Geistertoren und Judas Ischariot: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Geistertoren''' nennt [[Rudolf Steiner]] eine Gruppe abnormer [[Elementarwesen]], die es dem [[Mensch]]en ermöglichen, seine [[Gedanken]] festzuhalten. Die menschlichen Gedanken, wie wir sie in unserem [[Bewusstsein]] erleben, sind nämlich keine eigenständige [[Wirklichkeit]], sondern bloße [[Bild]]er. Wären sie mehr als bloße Bilder, könnten wir sie nicht dazu gebrauchen, über die Wirklichkeit nachzudenken; wir würden dann mit jedem Gedanken eine neue Wirklichkeit erschaffen. Diese Bilder, als die uns unsere Gedanken erscheinen, sind aber äußerst flüchtig. Um sie in unserem Bewusstsein festhalten zu können, bedürfen wir dieser besonderen Art nur schwer zu beobachtender abnormer [[Elementarwesen]], die aber durchaus ''nicht'' [[ahrimanisch]]er Natur sind, wie man vielleicht irrtümlich glauben könnte. Sie gehören dem selben [[Elementarreiche|Reich]] an wie die [[Gnome]], liegen aber mit diesen ständig im Kampf und werden von ihnen zutiefst verachtet. Während die Gnome über eine hervorragende [[Intelligenz]] verfügen, sind sie nämlich ausgesprochene Toren. Anders als die regulären Elementarwesen sind sie in absteigender Entwicklung. Sie haben auch in unserer Zeit kein eigenständiges Leben und müssen sich der verströmenden Lebenskräfte sterbender Menschen bedienen. Sie sind besonders in der Umgebung sehr gescheiter Menschen zu finden, aber etwa auch in [[Wikipedia:Bibliothek|Bibliothek]]en, wenn viel Gescheites in den Büchern steht. Dem [[Hellsehen|hellsichtigen Blick]] erscheinen sie als riesenhafte plumpe Tölpel, die aber winzig klein werden, wenn sie sich vor den Gnomen in die Köpfe gescheiter Menschen flüchten.
[[File:Heiligenblut - Pfarrkirche - Herz-Jesu-Altar - Judaskuss.jpg|mini|250px|Judaskuss, Herz-Jesu-Altar der Pfarrkirche [[Wikipedia:Heiligenblut am Großglockner|Heiligenblut]]]]
 
'''Judas Ischariot''' ({{ELSalt|Ἰούδας Ἰσκαριώθ}} bzw. {{polytonisch|Ἰσκαριώτης}}; {{HeS|יהודה איש־קריות|Yəhûḏāh ʾΚ-qəriyyôt}}) war einer der 12 direkt von dem [[Christus]] berufenen [[Apostel]]. Nach dem Bericht aller vier [[Evangelium|Evangelien]] führte sein Verrat zur Verhaftung und in Folge zur [[Kreuzigung]] des [[Jesus Christus]].
 
{{Zitat|16 Die Zwölf, die er einsetzte, waren: Petrus - diesen Beinamen gab er dem Simon -,
17 Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, der Bruder des Jakobus - ihnen gab er den Beinamen Boanerges, das heißt Donnersöhne -,
18 dazu Andreas, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, Thaddäus, Simon Kananäus3
19 und Judas Iskariot, der ihn dann verraten hat.|Markus-Evangelium|{{B|Mk|3|16-19}}}}
 
Das vermutlich Mitte des [[Wikipedia:2. Jahrhundert|2. Jahrhundert]]s entstandene [[Gnosis|gnostische]] [[Judasevangelium]] wurde nicht von Judas Ischariot verfasst, sondern ist eine [[Wikipedia:Pseudepigraphie|pseudepigraphische]] Schrift.
 
== Judas Makkabäus - eine frühere Inkarnation des Judas Ischariot ==
Nach [[Rudolf Steiner]] war Judas Ischariot der [[Reinkarnation|wiederverkörperte]] [[Judas Makkabäus]].


