Joachim Stiller und Hygiene: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Bild 29x.jpg|mini|Joachim Stiller in seiner Wohnung (2014)]]
[[Datei:OCD handwash.jpg|mini|Das [[Händewaschen|Waschen der Hände]] ist eine von zahlreichen hygienischen Maßnahmen im Alltag]]


'''Joachim Stiller''' (* [[Wikipedia:24. Juli|24. Juli]] [[Wikipedia:1968|1968]] in [[Wikipedia:Beckum|Beckum]]) ist ein deutscher [[Künstler]], [[Philosoph]] und [[Schriftsteller]]. Außerdem ist er ein [[Wikipedia:Kritik|kritischer]] [[Wikipedia:Anthroposoph|Anthroposoph]]<ref>[http://joachimstiller.de/anthroposophie.html Joachim Stiller: Seite für kritische Antrhoposophie]</ref> und [[Wikipedia:Manichäer|Neomanichäer]]. Außerdem hat er 2019 das Spiel "Polypol" erfunden und ist Ideengeber für die noch zu gründende Partei "Die Bunten" und den [[Wikipedia:Smiley|Smiley]] :mad:.
'''Hygiene''' oder '''Gesundheitspflege''' ist „die bewusste Vermeidung aller der Gesundheit drohenden Gefahren und die Betätigung gesundheitsmehrender Handlungen“ ([[w:Max Rubner|Max Rubner]], 1911).<ref>Helmut Siefert: ''Hygiene.'' In: ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' 2005, S. 647.</ref> Auch gemäß [[w:Weltgesundheitsorganisation|Weltgesundheitsorganisation WHO]] bezieht sich die ''Hygiene'' auf Bedingungen und Handlungen, die dazu dienen, die Gesundheit zu erhalten und die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Die [[w:Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie|Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie]] reduziert den Begriff auf „Erkennung, Behandlung und Prävention von Infektionskrankheiten“<ref>[http://www.dghm.org/linkerbereich/mitgliedschaftueberdiedghm/m_679 ''1906 – 2006 Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie''] Festschrift zum 100jährigen Bestehen der DGHM, S. 8.</ref>.


== Leben und Wirken ==
Die '''medizinische Hygiene''' umfasst zahlreiche spezifische Anwendungen, die dem Erhalt der Gesundheit dienen, z. B. Reinhaltung der Umwelt, Sterilisation von Geräten, Handhygiene, Wasser und Hygiene und sichere Entsorgung von medizinischem Abfall.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.who.int/topics/hygiene/en/ |titel=Topics: Hygiene |autor= |hrsg=WHO |werk=Web-Site |datum= |zugriff=2016-12-02}}</ref>


[[Datei:Bild 18.jpg|mini|Joachim Stiller: [[Stiller: Regie '68 (1996)|Regie' 68 (1996)]]]]
Das Fachgebiet Hygiene stellt die „Lehre von der Verhütung von Krankheiten und der Erhaltung, Förderung und Festigung der Gesundheit“ dar.<ref>Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg</ref><ref>{{Literatur |Autor= |Hrsg=K.-O. Gundermann |Titel=Lehrbuch der Hygiene : Umwelthygiene, Krankenhaushygiene, Individualhygiene, Sozialhygiene und öffentliches Gesundheitswesen, Epidemiologie |Auflage= |Verlag=G. Fischer |Ort=Stuttgart ; New York |Datum=1991 |ISBN=3-437-00593-6 |Seiten=}}</ref> Hygienefachpersonen werden als Hygieniker bezeichnet.
[[Datei:Bild 19.jpg|mini|Joachim Stiller: [[Stiller: Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg! (1999)|Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg! (1999)]]]]


Stiller versteht sich als [[Künstler]], [[Philosoph]] und [[Schriftsteller]], aber auch als [[Anthroposophie|anthroposophisch]] orientierter [[Sozialwissenschaft|Sozial-]], [[Wirtschaftswissenschaft|Wirtschafts-]] und [[Naturwissenschaft|Naturwissenschaftler]]. Er ist reiner [[Autodidakt]]. Er hat [[Wikipedia:Feldforschung|Feldstudien]] zu fast allen Bereichen der systematischen und historischen Philosophie betrieben. Stiller publiziert in erster Linie im [[Internet]]. So hat er seine sämtlichen Arbeiten und Schriften auf seiner Homepage veröffentlicht.  
Hygiene im weiteren Sinne ist die „Gesamtheit aller Bestrebungen und Maßnahmen zur Verhütung von Krankheiten und Gesundheitsschäden“.<ref>[http://www.gbe-bund.de/gbe10/abrechnung.prc_abr_test_logon?p_uid=gastg&p_aid=&p_knoten=FID&p_sprache=D&p_suchstring=8578 ausführliche Definition durch "Gesundheitsberichterstattung des Bundes"]</ref> In diesem Sinne umfasst Hygiene auch Aspekte der [[w:Luftqualität|Lufthygiene]], Wasserhygiene<ref>{{Internetquelle |url=https://www.meduniwien.ac.at/hp/hai/arbeitsgruppen/wasserhygiene/ |titel=Wasserhygiene |autor= |hrsg= |werk= |datum= |zugriff=2016-12-02}}</ref> bzw. [[w:Trinkwasserhygiene|Trinkwasserhygiene]], [[w:Lebensmittelsicherheit|Lebensmittelhygiene]], [[Arbeitsschutz|Arbeitshygiene]], [[w:Baukybernetik|Bauhygiene]]<ref>{{Internetquelle |url=https://bauhygiene.ch/ |titel=Institut für Bauhygiene |autor= |hrsg= |werk= |datum= |zugriff=2016-12-02}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.stadt-zuerich.ch/gud/de/index/departement/organisation/ugz/abteilung-energietechnik-und-bauhygiene.html |titel=Abteilung Energietechnik und Bauhygiene - Stadt Zürich |werk=www.stadt-zuerich.ch |zugriff=2016-12-02}}</ref>, Wohnhygiene<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/themen/mensch-gesundheit/wohngifte/gesundes-wohnen/wohnhygiene-und-haushaltprodukte.html |titel=Bundesamt für Gesundheit - Wohnhygiene und Haushaltprodukte |werk=www.bag.admin.ch |zugriff=2016-12-02}}</ref> sowie religiöser Vorschriften.


Während des Abiturs kam Stiller in Berührung mit dem [[Marxismus]], durch den er nachhaltig geprägt wurde. Er wurde mit nur 18 Jahren der jüngste OV-Vorsitzende der [[Wikipedia:Sozialistische Jugend Deutschlands - Die Falken|Sozialistischen Jugend Deutschlands - Die Falken]]. Nach dem Abitur wollte Stiller eigentlich Malerei studieren. Er begeisterte sich für Joseph Beuys, sah in Berlin die große Beuys-Rhetrospektive 1988 und geriet so an [[Wilhelm Schmundt]] und die [[Anthroposophie]]. Nach der [[Wikipedia:Deutsche Wiedervereinigung|Wende]] und dem Zusammenbruch der [[Wikipedia:Sowjetunion|Sowjetunion]], eine [[Wikipedia:Zäsur|Zäsur]], die praktisch alle [[Wikipedia:Revolution|revolutionären]] Träume zunichte machte, wandelte sich Stiller von einem Marxisten zu einem Anthropsophen. Aus dem [[Kommunismus|Kommunisten]] war ein [[Soziale Dreigliederung|Dreigliederer]] geworden, aus dem [[Materialismus|Materialisten]] ein [[Anthroposophie|Anthroposoph]] und aus aus dem [[Atheismus|Atheisten]] ein tief religiöser [[Christ]] und [[Esoteriker]]. Zu einem Kunststudium kam es hingegen nicht, nicht zuletzt, weil eine schwere psychische Erkrankung ([[Schizophrenie|Schizophrene Psychose]]) dies verhinderte. Auch ein angefangenes Studium der [[Soziologie]], [[Philosophie]] und [[Geschichte]] musste Stiller abbrechen. Lange Krankenhausaufenthalte schlossen sich an. Während seiner medizinsichen und beruflichen [[Wikipedia:Rehabilitation psychisch Kranker|Reha]] in [[Wikipedia:Lippstadt|Lippstadt]] griff er den Faden der Kunst wieder auf. Nun war klar, er würde nur noch Objekt und Zeichnungen machen, und zwar im Stile von Joseph Beuys. Stiller las alles, was er von Steiner in die Finger kriegen konnte, bewahrte sich aber immer auch einen kritischen Geist Steiner und der Anthroposophie gegenüber. Während seiner [[Wikipedia:Umschulung|Umschulung]] zum [[Wikipedia:Industriekaufmann|Industriekaufamm]] in [[Wikipedia:Hamm|Hamm]] nahm er Kontakt zum [[Internationales Kulturzentrum Achberg|Internationalen Kulturzentrum in Achberg]] auf, die ihn auch sofort nach Achberg einluden. Um die Jahrtausendwende war Stiller dann regelmäßiger Tagungsteilnehmer im Internationalen Kulturzentrum. Stiller hat bei [[Wilfried Heidt]] über zwei Konstitutionsprobleme gearbeitet, das des [[Sozialer Organismus|sozialen Organismus]] und das der [[Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft|Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft der Weihnachtstagung (AAG)]], ein damals viel diskutiertes Thema. Er hat auch die Entwicklung miterlebt, die zum Medianum-Bauimpuls geführt hat. Allerdings distanziert er sich heute ausdrücklich von diesem Projekt, das er für nicht zielführend hält.  
== Etymologie ==
Das Wort Hygiene stammt aus dem [[Altgriechische Sprache|Griechischen]]: {{lang|grc|ὑγιεινή [τέχνη]}} ''hygieiné [téchne]'' bedeutet „der Gesundheit dienende [Kunst]“. Es ist von {{lang|grc|ὑγίεια}} ''hygíeia'' „Gesundheit“ abgeleitet – dem Wort, mit dem auch die [[Griechische Götter|griechische Göttin]] der [[Gesundheit]], [[Hygieia]], bezeichnet wird.


Stiller ließ sich 2003 wegen seiner psychischen Erkrankung berenten und verwirklicht sich seitdem selbst. Er wurde zunächst [[Künstler]], dann [[Literatur|Literat]], dann [[Philosoph]], dann [[Dichter]] und schließlich [[Wikipedia:Aphoristiker|Aphoristiker]]. Ein Ausflug in die [[Schriftsteller|Prosaschriftstellerei]] brachte hingegen nicht so viel ein und wurde von ihm wieder aufgegeben, obwohl es an Ideen nicht gemangelt hätte. Am Ende wurde er aber ein moderner Enzyklopädist, der zeitweilig für vier Wikis arbeitet.
Der Zusammenhang mit der personifizierten Göttin ist seit dem 4. Jahrhundert vor Christus (bei [[Aristoteles]]) belegt und wurde im 2. Jahrhundert durch [[Galenos|Galen]] systematisiert.<ref>[[w:Gundolf Keil|Gundolf Keil]]: ''Hygieia.'' In: [[w:Werner E. Gerabek|Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' Walter de Gruyter, Berlin und New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 646 f.</ref>


Stiller wohnt seit 2000 in [[Wikipedia:Münster|Münster]]. Er führt dort das Leben eines [[Eremit|Eremiten]], der sich nach der [[Internationales Kulturzentrum Achberg|Achberger]] Enttäuschung weitestgehend aus dem gesellschafltichen Leben zurückgezogen hat.
Hygiene im engeren Sinn bezeichnet die Maßnahmen zur [[Krankheitsprävention|Vorbeugung]] gegen [[Infektionskrankheit]]en, insbesondere [[Körperpflege|Reinigung]], [[Desinfektion]] und [[Sterilisation]]. In der Alltagssprache wird das Wort Hygiene auch fälschlicherweise an Stelle von Sauberkeit verwendet, doch umfasst sie nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Aufgabenkreis der Hygiene.


== Werke ==
Die Arbeitshygiene befasst sich mit der Verhütung von [[w:Berufskrankheit|Berufskrankheit]]en.


[[Datei:Bild 20.jpg|mini|Joachim Stiller: Solidarität mit Chile (1986) - Die Erdkundalini bewegt sich von Tibet weg. Chile wird das neue spirituelle Zentrum der Welt.]]
== Geschichte ==
[[Datei:Bild 23x.jpg|mini|Joachim Stiller:Ich bin nicht aus Pappe (1996)]]
Hygienische Maßnahmen, darunter religiöse Gebote und Verbote sowie technische Bemühungen zur Versorgung mit sauberem Trinkwasser, sind weltweit und seit ältester Zeit nachweisbar.<ref>Helmut Siefert: ''Hygiene.'' 2005, S. 647.</ref>
[[Datei:Bild 24x.jpg|mini|[[Joachim Stiller: Alptraum (1997)]]]]
[[Datei:Bild 40x.jpg|mini|Joachim Stiller:[[Wikipedia:Perpetuum mobile|Perpetuum mobile]] - Der Fortschritt ist eine Schnecke (1996)]]
[[Datei:Bild 42x.jpg|mini|Joachim Stiller: Sonnenblume (1988)]]
[[Datei:Bild 22x.jpg|mini|Joachim Stiller: [[Organe|Okkulte Physiologie]] (2002-2017)]]
[[Datei:Bild 44x.jpg|mini|Joachim Stiller: [[Kosmologie]] und [[Architektur]]: Blasenbau (1988)]]
[[Datei:Bild x 7.jpg|mini|Joachim Stiller: [[Wikipedia:Logo|Logo]] der noch zu gründenden alternativen Partei "Die Bunten" (2019)]]
[[Datei:Bild 41x.jpg|thumb|220px|[[Joachim Stiller: Beuyssche Schultafel (2001)]] mit dem [[Wikipedia:Tafelbild (Unterricht)|Tafelbild 1]]: Was ist der Mensch?]]
[[Datei:Bild 45x.jpg|thumb|220px|[[Joachim Stiller: Rose für Direkte Demokratie (2005-2013)]]]]


Das Gesamtwerk von Joachim Stiller gliedert sich in sieben Bereiche:
=== Altägyptische Kultur ===


=== Das aphoristische Werk ===
Rituelle Waschungen waren, wie [[Rudolf Steiner]] ausführt, ein wichtiger Bestandteil der [[Altes Ägypten|altägyptischen Kultur]]. Diese Gebräuche kehren in [[Materialismus|materialistisch]] verwandelter Form in den heutigen hygienischen Maßnahmen wieder.


