Länderfinanzausgleich und Kategorie:Anti-Kohlekraft-Bewegung: Unterschied zwischen den Seiten

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Der '''Länderfinanzausgleich''' ist ein Mechanismus in [[Deutschland]] zur Umverteilung finanzieller Mittel zwischen [[Bundesebene (Deutschland)|Bund]] und [[Land (Deutschland)|Ländern]] sowie zwischen den Ländern. Er soll 2020 abgeschafft und durch neue Regularien ersetzt werden.<ref>Bund.Länder Finanzen [https://www.tagesschau.de/inland/bund-laender-finanzen-105.html auf tagesschau.de]</ref> 2017 wurden 11,2 Milliarden Euro umverteilt, 5,3 Prozent mehr als 2016. Berlin erhielt davon 4,2 Milliarden Euro, 37,8 Prozent der Gesamtsumme. Am meisten zahlten Bayern (5,89 Mrd.), Baden-Württemberg (2,8 Mrd.) und Hessen (2,5 Mrd.)<ref>spiegel.de: [http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/laenderfinanzausgleich-erreicht-neues-rekordniveau-a-1199297.html ''Länderfinanzausgleich erreicht neues Rekordniveau'']</ref>
[[Kategorie:Ökobewegung]]
 
[[Kategorie:Lokale zivile Bewegung]]
== Überblick ==
[[Kategorie:Anti-Kohlekraft-Bewegung|!]]
Der Länderfinanzausgleich ist das in Deutschland bekannteste [[Finanzausgleich]]ssystem und ein finanzielles Instrument der Regionalentwicklung<ref> Chilla, Tobias, Kühne, Olaf & Markus Neufeld (2016): ''Regionalentwicklung''. UTB.</ref>. Der Bekanntheitsgrad ist auch auf die öffentlichen Auseinandersetzungen zwischen den Ländern zurückzuführen; es wurde mehrfach von verschiedenen Ländern vor dem [[Bundesverfassungsgericht]] über die Ausgestaltung des LFA geklagt, so 1952,  1986, 1992,  1999 und 2006.<ref>Daniel Buscher (2010): ''Der Bundesstaat in Zeiten der Finanzkrise. Ein Beitrag zur Reform der deutschen Finanz- und Haushaltsordnung'', Duncker & Humblot, S. 147ff.</ref> Das Volumen der Ausgleichsbeträge betrug im Jahr 2015 rund 9,6 Mrd.€, im Vergleich zu Steuereinnahmen der Länder und Gemeinden von 306 Mrd. €.<ref>Bundesministerium der Finanzen: [http://www.bundesfinanzministerium.de/Web/DE/Themen/Oeffentliche_Finanzen/Foederale_Finanzbeziehungen/Laenderfinanzausgleich/laenderfinanzausgleich.html  Länderfinanzausgleich]</ref> Seit vielen Jahren bewegt sich der Anteil des Länderfinanzausgleichs an den Einnahmen zwischen 2 und 3 %.<ref>Hubert Schulte, ''Jahrbuch für Öffentliche Finanzen 2014'', Berlin 2015, S. 381 ff.ISBN 978-3-8305-3530-0</ref>
[[Kategorie:Umweltbewegung]]
 
Sein Ziel ist es, „die unterschiedliche Finanzkraft der Länder angemessen“ auszugleichen ({{Art.|107|gg|juris}} Abs.&nbsp;2 Satz&nbsp;1 [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|Grundgesetz]]). Damit sollen alle Länder in die Lage versetzt werden, den ihnen zugewiesenen Aufgaben nachzukommen, wie es der grundgesetzlichen Vorgabe des {{Art.|106|gg|juris}} Abs.&nbsp;3 GG entspricht. Durch das Verfahren sollen die Abstimmung der Deckungsbedürfnisse des Bundes und der Länder aufeinander mit dem Ziel eines billigen Ausgleichs, die Vermeidung der Überbelastung der Steuerpflichtigen und die Einheitlichkeit der Lebensverhältnisse im Bundesgebiet gewahrt werden.
 
Um in diesem Verfahren eine parallele Haushaltspolitik zu gewährleisten und „Trittbretteffekte“ auszuschließen, werden die Haushalte des Bundes und der Länder seit 2009 durch einen „[[Stabilitätsrat]]“ überprüft. Er ist ein gemeinsames Gremium des Bundes und der Länder zur Überwachung der Haushaltsführung und der Einhaltung der europäischen Vorgaben zur Haushaltsdisziplin. Seine Einrichtung geht auf die [[Föderalismusreform II]] zurück und ist in {{Art.|109a|gg|juris}} GG geregelt. Dem Stabilitätsrat gehören die Finanzminister von Bund und Ländern sowie der Bundeswirtschaftsminister an.
 
