Studien, Band 5, im Auftrag der Tschaikowsky-Gesellschaft Klin/Tübingen, Hrsg. Thomas Kohlhase, Schott, Mainz 2002, ISBN 3-7957-0448-0.
* {{Internetquelle |autor=Kadja Grönke |url=http://www.tschaikowsky-gesellschaft.de/index_htm_files/02-03.pdf |titel=Čajkovskijs Tod – ein kritischer Literaturbericht |datum=1995 |abruf=2016-06-27 |format=PDF}}
* Everett Helm: ''Peter I. Tschaikowsky.'' Rowohlt, Reinbek 1976.
* Karl Hruby: ''Peter Tschaikowsky. Eine monographische Studie.'' Seemann Nachfolger, Leipzig 1902.
* Iwan Knorr: ''Peter Tschaikowsky.'' Harmonie, Berlin 1900.
* {{Literatur
  |Hrsg=Thomas Kohlhase
  |Titel=Alexander Poznansky: Čajkovskijs Homosexualität und sein Tod: Legenden und Wirklichkeit
  |Verlag=Schott
  |Ort=Mainz
  |Datum=1998
  |ISBN=3-7957-0341-7}}
* Malte Korff: ''Tschaikowsky: Leben und Werk.'' Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 2014, ISBN 978-3-423-28045-7.
* Klaus Mann: ''Symphonie Pathétique – Ein Tschaikowsky-Roman.'' Rowohlt, Reinbek 1981, ISBN 3-499-22478-X.
* {{Literatur
  |Autor=Alexandra Orlova
  |Titel=Tchaikovsky: The Last Chapter
  |Sammelwerk=Music & Letters
  |Band=62
  |Nummer=2
  |Datum=1981
  |Seiten=125–145}}
* Nikolai van Gilse van der Pals|Nikolai van der Pals: ''Tschaikowsky.'' Athenaion, Potsdam 1940.
* Dorothea Redepenning: ''Peter Tschaikowsky.'' C.H. Beck, München 2016, ISBN 978-3-406-68810-2.
*John Suchet: Tchaikovsky: the man revealed. Elliot and Thompson 2018, ISBN 978-1-78396-383-6.
* Vladimir Volkoff: ''Tchaïkovsky.'' Julliard, Paris 1983.
* Roland John Wiley: ''Tchaikovsky.'' Oxford Univ. Press, Oxford/ New York, NY u. a. 2009, ISBN 978-0-19-536892-5.


=== Bibliographien ===
== Einzelnachweise ==
* Siegfried Kross: ''Brahms–Bibliographie.'' Schneider, Tutzing 1983, ISBN 3-7952-0394-5.
<references />
* Margit L. McCorkle: ''Johannes Brahms thematisch-bibliographisches Werkverzeichnis.'' Henle Verlag, München 1984, ISBN 3-87328-041-8.
* Thomas Quigley: ''Johannes Brahms. An annotated bibliography of the literature through 1982.'' Scarecrow Press, Metuchen, N.J. 1990, ISBN 0-8108-2196-6.
* Thomas Quigley: ''Johannes Brahms. An annotated bibliography of the literature from 1982 to 1996, with an appendix on Brahms and the Internet.'' Scarecrow Press, Metuchen, N.J. 1998, ISBN 0-8108-3439-1.
 
=== Monographien ===
* Dieter Boeck: ''Johannes Brahms. Lebensbericht mit Bildern und Dokumenten''. Kassel 1998. ISBN 978-3-87013-017-6.
* Peter Clive: ''Brahms and his world. A biographical dictionary''. Scarecrow Press, Lanham, Md. 2006, ISBN 978-0-8108-5721-6.
* Sibylle Ehrismann (Hrsg.): ''«Hoch aufm Berg, tief im Thal&nbsp;…». Die schweizer Inspirationen von Johannes Brahms''. Hug, Zürich 1997.
* Constantin Floros: ''Johannes Brahms. „Frei, aber einsam“; ein Leben für eine poetische Musik.'' Arche, Zürich 1997, ISBN 3-7160-3900-4.
* Hans Gál: ''Johannes Brahms. Werk und Persönlichkeit'' (Bücher Des Wissens; Bd. 395) Fischer, Frankfurt/M. 1961.
* Martin Geck: ''Johannes Brahms'' (Rowohlts Monographien). Rowohlt, Reinbek 2013, ISBN 978-3-499-50686-4<ref group="A">M. Geck ersetzt damit die „Brahms-Biographie“ von Hans A. Neunzig von 1973.</ref>
* Walter Gieseler: ''Die Harmonik bei Johannes Brahms'' (Musikwissenschaft, Musikpädagogik in der Blauen Eule; Bd. 32). Verlag Die Blaue Eule, Essen 1997, ISBN 3-89206-809-7 (zugl. Dissertation, Universität Göttingen 1949).
* Kurt Hofmann: ''Johannes Brahms und Hamburg. Neue Erkenntnisse zu einem alten Thema''. 2. Aufl. Dialog-Verlag, Hamburg 1986, ISBN 3-923707-12-6.
* Kurt Hofmann: ''„Sehnsucht habe ich immer nach Hamburg“. Johannes Brahms und seine Vaterstadt''. Dialog-Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-923707-33-9.
* Renate Hofmann, Kurt Hofmann: ''Johannes Brahms privat. Tafelfreuden und Geselligkeit''. Verlag Boyens, Heide 2002, ISBN 3-8042-1091-0.
* Renate Hofmann, Kurt Hofmann: ''Johannes Brahms. Zeittafel zu Leben und Werk.'' Schneider Verlag, Tutzing 1983, ISBN 3-7952-0394-5.
* Renate Hofmann, Kurt Hofmann: ''Johannes Brahms auf Schloss Altenstein''. Verlag Kamprad, Altenburg 2003, ISBN 3-930550-29-6.
* Renate Hofmann, Kurt Hofmann: ''Johannes Brahms auf Schloss Altenstein und am Meininger Hof. Amtlicher Führer Special der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten''. Deutscher Kunstverlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-422-02347-5.
* Max Kalbeck: ''Johannes Brahms. Biographie in 4 Bänden''. Severus-Verlag, Hamburg 2013 (Nachdr. d. Ausg. Tutzing 1976, EA Wien 1904/14; [http://www.zeno.org/Musik/M/Kalbeck,+Max/Johannes+Brahms digitalisierte Online-Version])
# 2013, ISBN 978-3-86347-610-6.
# 2013, ISBN 978-3-86347-615-1.
# 2013, ISBN 978-3-86347-655-7.
# 2013, ISBN 978-3-86347-656-4.
* Malte Korff: ''Johannes Brahms.'' dtv premium, München 2008, ISBN 978-3-423-24656-9.
* Siegfried Kross: ''Die Chorwerke von Johannes Brahms''. 2. Aufl. Max Hesse Verlag, Berlin 1963 (EA Berlin 1957; zugl. Dissertation, Universität Bonn 1957).
* Siegfried Kross: ''Johannes Brahms. Versuch einer kritischen Dokumentar-Biographie.'' Bouvier, Bonn 1997, ISBN 3-416-02699-3 (2 Bde.).
* Florence May: ''The life of Johannes Brahms''. Arnold, London 1905 (2 Bde.).
** ''Johannes Brahms. Die Geschichte seines Lebens''. Matthes & Seitz, München 1983, ISBN 3-88221-343-4 (Nachdr. d. Ausg. Leipzig 1925; übersetzt von Ludmille Kirschbaum).
* Wilibald Nagel: ''Johannes Brahms.'' Engelhorn Verlag, Stuttgart 1923.
* Willibald Nagel: ''Johannes Brahms als Nachfolger Beethovens''. Hug-Verlag, Leipzig 1892.
* Matthias Rohn: ''Die Coda bei Johannes Brahms'' (Schriftenreihe zur Musik; Bd. 25). Wagner, Heidelberg 1986, ISBN 3-88979-017-8 (zugl. Dissertation, Universität Bonn 1985).
* Wolfgang Sandberger: ''Brahms-Handbuch''. Metzler, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-476-02233-2.
* Christian Martin Schmidt: ''Johannes Brahms und seine Zeit.'' 2. Aufl. Laaber-Verlag, Regensburg 1983, ISBN 3-921518-77-6.
* Christian Martin Schmidt: ''Reclams Musikführer Johannes Brahms.'' Reclam, Stuttgart 1994, ISBN 3-15-010401-7.
* Peter Schmitz: ''Johannes Brahms und der Leipziger Musikverlag „Breitkopf & Härtel“'' (Abhandlungen zur Musikgeschichte; Bd. 20). V&R Unipress, Göttingen 2009, ISBN 978-3-89971-728-0 (zugl. Dissertation, Universität Münster 2008).
* Joseph Viktor Widmann: ''Johannes Brahms in Erinnerungen''. Paetel, Berlin 1898 ([https://archive.org/details/bub_gb_vrhOAAAAMAAJ Digitalisat] im Internet Archive; Reprint mit dem Titel ''Erinnerungen an Johannes Brahms'' im Rotapfel-Verlag, Zürich/Stuttgart 1980).
 
