Arbeitsschutz und Pandemie: Unterschied zwischen den Seiten

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Als '''Arbeitsschutz''' bzw. '''Arbeitnehmerschutz''' werden die Maßnahmen, Mittel und Methoden zum Schutz der Beschäftigten vor arbeitsbedingten Sicherheits- und Gesundheitsgefährdungen verstanden. Das angestrebte Ziel ist die Verhütung von [[Arbeitsunfall|Arbeitsunfällen]] und der Schutz der Gesundheit der Beschäftigten.
Als '''Pandemie''' wird eine ''länder- und kontinentübergreifende'' Ausbreitung einer [[Krankheit]] beim Menschen bezeichnet, im engeren Sinn die Ausbreitung einer [[Infektionskrankheit]]. Im Unterschied zur [[Epidemie]] ist eine Pandemie örtlich nicht beschränkt,<ref>[https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Pandemie/FAQ18.html Robert Koch-Institut (RKI): ''Was ist eine Pandemie?''] Auf: ''rki.de'', zuletzt eingesehen am 26. Februar 2020.</ref> es kann aber auch bei Pandemien Gebiete geben, die nicht von der Krankheit betroffen werden. In Bezug auf die [[Influenza]] hat die [[w:Weltgesundheitsorganisation|Weltgesundheitsorganisation]] (WHO) in ihren zuletzt im Mai 2017 überarbeiteten Leitlinien zum ''Pandemic Influenza Risk Management'' festgelegt, dass die Ausrufung einer Pandemie – also der Übergang von einer Epidemie zur Pandemie – durch den [[w:Tedros Adhanom Ghebreyesus|Generaldirektor der WHO]] erfolgt.<ref>WHO (Hrsg.): ''Pandemic Influenza Risk Management'', S. 13. World Health Organization, Genf 2017, [https://www.who.int/influenza/preparedness/pandemic/PIRM_update_052017.pdf Volltext].</ref>


Der Begriff des [[Beschäftigter|Beschäftigten]] ist im [[Arbeitsschutzgesetz]] bewusst weit gefasst. Er beinhaltet ''alle Personen, die durch eine andere (natürliche oder juristische) Person im Rahmen einer Organisation tatsächlich in Anspruch genommen'' werden.<ref>[[Wolfhard Kohte]], Kommentar zu § 2 ArbSchG, in: Norbert Kollmer, Thomas Klindt, Arbeitsschutzgesetz. Kommentar. Zweite Auflage. München: Beck 2011, unter Bezugnahme auf ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster (NJW 1987, 1443).</ref> Darunter fallen insbesondere [[Arbeitnehmer]], aber auch [[Beamtentum|Beamte]], [[Richter]] und [[Soldat]]en; [[Auszubildende]], [[Umschulung|Umschüler]], [[Praktikant]]en, [[Volontär]]e; [[Postulant]]en und [[Novize]]n; [[Schüler]] und [[Studenten]]; Beschäftigte in einer [[Werkstatt für behinderte Menschen]]; [[arbeitnehmerähnliche Person]]en; Helfer im Rahmen eines Freiwilligen Jahres, z.&nbsp;B. [[Freiwilliges Soziales Jahr|FSJ]] oder [[Freiwilliges Ökologisches Jahr|FÖJ]]; [[Arbeitsrecht der Kirchen|Kirchenbedienstete]] einschließlich [[Mönch]]e, [[Nonne]]n, [[Diakonisse]]n; Tätigkeiten im Rahmen einer [[Arbeitstherapie]]; [[Strafgefangene]]; [[Ehrenamt|ehrenamtliche]] Mitarbeiter von z.&nbsp;B. [[Freiwillige Feuerwehr|Freiwilligen Feuerwehr]]en oder [[Hilfsorganisation]]en.<ref>Die Aufzählung folgt meist den fettgedruckten Stichwörtern bei Kohte, Kommentar zu § 2 ArbSchG, Randnummern 47 bis 114.</ref> Ausdrücklich nicht zu den Beschäftigten im Sinne des Arbeitsschutzgesetzes zählen Hausangestellte in privaten Haushalten und bedingt Beschäftigte auf Seeschiffen und in Betrieben, die dem [[Bundesberggesetz]] unterliegen.
== Wortherkunft ==
Das Wort ''Pandemie'' geht zurück auf das [[Altgriechische Sprache|altgriechische]] [[Substantiv]] {{lang|grc|πανδημία|pandēmía|de=das ganze Volk}}, das auch als [[Adjektiv]] {{lang|grc|πανδήμιος|pandēmios|de=im ganzen Volk [verbreitet]}} existiert.<ref>{{Literatur |Autor=Wilhelm Pape, Max Sengebusch (Bearb.) |Titel=Handwörterbuch der griechischen Sprache |Auflage=3. Auflage, 6. Abdruck |Verlag=Vieweg & Sohn |Ort=Braunschweig |Datum=1914 |Online=http://images.zeno.org/Pape-1880/K/big/Pape-1880----02-0458.png |Abruf=2020-02-13 }}</ref> Beide Wörter setzen sich aus {{lang|grc|πᾶς|pās|de=all, ganz, jeder}} ([[w:Genus#Maskulinum, Femininum, Neutrum, Utrum|Neutrum]] {{lang|grc|πᾶν|pān}}) sowie {{lang|grc|δῆμος|dēmos|de=Volk}} zusammen.


In den deutschsprachigen Staaten werden zum Teil unterschiedliche, allerdings weitgehend synonyme, Begriffe für den in [[Deutschland]] gängigen Begriff ''Arbeitsschutz'' verwendet. Die gängigsten Synonyme sind „Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ und „Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz“. In [[Österreich]] ist der Begriff des ''Arbeitnehmerschutzes'' oder des ''ArbeitnehmerInnenschutzes'' verbreitet, in der [[Schweiz]] die Begriffe der ''Arbeitssicherheit'' und der „Gesundheitsschutz“. Die unterschiedlichen Begriffe hängen zum Teil von den namentlich unterschiedlichen gesetzlichen Grundlagen ab.
Da sich die Endung ''-demie'' auf Menschen bezieht, sind in der [[Veterinärmedizin]] auch die Bezeichnungen ''[[Seuchenzug]]'' und '''Panzootie''' (von {{lang|grc|ζῷον|zõon}} ‚lebendes Wesen, Lebewesen, Tier‘) statt ''Pandemie'' und ebenso ''Epizootie'' (von {{lang|grc|επί|epí}} ‚auf‘) statt ''Epidemie'' üblich.


Historisch wurde für den Arbeitsschutz auch der Begriff '''Gewerbehygiene''' verwendet.<ref>http://de.academic.ru/dic.nsf/meyers/50455/Gewerbehygiene</ref><ref>http://de.academic.ru/dic.nsf/technik/9483/Gewerbehygiene</ref>
== Ausbreitung ==
Die [[Schwarzer Tod#Ausbruch der Pandemie in Asien und Ausbreitung in Europa|Pest im Mittelalter]] (auch bekannt als „Schwarzer Tod“) verbreitete sich in Europa teilweise über das Handelsnetz der [[Genueser Kolonien]].