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"Wir sind überall umgeben in Wahrheit von geistigen Wesen
"Unter den fünf Söhnen des Mattathias ist einer, der schon im Alten
der verschiedensten Art, nur daß das gewöhnliche Bewußtsein diese
Testament Judas heißt. Er ist damals derjenige, welcher am kräftigsten
geistigen Wesen nicht sieht. Aber sie sind notwendig, damit wir als
kämpft für sein Volk, der ganz und gar mit seiner Seele seinem
Menschen unsere Tätigkeiten entfalten können, damit wir die Gedanken
Volkstum hingegeben ist, und dem es auch gelingt, einen Bund mit
in ihrer unwirklichen Leichtigkeit und Flüchtigkeit haben
den Römern zu schließen gegen den König Antiochus von Syrien {{Bibel|1 Makk|8|1-32}}. Dieser Judas ist derselbe, welcher später die Prüfung
können, so daß sie nicht selbst wie Bleigewichte in unserem Kopfe
durchzumachen hat, den Verrat zu begehen, weil er, der am
vorhanden sind, nicht selbst etwas sind, sondern etwas bedeuten können.
allerinnigsten verbunden ist mit dem spezifisch althebräischen Element,
Dazu ist notwendig, daß in der Welt Wesen vorhanden sind,
nicht gleich den Übergang zu dem christlichen Element finden
welche verursachen, daß unsere Gedanken mit ihrer Unwirklichkeit
kann und erst die harte Prüfung braucht durch den Verrat. Es
uns nicht fortwährend gleich entschwinden. Wir Menschen sind
steht, wenn man wieder das rein Künstlerisch-Kompositionelle betrachtet,
eigentlich mit dem gewöhnlichen Bewußtsein, ich möchte sagen zu
ganz wunderbar da die, man möchte sagen, grandiose Gestalt
schwerhaltige Wesen, zu plumpe Wesen, als daß wir so ohne weiteres
des Judas in den letzten Kapiteln des Alten Testamentes und die Gestalt
mit diesem gewöhnlichen Bewußtsein die Gedanken festhalten könnten,
des Judas im Neuen Testament. Und merkwürdig ist in diesem
und es müssen Elementarwesen da sein, die uns fortwährend
symptomatischen Vorgang, daß der Judas des Alten Testamentes einen
helfen, unsere Gedanken festzuhalten. Solche Elementarwesen sind
Bund mit den Römern schließt, alles das vorbildet, was später geschehen
auch da, nur sind sie außerordentlich schwer zu entdecken, weil sie,
ist, nämlich den Weg, den das Christentum genommen hat
ich möchte sagen, sich fortdauernd verstecken.
durch das Römertum, um in die Welt einzutreten. Das ist, möchte man
sagen, die weitere Ausgestaltung. Und wenn Ich hinzufügen würde,
was auch gewußt werden kann, was aber doch nicht in einem Vortrage
vor einem so großen Zuhörerkreise gesagt werden kann, so würden
Sie sehen, wie eigentlich gerade durch die spätere Wiederverkörperung
dieses Judas<ref>vermutlich [[Augustinus]]</ref> die Verschmelzung geschieht des römischen Elementes
mit dem christlichen Element und wie der wiederverkörperte Judas
der erste ist, der sozusagen den großen Erfolg hat in der Ausbreitung
des romanisierten Christentums, und wie der Bündnisabschluß des
Judas des Alten Testamentes mit den Römern die prophetische Vortatsache
ist dessen, was ein Späterer tut, der dem Okkultisten wiedererscheint
als der wiederverkörperte Judas, der da durchgehen mußte
durch die harte Seelenprüfung des Verrates. Und was sich dann durch
sein späteres Wirken zeigt als Christentum im Römertum und Römertum
im Christentum zugleich, das erscheint wie eine ins Geistige umgesetzte
Erneuerung des Bündnisses des alttestamentlichen Judas mit
den Römern." {{Lit|{{G|139|44f}}}}
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Wenn man sich fragt: Wodurch kommt es denn eigentlich, daß
== Judas und Ahriman ==
man einen Gedanken festhalten kann, trotzdem er gar kein Wirkliches
[[File:Gómez, Judes.JPG|mini|250px|[[Wikipedia:Simó Gómez|Simó Gómez]]: ''Die Reue des Judas'' (1874)]]
ist, wer hilft einem dabei? - dann wird man sehr leicht gerade bei der
Nach der [[Jordan-Taufe]] sah sich der [[Christus]] einer dreifachen [[Versuchung]] ausgesetzt: durch [[Luzifer]], durch Luzifer und [[Ahriman]] gemeinsam und durch [[Ahriman]] allein. Diesen Angriff Ahrimans, der in der Aufforderung lag, aus Steinen Brot zu machen, konnte der Christus nur teilweise abwehren (siehe {{B|Mt|4|1-11}} und {{B|Lk|4|1-13}}), denn die Bindung an das materielle Dasein kann für die Menschheit gegenwärtig noch nicht völlig überwunden werden. Dadurch aber erlangte Ahriman die Macht, Judas - der von den 12 Aposteln den [[Materialismus]] repräsentiert - zu seinem Werkzeug zu machen.  
geisteswissenschaftlichen Anschauung getäuscht. Denn in demselben
Momente, wo man sich darauf verlegt, zu fragen: Wer hält die Gedanken
für den Menschen fest? - wird man schon durch diese Tendenz,
von den geistigen Wesenhaftigkeiten wissen zu wollen, welche
die Gedanken festhalten, in das Reich der ahrimanischen Wesenheiten
hineingetrieben. Und man taucht unter in das Reich der ahrimanischen
Wesenheiten und beginnt sehr bald zu glauben - aber es ist ein täuschender
Glaube -, daß man von den ahrimanischen Geistern unterstützt
werden muß, um die Gedanken festzuhalten, damit sie einem
nicht gleich, wenn man sie faßt, entschwinden. Daher sind auch die
meisten Menschen unbewußt den ahrimanischen Wesenheiten sogar
dankbar dafür, daß sie sie in ihrem Denken unterstützen. Aber es ist
eigentlich ein schlecht angebrachter Dank, denn es gibt ein ganzes
Reich von Wesenheiten, welche uns gerade in bezug auf unsere Gedankenwelt
unterstützen und die durchaus nicht ahrimanischer Wesenheit
sind.


