Dunkle Materie und Konfuzianismus: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Dark matter diagram.svg|mini|hochkant=1.6|Die beobachtete Umlaufgeschwindigkeit von [[Stern]]en ist in den Außenbereichen von Galaxien höher, als auf Basis der sichtbaren Materie zu erwarten ist.]]
[[Datei:Confucius temple Kaohsiung amk.jpg|mini|240px|Konfuzianischer Tempel in [[Kaohsiung]], [[Republik China (Taiwan)|Taiwan]]]]
'''Dunkle Materie''' ist eine [[Postulat|postulierte]] Form von Materie, die nicht direkt sichtbar ist, aber über die [[Gravitation]] [[Wechselwirkung|wechselwirkt]]. Ihre Existenz wird postuliert, weil im [[Kosmologie#Standardmodell|Standardmodell der Kosmologie]] nur so die Bewegung der sichtbaren [[Materie (Physik)|Materie]] erklärt werden kann, insbesondere die Geschwindigkeit, mit der sichtbare Sterne das Zentrum ihrer [[Galaxie]] umkreisen. In den Außenbereichen ist diese Geschwindigkeit deutlich höher, als man es allein auf Grund der Gravitation der Sterne, [[Gaswolke|Gas-]] und Staubwolken erwarten würde.


Auch für die beobachtete Stärke des [[Gravitationslinseneffekt]]s wird Dunkle Materie postuliert. Nach derzeitigen Erkenntnissen ist demnach nur etwa ein Sechstel der Materie sichtbar und im [[Standardmodell der Elementarteilchenphysik]] erfasst. Die Natur der Dunklen Materie ist eine wichtige offene Frage der [[Kosmologie]].
'''Konfuzianismus''' ({{zh|c=儒家思想|p=Rújiā sīxiǎng|b=Ideen der Anhänger der Schule der Gelehrten}}) ist der Begriff für [[Philosophie]]n und politische Vorstellungen, die sich in die Tradition des [[Konfuzius]] und seiner Schüler stellen. Konfuzius’ Schule wird in China auch als '''Rujia''' ({{zh|kurz=|c=儒家}}) bezeichnet, was ''Schule der Gelehrten'' bedeutet. Der heutige Begriff Konfuzianismus geht auf christliche Missionare zurück, die im 17. Jahrhundert den Namen des Begründers der Schule, {{zh|kurz=|c=孔子 / 孔夫子}} (Kongzi / Kongfuzi) latinisierten. Konfuzius wurde von seinen Anhängern als Vorbild und Ideal verehrt, seine moralischen Lehren und eigene Lebensweise als mustergültig angesehen. Der Konfuzianismus gehört neben dem [[Buddhismus]] und [[Daoismus]] zu den „[[Drei Lehren]]“. Er prägt seit vielen Jahrhunderten die chinesische Kultur und Gesellschaft und beeinflusst den Alltag in [[China]], [[Japan]], [[Korea]], [[Singapur]], [[Vietnam]] und auf [[Taiwan (Insel)|Taiwan]]. Ab dem 16. Jahrhundert wurden seine Lehren in Europa durch Berichte des Missionars [[Matteo Ricci]] bekannt. Im Jahr 1687 folgte die Übersetzung seiner Schriften ins Lateinische durch Pater Prospero Intorcetta.
[[Datei:LifeAndWorksOfConfucius1687.jpg|mini|„Leben und Werke des Konfuzius“, von Prospero Intorcetta, 1687]]


== Existenz und Bedeutung ==
== Konfuzius ==
[[Datei:WMAP 2008 universe content de.png|mini|hochkant=1.5|Materie- bzw. Energieanteil des Universums zum jetzigen Zeitpunkt (oben) und zur Entkopplungszeit, 380.000 Jahre nach dem Urknall (unten). Die Bezeichnung „Atome“ steht hier für „normale Materie“. Auch über die Natur der [[Dunkle Energie|Dunklen Energie]] ist wenig bekannt.]]


Nach dem [[Keplersche Gesetze|Dritten Keplerschen Gesetz]] und dem [[Newtonsches Gravitationsgesetz|Gravitationsgesetz]] müsste die Umlaufgeschwindigkeit der Sterne mit wachsendem Abstand vom Galaxiezentrum, um das sie rotieren, abnehmen, da die sichtbare Materie innen konzentriert ist. Messungen der [[Doppler-Effekt|Doppler-Verschiebung]] zeigen jedoch, dass sie konstant bleibt oder sogar ansteigt, siehe [[Rotationskurve]]. Dies legt die Vermutung nahe, dass es dort Masse gibt, die nicht in Form von Sternen, Staub oder Gas sichtbar ist, eben ''Dunkle Materie.''<ref>{{cite web |url=http://www.astro.uni-bonn.de/~deboer/pdm/pdmdmtxt.html |title=Dunkle Materie. Weshalb? Wie viel? Wo?|publisher=www.astro.uni-bonn.de |author=Klaas S. de Boer |accessdate=2009-04-15}}</ref>
{{Hauptartikel|Konfuzius}}


Ihre Existenz gilt bisher als nicht nachgewiesen, wird aber durch weitere astronomische Beobachtungen wie die Dynamik von [[Galaxienhaufen]] und den schon erwähnten [[Gravitationslinse]]neffekt nahegelegt, die durch die sichtbare Materie allein nicht erklärbar sind, wenn man die anerkannten Gravitationsgesetze zugrunde legt.
Kǒng Zǐ, „Meister Kung“, Konfuzius wurde 551 v. Chr. in der Stadt [[Qufu]] im chinesischen Staat [[Lu (Staat)|Lu]] ({{zh|kurz=|t=魯|v=鲁}}), in der heutigen Provinz [[Shandong]] unter dem Namen Kong Qiu ({{zh|kurz=|c=孔丘}}) geboren. Der Sohn eines Heerführers entstammte dem verarmten Adelsgeschlecht der Kong und genoss eine gute Erziehung. Schon früh zeigte er ein großes Interesse an den geistigen Traditionen [[China]]s. Konfuzius war als Lehrer und Berater tätig, zeitweilig auch als Minister des Staates Lu, und verbrachte lange Jahre im Exil. Ab 496 v. Chr. zog Konfuzius 13 Jahre lang mit seinen Schülern durch die Lande, studierte unter anderem Musik und alte Bräuche. In dieser Zeit soll er auch [[Laozi]] getroffen haben, einen weiteren bedeutenden Philosophen des alten China, der als Begründer des Daoismus gilt. Konfuzius starb in seiner Heimat, vermutlich im Jahr 479 v. Chr.
Nach seinem Tod erlangte er höchste staatliche Ehren:


Der Dunklen Materie wird eine wichtige Rolle bei der Strukturbildung im [[Universum]] und bei der Galaxienbildung zugeschrieben. Messungen im Rahmen des Standardmodells der Kosmologie legen nahe, dass der Anteil der Dunklen Materie an der Gesamtmasse im Universum etwa fünfmal so hoch ist wie derjenige der gewöhnlichen (sichtbaren) Materie. Auch Photonen und Neutrinos zählen als Materie, sind aber gleichmäßig verteilt und an den beobachteten Gravitationseffekten nicht wesentlich beteiligt.
* Der [[Kaiser]] besuchte sein Grabmal.
* Ihm wurden Statuen errichtet.
* Er erhielt die Würde eines chinesischen Kaisers.
* Er wurde Gottheiten gleichgestellt.


== Indizien für die Existenz Dunkler Materie ==
Ziel von Konfuzius' Lehren war es, die [[Mythologie|mythologischen]] und [[Religion|religiösen]] Wertesysteme des [[Geschichte Chinas#Frühe Dynastien|chinesischen Feudalreiches]] zu erneuern. Als Ausweg aus dem politischen und sozialen Chaos sah er die Rückbesinnung auf die klassischen [[Tugend]]en.
Es gibt gut etablierte Indizien für Dunkle Materie auf verschiedenen Größenskalen: Galaxiensuperhaufen, Galaxienhaufen und Galaxien. Der Skalenbereich zwischen Galaxien und Galaxienhaufen, insbesondere die kosmische Nachbarschaft der [[Milchstraße]], ist erst in jüngster Vergangenheit in den Fokus der Suche nach Dunkler Materie gerückt.<ref>M. J. Reid, A. Brunthaler, K. M. Menten, L. Loinard, J. Wrobel: ''Motions of Galaxies in the Local Group and Beyond: an Astro2010 Science White Paper.'' 2009. {{arXiv|0902.3932v3}}</ref> Ein beträchtlicher Teil der größeren [[Kugelsternhaufen]] (über 1 Mio Sonnenmassen) der Galaxie [[NGC 5128]] enthält überwiegend Dunkle Materie.<ref>Matthew A. Taylor u. a.: ''Observational Evidence for a Dark Side to NGC 5128’s Globular Cluster System.'' ApJ 805, 2015, S.&nbsp;65. {{DOI|10.1088/0004-637X/805/1/65}} ([http://www.eso.org/public/archives/releases/sciencepapers/eso1519/eso1519a.pdf online]).</ref>


=== Beobachtungsgeschichte ===
== Andere wichtige Personen ==
[[Datei:Galaxy rotation under the influence of dark matter.ogv|miniatur|hochkant=3.2|Links: Animation einer Galaxie mit einer Rotationskurve, wie sie ohne Dunkle Materie zu erwarten wäre. Rechts: Galaxie mit einer flachen Rotationskurve ähnlich der Rotationskurve real beobachteter Galaxien.]]
=== Mengzi ===


Der niederländische Astronom [[Jan Hendrik Oort]] vermutete 1932 die Existenz Dunkler Materie im Bereich der Scheibe der Milchstraße aufgrund seiner Untersuchungen zur [[Anzahldichte]] und Geschwindigkeitsverteilung senkrecht zur Scheibe von verschiedenen Sternpopulationen und für verschiedene Abstände zur Scheibe. Er ermittelte daraus eine Massendichte in der Scheibe (in der Umgebung der Sonne) von 0,092 [[Sonnenmasse]]n pro Kubik[[parsec]], was weit größer war als die damals bekannte Dichte von 0,038&nbsp;<math>M_{\odot}/\mathrm{pc}^3</math> in Form von Sternen.<ref>J.H. Oort, ''Bull. Astr. Inst. Neth.'' VI, 1932, S. 249–287. {{bibcode|1932BAN.....6..249O}}.</ref> Der heutige Wert der mit ähnlichen Methoden erschlossenen Dichte beträgt 0,1 bis 0,11&nbsp;<math>M_{\odot}/\mathrm{pc}^3</math>; allerdings wurde ein Großteil der Diskrepanz als Gas und Staub identifiziert, zusammen mit der stellaren Masse 0,095&nbsp;<math>M_{\odot}/\mathrm{pc}^3</math>.<ref>V.I. Korchagin u. a.: ''Local Surface Density of the Galactic Disk from a 3-D Stellar-Velocity Sample.'' 2003 ({{arxiv|astro-ph/0308276}}).</ref>
[[Mengzi]] gilt als der „zweite Weise“ des Konfuzianismus. Mengzi meinte, dass Menschenliebe und Gerechtigkeit in der Natur des Menschen lägen. Nur die Umwelt und die Emotionen würden ihn davon entfernen, weswegen die positiven Anlagen kultiviert werden müssten.