Zu unterscheiden ist ''Arbeitssicherheit'' (Unfallverhütung) von ''[[Arbeitsplatz#arbplsi|Arbeitsplatzsicherheit]]'', also dem Schutz vor Verlust der Anstellung ([[Arbeitslosigkeit]]).
Heute gelten Flugrouten als die schnellsten Ausbreitungswege von Infektionskrankheiten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/mathematische-vorhersage-wie-eine-seuche-die-welt-ueberzieht-a-323742.html |titel=''Mathematische Vorhersage: Wie eine Seuche die Welt überzieht.'' |autor=Markus Becker |werk=Spiegel Online |datum=2004-10-19|zugriff=2020-02-23}}</ref> So entwickelte sich [[AIDS]], das durch das [[HIV|HI-Virus]] verursacht wird, u.&nbsp;a. durch den [[Tourismus|Flugtourismus]] von einem lokalen zu einem weltweiten Problem. Nachvollziehbar war dieser Effekt auch während der [[SARS-Pandemie 2002/2003]]: Während man in [[Asien]] noch die klassischen Verbreitungswege für [[Schweres Akutes Atemwegssyndrom|SARS]] annahm, zeigte die zunehmende Zahl der Erkrankungen in [[Kanada]] diesen Reise-Effekt schon recht deutlich. Auch das Ausbreitungsgeschehen im Verlauf der [[Zikavirus-Epidemie 2015/2016]] in [[Südamerika]] wurde mit der intensiven Reisetätigkeit während der Endrunde der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2014]] in Verbindung gebracht.


== Grundlagen ==
Die Weltgesundheitsorganisation hat darauf hingewiesen, dass ein pandemischer [[Krankheitserreger]] durch die große Anzahl gleichzeitig Erkrankter das Gesundheitssystem eines Staates überlasten kann.<ref>[https://www.who.int/csr/disease/swineflu/assess/disease_swineflu_assess_20090511/en/ WHO: ''Emergencies preparedness, response.''] Auf: ''who.int'' vom 11. Mai 2009, zuletzt eingesehen am 26. Februar 2020.</ref>
Der Arbeitsschutz beschäftigt sich unter anderem mit der Vermeidung von [[Arbeitsunfall|Arbeitsunfällen]], der Verringerung ihrer Folgen (z.&nbsp;B. durch Eliminierung von Gefahren, zusätzlichen Schutzmaßnahmen, [[Persönliche Schutzausrüstung|Persönlicher Schutzausrüstung]] (PSA), [[Leitmerkmalmethode]] usw.), dem [[Gesundheitsschutz]] (langfristige = chronische sowie kurzzeitig auftretende = akute Einwirkung; zum Beispiel Gefahrstoffe, [[Lärmschutz|Lärm]], [[Belastung (Psychologie)|psychische Belastungen]] usw.) und dem personenbezogenen Schutz (beispielsweise [[Mutterschutz]], [[Jugendschutz]]) bei der Arbeit. Im Betrieb kann er im [[Arbeitsschutzmanagement]] über ein [[Arbeitsschutzmanagementsystem]] (AMS) umgesetzt werden.


=== Arten des Arbeitsschutzes ===
Zur quantitativen Beschreibung und Prognose pandemischer und ähnlicher Ausbreitungsprozesse nutzen Wissenschaftler Computersimulationen sowie Methoden der [[Theoretische Biologie|Theoretischen Biologie]], beispielsweise das [[SIR-Modell]].
Beim Arbeitsschutz kann man zwischen dem ''allgemeinen'' und dem ''sozialen Arbeitsschutz'' unterscheiden.


Der allgemeine Arbeitsschutz soll Leben und Gesundheit der Arbeitnehmer schützen, ihre Arbeitskraft erhalten, sowie die Arbeit menschengerecht gestalten. Sobald der Arbeitgeber, sei es mittels Dienstanweisung Sicherheitsvorschriften erlässt oder einer entsprechenden Betriebsvereinbarung zustimmt, sind diese grundsätzlich für die Arbeitnehmer zwingendes Recht des Arbeitsverhältnisses. Elementare Sicherheitsvorschriften, die Arbeitnehmer vor erheblichen Gesundheitsgefahren schützen sollen, sind daher von diesen unbedingt einzuhalten. Verstöße können zu arbeitsrechtlichen Konsequenzen, bis hin zur gegebenenfalls fristlosen Kündigung des Arbeitsverhältnisses führen.
== Große Pandemien (Auswahl) ==
{{Hauptartikel|Liste von Epidemien und Pandemien}}
Große Pandemien in der Geschichte waren:
* [[Antoninische Pest]], 165–180. Vermutlich eine [[Pocken]]-Pandemie, die sich auf dem Gebiet des Römischen Reiches ausbreitete; rund 5 Millionen Tote.<ref>[http://news.bbc.co.uk/2/hi/health/4381924.stm ''Past pandemics that ravaged Europe.''] BBC News, /. November 2005.</ref>
* [[Justinianische Pest]], ab 541. Auswirkungen waren bis ins 8.&nbsp;Jahrhundert bemerkbar. Die Erkrankung verbreitete sich im gesamten [[Mittelmeerraum]] und in der gesamten, den Römern bekannten Welt. Die Anzahl der Todesopfer ist umstritten. Auslöser war vermutlich ''[[Yersinia pestis]]''.
* [[Schwarzer Tod]], 1347–1352. Aus Zentralasien kommend über ganz Europa verbreitet; geschätzt 25&nbsp;Millionen Tote, das heißt: ein Drittel der damaligen europäischen Bevölkerung. Auslöser war ''Yersinia pestis''.
* [[Dritte Pest-Pandemie]], seit 1896. Erstmals aufgetreten in China, weltweit verbreitet, rund 12&nbsp;Millionen Tote. Auslöser: ''Yersinia pestis''.
* Ausbreitung von [[HIV]]/[[AIDS]] (seit Anfang der 1980er-Jahre); laut [[Gemeinsames Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids|UNAIDS]] rund 75&nbsp;Millionen Infizierte und 32&nbsp;Millionen Verstorbene seit 1980 (Stand: Ende 2018)<ref>[https://www.unaids.org/en/resources/fact-sheet ''Global HIV & AIDS statistics – 2019 fact sheet.'']</ref>
* [[SARS-Pandemie 2002/2003]]: Die rasche Verbreitung des [[SARS-assoziiertes Coronavirus|SARS-assoziierten Coronavirus]] über vier Kontinente in den Jahren 2002/2003 wurde trotz der relativ geringen Anzahl Erkrankter (rund 8100 Personen wurden der Weltgesundheitsorganisation gemeldet) als Pandemie eingestuft.<ref>[https://www.who.int/csr/sars/country/table2004_04_21/en/ WHO: ''Summary of probable SARS cases with onset of illness from 1 November 2002 to 31 July 2003.''] Auf: ''who.int'' vom 31. Dezember 2003.</ref>
* [[COVID-19-Pandemie]]: Am 11. März 2020 erklärte die Weltgesundheitsorganisation die seit Dezember 2019 erfolgte Ausbreitung des Virus [[SARS-CoV-2]] zur Pandemie, nachdem sie das Infektionsgeschehen bereits am 30.&nbsp;Januar 2020 als [[Gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite|internationale Gesundheitsnotlage]] bezeichnet hatte. Diese Pandemie bewirkte massive Alltagseinschränkungen in vielen Teilen der Welt.


