Roboter

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Industrieroboter mit Schweißpistole (2004)
Der Staubsaugerroboter „Roomba
Der an der Universität Tokyo entwickelte und erstmals auf der Expo 2005 in Aichider Weltöffentlichkeit vorgestellte humanoide Roboter Kotarō
Der lernfähige Roboter Sophia der Firma Hanson Robotics verfügt über künstliche Intelligenz, visuellen Datenverarbeitung mit Gesichtserkennung, imitiert die menschliche Gestik und Mimik und kann einfache Gespräche führen (2017).

Roboter (von tschechisch robota bzw. mhd. robāt „Fronarbeit“[1][2]) sind stationäre oder mobile flexibel einsetzbare, frei programmierbare Automaten, die selbsttätig oder ferngesteuert bestimmte mechanische Tätigkeiten verrichten können. Sie verfügen zu diesem Zweck in der Regel über mindestens drei frei bewegliche Achsen[3] und sind gegebenenfalls auch mit verschiedenen Sensoren und künstlicher Intelligenz ausgestattet. Menschenähnlich gestaltete humanoide Roboter werden auch als Androiden bezeichnet.

Der Begriff robot wurde 1920 von Josef Čapek geprägt, dessen Bruder Karel Čapek ursprünglich den Namen labori für die in seinem Theaterstück R.U.R. auftretenden, menschenähnlichen, in Tanks gezüchteten künstlichen Arbeiter verwendete, die sich gegen die ihnen zugedachte Bestimmung auflehnen[4].

Robotik

Die wissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Entwicklung von Robotern beschäftigt, wird als Robotik bezeichnet. Der Begriff wurde erstmals von dem russisch-amerikanischen Biochemiker und Science-Fiction-Autor Isaak Asimov in seiner im März 1942 veröffentlichten Kurzgeschichte Runaround (dt. Herumtreiber) verwendet, in der er sich auch Gedanken über die ethischen Konsequenzen der Robotertechnik machte und in diesem Zusammenhang seine drei gut bekannten, hierarchisch aufgebauten Robotergesetze (eng. Three Laws of Robotics) als Grundlage einer Roboterethik formulierte:

  1. Ein Roboter darf kein menschliches Wesen (wissentlich[5]) verletzen oder durch Untätigkeit (wissentlich[5]) zulassen, dass einem menschlichen Wesen Schaden zugefügt wird.
  2. Ein Roboter muss den ihm von einem Menschen gegebenen Befehlen gehorchen – es sei denn, ein solcher Befehl würde mit Regel eins kollidieren.
  3. Ein Roboter muss seine Existenz beschützen, solange dieser Schutz nicht mit Regel eins oder zwei kollidiert.

Der österreichisch-kanadische Robotik-Experte Hans Moravec (* 1948) entwarf 1988 in seinem Buch «Mind Children» die Vision eines künftigen posthumanen Zeitalters, in dem unsere „Geisteskinder“, die intelligenten Maschinen, das Menschengeschlecht abgelöst haben und sich mit ihrer alles überragenden Intelligenz und mit der detailierten Erinnerung an alles, was Menschen jemals gedacht haben, größeren Herausforderungen in den Weiten des Universums stellen werden:

„Was uns erwartet, ist nicht Vergessen, sondern eine Zukunft, die von unserem gegenwärtigen Aussichtspunkt am besten mit den Worten "postbiologisch" oder sogar "übernatürlich" beschrieben wird. Es ist eine Welt, in der die Menschheit von der Flut der kulturellen Veränderung hinweggefegt wurde, usurpiert von ihrer eigenen künstliche Nachkommenschaft. Die letzten Konsequenzen sind jedoch unbekannt, obwohl viele Zwischenschritte nicht nur vorhersehbar sind, sondern bereits stattgefunden haben. Heute sind unsere Maschinen noch einfache Erzeugnisse, welche die elterliche Fürsorge und schwebende Aufmerksamkeit eines Neugeborenen erfordern, kaum würdig des Wortes "intelligent". Aber im nächsten Jahrhundert werden sie zu Entitäten heranreifen, die so komplex sind wie wir selbst und schließlich zu etwas, das alles transzendiert, was wir wissen - auf die wir stolz sein können, wenn sie sich selbst als unsere Nachkommen bezeichnen.