Diese Wesenheiten sind auch für das schon vorgerückte Schauen
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in der geistigen Welt schwer zu entdecken. Man findet sie zuweilen,
"Ahriman, Mephisto, Mammon - es decken sich ja diese Begriffe —,
wenn man zum Beispiel einen sehr gescheiten Menschen in seinem
sie stecken im Gelde, in alledem, was mit dem äußeren natürlichen
Tun und Treiben beobachtet. Wenn man nämlich in seinem Tun und
Egoismus zusammenhängt. Indem immer notwendig ist, daß sich dem
Treiben einen sehr gescheiten Menschen beobachtet, dann hat eigentlich
Menschenleben etwas von dem beimischt, was äußerlich materialistisch
dieser Mensch eine flüchtige Gefolgschaft. Er geht eigentlich
ist, muß der Mensch mit Ahriman rechnen. Sollte der Christus
nirgends allein herum, sondern er hat eine flüchtige Gefolgschaft von
den Menschen auf Erden so recht helfen, so mußte er Ahriman wirksam
geistigen Wesenheiten, die nicht dem ahrimanischen Reich angehören,
sein lassen. Ahriman, das Materielle, muß mitwirken bis zum
die aber eine ganz merkwürdige Eigenschaft haben, die man eigentlich
Schluß der Erdenevolution. Durch den Christus mußte die Wirksamkeit
erst kennenlernt, wenn man jene Wesenheiten beobachten kann,
des Ahriman unbesiegt bleiben. Ahriman wurde nicht vollständig
welche den elementarischen Reichen angehören, die also nicht für die
besiegt. Der Christus muß sich herbeilassen, bis zum Ende der Erdenentwickelung
sinnlichen Augen erscheinen, die sich betätigen, wenn Formen in der
mit Ahriman zu kämpfen. Ahriman mußte dableiben.
Natur, Kristallformen zum Beispiel und dergleichen, entstehen. Alles
Formhafte unterliegt ja der Tätigkeit dieser Wesenheiten, die Sie
auch in meinen Mysterien in ihrer Tätigkeit als Wesenheiten geschildert
finden, die feste Formen prägen und hämmern. Wenn Sie in dem
einen Mysterienspiel die gnomenartigen Wesen verfolgen, so haben
Sie da diese Wesen, welche Formen hervorbringen. Nun sind - wie
Sie das schon aus der Art und Weise, wie ich das in meinen Mysteriendramen
dargestellt habe, ersehen können - diese Wesenheiten schlau,
und aus ihrer Schlauheit heraus spotten sie über den geringen Verstand,
den die Menschen haben. Vergegenwärtigen Sie sich diese
Szene, wenn Sie sie aus meinem Mysterienspiel kennen.


