Flagge

Aus AnthroWiki
Nationalflagge Osttimors

Eine Flagge ist eine abstrakte zweidimensionale Anordnung von Farben, Flächen und Zeichen in meist rechteckiger Form. Sie besteht in der Regel aus einem Tuch, aber auch andere Materialien, wie Papier, Plastik oder Metall, finden Verwendung. Deren gemaltes Bild erfüllt oft dieselben Zwecke wie die eigentliche Flagge.

Flaggen dienen zur visuellen Übertragung von Informationen, ursprünglich über eine größere Distanz, wie von Schiff zu Schiff. Oft ist dies die Markierung der Zugehörigkeit beziehungsweise der Vertretung von Gemeinschaften und Körperschaften. Die Lehre vom Fahnen- und Flaggenwesen heißt Vexillologie (Flaggenkunde).

Allgemeines

Das Wort Flagge hat einen nordischen, vermutlich im 17. Jahrhundert in England aufgekommenen Ursprung, der vom altnordischen Wort flogra stammt, was flattern bedeutet.[1] Um 1600, im Zuge der Entstehung von Nationalflaggen, hielt es in abgewandelter Form schließlich Einzug in den niederländischen und niederdeutschen bzw. neuniederländischen[2] Sprachgebrauch und wurde so zur vlag (niederländisch: „Schiffsfahne“). Später wurde daraus im deutschen Sprachgebrauch dann Flagge. Eine weitere Herkunftvariante ist im alten sächsischen oder germanischen Wort Flaken oder Ffleogan zu suchen, was so viel wie „im Winde wehen“ bedeutet.

Unterscheidung der Begriffe

Einige Nationalflaggen der westlichen Welt

Die Wörter Flagge und Fahne werden umgangssprachlich oft gleichbedeutend gebraucht.

Flagge:
Im engeren (rechtlichen) Sinne ist eine Flagge ein Stück Tuch, das nach Verschleiß entsorgt und ersetzt werden kann. Flaggen sind ersetzbar, sie werden in verschiedenen Größen und in hoher Stückzahl hergestellt. Eine Flagge wird oft mit einer Flaggenleine an einem Mast oder Flaggenstock gehisst und ist so leicht austauschbar. Das Wort Flagge dient auch als Oberbegriff für Flaggen, Fahnen, Standarten und Stander.[3][4]

Fahne:
Eine Fahne ist immer ein Unikat. Eine Fahne ist ein nicht vertretbares Einzelstück (Truppenfahne, Vereinsfahne, Zunftfahne, Regimentsfahne). Die Fahne ist meist fest, direkt am Stock befestigt. In der Schweiz werden auch Flaggen „Fahnen“ genannt.[3][4]

Banner:
Banner ist der mittelalterliche Begriff für eine Fahne. Heute versteht man darunter Flaggen, die an einem waagerechten Querstock hängen.[3]

Stander:
Stander sind meist dreieckige Flaggen, die als Unterscheidungszeichen dienen. Bei den Seestreitkräften dienen sie als Rangabzeichen oder Kommandozeichen.[3]

Standarte:
Als Standarte werden heutzutage meist Hoheitsabzeichen, insbesondere an Fahrzeugen, bezeichnet oder auch Flaggen, die nicht seitlich an einem Mast oder Ständer befestigt sind, sondern mit einem Querträger mittig vor dem Mast hängen. Standarten sind meist quadratisch.[3]

Geschichte

Historische Flagge der Niederländischen Ostindienkompanie auf einem Ostindienfahrer