Das aphoristische Werk umfasst weit über 18 000 Aphorismen (ab 1998). Hier eine kleine Auswahl:
{{GZ|Wir können zurückgehen in eine Zeit der ägyptischen Entwickelung
und finden dort gewisse Zeremonialgesetze und Gebote, welche als
«Gebote der Götter» erschienen. Und das waren sie auch. Es waren
Gebote, die sich darauf bezogen, daß der Ägypter zum Beispiel am Tage
ganz bestimmte Waschungen, also durch Zeremoniengebräuche und
rituelle Vorschriften geregelte Waschungen, vollziehen mußte. Und man
sagte dem Ägypter, daß er nur leben könne, wie es die Götter wollen,
wenn er an diesem oder jenem Tage so und so viele Waschungen vornimmt.
Das war ein Göttergebot, das sich in gewissen Reinlichkeitskulten
auslebte. Und wenn wir dann in eine etwas weniger reinliche
Zeit in der Zwischenzeit kommen und jetzt wieder, in unserer Zeit, auf
hygienische Maßregeln stoßen, wie sie jetzt aus materialistischen Gründen
der Menschheit gegeben werden, so sehen wir bei uns richtig sich
wiederholen, was in einer entsprechenden Zeit in Ägypten untergegangen
ist. Ganz merkwürdig stellt sich die Erfüllung des Früheren im
Gesamtkarma dar. Nur ist der Gesamtcharakter immer ein anderer.
Kepler hatte in seiner ägyptischen Inkarnation den Blick hinaufgelenkt
zum Sternenhimmel; und was diese Individualität dort sah, das prägte
sie aus in den großen spirituellen Wahrheiten der ägyptischen Astrologie.
Bei ihrer Wiederverkörperung in dem Zeitalter, dem der Beruf des
Materialismus zufiel, prägte dieselbe Individualität diese Tatsachen -
unserem Zeitalter entsprechend - in den drei materialistisch gefärbten
Keplerschen Gesetzen aus. - Im alten Ägypten waren die Gesetze der
Reinigung «gottgeoffenbarte» Gesetze. Der Ägypter glaubte nur dadurch
seine Pflicht der Menschheit gegenüber zu erfüllen, daß er bei
jeder Gelegenheit in der unglaublichsten Weise für seine Reinigung Sorge
trug. Das kommt heute wieder heraus, nur unter ganz materialistischen
Gedankeneinflüssen. Der Mensch von heute denkt nicht daran, daß er
den Göttern dient, wenn er solche Vorschriften beobachtet, sondern
daß er sich selbst dient. Aber es kommt das Frühere wieder heraus.|120|166f}}


* "Denken = Freiheit."
=== Lebenssituation im Mittelalter ===
* "Kreativität = Kapital."
Im [[Mittelalter]] war es in Europa noch üblich, die Notdurft auch auf der Straße zu verrichten, [[Nachttopf|Nachttöpfe]] wurden auf den Straßen ausgeleert, Marktabfälle (Pflanzenreste, Schlachtabfälle, Schlachtblut) blieben auf den Straßen und Plätzen liegen, häuslicher Unrat und Mist aus den Ställen der städtischen Tierhaltung wurde auf den Straßen gelagert, Schweine, Hühner und andere Haustiere liefen auf den Straßen frei darin herum, Niederschlagswasser durchfeuchtete und verteilte alles, all dies führte dazu, dass der Straßenschmutz und damit zusammenhängende Geruchsbelästigungen und Krankheitsausbreitung<ref>A. G. Varron: ''Hygiene im Mittelalter.'' In: ''Ciba-Zeitschrift.'' Band 7, Nr. 74, (Wehr/Baden) 1955, S. 2439–2468.</ref> in den Städten überhandnahmen, wogegen Polizeiverordnungen erlassen wurden. Im späteren Mittelalter wurden dann neben städtischen Verordnungen zur Seuchenbekämpfung (vor allem nachdem der [[Schwarzer Tod|Schwarze Tod]] sich 1348 verbreitet hatte) bereits Verordnungen zur Reinhaltung von Straßen (so 1366 in Regensburg) oder zur Tötung von Tieren in Schlachthäusern (Augsburg, 1276) erlassen.<ref>Ralf Bröer: ''Medizinalgesetzgebung/Medizinrecht.'' In: [[Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, [[Gundolf Keil]], Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' De Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 942–950; hier: S. 948 f.</ref> Erst die Einführung der Kanalisation, städtischer Schlachthäuser und von Pflasterungen konnten den Schmutz und damit zusammenhängende Seuchen<ref>Ernest Wickersheimer: ''Les Maladies épidémiques ou contagieuses (Peste, Lepre, Syphilis) et la Faculté de Médecine de Paris de 1399 à 1511.'' In: ''Bull. Soc. franc. d' hist. de la méd.'' Band 13, Nr. 21, 1914.</ref> eindämmen.<ref>[http://www.amuseum.de/medizin/CibaZeitung/jun37.htm A.G.Varron:''Hygiene in der mittelalterlichen Stadt'']</ref>
* "Soziale Kunst = Interaktion."
* "Gewürze müssen immer handgreiflich sein."
* "Ich glaube an die Macht der Träume."
* "Die Zeit kommt immer von oben und fließt nach unten."
* "Ich habe meine Seele an das Kreuz dieser Gesellschaft geschlagen."
* "Das Bauwerk muss sein wie die Musik, wie eine Symphonie, wie ein Konzert, wie eine Melodie."
* "Phänomenologie heißt nichts anderes, als Wesentliches von Unwesentlichem zu trennen."
* "In der Psychiatrie gilt das Münchhausenprinzip: Man muss sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen."
* "Gehen heißt ein Schritt nach dem anderen."
* "Cogito ergo liber sum." (Ich denke, also bin ich frei.)
* "Der weise Mann ist wie der Sämann, er sät, aber er erntet nicht."
* "Ich bin ein Prophet des Antichristen."
* "Lebe immer im Einklang mit Dir selbst, dann lebst Du auch im Einklang mit Deinem Schicksal."
* "Bürger aller Länder, vereinigt Euch!"
* "Zeit meines Lebens war ich Freidenker, Humanist und Menschenfreund. Und doch glaube ich an Gott. Für mich steht das nicht im Widerspruch zueinander."
* "Politik ist Opium fürs Volk."
* "Ich glaube an die Wandlung der katholischen Kirche."


=== Das lyrische Werk ===
=== Hygiene in der Medizin ===
Die Hygiene in der Medizin betrifft das Verhalten des Fachpersonals im ambulanten Einsatz sowie in der klinischen Hygiene zur Abwehr von Neuerkrankungen. Thomas McKeown hat 1979 den Rückgang der [[Infektionskrankheit]]en der letzten 200 Jahre auf Hygiene, bessere [[Ernährung des Menschen]], [[Immunität (Medizin)|Immunität]] und andere unspezifische Maßnahmen zurückgeführt. Abseits der [[Industriestaat]]en hat sich das Muster der Erkrankungen nicht wesentlich verändert, trotz teilweiser Einführung von [[medikament]]ösen Behandlungsmethoden. So kann angenommen werden, dass ohne finanzielle und materielle Unterstützung der „[[Dritte Welt|Dritten Welt]]“ und ohne bessere [[Lebensqualität|Lebensbedingungen]] für den Großteil der Menschheit der Gefahr von [[Seuche]]n Vorschub geleistet wird.


Das lyrische Werk umfasst über 1000 Gedichte (1998-2012). Eines von Stillers schönsten Gedichten lautet: "Fels in der Brandung" (2002-03):
Die [[Hygiene im Römischen Reich]] war verhältnismäßig weit entwickelt. Der römische Politiker und [[Universalgelehrte]] [[Marcus Terentius Varro]] ahnte, dass Krankheiten durch „kleine Tiere, welche für das Auge nicht sichtbar sind“ (aus heutiger Sicht Mikroorganismen) hervorgerufen werden.<ref>''animalia quaedam minuta, quae non possunt oculi consequi et per aera intus in corpus per os ac nares perveniunt atque efficiunt difficilis morbos'' (Tiere, die so klein sind, dass die Augen sie nicht sehen können, und die durch die Luft in den Körper gelangen durch Mund und Nase und schwere Krankheiten verursachen.) - Verro: ''Rerum Rusticarum libri tres'', lib. I, cap. 12.</ref> Es war bekannt, dass [[Quarantäne]] die Verbreitung von Infektionskrankheiten verhindern konnte.
<poem>  
        Ich möcht' ein Fels in der Brandung sein,
        Die Wellen, sie peitschen gegen mich ein,
        Ich trotz' dem Wasser und auch dem Wind,
        Bis alle Wellen gebrochen sind.
</poem>


=== Das erzählerische Werk ===
Bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Sauberkeit und [[Desinfektion]] in der [[Medizin]] nicht als notwendig angesehen. So wurden die [[Operation (Medizin)|Operationsschürzen]] der [[Chirurg]]en praktisch nie gewaschen. Medizinische Instrumente wurden vor dem Gebrauch nicht gereinigt. Auch wurden nicht selten in [[Krankenhaus|Krankenhäusern]] die [[Wunde]]n von verschiedenen Patienten nacheinander mit demselben [[Badeschwamm|Schwamm]] gereinigt.


Das erzählerische Werk umfast zwei Erzählbände (Dachwitz - Kriminalerzählungen<ref>[http://joachimstiller.de/download/erzaehlung1.pdf Joachim Stiller: Dachwitz - Kriminalerzählungen (2004)]</ref> 2004 und Mythen, Sagen, Legenden, Märchen<ref>[http://joachimstiller.de/download/erzaehlung2.pdf Joachim Stiller: Mythen, Legenden, Märchen (2007-2013)]</ref> 2007-2013), zwei Kinderbücher (Paul sucht die Zeit<ref>[http://joachimstiller.de/download/kinderbuch1.pdf Joachim Stiller: Paul sucht die Zeit - Kinderbuch 1 (2004)]</ref> 2004 und Paul hat ein Geheimnis<ref>[http://joachimstiller.de/download/kinderbuch2.pdf Joachim Stiller: Paul hat ein Geheimnis - Kinderbuch 2 (2004)]</ref> 2004) und eine experimentelle Autobiographie (bis 2016).
[[Ignaz Semmelweis]] gelang in den 1840er Jahren erstmals der Nachweis, dass Desinfektion die Übertragung von Krankheiten eindämmen kann. Als Assistenzarzt in der Klinik für [[Geburtshilfe]] in [[Wien]] untersuchte er, warum in der einen Abteilung, in der [[Medizinstudium|Medizinstudenten]] arbeiteten, die [[Sterberate]] durch [[Kindbettfieber]] wesentlich höher war als in der zweiten Abteilung, in der [[Hebamme]]nschülerinnen ausgebildet wurden. Er fand die Erklärung, als einer seiner Kollegen während einer [[Obduktion|Sektion]] von einem Studenten mit dem [[Skalpell]] verletzt wurde und wenige Tage später an [[Blutvergiftung]] verstarb, einer Krankheit mit ähnlichem Verlauf wie das Kindbettfieber. Semmelweis stellte fest, dass die an Leichensektionen beteiligten Mediziner Gefahr liefen, die Mütter bei der anschließenden Geburtshilfe zu infizieren. Da Hebammenschülerinnen keine Sektionen durchführen, kam diese Art der [[Infektion]] in der zweiten Krankenhausabteilung seltener vor. Das erklärte die dort niedrigere Sterblichkeit. Semmelweis wies seine Studenten daher an, sich vor der Untersuchung der Mütter die Hände mit [[Chlorkalk]] zu desinfizieren. Diese wirksame Maßnahme senkte die Sterberate von 12,3 % auf 1,3 %. Das Vorgehen stieß aber bei Ärzten wie Studenten auf Widerstand. Sie wollten nicht wahrhaben, dass sie selbst die Infektionen übertrugen, anstatt sie zu heilen.


=== Das sozialwissenschaftliche Werk ===
Sir [[Joseph Lister, 1. Baron Lister|Joseph Lister]], ein [[Schottland|schottischer]] [[Chirurg]], verwendete erfolgreich [[Karbol]] zur Desinfektion von Wunden vor der Operation. Er war zunächst der Meinung, dass Infektionen durch [[Krankheitserreger|Erreger]] in der Luft verursacht würden. Eine Zeit lang wurde deshalb während der Operation ein feiner Karbolnebel über dem Patienten versprüht, was wieder aufgegeben wurde, als man erkannte, dass Infektionen hauptsächlich von Händen und Gegenständen ausgingen, die in Kontakt mit den Wunden kamen.