Wenn man nun einen wirklich gescheiten Menschen verfolgt, wie
Dasjenige, was wir im Inneren an Angriffen des Luzifer, an Angriffen
er in seinem Gefolge ein ganzes Heer solcher Wesenheiten haben
von Luzifer und Ahriman zugleich haben, können wir als Menschen
kann, wie ich vorhin gesagt habe, so findet man, daß diese Wesenheiten
besiegen. Die Kämpfe in der materiellen Außenwelt müssen ausgekämpft
außerordentlich geringgeachtet werden von den Gnomengeistern
werden bis zum Schlüsse der Erdenentwickelung. Daher
der elementarischen Welt, weil sie plump sind, und vor allen
mußte der Christus den Ahriman zwar in Schach halten, aber ihn neben
Dingen, weil sie furchtbar töricht sind. Das Törichte ist ihre hauptsächlichste
sich bestehen lassen. Daher konnte es geschehen, daß Ahriman auch
Eigenschaft. Und so kann man sagen: Gerade gescheiteste
neben dem Christus auf Erden wirksam blieb während der drei Jahre,
Leute in der Welt, wenn man sie daraufhin beobachten kann, werden
die Christus im Leibe des Jesus von Nazareth wirkte, und daß er dann
von ganzen Trupps von Toren verfolgt aus der geistigen Welt. - Es
in die Seele des Judas hineinfuhr und tätig war in dieser Seele zum
ist, wie wenn diese Toren zu einem gehören wollten. Und diese Toren
Verrat des Christus, Was durch Judas geschah, hängt zusammen mit
werden, wie gesagt, außerordentlich geringgeachtet von den Wesenheiten,
dem, was die nicht ganz gelöste Frage der Versuchung ist nach dem
welche Formen in der Natur verfertigen in der in den Mysterien
Ereignis am Jordan." {{Lit|{{G|148|320}}}}
geschilderten Weise. So daß man sagen kann: In den Welten,
</div>
die zunächst dem gewöhnlichen Bewußtsein unbekannt sind, ist eine,
die von einem Volk, von einem Geistervolk von Toren bevölkert ist,
von Toren, die sich insbesondere zur menschlichen Weisheit und
Klugheit hindrängen.


Diese Wesen haben im gegenwärtigen Zeitalter eigentlich kein eigenes
== Das Judasevangelium ==
Leben. Sie kommen dadurch zu einem Leben, daß sie das Leben
In einem höheren Sinn wurde durch den Verrat des Judas erst die Erlösungstat des Christus durch das [[Mysterium von Golgatha]] möglich. Darauf nimmt auch das [[Gnosis|gnostische]] [[Judasevangelium]] Bezug. Der Christus hält darin den Jüngern vor, dass sie sein wahres Wesen noch nicht erkannt hätten. Judas ist der einzige, der ihn erkennt: „Ich weiß wer du bist und woher du gekommen bist. Du kommst aus dem ewigen Reich [[Barbelo]], und ich bin es nicht wert, den Namen dessen zu nennen, der dich gesandt hat.“ [http://www.kirche-alt-lichtenberg.de/geschichte/judasevangelium.html] Danach belehrt ihn der Christus über Kosmos, Chaos und Unterwelt, über die Engel und Herrscher, über die Erschaffung der Menschheit, das Schicksal Adams und die Vernichtung des Bösen - und sagt ihm auch den Verrat voraus: „Doch du wirst sie alle übertreffen; denn du wirst den Mann opfern, der mich kleidet.“ - Wie bei den Gnostikern üblich, erscheint der Christus hier nicht als voll [[Inkarnation|inkarnierter]] Mensch, sondern nur mit einem menschlichen Leib umkleidet.
derjenigen benutzen, welche sterben, welche durch Krankheiten sterben,
aber noch Lebenskräfte in sich haben. Vergangenes Leben nur
können sie benutzen. Es sind also Geistertoren, welche das Leben, das
von Menschen übrigbleibt, benützen, die also sozusagen sich vollsaugen
von dem, was von übrigbleibendem Leben noch an Kirchhöfen
und dergleichen aufsteigt.