Ungefähr gleichzeitig beobachtete der Schweizer Physiker und Astronom [[Fritz Zwicky]] 1933, dass der [[Coma-Haufen]] (ein Galaxienhaufen, bestehend aus über 1000 Einzelgalaxien, mit großer Streuung der Einzelgeschwindigkeiten und einer mittleren Entfernungsgeschwindigkeit von 7.500&nbsp;km/s) nicht durch die [[Gravitation]]swirkung seiner sichtbaren Bestandteile (im Wesentlichen die [[Stern]]e der Galaxien) allein zusammengehalten wird.
=== Xunzi ===
Er stellte fest, dass das 400-Fache der sichtbaren [[Masse (Physik)|Masse]] notwendig ist, um den Haufen gravitativ zusammenzuhalten.
Seine Hypothese, dass diese fehlende Masse in Form Dunkler Materie vorliege, stieß seinerzeit in der Fachwelt auf breite Ablehnung.


Die Analyse der [[Geschwindigkeit|Umlaufgeschwindigkeiten]] von Sternen in [[Spiralgalaxie]]n durch [[Vera Rubin]] seit 1960 zeigte erneut die Problematik auf: Die Umlaufgeschwindigkeit der Sterne müsste mit zunehmendem Abstand zum Galaxiezentrum viel niedriger sein, als sie tatsächlich ist. Seitdem wurde die ''Dunkle Materie'' ernstgenommen und aufgrund detaillierter Beobachtungen in fast allen großen astronomischen Systemen vermutet.
[[Xunzi]] setzte seinen Schwerpunkt auf die Lehre des [[Li (Konfuzianismus)|Rituals]]. Im Gegensatz zu Mengzi sah er den Menschen als von Natur aus schlecht an, weswegen der Mensch diszipliniert werden müsse.


Mit der Durchführung großräumiger Durchmusterungen von Galaxienhaufen und [[Superhaufen|Galaxiensuperhaufen]] wurde zusätzlich deutlich, dass diese Konzentration an Materie nicht allein durch die sichtbare Materie bewerkstelligt werden konnte. Von der sichtbaren Materie ist zu wenig vorhanden, um durch Gravitation die Dichtekontraste zu erzeugen. Siehe dazu auch [[Sloan Digital Sky Survey]] und [[Struktur des Kosmos]].
== Die Lehre ==


[[Datei:Gravitationell-lins-4.jpg|miniatur|[[Gravitationslinse]]: Die Verzerrung des Lichts einer entfernten Galaxie wird durch die Masse in einem Galaxienhaufen im Vordergrund erzeugt. Aus der Verzerrung lässt sich die Massenverteilung bestimmen, dabei tritt eine Diskrepanz zwischen beobachteter Materie und bestimmter Masse auf.]]
=== Die fünf Konstanten ({{zh|kurz=|c=五常|p=Wǔ cháng}}) ===
Im Zentrum der Lehre steht der Mensch als Teil der Gesellschaft. Dieser soll nach moralisch-ethischer Vervollkommnung streben und sich hierfür an den fünf Konstanten ({{zh|kurz=|c=五常|p=wǔ cháng}}) bzw. Kardinaltugenden orientieren. Diese sind:


Vergleichende Beobachtungen des [[Gravitationslinse]]neffekts, der Galaxienverteilung und der Röntgenemission im [[1E 0657-558|Bullet-Cluster]] im Jahr 2006 stellen den bislang stärksten Hinweis auf die Existenz Dunkler Materie dar.<ref name="Clowe2006">{{Literatur
* [[Menschlichkeit]] / [[Nächstenliebe]] ({{zh|kurz=|c=仁|p=rén}})
|Autor=D. Clowe u.&nbsp;a.
* [[Gerechtigkeit]] / Rechtschaffenheit ({{zh|kurz=|t=義|v=义|p=yì}})
|Titel=A Direct Empirical Proof of the Existence of Dark Matter
* [[Li (Konfuzianismus)|Ritueller Anstand]] / [[Sittlichkeit]] ({{zh|kurz=|t=禮|v=礼|p=lǐ}}). Gemeint sind nicht [[Ritual|Riten]] im westlichen Sinne, sondern formalisiertes Verhalten, das einen guten Menschen auszeichnet und die Voraussetzung für eine intakte Gesellschaftsordnung bildet; die Riten regeln sämtliche Lebensbereiche, d.&nbsp;h. nicht nur den Umgang mit anderen Menschen, sondern z.&nbsp;B. auch die Staatsführung und das Verhalten gegenüber unbelebten Dingen.
|Sammelwerk=The Astrophysical Journal
* [[Weisheit]] ({{zh|kurz=|c=|p=zhì}})
|Band=648
* [[Aufrichtigkeit]] / Verlässlichkeit ({{zh|kurz=|c=|p=xìn}})
|Datum=2006
|Seiten=L109-L113
|DOI=10.1086/508162
}} {{ISSN|0004-637x}}</ref>


=== Modelle und Simulationen ===
Daraus werden auch die ''drei sozialen Pflichten'' abgeleitet:
Das Standardmodell der Kosmologie, das [[Lambda-CDM-Modell]], ergibt in der Zusammenfassung verschiedener Ergebnisse der beobachtenden Kosmologie folgende Zusammensetzung des Universums nach Massenanteil: Etwa 73 Prozent [[Dunkle Energie]], 23 Prozent Dunkle Materie, rund 4 Prozent „gewöhnliche Materie“, beispielsweise Atome, und 0,3 Prozent [[Neutrino]]s. Die „gewöhnliche Materie“ unterteilt sich dabei etwa hälftig in ''selbstleuchtende'' (beispielsweise Sterne) und ''nicht selbstleuchtende'' Komponenten wie Planeten und vor allem kaltes Gas.


Dieses Modell hat sich auch in großräumigen [[kosmologische Simulation|kosmologischen Simulationen]] bewährt, beispielsweise in der [[Millennium-Simulation]], da es zu einer Strukturentstehung führt, die der derzeitigen Beobachtungslage entspricht. Darauf aufbauende lokale Simulationen einiger Dunkle-Materie-[[Halo (Astronomie)|Halos]], die dem der Milchstraße ähnlich sind, machen statistische Vorhersagen darüber, wie groß die Dichte der Dunklen Materie im Bereich des [[Umlaufbahn|Orbits]] der Sonne um das [[galaktisches Zentrum|galaktische Zentrum]] ist und welche Geschwindigkeitsverteilung diese Teilchen haben. Diese Parameter beeinflussen [[Teilchendetektor|Detektorexperimente]] auf der Erde, die Dunkle Materie direkt nachweisen wollen, und sind dadurch testbar. Aufgrund der Feststellung, dass Strukturen in der Verteilung der Dunklen Materie bevorzugt in den Halos der Galaxien konzentriert sind, lassen sich großräumige Netzstrukturen beobachteter Galaxie-Verteilungen mit Computersimulationen großräumiger, aber leider nicht-beobachtbarer Netze Dunkler Materie vergleichen, wobei mathematische Theoreme über die statistische Struktur solcher Netze nützlich sind.<ref>Herbert Wagner: ''Morphometrie von Mustern.'' In: ''Physik Journal.'' Bd. 15 (8/9), S. 41–45, (2016), speziell Abb. 3, 4 und 5.</ref>
* [[Loyalität]] ({{zh|kurz=|c=忠|p=zhōng|b=Untertanentreue}})
* [[Kindliche Pietät]] ({{zh|kurz=|c=孝|p=xiào|b=Folgsamkeit und Respekt gegenüber Eltern und Ahnen}})
* Wahrung von Anstand und Sitte ({{zh|kurz=|t=禮|v=礼|p=lǐ}})


Eine weitere Vorhersage dieser Simulationen ist das charakteristische Strahlungsmuster,<ref>[http://www.mpa-garching.mpg.de/aquarius/si_fig4d.jpg Charakteristisches Strahlungsmuster]</ref> das entsteht, wenn Dunkle Materie durch [[Annihilation]]sprozesse [[Gammastrahlung]] aussendet.
Weil Konfuzius' Meinung nach die Ordnung durch [[Respekt|Achtung]] vor anderen Menschen und [[Ahnenverehrung]] erreichbar sei, erhielten Anstand und Sitte sowie kindliche Pietät die wichtigste Stellung im praktischen Leben. Kinder sollen die Ahnenverehrung fortsetzen, weswegen Kinderlosigkeit als großes Unglück gilt. Die Summe aller Tugenden ist die wirkliche Menschlichkeit (chin. [[Ren (Konfuzianismus)|ren]]). Sie allein zeigt, wer innerhalb der Ordnung loyal, [[Gerechtigkeit|gerecht]] und ehrlich handelt.


== Mögliche Formen Dunkler Materie ==
Wer dem Anstand und der Sitte entsprechend lebt –&nbsp;also der Etikette, den [[Ritus|Riten]] und der Sitte nach&nbsp;– und sich für die Ahnen aufopfert, verändert sich allein dadurch zum Guten. Das löst einen [[Dominoeffekt]] aus, der auf seine Mitmenschen und schließlich den gesamten [[Universum|Kosmos]] wirkt, was die eigentliche Urordnung wiederherstellt. Das heißt:
In der [[Teilchenphysik]] werden verschiedene Kandidaten als Konstituenten der Dunklen Materie diskutiert. Ein direkter Nachweis im Labor ist bislang nicht geglückt, so dass die Zusammensetzung der Dunklen Materie als unbekannt gelten muss.


=== Baryonische Dunkle Materie ===
*Verhalte ich mich korrekt, ist die [[Familie]] in Harmonie.
* Wenn die Familien in Harmonie sind, ist es auch das [[Dorf]].
* Sind die Dörfer in Harmonie, ist es auch die [[Provinz]].
* Sind die Provinzen in Harmonie, dann ist es auch das [[Reich (Territorium)|Reich]].
* Sind die Reiche in Harmonie, dann ist es auch der Kosmos.


Baryonische Materie besteht aus [[Baryon]]en (Protonen und Neutronen) und [[Leptonen]] (insbesondere Elektronen), wobei die Baryonen den weitaus größeren Massenanteil ausmachen (die [[Ruhemasse]] von Protonen/Neutronen ist etwa das 1800fache von Elektronen).  
Deswegen soll der Mensch auch stets das [[Gemeinwesen]] und das Staatsinteresse im Auge haben.


==== Kaltes Gas ====
=== Fünf menschliche Elementarbeziehungen ({{zh|kurz=|t=五倫|v=五伦}}, ''<span dir="ltr" lang="zh"><small>Wǔ lún</small></span>'') ===
Da heiße Gase immer Strahlung emittieren, bleibt als erste Möglichkeit für Dunkle Materie nur ''kaltes Gas'' übrig. Gegen diese Hypothese spricht die Tatsache, dass sich kaltes Gas (unter bestimmten Umständen) durchaus erwärmen kann und selbst riesige Gasmengen nicht die benötigte Masse aufbringen könnten.