Von der schleppenden Geschwindigkeit der biologischen Evolution entfesselt, werden die Kinder unseres Geistes frei sein, sich zu entwickeln, um sich immensen und fundamentalen Herausforderungen im größeren Universum zu stellen. Wir Menschen werden für eine Zeit von ihren Arbeiten profitieren, aber früher oder später, wie natürliche Kinder, werden sie ihr eigenes Glück suchen, während wir, ihre alten Eltern, still verblassen. Sehr wenig muss bei diesem Fackellauf verloren gehen - es wird in der Fähigkeit unseres künstlichen Nachwuchses liegen und ihm zum Vorteil gereichen, sich an fast alles über uns zu erinnern, vielleicht sogar in allen Details an die Arbeit des menschlichen Geistes.“

Hans Moravec: Mind Children. The Future of Robot and Human Intelligence.[6]

Damit wird eine ahrimanische Zukunft prognostiziert, deren geistige Hintergründe schon Rudolf Steiner beleuchtet hat:

„Das sind die ahrimanischen Wesenheiten. Diese ahrimanischen Wesenheiten, die wollen alle Vergangenheit auslöschen und wollen dem Menschen nur das als ein Ergebnis lassen, was also unmittelbar er auf der Erde errungen hat...

Mit der Erde soll eine neue Evolution beginnen, die soll ein neuer Saturn sein, dann die Sonne kommen und so weiter. Das ist das Ideal dieser anderen Wesenheiten. Sie stürmen ins Unbewußte des Menschen herein, in das Willensleben, das Stoffwechsel- Gliedmaßenleben, da stürmen sie herein. Sie sind dasjenige Geschlecht unter den geistigen Wesenheiten, die dem Menschen beibringen wollen ein besonderes Interesse für alles Mineralisch-Materielle, die dem Menschen beibringen wollen ein Interesse für alles dasjenige, was zum Beispiel Äußerlich-Maschinelles, Mechanisches ist. Sie möchten am liebsten alles dasjenige, was die Erde sich vom alten Monde her mitgebracht hat, zerstören, möchten, daß die Tierwelt verschwinde, daß die physische Menschenwelt verschwinde, die Pflanzenwelt verschwinde, daß vom Mineralreich nur die physischen Gesetze bleiben, aber namentlich, daß die Menschen von der Erde weggenommen würden; und einen neuen Saturn aus Maschinen möchten sie bilden, eine neue Welt aus lauter Maschinen. So soll die Welt dann weitergehen. Das ist eigentlich ihr Ideal. Auf äußerem wissenschaftlichem Gebiete haben sie das Ideal, alles zur Materie zu machen, zu mechanisieren.“ (Lit.:GA 203, S. 261)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. robot (n.): Online Etymology Dictionary. Abgerufen am 21. Februar 2018 (english).
  2. Roboter. In: Duden.de. Abgerufen am 21. Februar 2018.
  3. http://definitions.uslegal.com/r/robotics/ abgerufen am 9. März 2018.
  4. Tomáš Sedláček: Die Ökonomie von Gut und Böse. Hanser Verlag, München 2012, ISBN 978-3-446-42823-2, S. 36.
  5. 5,0 5,1 Isaac Asimov: The Naked Sun. Januar 1975: Doubleday (engl.)
  6. „What awaits is not oblivion but rather a future which, from our present vantage point, is best described by the words "postbiological" or even "supernatural." It is a world in which the human race has been swept away by the tide of cultural change, usurped by its own artificial progeny. The ultimate consequences are unknown, though many intermediate steps are not only predictable but have alread been taken. Today, our machines are still simple creations, requiring the parental care and hovering attention of any newborn, hardly worthy of the word "intelligent." But within the next century they will mature into entities as complex as ourselves, and eventually into something transcending everything we know - in whom we can take pride when they refer to themselves as our descendants.
    Unleashed from the plodding pace of biological evolution, the children of our minds will be free to grow to confront immense and fundamental challenges in the larger universe. We humans will benefit for a time from their labors, but sooner or later, like natural children, they will seek their own fortunes while we, their aged parents, silently fade away. Very little need be lost in this passing of the torch - it will be in our artificial offspring's power, and to their benefit, to remember almost everything about us, even, perhaps, the detailed working of individual human minds.“
    Hans Moravec: Mind Children. The Future of Robot and Human Intelligence, p. 1