Gerade wenn man eindringt in solche Welten, dann bekommt man
== Spätere Inkarnationen des Judas ==
einen Begriff, wie unendlich stark die Welt, die hinter der menschlichen
Sinneswelt ist, bevölkert ist, und wie mannigfaltig die Klassen
von solchen geistigen Wesenheiten sind, und wie diese geistigen
Wesenheiten durchaus im Zusammenhang mit unseren Fähigkeiten
stehen. Denn der gescheite Mensch, den man da in seiner Tätigkeit
verfolgt, kann, wenn er nicht hellsichtig, sondern bloß gescheit ist,
seine gescheiten Gedanken gerade dadurch besonders festhalten, daß
er von diesem Troß von geistigen Toren verfolgt ist. Die klammern
sich an seine Gedanken, zerren sie und geben ihnen Gewicht, so daß
sie bei ihm bleiben, während er sonst die Gedanken rasch verschwinden
haben würde.


Diese Wesenheiten werden also außerordentlich stark verspottet
[[Friedrich Rittelmeyer]] hatte nach einer von Madlen Hauser überlieferten Aussage während eines Vortrags von [[Rudolf Steiner]] am 3. April 1917 in Berlin {{Lit|{{G|175|182ff}}}} ein inneres Erlebnis, das ihm einen karmischen Zusammenhang von Judas Iskariot mit [[Augustinus]] offenbarte. Rudolf Steiner habe ihm die Richtigkeit dieses Erlebnisses bestätigt<ref>vgl. dazu [http://www.perseus.ch/PDF-Europaer/JG_17/JG17_2013_04_Europaer.pdf#page=9&view=Fit Der Europäer, Februar 2013 (Jg. 17 / Nr. 4), S. 9] und [http://www.perseus.ch/PDF-Europaer/JG_06/Europaer_06_2002.pdf#page=8&view=Fit Der Europäer, April 2002 (Jg. 6 / Nr. 6), S. 8] (Anm. 4)</ref>.
von den gnomenhaften Wesenheiten. Die gnomenhaften Wesenheiten
wollen sie in ihrem Reiche nicht dulden, aber sie gehören demselben
Reiche an. Sie vertreiben sie fortwährend, und es ist ein harter Kampf
zwischen dem Gnomenvolke und diesem Volke von geistigen Toren,
die eigentlich erst dem Menschen die Weisheit möglich machen, denn
sonst wäre die Weisheit flüchtig, würde in dem Moment vergehen, wo
sie entsteht, könnte nicht bleiben. Wie gesagt, sie sind schwer zu entdecken,
diese Wesenheiten, weil man sehr leicht sofort ins Ahrimanische
hinunterkollert, wenn man die entsprechende Frage aufstellt.


Aber man kann sie bei solchen Gelegenheiten finden, wie ich sie angedeutet
{{LZ|Abgesehen von den Fällen, wo er wollte, dass man selber etwas
habe, durch Verfolgen besonders gescheiter Menschen, die
herausbringt, gab er nur ein einziges Mal die Antwort nicht sofort.
einen ganzen Troß von solchen Wesenheiten hinter sich haben. Außerdem
Er hatte in einem Vortrag angedeutet, dass Judas sich in einem
aber, wenn nicht genug gescheite Gedanken da sind, die am
bekannten Kirchenvater wiederverkörpert habe. Nach dem Vortrag
Menschen haften, findet man diese Wesenheiten auf allerlei Denkmälern
fragte ich ihn, unter vier Augen, aber noch im Zweiglokal, ob er mir
der Weisheit. Sie halten sich zum Beispiel - aber sie sind dort
sagen könne, wer das war. Er entgegnete: »Das werde ich Ihnen
auch schwer zu finden - in Bibliotheken auf, wenn etwas Gescheites
sagen, aber nicht hier.« Zu Hause bestätigte er dann meine
in den Büchern darinnensteht. Wenn in den Büchern Dummes steht,
Vermutung, dass es Augustin gewesen ist.|Rittelmeyer, S. 70}}
dann sind diese Wesenheiten nicht zu finden, sie sind eben nur dort
zu finden, wo Gescheites ist; daran klammern sie sich.