==== Kalte Staubwolken ====
* Vater – Sohn ({{zh|kurz=|t=父子有親|v=父子有亲}})
Eine ähnliche Lösung stellt die mögliche Existenz ''kalter Staubwolken'' dar, die auf Grund ihrer niedrigen Temperatur nicht strahlen und somit unsichtbar wären. Allerdings würden sie das Licht von Sternen reemittieren und somit im Infrarotbereich sichtbar sein. Außerdem wären so große Mengen an Staub nötig, dass sie die Entstehung der Sterne maßgeblich beeinflusst hätten.
* Herrscher – Untertan ({{zh|kurz=|t=君臣有義|v=君臣有义}})
* Ehemann – Ehefrau ({{zh|kurz=|t=夫婦有別|v=夫妇有别}})
* Älterer Bruder – Jüngerer Bruder ({{zh|kurz=|t=長幼有序|v=长幼有序}})
* Freund – Freund ({{zh|kurz=|c=朋友有信}})


==== MACHOs ====
Aus konfuzianischer Sicht handelt es sich dabei im Wesentlichen um [[hierarchisch]]e Über- und Unterordnungsverhältnisse. Nur die Freund-Freund-Beziehung kann als eine Beziehung zwischen Gleichrangigen betrachtet werden.
Ernstzunehmende Kandidaten waren [[Brauner Zwerg|Braune Zwerge]], die zu den [[MACHO]]s ''(Massive astrophysical compact [[Halo (Astronomie)|halo]] objects)'' gezählt werden. Es handelt sich dabei um Himmelskörper, in denen der Druck so gering ist, dass statt Wasserstoff- nur Deuteriumfusion stattfinden kann, wodurch sie nicht im sichtbaren Spektrum leuchten. Steht ein MACHO allerdings genau vor einem Stern, so verstärkt er als Gravitationslinse dessen Strahlung. In der Tat wurde dies zwischen Erde und der [[Große Magellansche Wolke|Großen Magellanschen Wolke]] vereinzelt beobachtet. Man nimmt heute jedoch an, dass ''MACHOs'' nur einen kleinen Teil der Dunklen Materie ausmachen.


=== Nichtbaryonische Dunkle Materie ===
Die fünf Beziehungen werden durch die Tugenden der Menschenliebe ({{zh|kurz=|c=|p=rén}}), der Rechtschaffenheit ({{zh|kurz=|t=|v=|p=yì}}) und der Pietät ({{zh|kurz=|c=|p=xiào|b=Kindespietät, Ehrerbietung}}) bestimmt. Pietät bildet die Grundlage für das Familienleben und den Staat. Diese Pietät äußert sich in der Verehrung des Vererbten. Im Gegensatz zur Ehemann-Ehefrau-Beziehung, konnten die anderen Beziehungen auch damals schon geschlechtsübergreifend gesehen werden.
==== Anapole Majorana-Fermionen ====
Im Mai 2013 schlugen die theoretischen Physiker Robert Scherrer und Chiu Man Ho anapole (nichtpolige) [[Majorana-Fermion]]en als Träger der Dunklen Materie des Weltalls vor. Anapole Teilchen weisen ein [[Torus|toroidales]] (reifenförmiges) Feld auf, das bewirkt, dass ein [[elektrisches Feld]] in diesem Torus (Reifen) kreisförmig eingeschlossen bleibt und sich dadurch nicht äußerlich bemerkbar macht.<ref>{{Internetquelle | url=http://phys.org/news/2013-06-simple-theory-dark.html | titel=Simple theory may explain dark matter | hrsg=Phys.org | datum=2013-06-10 | zugriff=2013-06-11 | sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0370269313003286 | titel=Anapole dark matter | autor=Chiu Man Ho, Robert J. Scherrer | hrsg=Elsevier | werk=Physics Letters B Volume 722, Issues 4–5, Pages 341–346 | datum=2013-05-24 | zugriff=2013-06-11 | sprache=en}}</ref> Dies steht im Gegensatz zu den bekannten elektrischen [[Monopol (Physik)|Monopolen]] und magnetischen [[Dipol]]en, deren Felder mit abnehmender Intensität ([[Coulombsches Gesetz]]) in die Umgebung ausstrahlen.


Im [[Standardmodell|Standardmodell der Teilchenphysik]] ist keines der [[Elementarteilchen]] ein Majorana-Fermion. Stattdessen werden hier alle Fermionen durch Dirac-[[Spinor]]en beschrieben, auch die [[Neutrino]]s, die damit von Antineutrinos unterscheidbar wären. Allerdings sind die Neutrinos im Standardmodell im Widerspruch zu experimentellen Ergebnissen masselos.
Die Frau untersteht drei Gehorsamkeitsbeziehungen:
Eine populäre Erklärung für die beobachteten Neutrinomassen, der ''Seesaw-Mechanismus,'' erfordert dagegen die Beschreibung der Neutrinos durch Majorana-Spinoren und damit die Gleichheit von Neutrinos und Antineutrinos. Dies würde wiederum eine Verletzung der [[Leptonenzahl]]erhaltung implizieren, da Teilchen und Antiteilchen dieselbe Leptonenzahl zugewiesen wird.


Ob zwischen Neutrinos und Antineutrinos unterschieden werden kann, ist derzeit noch offen. Eine Möglichkeit zur experimentellen Klärung bietet der [[Doppelter Betazerfall#Neutrinoloser Doppel-Betazerfall|neutrinolose Doppel-Betazerfall]], der nur möglich ist, falls Neutrinos Majorana-Teilchen sind. Nach diesem Zerfallsmodus wird in Experimenten wie [[GERDA-Experiment|GERDA]]<ref>{{Literatur | Autor = M.Agostini u. a. | Titel = Results on neutrinoless double beta decay of 76Ge from GERDA Phase I | Sammelwerk = Phys. Rev. Lett | Band = 111 | Datum = 2013-11-20| Seiten = 122503 | DOI= 10.1103/PhysRevLett.111.122503 | Arxiv=1307.4720}}</ref> oder [[Enriched Xenon Observatory|EXO]]<ref>[http://www-project.slac.stanford.edu/exo/ Enriched Xenon Observatory]</ref> gesucht.
* Gehorsam gegenüber dem Vater, wenn sie jung ist
* Gehorsam gegenüber ihrem Ehemann, wenn sie verheiratet ist
* Gehorsam gegenüber ihrem erwachsenen Sohn, wenn sie verwitwet ist


==== Heiße Dunkle Materie (HDM) ====
=== Bedeutung des Studiums ===
[[Neutrino]]s galten lange Zeit als naheliegende Kandidaten für heiße Dunkle Materie, da ihre Existenz bereits gesichert ist, im Gegensatz zu anderen Kandidaten für Dunkle Materie. Allerdings ist die maximale Masse der Neutrinos nach neueren Erkenntnissen nicht ausreichend, um das Phänomen zu erklären. Bestünde die Dunkle Materie aber zum Großteil aus schnellen, leichten Teilchen, d.&nbsp;h. heißer Dunkler Materie, hätte dies für den Strukturierungsprozess im Universum ein [[Top-down]]-Szenario zur Folge. Dichteschwankungen wären zuerst auf großen Skalen kollabiert, es hätten sich erst Galaxienhaufen, dann Galaxien, Sterne usw. gebildet. Beobachtungen lehren jedoch das Gegenteil. Altersbestimmungen von Galaxien haben ergeben, dass diese vorwiegend alt sind, während manche Galaxienhaufen sich gerade im Entstehungsprozess befinden. Ein [[Bottom-up]]-Szenario, eine hierarchische Strukturentstehung, gilt als erwiesen. Daher kann heiße Dunkle Materie allenfalls einen kleinen Teil der gesamten Dunklen Materie ausmachen.


Ein weiterer Kandidat aus dem Neutrino-Sektor ist ein schweres [[steriles Neutrino]], dessen Existenz aber ungeklärt ist. Aufgrund der „Sterilität“ könnte es sehr viel massiver sein als die Standardmodell-Neutrinos.
Das Studium ist Voraussetzung für das Verständnis der Ordnung des Himmels und der Menschen. Lernen soll man allerdings nur ergänzend zum Denken. Konfuzius sagt also: „Lernen ohne zu denken ist sinnlos; aber denken ohne zu lernen ist gefährlich.


==== Kalte Dunkle Materie (CDM) ====
== Die Schriften ==
[[Datei:COSMOS 3D dark matter map.jpg|miniatur|Dreidimensionale Karte einer Verteilung Dunkler Materie anhand von Messergebnissen mittels Gravitationslinseneffekts des [[Hubble-Weltraumteleskop]]s]]
Konfuzius’ neun antike chinesische Werke sind Teil des chinesischen [[Literaturkanon|Kanons]] der [[Dreizehn Klassiker]] und können in zwei Gruppen eingeteilt werden: In die Fünf Klassiker und die Vier Bücher. Es muss jedoch beachtet werden, dass Konfuzius selbst – wie [[Sokrates]] – nichts niedergeschrieben hat. Seine „Lunyu“ (Gesammelten Worte) wurden erst von seinen Schülern zusammengestellt.
Diese Variante umfasst noch unbeobachtete Elementarteilchen, die nur der Gravitation und der [[Schwache Wechselwirkung|schwachen Wechselwirkung]] unterliegen, die sogenannten ''[[WIMP]]s'' ({{enS|''Weakly Interacting Massive Particles''}}, {{deS|''schwach wechselwirkende massive Teilchen''}}). WIMPs lassen sich mit einer hierarchischen Entstehung des Universums vereinbaren.


Kandidaten ergeben sich aus der Theorie der [[Supersymmetrie]], die die Anzahl der Elementarteilchen gegenüber dem Standardmodell verdoppelt. Die hypothetischen Teilchen sind meist instabil und zerfallen in das leichteste unter ihnen (LSP, [[leichtestes supersymmetrisches Teilchen]]). Beim LSP könnte es sich um das leichteste der vier [[Neutralino]]s handeln.
=== Die Fünf Klassischen Bücher ===


Erhebliche Abweichungen der astronomischen Beobachtungen von den Vorhersagen des CDM-Modells ergab eine 2010 veröffentlichte internationale Studie unter Federführung von [[Pavel Kroupa]]. So entsprechen etwa [[Leuchtkraft]] und Verteilung von [[Galaxie|Satellitengalaxien]] der [[Lokale Gruppe|Lokalen Gruppe]] nicht den Erwartungen. Kroupa sieht in den erhobenen Daten eine so starke Kollision mit der CDM-Theorie, dass „diese nicht mehr zu halten scheint“.<ref>[http://www3.uni-bonn.de/Pressemitteilungen/158-2010 ''Studie weckt massive Zweifel an Existenz Dunkler Materie.''] Pressemitteilung der Universität Bonn, 10. Juni 2010.</ref><ref>[http://www.dieuniversitaet-online.at/beitraege/news/dunkle-materie-in-der-krise/69.html ''Dunkle Materie in der Krise.''] Online-Zeitung der Universität Wien, 18. November 2010.{{Dead link|date=April 2018}}</ref><ref>P. Kroupa u. a.: ''[http://www.aanda.org/index.php?option=com_article&access=doi&doi=10.1051/0004-6361/201014892&Itemid=129 Local-Group tests of dark-matter Concordance Cosmology. Towards a new paradigm for structure formation.]'' Astronomy & Astrophysics, Volume 523, November-December 2010.</ref>
Die ''wu jing'' {{zh|kurz=|t=五經|v=五经}} (die 5 klassischen Bücher) gehen alle –&nbsp;bis auf das Chunqiu&nbsp;– auf die Zeit vor Konfuzius zurück. Sie wurden von ihm vorgefunden und für den Unterricht verwendet. Konfuzius schätzte es, dass sich darin auch Verhaltensregeln finden.<ref>Feng Youlan (Fung You-Lan): ''A short history of Chinese philosophy''. New York 1966, 30. Auflage, p. 39.</ref>
# Yijing {{zh|kurz=|t=易經|v=易经}} = das [[Buch der Wandlungen]] ist ein Handbuch der Weissagungen, das vermutlich schon vor dem 11. Jhd. entstanden ist. Der philosophische Teil, in verschiedenen Anhängen vorhanden, stammt von verschiedenen Kommentatoren. Sie sind die gemeinsame Wurzel aller chinesischen Philosophenschulen. <ref>Vgl. Shaoping Gan: ''Die chinesische Philosophie''. Darmstadt 1997, S. 34.</ref>
# Shijing {{zh|kurz=|t=詩經|v=诗经}} = das [[Buch der Lieder (China)|Buch der Lieder]] ist eine Auswahl antiker Gedichte.
# Shangshu {{zh|kurz=|t=尚書|v=尚书}} (auch Shujing, {{zh|kurz=|t=書經|v=书经}}) = das [[Buch der Urkunden]] ist eine Sammlung historischer Urkunden.
# Chunqiu {{zh|kurz=|c=春秋}} = die [[Frühlings- und Herbstannalen]] ist eine Chronik über die Geschehnisse in China vom 8. Jhd. v. Chr. bis ins 5. Jhd. v. Chr.
# Liji {{zh|kurz=|t=禮記|v=礼记}} = das [[Buch der Riten]] enthält Verhaltensgrundsätze bei privaten und öffentlichen Ereignissen.
Ursprünglich gab es sechs Klassiker. Jüeh bzw. Das Buch über Musik und Tanz ist nicht mehr als eigenständiges Buch vorhanden.<ref>Feng Youlan (Fung You-Lan): ''A short history of Chinese philosophy''. New York 1966, 30. Auflage, p. 39.</ref>