Stiller hat ein eigenständiges Modell sozialen Viergliederung<ref>[http://joachimstiller.de/download/sozialwissenschaft_soziale_viergliederung.pdf Joachim Stiller: Soziale Viergliederung (bis 2015)]</ref> (bis 2015) und eines der sozialen Fünfgliederung<ref>[http://joachimstiller.de/download/sozialwissenschaft_soziale_fuenfgliederung.pdf Joachim Stiller: Soziale Fünfgliederung (bis 2017)]</ref> entwickelt und einige weitere Beiträge zur [[Soziologie]] und zur "Dynamischen Wirtschaftstheorie" geliefert. Außerdem hat er eine "Neue klassische Theorie"<ref>[http://joachimstiller.de/download/sozialwissenschaft_neue_klassische_theorie.pdf Joachim Stiller: Neue klassische Theorie (2017)]</ref> (2017) entwickelt.
[[Max von Pettenkofer]] hatte ab September 1865 den ersten deutschen [[Lehrstuhl]] für Hygiene inne und gilt als ''Vater der Hygiene'' als medizinisches Lehrfach. Als Teilgebiet war Hygiene an der Wiener Medizinischen Fakultät jedoch bereits ab 1805 Bestandteil der ärztlichen Ausbildung und auch an der Medizinischen Fakultät Würzburgs wurde das Fach bereits vor der Ernennung zum Nominalfach von dem Arzt und Chemiker [[Joseph von Scherer]] gelehrt.<ref>[[Heinz Seeliger|Heinz P. R. Seeliger]]: ''100 Jahre Lehrstuhl für Hygiene in Würzburg.'' In: ''Würzburger medizinhistorische Mitteilungen'' 6, 1988, S. 129–139; hier: S. 130</ref> Weitere bekannte Forscher auf dem Gebiet der Hygiene waren [[Johann Peter Frank]], [[Robert Koch]] und [[Louis Pasteur]]. Ein Pionier der Hygiene im militärischen Bereich war [[Franz Ballner]].


=== Das philosophische Werk ===
Aus der Hygiene hat sich im späten 19. Jahrhundert auch das Fach [[Sportmedizin]] entwickelt<ref>[[Ferdinand August Schmidt|SCHMIDT, Ferdinand A.]]: Die körperliche Erziehung und die Leibesübungen in der Geschichte der Hygiene. Bogeng, G.A.E. (Hrsg.): ''Geschichte des Sports aller Völker und aller Zeiten''. Leipzig: E. A. Seemann, 1926, S. 87.</ref>, da dieselben humanbiologischen Kenntnisse auch in der [[Bewegungstherapie]] Verwendung fanden.<ref>[[Arnd Krüger]]: ''Geschichte der Bewegungstherapie.'' In: ''Präventivmedizin.'' Springer Loseblatt Sammlung, Heidelberg 1999, 07.06, S. 1–22.</ref>


Stiller hat praktisch zu allen wichtigen Themen der Philosophie gearbeitet. Sein bisheriges Hauptwerke, das nur im Internet veröffentlicht ist, ist der „Grundriss der Philosophie“.  
=== Öffentliche Hygiene im 19. Jahrhundert ===
Das 19. Jahrhundert war durch neue Erkenntnisse zur Prävention von Krankheiten und durch das Entstehen öffentlicher Gesundheitsfürsorge geprägt. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts erkannten Regierungen die Notwendigkeit zum systematischen Aufbau einer öffentlichen Gesundheitsfürsorge. Hatten sich die Maßnahmen hierzu in Westeuropa zunächst auf [[Quarantäne|Quarantäneregelungen]] in Häfen zur Kontrolle und Ausgrenzung Kranker oder potenziell Kranker beschränkt, waren neue Maßnahmen auf den Ausbau infrastruktureller Einrichtungen gerichtet, wodurch Krankheiten der Nährboden entzogen werden sollte. Öffentliche Gesundheitsfürsorge wurde zur Aufgabe des Staates, während sie bis dahin privater und religiöser Initiative überlassen war.<ref>Jürgen Osterhammel: Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts. C. H. Beck. 2 Aufl. der Sonderausgabe 2016. ISBN 978-3-406-61481-1. S. 260</ref> Die neuen Prioritäten galten, ausgehend von Großbritannien, ab den 1830er Jahren der Beseitigung von Unrat und Abwässern in Städten und der Versorgung mit unschädlichem Trinkwasser. Die Begleiterscheinungen der Frühindustrialisierung wurden damit erkannt und schrittweise, wenn auch mit Widerstand, dagegen angegangen. Wasser musste zunächst als öffentliches Gut anerkannt werden. Erst auf dieser Grundlage konnte eine Wasserpolitik mit umfassenden rechtlichen Bestimmungen für das Eigentum und die Nutzung von Wasser entstehen. Private Besitzansprüche mussten aufgehoben werden, ein langwieriger und komplizierter Prozess, der sich in Westeuropa teilweise bis ins 20. Jahrhundert hinzog, so in Frankreich. Hinzukommen mussten adäquate Technologien in Form moderner Wasserversorgung. New York erhielt als erste Stadt 1842 ein umfassendes Röhrensystem, Aquädukte, Speicher und angebundene öffentliche Brunnen.


Der Wert technischer Wasserreinigung wurde eindrucksvoll bestätigt, seit 1849 bekannt war, dass Cholera durch Wasser übertragen wird. Dennoch dauerte es Jahrzehnte, so etwa in London bis 1868 und in München sogar bis 1881, bis sich das neue Wissen gegen einen vielfach radikalen Marktliberalismus private durchgesetzt hatte und geeignete Maßnahmen ergriffen werden konnten. In London konnten um 1800 in der [[Themse]] noch Lachse gefischt und geschwommen werden, während um 1858 so starker Gestank aus dem Fluss aufstieg, dass das House of Commons mit Laken umhängt und die Sitzungen dort wegen des Gestanks abgebrochen werden mussten. Erst dieses Ereignis führte zur Beauftragung des Baus eines unterirdischen [[Kanalisation|Kanalisationssystems]] zur Verbesserung der Stadthygiene.<ref>Jürgen Osterhammel: Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts. C. H. Beck. 2 Aufl. der Sonderausgabe 2016. ISBN 978-3-406-61481-1. S. 262</ref>


'''Spirituelle Anthropologie'''
Außerhalb Westeuropas waren Städte teilweise schon deutlich früher für eine Verbesserung der Stadthygiene aktiv geworden. Das persische [[Isfahan]] wurde in Berichten vor der afghanischen Zerstörung 1722 für seine Wasserversorgung gerühmt. In [[Damaskus]], einer Stadt mit damals 15000 Einwohnern, war 1872 jede Straße, jede Moschee, jedes öffentliche und private Haus im Überfluss mit Kanälen und Fontänen versorgt.<ref>Jürgen Osterhammel: Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts. C. H. Beck. 2 Aufl. der Sonderausgabe 2016. ISBN 978-3-406-61481-1. S. 263</ref> In [[Bombay]] wurde bereits 1859 eine öffentliche organisierte Wasserversorgung eingerichtet. In [[Kalkutta]] wurde 1865 ein Abwassersystem und 1869 eine Wasserfilterung gebaut. Dasselbe geschah in [[Shanghai]] 1883, allerdings dort durch private Investoren und nur für einige reiche Chinesen und dort lebenden Europäer. Die Chinesen verhielten sich zurückhaltend gegenüber den Erneuerungen.<ref>Jürgen Osterhammel: Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts. C. H. Beck. 2 Aufl. der Sonderausgabe 2016. ISBN 978-3-406-61481-1. S. 264</ref>


Stiller entwickelte in seiner "Spirituellen [[Anthropologie]]" ein neues [[Paradigma]] des [[Mensch]]en, dass er den "[[Anthropos]]" nennt. Er fand 24 Formen des [[Denken]]s, praktisch beliebig viele [[Fühlen|Gefühlsnuancen]], 12 Formen des [[Wollen|Willens]], 12 [[Wikipedia:Empfindung|Empfindungsformen]] und 24 [[Wikipedia:Transzendentalphilosophie|transzendentale]], regulative [[Idee|Ideen]] der [[Vernunft]]. Außerdem entwickelte Stiller ein ganz neues [[System]] der 24 [[Sinne]]. Er stellt dies in seinem "Grundriss der Philosophie I - Spirituelle Anthropologie"<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_grundriss1_anthropologie.pdf Joachim Stiller: Grundriss der Philosophie I - Spirituelle Anthropologie (bis 2012)]</ref> (bis 2018) ausführlich dar.
== Hygienemaßnahmen ==
Medizinische Maßnahmen sind [[Sterilisation]], [[Desinfektion]] und [[Quarantäne]]. Insbesondere im wirtschaftlichen Bereich sind [[Lebensmittelhygiene|Lebensmittel-]] und [[Wäschereihygiene]] gesetzlich geregelt. Zu den lokalen Hygienemaßnahmen gehören die Haushaltshygiene, die [[Lebensmittelhygiene]] und die [[Nosokomiale Infektion|klinische Hygiene]]. Zu den individuellen somatischen Hygienemaßnahmen zählen heute die [[Körperpflege|Körper]]-, [[Mundhygiene|Mund-]], [[Brusthygiene|Brust-]], [[Analhygiene|Anal]]- und [[Sexualhygiene]] sowie die [[Psychohygiene]].


In einer gemeinsamen Presseerklärung von [[Umweltbundesamt (Deutschland)|Umweltbundesamt]], [[Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin]] und [[Robert-Koch-Institut]] aus dem Jahr 2000 werden im Haushalt herkömmliche Reinigungsmittel für die Sicherung der Hygiene als ausreichend erachtet und der Einsatz von Produkten mit bakterizider, antibakterieller und antimikrobieller Wirkung abgelehnt.<ref>[http://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2000/17/antibakterielle_reinigungsmittel_im_haushalt_nicht_erforderlich-890.html Antibakterielle Reinigungsmittel im Haushalt nicht erforderlich] Bundesinstitut für Risikobewertung 17/2000, 22. August 2000</ref> Das gilt nicht für die klinische Hygiene.


''' Naturphilosophie '''
== Kritik an moderner Hygiene ==
Die moderne Hygiene und Medizin fokussiert auf die Gefahr bzw. [[Virulenz]] der Krankheitserreger. Das Fazit der 40-jährigen Forschungsarbeit des französischen [[Medizin]]ers und [[Physiologie|Physiologen]] [[Claude Bernard (Physiologe)|Claude Bernard]] lautete: „Le germe n’est rien, le terrain est tout!“ (Der Keim ist nichts, das Milieu ist alles!) Mit ''Keim'' (''germ'') ist hier ein mikrobieller [[Krankheitserreger]] gemeint, so wie auch heute noch in der Medizin der Ausdruck ''[[Krankheitserreger|Keim]]'' gebraucht wird. Bernard brachte mit dieser Aussage zum Ausdruck, dass unabhängig von der [[Virulenz]] eines Krankheitserregers letztlich stets die jeweils vorhandene [[Stoffwechsel]]-, [[Wundheilung|Wund-]] und [[Immunsystem|Immunsituation]] des individuellen (menschlichen) Organismus über die vom Krankheitserreger ausgehende Gefahr entscheidet, entweder als [[Nährboden]] für die [[Reproduktion (Biologie)|Vermehrung]] der Krankheitserreger (siehe [[Infektion]]) dient, oder aber eine Vermehrung derselben unmöglich macht. Im letzten Fall wären entweder nur die Kriterien einer [[Kontamination (Medizin)|Kontamination]], nicht jedoch einer Infektion erfüllt (Kriterium Erregervermehrung im Organismus), oder aber es würde trotz des Auftretens einer Infektion eine [[Infektionskrankheit]] verhindert werden (siehe [[Stille Feiung]]). Hierbei spielt sowohl die individuelle Leistungsfähigkeit des Organismus als auch die ihm entgegengebrachte, unter anderem ärztliche, Hilfe (s. z.&nbsp;B. [[Débridement]], [[Tetanus#Wundreinigung|Tetanus]]) eine Rolle.


Stillers [[Naturphilosophie]] versteht sich durchaus als "[[spirituell|spirituelle]]" Naturphilosophie. Er knüpft dabei an der Naturphilosophie der [[Anthroposophie]] mit ihren vier [[Naturreich]]en an, entwickelt darüber hinaus aber ein neues [[System]] der [[vier Elemente]], das er in nun geänderer Weise mit der Lehre der [[vier Temperamente]] in Verbindung bringt. Er stellt dies in seinem "Grundriss der Philosophie II - Naturphilosophie"<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_grundriss2_naturphilosophie.pdf Joachim Stiller: Grundriss der Philosophie II - Naturphilosophie (bis 2012)]</ref> (bis 2012) ausführlich dar.
Wissenschaftliche Studien weisen auf einen Zusammenhang zwischen übertriebener Sauberkeit im häuslichen Umfeld und dem Auftreten von [[Allergie]]n hin. Durch den verringerten Kontakt mit [[Krankheitserreger]]n, besonders während der frühen [[Kindheit]], tendiere das [[Immunsystem]] dazu, auf eigentlich harmlose Stoffe wie zum Beispiel [[Pollen]] oder [[Hausstaub]] zu reagieren.


Evolutionsforscher vermuten, dass der menschliche Körper darauf angewiesen ist, dass bestimmte Bakterien und auch Würmer in ihm oder seiner Umgebung leben.<ref>Spiegel 40/2009</ref>


'''Metaphysik'''
[[Rudolf Steiner]] hat darauf hingewiesen, dass der Schutz vor [[Infektionskrankheit]]en nicht nur durch äußere hygienische Maßnahmen erreicht werden kann und warnt daher vor ungezielten, überschießenden Maßnahmen in dieser Richtung, die oft mehr Schaden als Nutzen bringen. Entscheidend sei vor allem die [[individuell]]e [[Konstitution]] des [[Mensch]]en. Hier seien laut [[Rudolf Steiner]] die tieferen Ursachen pathogener Erkrankungen zu suchen, die den [[Krankheitserreger]]n überhaupt erst die Möglichkeit geben, sich zu entfalten.