Vorgänger von Fahnen und Flaggen sind die so genannten Vexilloloide, eine Standartenform, die heute in manchen Teilen der Erde noch üblich ist. Erste Zeugnisse finden sich auf 5500 Jahre alten altägyptischen Tonwaren, auf denen Vexilloloide abgebildet sind. Vexilloloide waren weit verbreitet und nahmen in verschiedenen Kulturkreisen unterschiedliche Formen an. Beispiele sind das von den Römern geführte Signum, aus dem sich die Stofffahne, das Vexillum, entwickelte, oder symbolträchtige Fächer und Sonnenschirme in Südostasien. Die älteste erhaltene ‚Fahne‘ ist eine aus dem Iran stammende 5000 Jahre alte Standarte mit ‚Tuch‘ aus Metall. Stoffe spielten noch eine untergeordnete Rolle, viel häufiger wurden Leder, Holz, Metall und andere Werkstoffe eingesetzt. Sehr wahrscheinlich wurde erstmals in China Seide als Fahnenstoff eingesetzt, dessen Tradition in der Seidenherstellung vermutlich bis 3000 v. Chr. zurückreicht. Dies brachte zwei Änderungen mit sich, die man noch heute in Fahnen findet: Die seitliche Befestigung des Tuches und die Zunahme der Bedeutung des Tuches gegenüber der Fahnenstange. Sehr wahrscheinlich verbreitete sich die Seidenfahne noch in vorislamischer Zeit (frühes 7. Jahrhundert) bis in den Nahen Osten. Eine Neuerfindung der Fahne aufgrund des Seidenhandels gilt als unwahrscheinlich. Die Beachtung des Bilderverbots im Islam förderte die Entwicklung hin zur abstrakten Symbolik. Mit den Kreuzzügen hielten die Fahnen Einzug in die westliche Welt. Andere Quellen sehen den Beginn des Gebrauchs von Flaggen als Erkennungszeichen bei den Wikingern. Beowulf erwähnte in Aufzeichnungen das Verwenden von Kriegsbannern.[5]

Die mittelalterliche Heraldik in Europa begründete ihren Ursprung in dem praktischen Nutzen, Krieger auf dem Schlachtfeld zu erkennen. Die dabei angewandten heraldischen Regeln, Farbe auf Farbe und Metall auf Metall zu vermeiden, hatten für Fahnen nur begrenzte Gültigkeit und spielen heute keine Rolle mehr (zum Beispiel die deutsche Bundesflagge). Die in Wappen verpönte Farbe Grün wurde beispielsweise auf Fahnen im Hochmittelalter gerne eingesetzt.[6]

Die Symbolik war anfangs, bis auf wenige Ausnahmen, reichlich dekorativ und erschien willkürlich gewählt. Keine Fahne wies durch ihren Gebrauch auf den Führer einer Schlacht hin. Dies änderte sich grundlegend durch die Kreuzzüge. Als sichtbares, zuordenbares Zeichen wurden Fahnen, Schilde, Helme, Kleidung mit der heraldischen Symbolik ausgestattet und unterstrichen die Rechte und Privilegien des Fahnenführenden.

Die Entwicklung der Symbole zu Land ging mit fundamentalen Änderungen auf See einher. Im späten 12. Jahrhundert erschienen zunächst im Mittelmeer, Mitte 13. Jahrhundert in der Nordsee die ersten Flaggen auf Schiffen. Zu diesem Zeitpunkt wurden bereits Regeln für Flaggen aufgestellt, die heute noch gelten. Ein 1270 geschlossener Vertrag zwischen England und den Grafen von Flandern forderte beispielsweise das Führen korrekter Kennzeichnungsflaggen – das Fahren unter falscher Flagge war verpönt.

Seit etwa dem späten 15. Jahrhundert wurde es allgemein üblich – etwas später sogar gesetzlich geregelt –, auf See Flaggen zur Anzeige der Nationalität zu benutzen, die sich schließlich zu den heutigen Nationalflaggen entwickelten.

Ab dem 18. Jahrhundert wurden Flaggen als Signalcodes zur See entworfen und verwendet. Zudem kam es zu zahlreichen Normierungen im Flaggenwesen. Die bedeutendste Entwicklung stellte aber die Etablierung der Nationalflagge dar, die die Bürger eines Volkes vertritt. Der erste Vertreter dieses neuen Typus war sicherlich die Flagge der USA. Die Entwicklung zur Nationalflagge wurde durch die Entstehung des modernen bürgerlichen Nationalstaates eingeleitet, dessen Kinderstuben die amerikanische und die französische Revolution waren.