Andererseits wollen Forscher mit tiefgekühlten Halbleiterdetektoren (CDMS, {{lang|en|''Cryogenic Dark Matter Search''}}) im {{lang|en|[[Soudan Underground Laboratory]]}} drei Stoßereignisse von WIMPs mit Atomkernen beobachtet haben – bei geschätzt 0,7 Hintergrundereignissen.<ref>
=== Die Vier Bücher ===
Texas A&M University: [http://www.science.tamu.edu/articles/1052 ''Dark Matter Search Results Indicate First Hint of WIMP-like Signal.''] April 2013.
</ref><ref>
R. Agnese (CDMS Collaboration): ''Dark Matter Search Results Using the Silicon Detectors of CDMS II.'' {{arxiv|1304.4279}}, April 2013.</ref>


Ein weiterer Hinweis kommt von der Zusammensetzung der Kosmischen Strahlung: Für Teilchenenergien jenseits 10 [[GeV]] werden unerwartet viele [[Positron]]en gefunden (Antiteilchen des Elektrons). Erste solche Messungen kamen vom Experiment PAMELA<ref>
Unter der Bezeichnung Sishu ({{zh|kurz=|t=四書|v=四书|b=[[Vier Bücher (Konfuzianismus)|Vier Bücher]]}}) sind die vier kanonischen Bücher der konfuzianischen Lehre, die der Neokonfuzianer [[Zhu Xi]] in der [[Song-Dynastie]] so zusammenstellte, bekannt.
O. Adriani u. a. (PAMELA Kollaboration): ''A statistical procedure for the identification of positrons in the PAMELA experiment.'' Astroparticle Physics 34, 2010, S. 1–11, {{DOI|10.1016/j.astropartphys.2010.04.007}}, ({{arxiv|1001.3522}}).
</ref><ref>
Bob Yirka: [http://phys.org/news/2013-08-pamela-positrons.html ''New data from PAMELA provides better measure of positrons.''] Bei: ''phys.org.'' Aug. 2013.
</ref> auf dem russischen Satelliten [[Resurs-DK1]] und vom [[Fermi Gamma-ray Space Telescope]]<ref>
Philippe Bruel: ''Gamma rays, electrons and positrons up to 3 TeV with the Fermi Gamma-ray Space Telescope.'' Konferenzbeitrag Juni 2012, {{arxiv|1210.2558}} Okt. 2012.
</ref>. Genauere Daten, insbesondere eine niedrigere obere Grenze für die Anisotropie,<ref>
M. Aguilar (AMS Kollaboration): ''First Result from the Alpha Magnetic Spectrometer on the International Space Station. Precision Measurement of the Positron Fraction in Primary Cosmic Rays of 0.5–350 GeV.'' Phys. Rev. Lett. 110, April 2013, {{DOI|10.1103/PhysRevLett.110.141102}}.
</ref> liefert seit Mai 2011 das [[Alpha-Magnet-Spektrometer]] an Bord der [[ISS]]. Eine Erklärung für den Überschuss an Positronen wäre die Paarvernichtung kollidierender Dunkle-Materie-Teilchen. Die gemessene Positronenverteilung ist allerdings auch vereinbar mit [[Pulsar]]en als Positronenquelle oder mit speziellen Effekten während der Ausbreitung der Teilchen. Es wird erhofft, dass nach längerer Messzeit genügend Daten vorhanden sind, sodass Klarheit über die Ursache des Positronenüberschusses gewonnen werden kann.


==== Axionen ====
# Lunyu ({{zh|kurz=|t=論語|v=论语|b=Die [[Analekten des Konfuzius|Analekten]]}}) enthält die Lehrgespräche des Konfuzius, wie wir sie heute kennen.
Ein weiterer Kandidat, das [[Axion]], ist ein hoch hypothetisches [[Elementarteilchen]] zur Erklärung der in der [[Quantenchromodynamik]] problematischen elektrischen Neutralität des [[Neutron]]s.
# Daxue ({{zh|kurz=|t=大學|v=大学|b=[[Das Große Lernen]]}}) [im [[Buch der Riten]] enthalten]
# Zhongyong ({{zh|kurz=|c=中庸|b=[[Maß und Mitte]]}}) [im [[Buch der Riten]] enthalten]
# Mengzi ({{zh|kurz=|c=孟子|b=Das Buch des [[Mengzi]]}})


== Alternativen zu Dunkler Materie ==
== Konfuzianismus als Gesellschaftsmodell und Staatsdoktrin ==
Namhafte Astrophysiker wie [[Jacob Bekenstein]] und [[John Moffat]] haben die umstrittene [[Modifizierte Newtonsche Dynamik|MOND]]-Hypothese ('''Mo'''difizierte '''N'''ewtonsche '''D'''ynamik) weiterentwickelt, nach der die [[Äquivalenzprinzip (Physik)|Äquivalenz von träger und schwerer Masse]] bei extrem kleinen Beschleunigungen nicht mehr gilt.


Die TeVeS ([[Tensor-Vektor-Skalar-Gravitationstheorie|'''Te'''nsor-'''Ve'''ktor-'''S'''kalar-Gravitationstheorie]]) wurde 2004 erstmals von&nbsp;[[Jacob Bekenstein]]&nbsp;formuliert. Der Hauptunterschied zur allgemeinen Relativitätstheorie liegt in der Formulierung der Abhängigkeit der Gravitationsstärke von der Entfernung zur Masse, welche die Gravitation verursacht. Diese wird bei der TeVeS mittels eines [[Skalarfeld|Skalar-]], eines [[Tensorfeld|Tensor-]] und eines [[Vektorfeld]]es definiert, während die allgemeine Relativitätstheorie die Raumgeometrie mittels eines einzigen Tensorfeldes darstellt.
Die in Konfuzius' Tradition stehenden Denker werden in China unter dem Begriff ''Rujia'' zusammengefasst und entwickelten Vorstellungen, die den gesamten ostasiatischen Raum bis heute entscheidend prägen. Trotz verschiedener großer Brüche in der Geschichte, wie der legendären Verfolgung der Rujia unter dem chinesischen Kaiser [[Qin Shihuang]] im 3.&nbsp;Jh. v.&nbsp;Chr. oder der Verteufelung von Konfuzius durch [[Mao Zedong]] während der ersten vierzig Jahre der [[Volksrepublik China]] im vergangenen Jahrhundert, haben die [[humanistisch]]en und klaren Vorstellungen, die Konfuzius geprägt hatte, durch ständige Neuinterpretation in den Epochen als Basis der Gesellschaftsform gedient und das Ideal von Besonnenheit und [[Mitgefühl]] geprägt.


Die [[Skalar-Tensor-Vektor-Gravitationstheorie|'''S'''kalar-'''T'''ensor-'''V'''ektor-'''G'''ravitationstheorie]] (STVG) wurde 2014 von [[John Moffat]] entwickelt, nicht zu verwechseln mit der TeVeS. Die STVG wurde erfolgreich für die Berechnung der Rotation von Galaxien, der Masseverteilung von Galaxienhaufen und des Gravitationslinseneffekts des [[Bullet-Cluster]] herangezogen, ohne die Notwendigkeit, Dunkle Materie zu postulieren. Die Theorie bietet darüber hinaus eine Erklärung für den Ursprung des [[Trägheitsprinzip]]s.
Der Konfuzianismus selbst bildete die Staatsdoktrin zahlreicher Dynastien; ab der [[Han-Dynastie]] gab es ein umfassendes Prüfungssystem für Beamte, zu dem vor allem die umfassende Kenntnis konfuzianischer Lehren zählte. Infolge der „Bedrohung“ durch andere Weltanschauungen (chin. [[wikt:教|]], Pinyin: jiào; bedeutet sowohl Lehre, Philosophie als auch Religion) wie [[Taoismus]] und Buddhismus entwickelte sich in der Song-Dynastie eine neue Strömung, der [[Neo-Konfuzianismus]] des Zhu Xi. Dieser Konfuzianismus tolerierte auch mystische Elemente, obgleich der „Meister“ einst sprach: „Wenn du das Leben noch nicht kennst, wie sollst du da den Tod verstehen!“ Zhu Xi stellte die ''Vier Bücher'' zusammen, die eine wichtige Grundlage für den Neo-Konfuzianismus des zweiten Jahrtausends darstellten.


Die '''Wasserstoffhypothese der Dunklen Materie''' von [[Joachim Stiller]] geht noch wieder einen anderen Weg. Stiller bezweifelt, dass Kepler übrahaupt auf Spieralgalaxien anwendbar ist, weil es sich bei ihnen nicht um "zentralmassendominirte Systeme" handelt, was aber per Definition die Grundvoraussetzung für die Anwendung von Kepler sei. Die Physiker bekämen so föllig haarsträubende Rechnungen. Sie verstünden praktisch ihre einfachsten Grundlagen nicht mehr. Rechnet man aber mit Newton, und nicht mit Kepler, geht die Rechnung plötzlich sauber auf. Dunkle Materie braucht es dann zur Erklärung der Rotationkurven von Spirlagalaxien "nicht" mehr. Trotzdem ist ja ein vielfaches an Masse im Verhältnis zu sichtbaren Materie da, aber eben nur "um" die stellare Scheibe "herum", sozusagen in deren Verlängerung. Und dafür reicht einfacher Waserstoff völlig aus. Eine verblüffende Idee, die leider selten zur Kenntnis genommem und noch seltener überhaupt diskutiert wird. Für einen Nichtakademiker ist ein Plot von "diesem" Kaliber schon eine reife Leistung.
Während die Aufklärung stark auf die Freiheit des einzelnen Individuums abstellt, zielt der Konfuzianismus auf die Rolle jedes Einzelnen im gesamtgesellschaftlichen Beziehungsnetzwerk ab.


== Zitate ==
Die Basis der konfuzianischen [[Staatstheorie]] begründet sich auf dem Anspruch der moralischen Vervollkommnung der Gesellschaft. Der Mensch lebt in [[Hierarchie|hierarchisch]] strukturierten sozialen Geflechten, in denen jede Person eine bestimmte soziale Rolle innehat und sich gemäß dieser verhalten muss.


:"Die Rotationskurven sind doch nicht "abgeflacht" (???), sondern "gleichbleibend hoch"... Das ist ein riesengroßer Unterschied... Zumindest vom goetheanistischen Standpunkt..." ([[Joachim Stiller]])
Der Grundbaustein aller sozialen Geflechte ist die [[Familie]], dessen Oberhaupt der Ehemann beziehungsweise Vater ist. Das Verhalten des Familienoberhaupts bestimmt das moralische Verhalten der Familienmitglieder. Der hierarchischen Ordnung der Familie zufolge bringen jüngere Familienmitglieder den Älteren Respekt und Gehorsam entgegen. Ein ebensolches Hierarchieverhältnis besteht auch zwischen der Ehefrau und dem zu ehrenden Ehemann. Die hierarchisch unter der [[Schutzherrschaft]] des höhergestellten Familienmitgliedes stehenden Familienmitglieder bringen diesem Ehre, Respekt und Gehorsam entgegen und erfahren im Gegenzug dafür Liebe, Schutz und Leitfunktion des Familienoberhaupts.
 