Im Rahmen seiner [[Metaphysik]] vertritt Stiller einen [[Wikipedia:Pluralismus (Philosophie)|"gemäßigten" Pluralismus]] und einen [[Wikipedia:Relativismus|"gemäßigten" Relativismus]]. Das setzt natürlich einen [[Wikipedia:Individualismus|Individualismus]] zwingend voraus. Diesen (gemäßigten) Individualismus teilt Stiller mit der [[Anthroposophie]] [[Steiner|Steiners]].
{{GZ|Sie werden vielleicht, wenn Sie sich um solche Fragen
gekümmert haben, weil sie doch die heutige Gegenwart so
viel beschäftigen, gesehen haben, mit welcher Heftigkeit
und mit welchem Dogmatismus von der einen oder anderen
Seite oft gekämpft wird, wie die eine und die andere Seite
dasjenige hervorhebt, was sie für ihre Anschauung vorzubringen
hat. So kann die sogenannte Schulmedizin hinweisen
darauf, wie sie im Laufe der letzten Jahrzehnte,
namentlich im Verlaufe der letzten drei bis vier Jahrzehnte,
großartige Fortschritte gemacht hat gerade dadurch, daß sie
darauf gesehen hat, wie die äußeren Krankheitserreger an
die Menschen herankommen und sozusagen ihre Gesundheit
vernichten. Diese Schulmedizin kann darauf hinweisen, wie
sie besorgt war darum, die äußeren Lebensverhältnisse, die
Zustände des Lebens so zu verbessern, daß in der Tat in
der letzten Zeh ein Aufschwung eingetreten ist. Gerade
diejenige Richtung der Medizin, die vorzugsweise auf die
äußeren Krankheitserreger sieht - sagen wir auf die heute
so gefürchtete Bakterien- und Bazillenwelt —, sie hat dadurch,
daß sie auf dem Gebiete der Hygiene und der sanitären
Einrichtungen eingegriffen hat, in einer für die Laien
gar nicht so durchschaubaren Weise, ungeheuer viel getan
für die Verbesserung der Gesundheitsverhältnisse.


Im Rahmen einer [[Metaphysik]] des [[Raum|Raumes]] und der [[Zeit]] entwickelte Stiller eine eigene [[Mystik]] der Zeit. Er sagt:
Es wird gewiß — wiederum nicht ganz mit Unrecht, aber
auch nur mit einseitigem Recht - von mancher Seite betont,
wie diese Schulmedizin geradezu eine Bakterien- und Bazillenfurcht
hervorgerufen hat. Aber auf der anderen Seite
hat die Untersuchung dazu geführt, daß die Gesundheitsverhältnisse
im Laufe der letzten Jahrzehnte sich gebessert
haben. Mit Stolz weist der Anhänger dieser Richtung darauf
hin, um wieviel Prozent die Sterblichkeit da oder dort in den
letzten Jahrzehnten tatsächlich abgenommen hat. Diejenigen
aber, die sagen, daß es nicht so sehr die äußeren Ursachen
sind, welche für die Betrachtung der Krankheit wichtig sind,
sondern daß es vor allen Dingen die im Menschen liegenden
Ursachen sind, sozusagen seine Krankheitsdisposition, sein
vernünftiges oder unvernünftiges Leben, die werden wieder
besonders betonen, daß in den letzten Zeiten zwar unleugbar
die Sterblichkeitsziffern abgenommen haben, daß aber
die Krankheitsziffern in einer erschreckenden Weise zugenommen
haben. Es wird betont, wie gewisse Krankheitsformen
zugenommen haben: Herzkrankheiten,Krebskrankheiten,
Krankheitsformen, die in den Schriften der älteren
Zeit gar nicht verzeichnet sind, Krankheiten der Verdauungsorgane
und so weiter. Diejenigen Gründe, die von
der einen oder anderen Seite hervorgebracht werden, sind
durchaus beachtenswert. Es kann von einem oberflächlichen
Standpunkte aus nicht eingewendet werden, die Bazillen
oder Bakterien seien nicht Krankheitserreger furchtbarster
Art. Es kann aber auf der anderen Seite auch nicht geleugnet
werden, daß der Mensch in gewisser Beziehung entweder
gefestigt und gesichert ist gegen Einflüsse solcher Krankheitserreger
oder es nicht ist. Er ist es nicht, wenn er sich
durch unvernünftige Lebensweise um seine Widerstandskraft
gebracht hat.


:"Die Zeit kommt immer von oben und fließt nach unten."
In vieler Beziehung sind diejenigen Dinge bewundernswert,
welche von der Schulmedizin in der letzten Zeit geleistet
worden sind. Sehen wir doch einmal zu, wie subtil
und fein die Untersuchungen über das gelbe Fieber sind im
Zusammenhange mit der Art und Weise, wie es durch gewisse
Insekten von Mensch zu Mensch übertragen wird. Wie
vorzüglich sind die Untersuchungen in bezug auf die Malaria
und ähnliches! Aber auf der anderen Seite können wir
sehen, daß berechtigte Ansprüche dieser Schulmedizin sehr
leicht unser ganzes Leben durchkreuzen können, was in gewisser
Beziehung zu einer Tyrannis führen kann. Denken
wir, daß - und zwar mit einem gewissen Recht - behauptet
wird, in einer in der letzten Zeit häufig auftretenden Krankheit,
in der Genickstarre, werde durchaus nicht der Krankheitserreger
von einem Kranken auf einen anderen Menschen
übertragen, sondern Menschen, die ganz gesund sind,
die ganz fernstehen dem, was man mit Genickstarre bezeichnet,
könnten in gewisser Beziehung die Krankheitskeime in
sich tragen und sie auf andere Menschen übertragen, so daß
Menschen, die unter uns herumgehen, die Träger von Krankheitskeimen
seien, von denen dann der, welcher dazu geeignet
ist, die Krankheit bekommen kann, während die anderen,
welche die Keime tragen, durchaus nicht von der Krankheit
befallen zu werden brauchen. — So könnte es dahin
kommen, daß die Forderung aufgestellt würde, die Krankheitskeimträger
zu isolieren; denn wenn irgendeiner an Genickstarre
erkrankt ist, so sei er gar nicht einmal so gefährlich
wie diejenigen, welche ihn pflegen, und die vielleicht die
eigentlichen Krankheitsträger sind. Zu welchen Konsequenzen
das führen muß, wenn man diesen Menschen den Umgang
erschweren würde, das mag man daraus erkennen:
Man kann anführen und es ist schon angeführt worden —,
daß an irgendeiner Schule plötzlich eine größere Anzahl von
Kindern an dieser oder jener Krankheit erkrankt ist. Man
wußte nicht, woher die Krankheit gekommen ist. Da stellte
sich heraus, daß die Lehrer die eigentlichen Krankheitsträger
waren. Sie selber sind nicht von der Krankheit befallen
worden, aber die ganze Schule ist von ihnen angesteckt
worden. Der Ausdruck Bazillenträger oder Bazillenfänger
ist ein Ausdruck, der von einer gewissen Seite sogar mit
einem gewissen Recht gebraucht werden kann. Daß derjenige,
welcher Laie ist auf diesem Gebiete, in allem, was
ihm entgegentreten kann von dieser oder jener Seite, sich
recht wenig auskennt, das ist schon aus dem wenigen, was
wir anführen konnten, fast selbstverständlich.


Diese Mystik der Zeit wurde für Stiller [[Paradigma|paradigmatisch]] nicht zuletzt auch für seine "Neubegründung der Relativitätstheorie". Er ist der Meinung, dass die an sich [[Wikipedia:Invarianz|invariante]] [[Wikipedia:Zeitdilatation|Ortszeit]] anders nicht verstanden werden könne.
Nun müssen wir sagen: Gerade das, was wir am Eingange
unserer heutigenBetrachtung ausgeführt haben, müßte
ein Leitfaden sein dafür, was eigentlich aus alledem, was
an guten Gründen von der einen oder anderen Seite vorgebracht
wird, wirklich zum Heile führen kann. Als Grundsatz
im tiefsten und bedeutsamsten Sinne muß gelten, daß
vor allen Dingen vor uns stehen muß die Individualität des
Menschen als eine einzelne Realität, als etwas, was anders
ist als jeder andere Mensch.|57|193ff}}


Am Ende klärt Stiller noch den Begriff des [[Wikipedia:Sinn|''Sinns'']] als einem zweiseitigen Begriff. Sinn hat einerseits die Bedeutung von [[Wikipedia:Bedeutung|Bedeutung]] (Wikipedia:Bedeutungstheorie|Bedeutungstheorie) und andererseits die Bedeutung von [[Wikipedia:Zweck|Zweck]] ([[Wikipedia:Handlungstheorie (Philosophie)|Handlungstheorie)]]. Stiller stellt dies alles in seinem "Grundriss der Philosophie III - Metaphysik"<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_grundriss3_metaphysik.pdf Joachim Stiller: Grundriss der Philosophie III - Metaphysik (bis 2012)]</ref> (bis 2012) ausführlich dar.
Insofern durch hygienische Maßnahmen nicht nur der Einzelne, sondern die [[soziale Gemeinschaft]] betroffen ist, muss die Hygiene auch als soziale Frage behandelt werden.


'''Ontologie'''
{{GZ|Zwar fehlt es uns auch heute durchaus nicht an hygienischen Anweisungen, an Abhandlungen und Schriften über Gesundheitspflege auch als öffentliche Angelegenheit. Allein, man muß fragen: Diese Anweisungen, diese Betrachtungen des Hygienischen, wie stellen sie sich in das soziale Leben hinein? - Und da muß man eben sagen: Sie stellen sich so hinein, daß einzelne Reden über eine richtige Gesundheitspflege veröffentlicht werden als das Ergebnis ärztlicher, physiologischer, medizinischer Wissenschaft, wobei gewissermaßen das Vertrauen, das man zu einem Fach hat, dessen innere Wesenheit man nicht zu prüfen in der Lage ist, die Grundlage bilden soll für die Annahme solcher Regeln. Rein auf Autorität hin können weiteste Kreise, die es doch angeht - denn es geht alle Menschen an -, das annehmen, was gewissermaßen aus den Studierkammern und Untersuchungszimmern, den Untersuchungslaboratorien des Mediziners über Hygiene an die Öffentlichkeit tritt.


Der [[Aristoteles|aristotelische]] [[Substanz|Substanzbegriff]] und der [[Wesen|Wesensbegriff]] fallen für Stiller weitestgehend zusammen. Grundlegende Eigenschaften der Dinge können entweder [[Akzidenz|akzidentiell]] (accidentia) oder [[Essenz|essentiell]] (essentia) sein.  
Wenn man aber davon überzeugt ist, daß im Laufe der neueren Geschichte, im Laufe der letzten vier Jahrhunderte, in der Menschheit die Sehnsucht heraufgezogen ist nach demokratischer Ordnung aller Angelegenheiten, so tritt einem, wenn das auch heute vielen als grotesk erscheint, doch entgegen dieses ganz Undemokratische des reinen Autoritätsglaubens, der auf hygienischem Gebiet gefordert wird. Das Undemokratische dieses Autoritätsglaubens tritt der Sehnsucht nach Demokratie gegenüber, wie sie in der Gegenwart oftmals - wenn auch, man möchte sagen in sehr paradoxer Weise - bis zu einem Kulminationspunkt heraufgeschritten ist.


Stiller stellt dies in seinem "Grundriss der Philosophie IV - Ontologie"<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_grundriss4_ontologie.pdf Joachim Stiller: Grundriss der Philosophie IV - Ontologie (bis 2012)]</ref> (bis 2012) ausführlich dar. Es kommen darin aber auch noch weitere Themen rund um die aristotelische Metaphysik zur Sprache. So unterscheidet Stiller strikt zwischen [[Wikipedia:Sein|Seinsontologie]], [[Wikipedia:Prozessontologie|Prozessontologie]] und [[Wikipedia:Substanz|Substanz-]] bzw. [[Wikipedia:Wesen (Philosophie)|Wesensmetaphysik]]. Es gibt aber auch noch ein Kapitel zur der von Stiller so genannten "Sprachontologie" mit der er eigentlich die Philosophie Hiedeggers zu charakterisieren versucht.
Ich weiß sehr gut, daß der Satz, den ich eben ausgesprochen habe, von vielen als paradox empfunden wird, denn man stellt einfach nicht zusammen die Art und Weise, wie jemand das entgegennimmt, was auf Gesundheitspflege bezüglich ist, mit der demokratischen Forderung, wonach über öffentliche Angelegenheiten, die jeden mündig gewordenen Menschen angehen, auch die Gemeinschaft dieser mündig gewordenen Menschen zu urteilen habe - sei es direkt oder sei es durch ihre Vertreter. Gewiß muß ja gesagt werden: Es kann vielleicht nicht in vollständig demokratischer Weise sich so etwas ausleben wie eine hygienische Anschauung, eine hygienische Pflege des öffentlichen Lebens, weil es abhängig ist von dem Urteil desjenigen, der auf einem bestimmten Gebiete nach Erkenntnis sucht. Aber auf der anderen Seite muß doch die Frage auftauchen: Sollte nicht ein stärkeres Demokratisieren, als es heute unter den gegenwärtigen Verhältnissen möglich ist, auf einem solchen Gebiete angestrebt werden können, das so nahe, so unendlich nahe jeden einzelnen Menschen und damit die Menschengemeinschaft angeht, wie die öffentliche Gesundheitspflege?|73a|186f}}


== Euphemistische Verwendung des Begriffs ==
Der [[Suggestion|suggestive]], [[w:Euphemismus|euphemistische]] Begriff der „[[Rassenhygiene]]“ ([[Eugenik]]) legte nahe, dass eine (menschliche) „[[Rasse (Anthropologie)|Rasse]]“ oder ein „[[w:Volkskörper|Volkskörper]]“ durch wie auch immer geartete „hygienische“ Maßnahmen „rein“ gehalten (oder „bereinigt“) werden. Der Begriff bestimmte die Bevölkerungspolitik in der [[w:Zeit des Nationalsozialismus|Zeit des Nationalsozialismus]] (siehe dazu [[w:Nationalsozialistische Rassenhygiene|Nationalsozialistische Rassenhygiene]]).