Der soziale Arbeitsschutz beinhaltet allgemeine Dinge wie zum Beispiel [[Arbeitszeit]]en, Jugendarbeitsschutz oder Mutterschutz.
== Influenzapandemien ==
In jüngerer Zeit haben vor allem die [[Influenza]]-Pandemien für große mediale Aufmerksamkeit gesorgt. Auslöser dieser Pandemien waren [[Influenzavirus|Influenzaviren]] der Gruppe A, deren [[antigen]]e Oberflächenmoleküle [[Hämagglutinin (Influenzavirus A)|Hämagglutinin]] (HA) und [[Neuraminidase]] (N) sich verändert hatten. Solche Veränderungen können jederzeit eintreten und dazu führen, dass die veränderten Oberflächenmoleküle nach einer [[Infektion]] vom [[Immunsystem]] trotz Impfung (oder Immunität nach einer vorhergegangenen Influenza-Infektion mit Viren, die noch andere Oberflächeneigenschaften hatten) nicht erkannt oder nur unzureichend bekämpft werden. Das hat dann zur Folge, dass die Viren sich im Körper der infizierten Menschen vermehren können.


== Nationales ==
Bei einer Influenza-Epidemie oder „Grippewelle“ werden 10–20 % einer Bevölkerung infiziert, aber die Ausbrüche bleiben lokal begrenzt. Bei einer Pandemie hingegen verbreiten sich die Viren rasch und mit Infektionsraten von bis zu 50 % über den gesamten Globus. Auslöser ist immer ein neuer Subtyp des Influenza-A-Virus, der auch durch einen [[Antigenshift]] (eine Durchmischung von humanen und aviären, das heißt aus Geflügel stammenden Gen-Segmenten) entstehen kann. Eine solche Durchmischung von [[Geflügelpest|Vogelgrippe]]- und humanen Influenzaviren kann beispielsweise im Schwein stattfinden („[[Schweineinfluenza]]“), wenn diese Tiere Träger beider Viren sind.
=== Europa ===
In den jeweiligen Mitgliedsstaaten der EU existieren unterschiedliche Arbeitsschutzstandards. Zur Verbesserung des Arbeitsschutzes und Vermeidung der Konkurrenzsituationen zwischen den Mitgliedsstaaten infolge von Ausnutzung wirtschaftlicher Standortvorteile auf Kosten des Arbeitsschutzes ist vom Rat der EG die sogenannte Rahmenrichtlinie für Arbeitsschutz verabschiedet worden (89/391 EWG vom 12. Juni 1989)<ref name="EWG391">{{Literatur|Herausgeber=[[Europäische Union]]|Titel=Richtlinie 89/391/EWG des Rates vom 12. Juni 1989 über die Durchführung von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Arbeitnehmer bei der Arbeit|Sammelwerk=[[EUR-Lex]]|Jahr=1989|Monat=06|Tag=12|Online={{EUR-Lex-Rechtsakt|reihe=L|jahr=1989|amtsblattnummer=183|anfangsseite=1|endseite=8|format=PDF|titel=PDF; 926 kB}}|Zugriff=2013-05-28}}</ref>. Die Rahmenrichtlinie definiert Mindestanforderungen und deckt die wesentlichen Risiken im Bereich der Arbeitsumwelt für den Sicherheits- und Gesundheitsschutz sowie die Arbeitshygiene ab. Europäische Koordinationseinrichtung ist das [[Senior Labour Inspectors Committee]].


=== Deutschland ===
Auch in „Grippe-“Jahren ohne Pandemie stirbt jährlich eine Vielzahl von Menschen an dieser Krankheit bzw. an ihren Folgen, vor allem an den Folgen einer [[Lungenentzündung]] infolge bakterieller [[Superinfektion]]. Beispielsweise wurden dem [[Robert Koch-Institut]] im Winterhalbjahr 2017/18 rund 334.000 labordiagnostisch bestätigte Influenza-Erkrankungen gemeldet; 60.000 Erkrankte wurden in Hospitälern aufgenommen und 1.674 Erkrankte verstarben nachweislich an einer Influenza-Infektion.<ref>[https://influenza.rki.de/Saisonberichte/2017.pdf Arbeitsgemeinschaft Influenza: ''Bericht zur Epidemiologie der Influenza in Deutschland. Saison 2017/18.''] S. 33–34. Auf: ''influenza.rki.de''. Datenstand: 6. Juni 2018, [[doi:10.17886/rkipubl-2018-003]].</ref>
In [[Deutschland]] wird der Arbeitsschutz in einem dualen System überwacht:
# durch die Aufsichtsbehörden der Länder (Bezeichnungen: Regierungspräsidien (Hessen), Struktur- und Genehmigungsdirektionen (Rheinland-Pfalz), Landkreise und kreisfreie Städte (Baden-Württemberg), [[Gewerbeaufsichtsamt]], Staatliches Amt für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik, [[Amt für Arbeitsschutz]], Landesamt für Arbeitsschutz). Für den Bund und die Bundesbehörden einschließlich der mittelbaren Bundesverwaltung, zu denen der Bundesaufsicht unterstehende Sozialversicherungen (Bundesagentur für Arbeit), gehören, ist im Auftrag der zentralen Arbeitsschutzkommission beim Ministerium des Inneren die [[Unfallkasse des Bundes]] zuständig. In NRW ist der technische sowie der betriebliche Arbeitsschutz in den zuständigen Bezirksregierungen beheimatet.
# durch die Träger der [[Gesetzliche Unfallversicherung in Deutschland|gesetzlichen Unfallversicherung]], insbesondere die gewerblichen [[Berufsgenossenschaft]]en und [[Unfallkasse]]n.


