Wilhelm Schmundt und Gestik: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Wilhelm Schmundt.jpg|thumb|Wilhelm Schmundt]]
Die '''Gestik''', die vorwiegend mit Armen, Händen, Fingern und dem Kopf, ansatzweise auch mit den Beinen ausgeführt wird, ist der [[wille]]ntlich, oft aber auch unwillkürlich geäußerte, sichtbare Ausdruck des inneren [[seelisch]]en [[Erleben]]s und bildet einen wesentlichen Teil der [[Nonverbale Kommunikation|nonverbalen Kommunikation]].  
'''Wilhelm Schmundt''' (* 10.1.1898 in Metz/Lothringen, † 23.4.1992 in Hannover) war ein deutscher Unternehmer, Ingenieur, Sozialwissenschaftler, [[Waldorflehrer]] und [[Anthroposoph]].


 
[[Kategorie:Mensch]] [[Kategorie:Soziales Leben]] [[Kategorie:Sprache]] [[Kategorie:Kunst]] [[Kategorie:Schauspiel]] [[Kategorie:Sprachgestaltung]]
==Leben==
 
''Wilhelm Schmundt'' wurde im damals deutschen Metz in eine ostpreußische Offiziersfamilie hineingeboren und durchlebte eine unbeschwerte Kindheit und Jugend.
Mit 17 Jahren kam er zum Militär. Unmittelbar nach seiner Entlassung aus dem Kriegsdienst begann er noch 1918 ein Studium an der TH Berlin-Charlottenburg.
Durch Kommilitonen gewann er Anschluß an die Jugendbewegung der Wandervögel. Dort wurde viel gelesen und diskutiert. Auch Rudolf Steiners Werk "Die Kernpunkte der sozialen Frage" fand dort Beachtung. Nach dem Diplom-Abschluß des Studiums blieb ''Wilhelm Schmundt'' noch für zwei Jahre als Assistent am Institut für Physik an der Technischen Hochschule.
 
1926 besuchte er das erste Mal das [[Goetheanum]] anläßlich einer Tagung der Jugendsektion.
 
Rundbriefe, die Ende der 20er Jahre von [[Bernhard Behrens]] (Hamburg) verschickt worden waren, weckten bei ''Wilhelm Schmundt'' das Interesse sich mit Fragen des Geldes und des Kapitals aus anthroposophischer Sicht zu beschäftigen.
 
''Wilhelm Schmundt'' machte Karriere beim Ostpreußenwerk und gründete eine Familie.
1940 lernte er den in der Elektrizitätsversorgung Schleswig-Holsteins tätigen Anthroposophen
[[Hans-Georg Schweppenhäuser]] kennen, woraus sich eine lebenslange Freundschaft entwickelte.
 
Auf Bitten von [[Wolfgang Rudolph]] übernahm ''Wilhelm Schmundt'' nach Ende des 2. Weltkrieges
eine Lehrtätigkeit an der Freien Waldorfschule Hannover in den Fächern Mathematik und Physik.
Er war bis zu seiner Pensionierung 1965 als Lehrer tätig.
 
Seit 1950 widmete er sich in Aufsätzen und Studien der Sozialen Dreigliederung Rudolf Steiners.
Auf dem Achberger Jahreskongreß 1973 fand die entscheidende Begegnung mit [[Joseph Beuys]] statt, der danach die Schmundt'schen Arbeitsergebnisse übernahm und in sein Werk integrierte.
[[Joseph Beuys]] nannte ihn schließlich kurz vor seinem Tode "unseren großen Lehrer"<ref>Ulrich Rösch: ''Wilhelm Schmundt''. In: Bodo von Plato, Anthroposophie im 20. Jahrhundert. Ein Kulturimpuls in biographischen Porträts, Vlg. am Goetheanum, Dornach 2003, S. 719 - 720</ref>.
 