Konfuzius zufolge birgt jede Stellung in der Gesellschaft Privilegien und Pflichten, sodass ein fest gegliederter Organismus entsteht, der Struktur und Frieden in der Gesellschaft begründet. Folglich ist für das friedliche Zusammenleben der Menschen in erster Linie notwendig, dass es dem Individuum sowie den Familien gut geht, um darauf aufbauend den Staat in Ordnung zu bringen<ref>{{Literatur |Autor=Kung-Chuan Hsiao |Hrsg=Princeton University Press |Titel=History of Chinese Political Thought, Volume 1. From the Beginnings to the Sixth Cen-tury, A.D. |Datum= |ISBN=}}</ref>
 
“Their persons being cultivated, their families were regulated. Their families being regulated,  their states were rightly governed. Their states being rightly governed, the whole kingdom was made tranquil and happy” (Konfuzius, [[Das Große Lernen|Da Xue]], Übersetzung von James Legge)
 
Der Staat wird in der konfuzianischen Staatslehre analog zur hierarchischen Struktur der Familie gedacht. Das [[Staatsoberhaupt]] verdient sich diese Position durch die besondere moralische Vorbildfunktion, die durch Schutz- und Leitfunktion bewiesen wurde. Im Gegenzug verpflichtet sich das Staatsoberhaupt, beispielsweise mittels Ernährungssicherung und Bildung, ein friedliches Umfeld zu schaffen<ref>{{Literatur |Autor=A.T. Nuyen |Hrsg=Philosophy East and West 63.2 |Titel=The ‘Mandate of Heaven’: Mencius and the Divine Command Theroy of political Legit-imacy |Datum= |ISBN=}}</ref>.
 
Für das Regieren wird auf zwei Mechanismen zurückgegriffen: die moralische Vorbildfunktion des Herrschers und ein System aus Strafen und Anreizen. Die moralische Vorbildfunktion des Herrschers wird dabei klar bevorzugt. Ist der Herrscher gut, so Konfuzius, dann folgen seine Untertanen ihm ohne jede Androhung von Strafe. Wenn er hingegen selbst unmoralisch handelt, wird auch der Staat zwangsläufig in Chaos verfallen. Moralisch zu handeln bedeutet dabei in erster Linie, sich gemäß seinem Platz in der gesellschaftlichen Hierarchie zu verhalten. Gleichzeitig gesteht Konfuzius sich ein, dass nicht alle Menschen allein durch die moralische Vorbildfunktion des Herrschers geführt werden können. Als zusätzliches Regierungsinstrument werden für einen Teil der Bevölkerung daher Anreize und Strafen befürwortet. Diese haben aber einen untergeordneten Stellenwert und sollten soweit möglich durch moralisches Vorbild ersetzt werden. Sie werden auch als weit weniger effektiv angesehen, da die Bevölkerung ohne moralisches Vorbild nur versuchen werde, die Strafen zu vermeiden, ohne den moralischen Grundsatz zu verinnerlichen<ref>{{Literatur |Autor=Louis D. Hayes |Hrsg=M.E. Sharpe |Titel=Political Systems of East Asia. China, Korea, and Japan |Datum= |ISBN=}}</ref>.
 
== Konfuzianismus als Religion ==
 
[[Datei:ConfuciusTempleTaipei.jpg|mini|[[Konfuziustempel (Taipeh)|Konfuziustempel, Taipeh]]]]
 
Die Frage, ob der Konfuzianismus eine Religion, Philosophie, Wissenschaft oder soziale Lehre ist, geht an der religiösen Wirklichkeit Ostasiens vorbei. So finden sich im Konfuzianismus allgemein verbreitete religiöse Elemente Ostasiens wie die Verwendung des Begriffs [[Dao]] und der Ahnenkult. Konfuzianische Elemente sind aber auch in viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens eingedrungen. Der Konfuzianismus ist eine Lehre unter anderen, die sich nicht gegenseitig ausschließen, sondern kombinieren lassen.
 
Institutionell waren die Zentren des Konfuzianismus die Miao, „Konfuzius-Tempel“. Hier wurden der Gründer und seine Schüler rituell verehrt als Schöpfer und Ursprung der Lehre, als Beschützer, von den Angehörigen der Kong-Sippe als mythischer Ahnherr. Einzelne Verehrer des Konfuzius baten hier um das Bestehen von Prüfungen oder gute soziale Beziehungen. Die mit dem Staat verbundenen Tempel richteten oftmals große Rituale für den Hof aus. Zudem waren die Konfuzius-Tempel oft Lehranstalten und Prüfungsinstanzen des ebenfalls ritualisierten kaiserlichen Prüfungssystems.
 
Die Bedeutung des institutionellen Konfuzianismus erhielt einen schweren Schlag durch die Abschaffung des Prüfungssystems und andere Veränderungen der Moderne. Wenngleich der Konfuzianismus immer noch einigen Einfluss ausübt und der Meister weiterhin rituell verehrt wird, wird er doch meist nicht mehr als eigene Religion genannt. Statistiken haben nur einen geringen Aussagewert über die tatsächliche Verbreitung.
 
Im Jahr 1995 wurde der Konfuzianismus in [[Südkorea]] zur Religion erklärt und hat dort etwa 10 Millionen Anhänger. In [[Indonesien]] gehört der Konfuzianismus zu den fünf offiziell anerkannten Religionen.
 
== Kritik ==
 
Gerade im Westen erscheint die Instrumentalisierung des Konfuzianismus durch autoritäre Regime wie etwa in Singapur bedenklich. [[Max Weber]] sah in der konfuzianischen Ethik den Ursprung für Chinas Rückständigkeit während des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.<ref>Webers Rekonstruktion des Konfuzianismus geht auf ein Fehlurteil zurück, so Wolfgang Schluchter: ''Die Entstehung des modernen Rationalismus. Eine Analyse von Max Webers Entwicklungsgeschichte des Okzidents''. 1. Aufl. Frankfurt am Main 1988. ISBN 3-518-28947-0. S. 34 mit einem Verweis auf die in Fußnote 46 angegebene Literatur</ref> Dies war nicht allein die Meinung Webers, sondern wurde von der Mehrheit der chinesischen Intellektuellen am Ende des 19. Jahrhunderts auch so gesehen. Dies führte dazu, dass man europäische Gesellschaftsformen als überlegen ansah. Als man nach Ersatz für den Konfuzianismus suchte, wollte man jedoch nicht einfach den Kapitalismus kopieren, sondern ein fortschrittlicheres System etablieren. Dies führte zur allgemeinen Akzeptanz des Kommunismus, den man für die Gesellschaftsform der Zukunft hielt.
 
Doch auch in früheren Zeiten ist der Konfuzianismus gerade in seinem Ursprungsland China oft stark kritisiert worden. Während der [[Zeit der Streitenden Reiche]] geschah dies vor allem von Seiten der Daoisten, [[Mohismus|Mohisten]] und natürlich der [[Legalismus|Legalisten]], die dem Konfuzianismus eine übermäßige Betonung des Rituellen vorwarfen. Für [[Zhuangzi]] lief die konfuzianische Ethik oftmals auf Heuchelei hinaus. Nach der Reichseinigung und dem Sturz der ersten kaiserlichen Dynastie ([[Qin-Dynastie|Qin]]) wurde der Konfuzianismus unter den Han Staatsdoktrin und verschmolz mit Elementen des Legalismus zur dominanten Philosophie Chinas.
 
Die Entstehung des [[Neokonfuzianismus]] konsolidierte die inzwischen 1400 Jahre alte Lehre endgültig, doch der Konflikt mit den westlichen Mächten und Japan in den letzten 100 Jahren der [[Qing-Dynastie]] führte Teilen der chinesischen Bildungselite die Rückständigkeit ihres Landes vor Augen. Zunächst wurde versucht, westliche Technologie mit konfuzianischer Ethik zu verbinden (sog. Selbststärkung).
Doch während des frühen 20. Jahrhunderts wurden Stimmen unter den Intellektuellen lauter, die die Abschaffung der traditionellen chinesischen Kultur als einziges Mittel zur Rettung des Landes ansahen – für sie war diese Kultur der Grund für Chinas Schwäche, und in erster Linie geriet der Konfuzianismus ins Kreuzfeuer der Kritik. Auch nach der [[Xinhai-Revolution]] von 1911 ({{zh|kurz=|c=辛亥革命|p=Xīnhài Gémìng}}) blieb China Spielball ausländischer Mächte: die [[21 Forderungen]] Japans zeigten Chinas Schwäche genauso wie der [[Friedensvertrag von Versailles]] nach dem Ersten Weltkrieg, welche 1919 Chinas Nationalisten erzürnten. Die [[Bewegung des 4. Mai]] entstand; ihr Anliegen war die Modernisierung und der erneute Aufstieg Chinas. Das Ziel, China als Nation wieder erstarken zu lassen, konnte nach Ansicht liberaler und linksgerichteter Studenten nur durch die Zerschlagung der eigenen Kultur erreicht werden- Aberglaube, Ahnenkult und kindliche Pietät galten fortan als gefährliche Relikte der Vergangenheit, als „Müll“, der den Fortschritt der chinesischen Nation unmöglich mache.
 
Kaum 50 Jahre später sollten ihre Forderungen gewissermaßen in die Tat umgesetzt werden – in der [[Kulturrevolution]]. Während der Anti-Lin, Anti-Kong Kampagne wurde der Konfuzianismus als Relikt des chinesischen Feudalismus (nach marxistischer Theorie) zum Hindernis für den Aufbau einer sozialistischen Gesellschaftsordnung erklärt, wobei allerdings der eigentliche Zweck die Beseitigung politischer Gegner Maos und der damaligen Führer der Kommunistischen Partei [[Liu Shaoqi]], [[Deng Xiaoping]] und [[Peng Zhen]] war. In der modernen chinesischen Literatur kommt diese Kritik gerade in den Werken [[Lu Xun]]s zum Tragen: subtil wird der Konfuzianismus dort als Hemmnis für Chinas Fortschritt angeprangert. Menschliche Zwischenbeziehungen verkämen im Konfuzianismus zu Entfremdung und „Menschenfresserei“, so in der Kurzgeschichte ''[[Tagebuch eines Verrückten]]''.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Dunkle Materie}}
* {{WikipediaDE|Kategorie:Konfuzianismus}}
* {{WikipediaDE|Silk-Dämpfung}}
* {{WikipediaDE|Konfuzianismus}}
* {{WikipediaDE|Erziehung in China}}