== Film ==
* In dem Spielfilm ''Clara Schumanns große Liebe'' (USA 1947) wird auch das Verhältnis zwischen Clara Schumann und Johannes Brahms interpretiert.
* ''Brahms in Baden-Baden.'' Dokumentarfilm und Doku-Drama, Deutschland 2011, 29 Min. Buch und Regie: Nanna Schmidt, Produktion: SWR, Reihe: Musikalischer Reiseführer, Erstausstrahlung: 9. September 2012 beim SWR. [http://programm.ard.de/TV/Themenschwerpunkte/Wissen/Mensch-und-Alltag/Startseite?list=themenschwerpunkt&sendung=284868569545406#top Film-Informationen] von ARD


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commons}}
{{Commonscat|Pyotr Ilyich Tchaikovsky|Pjotr Iljitsch Tschaikowski}}
{{Wikisource}}
* {{DNB-Portal|118638157}}
{{Wikiquote}}
* {{DDB|Person|118638157}}
* {{DNB-Portal|118514253|TEXT=Werke von und über}}
* {{Webarchiv |url=http://www.boorberg.de/juristerei/juristen/tschaiko.htm |wayback=20100822000523 |text=Biographie des Juristen Tschaikowski}} auf den Seiten des Boorberg-Verlages im [[Internet Archive]], Stand 22. August 2010
* {{DDB|Person|118514253}}
* [http://www.tchaikovsky-research.net/ Tchaikovsky Research]
* [http://www.musikbibliographie.de/SET=34/TTL=1/COLMODE=1/CMD?ACT=SRCHA&IKT=5040&SRT=YOP&TRM=Johannes+Brahms Literatur über Johannes Brahms] in der Bibliographie des Musikschrifttums
* [http://www.rictornorton.co.uk/tchaikov.htm Gay Love-Letters from Tchaikovsky to his Nephew Bob Davidov]
* {{Zeno-Autor|http://zeno.org/Musik/M/Brahms,+Johannes}}
* [http://www.jstor.org/pss/853960 Music Analysis. Aspects on sexuality and structure in the later symphonies of Tchaikovsky.]
* [http://www.classicalmusicdb.com/composers/view/9 Werke von Johannes Brahms] in der Classical Music DB
* [http://www.tschaikowsky-gesellschaft.de/ Tschaikowsky-Gesellschaft.de]
 
'''Noten'''
*  Brahms-Gesamtausgabe ([http://www.brahmsausgabe.uni-kiel.de/ Brahms-Gesamtausgabe]) der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
* [http://www.hymn.ru/brsr4h_1.pdf ''Souvenir de la Russie''] (PDF) eine unter dem Pseudonym G. W. Marks veröffentlichte frühe Klavierkomposition (PDF-Datei; 554 kB).
* [http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:355-ubr13670-2 ''Schicksalslied: op. 54''] mit separatem Text in Deutsch, Französisch und Englisch
* [http://www.gmg-bw.de/html/musikl-multimedia_lied_ga_brahms.html Lieder von Johannes Brahms] im Lied-Portal
 
'''Audios'''
* [http://pianosociety.com/cms/index.php?section=110 PianoSociety.com] freie Brahms-Audios, hauptsächlich für (oder mit) Klavier
* [http://www.classiccat.net/brahms_j/index.htm Brahms-MP3s] auf ClassicCat.net
* [https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Brahms_-_Intermezzo,_Op._117,_No._3.ogg Ein Audio-File zu Intermezzo No.3, Op. 117]
* [https://www.youtube.com/watch?v=zKrxesI3ziE Brahms: The Best of Brahms] YouTube
* [https://www.youtube.com/watch?v=WOV3wSvrS9E Brahms: Sinfonie Nr 2] YouTube
* [https://www.youtube.com/watch?v=Du4cUhnfjoA Brahms: Ein deutsches Requiem] YouTube
* [https://www.youtube.com/watch?v=hboxFo3EbhY Brahms: Ungarische Tänze Nr 5.] YouTube
* [https://www.youtube.com/watch?v=Dt_R6xOg6Jw Brahms: Wiegenlied] YouTube
 
'''Sonstiges'''
* {{DHM-HdG|Bio=johannes-brahms|Titel=Johannes Brahms|Autor=Jessica Manzke}}
* [http://www.johannesbrahms.de/ JohannesBrahms.de]
* [https://tutzinger-brahms-tage.de/ Tutzinger Brahmstage], jährlich stattfindendes Musikfestival im Schloss Tutzing, wo Johannes Brahms einen Sommer lang komponierte
* [http://www.brahms-institut.de/ Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck], 10.000 Seiten digitaler Erstdrucke
* [http://www.brahms-baden-baden.de/ Brahmsgesellschaft und Brahmshaus Baden-Baden]
* [http://www.brahms-hamburg.de/ Johannes-Brahms-Gesellschaft Hamburg und Brahms-Museum Hamburg]
* [https://brahms-sh.de// Brahmsgesellschaft Schleswig-Holstein e.&nbsp;V.]
* [http://www.brahms-gesellschaft.de/ Brahms-Gesellschaft Wiesbaden Rheingau e.&nbsp;V.]
* [http://www.documentamusica.de/html/de-intro.html Thematisches Verzeichnis der Werke von Johannes Brahms.] documentamusica
 
== Anmerkungen ==
<references group="A" />


== Einzelnachweise ==
; Noten, Hörproben und Aufnahmen:
<references />
* [http://www.kreusch-sheet-music.net/index.php?action=search&page=show&order=op&query=Pjotr+Iljitsch+Tschaikowski Kreusch Sheet Music] Sammlung von Tschaikowskis Klavierwerken
* [http://www.dra.de/online/dokument/2001/dezember.html Werkausschnitt: Sinfonie Nr.&nbsp;5], Historische Aufnahme vom 8. Mai 1930 (Deutsches Rundfunk-Archiv)
* [http://www.classiccat.net/tchaikovsky_pi/index.htm Classic Cat] – Tchaikovsky mp3s
* [http://www.surtitled.com/de/Show?composer=Peter%20Tschaikowski Aufführungen (Live)] – aktuelle Aufführungen der Werke von Peter Tschaikowski (Live)
* [[[Kategorie:Pjotr Iljitsch Tschaikowski| ]] Tschaikowsi: Sinfonie Nr. 6] YouTube


{{Normdaten|TYP=p|GND=118514253|LCCN=n/79/77221|NDL=00520259|VIAF=7573295}}
{{Normdaten|TYP=p|GND=118638157|LCCN=n/79/72979|NDL=00435632|VIAF=99258155}}


{{SORTIERUNG:Brahms, Johannes}}
{{SORTIERUNG:Tschaikowski, Pjotr Iljitsch}}
[[Kategorie:Klassischer Pianist]]
[[Kategorie:Wikipedia:Lesesnwert]]
[[Kategorie:Komponist (Romantik)]]
[[Kategorie:Komponist (Romantik)]]
[[Kategorie:Komponist (Lied)|D]]
[[Kategorie:Komponist (Oper)]]
[[Kategorie:Musiker]]
[[Kategorie:Komponist (Ballett)]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Russe]]
[[Kategorie:Geboren 1833]]
[[Kategorie:Geboren 1840]]
[[Kategorie:Gestorben 1897]]
[[Kategorie:Gestorben 1893]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 4. Juli 2019, 22:23 Uhr

Pjotr Tschaikowski, Öl auf Leinwand, 1893, Nikolai Kusnezow, Tretjakow-Galerie
Tchaikovskis Unterschrift
Tchaikovskis Unterschrift

Pjotr Iljitsch Tschaikowski (russisch Пётр Ильи́ч Чайко́вский Audio-Datei / Hörbeispiel anhören?/i, wiss. Transliteration Pëtr Il’ič Čajkovskij; * 25. Apriljul. / 7. Mai 1840greg. in Kamsko-Wotkinski Sawod, Russisches Kaiserreich; † 25. Oktoberjul. / 6. November 1893greg. in Sankt Petersburg, Russisches Kaiserreich), deutsch Peter Tschaikowsky oder Tschaikowski,[1] war ein russischer Komponist. Bereits zu seinen Lebzeiten wurden viele seiner Werke international bekannt. Heute zählen sie zu den bedeutendsten der Romantik. In Russland gilt er heute als bedeutendster Komponist des 19. Jahrhunderts, obwohl er nicht der Gruppe der Fünf angehörte, sondern die von westlichen Einflüssen geprägte Schule Anton Rubinsteins fortsetzte.

Zu Tschaikowskis bekanntesten Kompositionen zählen seine drei letzten Sinfonien, das Violinkonzert, sein erstes Klavierkonzert, die Ouvertüre 1812 und seine Oper Eugen Onegin. Mit Schwanensee, Dornröschen und Der Nussknacker verfasste er zudem drei der berühmtesten Ballette der Musikgeschichte.