Hissen und Streichen der Flagge

Flaggenzeremonie in Osttimor

Flaggen werden gehisst beziehungsweise gesetzt (in Seemannssprache „heißen“); Banner dagegen aufgestellt. Die feierliche Zeremonie nennt man Flaggenparade. In der Art ihrer Nutzung können Flaggen weitere Informationen übertragen, so zum Beispiel bei der Trauerbeflaggung. Doch nur Flaggen dürfen auf halbmast gesetzt werden, Banner und Hausfahnen werden hingegen mit einem oder zwei Trauerfloren versehen. Es zeugt von Unkenntnis der Beflaggungsregeln, wenn auch Banner und Hausfahnen auf halbmast gesetzt werden.

Besucht ein Staatschef ein anderes Land, so wird ihm zu Ehren die Nationalflagge seines Landes (Gastflagge) gezeigt. Ebenso werden bei internationalen Wettkämpfen die Sieger durch das Setzen ihrer Nationalflaggen geehrt. Auf Schiffen ist der Platz der eigenen Nationalflagge meist am Heck.

Die Wendung „Flagge streichen“ geht auf den seemännischen Brauch zurück, die Schiffsflagge als Eingeständnis der Niederlage einzuholen.[7]

Flaggenführung auf Seeschiffen

Schiffe führen die eigene Nationalflagge meist am Heck.[8] Die „eigene“ Flagge ist bei Handelsschiffen diejenige des Staates, in deren Schiffsregister es eingetragen ist – wegen der heute verbreiteten Ausflaggung ist das oft weder der Staat, in dem die Eigner ihr Domizil haben, noch derjenige der Besatzung. Bei alten Segelschiffen oder Kriegsschiffen wird die Nationalflagge auf See in der Gaffel des Schiffsmastes oder am Signalmast gesetzt, im Hafen weht die Nationalflagge am Heck, am Bug die Gösch, die oft ein eigenes Design hat. Bei einigen Staaten weicht die Nationalflagge zu See vom Aussehen der sonst üblichen Flagge ab (z. B. Großbritannien). Bei zivilen Schiffen nennt man die Nationalflagge dann Handelsflagge, bei Kriegsschiffen Seekriegsflagge. Zusätzlich führen Flaggoffiziere eigene Flaggen als Kommandoflagge.

Die Nationalflagge des Staates, in dem sich ein Schiff befindet, wird unter die Steuerbordsaling bzw. an der Steuerbordseite des Signalmastes gesetzt. Genau damit in diesem Fall die eigene Flagge nicht höher hängt als die fremde, wird im Hafen die Nationale ans Heck verlegt. Flaggen wehen generell nur tagsüber, nachts werden sie eingeholt. Diesem Brauch der Flaggenparade – ursprünglich eingeführt, um den Verschleiß an teurem Flaggentuch zu minimieren – wird in einigen Ländern große Bedeutung zugemessen, während andernorts die Flaggen auch nachts gesetzt bleiben können.[8] Das Zeigen falscher Flaggen (zum Beispiel einer Europaflagge auf einer deutschen Yacht oder einer Piratenflagge auf See) kann zu Ärger mit Wasserschutzpolizei oder Zollbehörden führen.[8]

„Die Flagge streichen“ bedeutet im seemännischen Sprachgebrauch, das Niederholen der Nationalflagge auf Kriegsschiffen bzw. anderer in Kampfhandlungen verwickelter Schiffe, um dem Angreifer die Kapitulation anzuzeigen. Entwickelt hat sich dieser Brauch aus dem Streichen der Segel, das natürlich nur mit erheblich größerem Aufwand an Zeit und Mannstärke vollzogen werden konnte, während der entsprechende Gegner das Ziel weiter unter Feuer nahm. Nationalflaggen, die übereinander gesetzt werden, können die Dominanz des oberen Staates symbolisieren, so bei erbeuteten Schiffen.