In diesem Forschungszweig ist als Bundesbehörde auch die [[BAuA|Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin]] (BAuA) tätig.
Beispiele für Influenzapandemien in jüngerer Zeit:


==== Organe des Arbeitsschutzes ====
* [[w:Influenza-Pandemie von 1889 bis 1895|Influenza-Pandemie von 1889 bis 1895]], eine Million Tote, [[w:Liste von Subtypen des Influenza-A-Virus#A/H2N2|Subtyp A/H2N2]] oder [[w:Pferdeinfluenza|A/H3N8]]
===== SiFa und BA =====
* [[w:Spanische Grippe|Spanische Grippe]] (1918–1920), 20–50 Millionen Tote,<ref name="WHO2017/26" /><ref>50 Millionen laut: Niall P.A.S. Johnson und Juergen Mueller: ''Updating the Accounts: Global Mortality of the 1918–1920 ‚Spanish‘ Influenza Pandemic.'' In: ''Bulletin of the History of Medicine.'' Band 76, Nr. 1, 2002, S. 105–115, [[doi:10.1353/bhm.2002.0022]].</ref> [[w:Influenza-A-Virus H1N1|Subtyp A/H1N1]]
Arbeitsschutz im Betrieb wird durch den Unternehmer / Arbeitgeber und die verantwortlichen Führungskräfte organisiert und realisiert. Fachlich beraten werden sie dabei durch die [[Fachkraft für Arbeitssicherheit]] (SiFa) und den [[Betriebsarzt]] (BA). Diese sind der Geschäftsleitung als [[Stabsstelle]]n beigestellt und sind in ihrer Tätigkeit weisungsfrei.
* [[w:Asiatische Grippe|Asiatische Grippe]] (1957/58), 1–4 Millionen Tote,<ref name="WHO2017/26">WHO (Hrsg.): ''Pandemic Influenza Risk Management'', S. 26. World Health Organization, Genf 2017.</ref> [[w:Liste von Subtypen des Influenza-A-Virus#A/H2N2|Subtyp A/H2N2]]
Sie beraten das Unternehmen hinsichtlich der Arbeitssicherheit, äußern Empfehlungen, führen Begehungen durch usw. Da vom Grundsatz her jedoch keine Weisungsbefugnis besteht, greifen die Fachkraft für Arbeitssicherheit (SiFa) und der Betriebsarzt nur bei Gefahr im Verzug ein.
* [[w:Hongkong-Grippe|Hongkong-Grippe]] (1968), 1–4 Millionen Tote,<ref name="WHO2017/26" /> [[w:Liste von Subtypen des Influenza-A-Virus#A/H2N2#A/H3N2|Subtyp A/H3N2]]
* [[w:Russische Grippe 1977/1978|Russische Grippe]] (1977/78), 700.000 Tote,<ref>[https://www.welt.de/wissenschaft/gallery3631390/Die-schlimmsten-Pandemien-der-Neuzeit.html ''Die schlimmsten Grippe-Pandemien der Neuzeit.''] Auf: ''welt.de'' (unter Verweis auf die Nachrichtenagentur TASS)</ref> [[w:Influenza-A-Virus H1N1|Subtyp A/H1N1]] (Fallzahlen und Klassifikation als Pandemie umstritten, da vor allem Kinder und Jugendliche erkrankten)
* [[w:Pandemie H1N1 2009/10|Schweinegrippe]] (2009/10), 100.000–400.000 Tote,<ref name="WHO2017/26" /> [[w:Influenza-A-Virus H1N1#H1N1-Pandemie 2009|Subtyp A/California/7/2009 (H1N1)]] (Fallzahlen und Klassifikation als Pandemie wegen der relativ geringen [[w:Pathogenität|Pathogenität]] umstritten)


===== ASA-Sitzung =====
=== Definitionen der Influenza-Pandemiephasen durch die Weltgesundheitsorganisation ===
In regelmäßigen Abständen (mindestens vier Mal im Jahr) trifft sich der [[Arbeitsschutzausschuss]] (ASA).
Der Plan der [[Weltgesundheitsorganisation]] (WHO) zur Vorbereitung auf Influenza-Pandemien aus dem Jahr 2005<ref>[http://www.who.int/csr/resources/publications/influenza/WHO_CDS_CSR_GIP_2005_5.pdf ''WHO global influenza prepared ness plan.'' (PDF; 373 kB).] Stand: 2005, zuletzt abgerufen am 23. Februar 2020; [http://www.who.int/influenza/resources/documents/pandemic_guidance_04_2009/en/index.html WHO: diverse Download-Angebote]</ref> teilte das [[Risiko]] des Übergangs auf den Menschen, also die [[Eintrittswahrscheinlichkeit|Wahrscheinlichkeit]] für die globale Verbreitung unter Menschen, in sechs Stufen ein:
Hier werden alle Themen des Arbeitsschutzes besprochen, Ziele gesetzt, Meilensteine überprüft, Anregungen und Kritik geübt uvm. Der ASA besteht aus Vertretern der Geschäftsführung, Führungskräften, der SiFa (welche in der Regel auch die Moderation übernimmt), dem Betriebsarzt, Mitgliedern des Betriebsrats, den [[Sicherheitsbeauftragte]]n (Sibe) und gegebenenfalls von Maßnahmen betroffene Mitarbeitern.


==== Interne und externe Arbeitsschutzexperten ====
* '''Phase 1:''' Beim Menschen wurde kein neuer Virus-Subtyp entdeckt, jedoch wurde ein beim Menschen umlaufender Subtyp auch in Tieren nachgewiesen. Das Risiko des Übergangs vom Tier zum Menschen wird als gering bewertet.
Jeder Arbeitgeber ab einem Mitarbeiter ist verpflichtet, sich um den Arbeitsschutz zu kümmern. Für Kleinunternehmen besteht die Möglichkeit, im so genannten Arbeitgebermodell selbst die Aufgaben zu übernehmen – nach vorheriger Schulung des Unternehmers durch die Berufsgenossenschaften. Sonst können externe Honorarkräfte verpflichtet werden. [[Großunternehmen]] haben in der Regel eigene Abteilungen mit vollzeitig tätigen Betriebsärzten und Fachkräften für Arbeitssicherheit.
* '''Phase 2:''' Beim Menschen wurde kein neuer Virus-Subtyp entdeckt, jedoch bewirkt ein in Tieren umlaufender Subtyp ein erhebliches Risiko von Erkrankungen beim Menschen.
* '''Phase 3, Beginn der Alarmphase:''' Vereinzelt werden Menschen von einem neuen Subtyp infiziert, die zum Beispiel unabhängig voneinander Kontakt zu infizierten Tieren hatten. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist sehr selten und tritt allenfalls bei engem Kontakt zu einem Infizierten auf.
* '''Phase 4:''' Örtlich eng begrenzte Häufung(en) von Infektionen (zum Beispiel 25 Erkrankungen innerhalb von zwei Wochen) und begrenzte Mensch-zu-Mensch-Übertragungen sind dokumentiert, was jedoch nahelegt, dass der Subtyp nur unzureichend an den Menschen angepasst ist.
* '''Phase 5, erhebliches Pandemierisiko:''' Größere Häufung(en) von Infektionen (zum Beispiel 50 Erkrankungen innerhalb von zwei bis vier Wochen) sind dokumentiert, Mensch-zu-Mensch-Übertragungen sind aber noch immer örtlich begrenzt (zum Beispiel auf abgelegene Orte oder Inseln oder auf Gemeinschaftseinrichtungen wie Universitäten und Kasernen), was nahelegt, dass der Subtyp zwar zunehmend besser an den Menschen angepasst, aber noch immer nur eingeschränkt von Mensch zu Mensch übertragbar ist.
* '''Phase 6, Pandemie:''' Wachsende und anhaltende Übertragungen von Mensch zu Mensch in der gesamten Bevölkerung.