'''"Sein" als Kategorie des Denkens'''
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Hygieneartikel}}
* {{WikipediaDE|Kategorie:Hygiene}}
* {{WikipediaDE|Hygiene}}
* {{WikipediaDE|Körperpflege}}
* {{WikipediaDE|Monatshygiene}}
* {{WikipediaDE|Trinkwasserhygiene}}
* {{WikipediaDE|Krankenhaushygiene}}
* {{WikipediaDE|Schlafhygiene}}
* {{WikipediaDE|Psychohygiene}}
* {{WikipediaDE|Sozialmedizin}}
* {{WikipediaDE|Public Health}}
* {{WikipediaDE|Sanitary Movement}}
* {{WikipediaDE|Deutsches Hygiene-Museum}}
* {{WikipediaDE|Internationale Hygiene-Ausstellung Dresden 1911}}


[[Sein|"Sein"]] ist für Stiller keine bloße Koppola, wie für [[Aristoteles]], [[Kant]] und [[Heidegger]], sondern eine echte [[Kategorie]] des [[Denken]]s. Die drei genannten [[Philosophie|Philosophen]] hätten sich hier grundelgend geirrt. Stiller klärt dieses Problem in seiner ''Fundamentalonologie''<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_sein.pdf Joachim Stiller: Fundamentalontologie (2014)]</ref> von 2014. Darin findet sich auch seine neue Kategorienlehre mit einer Tafel von 32 Kategorien in einem revolutionären [[Wikipedia:Quadrupel|Quadrupelschema]]. Stiller stellt dies aber auch in seiner ''Kategorienschrifft''<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_kategorien_und_urteile.pdf Joachim Stiller: Über die Urteile und Kategorien (2012-2016)]</ref> (2012-2016) und in der gleich zu besprechenden [[Logik]] ausführlich dar.
== Literatur ==
* T. McKeown: ''The role of medicine:'' Dream, mirage or nemesis? Blackwell, Oxford 1979
* Christian Conrad: ''Krankenhaushygiene damals und heute – was hat sich geändert?'' Hygiene und Medizin 29(6), S. 204 ff. (2004), {{ISSN|0172-3790}}
* M. Klade, U. Seebacher, M. Jaros: ''Potenzielle Gefährdung von Mensch und Umwelt durch Desinfektionsmittel in der Krankenhaushygiene: Eine vergleichende Bewertung.'' Krankenhaus Hygiene und Infektionsverhütung 24(1), S. 9–15 (2002), {{ISSN|0720-3373}}
* A. Nassauer: ''Die neue Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention – Tradition und Fortschritt.'' Hygiene und Medizin (29(4), S. 113–115 (2004), {{ISSN|0172-3790}}
* GMS Krankenhaushygiene Interdisziplinär. Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH). Online verfügbar unter:
: [http://www.egms.de/de/journals/dgkh/index.shtml GMS Krankenhaushygiene Interdisziplinär]
* Helmut Siefert: ''Hygiene.'' In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' De Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 647 f.
* W. Steuer, F. Schubert (Hrsg.): ''Leitfaden der Desinfektion, Sterilisation und Entwesung.'' B. Behrs, Hamburg, 8. Auflage 2007, ISBN 978-3-89947-351-3
* [[Rudolf Steiner]]: ''Wo und wie findet man den Geist?'', [[GA 57]] (1984), ISBN 3-7274-0570-8 {{Vorträge|057}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Fachwissenschaften und Anthroposophie'', [[GA 73a]] (2005), ISBN 3-7274-0735-2 {{Vorträge|073a}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Offenbarungen des Karma'', [[GA 120]] (1992), ISBN 3-7274-1200-3 {{Vorträge|120}}


 
{{GA}}
'''Logik'''
 
Stiller definiert den [[Begriff]] [[Logik]] als [[Synthese]] von [[Kant]] und [[Wikipedia:Ernst Tugendhat|Tugendhat]] so:
 
: "Logik ist die Kunst des formal richtigen Denkens und Schließens."
 
Er ist allerdings der Meinung, dass sich die [[Wikipedia:Formalismus (Mathematik)|formale]] [[Logik]] immer weiter von der eigentlichen Sprachlogik entfernt hat und daher unbrauchbar für die [[Philosophie]] geworden ist.
 
Stiller fand als erster die [[Wikipedia:Paradoxien der materialen Implikation|Pardoxien der materialen Replikation]]. Er stellt seine logischen Untersuchungen und Ideen u.a. in seinem "Grundriss der Philosophie V - Logik"<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_grundriss5_logik.pdf Joachim Stiller: Grundriss der Philosophie V - Logik (bis 2012)]</ref> (bis 2012) ausführlich dar. 
 
 
'''Erkenntnistheorie'''
 
[[Steiner]] definiert das [[Denken]] als das "Sich-Verbinden mit der Welt". Aber wie geht das von statten? Das Denken kann sich entweder mit der [[Wahrnehmung]] oder mit den [[Vorstellung|Vorstellungen]] oder mit den [[Idee|Ideen]] verbinden. Dieses sind die vier Säulen der [[Erkenntnis]]. Darüber hinaus unterscheidet Stiller vier [[Wikipedia:Transzendentalphilosophie|transzendentale]] [[Wikipedia:Differenz (Philosophie)|Differenzen]]. Er vertritt einen [[Wikipedia:Kritischer Realismus|Kritischen Realismus]], der über [[Wikipedia:Nicolai Hartmann|Nicolai Hartmann]], [[Wikipedia:Eduard von Hartmann|Eduard von Hartmann]] und [[Wikipedia:John Locke|John Locke]] bis zu [[Demokrit]] zurückreicht.
 
Bei Stillers neuer [[Erkenntnistheorie]] handelt es sich um eine grundsätzliche Erweiterung der Lehren von [[Thomas von Aquin]], [[Kant]] und [[Steiner]]. Stiller stellt sie in seinem "Grundriss der Philosophie VI - Erkenntnistheorie"<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_grundriss6a_erkenntnistheorie.pdf Joachim Stiller: Grundriss der Philosophie VI - Erkenntnistheorie (bis 2012)]</ref> (bis 2012) ausführlich dar.
 
 
''' Negative Ethik '''
[[Datei:Bild x 11.jpg|thumb|hochkant|Ideenvorlage für den [[Wikipedia:Smiley|Smiley]] :mad: (eigentlich "wütend", "zornig")]] - Skizze
Stiller entwickelte ohne Kenntnis bereits vorhandener ähnlicher Bestrebungen bei [[Wikipedia: Henning Ottmann|Henning Ottmann]] und in der gerade auch in [[Wikipedia:Münster|Münster]] besonders starken [[Wikipedia:Medizinethik|Medizinethik]] eine sich als [[Wikipedia:Universalismus (Philosophie)|universelle]] [[Ethik]] verstehende "Negative Ethik", mit der er sich sowohl vom [[Utilitarismus]] [[Wikipedia:Jeremy Bentham|Benthams]] und [[John Stuart Mill|Mills]], wie auch von der [[Wikipedia:Deontologische Ethik|Deontologie]] [[Kant]]s abzugrenzen Versucht. Zentral für diese negarive Etkik ist das sogenannte "Nichtschadensprinzip" (nonmaleficence):
 
: "Gut ist, was niemandem schadet."
 
Der dazugehörige (neue) [[Wikipedia:Kategorischer Imperativ|Kategorische Imperativ]] (KI) lautet:
 
: "Handle immer so, dass Du nach Möglichkeit niemandem schadest."
 
Stiller glaube nicht nur, mit dieser neuen Ethik die [[Wikipedia:Kontradiktion|Widersprüche]] der [[Kant]]schen [[Ethik]] lösen, sondern auch, [[Moral]]ität  [[Wikipedia:Letztbegründung|letztbegründen]] zu könne. Er stellt dies in seinem "Grundriss der Philosophie VII - Negative Ethik"<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_grundriss7_ethik.pdf Joachim Stiller: Grundriss der Philosophie VII - Negative Ethik (bis 2016)]</ref> (bis 2016) ausführlich dar.
 
Stiller hat aber auch ganz neu über die Freiheit nachgedacht. In seiner Freiheitsphilosophie<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_freiheit2.pdf Joachim Stiller: Neue Freiheitsphilosophie - Essay (bis 2018)]</ref> setzt er die Freiheit in eine Beziehung zum Menschenbild.
 
 
''' Ästhetik'''
 
In der [[Ästhetik]] vertritt Stiller einen radikalen ästhetischen [[Wikipedia:Subjektivismus|Subjektivismus]]. Stiller glaubt nachweisen zu können, dass dieser radikale ästhetische Subjektivismus bereits bei [[Plotin]] voll ausgebildet ist. Auch Plotin spircht nicht nur von einem reinen Geschmacksurteil, sondern macht dieses am eigenen, an sich subjektiven Gefallen fest. In Anlehnung an Plotin formuliert Stiller den radikalen ästehetischen Subjektivismus wie folgt:
 
: "Schön ist, was gefällt."
 
Mehr lässt sich über [[Wikipedia:Schönheit|das Schöne]] nicht sagen, so Stillers Überzeugung. Er stellt dies in seinem "Grundriss der Philosophie VIII - Ästhetik"<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_grundriss8_aesthetik.pdf Joachim Stiller: Grundriss der Philosophie VIII - Ästhetik (bis 2016)]</ref> (bis 2016) ausführlich dar.
 
Dies sind die wichtigsten Themen aus dem "Grundriss der Philosophie" von Joachim Stiller.
 
 
''' Sonstiges '''
 
Stiller entwickelte über seinen "Grundriss" hinaus eine neue [[Wikipedia:Handlungstheorie (Philosophie)|Handlungstheorie]]<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_handlungstheorie2.pdf Joachim Stiller: Neue Handlungstheorie (2014)]</ref> (2014) und eine neue [[Wikipedia:Sprechakttheorie|Sprechakttheorie]]<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_sprechakttheorie2.pdf Joachim Stiller: Neue Sprechakttheorie (2017)]</ref> (2017).
Außerdem arbeitete Stiller eine Widerlegung der Handlungstheorie von [[Wikipedia:Donald Davidson|Davidson]]<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_davidson_handlungstheorie1.pdf Joachim Stiller: Donald Davidson: Handlungen, Gründe, Ursachen (2014)]</ref> (2014) und eine Widerlegung der Gerechtigkeitstheorie von [[Wikipedia:John Harsanyi|Harsanyi]] und [[Wikipedia:John Rawls|Rawls]]<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_widerlegung_harsanyi_und_rawls.pdf Joachim Stiller: Die Widerlegung von Harsanyi und Rawls (2017)]</ref> (2017) aus.
 
=== Das naturwissenschaftliche Werk ===
 
Stiller hat eine Neubegründung der [[Relativitätstheorie]]<ref>[http://joachimstiller.de/download/sonstiges_relativitaetstheorie1.pdf Joachim Stiller: Zur Neubegründung der Relativitätstheorie I (2008-2012)]</ref><ref>[http://joachimstiller.de/download/sonstiges_relativitaetstheorie2.pdf Joachim Stiller: Zur Neubegründung der Relativitätstheorie II (2009)]</ref><ref>[http://joachimstiller.de/download/sonstiges_relativitaetstheorie3.pdf Joachim Stiller: Zur Neubegründung der Relativitätstheorie III (2013-2016)]</ref> (2008-16) ausgearbeitet, aber auch über die [[Kosmologie]]<ref>[http://joachimstiller.de/download/sonstiges_kosmologie.pdf Joachim Stiller: Zur Kosmologie des Weltalls (2008-2017)]</ref> im Allgemeinen (2009-17) und die [[Wikipedia:Dunkle Materie|Dunkle Materie]]<ref>[http://joachimstiller.de/download/sonstiges_wasserstoffhypothese2.pdf Joachim Stiller: Zur Wasserstoffhypothese der Dunklen Materie (2012-2016))]</ref> (DM) im Besonderen (2012-2016) geforscht und gearbeitet. Er entwickelte das "Kosmologische Trilemma"<ref>[http://joachimstiller.de/download/sonstiges_kosmologisches_trilemma.pdf Joachim Stiller: Kosmologisches Trilemma (2012-2016))]</ref> (2012-2016) als neues kosmologisches Frageparadigma im Zusammenhang mit der Modellierung des Weltalls. Außerdem glaubt Stiller nachweisen zu könne, dass es keine Dunkle Energie (DE) gibt. Er stellt dies ebenfalls in seiner Kosmologie dar.
 
=== Das künstlerische Werk ===
 
Stiller hat vor allem Objekte (ca. 200) und Zeichnungen (ca. 300) geschaffen. Dabei hat er sich vor allem an [[Joseph Beuys]] orientiert, von dem er als von „seinem großen Lehrer“ spricht. Stiller versteht sich als Beuys-Schüler in der zweiten Generation.
 
== Einzelausstellungen ==
 
* 2000 [[Wikipedia:Berufsförderungswerk Hamm|Berufsförderungswerk Hamm]] (bfw hamm)
 
== Zitate ==
: "Ja, der Nationalökonomsiche Kurs... Den kannst Du komplet in die Tonne treten, und man kann nur dringend empfehlen, GA 340 und 341 umgehend vom Markt zu nehmen..." (Joachim Stiller).
 
: "Rudolf Steiner hat mir mal gesagt, dass ihm im Nationalökonomischen Kurs ein echter Fehler unterlaufen ist..." (Joachim Stiller).
 