Alle gezeigten Flaggen sollen in einwandfreiem Zustand sein.[8] Der Gebrauch verblichener oder zerfledderter Flaggen kann als Respektlosigkeit aufgefasst werden.

Gebrauchsformen

Flaggen symbolisieren oft Gruppen und Gemeinschaften, so wie es zum Beispiel Parteiflaggen, Nationalflaggen oder Stadtflaggen tun. Davon abgeleitet können Nationalflaggen auch für andere Eigenschaften des Landes stehen, wie etwa für die Landessprache. Daneben gibt es Flaggen, die Nachrichten übermitteln, wie zum Beispiel Signalflaggen, oder über Situationen informieren, wie etwa am Strand über mögliche Gefahren beim Baden. Weit verbreitet ist heute die Flagge als Werbemittel oder Schmuck von Räumen und Gebäuden.

Dienstflagge der Republik Österreich

Nationalflaggen

Dienstflagge der deutschen Seestreitkräfte
Vorlage:FIAV Die Schweizerflagge zur See ist im Gegensatz zur sonst üblichen Form rechteckig

Nationalflagge - Artikel in der deutschen Wikipedia

Praktisch alle Staaten haben eine Staatsflagge als nationales Symbol. Oft ist das Aussehen solcher Flaggen im jeweiligen Staat verfassungsmäßig festgeschrieben. In der modernen Flaggenkunde wird die Art des Flaggengebrauchs durch standardisierte Gittersymbole (FIAV-Symbole Vorlage:FIAV) angezeigt. Je nach Gebrauch werden Flaggen wie folgt eingeteilt:

  • Die Bürgerliche Flagge Vorlage:FIAV ging aus den Flaggen der Schiffe hervor, mit deren Hilfe einst die Nationalität erkannt werden konnte. Heute ist damit diejenige Form der Staatsflagge gemeint, die von jedem Bürger geführt werden darf. Sie ist meist die bekannteste Version der Nationalflagge.
  • Die Handelsflagge Vorlage:FIAV ist die Flagge, die bei einem Handelsschiff am Heck geführt wird. In vielen Nationen ist die Handelsflagge mit der Nationalflagge identisch.
  • Die Dienstflagge Vorlage:FIAV ist die Sonderform einer Nationalflagge, die den Behörden eines Landes vorbehalten ist. Meist unterscheidet sie sich durch ein zugefügtes Staatswappen von der Nationalflagge.
  • Die Kriegsflagge Vorlage:FIAV, auch Dienstflagge der Streitkräfte genannt, geht historisch auf die Heckflagge von Kriegsschiffen zurück. Manche Nationen unterscheiden zwischen einer Kriegsflagge an Land (Heeresflagge) und einer Seekriegsflagge Vorlage:FIAV. Eine Kriegsflagge bedeutet keinesfalls, dass Kriegszustand herrschen muss; sie wird beispielsweise auch bei Manövern gezeigt.

Für das Staatsoberhaupt existiert häufig eine eigene Flagge, die bei örtlicher Anwesenheit gehisst wird. Für den deutschen Bundespräsidenten ist dies ein schwarzer Bundesadler auf quadratischem goldenem Grund mit rotem Rand in der speziellen Form einer Standarte.

Beflaggung öffentlicher Gebäude - Artikel in der deutschen Wikipedia

Nautische Signalflagge Alpha

Flaggen im Signalwesen

Da Flaggen auch auf große Entfernung sichtbar sind, gibt es Signalflaggen zur Übermittlung von Nachrichten. Hierzu wird das Flaggenalphabet oder das Winkeralphabet verwendet. Diese Anwendung erfolgt bis zum heutigen Tag zumeist auf See. Weiterhin werden Signalflaggen in vielen anderen Bereichen genutzt:

  • Eisenbahnwesen, wo Signalflaggen beispielsweise beim Rangieren genutzt werden
  • an bewachten Badestränden, wo eine Flagge am Rettungsschwimmerturm anzeigt, dass dieser besetzt ist. Außerdem gibt es Signale, die beispielsweise den Badebetrieb wegen schlechter Bedingungen verbieten.