==== Geschichte ====
Die ab 2009<ref>[https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Pandemie/FAQ20.html RKI: ''Hat die Weltgesundheitsorganisation die Pandemiephasen-Definition geändert, damit eine Pandemie ausgerufen werden konnte?''] Auf: ''rki.de'' vom 2. August 2010.</ref> als Antwort auf die Ausbreitung der [[Vogelgrippe H5N1]] von der Weltgesundheitsorganisation festgelegte Definition der Phase 6, bei einer Pandemie handele es sich um „epidemische Ausbrüche in mindestens zwei der sechs WHO-Regionen“,<ref>{{Webarchiv |url=http://www.who.int/csr/disease/avian_influenza/phase/en/index.html | wayback=20090617181302 |text=''Current WHO phase of pandemic alert.''}}</ref> ist in den seit 2013 gültigen und 2017 erneut bearbeiteten Leitlinien der WHO für das ''Pandemic Influenza Risk Management'' nicht mehr enthalten; bei den vorgenannten Regionen handelt es sich um: Afrika, Nord- und Südamerika, Südostasien, Europa, Östliches Mittelmeer und Westlichen Pazifik. Auslöser der abermaligen Änderungen war ein kritischer Rückblick auf die für die Bewältigung der „Schweinegrippe“-Pandemie (2009/10) gesammelten Erfahrungen.
[[Datei:Grabstein Nohra.JPG|mini|Grabstein eines beim Läuten tödlich verunglückten Jungen aus dem Jahre 1783]]
Als Folge dieses kritischen Rückblicks stellen seit 2013 weniger formale Kriterien und stärker „Risiko-basierte Betrachtungsweisen“ (''a risk-based approach'') die Grundlagen der Phasen-Definition durch die Weltgesundheitsorganisation dar.<ref>WHO (Hrsg.): ''Pandemic Influenza Risk Management'', S. 10. World Health Organization, Genf 2017.<br /> [https://www.who.int/influenza/preparedness/pandemic/GIP_FAQ_GuidancePhasesGuidance_May2013.pdf WHO: ''Why has the guidance been revised?''] Erläuterungen zur Überarbeitung der Pandemie-Leitlinien aus dem Jahr 2013, zuletzt eingesehen am 28. Februar 2020.</ref>


Technischer und sozialer Arbeitsschutz wurden im 19.&nbsp;Jahrhundert in [[Preußen]] eingeführt, weil sich weite Teile des Bürgertums empörten, die Arbeiterbewegung erstarkte<ref>Christina von Hodenberg: Aufstand der Weber. Die Revolte von 1844 und ihr Aufstieg zum Mythos. Bonn 1997.</ref> und auch, weil durch [[Kinderarbeit]] der Gesundheitszustand der [[Rekrut]]en als mangelhaft erschien. Dazu erließ König [[Friedrich Wilhelm III. (Preußen)|Friedrich Wilhelm&nbsp;III.]] im Jahr 1839 das fortschrittliche [[Preußisches Regulativ|Preußische Regulativ]].
Zugleich wurde 2017 die Gliederung in sechs voneinander trennbare Phasen durch ein zyklisches Kontinuum ersetzt, also durch einen gleitenden Übergang von Phase 1 zu Phase 4 und danach erneut zu Phase 1:<ref>WHO (Hrsg.): Pandemic Influenza Risk Management, S. 13. World Health Organization, Genf 2017.</ref>
* '''Interpandemische Phase:''' Dies ist die Phase zwischen zwei Influenza-Pandemien, in der Vorbereitungen auf eine mögliche Pandemie getroffen werden können.
* '''Bereitschaftsphase (Alert Phase):''' Ein neuer Influenza-Subtyp wurde beim Menschen nachgewiesen. Diese Phase ist gekennzeichnet durch erhöhte Wachsamkeit und sorgfältige Abschätzung möglicher Risiken auf lokaler, nationaler und globaler Ebene. Falls die Beurteilung der Risiken ergibt, dass keine weltweite Ausbreitung zu erwarten ist, kann eine [[Deeskalation]] eingeleiteter Maßnahmen erfolgen.
* '''Pandemische Phase:''' Aufgrund der Beobachtung virologischer, epidemiologischer und klinischer Befunde gilt als gesichert, dass sich der neue Subtyp weltweit ausbreitet und Maßnahmen ergriffen werden müssen. Der Wechsel von der interpandemischen Phase zur Bereitschaftsphase und zur Pandemiephase kann rasch oder allmählich erfolgen.
* '''Übergangsphase (Transition Phase):''' Sobald sich das Infektionsgeschehen abschwächt, also eine Verbesserung der Lage eintritt, kann eine weltweite oder durch einzelne Staaten veranlasste [[Deeskalation]] eingeleiteter Maßnahmen erfolgen.
* '''Interpandemische Phase:''' Dies ist die nächste Phase zwischen zwei Influenza-Pandemien.