: "Die meisten Anthroposophen sind Rudolf Steiner total verfallen, und das völlig unkritisch. Heute wäre allerdings ein kritischer Umgang mit der Anthroposophie dringend notwendig, denn unser Überleben hängt davon ab..." (Joachim Stiller)
 
: "Der Antidualismus ist der Versuch, die Menschheit für immer in den Abgrund des Materialismus zu stoßen... Man kann da nur ausdrücklich vor warnen... Dumm nur, dass auch Steiner ein Antidualist und (Erkenntnis)Monist war... Übrigens völlig zu Unrecht... Denn eigentlich ist Steiner kein Erkenntnis"monist", sondern ein Erkenntnisdialektiker... Und das ist etwas völlig anderes... Einen "Erkenntnismonismus" in Steiners Sinne "gibt" es eigentlich gar nicht..." (Joachim Stiller)
 
: "Neues soziales Hauptgesetz: Keine sprachliche Äußerung nur für sich selbst, sondern immer auch für den anderen." (Joachim Stiller)
 
: "Um es noch einmal deutlich zu sagen, aber Europa ist "kein" sozialer Organismus, sondern eine "soziale Architektur"... In diesem Punkt stehe ich total auf Kriegsfuß praktisch mit der gesamten Anthroposophie..." (Joachim Stiller)
 
== Schriften (eine Auswahl) ==
[[Datei:Bild 252xyz.jpg|mini|hochkant|Joachim Stiller:Spirituelle Anthropologie, eBook]]
* Lektüre für Augenblicke 1 - Aphorismen und Sinnsprüche 1 - 11, eBook, Neobooks, 2018, ISBN 978-3-7427-4681-8
* Lektüre für Augenblicke 2 - Aphorismen und Sinnsprüche 12 - 22, eBook, Neobooks, 2018, ISBN 978-3-7427-4634-4
* Lektüre für Augenblicke 3 - Aphorismen und Sinnsprüche 23 - 33, eBook, Neobooks, 2018, ISBN 978-3-7427-4586-6
* Lektüre für Augenblicke 4 - Aphorismen und Sinnsprüche 34 - 44, eBook, Neobooks, 2018, ISBN 978-3-7427-4324-4.
* Gesammelte Gedichte 1- Gedichte 1 - 6, eBook, Neobooks, 2018, ISBN 978-3-7427-4705-1
* Gesammelte Gedichte 2- Gedichte 7 - 14, eBook, Neobooks, 2018, ISBN 978-3-7427-4693-1
* Versuche über den sozialen Organismus, eBook, Neobooks, ISBN 978-3-7427-4661-0
* Versuche über die soziale Kunst, eBook, Neobooks, ISBN 978-3-7427-4660-3
* Husserl: Die Krisis der europäischen Wissenschaften – Eine Besprechung,  eBook, Neobooks, 2. Auflage  2017, ISBN 978-3-7380-4936-7
* Nietzsche: Ecce home – Eine Besprechung, eBook, Neobooks,  2015, ISBN 978-3-7380-4946-6
* Thomas Nagel: Was bedeutet das alles? – Eine Besprechung, eBook, Neobooks, 2. Auflage, 2017, ISBN 978-3-7380-1583-6
* Karl Jaspers: Einführung in die Philosophie – Eine Besprechung, eBook, Neobooks, 2016, ISBN 978-3-7380-1584-3
* Plotin: Enneaden – Eine Besprechung, eBook, Neobooks, 2016, ISBN 978-3-7380-1428-0
* Was ist Sein? Eine Fundamentalontologie, eBook, Neobooks, 2016, ISBN 978-3-7380-5905-2
* Grundriss der Philosophie, eBook, Neobooks, 2019, ISBN 978-3-7485-8752-1
* Spirituelle Anthropologie - Philosophie, eBook, Neobooks, 2018, ISBN 978-3-7427-4657-3
* Zur Naturphilosophie - Philosophie, eBook, Neobooks, 2016, ISBN 978-3-7380-4910-7
* Ontologie und Metaphysik - Philosophie, eBook, Neobooks, 2016, ISBN 978-3-7380-1963-6
* Zur Logik - Philosophie, eBook, Neobooks, 2016, ISBN 978-3-7380-1975-9
* Zur Erkenntnistheorie - Philosophie, eBook, Neobooks, 2016, ISBN 978-3-7380-2002-1
* Negative Ethik - Philosophie, eBook, Neobooks, 2017, ISBN 978-3-7380-9307-0
* Zur Ästhetik - Philosophie, eBook, Neobooks, 2. Auflage, 2017, ISBN 978-3-7380-4902-2
* Religionsphilosophie und philosophische Theologie - Philosophie, eBook, Neobook, 2015, ISBN 978-3-7380-1579-9
* Das Problem der Dunkle Materie gelöst! – Zur Wasserstoffhypothese der Dunklen Materie, eBook, Neobooks, 2. Auflage 2017, ISBN 978-3-7380-5905-2
* Zur Neubegründung der Relativitätstheorie – Das Postulat eines absoluten Bezugssystems, eBook, Neobooks, 2. Auflage, 2017, ISBN 978-3-7380-4903-9
* Zur Kosmologie – Neue Gesichtspunkte zur Modellierung des Weltalls, eBook, Neobooks, 2. Auflgate 2017, ISBN 978-3-7380-5950-2
* Zur Geschichte der Wirtschaftstheorie, eBook, Neobooks, 2018, ISBN 978-3-7427-1739-9
* Neue klassische Theorie, eBook, Neobooks, 2018, ISBN 978-3-7427-1753-5
* Wirtschaftliches Gleichgewicht, IS-LM-Modell, Neue Taylor-Regel, eBook, Neobooks, 2018, ISBN 978-3-7427-1718-4
* Zur Philosophie des Sozialen, eBook, Neobooks, 2018, ISBN 978-3-7427-1764-1
* Neue soziale Dreigliederung, eBook, Neobooks, 2019, ISBN 978-3-7485-9032-3
* Soziale Fünfgliederung, eBook, Neobooks, 2018, ISBN 978-3-7427-0982-0


== Weblinks ==
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* [http://wiki.muenster.org/index.php/Joachim_Stiller MünsterWiki: Joachim Stiller]
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* [http://de.pluspedia.org/wiki/Joachim_Stiller PlusPedia: Joachim Stiller]
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* [http://joachimstiller.de/download/lebenslauf_tab.pdf Tabellarischer Lebenslauf von Joachim Stiller]
{{Wikisource|Seite:Die Gartenlaube (1878) 328.jpg|Pettenkofer: Was ist und was will „Gesundheitslehre“?}}
* [http://joachimstiller.de/download/lebensgang2.pdf Lebensgang von Joachim Stiller]
* [http://www.hygiene-klinik-praxis.de/ Arbeitskreis Krankenhaus- und Praxishygiene"] der AWMF mit allen Leitlinien zum Thema
* [http://joachimstiller.de/ Homepage von Joachim Stiller]
* [http://www.charite.de/krankenhaushygiene/ Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Charité Berlin]
* [https://www.facebook.com/pg/Joachim-Stiller-M%C3%BCnster-110112912459329/photos/?tab=albums Sämtliche Kunstwerke auf facebook]
* [http://www.uk-essen.de/krankenhaushygiene/ Universitätsklinikum Essen – Krankenhaushygiene] – Textsammlung zum Thema Hygiene (Menüeintrag: Skripte)
* [https://www.buecher.de/ni/search_search/quick_search/q/cXVlcnk9Sm9hY2hpbStTdGlsbGVyJnJlc3VsdHM9MTU=/ Lieferbare Titel bei Bücher.de]
* [http://iuk.uniklinik-freiburg.de/ Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene]
* [https://www.thalia.de/suche?utf8=%E2%9C%93&filterPATHROOT=&sq=Joachim+Stiller Lieferbare Titel bei Thalia.de]
* [http://www.dhmd.de/ Deutsches Hygienemuseum in Dresden]
*''[http://aphorismen-archiv.de/S4238.html Aphorismen-Archiv]''
* [http://healthlink.mcw.edu/article/1031002421.html Hygiene Hypothesis: Are We Too „Clean“ for Our Own Good? englischsprachige Seite (HealthLink)]
*''[http://aphoristiker-archiv.de/S4238.html Aphoristiker-Archiv]''
* {{Internetquelle
  |url=http://www.helmholtz-muenchen.de/fileadmin/FLUGS/PDF/Themen/Chemikalien/Desinfektion.pdf
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== Einzelnachweise ==
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<references />
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Version vom 12. August 2020, 17:11 Uhr

Das Waschen der Hände ist eine von zahlreichen hygienischen Maßnahmen im Alltag

Hygiene oder Gesundheitspflege ist „die bewusste Vermeidung aller der Gesundheit drohenden Gefahren und die Betätigung gesundheitsmehrender Handlungen“ (Max Rubner, 1911).[1] Auch gemäß Weltgesundheitsorganisation WHO bezieht sich die Hygiene auf Bedingungen und Handlungen, die dazu dienen, die Gesundheit zu erhalten und die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Die Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie reduziert den Begriff auf „Erkennung, Behandlung und Prävention von Infektionskrankheiten“[2].

Die medizinische Hygiene umfasst zahlreiche spezifische Anwendungen, die dem Erhalt der Gesundheit dienen, z. B. Reinhaltung der Umwelt, Sterilisation von Geräten, Handhygiene, Wasser und Hygiene und sichere Entsorgung von medizinischem Abfall.[3]

Das Fachgebiet Hygiene stellt die „Lehre von der Verhütung von Krankheiten und der Erhaltung, Förderung und Festigung der Gesundheit“ dar.[4][5] Hygienefachpersonen werden als Hygieniker bezeichnet.

Hygiene im weiteren Sinne ist die „Gesamtheit aller Bestrebungen und Maßnahmen zur Verhütung von Krankheiten und Gesundheitsschäden“.[6] In diesem Sinne umfasst Hygiene auch Aspekte der Lufthygiene, Wasserhygiene[7] bzw. Trinkwasserhygiene, Lebensmittelhygiene, Arbeitshygiene, Bauhygiene[8][9], Wohnhygiene[10] sowie religiöser Vorschriften.

Etymologie

Das Wort Hygiene stammt aus dem Griechischen: ὑγιεινή [τέχνη] hygieiné [téchne] bedeutet „der Gesundheit dienende [Kunst]“. Es ist von ὑγίεια hygíeia „Gesundheit“ abgeleitet – dem Wort, mit dem auch die griechische Göttin der Gesundheit, Hygieia, bezeichnet wird.

Der Zusammenhang mit der personifizierten Göttin ist seit dem 4. Jahrhundert vor Christus (bei Aristoteles) belegt und wurde im 2. Jahrhundert durch Galen systematisiert.[11]

Hygiene im engeren Sinn bezeichnet die Maßnahmen zur Vorbeugung gegen Infektionskrankheiten, insbesondere Reinigung, Desinfektion und Sterilisation. In der Alltagssprache wird das Wort Hygiene auch fälschlicherweise an Stelle von Sauberkeit verwendet, doch umfasst sie nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Aufgabenkreis der Hygiene.

Die Arbeitshygiene befasst sich mit der Verhütung von Berufskrankheiten.

Geschichte

Hygienische Maßnahmen, darunter religiöse Gebote und Verbote sowie technische Bemühungen zur Versorgung mit sauberem Trinkwasser, sind weltweit und seit ältester Zeit nachweisbar.[12]

Altägyptische Kultur

Rituelle Waschungen waren, wie Rudolf Steiner ausführt, ein wichtiger Bestandteil der altägyptischen Kultur. Diese Gebräuche kehren in materialistisch verwandelter Form in den heutigen hygienischen Maßnahmen wieder.

„Wir können zurückgehen in eine Zeit der ägyptischen Entwickelung und finden dort gewisse Zeremonialgesetze und Gebote, welche als «Gebote der Götter» erschienen. Und das waren sie auch. Es waren Gebote, die sich darauf bezogen, daß der Ägypter zum Beispiel am Tage ganz bestimmte Waschungen, also durch Zeremoniengebräuche und rituelle Vorschriften geregelte Waschungen, vollziehen mußte. Und man sagte dem Ägypter, daß er nur leben könne, wie es die Götter wollen, wenn er an diesem oder jenem Tage so und so viele Waschungen vornimmt. Das war ein Göttergebot, das sich in gewissen Reinlichkeitskulten auslebte. Und wenn wir dann in eine etwas weniger reinliche Zeit in der Zwischenzeit kommen und jetzt wieder, in unserer Zeit, auf hygienische Maßregeln stoßen, wie sie jetzt aus materialistischen Gründen der Menschheit gegeben werden, so sehen wir bei uns richtig sich wiederholen, was in einer entsprechenden Zeit in Ägypten untergegangen ist. Ganz merkwürdig stellt sich die Erfüllung des Früheren im Gesamtkarma dar. Nur ist der Gesamtcharakter immer ein anderer. Kepler hatte in seiner ägyptischen Inkarnation den Blick hinaufgelenkt zum Sternenhimmel; und was diese Individualität dort sah, das prägte sie aus in den großen spirituellen Wahrheiten der ägyptischen Astrologie. Bei ihrer Wiederverkörperung in dem Zeitalter, dem der Beruf des Materialismus zufiel, prägte dieselbe Individualität diese Tatsachen - unserem Zeitalter entsprechend - in den drei materialistisch gefärbten Keplerschen Gesetzen aus. - Im alten Ägypten waren die Gesetze der Reinigung «gottgeoffenbarte» Gesetze. Der Ägypter glaubte nur dadurch seine Pflicht der Menschheit gegenüber zu erfüllen, daß er bei jeder Gelegenheit in der unglaublichsten Weise für seine Reinigung Sorge trug. Das kommt heute wieder heraus, nur unter ganz materialistischen Gedankeneinflüssen. Der Mensch von heute denkt nicht daran, daß er den Göttern dient, wenn er solche Vorschriften beobachtet, sondern daß er sich selbst dient. Aber es kommt das Frühere wieder heraus.“ (Lit.:GA 120, S. 166f)

Lebenssituation im Mittelalter

Im Mittelalter war es in Europa noch üblich, die Notdurft auch auf der Straße zu verrichten, Nachttöpfe wurden auf den Straßen ausgeleert, Marktabfälle (Pflanzenreste, Schlachtabfälle, Schlachtblut) blieben auf den Straßen und Plätzen liegen, häuslicher Unrat und Mist aus den Ställen der städtischen Tierhaltung wurde auf den Straßen gelagert, Schweine, Hühner und andere Haustiere liefen auf den Straßen frei darin herum, Niederschlagswasser durchfeuchtete und verteilte alles, all dies führte dazu, dass der Straßenschmutz und damit zusammenhängende Geruchsbelästigungen und Krankheitsausbreitung[13] in den Städten überhandnahmen, wogegen Polizeiverordnungen erlassen wurden. Im späteren Mittelalter wurden dann neben städtischen Verordnungen zur Seuchenbekämpfung (vor allem nachdem der Schwarze Tod sich 1348 verbreitet hatte) bereits Verordnungen zur Reinhaltung von Straßen (so 1366 in Regensburg) oder zur Tötung von Tieren in Schlachthäusern (Augsburg, 1276) erlassen.[14] Erst die Einführung der Kanalisation, städtischer Schlachthäuser und von Pflasterungen konnten den Schmutz und damit zusammenhängende Seuchen[15] eindämmen.[16]

Hygiene in der Medizin

Die Hygiene in der Medizin betrifft das Verhalten des Fachpersonals im ambulanten Einsatz sowie in der klinischen Hygiene zur Abwehr von Neuerkrankungen. Thomas McKeown hat 1979 den Rückgang der Infektionskrankheiten der letzten 200 Jahre auf Hygiene, bessere Ernährung des Menschen, Immunität und andere unspezifische Maßnahmen zurückgeführt. Abseits der Industriestaaten hat sich das Muster der Erkrankungen nicht wesentlich verändert, trotz teilweiser Einführung von medikamentösen Behandlungsmethoden. So kann angenommen werden, dass ohne finanzielle und materielle Unterstützung der „Dritten Welt“ und ohne bessere Lebensbedingungen für den Großteil der Menschheit der Gefahr von Seuchen Vorschub geleistet wird.