Im Länderfinanzausgleich öffnet sich seit vielen Jahren eine Schere zwischen finanzstarken und finanzschwachen Ländern; das wurde durch den Einbezug der [[Neue Länder|neuen Länder]] mit ihrer anfangs besonders schwachen Wirtschafts- und Finanzkraft extrem verschärft. 2015 zahlten nur vier Länder in den Ausgleich ein, der Freistaat Bayern 5,5 Milliarden Euro, Baden-Württemberg 2,3, Hessen 1,7 Milliarden und Hamburg 112 Millionen Euro. Größtes Empfängerland war [[Berlin]] mit 3,6 Milliarden. Die ostdeutschen Flächenländer erhielten 2015 zusammen 3,2 Milliarden Euro, darunter allein [[Sachsen]] 1 Milliarde Euro.<ref>Länderfinanzausgleich – Bayern Geberland [http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-03/finanzausgleich-laender-bayern-geberland auf zeit.de]</ref>
 
== Zu weiteren Themen siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Länderfinanzausgleich}}
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Länderfinanzausgleich}}
* {{WikipediaDE|Finanzausgleich (Deutschland)}}
* {{WikipediaDE|Europäischer Finanzausgleich}}
* {{WikipediaDE|Kohäsionspolitik}}
* {{WikipediaDE|Bundeshaushalt}}
 
== Literatur ==
* Stephan Ebner (2009): ''Verfassungsrechtliche Ausgestaltung des horizontalen Finanzausgleichs. Länderfinanzausgleich ein bundesstaatlicher Eckpfeiler (?)'', Verlag Dr. Müller, ISBN 978-3-639-11665-6.
* Adrian Jung: ''Maßstäbegerechtigkeit im Länderfinanzausgleich. Die Länderfinanzen zwischen Autonomie und Nivellierung''. Duncker & Humblot, Berlin 2008, ISBN 978-3-428-12673-6.
* Martin Seybold (2005): ''Der Finanzausgleich im Kontext des deutschen Föderalismus. Perspektiven für einen zukünftigen Länderfinanzausgleich''. Nomos Verlag, ISBN 3-8329-1193-6.
* Klaus Detterbeck/Wolfgang Renzsch/Stefan Schieren (Hg.) (2010): ''Föderalismus in Deutschland'' (Lehr- und Handbücher der Politikwissenschaft), De Gruyter Oldenbourg, ISBN 978-3486591873.
* Martin Junkernheinrich, Stefan Korioth, Thomas Lenk, Henrik Scheller, Matthias Woisin (Hrsg.), ''Jahrbuch für öffentliche Finanzen 1-2016, Verhandlungen zum Finanzausgleich'', Berlin 2016, ISBN 978-3-8305-3663-5
* Wolfgang Renzsch: ''Finanzverfassung und Finanzausgleich. Die Auseinandersetzungen um ihre politische Gestaltung in der Bundesrepublik Deutschland zwischen Währungsreform und deutscher Vereinigung (1948 bis 1990)'', Bonn 1991, ISBN 3-8012-4029-0
 
== Weblinks ==
{{Wiktionary}}
* [http://www.bundesfinanzministerium.de/Web/DE/Themen/Oeffentliche_Finanzen/Foederale_Finanzbeziehungen/Laenderfinanzausgleich/laenderfinanzausgleich.html Bundesministerium der Finanzen: Länderfinanzausgleich]
* [https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/OeffentlicheFinanzenSteuern/OeffentlicheFinanzen/AusgabenEinnahmen/Tabellen/Laenderfinanzausgleich.html Statistisches Bundesamt zu Länderfinanzausgleich und Bundesergänzungszuweisungen]
* BVerfG, Urteil vom 24. Juni 1986, Az.&nbsp;2&nbsp;BvF&nbsp;1,&nbsp;5,&nbsp;6/83,&nbsp;1/84 und&nbsp;1,&nbsp;2/85; – Finanzausgleich I
* BVerfG, Urteil vom 27. Mai 1992, Az.&nbsp;2&nbsp;BvF&nbsp;1,&nbsp;2/88,&nbsp;1/89 und&nbsp;1/90; – Finanzausgleich II
* BVerfG, Urteil vom 11. November 1999, Az.&nbsp;2&nbsp;BvF&nbsp;2,&nbsp;3/98,&nbsp;1,&nbsp;2/99; – Finanzausgleich III
* [https://www.haushaltssteuerung.de/bund-laender-finanzausgleich-gesamt.html haushaltssteuerung.de] (Portal zur öffentlichen Haushalts- und Finanzwissenschaft)
 
== Fußnoten ==
<references />
 
{{Rechtshinweis}}
 
[[Kategorie:Wirtschaftspolitik]]
[[Kategorie:Soziale Fünfgliederung]]
 
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 11. April 2019, 07:25 Uhr