Wir gewinnen da gewissermaßen Einblick in ein Reich, das uns
Die [[Inkarnation]] von [[Augustinus]] wird auch von [[Joachim Stiller]] bestätigt. Des Weiteren merkt Stiller an, dass auch [[Albertus Magnus]] als mögliche Inkarnation viel naheliegender sei, als man meine. In etwa in diese Richtung müsse man tatsächlich denken. Vielleicht könne ja [[Judith von Halle]] mal was zu den Inkarnationszyklen von [[Judas]], von [[Albertus Magnus|Albert]] und von [[Martin Luther|Luther]] sagen, was sicherliche ungemein hilfreich wäre, und zwar für die gesamte [[Anthroposophie]].
durchaus umgibt, das wie die Naturreiche vorhanden ist, und das mit
unseren eigenen Fähigkeiten etwas zu tun hat, das aber auch von uns
schwer zu beurteilen ist. Daher muß man sich, wenn man es beurteilen
will, schon auf diese gnomenhaften Wesen verlassen und auf ihre
Aussagen etwas geben, und die finden sie außerordentlich dumm und
frech. Aber sie haben noch eine Eigenschaft, diese Wesen. Wenn sie
gar zu sehr von den Naturgeistern gnomenhafter Art verfolgt werden,
dann flüchten sie sich in die menschlichen Köpfe, und während sie
eigentlich draußen in der Natur fast Riesen sind - sie sind nämlich
außerordentlich groß -, werden sie ganz klein, wenn sie in den menschlichen
Köpfen sind. Man könnte sagen, daß sie eine Art abnormer
Naturgeister sind, die aber mit der ganzen menschlichen Entwickelung
auf der Erde innig zusammenhängen." {{Lit|{{G|219|75ff}}}}
</div>


== Literatur ==
== Literatur ==


#Rudolf Steiner: ''Das Verhältnis der Sternenwelt zum Menschen und des Menschen zur Sternenwelt. Die geistige Kommunion der Menschheit.'', [[GA 219]] (1994), ISBN 3-7274-2190-8 {{Vorträge|219}}
* [[Friedrich Rittelmeyer]]: ''Meine Gespräche mit Rudolf Steiner'', 2. Auflage, Urachhaus, Stuttgart 2017, ISBN 978-3825151027
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Markus-Evangelium'', GA 139 (1985), ISBN 3-7274-1390-5 {{Vorträge|139}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Aus der Akasha-Forschung. Das Fünfte Evangelium'', [[GA 148]] (1992), ISBN 3-7274-1480-4 {{Vorträge|148}}


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Geistige Wesen]] [[Kategorie:Elementarwesen]]
== Weblinks ==
{{Commonscat|Judas Iscariot|Judas Ischariot}}
* [http://www.nationalgeographic.com/lostgospel/_pdf/CopticGospelOfJudas.pdf Judas-Evangelium in koptischer Sprache (Originaltext)]
* [http://www.nationalgeographic.com/lostgospel/_pdf/GospelofJudas.pdf ''The Gospel of Judas''], englische Übersetzung von Rodolphe Kasser, Marvin Meyer und Gregor Wurst
* [http://bsiebert.bs.ohost.de/Judas/GermanGospelOfJudas.pdf Das Evangelium nach Judas Iskariot], deutsche Übersetzung von Bernhard Siebert aufgrund der englischen Übersetzung von R. Kasser et al.
* [http://www.kirche-alt-lichtenberg.de/geschichte/judasevangelium.html Das Judas-Evangelium], deutsche Übersetzung von Hartmut Angermüller und Lutz-Rainer Bettin (unter Hinzuziehung einer Übersetzung von Bernhard Siebert) aufgrund der englischen Übersetzung durch R. Kasser et al. ([http://www.kirche-alt-lichtenberg.de/geschichte/Resources/Judas-Evangelium.pdf auch als PDF])
*[http://www.coptica.ch/5801/816601.html CHERIX, P., ''Évangile de Judas''], 2007-2012, sur Coptica.ch - texte, index et traduction française
[[Kategorie:Christentum]] [[Kategorie:Apostel]]
 
== Einzelnachweise ==
<references/>
 
{{Navigationsleiste Jünger Jesu und Apostel}}

Version vom 2. Dezember 2019, 17:50 Uhr

Judaskuss, Herz-Jesu-Altar der Pfarrkirche Heiligenblut

Judas Ischariot (griech. Ἰούδας Ἰσκαριώθ bzw. Ἰσκαριώτης; hebr. יהודה איש־קריות Yəhûḏāh ʾΚ-qəriyyôt) war einer der 12 direkt von dem Christus berufenen Apostel. Nach dem Bericht aller vier Evangelien führte sein Verrat zur Verhaftung und in Folge zur Kreuzigung des Jesus Christus.