== Literatur ==
== Literatur ==
'''Bücher'''
* Martina Darga: ''Konfuzius''. Hugendubel, Kreuzlingen 2001, ISBN 3-7205-2193-1 (Reihe Diederichs Kompakt)
* David B. Cline: ''Die Suche nach Dunkler Materie.'' In: ''Spektrum der Wissenschaft.'' 10, 5, Oktober 2003, {{ISSN|0170-2971}}, S. 44–51.
* Hans van Ess: ''Der Konfuzianismus''. Beck, München 2003, ISBN 3-406-48006-3.
* David B. Cline (Hrsg.): ''Sources and detection of dark matter and dark energy in the universe.'' Springer, Berlin u. a. 2001, ISBN 3-540-41216-6 ''(Physics and astronomy online library).''
* Xuewu Gu: ''Konfuzius zur Einführung''. Junius-Verlag, Hamburg 2002, ISBN 3-88506-361-1.
* Ken Freeman, Geoff McNamara: ''In search of dark matter.'' Springer, Berlin u. a. 2006, ISBN 0-387-27616-5 ''(Springer Praxis books in popular astronomy).''
* Chun-chieh Huang: ''Konfuzianismus: Kontinuität und Entwicklung''. transcript, Bielefeld 2009, ISBN 978-3-8376-1048-2.
* Dan Hooper: ''Dunkle Materie. Die kosmische Energielücke.'' Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-8274-2030-5 ''(Spektrum-Akademischer-Verlag-Sachbuch).''
* Konfuzius: ''Gespräche = Lun Yü''. Marix-Verlag, Wiesbaden 2005, ISBN 3-86539-008-0 (übers. von Richard Wilhelm)
* H. V. Klapdor-Kleingrothaus, R. Arnowitt (Hrsg.): ''Dark matter in astro- and particle physics.'' Springer, Berlin u. a. 2005, ISBN 3-540-26372-1.
* Konfuzius: ''Gespräche = Lun yu''. Reclam, Stuttgart 2003 ISBN 3-15-059656-4 (übers. von Ralf Moritz)
* Adalbert W. A. Pauldrach: ''Das Dunkle Universum. Der Wettstreit Dunkler Materie und Dunkler Energie: Ist das Universum zum Sterben geboren?'' Springer Spektrum 2015. ISBN 3642553729.
* Konfuzius: ''Schulgespräche = Gia Yü''. Diederichs, München 1997, ISBN 3-424-00696-3 (übersetzt von Richard Wilhelm)
* Lisa Randall: ''Dunkle Materie und Dinosaurier. Die erstaunlichen Zusammenhänge des Universums.'' S. Fischer, Frankfurt am Main 2016. ISBN 978-3-10-002194-6.
* Konfuzius: ''Das Große Lernen = Da Xue.'' Chinese Text Project, 2007. Web. 18. Januar 2016. <<nowiki>http://ctext.org/analects</nowiki>>
* Wolfgang Rau: ''Auf der Suche nach der Dunklen Materie.'' In: ''Sterne und Weltraum.'' 44, 1, 2005, {{ISSN|0039-1263}}, S. 32–42.
* Eun-Jeung Lee: ''Anti-Europa. Die Geschichte der Rezeption des Konfuzianismus und der konfuzianischen Gesellschaft seit der frühen Aufklärung. Eine ideengeschichtliche Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der deutschen Entwicklung''. Lit-Verlag, Münster 2003, ISBN 3-8258-6206-2 (zugl. Habilitationsschr. Universität Halle/Saale 2002)
* Robert H. Sanders: ''The Dark Matter Problem. A Historical Perspective.'' Cambridge University Press, Cambridge u. a. 2010, ISBN 978-0-521-11301-4.
* James Legge: ''The Chinese Classics''. SMC Books, Taipei 1983.
* James Trefil: ''Fünf Gründe, warum es die Welt nicht geben kann.'' Rowohlt, Reinbek 1997, ISBN 3-499-19313-2.
** 1/2 - ''Confucian analects'', ISBN 957-638-039-1.
* Boris Lemmer, Benjamin Bahr, Rina Piccolo: ''Quirky Quarks: Mit Cartoons durch die unglaubliche Welt der Physik'', Springer Verlag 2017, ISBN 978-3662502587, eBook ISBN 978-3-662-50259-4 (pdf), {{ASIN|B01MQRB6YZ}} (kindle)
** 3. - ''The Sho king'', ISBN 957-638-040-5.
 
** 4. - ''The She king'', ISBN 957-638-041-3.
'''Aufsätze:'''
** 5. - ''The CH'un ts'ew'', ISBN 957-638-042-1.
* Wolfgang Rau: ''Auf der Suche nach der Dunklen Materie.'' In: ''Sterne und Weltraum.'' 44, 1, 2005, {{ISSN|0039-1263}}, S. 32–42.
* Gregor Paul: ''Konfuzius''. Herder, Freiburg/B. 2001, ISBN 3-451-05069-2.
* David B. Cline: ''Die Suche nach Dunkler Materie.'' In: ''Spektrum der Wissenschaft.'' 10, 5, Oktober 2003, {{ISSN|0170-2971}}, S. 44–51.
* Heiner Roetz: ''Konfuzius''. Reihe: „Denker“. Beck, München 1995. 3. Aufl. 2006, ISBN 3-406-43929-2
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/sonstiges_wasserstoffhypothese2.pdf Das Problem der Dunklen Materie gelöst! - Zur Waserstoffhypothese der Dunklen Materie] PDF
* Volker Zotz: ''Konfuzius''. Rowohlt, Reinbek 2000, ISBN 3-499-50555-X.
* Markus Hattstein: ''Die Weltreligionen''. Tandem 2005, ISBN 3-8331-1406-1.
* Ralf Moritz: Konfuzius. Gespräche (Übersetzung und Herausgabe), 1. Auflage: Leipzig, 1982.
* Louis D. Hayes: ''Poltical Systems of East Asia. China, Korea and Japan.'' New York: M.E. Sharpe, 2012.
* A.T. Nuyen: “The ‘Mandate of Heaven’: Mencius and the Divine Command Theroy of political Legitimacy”. ''Philosophy East & West'' 63.2 (2013): 113-26.
* Kung-chuan Hsiao: ''History of Chinese Political Thought, Volume 1. From the Beginnings to the Sixth Century, A.D.'' Berlin, Boston: Princeton University Press, 2015.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Dark matter|Dunkle Materie}}
{{Commonscat|Confucianism|Konfuzianismus}}
{{Wiktionary}}
{{Wiktionary}}
* [http://www.wissenschaft-online.de/artikel/1039977 ''Das kosmologische Standardmodell auf dem Prüfstand.''] Spektrum der Wissenschaft, August 2010 (PDF, 10 Seiten, 314&nbsp;KiB).
* [http://people.roma2.infn.it/~dama/web/home.html The DAMA Project]
* [http://www.weltderphysik.de/gebiet/astro/dunkle-materie-und-dunkle-energie/ Artikelsammlung zu Dunkler Materie.] In: ''WeltDerPhysik.de.''
* ''[http://www.issibern.ch/PDF-Files/Spatium_7.pdf In Search of the Dark Matter in the Universe.]'' ISSI-Publikation (englisch, PDF, 695&nbsp;KiB).
* {{Webarchiv | url=http://timms.uni-tuebingen.de/Browser/Browser01.aspx?path=/Universit%C3%A4t+T%C3%BCbingen/Mathematisch-Naturwissenschaftliche+Fakult%C3%A4t/Physik/Lecture+Astroparticle+Physics+-+Dark+Matter+SoSe+2005/ | archive-is=20130212091325 | text=''Dark Matter.''}}. Lecture Astroparticle Physics. Videoaufzeichnungen einer Vorlesung zum Thema ''Dunkle Materie.'' Auf TIMMS, dem Tübinger Internet Multimedia Server der Universität Tübingen.


== Einzelnachweise ==
* Gregor Paul: ''[http://dcg.de/paul/biblio.html Konfuzius und Konfuzianismus. Kommentierte Auswahl-Bibliographie]''
* Tilman Spengler: „[http://www.zeit.de/2007/10/Religion-Konfuzianismus Ein jeder an seinem Platz]“, in: ''DIE ZEIT'', 1. März 2007 Nr. 10.
* Diakon George Maximov: „[http://de.bogoslov.ru/text/1875775.html Der Konfuzianismus als Religion]“.
 
== Einzelbelege ==
<references />
<references />


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[[Kategorie:Wichtige, auch von der Anthroposophie geteilte und vertretene klassische, neue oder geänderte Theorie]]
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[[Kategorie:Dunkle Materie|!]]
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Version vom 18. Oktober 2019, 21:33 Uhr

Konfuzianischer Tempel in Kaohsiung, Taiwan

Konfuzianismus (chin. 儒家思想, Rújiā sīxiǎng „Ideen der Anhänger der Schule der Gelehrten“) ist der Begriff für Philosophien und politische Vorstellungen, die sich in die Tradition des Konfuzius und seiner Schüler stellen. Konfuzius’ Schule wird in China auch als Rujia (儒家) bezeichnet, was Schule der Gelehrten bedeutet. Der heutige Begriff Konfuzianismus geht auf christliche Missionare zurück, die im 17. Jahrhundert den Namen des Begründers der Schule, 孔子 / 孔夫子 (Kongzi / Kongfuzi) latinisierten. Konfuzius wurde von seinen Anhängern als Vorbild und Ideal verehrt, seine moralischen Lehren und eigene Lebensweise als mustergültig angesehen. Der Konfuzianismus gehört neben dem Buddhismus und Daoismus zu den „Drei Lehren“. Er prägt seit vielen Jahrhunderten die chinesische Kultur und Gesellschaft und beeinflusst den Alltag in China, Japan, Korea, Singapur, Vietnam und auf Taiwan. Ab dem 16. Jahrhundert wurden seine Lehren in Europa durch Berichte des Missionars Matteo Ricci bekannt. Im Jahr 1687 folgte die Übersetzung seiner Schriften ins Lateinische durch Pater Prospero Intorcetta.

„Leben und Werke des Konfuzius“, von Prospero Intorcetta, 1687

Konfuzius

Hauptartikel: Konfuzius

Kǒng Zǐ, „Meister Kung“, Konfuzius wurde 551 v. Chr. in der Stadt Qufu im chinesischen Staat Lu ( / ), in der heutigen Provinz Shandong unter dem Namen Kong Qiu (孔丘) geboren. Der Sohn eines Heerführers entstammte dem verarmten Adelsgeschlecht der Kong und genoss eine gute Erziehung. Schon früh zeigte er ein großes Interesse an den geistigen Traditionen Chinas. Konfuzius war als Lehrer und Berater tätig, zeitweilig auch als Minister des Staates Lu, und verbrachte lange Jahre im Exil. Ab 496 v. Chr. zog Konfuzius 13 Jahre lang mit seinen Schülern durch die Lande, studierte unter anderem Musik und alte Bräuche. In dieser Zeit soll er auch Laozi getroffen haben, einen weiteren bedeutenden Philosophen des alten China, der als Begründer des Daoismus gilt. Konfuzius starb in seiner Heimat, vermutlich im Jahr 479 v. Chr. Nach seinem Tod erlangte er höchste staatliche Ehren:

  • Der Kaiser besuchte sein Grabmal.
  • Ihm wurden Statuen errichtet.
  • Er erhielt die Würde eines chinesischen Kaisers.
  • Er wurde Gottheiten gleichgestellt.

Ziel von Konfuzius' Lehren war es, die mythologischen und religiösen Wertesysteme des chinesischen Feudalreiches zu erneuern. Als Ausweg aus dem politischen und sozialen Chaos sah er die Rückbesinnung auf die klassischen Tugenden.

Andere wichtige Personen

Mengzi

Mengzi gilt als der „zweite Weise“ des Konfuzianismus. Mengzi meinte, dass Menschenliebe und Gerechtigkeit in der Natur des Menschen lägen. Nur die Umwelt und die Emotionen würden ihn davon entfernen, weswegen die positiven Anlagen kultiviert werden müssten.

Xunzi

Xunzi setzte seinen Schwerpunkt auf die Lehre des Rituals. Im Gegensatz zu Mengzi sah er den Menschen als von Natur aus schlecht an, weswegen der Mensch diszipliniert werden müsse.

