Katja Kipping

Aus AnthroWiki
Version vom 5. August 2018, 02:02 Uhr von imported>Joachim Stiller (→‎Einzelnachweise)
Katja Kipping (2013)

Katja Kipping (* 18. Januar 1978 in Dresden) ist eine deutsche Politikerin (Die Linke). Seit 2005 ist sie Mitglied des Deutschen Bundestages, seit 2012 gemeinsam mit Bernd Riexinger Vorsitzende der Partei Die Linke.

Bevor Katja Kipping 2005 in den Bundestag einzog, saß sie für die Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) im Landtag von Sachsen, wo sie ab 2003 auch dem Fraktionsvorstand angehörte. Von der Gründung der Linkspartei 2007 bis zu ihrer Wahl als Vorsitzende war sie auch stellvertretende Parteivorsitzende. Kipping wird weder zum reformorientierten noch zum linken Parteiflügel gezählt. Sie steht der Emanzipatorischen Linken, einer in der Parteimitte angesiedelten Strömung, nahe.

Leben und Beruf

Nach dem Abitur 1996 am Annen-Gymnasium in Dresden leistete Katja Kipping von 1996 bis 1997 ein Freiwilliges Soziales Jahr in Gattschina bei Sankt Petersburg (Russland). Sie studierte von 1997 bis 2003 Slawistik mit den Nebenfächern Amerikanistik und Öffentliches Recht an der TU Dresden und schloss als Magistra Artium (M. A.) ab.

Katja Kipping ist verheiratet und hat eine Tochter. Sie lebt in Berlin und in Dresden.[1]

Partei

Katja Kipping, 2012

Kipping engagierte sich mit Beginn ihres Studiums 1997 im sogenannten Protestbüro an der TU Dresden und wurde 1998 Mitglied der PDS. Ab Juli 2003 war sie stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS mit den Arbeitsschwerpunkten Agenda Sozial und Kontakt zu sozialen Bewegungen. Sie galt im Parteibildungsprozess als eine der Befürworterinnen einer vereinigten gesamtdeutschen Linken. Am 16. Juni 2007 wurde sie zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Partei Die Linke gewählt. Fünf Jahre später wählten die Delegierten auf dem 3. Bundesparteitag am 2. Juni 2012 Katja Kipping mit einer Zustimmung von 67 % zur Bundesvorsitzenden. Seitdem vertritt sie die Partei gemeinsam mit Bernd Riexinger.[2][3] Sie wurde sowohl auf dem Berliner Parteitag im Mai 2014 mit 77 % als auch auf dem Parteitag in Magdeburg 2016 mit 74 % als Parteivorsitzende bestätigt. Im Juni 2018 wurde sie auf dem Parteitag in Leipzig mit einem Ergebnis von nur noch 64,5 % erneut wiedergewählt.[4]

Abgeordnete

Katja Kipping gehörte von 1999 bis 2003 dem Stadtrat von Dresden an.

Von 1999 bis 2005 war sie Mitglied des Sächsischen Landtages. Hier war sie Sprecherin der PDS-Fraktion für Verkehrs- und Energiepolitik und ab 2003 Mitglied des Fraktionsvorstandes.

Seit 2005 ist Kipping Mitglied des Deutschen Bundestages. Sie ist als Spitzenkandidatin der Landesliste Sachsen in den Bundestag eingezogen. Im Bundestag ist die erklärte Hartz-IV-Gegnerin die sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion. Sie setzt sich seit Jahren für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein. Ihr Wahlkreis ist Dresden I.

Vom 25. November 2009 bis 26. September 2012 war sie Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit und Soziales des Deutschen Bundestags.[5]

Katja Kipping auf dem Bundesparteitag 2018 in Leipzig

Im Januar 2012 wurde bekannt, dass Kipping als eine von 27 Bundestagsabgeordneten der Linken unter Beobachtung durch das Bundesamt für Verfassungsschutz stand,[6] was durch Vertreter von SPD, Grünen und FDP kritisiert wurde.[7] Siehe auch: Beobachtung der Partei Die Linke durch den Verfassungsschutz.

Gesellschaftliche Ämter

Von Dezember 2004 bis April 2008 war Kipping Sprecherin des Netzwerks Grundeinkommen, ehe sie das Amt zugunsten der Arbeit an der Zeitschrift Prager Frühling niederlegte. Sie gehört gemeinsam mit Caren Lay und Julia Bonk zu den Initiatorinnen der Emanzipatorischen Linken.

Kipping trat im Dezember 2007 zusammen mit weiteren Abgeordneten der Linksfraktionen des Bundestags und des Sächsischen Landtags in einem demonstrativen Solidaritätsakt der Roten Hilfe e. V. bei.[8][9]

Katja Kipping ist Redakteurin des Magazins Prager Frühling. Das Magazin für Freiheit und Sozialismus (so sein Untertitel) erscheint seit Mai 2008 im VSA-Verlag und seit 2014 nur noch online.

Kipping ist Gründungsmitglied des Instituts Solidarische Moderne e. V. (ISM).[10] Sie gehört seinem Vorstand an und war bis zum 24. Juni 2012 auch dessen Sprecherin.[11]

Veröffentlichungen

  • Mit Christine Buchholz (Hrsg.): G8 – Gipfel der Ungerechtigkeit. VSA, Hamburg 2006, ISBN 3-89965-200-2.
  • Ausverkauf der Politik – Für einen demokratischen Aufbruch. Econ, Berlin 2009, ISBN 978-3-430-20079-0.
  • Wer flüchtet schon freiwillig? Die Verantwortung des Westens oder Warum sich unsere Gesellschaft neu erfinden muss. Westend Verlag, Frankfurt 2016, ISBN 978-3-86489-133-5.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Katja Kipping - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Sächsische Zeitung vom 28. Dezember 2012
  2. Kipping und Riexinger führen tief zerstrittene Linke. In: Spiegel Online. 2. Juni 2012, abgerufen am 3. Juni 2012.
  3. Wahl des Parteivorstandes. Die Linke, 2. Juni 2012, abgerufen am 1. Dezember 2016.
  4. Parteitag in Leipzig: Kipping und Riexinger als Linken-Vorsitzende wiedergewählt. In: Die Welt. 9. Juni 2018, abgerufen am 9. Juni 2018.
  5. bundestag.de
  6. Geheimdienst: Verfassungsschutz beobachtet 27 Linken-Abgeordnete. In: Spiegel online. 22. Januar 2012, abgerufen am 26. Oktober 2013.
  7. Überwachung von Abgeordneten „unerträglich“. In: tagesschau.de. 22. Januar 2012, archiviert vom Original am 16. Januar 2013; abgerufen am 26. Oktober 2013.
  8. Rote Hilfe e. V. - Bundestagsabgeordnete der Fraktion Die Linke im Bundestag treten der Roten Hilfe bei – die anderen Fraktionsmitglieder waren Sevim Dagdelen, Nele Hirsch und Michael Leutert, aus dem sächsischen Landtag Julia Bonk und Freya-Maria Klinger
  9. https://www.die-linke.de/themen/nachrichten/detail/solidaritaet-muss-organisiert-werden/
  10. Institut Solidarische Moderne: Gründungsmitglieder
  11. Neue Gesichter im ISM


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Katja Kipping aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.