„16 Die Zwölf, die er einsetzte, waren: Petrus - diesen Beinamen gab er dem Simon -, 17 Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, der Bruder des Jakobus - ihnen gab er den Beinamen Boanerges, das heißt Donnersöhne -, 18 dazu Andreas, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, Thaddäus, Simon Kananäus3 19 und Judas Iskariot, der ihn dann verraten hat.“

Markus-Evangelium: Mk 3,16-19 EU

Das vermutlich Mitte des 2. Jahrhunderts entstandene gnostische Judasevangelium wurde nicht von Judas Ischariot verfasst, sondern ist eine pseudepigraphische Schrift.

Judas Makkabäus - eine frühere Inkarnation des Judas Ischariot

Nach Rudolf Steiner war Judas Ischariot der wiederverkörperte Judas Makkabäus.

"Unter den fünf Söhnen des Mattathias ist einer, der schon im Alten Testament Judas heißt. Er ist damals derjenige, welcher am kräftigsten kämpft für sein Volk, der ganz und gar mit seiner Seele seinem Volkstum hingegeben ist, und dem es auch gelingt, einen Bund mit den Römern zu schließen gegen den König Antiochus von Syrien (1 Makk 8,1-32 EU). Dieser Judas ist derselbe, welcher später die Prüfung durchzumachen hat, den Verrat zu begehen, weil er, der am allerinnigsten verbunden ist mit dem spezifisch althebräischen Element, nicht gleich den Übergang zu dem christlichen Element finden kann und erst die harte Prüfung braucht durch den Verrat. Es steht, wenn man wieder das rein Künstlerisch-Kompositionelle betrachtet, ganz wunderbar da die, man möchte sagen, grandiose Gestalt des Judas in den letzten Kapiteln des Alten Testamentes und die Gestalt des Judas im Neuen Testament. Und merkwürdig ist in diesem symptomatischen Vorgang, daß der Judas des Alten Testamentes einen Bund mit den Römern schließt, alles das vorbildet, was später geschehen ist, nämlich den Weg, den das Christentum genommen hat durch das Römertum, um in die Welt einzutreten. Das ist, möchte man sagen, die weitere Ausgestaltung. Und wenn Ich hinzufügen würde, was auch gewußt werden kann, was aber doch nicht in einem Vortrage vor einem so großen Zuhörerkreise gesagt werden kann, so würden Sie sehen, wie eigentlich gerade durch die spätere Wiederverkörperung dieses Judas[1] die Verschmelzung geschieht des römischen Elementes mit dem christlichen Element und wie der wiederverkörperte Judas der erste ist, der sozusagen den großen Erfolg hat in der Ausbreitung des romanisierten Christentums, und wie der Bündnisabschluß des Judas des Alten Testamentes mit den Römern die prophetische Vortatsache ist dessen, was ein Späterer tut, der dem Okkultisten wiedererscheint als der wiederverkörperte Judas, der da durchgehen mußte durch die harte Seelenprüfung des Verrates. Und was sich dann durch sein späteres Wirken zeigt als Christentum im Römertum und Römertum im Christentum zugleich, das erscheint wie eine ins Geistige umgesetzte Erneuerung des Bündnisses des alttestamentlichen Judas mit den Römern." (Lit.: GA 139, S. 44f)

Judas und Ahriman

Simó Gómez: Die Reue des Judas (1874)

Nach der Jordan-Taufe sah sich der Christus einer dreifachen Versuchung ausgesetzt: durch Luzifer, durch Luzifer und Ahriman gemeinsam und durch Ahriman allein. Diesen Angriff Ahrimans, der in der Aufforderung lag, aus Steinen Brot zu machen, konnte der Christus nur teilweise abwehren (siehe Mt 4,1-11 EU und Lk 4,1-13 EU), denn die Bindung an das materielle Dasein kann für die Menschheit gegenwärtig noch nicht völlig überwunden werden. Dadurch aber erlangte Ahriman die Macht, Judas - der von den 12 Aposteln den Materialismus repräsentiert - zu seinem Werkzeug zu machen.