Die Hygiene im Römischen Reich war verhältnismäßig weit entwickelt. Der römische Politiker und Universalgelehrte Marcus Terentius Varro ahnte, dass Krankheiten durch „kleine Tiere, welche für das Auge nicht sichtbar sind“ (aus heutiger Sicht Mikroorganismen) hervorgerufen werden.[17] Es war bekannt, dass Quarantäne die Verbreitung von Infektionskrankheiten verhindern konnte.

Bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Sauberkeit und Desinfektion in der Medizin nicht als notwendig angesehen. So wurden die Operationsschürzen der Chirurgen praktisch nie gewaschen. Medizinische Instrumente wurden vor dem Gebrauch nicht gereinigt. Auch wurden nicht selten in Krankenhäusern die Wunden von verschiedenen Patienten nacheinander mit demselben Schwamm gereinigt.

Ignaz Semmelweis gelang in den 1840er Jahren erstmals der Nachweis, dass Desinfektion die Übertragung von Krankheiten eindämmen kann. Als Assistenzarzt in der Klinik für Geburtshilfe in Wien untersuchte er, warum in der einen Abteilung, in der Medizinstudenten arbeiteten, die Sterberate durch Kindbettfieber wesentlich höher war als in der zweiten Abteilung, in der Hebammenschülerinnen ausgebildet wurden. Er fand die Erklärung, als einer seiner Kollegen während einer Sektion von einem Studenten mit dem Skalpell verletzt wurde und wenige Tage später an Blutvergiftung verstarb, einer Krankheit mit ähnlichem Verlauf wie das Kindbettfieber. Semmelweis stellte fest, dass die an Leichensektionen beteiligten Mediziner Gefahr liefen, die Mütter bei der anschließenden Geburtshilfe zu infizieren. Da Hebammenschülerinnen keine Sektionen durchführen, kam diese Art der Infektion in der zweiten Krankenhausabteilung seltener vor. Das erklärte die dort niedrigere Sterblichkeit. Semmelweis wies seine Studenten daher an, sich vor der Untersuchung der Mütter die Hände mit Chlorkalk zu desinfizieren. Diese wirksame Maßnahme senkte die Sterberate von 12,3 % auf 1,3 %. Das Vorgehen stieß aber bei Ärzten wie Studenten auf Widerstand. Sie wollten nicht wahrhaben, dass sie selbst die Infektionen übertrugen, anstatt sie zu heilen.

Sir Joseph Lister, ein schottischer Chirurg, verwendete erfolgreich Karbol zur Desinfektion von Wunden vor der Operation. Er war zunächst der Meinung, dass Infektionen durch Erreger in der Luft verursacht würden. Eine Zeit lang wurde deshalb während der Operation ein feiner Karbolnebel über dem Patienten versprüht, was wieder aufgegeben wurde, als man erkannte, dass Infektionen hauptsächlich von Händen und Gegenständen ausgingen, die in Kontakt mit den Wunden kamen.

Max von Pettenkofer hatte ab September 1865 den ersten deutschen Lehrstuhl für Hygiene inne und gilt als Vater der Hygiene als medizinisches Lehrfach. Als Teilgebiet war Hygiene an der Wiener Medizinischen Fakultät jedoch bereits ab 1805 Bestandteil der ärztlichen Ausbildung und auch an der Medizinischen Fakultät Würzburgs wurde das Fach bereits vor der Ernennung zum Nominalfach von dem Arzt und Chemiker Joseph von Scherer gelehrt.[18] Weitere bekannte Forscher auf dem Gebiet der Hygiene waren Johann Peter Frank, Robert Koch und Louis Pasteur. Ein Pionier der Hygiene im militärischen Bereich war Franz Ballner.

Aus der Hygiene hat sich im späten 19. Jahrhundert auch das Fach Sportmedizin entwickelt[19], da dieselben humanbiologischen Kenntnisse auch in der Bewegungstherapie Verwendung fanden.[20]

Öffentliche Hygiene im 19. Jahrhundert

Das 19. Jahrhundert war durch neue Erkenntnisse zur Prävention von Krankheiten und durch das Entstehen öffentlicher Gesundheitsfürsorge geprägt. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts erkannten Regierungen die Notwendigkeit zum systematischen Aufbau einer öffentlichen Gesundheitsfürsorge. Hatten sich die Maßnahmen hierzu in Westeuropa zunächst auf Quarantäneregelungen in Häfen zur Kontrolle und Ausgrenzung Kranker oder potenziell Kranker beschränkt, waren neue Maßnahmen auf den Ausbau infrastruktureller Einrichtungen gerichtet, wodurch Krankheiten der Nährboden entzogen werden sollte. Öffentliche Gesundheitsfürsorge wurde zur Aufgabe des Staates, während sie bis dahin privater und religiöser Initiative überlassen war.[21] Die neuen Prioritäten galten, ausgehend von Großbritannien, ab den 1830er Jahren der Beseitigung von Unrat und Abwässern in Städten und der Versorgung mit unschädlichem Trinkwasser. Die Begleiterscheinungen der Frühindustrialisierung wurden damit erkannt und schrittweise, wenn auch mit Widerstand, dagegen angegangen. Wasser musste zunächst als öffentliches Gut anerkannt werden. Erst auf dieser Grundlage konnte eine Wasserpolitik mit umfassenden rechtlichen Bestimmungen für das Eigentum und die Nutzung von Wasser entstehen. Private Besitzansprüche mussten aufgehoben werden, ein langwieriger und komplizierter Prozess, der sich in Westeuropa teilweise bis ins 20. Jahrhundert hinzog, so in Frankreich. Hinzukommen mussten adäquate Technologien in Form moderner Wasserversorgung. New York erhielt als erste Stadt 1842 ein umfassendes Röhrensystem, Aquädukte, Speicher und angebundene öffentliche Brunnen.

Der Wert technischer Wasserreinigung wurde eindrucksvoll bestätigt, seit 1849 bekannt war, dass Cholera durch Wasser übertragen wird. Dennoch dauerte es Jahrzehnte, so etwa in London bis 1868 und in München sogar bis 1881, bis sich das neue Wissen gegen einen vielfach radikalen Marktliberalismus private durchgesetzt hatte und geeignete Maßnahmen ergriffen werden konnten. In London konnten um 1800 in der Themse noch Lachse gefischt und geschwommen werden, während um 1858 so starker Gestank aus dem Fluss aufstieg, dass das House of Commons mit Laken umhängt und die Sitzungen dort wegen des Gestanks abgebrochen werden mussten. Erst dieses Ereignis führte zur Beauftragung des Baus eines unterirdischen Kanalisationssystems zur Verbesserung der Stadthygiene.[22]

Außerhalb Westeuropas waren Städte teilweise schon deutlich früher für eine Verbesserung der Stadthygiene aktiv geworden. Das persische Isfahan wurde in Berichten vor der afghanischen Zerstörung 1722 für seine Wasserversorgung gerühmt. In Damaskus, einer Stadt mit damals 15000 Einwohnern, war 1872 jede Straße, jede Moschee, jedes öffentliche und private Haus im Überfluss mit Kanälen und Fontänen versorgt.[23] In Bombay wurde bereits 1859 eine öffentliche organisierte Wasserversorgung eingerichtet. In Kalkutta wurde 1865 ein Abwassersystem und 1869 eine Wasserfilterung gebaut. Dasselbe geschah in Shanghai 1883, allerdings dort durch private Investoren und nur für einige reiche Chinesen und dort lebenden Europäer. Die Chinesen verhielten sich zurückhaltend gegenüber den Erneuerungen.[24]

Hygienemaßnahmen

Medizinische Maßnahmen sind Sterilisation, Desinfektion und Quarantäne. Insbesondere im wirtschaftlichen Bereich sind Lebensmittel- und Wäschereihygiene gesetzlich geregelt. Zu den lokalen Hygienemaßnahmen gehören die Haushaltshygiene, die Lebensmittelhygiene und die klinische Hygiene. Zu den individuellen somatischen Hygienemaßnahmen zählen heute die Körper-, Mund-, Brust-, Anal- und Sexualhygiene sowie die Psychohygiene.

In einer gemeinsamen Presseerklärung von Umweltbundesamt, Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin und Robert-Koch-Institut aus dem Jahr 2000 werden im Haushalt herkömmliche Reinigungsmittel für die Sicherung der Hygiene als ausreichend erachtet und der Einsatz von Produkten mit bakterizider, antibakterieller und antimikrobieller Wirkung abgelehnt.[25] Das gilt nicht für die klinische Hygiene.

Kritik an moderner Hygiene

Die moderne Hygiene und Medizin fokussiert auf die Gefahr bzw. Virulenz der Krankheitserreger. Das Fazit der 40-jährigen Forschungsarbeit des französischen Mediziners und Physiologen Claude Bernard lautete: „Le germe n’est rien, le terrain est tout!“ (Der Keim ist nichts, das Milieu ist alles!) Mit Keim (germ) ist hier ein mikrobieller Krankheitserreger gemeint, so wie auch heute noch in der Medizin der Ausdruck Keim gebraucht wird. Bernard brachte mit dieser Aussage zum Ausdruck, dass unabhängig von der Virulenz eines Krankheitserregers letztlich stets die jeweils vorhandene Stoffwechsel-, Wund- und Immunsituation des individuellen (menschlichen) Organismus über die vom Krankheitserreger ausgehende Gefahr entscheidet, entweder als Nährboden für die Vermehrung der Krankheitserreger (siehe Infektion) dient, oder aber eine Vermehrung derselben unmöglich macht. Im letzten Fall wären entweder nur die Kriterien einer Kontamination, nicht jedoch einer Infektion erfüllt (Kriterium Erregervermehrung im Organismus), oder aber es würde trotz des Auftretens einer Infektion eine Infektionskrankheit verhindert werden (siehe Stille Feiung). Hierbei spielt sowohl die individuelle Leistungsfähigkeit des Organismus als auch die ihm entgegengebrachte, unter anderem ärztliche, Hilfe (s. z. B. Débridement, Tetanus) eine Rolle.

Wissenschaftliche Studien weisen auf einen Zusammenhang zwischen übertriebener Sauberkeit im häuslichen Umfeld und dem Auftreten von Allergien hin. Durch den verringerten Kontakt mit Krankheitserregern, besonders während der frühen Kindheit, tendiere das Immunsystem dazu, auf eigentlich harmlose Stoffe wie zum Beispiel Pollen oder Hausstaub zu reagieren.

Evolutionsforscher vermuten, dass der menschliche Körper darauf angewiesen ist, dass bestimmte Bakterien und auch Würmer in ihm oder seiner Umgebung leben.[26]

Rudolf Steiner hat darauf hingewiesen, dass der Schutz vor Infektionskrankheiten nicht nur durch äußere hygienische Maßnahmen erreicht werden kann und warnt daher vor ungezielten, überschießenden Maßnahmen in dieser Richtung, die oft mehr Schaden als Nutzen bringen. Entscheidend sei vor allem die individuelle Konstitution des Menschen. Hier seien laut Rudolf Steiner die tieferen Ursachen pathogener Erkrankungen zu suchen, die den Krankheitserregern überhaupt erst die Möglichkeit geben, sich zu entfalten.

„Sie werden vielleicht, wenn Sie sich um solche Fragen gekümmert haben, weil sie doch die heutige Gegenwart so viel beschäftigen, gesehen haben, mit welcher Heftigkeit und mit welchem Dogmatismus von der einen oder anderen Seite oft gekämpft wird, wie die eine und die andere Seite dasjenige hervorhebt, was sie für ihre Anschauung vorzubringen hat. So kann die sogenannte Schulmedizin hinweisen darauf, wie sie im Laufe der letzten Jahrzehnte, namentlich im Verlaufe der letzten drei bis vier Jahrzehnte, großartige Fortschritte gemacht hat gerade dadurch, daß sie darauf gesehen hat, wie die äußeren Krankheitserreger an die Menschen herankommen und sozusagen ihre Gesundheit vernichten. Diese Schulmedizin kann darauf hinweisen, wie sie besorgt war darum, die äußeren Lebensverhältnisse, die Zustände des Lebens so zu verbessern, daß in der Tat in der letzten Zeh ein Aufschwung eingetreten ist. Gerade diejenige Richtung der Medizin, die vorzugsweise auf die äußeren Krankheitserreger sieht - sagen wir auf die heute so gefürchtete Bakterien- und Bazillenwelt —, sie hat dadurch, daß sie auf dem Gebiete der Hygiene und der sanitären Einrichtungen eingegriffen hat, in einer für die Laien gar nicht so durchschaubaren Weise, ungeheuer viel getan für die Verbesserung der Gesundheitsverhältnisse.