Leben

Frühe Jahre (1840–1861)

Der junge Tschaikowski

Pjotr Iljitsch Tschaikowski war der zweite Sohn eines Bergingenieurs und dessen zweiter Frau Alexandra Andrejewna, der Enkelin eines französischen Immigranten namens Michel d’Assier. Aus dieser Ehe gingen neben Pjotr die Kinder Nikolai, Alexandra, Ippolit (Hippolyt) und die Zwillinge Anatoli und Modest hervor. Die musikalischen Neigungen der Familie waren nicht sehr ausgeprägt. Gleichwohl erhielt Tschaikowski auf seinen Wunsch hin mit vier Jahren Klavierunterricht. Ab dem Jahr 1844 beschäftigten Tschaikowskis Eltern die französische Gouvernante Fanny Dürbach (1822–1901), welche einen großen Einfluss auf Tschaikowskis Entwicklung ausübte und mit der er zeitlebens in Kontakt blieb.[2] Tschaikowski schrieb zu dieser Zeit bereits Gedichte und wurde von Fanny Dürbach le petit Pouchkine. („der kleine Puschkin“) genannt.[3][4]

Die erste Musik, die ihn prägte, kam von einem mechanischen Klavier, das sein Vater aus Petersburg mitgebracht hatte – der noch nicht einmal fünf Jahre alte Peter war begeistert. Als seine Mutter ihn zum ersten Mal auf einem Klavier Tonleitern spielen ließ, konnte er schon ein Stück nachspielen, das er gehört hatte. Die Familie war erstaunt über sein Talent, und deswegen stellte der Vater Maria Paltschikowa ein, die seinem Sohn Klavierunterricht gab. Peter spielte vom Blatt bald besser als seine Klavierlehrerin.

Da die Eltern für ihren Sohn eine Karriere im Staatsdienst vorgesehen hatten, besuchte Tschaikowski von 1850 bis 1859 die Rechtsschule in Sankt Petersburg und war anschließend im Justizministerium tätig. Eine musikalische Fortbildung während der Zeit gewährte er sich allein in privaten Klavierstunden bei dem aus Nördlingen stammenden, nach Russland ausgewanderten Pianisten Rudolf Kündinger.[5] Dieser notierte über Tschaikowski:

„Er war ohne Zweifel sehr talentiert, besaß ein feines Gehör und gutes Gedächtnis, daraus konnte man aber noch nicht folgern, dass aus ihm einst ein großer Pianist, geschweige denn ein berühmter Komponist werden könnte […] Das einzige, womit er meine Aufmerksamkeit in etwas höherem Maße fesselte, waren seine Improvisationen.“

In einem Punkt behielt Kündinger recht: Tschaikowski wurde nicht Pianist, denn dafür reichten die insgesamt acht Jahre Klavierunterricht (als Kind und als angehender Musikstudent) nicht aus – nicht von ungefähr wurden seine Klavierkonzerte von anderen uraufgeführt.

Einflussnahme auf Tschaikowski vermutet man auch bei einem italienischen Gesangslehrer namens Luigi Piccioli. Von Bach und Mozart hielt dieser nichts, kannte sich aber hervorragend mit der italienischen Oper aus und veranlasste Tschaikowski zur Veröffentlichung seines ersten Werks, einer italienischen Kanzonette unter dem Titel Mezza notte.

1861–1871

Obwohl der Beamtenstatus Tschaikowski ein gutes Auskommen bot, das ihm ermöglichte, allerlei kostspieligen Vergnügungen nachzugehen, wurde er 1861 dieses Lebens überdrüssig. Er, der bis dahin nur über mittelmäßige musikalische Kenntnisse verfügte, nahm das Musikstudium auf – ein Schritt, der nicht bei allen Familienmitgliedern auf Verständnis traf. Sein Onkel Peter Petrowitsch kommentierte: „Dieser Peter. Dieser nichtsnutzige Peter! Nun hat er die Jurisprudenz mit dem Dudelsack vertauscht!“ Und sein Bruder Modest notierte später in seinen Erinnerungen:

„Ob die Übersättigung plötzlich in ihm erwacht war – vielleicht unter dem Eindruck irgendeines uns unbekannt gebliebenen Ereignisses, oder ob sie sich nach und nach in seine Seele geschlichen hat, das weiß keiner, denn Peter Iljitsch hat sich durch jene schweren Stunden ganz allein durchgerungen. Seine Umgebung hat erst dann etwas davon bemerkt, als die Wandlung bereits vollzogen war.“

1862 trat Tschaikowski in das von Anton Rubinstein gegründete Petersburger Konservatorium ein. Rubinstein persönlich unterwies ihn in Komposition und Instrumentation. Den theoretischen Unterricht erhielt Tschaikowski bei dem russischen Komponisten Nikolai Iwanowitsch Saremba. Mit großer Zielstrebigkeit versuchte er, die fehlenden Kenntnisse in Sachen Komposition aufzuholen. In einem Brief vom 4. Dezemberjul. / 16. Dezember 1862greg. schrieb er an seine Schwester:

„Ich hatte dir schon geschrieben, dass ich die Theorie der Musik zu lernen begonnen habe und zwar recht erfolgreich. […] Ich fürchte nur für meine Charakterlosigkeit; am Ende wird meine Trägheit siegen, wenn aber nicht, so verspreche ich dir, dass aus mir noch etwas werden wird. Zum Glück ist es noch nicht zu spät.“

Nikolai Grigorjewitsch Rubinstein, Tschaikowskis Lehrer

1866 wechselte er nach Moskau. Bei Anton Rubinsteins Bruder Nikolai Rubinstein fand Tschaikowski eine Bleibe. Dieser ließ den nunmehr mittellosen Musiker bei sich wohnen, ersetzte dessen abgetragenen Anzug durch neue Bekleidung und vermittelte ihm eine Stelle als Dozent am Moskauer Konservatorium.

In Moskau entstanden die ersten erfolgreichen Kompositionen, darunter die 1. Sinfonie und die Ouvertüre Romeo und Julia, die der Komponist Mili Balakirew angeregt hatte und in welcher Tschaikowski Elemente der Sonatensatzform verwendet. Auf Kritik an seinen Werken reagierte Tschaikowski zu der Zeit höchst sensibel: Die Opern Der Wojewode, in der er, ähnlich wie die Mitglieder der Gruppe der Fünf, eine typisch russische Musiksprache verwendete und russische Volkslieder zitierte (uraufgeführt 1869 ohne die erhoffte Resonanz), und Undina (Aufführung wurde abgelehnt) verbrannte er in Reaktion auf den Misserfolg sofort, verwendete jedoch später Teile aus Undina für seine nächste Oper Der Opritschnik. Zahlreiche Zeugnisse belegen, dass er zunehmend depressiv und neurotisch wurde. Seine geheim gehaltene Homosexualität war für ihn eine seelische Belastung.[6] Gleichwohl hätte es 1868 fast eine andere Wendung in seinem Leben gegeben: Nachdem er die Sängerin Désirée Artôt kennengelernt hatte, weihte er seinen Vater ein, sie heiraten zu wollen. Daraus wurde aber nichts, Freunde Tschaikowskis und die Mutter der Braut hintertrieben die Verbindung. 1869 gab Artôt einem spanischen Bariton das Ja-Wort.

1871–1874

1871 zog Tschaikowski bei Rubinstein aus. Er widmete sich weiterhin der Lehrtätigkeit am Moskauer Konservatorium und komponierte seine 2. Sinfonie sowie einige Opern, die auf geteilte Resonanz stießen. Die Uraufführung seiner Oper Der Opritschnik (Leibwächter) 1874, in welcher ukrainische Volkslieder verwendet werden und die der englische Musikwissenschaftler Gerald Abraham im 20. Jahrhundert als „eine gründliche Übersetzung von Meyerbeer ins Russische“ bezeichnete, bereitete Tschaikowski Seelenqualen. Er schrieb an seinen Schüler Sergei Iwanowitsch Tanejew:

„Die Oper ist so schlecht, dass ich es bei den Proben nicht aushalten konnte und davonlief, um keinen Ton mehr zu hören; in der Vorstellung war mir zumute, als müsse ich versinken vor Scham.“

1874–1877

Tschaikowski

Die aus den Moskauer Jahren für sein Leben bedeutsamste Komposition ist das 1. Klavierkonzert op. 23 in b-Moll. Tschaikowski hatte es 1874 geschrieben und gleich seinem Freund Nikolai Rubinstein vorgespielt, dem es auch gewidmet sein sollte. Die Erschütterung über die Reaktion Rubinsteins war so nachhaltig, dass Tschaikowski noch drei Jahre später in einem Brief an seine Mäzenin Nadeschda von Meck schilderte:

„Ich spielte den ersten Satz. Nicht ein Wort, nicht eine Bemerkung … Ich fand die Kraft, das Konzert ganz durchzuspielen. Weiterhin Schweigen. ‚Nun?‘ fragte ich, als ich mich vom Klavier erhob. Da ergoss sich ein Strom von Worten aus Rubinsteins Mund. Sanft zunächst, wie wenn er Kraft sammeln wollte, und schließlich ausbrechend mit der Gewalt des Jupiter Tonans. Mein Konzert sei wertlos, völlig unspielbar. Die Passagen seien so bruchstückhaft, unzusammenhängend und armselig komponiert, dass es nicht einmal mit Verbesserungen getan sei. Die Komposition selbst sei schlecht, trivial, vulgär. Hier und da hätte ich von anderen stibitzt. Ein oder zwei Seiten vielleicht seien wert, gerettet zu werden; das Übrige müsse vernichtet oder völlig neu komponiert werden.“

Rubinstein schlug vor, das Konzert komplett zu überarbeiten. Tschaikowski änderte nicht eine Note, schnürte die Partitur zum Paket und schickte dieses dem Dirigenten und Pianisten Hans von Bülow, der dafür bekannt war, „seine Programme mit moderneren Werken zu würzen“.[7] Hans von Bülow hatte gegen das Werk nichts einzuwenden und saß bei dessen Uraufführung 1875 in Boston selbst am Klavier. Die Resonanz des Publikums war überwältigend. Später änderte auch Rubinstein seine negative Meinung.

In dieser Zeit entstanden auch die 3. Sinfonie und das Ballett Schwanensee, das 1877 unter widrigen Umständen uraufgeführt wurde. Das musikalisch und tanztechnisch anspruchsvolle Ballett war von den Ausführenden des Moskauer Bolschoi-Theaters stark vereinfacht worden und fiel in der Form beim Publikum und der Kritik durch, wodurch es lange Zeit kaum und stets mit mäßigem Erfolg aufgeführt wurde. Eine größere Umarbeitung lehnte Tschaikowski stets ab. Das Werk wurde erst nach seinem Tod zu einem Klassiker des Balletts, ausgehend von einer richtungsweisenden Inszenierung von Marius Petipa, Lew Iwanow und Riccardo Drigo unter Autorisierung von Tschaikowskis Bruder Modest im Jahr 1895.

In seiner freien Zeit bereiste Tschaikowski verschiedene Städte Europas, darunter auch Neapel und Paris. Ein Besuch der Erstaufführung von Der Ring des Nibelungen in Bayreuth rief höchstes Missfallen bei Tschaikowski hervor. Er schrieb an seinen Bruder Modest:

„Die Auftürmung der kompliziertesten und ausgetüfteltsten Harmonien, die Farblosigkeit des Gesanges auf der Bühne, die unendlich langen Monologe und Dialoge, das Dunkel des Zuschauerraums, die Abwesenheit jeglicher Poesie, jeglichen Interesses der Handlung – alles das hat meine Nerven bis zum letzten Grade ermüdet. Also das ist es, was die Reform Wagners erstrebt! Früher war man bemüht, die Leute durch die Musik zu erfreuen – heutzutage jedoch quält man sie.“

In Bayreuth aber wurde es Tschaikowski zum ersten Mal bewusst, dass sein Ruf als Komponist über die Grenzen Russlands hinausreichte.

Krisenjahr 1877

Nadeschda von Meck
Tschaikowski (rechts) mit Iosif Kotek, 1877

1877 war das Jahr der schwersten inneren Krise des Komponisten. Anfang 1877 traf er erstmals Nadeschda von Meck (1831–1894). Sie war die reiche Witwe des Deutsch-Balten Karl von Meck, der 1876 gestorben war. Sie bewies großen Kunstsinn und unterstützte später auch Claude Debussy eine Zeit lang finanziell. Tschaikowski und Frau von Meck pflegten über Jahre hinweg eine innige Brieffreundschaft. Der Komponist war aber stets darauf bedacht, Frau von Meck nicht zu treffen. Als es 1879 doch zu einer flüchtigen Begegnung bei einer Kutschfahrt kam, wich Tschaikowski ihr aus und sprach sie nicht an. Trotz der mehrfachen finanziellen Unterstützung durch Frau von Meck gab es immer wieder finanzielle Engpässe.

Während dieser Zeit hatte Tschaikowski auch eine romantische Liebesbeziehung mit Iosif Kotek, einem seiner ehemaligen Schüler am Moskauer Konservatorium, der als Privatmusiker bei Nadeschda von Meck angestellt war. In einem Brief an seinen Bruder Modest beschrieb Tschaikowski im Januar 1877 seine Gefühle ausführlich:[8]

„Ich bin so verliebt, wie ich es lange nicht war… ich kenne ihn schon seit sechs Jahren. Ich habe ihn immer gemocht und war einige Male dabei, mich zu verlieben. […] Jetzt habe ich den Sprung gemacht und mich unwiderruflich ergeben. Wenn ich stundenlang seine Hand halte und mich quäle, ihm nicht zu Füßen zu fallen […] ergreift mich die Leidenschaft mit übermächtiger Wucht, meine Stimme zittert wie die eines Jünglings und ich rede nur noch Unsinn.“

Ende April oder Anfang Mai 1877 erhielt Tschaikowski einen Brief von der ihm unbekannten Antonina Iwanowna Miljukowa, in dem sie behauptete, sie habe ihn am Konservatorium getroffen; in weiteren Briefen drohte sie mit Selbstmord, falls er sie nicht treffen würde. Tschaikowski gab ihrem Drängen schließlich nach, auch weil er ein gewisses Verständnis und Mitleid für ihre verzweifelte Liebe empfand. Von Biographen wird vermutet, dass Tschaikowski auch der Gedanke gefiel, durch eine Ehe mit einer Frau nach außen hin von seiner Homosexualität ablenken zu können. Am 18. Juli 1877 fand die Hochzeit statt. Abgesprochen war, dass beide eine Ehe in geschwisterlicher Verbundenheit praktizieren würden. Die Beziehung währte jedoch kaum drei Monate. Es stellte sich heraus, dass sie nur ein Jahr am Konservatorium das Klavierspielen erlernt hatte und es ihr, nach Aussage ihres Lehrers Prof. Eduard Langer und Musikschriftstellers Nikolai Dimitriewitsch Kaschkin, völlig an musikalischen Fähigkeiten und an Verständnis für Sinn und Inhalt der Musik mangelte.[9] Tschaikowski beklagte im Nachhinein, dass es keine Gemeinsamkeiten gab. Aus Antonia Iwanownas Erinnerungen geht hervor, dass seine Zuneigung zu ihr an den Einflüsterungen und Meinungen der Familie und Freunde zerbrach.[10] Nach drei Wochen des häuslichen Zusammenseins soll sich Tschaikowski nachts an die Moskwa geschlichen haben und ins tiefe Wasser gegangen sein, kehrte aber später wieder zurück und erklärte sein völliges Durchnässtsein mit einem versehentlichen Sturz in den Fluss. Dieser Vorfall wird heute allerdings in den Bereich der Anekdote verwiesen. Tatsächlich aber litt der ohnehin labile Tschaikowski immens unter dem falschen Spiel. In einem späteren Brief gesteht Tschaikowski:

„Kaum war die Trauung vollzogen, kaum war ich mit meiner Frau allein geblieben und kaum hatte ich erkannt, dass uns das Schicksal untrennbar verbunden hatte, da begriff ich plötzlich, dass ich nicht einmal Freundschaft, sondern im wahrsten Sinne des Wortes Widerwillen gegen sie empfand. Der Tod schien mir der einzige Ausweg, doch Selbstmord kam nicht in Frage.“

Die Auseinandersetzungen zwischen dem Paar und die Nachstellungen seitens Miljukowa nach der Trennung waren ein Alptraum für Tschaikowski. Gleichwohl ist die Ehe nie geschieden worden.

Tschaikowski erholte sich von diesen Ereignissen in Kamjanka (heute Ukraine) auf dem Gut seiner Schwester sowie während eines fast einmonatigen Aufenthalts in Clarens am Genfersee. Dort entwickelte er zusammen mit Kotek sein einziges Violinkonzert. Auch dieses Werk stieß wie sein 1. Klavierkonzert auf Vorbehalte aus seinem Musikerumfeld, etwa vom als Solisten für die Uraufführung vorgesehenen Leopold Auer, der das Konzert als „unspielbar“ abqualifizierte. Erneut ließ sich Tschaikowski nicht beirren, die Uraufführung des Konzerts mit Adolph Brodsky als Solisten wurde zwei Jahre später in Wien zu einem großen Erfolg. Seine Gönnerin Frau von Meck stellte ihm in dieser Zeit eine Jahresrente von 6000 Rubel aus, was ihn finanziell unabhängiger machte. So konnte er es sich schließlich leisten, seine Ernennung als russischer Vertreter an der Pariser Weltausstellung 1878 abzusagen und weitere Reisen, etwa nach Frankreich und Italien, zu unternehmen.