"Ahriman, Mephisto, Mammon - es decken sich ja diese Begriffe —, sie stecken im Gelde, in alledem, was mit dem äußeren natürlichen Egoismus zusammenhängt. Indem immer notwendig ist, daß sich dem Menschenleben etwas von dem beimischt, was äußerlich materialistisch ist, muß der Mensch mit Ahriman rechnen. Sollte der Christus den Menschen auf Erden so recht helfen, so mußte er Ahriman wirksam sein lassen. Ahriman, das Materielle, muß mitwirken bis zum Schluß der Erdenevolution. Durch den Christus mußte die Wirksamkeit des Ahriman unbesiegt bleiben. Ahriman wurde nicht vollständig besiegt. Der Christus muß sich herbeilassen, bis zum Ende der Erdenentwickelung mit Ahriman zu kämpfen. Ahriman mußte dableiben.

Dasjenige, was wir im Inneren an Angriffen des Luzifer, an Angriffen von Luzifer und Ahriman zugleich haben, können wir als Menschen besiegen. Die Kämpfe in der materiellen Außenwelt müssen ausgekämpft werden bis zum Schlüsse der Erdenentwickelung. Daher mußte der Christus den Ahriman zwar in Schach halten, aber ihn neben sich bestehen lassen. Daher konnte es geschehen, daß Ahriman auch neben dem Christus auf Erden wirksam blieb während der drei Jahre, die Christus im Leibe des Jesus von Nazareth wirkte, und daß er dann in die Seele des Judas hineinfuhr und tätig war in dieser Seele zum Verrat des Christus, Was durch Judas geschah, hängt zusammen mit dem, was die nicht ganz gelöste Frage der Versuchung ist nach dem Ereignis am Jordan." (Lit.: GA 148, S. 320)

Das Judasevangelium

In einem höheren Sinn wurde durch den Verrat des Judas erst die Erlösungstat des Christus durch das Mysterium von Golgatha möglich. Darauf nimmt auch das gnostische Judasevangelium Bezug. Der Christus hält darin den Jüngern vor, dass sie sein wahres Wesen noch nicht erkannt hätten. Judas ist der einzige, der ihn erkennt: „Ich weiß wer du bist und woher du gekommen bist. Du kommst aus dem ewigen Reich Barbelo, und ich bin es nicht wert, den Namen dessen zu nennen, der dich gesandt hat.“ [1] Danach belehrt ihn der Christus über Kosmos, Chaos und Unterwelt, über die Engel und Herrscher, über die Erschaffung der Menschheit, das Schicksal Adams und die Vernichtung des Bösen - und sagt ihm auch den Verrat voraus: „Doch du wirst sie alle übertreffen; denn du wirst den Mann opfern, der mich kleidet.“ - Wie bei den Gnostikern üblich, erscheint der Christus hier nicht als voll inkarnierter Mensch, sondern nur mit einem menschlichen Leib umkleidet.

Spätere Inkarnationen des Judas

Friedrich Rittelmeyer hatte nach einer von Madlen Hauser überlieferten Aussage während eines Vortrags von Rudolf Steiner am 3. April 1917 in Berlin (Lit.: GA 175, S. 182ff) ein inneres Erlebnis, das ihm einen karmischen Zusammenhang von Judas Iskariot mit Augustinus offenbarte. Rudolf Steiner habe ihm die Richtigkeit dieses Erlebnisses bestätigt[2].

„Abgesehen von den Fällen, wo er wollte, dass man selber etwas herausbringt, gab er nur ein einziges Mal die Antwort nicht sofort. Er hatte in einem Vortrag angedeutet, dass Judas sich in einem bekannten Kirchenvater wiederverkörpert habe. Nach dem Vortrag fragte ich ihn, unter vier Augen, aber noch im Zweiglokal, ob er mir sagen könne, wer das war. Er entgegnete: »Das werde ich Ihnen sagen, aber nicht hier.« Zu Hause bestätigte er dann meine Vermutung, dass es Augustin gewesen ist.“ (Lit.: Rittelmeyer, S. 70)

Die Inkarnation von Augustinus wird auch von Joachim Stiller bestätigt. Des Weiteren merkt Stiller an, dass auch Albertus Magnus als mögliche Inkarnation viel naheliegender sei, als man meine. In etwa in diese Richtung müsse man tatsächlich denken. Vielleicht könne ja Judith von Halle mal was zu den Inkarnationszyklen von Judas, von Albert und von Luther sagen, was sicherliche ungemein hilfreich wäre, und zwar für die gesamte Anthroposophie.

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Commons: Judas Ischariot - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise