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Schwan und Schwäne: Unterschied zwischen den Seiten
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#Rudolf Steiner: ''Die Welträtsel und die Anthroposophie'', [[GA 54]] (1983), ISBN 3-7274-0540-6 {{Vorträge|054}} | |||
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Version vom 29. August 2017, 13:21 Uhr
Schwäne
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Trompeterschwan (Cygnus buccinator) | ||||||||||
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Cygnini | ||||||||||
Vigors, 1825 |
Die Schwäne (lat. Cygnini) sind Vögel aus der Tribus der Entenvögel (Anatidae). Innerhalb dieser Familie werden sie den Gänsen (Anserinae) zugerechnet. Schwäne sind die größten aller Entenvögel. Wegen des rein weißen Gefieders der europäischen Arten und der eindrucksvollen Größe sind sie in zahlreiche Mythen und Märchen eingegangen und insbesondere auch für die Lohengrin-Sage bedeutsam.
Merkmale
Das Gefieder der Schwäne ist entweder rein weiß oder zeigt eine Mischung aus schwarz und weiß, wobei weiße Varianten schwarze Flügelspitzen haben können. Die Trauerschwäne sind die einzige vollkommen schwarze Schwanenart. Die Geschlechter aller Arten zeigen nur geringfügige Unterschiede im äußeren Erscheinungsbild.
Schwäne unterscheiden sich von den Gänsen im engeren Sinn durch einen noch längeren Hals, der ihnen das Gründeln im tieferen Wasser ermöglicht, und die Körpergröße, die sie zu den größten Wasservögeln macht. Ihre Flügelspannweite kann bis zu 240 cm betragen, ihr Gewicht 14,3 kg erreichen. Die Beine sind relativ kurz und weit hinten am Körper abgesetzt, so dass Schwäne an Land eher schwerfällig wirken. So sind Schwäne auch aquatischer als andere Gänse, verlassen also sehr viel seltener das Wasser.
Geistige Bedeutung des Schwans
Als Schwan bezeichnet Rudolf Steiner die dritte Stufe des geistigen Erkenntnispfades, auf der der Mensch ungestört von seinem Ego in der Liebe zu allen Wesen sein höheres Ich findet und in die Welt auströmen kann, ohne sich dabei zu verlieren. Das ist auch der geistige Hintergrund des Schwanenrittertum, wie es beispielsweise durch Parzivals Sohn Lohengrin repräsentiert wird.
„Auf der dritten Stufe ist derjenige angelangt, welcher es dahin gebracht hat, sein Ich ohne Bevorzugung zu empfinden, der sich nicht höher achtet wie andere Menschen, der in der Liebe zu allen Wesen sein höheres Ich findet. Wer nicht mehr auf sein eigenes egoistisches Ich hofft, sondern aus den Wesen ihre Eigenart sprechen hört und vernimmt, von dem sagen wir, daß er auf der dritten Stufe des Erkenntnispfades angelangt ist. Wir nennen ihn in der Geheimlehre einen Schwan, und das ist ein Ausdruck, der in der ganzen Welt üblich ist, wo es geistige Forschung gibt.
Und was bringt dieser Grad? Er bringt das Ausfließen über alle Wesenheiten. Da sind wir nicht mehr wie mit einer Haut abgeschlossen von der Welt. Fremder Schmerz ist unser Schmerz, fremde Freude ist unsere Freude, wir leben und weben in dem Dasein. Die ganze Erde gehört zu uns. Wir fühlen uns in allem. Dann weiß man nicht mehr, daß man die Gegenstände von außen anschaut, dann ist es, als ob man in ihnen steckt, als ob man durch die Liebe in sie gedrungen wäre und sie dadurch weiß. Durch Mitleid, durch das Sich-Eins-Fühlen ist alles Wissen geworden.“ (Lit.:GA 54, S. 442)
„Wir haben gesehen, daß der im dritten Grade eingeweihte Schüler ein Schwan genannt wird. Der Meister, der tief eingeweiht ist, steigt höher, er steigt in die jenseitige Welt, in die Welten, zu denen das Menschheitsbewußtsein nicht hinanreicht. Er kennt alles, was durch die Menschheit spricht, lediglich in seinem Inneren. Ihn kann man nicht fragen: Woher bist du, welchen Namen hast du? - Der Schwan ist es, der ihn bringt aus noch höheren Sphären. Daher wird Lohengrin durch den Schwan in die Städteepoche gebracht. Sehen Sie den Fortschritt an, der im alten Griechentum gemacht worden ist. Die Götter in Griechenland sind nichts anderes als vergottete Eingeweihte. Nehmen Sie Zeus, der sich verbindet mit Semele; aus dieser Verbindung wird Dionysos. Die griechische Kultur geht daraus hervor. Alle großen Fortschritte der Menschheit werden in dieser Weise dargestellt. Nicht fragen soll Elsa nach Name und Herkunft dessen, der sie führt und ihr Gatte wird. So ist es mit allen großen Meistern, sie gehen unerkannt und unbemerkt durch die Menschheit hindurch. Würde man sie fragen, so würde sie das aus der Menschheit wegscheuchen. Notwendig ist es> daß sie das Heiligtum vor profanen Blicken und Fragen bewahren. So ist es auch, wenn dem menschlichen Verständnis nahegebracht würde das Wesen eines solchen Eingeweihten. In einem solchen Augenblicke würde ein solches Wesen auch verschwinden, wie das Lohengrin auch tat. Und daß die Befreiung des mittelalterlichen Bürgertums unter dem Einflüsse des Christentums geschehen ist, selbst das wird dargestellt dadurch, daß uns Lohengrin als Sohn des Parzival genannt wird.“ (S. 445f)
Siehe auch
Literatur
- Rudolf Steiner: Die Welträtsel und die Anthroposophie, GA 54 (1983), ISBN 3-7274-0540-6 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv. Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen. Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners. |
Weblinks
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