Es wird gewiß — wiederum nicht ganz mit Unrecht, aber auch nur mit einseitigem Recht - von mancher Seite betont, wie diese Schulmedizin geradezu eine Bakterien- und Bazillenfurcht hervorgerufen hat. Aber auf der anderen Seite hat die Untersuchung dazu geführt, daß die Gesundheitsverhältnisse im Laufe der letzten Jahrzehnte sich gebessert haben. Mit Stolz weist der Anhänger dieser Richtung darauf hin, um wieviel Prozent die Sterblichkeit da oder dort in den letzten Jahrzehnten tatsächlich abgenommen hat. Diejenigen aber, die sagen, daß es nicht so sehr die äußeren Ursachen sind, welche für die Betrachtung der Krankheit wichtig sind, sondern daß es vor allen Dingen die im Menschen liegenden Ursachen sind, sozusagen seine Krankheitsdisposition, sein vernünftiges oder unvernünftiges Leben, die werden wieder besonders betonen, daß in den letzten Zeiten zwar unleugbar die Sterblichkeitsziffern abgenommen haben, daß aber die Krankheitsziffern in einer erschreckenden Weise zugenommen haben. Es wird betont, wie gewisse Krankheitsformen zugenommen haben: Herzkrankheiten,Krebskrankheiten, Krankheitsformen, die in den Schriften der älteren Zeit gar nicht verzeichnet sind, Krankheiten der Verdauungsorgane und so weiter. Diejenigen Gründe, die von der einen oder anderen Seite hervorgebracht werden, sind durchaus beachtenswert. Es kann von einem oberflächlichen Standpunkte aus nicht eingewendet werden, die Bazillen oder Bakterien seien nicht Krankheitserreger furchtbarster Art. Es kann aber auf der anderen Seite auch nicht geleugnet werden, daß der Mensch in gewisser Beziehung entweder gefestigt und gesichert ist gegen Einflüsse solcher Krankheitserreger oder es nicht ist. Er ist es nicht, wenn er sich durch unvernünftige Lebensweise um seine Widerstandskraft gebracht hat.

In vieler Beziehung sind diejenigen Dinge bewundernswert, welche von der Schulmedizin in der letzten Zeit geleistet worden sind. Sehen wir doch einmal zu, wie subtil und fein die Untersuchungen über das gelbe Fieber sind im Zusammenhange mit der Art und Weise, wie es durch gewisse Insekten von Mensch zu Mensch übertragen wird. Wie vorzüglich sind die Untersuchungen in bezug auf die Malaria und ähnliches! Aber auf der anderen Seite können wir sehen, daß berechtigte Ansprüche dieser Schulmedizin sehr leicht unser ganzes Leben durchkreuzen können, was in gewisser Beziehung zu einer Tyrannis führen kann. Denken wir, daß - und zwar mit einem gewissen Recht - behauptet wird, in einer in der letzten Zeit häufig auftretenden Krankheit, in der Genickstarre, werde durchaus nicht der Krankheitserreger von einem Kranken auf einen anderen Menschen übertragen, sondern Menschen, die ganz gesund sind, die ganz fernstehen dem, was man mit Genickstarre bezeichnet, könnten in gewisser Beziehung die Krankheitskeime in sich tragen und sie auf andere Menschen übertragen, so daß Menschen, die unter uns herumgehen, die Träger von Krankheitskeimen seien, von denen dann der, welcher dazu geeignet ist, die Krankheit bekommen kann, während die anderen, welche die Keime tragen, durchaus nicht von der Krankheit befallen zu werden brauchen. — So könnte es dahin kommen, daß die Forderung aufgestellt würde, die Krankheitskeimträger zu isolieren; denn wenn irgendeiner an Genickstarre erkrankt ist, so sei er gar nicht einmal so gefährlich wie diejenigen, welche ihn pflegen, und die vielleicht die eigentlichen Krankheitsträger sind. Zu welchen Konsequenzen das führen muß, wenn man diesen Menschen den Umgang erschweren würde, das mag man daraus erkennen: Man kann anführen und es ist schon angeführt worden —, daß an irgendeiner Schule plötzlich eine größere Anzahl von Kindern an dieser oder jener Krankheit erkrankt ist. Man wußte nicht, woher die Krankheit gekommen ist. Da stellte sich heraus, daß die Lehrer die eigentlichen Krankheitsträger waren. Sie selber sind nicht von der Krankheit befallen worden, aber die ganze Schule ist von ihnen angesteckt worden. Der Ausdruck Bazillenträger oder Bazillenfänger ist ein Ausdruck, der von einer gewissen Seite sogar mit einem gewissen Recht gebraucht werden kann. Daß derjenige, welcher Laie ist auf diesem Gebiete, in allem, was ihm entgegentreten kann von dieser oder jener Seite, sich recht wenig auskennt, das ist schon aus dem wenigen, was wir anführen konnten, fast selbstverständlich.

Nun müssen wir sagen: Gerade das, was wir am Eingange unserer heutigenBetrachtung ausgeführt haben, müßte ein Leitfaden sein dafür, was eigentlich aus alledem, was an guten Gründen von der einen oder anderen Seite vorgebracht wird, wirklich zum Heile führen kann. Als Grundsatz im tiefsten und bedeutsamsten Sinne muß gelten, daß vor allen Dingen vor uns stehen muß die Individualität des Menschen als eine einzelne Realität, als etwas, was anders ist als jeder andere Mensch.“ (Lit.:GA 57, S. 193ff)

Insofern durch hygienische Maßnahmen nicht nur der Einzelne, sondern die soziale Gemeinschaft betroffen ist, muss die Hygiene auch als soziale Frage behandelt werden.

„Zwar fehlt es uns auch heute durchaus nicht an hygienischen Anweisungen, an Abhandlungen und Schriften über Gesundheitspflege auch als öffentliche Angelegenheit. Allein, man muß fragen: Diese Anweisungen, diese Betrachtungen des Hygienischen, wie stellen sie sich in das soziale Leben hinein? - Und da muß man eben sagen: Sie stellen sich so hinein, daß einzelne Reden über eine richtige Gesundheitspflege veröffentlicht werden als das Ergebnis ärztlicher, physiologischer, medizinischer Wissenschaft, wobei gewissermaßen das Vertrauen, das man zu einem Fach hat, dessen innere Wesenheit man nicht zu prüfen in der Lage ist, die Grundlage bilden soll für die Annahme solcher Regeln. Rein auf Autorität hin können weiteste Kreise, die es doch angeht - denn es geht alle Menschen an -, das annehmen, was gewissermaßen aus den Studierkammern und Untersuchungszimmern, den Untersuchungslaboratorien des Mediziners über Hygiene an die Öffentlichkeit tritt.

Wenn man aber davon überzeugt ist, daß im Laufe der neueren Geschichte, im Laufe der letzten vier Jahrhunderte, in der Menschheit die Sehnsucht heraufgezogen ist nach demokratischer Ordnung aller Angelegenheiten, so tritt einem, wenn das auch heute vielen als grotesk erscheint, doch entgegen dieses ganz Undemokratische des reinen Autoritätsglaubens, der auf hygienischem Gebiet gefordert wird. Das Undemokratische dieses Autoritätsglaubens tritt der Sehnsucht nach Demokratie gegenüber, wie sie in der Gegenwart oftmals - wenn auch, man möchte sagen in sehr paradoxer Weise - bis zu einem Kulminationspunkt heraufgeschritten ist.

Ich weiß sehr gut, daß der Satz, den ich eben ausgesprochen habe, von vielen als paradox empfunden wird, denn man stellt einfach nicht zusammen die Art und Weise, wie jemand das entgegennimmt, was auf Gesundheitspflege bezüglich ist, mit der demokratischen Forderung, wonach über öffentliche Angelegenheiten, die jeden mündig gewordenen Menschen angehen, auch die Gemeinschaft dieser mündig gewordenen Menschen zu urteilen habe - sei es direkt oder sei es durch ihre Vertreter. Gewiß muß ja gesagt werden: Es kann vielleicht nicht in vollständig demokratischer Weise sich so etwas ausleben wie eine hygienische Anschauung, eine hygienische Pflege des öffentlichen Lebens, weil es abhängig ist von dem Urteil desjenigen, der auf einem bestimmten Gebiete nach Erkenntnis sucht. Aber auf der anderen Seite muß doch die Frage auftauchen: Sollte nicht ein stärkeres Demokratisieren, als es heute unter den gegenwärtigen Verhältnissen möglich ist, auf einem solchen Gebiete angestrebt werden können, das so nahe, so unendlich nahe jeden einzelnen Menschen und damit die Menschengemeinschaft angeht, wie die öffentliche Gesundheitspflege?“ (Lit.:GA 73a, S. 186f)

Euphemistische Verwendung des Begriffs

Der suggestive, euphemistische Begriff der „Rassenhygiene“ (Eugenik) legte nahe, dass eine (menschliche) „Rasse“ oder ein „Volkskörper“ durch wie auch immer geartete „hygienische“ Maßnahmen „rein“ gehalten (oder „bereinigt“) werden. Der Begriff bestimmte die Bevölkerungspolitik in der Zeit des Nationalsozialismus (siehe dazu Nationalsozialistische Rassenhygiene).

Siehe auch

Literatur

  • T. McKeown: The role of medicine: Dream, mirage or nemesis? Blackwell, Oxford 1979
  • Christian Conrad: Krankenhaushygiene damals und heute – was hat sich geändert? Hygiene und Medizin 29(6), S. 204 ff. (2004), ISSN 0172-3790
  • M. Klade, U. Seebacher, M. Jaros: Potenzielle Gefährdung von Mensch und Umwelt durch Desinfektionsmittel in der Krankenhaushygiene: Eine vergleichende Bewertung. Krankenhaus Hygiene und Infektionsverhütung 24(1), S. 9–15 (2002), ISSN 0720-3373
  • A. Nassauer: Die neue Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention – Tradition und Fortschritt. Hygiene und Medizin (29(4), S. 113–115 (2004), ISSN 0172-3790
  • GMS Krankenhaushygiene Interdisziplinär. Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH). Online verfügbar unter:
GMS Krankenhaushygiene Interdisziplinär
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Weblinks

 Wiktionary: Hygiene – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wikiquote: Hygiene – Zitate

Einzelnachweise

  1. Helmut Siefert: Hygiene. In: Enzyklopädie Medizingeschichte. 2005, S. 647.
  2. 1906 – 2006 Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie Festschrift zum 100jährigen Bestehen der DGHM, S. 8.
  3. Topics: Hygiene. In: Web-Site. WHO, abgerufen am 2. Dezember 2016.
  4. Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg
  5.  Lehrbuch der Hygiene : Umwelthygiene, Krankenhaushygiene, Individualhygiene, Sozialhygiene und öffentliches Gesundheitswesen, Epidemiologie. G. Fischer, Stuttgart ; New York 1991, ISBN 3-437-00593-6.
  6. ausführliche Definition durch "Gesundheitsberichterstattung des Bundes"
  7. Wasserhygiene. Abgerufen am 2. Dezember 2016.
  8. Institut für Bauhygiene. Abgerufen am 2. Dezember 2016.
  9. Abteilung Energietechnik und Bauhygiene - Stadt Zürich. In: www.stadt-zuerich.ch. Abgerufen am 2. Dezember 2016.
  10. Bundesamt für Gesundheit - Wohnhygiene und Haushaltprodukte. In: www.bag.admin.ch. Abgerufen am 2. Dezember 2016.
  11. Gundolf Keil: Hygieia. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. Walter de Gruyter, Berlin und New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 646 f.
  12. Helmut Siefert: Hygiene. 2005, S. 647.
  13. A. G. Varron: Hygiene im Mittelalter. In: Ciba-Zeitschrift. Band 7, Nr. 74, (Wehr/Baden) 1955, S. 2439–2468.
  14. Ralf Bröer: Medizinalgesetzgebung/Medizinrecht. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 942–950; hier: S. 948 f.
  15. Ernest Wickersheimer: Les Maladies épidémiques ou contagieuses (Peste, Lepre, Syphilis) et la Faculté de Médecine de Paris de 1399 à 1511. In: Bull. Soc. franc. d' hist. de la méd. Band 13, Nr. 21, 1914.
  16. A.G.Varron:Hygiene in der mittelalterlichen Stadt
  17. animalia quaedam minuta, quae non possunt oculi consequi et per aera intus in corpus per os ac nares perveniunt atque efficiunt difficilis morbos (Tiere, die so klein sind, dass die Augen sie nicht sehen können, und die durch die Luft in den Körper gelangen durch Mund und Nase und schwere Krankheiten verursachen.) - Verro: Rerum Rusticarum libri tres, lib. I, cap. 12.
  18. Heinz P. R. Seeliger: 100 Jahre Lehrstuhl für Hygiene in Würzburg. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 6, 1988, S. 129–139; hier: S. 130
  19. SCHMIDT, Ferdinand A.: Die körperliche Erziehung und die Leibesübungen in der Geschichte der Hygiene. Bogeng, G.A.E. (Hrsg.): Geschichte des Sports aller Völker und aller Zeiten. Leipzig: E. A. Seemann, 1926, S. 87.
  20. Arnd Krüger: Geschichte der Bewegungstherapie. In: Präventivmedizin. Springer Loseblatt Sammlung, Heidelberg 1999, 07.06, S. 1–22.
  21. Jürgen Osterhammel: Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts. C. H. Beck. 2 Aufl. der Sonderausgabe 2016. ISBN 978-3-406-61481-1. S. 260
  22. Jürgen Osterhammel: Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts. C. H. Beck. 2 Aufl. der Sonderausgabe 2016. ISBN 978-3-406-61481-1. S. 262
  23. Jürgen Osterhammel: Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts. C. H. Beck. 2 Aufl. der Sonderausgabe 2016. ISBN 978-3-406-61481-1. S. 263
  24. Jürgen Osterhammel: Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts. C. H. Beck. 2 Aufl. der Sonderausgabe 2016. ISBN 978-3-406-61481-1. S. 264
  25. Antibakterielle Reinigungsmittel im Haushalt nicht erforderlich Bundesinstitut für Risikobewertung 17/2000, 22. August 2000
  26. Spiegel 40/2009


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