Die preußische Gewerbeordnung, die später zur Grundlage der [[Gewerbeordnung (Deutschland)|Gewerbeordnung]] des Deutschen Reichs wurde, verpflichtete die Arbeitgeber, Maßnahmen zum Schutz ihrer Arbeiter zu ergreifen. Es entstand der Begriff des „Arbeiterschutzes“.<ref>Zum „Arbeiterschutz“ im 19.&nbsp;Jahrhundert vgl. ''[[Quellensammlung zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1867 bis 1914]], I.&nbsp;Abteilung: Von der Reichsgründungszeit bis zur Kaiserlichen Sozialbotschaft (1867-1881), 3.&nbsp;Band: Arbeiterschutz'', bearbeitet von [[Wolfgang Ayaß]], Stuttgart/ Jena/ New York 1996; ''Quellensammlung zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1867 bis 1914, II.&nbsp;Abteilung: Von der Kaiserlichen Sozialbotschaft bis zu den Februarerlassen Wilhelms&nbsp;II. (1881-1890), 3. Band: Arbeiterschutz'', bearbeitet von Wolfgang Ayaß, Darmstadt 1998; ''Quellensammlung zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1867 bis 1914, III.&nbsp;Abteilung: Ausbau und Differenzierung der Sozialpolitik seit Beginn des Neuen Kurses (1890-1904), 3.&nbsp;Band, Arbeiterschutz'', bearbeitet von Wolfgang Ayaß, Darmstadt 2005.</ref> Eine zentrale Rolle spielten dabei schon früh die [[Fabrikinspektor|Fabrikinspektoren]] und zunehmend auch Fabrikinstpektorinnen, die für die Durchsetzung der Gesestze in den Fabriken sorgten.  
=== Vorbeugungsmaßnahmen ===
{{Siehe auch|Pandemienprävention}}
Die Weltgesundheitsorganisation hat im Jahre 1948 ein weltweites Überwachungssystem installiert, das mithilfe zahlreicher [[Referenzlabor]]s die umlaufenden Virusstämme ständig auf neue Varianten überprüft. Diese [[Feldstudie]]n bilden die Grundlage für die jährlich erneuerten Empfehlungen bezüglich Impfstoffzusammensetzung der nächstfolgenden Wintersaison, wobei zwischen Empfehlung und Bereitstellung des Impfstoffes in ausreichender Menge durch dessen Hersteller zehn bis zwölf Monate vergehen können. Zudem hat die Weltgesundheitsorganisation 1999 von allen Ländern die Erstellung nationaler Pandemiepläne gefordert.<ref>[https://www.who.int/csr/resources/publications/influenza/whocdscsredc991.pdf ''Influenza Pandemic Plan. The Role of WHO and Guidelines for National and Regional Planning.''] Auf: ''who.int'', Genf, April 1999.</ref> Durch diese Maßnahmen soll zum einen sichergestellt werden, dass im Fall einer Pandemie rasch sichere Impfstoffe hergestellt werden können; für Europa hat die ''Vaccine Expert Group'' der [[Europäische Arzneimittel-Agentur|Europäischen Arzneimittelagentur]] entsprechende Leitlinien erarbeitet. Zum anderen soll ein erprobter Maßnahmenkatalog dazu beitragen, Infektionsketten u.&nbsp;a. durch [[Soziale Distanz#Soziale Distanzierung in der Medizin/Virologie|soziale Distanz]] zu unterbrechen und die Krankenversorgung sicherzustellen. Zwischen 2006 und 2015 wurde die Impfstoffproduktion weltweit von geschätzten 0,5 bis 1,5&nbsp;Milliarden Dosen pro Jahr auf nahezu 6&nbsp;Milliarden Dosen gesteigert.<ref>Kenneth A. McLean et al.: ''The 2015 global production capacity of seasonal and pandemic influenza vaccine.'' In: ''Vaccine.'' Band 34, Nr. 45, 2016, S. 5410–5413, [[doi:10.1016/j.vaccine.2016.08.019]].</ref>


1884 wurde unter Bismarck das [[Unfallversicherungsgesetz (Deutsches Reich)|Unfallversicherungsgesetz]] verabschiedet, das auch zur Gründung der [[Berufsgenossenschaft]]en führte. 1924 wurde in Berlin die Klinik für Berufskrankheiten eingerichtet und 1933 zum Universitätsinstitut ausgebaut.
Als Folge einer Infektion mit Influenzaviren kann es zu einer Besiedelung der Luftwege mit [[Pneumokokken]] und zu einer durch diese Bakterien verursachten [[Lungenentzündung]] (Pneumonie) kommen, die vor allem bei Patienten mit chronischen Krankheiten sowie bei älteren Menschen lebensgefährlich verlaufen kann. Eine [[Pneumokokkenimpfung]] senkt das Risiko von Pneumokokken-Pneumonien und tödlichen Verläufen und wird deshalb von der [[Ständige Impfkommission|Ständigen Impfkommission]] Deutschlands für Säuglinge ab dem Alter von zwei Monaten, für alle Menschen ab dem Alter von 60&nbsp;Jahren sowie insbesondere für Patienten mit chronischen Krankheiten der Lunge oder des Herzens oder einem behandlungsbedürftigen Diabetes empfohlen.<ref>[https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Pneumokokken/FAQ-Liste_Pneumokokken_Impfen.html ''Schutzimpfung gegen Pneumokokken: Häufig gestellte Fragen und Antworten.''] Auf: ''rki.de'', Stand: Dezember 2016, zuletzt eingesehen am 25. Februar 2020.</ref> Vergleichbare Empfehlungen gehen aus dem ''Impfplan für Österreich'' hervor.<ref>[https://www.gesundheit.gv.at/linkaufloesung/applikation-flow?leistung=LA-GP-GL-BMASGK_Impfplan_2019&flow=LO&quelle=GHP ''Impfplan Österreich 2020'', S. 75–83.]</ref>


In den 1920er Jahren wurde, mit Blick auf die erfolgreiche amerikanische „Safety first“-Bewegung, beim Eisen- und Stahlwerk [[Hoesch AG|Hoesch]] in [[Dortmund]] die Unfallverhütungsarbeit aufgenommen. Mit organisatorischen Maßnahmen, u.&nbsp;a. die Bestellung zweier Sicherheitsingenieure, und der Sensibilisierung der Arbeiter u.&nbsp;a. durch Vorträge, Plakate und Werbung für Unfallverhütung mittels Aufschriften an Gebäuden, sollte die Zahl der Unfälle verringert werden.<ref>H. Bitter: ''Die Unfallverhütung beim Eisen- und Stahlwerk Hoesch'', in: ''Stahl und Eisen'', Bd.&nbsp;47, Heft&nbsp;14 (1927), S.&nbsp;569–576.</ref>
=== Szenario einer Pandemie am Beispiel von Influenza A/H5N1 ===
Besondere Brisanz wurde ab 2005/06 der sogenannten [[Vogelgrippe H5N1]], verursacht durch das [[Influenza-A-Virus H5N1]], zugeschrieben, deren Viren auch ohne jedes Zutun des Menschen von [[Zugvogel|Zugvögeln]] verbreitet werden. Ihr hat die Weltgesundheitsorganisation seit mehreren Jahren die Pandemiephase 3 zugeordnet (Stand: Februar 2020.<ref>[https://www.who.int/influenza/preparedness/pandemic/h5n1phase/en/ WHO: ''Current WHO global phase of pandemic alert: Avian Influenza A(H5N1).'']. Für das Influenza-A-Virus H1N1 wurde die Warnstufe am 27.&nbsp;April 2009 auf 4 und am 29.&nbsp;April 2009 auf 5 erhöht; später wurde sie aufgehoben („post-pandemic“): [https://www.who.int/csr/disease/swineflu/phase/en/ ''Current WHO phase of pandemic alert for Pandemic (H1N1) 2009 .''] Zugriff am 23. Februar 2020.</ref>)


Zum Ende des 19.&nbsp;Jahrhunderts hin wurden Schritt für Schritt auch die Angestellten und Beamten durch gesetzliche Regelungen vor arbeitsbedingten Gefahren geschützt. Aus dem „Arbeiterschutz“ wurde der „Arbeitsschutz“.
Sollten die A/H5N1-Viren mutieren, sodass sie von Mensch zu Mensch übertragen werden können, erwarten einige Experten ein Szenario, das in zwei Phasen abläuft:<ref>{{Webarchiv | url=http://www.mdr.de/fakt/aktuell/1821028.html | wayback=20090211150713 | text=''Deutschland ohne Grippeschutz.'' Fernsehsendung ''FAKT'' vom 14. Februar 2005}}</ref>
# In einer ersten Phase von bis zu sechs Monaten stünde kein Impfstoff zur Verfügung, da die heute gängigen Herstellungsverfahren diese Zeitspanne bis zur Auslieferung der ersten Ampullen benötigen. In dieser Phase wären vermutlich antivirale Medikamente und Medikamente gegen opportunistische bakterielle Infektionen sowie nichtmedikamentöse Schutzmaßnahmen (z.&nbsp;B. Gesichtsmasken, Schulschließungen) und [[Quarantäne]] die einzig möglichen Maßnahmen zur Abwehr der Viren und ihrer Folgen. Es wird daher empfohlen, für 20–25 % der Bevölkerung solche Medikamente vorrätig zu halten.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.netzeitung.de/deutschland/353728.html |wayback=20120501134617 |text=Netzeitung Deutschland: ''BUND-Szenario: 160.000 Vogelgrippe-Tote.''}}</ref>
# In einer zweiten Phase wäre zwar ein Impfschutz entwickelt, die Produktionskapazitäten würden für den großen Bedarf jedoch sehr wahrscheinlich nicht ausreichen. Daher sehen die amtlichen Notfallpläne für den Pandemiefall u.&nbsp;a. auch vor, dass zum Beispiel Krankenhaus-, Polizei- und Feuerwehrpersonal mit Priorität versorgt werden soll. Viele Experten fordern deshalb, staatlich subventionierte Überkapazitäten bei den Arzneimittelherstellern aufzubauen. Weil außerdem nicht erwartet werden kann, dass Impfungen einen vollständigen Schutz bieten, müssen die anderen Schutzmaßnahmen auch in der zweiten Phase angewandt werden.


1974 trat das Gesetz über [[Betriebsarzt|Betriebsärzte]], Sicherheitsingenieure und andere [[Fachkraft für Arbeitssicherheit|Fachkräfte für Arbeitssicherheit]] ([[Arbeitssicherheitsgesetz]]) in Kraft.
Ferner sind Vorbereitungen dafür zu treffen, dass genügend Krankenhausbetten verfügbar gemacht werden können. So schrieb die ''Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin'' Ende April 2006 in einer Pressemitteilung: „Sollte es eines Tages zu einem weltumspannenden Erkrankungsausbruch kommen, würden in Deutschland voraussichtlich 360.000 Menschen einen Platz im Krankenhaus benötigen.“<ref>{{Webarchiv |url=http://www.dgim.de/portals/pdf/2006_PM_Influenzapandemie.pdf |wayback=20151125231640 |text=''Kommt die Influenzapandemie?''}} Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, April 2006 (PDF; 26 kB).</ref>


==== Gesetzliche Verankerung ====
Auf einem Influenza-Fachkongress in [[Wien]] wurde im Oktober 2006 berichtet, dass damals mehr als 95 % aller Impfstoffe in nur neun Ländern produziert wurden, was bedeutete, dass 86 % aller Menschen in Ländern lebten, die selbst keine Produktionskapazitäten besaßen. Wären im Jahr 2007 alle Kapazitäten für den normalen Grippeimpfstoff auf Pandemie-Impfstoff umgestellt, hätten maximal 300&nbsp;Millionen Menschen versorgt werden können.  
Die Verpflichtung des Unternehmers zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz resultiert aus der [[Reichsversicherungsordnung]] und ist heute im [[Siebtes Buch Sozialgesetzbuch|Sozialgesetzbuch VII]] (SGB&nbsp;VII) festgeschrieben.
Bis zum Jahr 2011 begannen elf Entwicklungsländer mit dem Aufbau oder der Inbetriebnahme entsprechender Fertigungsanlagen.<ref>[https://www.who.int/influenza_vaccines_plan/news/gap2_july11/en/ ''2nd WHO Consultation on Global Action Plan for Influenza Vaccines.''] Auf: ''who.int'' vom 15. Juli 2011, Zugriff am 23. Februar 2020.</ref> Trotz der mittlerweile erfolgten, erheblichen Ausweitung von Produktionskapazitäten gilt es auch weiterhin als illusorisch, dass ein weltweiter Schutz vor einer Influenza-Pandemie durch Impfungen angesichts der Größe der Weltbevölkerung möglich sei.<ref name="faz-1384736">{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/vogelgrippe-strohhalme-fuer-die-pandemie-1384736.html |titel=''Strohhalme für die Pandemie.'' |autor=Joachim Müller-Jung |werk=FAZ.net |datum=2006-10-23|zugriff=2020-02-23}}</ref>


===== Gesetze, Verordnungen und Richtlinien =====
Sollten allerdings die Autoren eines im Juli 2006 in ''[[Nature]]'' veröffentlichten Berichts recht behalten, dann würden sich alle Planungen für Massenimpfungen – zumindest für die erste Erkrankungswelle – als obsolet erweisen: Sie prognostizierten, dass der Gipfelpunkt der ersten Erkrankungswelle zwei bis drei Monate nach dem Beginn der Pandemie erreicht und die akute Pandemiephase schon nach vier Monaten beendet sein würde.<ref>{{Literatur |Autor=Neil M. Ferguson u.&nbsp;a. |Titel=''Strategies for mitigating an influenza pandemic.'' |Sammelwerk=''[[Nature]]'' |Band=442 |Nummer=7101 |Datum=2006 |Seiten=448–452 |DOI=10.1038/nature04795}}</ref>
Die deutschen Gesetze werden nun mehr fast ausschließlich durch die Umsetzung europäischer [[EG-Richtlinie|Richtlinien]] (internationale Harmonisierung) beeinflusst. Aktuell hat sich die folgende Struktur entwickelt:


[[Datei:Trba250.jpg|mini|Fertigspritze entspr. Trba250]]
Für Deutschland hat das [[Robert Koch-Institut]] – als ''[[Nationales Referenzzentrum]] für Influenza'' – mehrere Szenarien entwickelt, die als Grundlage für die Abschätzung der Folgen einer Pandemie dienen sollen. Die schlimmste Variante unterstellt 21&nbsp;Millionen zusätzliche Arztbesuche und bis zu 160.000 Tote. Als realistischer wird allerdings eine mittlere Variante angesehen, bei der aber auch noch ca. 100.000 zusätzliche Todesfälle unterstellt werden.<ref>Bild d. Wissenschaft 1/2006.</ref> Das Auswärtige Amt hat zudem einen eigenen Pandemieplan<ref>{{Webarchiv |url=http://www.auswaertiges-amt.de/cae/servlet/contentblob/406470/publicationFile/3255/Pandemieplan.pdf |wayback=20150924005940 |text=''Influenza Pandemieplan – Ausland – des Auswärtigen Amts.'' (PDF; 243 kB)}}</ref> erstellt, um den Schutz seiner Mitarbeiter in Auslandsvertretungen zu gewährleisten.


