Affekt: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein '''Affekt''' ([[lat.]] ''affectus'', von ''afficere'' „einwirken, behandeln, antun“; {{ELSalt|πάθος}} ''pathos'' „[[Leid]]en, [[Leidenschaft]]“) ist eine von außen erregte [[Gemüt]]sregung, die eine mehr oder weniger heftige [[Emotion]] mit [[Psychosomatik|psychosomatischen]] Folgen auslöst und von hoher Ausdruckskraft (z.B. ein Lächeln als Ausdruck der [[Sympathie]], eine geballte Faust als Ausdruck des [[Zorn]]s) ist, begleitet von unwillkürlichen körperlichen Reaktionen (z.B. [[Erbleichen]] vor [[Angst]] oder [[Erröten]] vor [[Scham]]) und einer starken [[Motiv|Handlungsmotivation]] (z.B. vor Zorn mit der Faust auf den Tisch zu schlagen). Dazu kommt eine eingeengte [[Wahrnehmung]] („Tunnelblick“), eine Trübung des [[Urteil]]svermögens und eine mangelnde [[Wille]]nskontrolle.  
Ein '''Affekt''' ([[lat.]] ''affectus'', von ''afficere'' „einwirken, behandeln, antun“; {{ELSalt|πάθος}} ''pathos'' „[[Leid]]en, [[Leidenschaft]]“) ist eine meist von außen angestoßene relativ kurzzeitige [[Gemüt]]sregung, die eine mehr oder weniger heftige [[Emotion]] mit [[Psychosomatik|psychosomatischen]] Folgen auslöst und von hoher Ausdruckskraft (z.B. ein Lächeln als Ausdruck der [[Sympathie]], eine geballte Faust als Ausdruck des [[Zorn]]s) ist, begleitet von unwillkürlichen körperlichen Reaktionen (z.B. [[Erbleichen]] vor [[Angst]] oder [[Erröten]] vor [[Scham]]) und einer starken [[Motiv|Handlungsmotivation]] (z.B. vor Zorn mit der Faust auf den Tisch zu schlagen). Dazu kommt eine eingeengte [[Wahrnehmung]] („Tunnelblick“), eine Trübung des [[Urteil]]svermögens und eine mangelnde [[Wille]]nskontrolle.  


[[Immanuel Kant]] unterschied den Affekt von der [[Leidenschaft]]: ''»Das Gefühl einer Lust oder Unlust im gegenwärtigen Zustande, welches im Subjekte die Überlegung (die Vernunftvorstellung, ob man sich ihm überlassen oder weigern solle) nicht aufkommen läßt, ist der Affekt.« »Die durch Vernunft des Subjekts schwer oder gar nicht bezwingliche Neigung ist die Leidenschaft.« »Den Affekt muß der Mensch zähmen, die Leidenschaft beherrschen, jenes macht ihn zum Meister, dieses zum Herrn über sich selbst.« ''<ref>zit. nach {{Kirchner|Pathos}}</ref>  
[[Immanuel Kant]] unterschied den Affekt von der [[Leidenschaft]]: ''»Das Gefühl einer Lust oder Unlust im gegenwärtigen Zustande, welches im Subjekte die Überlegung (die Vernunftvorstellung, ob man sich ihm überlassen oder weigern solle) nicht aufkommen läßt, ist der Affekt.« »Die durch Vernunft des Subjekts schwer oder gar nicht bezwingliche Neigung ist die Leidenschaft.« »Den Affekt muß der Mensch zähmen, die Leidenschaft beherrschen, jenes macht ihn zum Meister, dieses zum Herrn über sich selbst.« ''<ref>zit. nach {{Kirchner|Pathos}}</ref>  
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== Siehe auch ==
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* [[Fühlen|Gefühl]]
* [[Emotion]]
* [[Leidenschaft]]
* {{WikipediaDE|Affekt}}
* {{WikipediaDE|Affekt}}
* {{Eisler|Affect}}
* {{Eisler|Affect}}

Version vom 10. Juli 2017, 18:00 Uhr

Ein Affekt (lat. affectus, von afficere „einwirken, behandeln, antun“; griech. πάθος pathosLeiden, Leidenschaft“) ist eine meist von außen angestoßene relativ kurzzeitige Gemütsregung, die eine mehr oder weniger heftige Emotion mit psychosomatischen Folgen auslöst und von hoher Ausdruckskraft (z.B. ein Lächeln als Ausdruck der Sympathie, eine geballte Faust als Ausdruck des Zorns) ist, begleitet von unwillkürlichen körperlichen Reaktionen (z.B. Erbleichen vor Angst oder Erröten vor Scham) und einer starken Handlungsmotivation (z.B. vor Zorn mit der Faust auf den Tisch zu schlagen). Dazu kommt eine eingeengte Wahrnehmung („Tunnelblick“), eine Trübung des Urteilsvermögens und eine mangelnde Willenskontrolle.

Immanuel Kant unterschied den Affekt von der Leidenschaft: »Das Gefühl einer Lust oder Unlust im gegenwärtigen Zustande, welches im Subjekte die Überlegung (die Vernunftvorstellung, ob man sich ihm überlassen oder weigern solle) nicht aufkommen läßt, ist der Affekt.« »Die durch Vernunft des Subjekts schwer oder gar nicht bezwingliche Neigung ist die Leidenschaft.« »Den Affekt muß der Mensch zähmen, die Leidenschaft beherrschen, jenes macht ihn zum Meister, dieses zum Herrn über sich selbst.« [1]

Siehe auch

Anmerkungen