Flaggen im Sport

Ende des Rennens oder der Trainingssitzung im Motorsport

Zum einen definieren Regelwerke vieler Sportarten die Benutzung von Signalflaggen:

  • Im Motorsport werden den Teilnehmern mit Flaggenzeichen bestimmte Informationen, wie beispielsweise Gefahr oder Disqualifikation, angezeigt.
  • Beim Fußball nutzen die Schiedsrichterassistenten Flaggen.
  • Im Segelsport wird ein umfangreiches adaptiertes Flaggenalphabet benutzt. Beim Regattasegeln setzten die teilnehmenden Yachten entweder eine eigene, selbst gestaltete Rennflagge (beispielsweise Germania: roter Greif auf weißem Grund, Motto: Cave Grypem [Hüte dich vor dem Greif!]),[9] oder sie ziehen die Nationalflagge ein, zum Zeichen ihrer Regattateilnahme. Beim Ende einer erfolgreichen Saison werden unter der Steuerbord-Saling so viele Rennflaggen gesetzt, wie Regattasiege errungen wurden.
  • Beim Tauchen sollte stets die Alpha-Flagge gesetzt werden, da diese in internationalen und teils auch in nationalen Gewässern gesetzlich vorgeschrieben ist. Sie zeigt an, dass besondere Vorsicht (z. B. für andere Wasserfahrzeuge) geboten ist, da in der Nähe Taucher im Wasser sind. Zusätzlich kann auch die Michigan-Tauchflagge gesetzt werden, welche in großen Teilen Nordamerikas vorgeschrieben ist, obwohl die US Navy noch immer die Alpha-Flagge für ihre Taucheinsätze verwendet.
  • In der Leichtathletik zeigen Obleute beispielsweise die Gültigkeit eines Versuches mit roten (ungültig) und weißen (gültig) Flaggen an. Außerdem zeigen die Bahnrichter bzw. Wechselrichter durch Heben einer gelben Fahne einen Regelverstoß an.
  • Im Judo werden bei Wettkämpfen von der Tischbesetzung eine grüne und eine gelbe Flagge verwendet. Die grüne Flagge steht für einen aktuell andauernden Haltegriff, während die gelbe für eine andauernde Kampfunterbrechung steht. Die Flaggen werden jeweils zu Beginn des Haltegriffs, bzw. der Kampfunterbrechung angehoben und am Ende des Haltegriffs oder der Kampfunterbrechung gesenkt. Die Flaggen dienen dazu, dem Kampfrichter anzuzeigen, dass der Haltegriff, bzw. die Kampfunterbrechung zur Kenntnis genommen wurde. Da heutzutage hauptsächlich elektronische Anzeigen verwendet werden, finden die Flaggen kaum noch Verwendung. Jedoch ist im Regelwerk des Deutschen Judo-Bunds vorgeschrieben, zwei Flaggen in Reserve zu haben, falls die elektronische Anzeige versagt.
  • Es ist üblich bei internationalen Wettbewerben, beispielsweise Olympischen Spielen, das Siegerteam mit dem Hissen der Staatsflagge des Siegers oder des Siegerteams zu ehren.
  • Andere Flaggen werden als Begrenzung des Spielfeldes genutzt, allerdings gemein als Fahnen bezeichnet, beispielsweise Eckfahne.

Zum anderen werden sie von den Zuschauern und Fans genutzt, um die Sympathie für die eigene Mannschaft oder den Sportler zu bekunden – so gab es trotz unklarer Gesetzeslage seit der Fußball-Europameisterschaft 2008 den Trend, Autofahnen an privaten Kraftfahrzeugen anzubringen.

Flagge der Kommunistischen Partei Chinas

Darüber hinaus führen Sieger häufig spontan eine Flagge ihres Landes bei ihren Ehrenrunden mit sich.

Parteiflaggen

Viele politische Bewegungen wie beispielsweise politische Parteien haben Parteiflaggen, die bei öffentlichen und internen Gelegenheiten als Zeichen der Zugehörigkeit zu einer politischen Gruppe oder Idee gezeigt werden. Sie besitzen genauso wie Nationale Flaggen Farben und Symbole mit bestimmten Aussagen. Zum Beispiel steht traditionell das Rot einer Parteiflagge meist für eine Arbeiterpartei. Häufig werden anstelle eines Symbols einfach die Buchstabenkürzel der politischen Bewegung genutzt.

Olympische Flagge

Flaggen internationaler Organisationen

Viele zivile und militärische internationale Organisationen oder Nichtregierungsorganisationen führen eigene Flaggen. Zu den bedeutsamen internationalen Flaggen gehören die Flaggen der Vereinten Nationen, der NATO, der Organisation der Islamischen Konferenz, die Europaflagge und die olympischen Ringe. Die wichtigsten und wahrscheinlich ersten internationalen Flaggen sind die Flaggen der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung, da sie im modernen Kriegsvölkerrecht seit langer Zeit anerkannt sind und mit diesen Flaggen gekennzeichnete Orte nicht angegriffen werden dürfen.

Siehe auch

Portal
Portal
 Wikipedia:Portal: Flaggenkunde – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Flaggenkunde

Literatur

  • Jan de Vries: Altnordisches etymologisches Wörterbuch. Band 1, Leiden 1958.
  • Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Band 425, S. 297, 2002.
  • W. Smith, O. Neubecker: Wappen und Flaggen aller Nationen. Battenberg Verlag, München 1980, ISBN 3-87045-183-1.
  • Brian Leigh Davis: Flags & standards of the Third Reich. Macdonald & Jane’s, London 1975. ISBN 0-356-04879-9.
  • Ottfried Neubecker: Heraldik. Wolfgang Krüger Verlag, Frankfurt am Main 1977. ISBN 3-8105-1306-7.
  • Derkwillem Visser: Flaggen – Wappen – Hymnen. Battenberg, München 1990. ISBN 3-87045-230-7.
  • K.L. Jott: Flaggen dieser Welt. Verlag EDITION XXL, Fränkisch-Crumbach 2006. ISBN 978-3-89736-710-4.
  • Peter Häberle: Nationalflaggen – Bürgerdemokratische Identitätselemente und internationale Erkennungssymbole. Duncker & Humblot, Berlin 2008, ISBN 978-3-428-12802-0.

Weblinks

Commons: Flagge - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Flagge – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wikiquote: Flagge – Zitate

Einzelnachweise

  1. vgl. de Vries
  2. nach Kluge
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 Hans-Ulrich Herzog, Georg Hannes: Lexikon Flaggen und Wappen. Bibliographisches Institut Leipzig, Leipzig 1990, ISBN 3-323-00263-6.
  4. 4,0 4,1 Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde: Fahne oder Flagge?, abgerufen am 21. Dezember 2016.
  5. Brian Leigh Davis: Flags & standards of the Third Reich, Macdonald & Jane’s, London 1975. ISBN 0-356-04879-9
  6. Ottfried Neubecker: Heraldik. Wolfgang Krüger Verlag, Frankfurt am Main 1977. ISBN 3-8105-1306-7
  7. „Flagge“ auf Duden online. Abgerufen am 8. April 2020.
  8. 8,0 8,1 8,2 8,3 Yacht, 6/2018, Seite 54ff
  9. Svante Domizlaff, Alexander Rost: Germania - Die Yachten des Hauses Krupp, Seite 68


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Flagge aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.