Der Musikkritiker

Ab 1871 begann Tschaikowski zusätzlich eine Tätigkeit als Musikkritiker. Seine Kritiken entsprachen häufig nicht den althergebrachten Einschätzungen. So meinte er über

„Ich kann wohl sagen, dass ich Bach gern spiele, weil das Spielen einer guten Fuge unterhaltend ist, aber ich erblicke in ihm nicht ein großes Genie […]“ (1879)[11]
„Ich bin nicht geneigt, den Leitsatz von der Beethovenschen Unfehlbarkeit zu verkündigen, und wenn ich auch nicht im geringsten seine große historische Bedeutung leugne, so halte ich doch das bedingungslose und selbstverständliche Staunen über jedes seiner Werke für unangebracht. Aber unbestreitbar ist es, dass Beethoven in einigen seiner symphonischen Werke eine Höhe erreichte, auf der kein oder doch fast kein anderer Komponist neben ihm steht.“ (1871)[11]
„Gounods künstlerisches Schaffen ist für mich überhaupt ein Rätsel. Zweifellos ist der Faust mit großer Meisterschaft komponiert worden, die, wenn auch nicht genial, immerhin Eigenart verrät. Doch alles, was er nach dem Faust geschrieben hat, ist schwach, talentlos.“ (1878)[12]
„Seine Kompositionen lassen mich kalt; sie verraten mehr poetische Absichten als echte schöpferische Kraft, mehr Farbe als Form, mehr äußeren Glanz als inneren Gehalt, so ganz im Gegensatz zu Robert Schumann […].“ (1881)[13]
„Dieser Sohn des sonnigen Südens hat viel an seiner Kunst gesündigt, indem er die ganze Welt mit seinen abgeschmackten Leierkastenmelodien überflutete, aber vieles muss ihm verziehen werden um des unzweifelhaften Talents, der Innigkeit des Gefühls willen, die jeder der Verdischen Kompositionen eigen ist.“[14]

Andere Komponisten wie Hector Berlioz, Joachim Raff, Georges Bizet, Alexander Borodin, Michail Glinka („ein Riese im Mäntelchen des Dilettantismus“) sowie Edvard Grieg („besser als Johannes Brahms“) lobte Tschaikowski hingegen ausdrücklich.[15]

Edvard Grieg und seine Frau Nina unterhielten eine innige Freundschaft zu Peter Tschaikowski. Obwohl sich dessen klassischer Stil nicht mit dem von Grieg vergleichen ließ, entdeckten schon damals Kritiker eine Art „musikalische Seelenverwandtschaft“. In Frankreich sprach man gar von einer russischen und einer norwegischen Dominanz in der klassischen Musik des ausgehenden 19. Jahrhunderts.

Letzte Jahre

Porträt von 1888 für Nina Grieg

Die Jahre 1878–1884 werden als schöpferisches Tief Tschaikowskis bezeichnet, obwohl er durch seine Verleger Mackar und Jurgenson gefördert wurde und weitere Werke schrieb. Ab 1879 entstanden unter anderem die Werke Die Jungfrau von Orléans, Capriccio Italien, das 2. Klavierkonzert G-Dur op. 44 (es wurde mit dem Pianisten Sergej Tanejew in Moskau uraufgeführt), die Konzert-Fantasie für Klavier und Orchester, die Oper Mazeppa und die Manfred-Sinfonie. Tschaikowskis bekannteste Oper, Eugen Onegin, wurde am 29. März 1879 im Moskauer Maly-Theater uraufgeführt.

Der soziale Wiederaufstieg Tschaikowskis begann 1884, als er nach einer Aufführung von Mazeppa von Zar Alexander III. den Wladimirorden vierter Klasse erhielt und zu diesem Zweck im März von Paris nach Russland zurückkehren musste. 1887 entdeckte Tschaikowski sein Talent als Dirigent. Es folgten Konzerttourneen durch Europa, unter anderem auch in Berlin, Prag und London, später in Dresden, Köln und Frankfurt am Main. Eine Auslandstournee führte ihn 1891 nach New York, Philadelphia und Baltimore. Ab 1888 entstanden die 5. Sinfonie e-Moll op. 64, das Ballett Dornröschen, die Ouvertüre Hamlet, die Oper Pique Dame und das Ballett Der Nussknacker.

Im Jahr seines Todes 1893 komponierte Tschaikowski das (unvollendete) 3. Klavierkonzert Es-Dur und die 6. Sinfonie h-Moll op. 74 Pathétique, deren Uraufführung am 28. Oktober er noch selbst leitete.

Plötzlicher Tod

Deutsche Sonderbriefmarke zum 100. Todestag

Tschaikowski starb überraschend am 25. Oktoberjul. / 6. November 1893greg. im Alter von 53 Jahren in St. Petersburg. Wenige Tage zuvor hatte er noch seine Pathétique dirigiert. Modest Tschaikowski notierte später:

„Seine Seelenstimmung war in den letzten Tagen weder ausschließlich fröhlich noch besonders gedrückt. Im Kreise seiner intimen Freunde war er munter und zufrieden, in Gesellschaft Fremder wie gewöhnlich nervös und erregt und später erschöpft und welk. Nichts gab Anlass, an das Herannahen des Todes zu denken.“

Modest Tschaikowski

Die Todesursache konnte bis heute nicht eindeutig geklärt werden. Dazu werden zwei Meinungen vertreten. Nach Aussagen von Jurij Davydov infizierte sich Tschaikowski mit der damals in St. Petersburg grassierenden Cholera, als er am 20. Oktober aus Unachtsamkeit in einem Restaurant ein Glas unabgekochten Wassers trank.[16] Modest Tschaikowski erwähnt, dass sein Bruder am Folgetag ein Glas unabgekochtes Wasser zum Mittagessen getrunken hätte.[17] Ein Argument gegen diese Erklärung ist, dass sich einige – möglicherweise aber alkoholisierte[18] – Freunde mit einem Kuss auf die Lippen des Leichnams verabschiedet haben sollen – was wie der geöffnete Sarg des Toten einer typisch russischen Tradition entspricht, aber nur vorgenommen wird, wenn die Gefahr einer Infektion gering ist. Andererseits waren Wohnung und Leiche zuvor desinfiziert worden, und der Sarg wurde noch am selben Abend verschlossen.[19]

Nach der anderen ab 1979 von Alexandra Orlowa aufgestellten These hat sich Tschaikowski mit Arsen vergiftet, das möglicherweise zusammen mit dem oben genannten Glas Wasser eingenommen wurde. Angeblich war er von einem „Ehrengericht“, bestehend aus Mitgliedern der St. Petersburger Rechtsschule, an der er selbst studiert hatte, mit dem Hinweis auf seine Homosexualität aufgefordert worden, sich das Leben zu nehmen.[20] Diese These verbreitete sich insbesondere im englischsprachigen Raum, da David Brown sie in seinem Artikel der Enzyklopädie The New Grove Dictionary of Music and Musicians übernommen hatte.[21] In der Tat überschneiden sich die Symptome einer Arsenik-Vergiftung zum Teil mit denen der Cholera. Allerdings wies Alexander Poznansky in seinem 1998 erschienenen Buch über Tschaikowskis Tod verschiedene Unstimmigkeiten dieser Theorie nach.[22] Das Ergebnis seiner dokumentarischen Untersuchungen, wonach Tschaikowski an einer Urämie als Folge der asiatischen Cholera starb, wird heute von weiten Teilen der internationalen Tschaikowski-Forschung akzeptiert.[23] Auch retrospektive medizinische Untersuchungen schließen sich dieser Folgerung weitgehend an.[24][25]

Sein Grab befindet sich auf dem Tichwiner Friedhof am Alexander-Newski-Kloster in Sankt Petersburg.

Werke

Bühnenwerke

Opern

  • Der Wojewode (Воевода), 1867/68
  • Undina (Ундина, auch Undine), 1869, nur Fragmente erhalten
  • Der Opritschnik (Опричник, „Der Leibwächter“) – Oper in 4 Akten nach Lashetschnikow (1870–1872), Libretto: P. Tschaikowski, Uraufführung: St. Petersburg 1874
  • Wakula der Schmied op. 14 (Кузнец Вакула) – Oper in 3 Akten nach Gogol (1874), Libretto: J. P. Polonski, Uraufführung: St. Petersburg 1876
    • Neufassung (4 Akte) mit dem Titel Tscherewitschki (Черевички) bzw. Pantöffelchen oder Oksanas Launen (1885), Uraufführung: Moskau 1887
  • Eugen Onegin op. 24 (Евгений Онегин) – Oper in 3 Akten nach Puschkin (1877/1878), Libretto: P. Tschaikowski und K. S. Schilowski, Uraufführung: Moskau 1879
  • Die Jungfrau von Orléans – Oper in 4 Akten nach Schiller (1878/1879), Libretto: P. Tschaikowski, Uraufführung: St. Petersburg 1881
  • Mazeppa – Oper in 3 Akten nach Puschkin (1881–1883), Libretto: W. P. Burenin, Uraufführung: Moskau 1884
  • Die Zauberin („Tscharodeika“) – Oper in 4 Akten nach I. W. Schpashinski (1885–1887), Libretto: I. W. Schpashinski, Uraufführung: St. Petersburg 1887
  • Pique Dame op. 68 – Oper in 3 Akten nach Puschkin (1890), Libretto: M. und P. Tschaikowski, Uraufführung: St. Petersburg 1890
  • Jolanthe op. 69 – Oper in einem Akt nach Hertz (1891), Libretto: M. Tschaikowski, Uraufführung: St. Petersburg 1892

Ballette

  • Schwanensee op. 20 – Ballett in 4 Akten (1875/1876), Libretto: Wladimir P. Begitschew und Wassili Geltzer, Uraufführung: Moskau 1877
  • Dornröschen op. 66 – Ballett in 3 Akten nach Perrault, Libretto: Iwan Alexandrowitsch Wsewoloschski, Uraufführung: St. Petersburg 1890
  • Der Nussknacker op. 71 – Ballett in 2 Akten nach E. T. A. Hoffmann, Libretto: M. Petipa, Uraufführung: St. Petersburg 1892

Schauspielmusik

  • Musik zum Schauspiel Der falsche Dmitri und Wassili Schuiski – von Ostrowski, Introduktion und Mazurka (1867)
  • Musik zum Schauspiel Der Barbier von Sevilla – von Beaumarchais (1872)
  • Musik zum Schauspiel Schneeflöckchen op. 12 – von Ostrowski (1873)
  • Musik zum Schauspiel Der Wojewode – von Ostrowski, Monolog für Holzbläser, Harfe und Streichorchester (1886)
  • Musik zum Schauspiel Hamlet op. 67a – für kleines Orchester (1891)

Orchesterwerke

Sinfonien

Andere Orchesterwerke

  • Allegro vivo E-Dur – für kleines Orchester (1863/1864)
  • Allegro ma non tanto G-Dur – für Streichorchester (1863/1864)
  • Andante ma non troppo/Allegro moderato A-Dur – für kleines Orchester (1863/1864)
  • Agitatio/Allegro c-Moll – für kleines Orchester (1863/1864)
  • Konzertouvertüre c-Moll (1865/1866)
  • Ouvertüre F-Dur – (1865) für kleines Orchester, (1866) für großes Orchester
  • Dänische Ouvertüre D-Dur op. 15 über die dänische Nationalhymne (1866)
  • Das Gewitter e-Moll op. posth. 76 – Ouvertüre zu Ostrowskis Drama (1866/1867)
  • Fatum g-Moll op. posth. 77 – Sinfonische Dichtung (1868)
  • Romeo und Julia – Fantasie-Ouvertüre nach Shakespeare (1869; umgearbeitet 1870 und 1880)
  • Der Sturm f-Moll op. 18 – Fantasie nach Shakespeare (1873)
  • Suite aus dem Ballett Der Schwanensee op. 20 (1876)
  • Slawischer Marsch b-Moll op. 31 (1876)
  • Francesca da Rimini e-Moll op. 32 – Fantasie nach Dante (1876/1877)
  • Suite Nr. 1 d-Moll op. 43 (1878/1879)
  • Capriccio Italien op. 45 (1880)
  • Serenade C-Dur op. 48 – für Streichorchester (1880)
  • Ouverture solennelle „1812“ op. 49 – Festouvertüre (1880; Finale für Klavier solo)
  • Suite Nr. 2 C-Dur op. 53 „Suite charactéristique“ (1883)
  • Suite Nr. 3 G-Dur op. 55 (1884)
  • Krönungsmarsch D-Dur (1883)
  • Elegie zu Ehren von I. W. Ssamarin G-Dur (1884)
  • Juristenmarsch D-Dur (1885)
  • Suite Nr. 4 G-Dur op. 61 „Mozartiana“ (1887), zitiert das Ave verum corpus (KV 618)
  • Hamlet f-Moll op. 67 – Fantasie-Ouvertüre nach Shakespeare (1888)
  • Der Wojewode a-Moll op. posth. 78 – Sinfonische Ballade (1891)
  • Suite aus dem Ballett Der Nussknacker op. 71a (1892)

Werke für Soloinstrument und Orchester

  • Konzertstück D-Dur – für 2 Flöten und Streichorchester (1863/1864)
  • Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll op. 23 (1874/1875)
  • Sérénade mélancholique b-Moll op. 26 – für Violine und Orchester (1875)
  • Rokoko-Variationen A-Dur op. 33 – für Violoncello und Orchester (1876/1877)
  • Valse-Scherzo C-Dur op. 34 – für Violine und Orchester (1878)
  • Violinkonzert D-Dur op. 35 (1878)
  • Klavierkonzert Nr. 2 G-Dur op. 44 (1879/1880; revidiert 1893)
  • Konzertfantasie G-Dur op. 56 – für Klavier und Orchester (1884)
  • Pezzo capriccioso h-Moll op. 62 – für Violoncello und Orchester (1887)
  • Klavierkonzert Nr. 3 Es-Dur op. posth. (1893), 1. Satz vollständig, 2. und 3. Satz nur im originalen Auszug für zwei Klaviere, posthum herausgegeben als:

Kammermusik

  • Adagio F-Dur – für Bläseroktett (1863/1864)
  • Allegro c-Moll – für Klaviersextett (1863/1864)
  • Adagio molto Es-Dur – für Streichquartett und Harfe (1863/1864)
  • Allegro vivace B-Dur – für Streichquartett (1863/1864)
  • Andante molto G-Dur – für Streichquartett (1863/1864)
  • Andante ma non troppo e-Moll – für Streichquartett (1863/1864)
  • Allegretto E-Dur – für Streichquartett (1863/1864)
  • Adagio C-Dur – für Bläserquartett (1863/1864)
  • Allegretto D-Dur – für Streichtrio (1863/1864)
  • Streichquartett B-Dur – in einem Satz (1865)
  • Streichquartett Nr. 1 D-Dur op. 11 (1871)
  • Serenade D-Dur zum Namenstag von N. G. Rubinstein – für Flöte, 2 Klarinetten, Horn, Fagott und Streichquartett (1872)
  • Streichquartett Nr. 2 F-Dur op. 22 (1874)
  • Streichquartett Nr. 3 es-Moll op. 30 (1876)
  • Drei Stücke op. 42 „Souvenir d’un lieu cher“ – für Violine und Klavier (1878; orchestriert von A.Glasunow)
  • Klaviertrio a-Moll op. 50 „À la mémoire d’un grand artiste“ (1881/1882)
  • Sextett d-Moll „Souvenir de Florence“ op. 70 – Streichsextett (1890; revidiert 1891/1892)

Klavierwerke

Klavier zu 2 Händen

  • Thema und Variationen a-Moll (1863/1864)
  • Sonate cis-Moll op. posth.80 (1865)
  • Zwei Stücke op. 1 (1863–1867)
  • Souvenir de Hapsal op. 2 (1867)
  • Valse-Caprice D-Dur op. 4 (1868)
  • Romanze f-Moll op. 5 (1868)
  • Valse-Scherzo A-Dur op. 7 (1870)
  • Capriccio Ges-Dur op. 8 (1870)
  • Drei Stücke op. 9 (1870)
  • Zwei Stücke op. 10 (1871)
  • Sechs Stücke op. 19 (1873)
  • Sechs Stücke über ein Thema op. 21 (1873)
Die Jahreszeiten: Januar
  • Die Jahreszeiten op. 37a – Zwölf Charakterstücke (1875/1876), orchestriert von Alexander Gauk; auch als op. 37b oder op. 37bis
  • Marsch „Freiwillige Flotte“ C-Dur (1878)
  • Große Sonate G-Dur op. 37 (1878)
  • Kinderalbum (Jugendalbum) op. 39 – 24 leichte Stücke (1878)
  • Zwölf Stücke op. 40 (1878)
Zwölf Stücke, op. 40 (Ausschnitt)
  • Sechs Stücke op. 51 (1882)
  • Impromptu-Caprice G-Dur (1884)
  • Dumka c-Moll op. 59 – Ukrainische Dorfszene (1886)
  • Walzer-Scherzo A-Dur (1889)
  • Impromptu As-Dur (1889)
  • Avei passionné e-Moll (1891?), Herkunft umstritten
  • Militärmarsch B-Dur (1893)
  • Achtzehn Stücke op. 72 (1892)
  • Nicht der Wind die Zweige rüttelt – Klaviersatz zu dem Volkslied (1893)

Klavier zu 4 Händen

  • Fünfzig russische Volkslieder (1868/1869)

Vokalinstrumentale Werke

Singstimme und/oder Chor und Orchester

  • Auf den kommenden Schlaf c-Moll – für gemischten Chor und Orchester (1863/1864)
  • An die Freude – Kantate für Solostimmen, Chor und Orchester nach Schiller (1865)
  • Kantate zum Gedächtnis des 200. Geburtstages Zar Peter des Großen – für Tenor, gemischten Chor und Orchester (1872).
  • Kantate zum 50-Jahr-Jubiläum von O. A. Petrow – für Tenor, gemischten Chor und Orchester nach N. A. Nekrassow (1875)
  • Moskau – Krönungskantate für Mezzosopran, Bariton, gemischten Chor und Orchester nach Maikow (1883).