Die Lehre

Die fünf Konstanten (五常, Wǔ cháng)

Im Zentrum der Lehre steht der Mensch als Teil der Gesellschaft. Dieser soll nach moralisch-ethischer Vervollkommnung streben und sich hierfür an den fünf Konstanten (五常, wǔ cháng) bzw. Kardinaltugenden orientieren. Diese sind:

  • Menschlichkeit / Nächstenliebe (, rén)
  • Gerechtigkeit / Rechtschaffenheit ( / , )
  • Ritueller Anstand / Sittlichkeit ( / , ). Gemeint sind nicht Riten im westlichen Sinne, sondern formalisiertes Verhalten, das einen guten Menschen auszeichnet und die Voraussetzung für eine intakte Gesellschaftsordnung bildet; die Riten regeln sämtliche Lebensbereiche, d. h. nicht nur den Umgang mit anderen Menschen, sondern z. B. auch die Staatsführung und das Verhalten gegenüber unbelebten Dingen.
  • Weisheit (, zhì)
  • Aufrichtigkeit / Verlässlichkeit (, xìn)

Daraus werden auch die drei sozialen Pflichten abgeleitet:

  • Loyalität (, zhōng „Untertanentreue“)
  • Kindliche Pietät (, xiào „Folgsamkeit und Respekt gegenüber Eltern und Ahnen“)
  • Wahrung von Anstand und Sitte ( / , )

Weil Konfuzius' Meinung nach die Ordnung durch Achtung vor anderen Menschen und Ahnenverehrung erreichbar sei, erhielten Anstand und Sitte sowie kindliche Pietät die wichtigste Stellung im praktischen Leben. Kinder sollen die Ahnenverehrung fortsetzen, weswegen Kinderlosigkeit als großes Unglück gilt. Die Summe aller Tugenden ist die wirkliche Menschlichkeit (chin. 仁 ren). Sie allein zeigt, wer innerhalb der Ordnung loyal, gerecht und ehrlich handelt.

Wer dem Anstand und der Sitte entsprechend lebt – also der Etikette, den Riten und der Sitte nach – und sich für die Ahnen aufopfert, verändert sich allein dadurch zum Guten. Das löst einen Dominoeffekt aus, der auf seine Mitmenschen und schließlich den gesamten Kosmos wirkt, was die eigentliche Urordnung wiederherstellt. Das heißt:

  • Verhalte ich mich korrekt, ist die Familie in Harmonie.
  • Wenn die Familien in Harmonie sind, ist es auch das Dorf.
  • Sind die Dörfer in Harmonie, ist es auch die Provinz.
  • Sind die Provinzen in Harmonie, dann ist es auch das Reich.
  • Sind die Reiche in Harmonie, dann ist es auch der Kosmos.

Deswegen soll der Mensch auch stets das Gemeinwesen und das Staatsinteresse im Auge haben.

Fünf menschliche Elementarbeziehungen (五倫 / 五伦, Wǔ lún)

  • Vater – Sohn (父子有親 / 父子有亲)
  • Herrscher – Untertan (君臣有義 / 君臣有义)
  • Ehemann – Ehefrau (夫婦有別 / 夫妇有别)
  • Älterer Bruder – Jüngerer Bruder (長幼有序 / 长幼有序)
  • Freund – Freund (朋友有信)

Aus konfuzianischer Sicht handelt es sich dabei im Wesentlichen um hierarchische Über- und Unterordnungsverhältnisse. Nur die Freund-Freund-Beziehung kann als eine Beziehung zwischen Gleichrangigen betrachtet werden.

Die fünf Beziehungen werden durch die Tugenden der Menschenliebe (, rén), der Rechtschaffenheit ( / , ) und der Pietät (, xiào „Kindespietät, Ehrerbietung“) bestimmt. Pietät bildet die Grundlage für das Familienleben und den Staat. Diese Pietät äußert sich in der Verehrung des Vererbten. Im Gegensatz zur Ehemann-Ehefrau-Beziehung, konnten die anderen Beziehungen auch damals schon geschlechtsübergreifend gesehen werden.

Die Frau untersteht drei Gehorsamkeitsbeziehungen:

  • Gehorsam gegenüber dem Vater, wenn sie jung ist
  • Gehorsam gegenüber ihrem Ehemann, wenn sie verheiratet ist
  • Gehorsam gegenüber ihrem erwachsenen Sohn, wenn sie verwitwet ist

Bedeutung des Studiums

Das Studium ist Voraussetzung für das Verständnis der Ordnung des Himmels und der Menschen. Lernen soll man allerdings nur ergänzend zum Denken. Konfuzius sagt also: „Lernen ohne zu denken ist sinnlos; aber denken ohne zu lernen ist gefährlich.“

Die Schriften

Konfuzius’ neun antike chinesische Werke sind Teil des chinesischen Kanons der Dreizehn Klassiker und können in zwei Gruppen eingeteilt werden: In die Fünf Klassiker und die Vier Bücher. Es muss jedoch beachtet werden, dass Konfuzius selbst – wie Sokrates – nichts niedergeschrieben hat. Seine „Lunyu“ (Gesammelten Worte) wurden erst von seinen Schülern zusammengestellt.

Die Fünf Klassischen Bücher

Die wu jing 五經 / 五经 (die 5 klassischen Bücher) gehen alle – bis auf das Chunqiu – auf die Zeit vor Konfuzius zurück. Sie wurden von ihm vorgefunden und für den Unterricht verwendet. Konfuzius schätzte es, dass sich darin auch Verhaltensregeln finden.[1]

  1. Yijing 易經 / 易经 = das Buch der Wandlungen ist ein Handbuch der Weissagungen, das vermutlich schon vor dem 11. Jhd. entstanden ist. Der philosophische Teil, in verschiedenen Anhängen vorhanden, stammt von verschiedenen Kommentatoren. Sie sind die gemeinsame Wurzel aller chinesischen Philosophenschulen. [2]
  2. Shijing 詩經 / 诗经 = das Buch der Lieder ist eine Auswahl antiker Gedichte.
  3. Shangshu 尚書 / 尚书 (auch Shujing, 書經 / 书经) = das Buch der Urkunden ist eine Sammlung historischer Urkunden.
  4. Chunqiu 春秋 = die Frühlings- und Herbstannalen ist eine Chronik über die Geschehnisse in China vom 8. Jhd. v. Chr. bis ins 5. Jhd. v. Chr.
  5. Liji 禮記 / 礼记 = das Buch der Riten enthält Verhaltensgrundsätze bei privaten und öffentlichen Ereignissen.

Ursprünglich gab es sechs Klassiker. Jüeh bzw. Das Buch über Musik und Tanz ist nicht mehr als eigenständiges Buch vorhanden.[3]

Die Vier Bücher

Unter der Bezeichnung Sishu (四書 / 四书Vier Bücher“) sind die vier kanonischen Bücher der konfuzianischen Lehre, die der Neokonfuzianer Zhu Xi in der Song-Dynastie so zusammenstellte, bekannt.

  1. Lunyu (論語 / 论语 „Die Analekten“) enthält die Lehrgespräche des Konfuzius, wie wir sie heute kennen.
  2. Daxue (大學 / 大学Das Große Lernen“) [im Buch der Riten enthalten]
  3. Zhongyong (中庸Maß und Mitte“) [im Buch der Riten enthalten]
  4. Mengzi (孟子 „Das Buch des Mengzi“)

Konfuzianismus als Gesellschaftsmodell und Staatsdoktrin

Die in Konfuzius' Tradition stehenden Denker werden in China unter dem Begriff Rujia zusammengefasst und entwickelten Vorstellungen, die den gesamten ostasiatischen Raum bis heute entscheidend prägen. Trotz verschiedener großer Brüche in der Geschichte, wie der legendären Verfolgung der Rujia unter dem chinesischen Kaiser Qin Shihuang im 3. Jh. v. Chr. oder der Verteufelung von Konfuzius durch Mao Zedong während der ersten vierzig Jahre der Volksrepublik China im vergangenen Jahrhundert, haben die humanistischen und klaren Vorstellungen, die Konfuzius geprägt hatte, durch ständige Neuinterpretation in den Epochen als Basis der Gesellschaftsform gedient und das Ideal von Besonnenheit und Mitgefühl geprägt.

Der Konfuzianismus selbst bildete die Staatsdoktrin zahlreicher Dynastien; ab der Han-Dynastie gab es ein umfassendes Prüfungssystem für Beamte, zu dem vor allem die umfassende Kenntnis konfuzianischer Lehren zählte. Infolge der „Bedrohung“ durch andere Weltanschauungen (chin. , Pinyin: jiào; bedeutet sowohl Lehre, Philosophie als auch Religion) wie Taoismus und Buddhismus entwickelte sich in der Song-Dynastie eine neue Strömung, der Neo-Konfuzianismus des Zhu Xi. Dieser Konfuzianismus tolerierte auch mystische Elemente, obgleich der „Meister“ einst sprach: „Wenn du das Leben noch nicht kennst, wie sollst du da den Tod verstehen!“ Zhu Xi stellte die Vier Bücher zusammen, die eine wichtige Grundlage für den Neo-Konfuzianismus des zweiten Jahrtausends darstellten.

Während die Aufklärung stark auf die Freiheit des einzelnen Individuums abstellt, zielt der Konfuzianismus auf die Rolle jedes Einzelnen im gesamtgesellschaftlichen Beziehungsnetzwerk ab.

Die Basis der konfuzianischen Staatstheorie begründet sich auf dem Anspruch der moralischen Vervollkommnung der Gesellschaft. Der Mensch lebt in hierarchisch strukturierten sozialen Geflechten, in denen jede Person eine bestimmte soziale Rolle innehat und sich gemäß dieser verhalten muss.

Der Grundbaustein aller sozialen Geflechte ist die Familie, dessen Oberhaupt der Ehemann beziehungsweise Vater ist. Das Verhalten des Familienoberhaupts bestimmt das moralische Verhalten der Familienmitglieder. Der hierarchischen Ordnung der Familie zufolge bringen jüngere Familienmitglieder den Älteren Respekt und Gehorsam entgegen. Ein ebensolches Hierarchieverhältnis besteht auch zwischen der Ehefrau und dem zu ehrenden Ehemann. Die hierarchisch unter der Schutzherrschaft des höhergestellten Familienmitgliedes stehenden Familienmitglieder bringen diesem Ehre, Respekt und Gehorsam entgegen und erfahren im Gegenzug dafür Liebe, Schutz und Leitfunktion des Familienoberhaupts.

Konfuzius zufolge birgt jede Stellung in der Gesellschaft Privilegien und Pflichten, sodass ein fest gegliederter Organismus entsteht, der Struktur und Frieden in der Gesellschaft begründet. Folglich ist für das friedliche Zusammenleben der Menschen in erster Linie notwendig, dass es dem Individuum sowie den Familien gut geht, um darauf aufbauend den Staat in Ordnung zu bringen[4]

“Their persons being cultivated, their families were regulated. Their families being regulated, their states were rightly governed. Their states being rightly governed, the whole kingdom was made tranquil and happy” (Konfuzius, Da Xue, Übersetzung von James Legge)

Der Staat wird in der konfuzianischen Staatslehre analog zur hierarchischen Struktur der Familie gedacht. Das Staatsoberhaupt verdient sich diese Position durch die besondere moralische Vorbildfunktion, die durch Schutz- und Leitfunktion bewiesen wurde. Im Gegenzug verpflichtet sich das Staatsoberhaupt, beispielsweise mittels Ernährungssicherung und Bildung, ein friedliches Umfeld zu schaffen[5].