''Wilhelm Schmundt'' entfaltete nun eine rege Reise- und Vortragstätigkeit bis in das hohe Alter hinein und publizierte seine entscheidenden Schriften.
 
Am 23.4.1992 starb er, mittlerweile zurückgezogen von der Öffentlichkeit, in einem anthroposophischen Altersheim.
 
==Kritik==
 
"Wilhelm Schmundt wollte die soziale Dreigliederung ''ins Rechte'' denken, und das ist ihm leider gelungen. Er hat nämlich alles, was Rudolf Steiner zum Wirtschaftsleben und zum Geld gesagt hat, so umgedeutet, daß es einen rechtlichen Charakter bekommen hat. Er konnte nur in solchen Kategorien wie Rechten und Pflichten denken und mußte die soziale Dreigliederung entsprechend amputieren.
 
Die verheerenden Folgen sieht man noch heute bei seinen Anhängern, die das Geld demokratisieren wollen, statt das Wirtschaftsleben durch die Schaffung von Assoziationen in die Lage zu versetzen, das Geld wieder an der Realwirtschaft zu koppeln."<ref>http://www.dreigliederung.de/wilhelmschmundt/ </ref>
 
==Einzelnachweise==
 
<references />
 
==Werke (Auswahl)==
 
*''Erkenntnisübungen zur Dreigliederung des sozialen Organismus'', Achberger Verlag, Achberg 1982 (Neuauflage 2003)
*''Der soziale Organismus in seiner Freiheitsgestalt'', (Studienmaterial der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft), Philosophisch-Anthroposophischer Vlg. am Goetheanum, Dornach 1977
:::(Neuauflage) ''Der soziale Organismus in seiner Freiheitsgestalt'', FIU-Verlag, Wangen 1993 (3. Auflage)
*''Zwei Grundprobleme des 20. Jahrhunderts'', Freie Volkshochschule Argental, Wangen 1988
*''Zeitgemäße Wirtschaftsgesetze''. Über die Rechtsgrundlagen einer nachkapitalistischen, freien Unternehmensordnung >Entwurf einer Einführung<, Achberger Vlg., Achberg 1975
*''Die Aufgabe Mitteleuropas'', FIU-Verlag, Wangen 1997
*''Denkschritte - Auf dem Weg zur Idee des sozialen Organismus'', FIU-Verlag, Wangen 1999
 
==Literatur==
 
* Rainer Rappmann (Hrsg): ''Die Kunst des sozialen Bauens''. Beiträge zu Wilhelm Schmundt, FIU-Verlag, Wangen 1993
* Rainer Rappmann (Hrsg.): ''Beuys, Dutschke, Schilinski, Schmundt. Vier Leben für Freiheit, Demokratie und Sozialismus'', FIU-Verlag, Wangen 1996
* [[Johannes Stüttgen]]: ''Ökonomie/Wirtschaftsleben''. In: Harald Szeemann (Hrsg.): Beuysnobiscum, Fundus/Vlg. der Kunst, Amsterdam; Dresden 1997, S. 269 - 281
 
==Weblinks==
 
*[http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=1131 Forschungsstelle Kulturimpuls zu ''Wilhelm Schmundt'']
*[http://www.fiu-verlag.com/detail.php?verlag_kat=3&buchID=73&navId=2 Verein Soziale Skulptur (Hg.): ''Die demokratische Bank'']
 
 
 
[[Kategorie:Mann]][[Kategorie:Anthroposoph]][[Kategorie:Autor]][[Kategorie:Soziales Leben]]

Version vom 29. Mai 2014, 17:54 Uhr

Die Gestik, die vorwiegend mit Armen, Händen, Fingern und dem Kopf, ansatzweise auch mit den Beinen ausgeführt wird, ist der willentlich, oft aber auch unwillkürlich geäußerte, sichtbare Ausdruck des inneren seelischen Erlebens und bildet einen wesentlichen Teil der nonverbalen Kommunikation.