Lieder

Don-Juan-Serenade (sechs Romanzen, op. 38, 1878), Text Alexei Konstantinowitsch Tolstoi, gesungen von Mario Ancona (Aufnahme: 1904)
  • Mein Genius, mein Engel, mein FreundFet (vor 1860)
  • Semphiras Lied – Puschkin (Anfang der 1860er)
  • Sechs Romanzen op. 6 (1869) (die sechste Romanze basiert auf einer Übersetzung aus Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahre ins Russische durch Lew Alexandrowitsch Mei)
  • So schnell vergessen – Apuchtin (1870)
  • Sechs Romanzen op. 16 (1875)
  • Nimm mein HerzFet (1873)
  • Sechs Romanzen op. 25 (1875)
  • Sechs Romanzen op. 27 (1875)
  • Sechs Romanzen op. 28 (1875)
  • Ich wollt’, meine Schmerzen ergössen sich – Mey nach Heine (1875)
  • Nicht lange mehr wandeln wirGrekow (1875)
  • Sechs Romanzen op. 38 (1878)
  • Sechs Duette op. 46 (1880)
  • Sieben Romanzen op. 47 (1880)
  • Romeo und Julia – Szene mit Duett (1881), 1893 beendet und instrumentiert von S. Tanejew
  • Sechzehn Kinderlieder op. 54 (1883)
  • Sechs Romanzen op. 57 (1883)
  • Zwölf Romanzen op. 60 (1886)
  • Sechs Romanzen op. 63 (1887)
  • Sechs Lieder op. 65 – auf französischen Text (1888)
  • Sechs Romanzen op. 73 – auf deutschen Text (1893)

Vokalwerke

  • Auf den kommenden Schlaf c-Moll – für gemischten Chor (1863/1864)
  • Chor zum 50. Jahrestag der Rechtsschule B-Dur – für gemischten Chor (1885)
  • Der Engel jauchzt G-Dur – für gemischten Chor (1887)
  • Die goldene Wolke schlief f-Moll – für gemischten Chor (1887)
  • Gruß an A. Rubinstein C-Dur – für gemischten Chor (1889)
  • Die Nachtigall D-Dur – für gemischten Chor (1889)
  • Nicht der Kuckuck im feuchten Fichtenwald G-Dur – für gemischten Chor (1891)
  • Abend G-Dur – für dreistimmigen Männerchor (1881)
  • Glückselig ist, wer lächelt F-Dur – für vierstimmigen Männerchor (1887)
  • Warum der Freuden Stimmen wehren? B-Dur – für Männerchor (1891)
  • Ohne Zeit e-Moll – für Frauenchor (vierstimmig) (1891).
  • Liturgie des Heiligen Johannes Chrysostomus op. 41 – 14 Nummern für gemischten Chor (1878)
  • Nachtvesper op. 52 – 17 Chöre für gemischten Chor (1881/1882)
  • Neun Kirchenchöre – für gemischten vierstimmigen Chor (1884/1885)
  • Hymnus zu Ehren der Heiligen Cyrill und Methodius F-Dur – für gemischten Chor (1885)
  • Die Nacht – für 4 Solostimmen (SATB) mit Klavierbegleitung nach Mozarts Klavierfantasie KV 475 (1893)

Transkriptionen und Orchestrierungen

  • Der Wojewode op. 3 – für Gesang und Klavier (1868)
  • Der Wojewode op. 3 – Potpourri für Klavier (1868)
  • Der Wojewode op. 3 – für Klavier zu 4 Händen (1868)
  • Sinfonie Nr. 2 op. 17 – für Klavier zu 4 Händen (1872)
  • Romanze op. 16 Nr. 5 – für Klavier (vor 1873)
  • Klavierkonzert Nr. 1 op. 23 – für 2 Klaviere (1874)
  • Der Opritschnik – für Gesang und Klavier (1874)
  • Melancholische Serenade op. 26 – für Violine und Klavier (1875)
  • Slawischer Marsch op. 31 – für Klavier (1876)
  • Dänische Ouvertüre op. 15 – für Klavier zu 4 Händen (1878)
  • Liturgie des Heiligen Johannes Chrysostomus op. 41 – für Klavier (1878)
  • Orchestersuite Nr. 1 op. 43 – für Klavier zu 4 Händen (1878)
  • Eugen Onegin – für Gesang und Klavier (1878)
  • Klavierkonzert Nr. 2 op. 44 – für 2 Klaviere (1880)
  • Capriccio Italien op. 45 – für Klavier zu 4 Händen (1883)
  • Serenade op. 48 – für Klavier zu 4 Händen (1880)
  • Orchestersuite Nr. 2 op. 53 – für Klavier zu 4 Händen (1883)
  • Mazeppa – für Gesang und Klavier (1883)
  • Kinderlied op. 54 Nr. 5 – für Gesang und Orchester (1884)
  • Romanze op. 47 Nr. 7 – für Gesang und Orchester (1884)
  • Orchestersuite Nr. 3 op. 55 – für Klavier zu 4 Händen (1884)
  • Moskau – für Gesang und Klavier (vor 1885)
  • Pezzo capriccioso op. 62 – für Violoncello und Klavier (1887)
  • Die Zauberin – für Gesang und Klavier (1887)
  • Andante cantabile – 2. Satz aus dem Streichquartett Nr. 1 op. 11 für Violoncello und Streichorchester (1888?)
  • Nocturne op. 19 Nr. 4 – für Violoncello und Orchester (1888)
  • Duett op. 46 Nr. 6 – für Gesang und Orchester (1888)
  • Kinderlied op. 54 Nr. 5 – für gemischten Chor a cappella (1889).
  • Pique Dame op. 68 – 2 Fassungen für Gesang und Klavier (1890)
  • Jolanthe op. 69 – für Gesang und Klavier (1892)
  • Der Nussknacker op. 71 – für Klavier (als op. 71b veröffentlicht) (1892)
  • Sinfonie Nr. 6 op. 74 – für Klavier zu 4 Händen (1893)
  • Klavierkonzert Nr. 3 op. 75 – für 2 Klavier (1893)
  • Weber: Menuetto capriccioso aus der Klaviersonate op. 39 Nr. 2 – für Orchester (1863)
  • Beethoven: Allegro der Violinsonate op. 47 – für Violine und Orchester (1863/1864)
  • Beethoven: 1. Satz aus der Klaviersonate op. 13 Nr. 2 – für Orchester (1863/1864)
  • Schumann: Adagio und Allegro brillante (Nr. 11 und 12 der Sinfonischen Etüden op. 13) – für Orchester (1863/1864)
  • Gungl: Le Retour – für Orchester (1863/1864; unvollendet)
  • Dubuque: Maria-Dagmar – für Orchester (1886)
  • Dubuque: Liebeserinnerung – für Klavier zu 4 Händen (1866/1867)
  • Dargomyschski: Kasatschok – für Klavier (1867)
  • Auber: Ergänzungen zur Oper Le domino noir (1868)
  • Fünfzig russische Volkslieder – für Klavier zu 4 Händen (1869)
  • Rubinstein: Iwan der Schreckliche – für Klavier zu 4 Händen (1869)
  • Stradella: O del mio dolce ardor – für Gesang und Orchester (1870)
  • Cimarosa: Terzett aus der Oper Il matrimonio segreto – für Orchester (1870?)
  • Rubinstein: Don Quixote – für Klavier zu 4 Händen (1871)
  • Kinderlieder auf russische und ukrainische Melodien – für Gesang und Klavier (1872 und 1877)
  • Haydn: Gott erhalte Franz den Kaiser – für Orchester (1874?)
  • Schumann: Ballade für Heideknaben op. 122 Nr. 1 – für Sprecher und Orchester (1874)
  • Liszt: Der König von Thule – für Gesang und Orchester (1874)
  • Gaudeamus igitur – für Männerchor mit Klavierbegleitung (1874)
  • Mozart: Figaros Hochzeit – Änderungen einiger Rezitative (1875)
  • Dargomyschski: Die goldene Wolke schlief – für Gesangsterzett (STB) und Orchester (1876)
  • Glinka: Slawsja (Chor aus Ein Leben für den Zaren) – für Unisono-Chor und Streichorchester (1883)
  • Laroche: Fantasie-Ouvertüre aus Marmosina – für Klavier und Orchester (1888)
  • Menter: Ungarische Zigeunerweisen – für Klavier und Orchester (1892/1893)
  • Valse-Scherzo C-Dur op. 34 – für Violine und Klavier
  • Liszt: Orchestrierung des Klavierkonzerts im ungarischen Stil