Für das Regieren wird auf zwei Mechanismen zurückgegriffen: die moralische Vorbildfunktion des Herrschers und ein System aus Strafen und Anreizen. Die moralische Vorbildfunktion des Herrschers wird dabei klar bevorzugt. Ist der Herrscher gut, so Konfuzius, dann folgen seine Untertanen ihm ohne jede Androhung von Strafe. Wenn er hingegen selbst unmoralisch handelt, wird auch der Staat zwangsläufig in Chaos verfallen. Moralisch zu handeln bedeutet dabei in erster Linie, sich gemäß seinem Platz in der gesellschaftlichen Hierarchie zu verhalten. Gleichzeitig gesteht Konfuzius sich ein, dass nicht alle Menschen allein durch die moralische Vorbildfunktion des Herrschers geführt werden können. Als zusätzliches Regierungsinstrument werden für einen Teil der Bevölkerung daher Anreize und Strafen befürwortet. Diese haben aber einen untergeordneten Stellenwert und sollten soweit möglich durch moralisches Vorbild ersetzt werden. Sie werden auch als weit weniger effektiv angesehen, da die Bevölkerung ohne moralisches Vorbild nur versuchen werde, die Strafen zu vermeiden, ohne den moralischen Grundsatz zu verinnerlichen[6].

Konfuzianismus als Religion

Konfuziustempel, Taipeh

Die Frage, ob der Konfuzianismus eine Religion, Philosophie, Wissenschaft oder soziale Lehre ist, geht an der religiösen Wirklichkeit Ostasiens vorbei. So finden sich im Konfuzianismus allgemein verbreitete religiöse Elemente Ostasiens wie die Verwendung des Begriffs Dao und der Ahnenkult. Konfuzianische Elemente sind aber auch in viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens eingedrungen. Der Konfuzianismus ist eine Lehre unter anderen, die sich nicht gegenseitig ausschließen, sondern kombinieren lassen.

Institutionell waren die Zentren des Konfuzianismus die Miao, „Konfuzius-Tempel“. Hier wurden der Gründer und seine Schüler rituell verehrt als Schöpfer und Ursprung der Lehre, als Beschützer, von den Angehörigen der Kong-Sippe als mythischer Ahnherr. Einzelne Verehrer des Konfuzius baten hier um das Bestehen von Prüfungen oder gute soziale Beziehungen. Die mit dem Staat verbundenen Tempel richteten oftmals große Rituale für den Hof aus. Zudem waren die Konfuzius-Tempel oft Lehranstalten und Prüfungsinstanzen des ebenfalls ritualisierten kaiserlichen Prüfungssystems.

Die Bedeutung des institutionellen Konfuzianismus erhielt einen schweren Schlag durch die Abschaffung des Prüfungssystems und andere Veränderungen der Moderne. Wenngleich der Konfuzianismus immer noch einigen Einfluss ausübt und der Meister weiterhin rituell verehrt wird, wird er doch meist nicht mehr als eigene Religion genannt. Statistiken haben nur einen geringen Aussagewert über die tatsächliche Verbreitung.

Im Jahr 1995 wurde der Konfuzianismus in Südkorea zur Religion erklärt und hat dort etwa 10 Millionen Anhänger. In Indonesien gehört der Konfuzianismus zu den fünf offiziell anerkannten Religionen.

Kritik

Gerade im Westen erscheint die Instrumentalisierung des Konfuzianismus durch autoritäre Regime wie etwa in Singapur bedenklich. Max Weber sah in der konfuzianischen Ethik den Ursprung für Chinas Rückständigkeit während des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.[7] Dies war nicht allein die Meinung Webers, sondern wurde von der Mehrheit der chinesischen Intellektuellen am Ende des 19. Jahrhunderts auch so gesehen. Dies führte dazu, dass man europäische Gesellschaftsformen als überlegen ansah. Als man nach Ersatz für den Konfuzianismus suchte, wollte man jedoch nicht einfach den Kapitalismus kopieren, sondern ein fortschrittlicheres System etablieren. Dies führte zur allgemeinen Akzeptanz des Kommunismus, den man für die Gesellschaftsform der Zukunft hielt.

Doch auch in früheren Zeiten ist der Konfuzianismus gerade in seinem Ursprungsland China oft stark kritisiert worden. Während der Zeit der Streitenden Reiche geschah dies vor allem von Seiten der Daoisten, Mohisten und natürlich der Legalisten, die dem Konfuzianismus eine übermäßige Betonung des Rituellen vorwarfen. Für Zhuangzi lief die konfuzianische Ethik oftmals auf Heuchelei hinaus. Nach der Reichseinigung und dem Sturz der ersten kaiserlichen Dynastie (Qin) wurde der Konfuzianismus unter den Han Staatsdoktrin und verschmolz mit Elementen des Legalismus zur dominanten Philosophie Chinas.

Die Entstehung des Neokonfuzianismus konsolidierte die inzwischen 1400 Jahre alte Lehre endgültig, doch der Konflikt mit den westlichen Mächten und Japan in den letzten 100 Jahren der Qing-Dynastie führte Teilen der chinesischen Bildungselite die Rückständigkeit ihres Landes vor Augen. Zunächst wurde versucht, westliche Technologie mit konfuzianischer Ethik zu verbinden (sog. Selbststärkung). Doch während des frühen 20. Jahrhunderts wurden Stimmen unter den Intellektuellen lauter, die die Abschaffung der traditionellen chinesischen Kultur als einziges Mittel zur Rettung des Landes ansahen – für sie war diese Kultur der Grund für Chinas Schwäche, und in erster Linie geriet der Konfuzianismus ins Kreuzfeuer der Kritik. Auch nach der Xinhai-Revolution von 1911 (辛亥革命, Xīnhài Gémìng) blieb China Spielball ausländischer Mächte: die 21 Forderungen Japans zeigten Chinas Schwäche genauso wie der Friedensvertrag von Versailles nach dem Ersten Weltkrieg, welche 1919 Chinas Nationalisten erzürnten. Die Bewegung des 4. Mai entstand; ihr Anliegen war die Modernisierung und der erneute Aufstieg Chinas. Das Ziel, China als Nation wieder erstarken zu lassen, konnte nach Ansicht liberaler und linksgerichteter Studenten nur durch die Zerschlagung der eigenen Kultur erreicht werden- Aberglaube, Ahnenkult und kindliche Pietät galten fortan als gefährliche Relikte der Vergangenheit, als „Müll“, der den Fortschritt der chinesischen Nation unmöglich mache.

Kaum 50 Jahre später sollten ihre Forderungen gewissermaßen in die Tat umgesetzt werden – in der Kulturrevolution. Während der Anti-Lin, Anti-Kong Kampagne wurde der Konfuzianismus als Relikt des chinesischen Feudalismus (nach marxistischer Theorie) zum Hindernis für den Aufbau einer sozialistischen Gesellschaftsordnung erklärt, wobei allerdings der eigentliche Zweck die Beseitigung politischer Gegner Maos und der damaligen Führer der Kommunistischen Partei Liu Shaoqi, Deng Xiaoping und Peng Zhen war. In der modernen chinesischen Literatur kommt diese Kritik gerade in den Werken Lu Xuns zum Tragen: subtil wird der Konfuzianismus dort als Hemmnis für Chinas Fortschritt angeprangert. Menschliche Zwischenbeziehungen verkämen im Konfuzianismus zu Entfremdung und „Menschenfresserei“, so in der Kurzgeschichte Tagebuch eines Verrückten.

Siehe auch

Literatur

  • Martina Darga: Konfuzius. Hugendubel, Kreuzlingen 2001, ISBN 3-7205-2193-1 (Reihe Diederichs Kompakt)
  • Hans van Ess: Der Konfuzianismus. Beck, München 2003, ISBN 3-406-48006-3.
  • Xuewu Gu: Konfuzius zur Einführung. Junius-Verlag, Hamburg 2002, ISBN 3-88506-361-1.
  • Chun-chieh Huang: Konfuzianismus: Kontinuität und Entwicklung. transcript, Bielefeld 2009, ISBN 978-3-8376-1048-2.
  • Konfuzius: Gespräche = Lun Yü. Marix-Verlag, Wiesbaden 2005, ISBN 3-86539-008-0 (übers. von Richard Wilhelm)
  • Konfuzius: Gespräche = Lun yu. Reclam, Stuttgart 2003 ISBN 3-15-059656-4 (übers. von Ralf Moritz)
  • Konfuzius: Schulgespräche = Gia Yü. Diederichs, München 1997, ISBN 3-424-00696-3 (übersetzt von Richard Wilhelm)
  • Konfuzius: Das Große Lernen = Da Xue. Chinese Text Project, 2007. Web. 18. Januar 2016. <http://ctext.org/analects>
  • Eun-Jeung Lee: Anti-Europa. Die Geschichte der Rezeption des Konfuzianismus und der konfuzianischen Gesellschaft seit der frühen Aufklärung. Eine ideengeschichtliche Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der deutschen Entwicklung. Lit-Verlag, Münster 2003, ISBN 3-8258-6206-2 (zugl. Habilitationsschr. Universität Halle/Saale 2002)
  • James Legge: The Chinese Classics. SMC Books, Taipei 1983.
  • Gregor Paul: Konfuzius. Herder, Freiburg/B. 2001, ISBN 3-451-05069-2.
  • Heiner Roetz: Konfuzius. Reihe: „Denker“. Beck, München 1995. 3. Aufl. 2006, ISBN 3-406-43929-2
  • Volker Zotz: Konfuzius. Rowohlt, Reinbek 2000, ISBN 3-499-50555-X.
  • Markus Hattstein: Die Weltreligionen. Tandem 2005, ISBN 3-8331-1406-1.
  • Ralf Moritz: Konfuzius. Gespräche (Übersetzung und Herausgabe), 1. Auflage: Leipzig, 1982.
  • Louis D. Hayes: Poltical Systems of East Asia. China, Korea and Japan. New York: M.E. Sharpe, 2012.
  • A.T. Nuyen: “The ‘Mandate of Heaven’: Mencius and the Divine Command Theroy of political Legitimacy”. Philosophy East & West 63.2 (2013): 113-26.
  • Kung-chuan Hsiao: History of Chinese Political Thought, Volume 1. From the Beginnings to the Sixth Century, A.D. Berlin, Boston: Princeton University Press, 2015.

Weblinks

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 Wiktionary: Konfuzianismus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelbelege

  1. Feng Youlan (Fung You-Lan): A short history of Chinese philosophy. New York 1966, 30. Auflage, p. 39.
  2. Vgl. Shaoping Gan: Die chinesische Philosophie. Darmstadt 1997, S. 34.
  3. Feng Youlan (Fung You-Lan): A short history of Chinese philosophy. New York 1966, 30. Auflage, p. 39.
  4.  Kung-Chuan Hsiao: History of Chinese Political Thought, Volume 1. From the Beginnings to the Sixth Cen-tury, A.D..
  5.  A.T. Nuyen: The ‘Mandate of Heaven’: Mencius and the Divine Command Theroy of political Legit-imacy.
  6.  Louis D. Hayes: Political Systems of East Asia. China, Korea, and Japan.
  7. Webers Rekonstruktion des Konfuzianismus geht auf ein Fehlurteil zurück, so Wolfgang Schluchter: Die Entstehung des modernen Rationalismus. Eine Analyse von Max Webers Entwicklungsgeschichte des Okzidents. 1. Aufl. Frankfurt am Main 1988. ISBN 3-518-28947-0. S. 34 mit einem Verweis auf die in Fußnote 46 angegebene Literatur


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