Fragmente und verlorene Werke

  • Anastasie-Valse – für Klavier (1854), verloren
  • Mezza notte – Lied für hohe Stimme auf italienischen Text (Anfang der 1860er), verloren
  • Nah dem Flusse, nah der Brücke – für Klavier (1862), verloren
  • Die Römer im Colosseum – Schauspielmusik (1863/1864), verloren
  • Boris Godunow – Schauspielmusik zu einer Szene nach A. S. Puschkin (1863/1864), verloren
  • Oratorium – für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester (1863/1864), verloren
  • Allegro f-Moll – für Klavier (1863/1864), Skizzen
  • Charaktertänze – als „Tänze und Landmädchen“ in die Oper Der Wojewode aufgenommen (1865), verloren
  • Eine verwickelte Geschichte – Schauspielmusik zum Lustspiel P. S. Fedorows (1867), verloren
  • Der Wojewode op. 3 – Oper in 3 Akten nach A. N. Ostrowski (1867/1868); Libretto: A. N. Ostrowski und P. I. Tschaikowski, Uraufführung: Moskau 1869; erhalten sind: Ouvertüre, Zwischenaktmusik und Ballettmusik, rekonstruiert von P. A. Lamm und W. J. Schebalin
  • Undine – Oper in 3 Akten (1869), Libretto: W. A. Sollogub, Uraufführung der Fragmente: Moskau 1870; vernichtet, einige Teile in anderen Kompositionen verwendet
  • Mandragora – Oper nach S. A. Ratschinski (1869/1879), erhalten ist nur der „Chor der Blumen und Insekten“ für Chor und Orchester
  • Natur und Liebe Ges-Dur – für 2 Sopran, Alt, Frauenchor und Klavier (1870), verloren
  • Die blauen Frühlingsaugen – Lied nach Heine (1873), verloren
  • Trauermarsch auf Motive aus der Oper Der Opritschnik für Klavier (1877), verloren
  • Die Fee – Schauspielmusik zum Bühnenstück von O. Felier, Wiegenlied und Walzer (1879), verloren
  • Montenegro – Musik zum lebenden Bild „Verlesung des Manifestes zur Kriegserklärung Rußlands an die Türkei“, für kleines Orchester (1880), verloren
  • Kantate – für vierstimmigen Frauenchor a cappella (1880).
  • Romeo und Julia – Oper nach Shakespeare (Anfang der 1880er), begonnen wurde nur ein Duett von Romeo und Julia, das stellenweise auf Musik der gleichnamigen Orchesterfantasie basiert, Vollendung des Duetts durch S. Tanejew (1894)
  • Konzertstück für Flöte und Orchester (1883), einige Themen
  • Dornröschen – Suite für Orchester (1889/1890), Skizzen
  • Sinfonie Es-Dur – (1891/1892), unvollendet, nur der erste Satz instrumentiert, Sätze 1, 2 und 4 op. 75 und op. 79, 3. Satz Scherzo-Fantasie op. 72 Nr. 10 für Klavier, instrumentiert (1955) von S. Bogatyrijew und als Sinfonie Nr. 7 herausgegeben
  • Momento lirico (Impromptu) As-Dur – für Klavier (1892/1893), vollendet von S. Tanejew
  • Frühling – Frauenchor a cappella, verloren

Siehe auch

Literatur

  • Literatur von und über Pjotr Iljitsch Tschaikowski im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Neue Tschaikowsky-Gesamtausgabe
  • Nina Berberova: Tschaikowsky. Biographie auf der Grundlage von Briefen (Dt. von A. Kamp), Claassen, 1989, ISBN 3-546-41297-4.
  • David Brown: Artikel „Tchaikovsky“. In: Stanley Sadie (Hrsg.): The New Grove Dictionary of Music and Musicians. London 1980ff, 626ff.
  • Susanne Dammann: Gattung und Einzelwerk im symphonischen Frühwerk Cajkovskijs. Stuttgart 1996.
  • Constantin Floros: Peter Tschaikowsky. Rowohlt, Reinbek 2006, ISBN 3-499-50668-8.
  • Edward Garden: Tschaikowsky, Leben und Werk. Stuttgart 1986.
  • Kadja Grönke: Frauenschicksale in Čajkovskijs Puškin-Opern. Aspekte einer Werke-Einheit. In: Čajkovskij-Studien, Band 5, im Auftrag der Tschaikowsky-Gesellschaft Klin/Tübingen, Hrsg. Thomas Kohlhase, Schott, Mainz 2002, ISBN 3-7957-0448-0.
  • Kadja Grönke: Čajkovskijs Tod – ein kritischer Literaturbericht. (PDF) 1995, abgerufen am 27. Juni 2016.
  • Everett Helm: Peter I. Tschaikowsky. Rowohlt, Reinbek 1976.
  • Karl Hruby: Peter Tschaikowsky. Eine monographische Studie. Seemann Nachfolger, Leipzig 1902.
  • Iwan Knorr: Peter Tschaikowsky. Harmonie, Berlin 1900.
  •  Alexander Poznansky: Čajkovskijs Homosexualität und sein Tod: Legenden und Wirklichkeit. Schott, Mainz 1998, ISBN 3-7957-0341-7.
  • Malte Korff: Tschaikowsky: Leben und Werk. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 2014, ISBN 978-3-423-28045-7.
  • Klaus Mann: Symphonie Pathétique – Ein Tschaikowsky-Roman. Rowohlt, Reinbek 1981, ISBN 3-499-22478-X.
  •  Alexandra Orlova: Tchaikovsky: The Last Chapter. In: Music & Letters. 62, Nr. 2, 1981, S. 125–145.
  • Nikolai van Gilse van der Pals|Nikolai van der Pals: Tschaikowsky. Athenaion, Potsdam 1940.
  • Dorothea Redepenning: Peter Tschaikowsky. C.H. Beck, München 2016, ISBN 978-3-406-68810-2.
  • John Suchet: Tchaikovsky: the man revealed. Elliot and Thompson 2018, ISBN 978-1-78396-383-6.
  • Vladimir Volkoff: Tchaïkovsky. Julliard, Paris 1983.
  • Roland John Wiley: Tchaikovsky. Oxford Univ. Press, Oxford/ New York, NY u. a. 2009, ISBN 978-0-19-536892-5.

Einzelnachweise

  1. Duden gibt zu Tschaikowsky an: „eigene Schreibung des Komponisten, nach üblichem Transkriptionssystem eigentlich Tschaikowski “. In deutschsprachiger Literatur sind beide Schreibweisen gebräuchlich, wobei die Schreibweise mit -y überwiegt. Im international orientierten Handel mit CDs und Musikalien sind Schreibweisen auf -y üblich: Tschaikowsky oder englisch Tchaikovsky. Daneben gibt es seltenere Schreibvarianten, z. B. Tschaikowskij.
  2. Fanny Dürbach. In: Tchaikovsky Research
  3. Alexander Poznansky: Tchaikovsky Through Others' Eyes. Indiana University Press, 1999, ISBN 0-253-33545-0, S. 275. eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche
  4. David Brown: Tchaikovsky: The Man and His Music Pegasus Books, ISBN 978-1-933648-30-9, S. 6 eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche
  5. Jochen Haeusler: Die Nürnberger Hofmusikanten von St. Petersburg. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. Band 94 (2007), S. 131–159. Darin Kapitel 3.4.3: Rudolf Kündinger (1832–1913). S. 151–154.
  6. Tschaikowsky kritisch gelesen. In: nzz.ch. 2. November 2007, abgerufen am 31. Dezember 2014.
  7. Jonathan Carr: Der Wagner-Clan. Hoffmann und Campe, Hamburg 2009, ISBN 978-3-455-50079-0, S. 56.
  8. Alexander Poznansky: Tchaikovsky’s last days. A documentary study. Oxford University Press, 1996, S. 15 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  9. Oskar von Riesemann-München: Ein neuer Beitrag zur Biographie P. I. Tschaikowskijs. In: Die Musik. XVII/1 (Oktober 1924), S. 26–42.
  10. Antonina Tschaikowskaja: „Sich selbst nannte er ‚eine Mischung aus Kind und Greis‘“ (Die Erinnerungen der Witwe Tschaikowskys aus dem Jahre 1893). In: Mitteilungen der Tschaikowsky-Gesellschaft. 1, 1994, S. 17–27, abgerufen am 28. März 2016.
  11. 11,0 11,1 Everett Helm: Peter I. Tschaikowsky. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1976, ISBN 3-499-50243-7, S. 62.
  12. Everett Helm: Peter I. Tschaikowsky. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1976, ISBN 3-499-50243-7, S. 63.
  13. Everett Helm: Peter I. Tschaikowsky. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1976, ISBN 3-499-50243-7, S. 63–64.
  14. Everett Helm: Peter I. Tschaikowsky. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1976, ISBN 3-499-50243-7, S. 64.
  15. Everett Helm: Peter I. Tschaikowsky. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1976, ISBN 3-499-50243-7, S. 62–64.
  16. Grönke, Kadja: Čajkovskijs Tod – ein kritischer Literaturbericht. (PDF) S. 39, abgerufen am 27. Oktober 2016.
  17. ebd.
  18. ebd, S. 41.
  19. ebd.
  20. Alexandra Orlova: Tchaikovsky: The Last Chapter. In: Music & Letters. 62, Nr. 2 1981, S. 125–145.
  21. David Brown: Tchaikovsky. In: Stanley Sadie (Hrsg.): The New Grove Dictionary of Music and Musicians. Band 18, London 1980ff, Sp. 626–627.
  22. Alexander Poznansky: Tschaikowskys Tod. Geschichte und Revision einer Legende. Schott, Mainz 1998, ISBN 3-254-08373-3.
  23. Thomas Kohlhase (Hrsg.): Axelxander Poznansky: Čajkovskijs Homosexualität und sein Tod. Legenden und Wirklichkeit. Schott, Mainz 1998, ISBN 3-7957-0341-7.
  24. Gerhard Böhme: Medizinie Portraits berühmter Komponisten.Gustav Fischer, Stuttgart 1981, Kapitel: Peter Iljitsch Tschaikowski 1840–1893.
  25. Andreas Otte, Konrad Wink: Kerners Krankheiten großer Musiker. Schattauer, Stuttgart 2008, Kapitel: Peter Tschaikowsky

Weblinks

Commons: Pjotr Iljitsch Tschaikowski - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
Noten, Hörproben und Aufnahmen


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Pjotr Iljitsch Tschaikowski aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.