* [[Arbeitsschutzgesetz]] mit seinen Verordnungen
=== Notfallplanungen ===
** [[Arbeitsstättenverordnung (Deutschland)|Arbeitsstättenverordnung]]
==== Notfallplanung im deutschsprachigen Raum ====
** [[Baustellenverordnung]]
** [[Betriebssicherheitsverordnung]] (auch Verordnung zum [[Geräte- und Produktsicherheitsgesetz]])
** [[Lastenhandhabungsverordnung]]
** [[Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung]]
** [[Biostoffverordnung]]
** [[Gefahrstoffverordnung]] (auch Verordnung zum Chemikaliengesetz)
** [[Technische Regeln]]


* [[Produktsicherheitsgesetz (Deutschland)]] (ProdSG) mit seinen Verordnungen (ProdSV, Beispiele)
;Deutschland
** 2. GPSGV [[Verordnung über die Sicherheit von Spielzeug]]
In dem Anfang 2005 veröffentlichten [[Nationaler Pandemieplan für Deutschland|Nationalen Pandemieplan für Deutschland]] wurde für den Fall eines Ausbruchs einer Influenzapandemie als Mindestmaßnahme festgelegt, dass die Therapie aller Erkrankten durch antivirale Arzneimittel sichergestellt sein sollte. Daraufhin begannen die Bundesländer mit Planungen zur Bevorratung entsprechender Medikamente. Ergänzt wurde der nationale Pandemieplan durch detailliertere lokale Planungen der Landkreise und der Gemeinden.<ref>Als Beispiel: [https://frankfurt.de/-/media/f1d5d253c19c41e0809b350b086e7e2d.ashx ''Kommunaler Influenzapandemieplan der Stadt Frankfurt am Main, Update 2012.''] (Zuletzt eingesehen am 26. Februar 2020) und Hintergründe dazu {{Webarchiv|url=http://www.laekh.de/upload/Hess._Aerzteblatt/2007/2007_12/2007_12_07.pdf |wayback=20091211124913 |text=seitens der Landesärztekammer Hessen}} (PDF; 475 kB) In: ''Hessisches Ärzteblatt'' 12/2007.</ref>
** 9. ProdSV ([[Maschinenverordnung]])
Im Jahr 2016 wurde der Nationale Pandemieplan überarbeitet und auch danach noch aktualisiert.<ref>[https://www.gmkonline.de/documents/Pandemieplan_Teil-I.pdf Deutschland: ''Nationaler Pandemiplan, Teil 1: Strukturen und Maßnahmen.'' Stand: 2. März 2017.] <br /> [https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/I/Influenza/Pandemieplanung/Downloads/Pandemieplan_Teil_II_gesamt.pdf?__blob=publicationFile Deutschland: ''Nationaler Pandemiplan, Teil 2: Wissenschaftliche Grundlagen.'' Stand: 30. Januar 2016]</ref>
** 11. ProdSV ([[Explosionsschutzverordnung]])
Gefördert mit je 10&nbsp;Millionen Euro wurden die Firmen [[Novartis]] und [[GlaxoSmithKline]] vertraglich verpflichtet, ihre Produktionskapazitäten so zu erweitern, dass die gesamte Bevölkerung mit einem Pandemie-Impfstoff versorgt werden könnte – das wären zweimal 80&nbsp;Millionen Dosen.<ref>Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 248 vom 25. Oktober 2006, S. N1</ref><ref>[http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/003/1700365.pdf ''Vertragsvereinbarung des Bundes und der Länder mit GlaxoSmithKline über die Bereitstellung von Pandemie-Impfstoffen.''] (PDF) Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Harald Terpe u.&nbsp;a., Drucksache 17/365 vom 23. Dezember 2009.</ref><ref>[http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/007/1700737.pdf ''Aussagen der Bundesregierung zum Zustandekommen und zur Ausgestaltung der Verträge über die Bereitstellung von Pandemie-Impfstoffen''] (PDF) vom 17. Februar 2010.</ref>


* [[Arbeitssicherheitsgesetz]] (ASiG)
;Schweiz
** DGUV Vorschrift 2 „Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit“
Unter der Leitung der Eidgenössischen Kommission für Pandemievorbereitung und -bewältigung (EKP) entstand 2004 der erste schweizerische Influenza-Pandemieplan. Dieser wurde in den folgenden Jahren – zuletzt 2018 – aktualisiert.<ref>[https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/ausbrueche-epidemien-pandemien/pandemievorbereitung/pandemieplan.html ''Influenza-Pandemieplan Schweiz.'' (Stand: 2018)] Zuletzt eingesehen am 24. Februar 2020</ref>
In der Schweiz besteht ferner ein Pflichtlager mit antiviralen Medikamenten. Zudem wird vom Bundesamt für Gesundheit die vorsorgliche Anschaffung von Atemschutzmasken empfohlen.


* Siebtes Buch Sozialgesetzbuch – Gesetzliche Unfallversicherung (SGB&nbsp;VII)
;Österreich
** [[Vorschriften zur Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit der Träger der gesetzlichen Unfallversicherung]] (DGUV Vorschriften, Unfallverhütungsvorschriften nach §&nbsp;15&nbsp;SGB&nbsp;VII)
Da in Österreich die Gesundheitsversorgung [[Land (Österreich)|Landessache]] ist, kann der Bund nur Empfehlungen und Koordinationen anbieten. Gleichwohl wurde im Jahr 2006 ein noch immer aktueller ''Influenza-Pandemieplan'' publiziert (Stand: Februar 2020).<ref>[https://www.apotheker.or.at/internet/oeak/NewsPresse.nsf/0be69048adf74308c1257fea00414357/4c22534c3a72668bc125705b0040978e/$FILE/pandemieplan3Auflage.pdf ''Influenza Pandemieplan für Österreich'']. Zuletzt eingesehen am 24. Februar 2020.</ref> Ein Beispiel für die regionalen Pandemiepläne ist die ''Influenza-Pandemieplanung für Wien''.<ref>[https://www.wien.gv.at/gesundheit/sandirektion/influenza/ ''Influenza-Pandemieplanung für Wien.''] Zuletzt eingesehen am 25. Februar 2020.</ref>
Der [[Österreichischer Zivilschutzverband|Österreichische Zivilschutzverband]] hat zudem einen Ratgeber mit Verhaltensregeln für den Fall einer Pandemie veröffentlicht.<ref>[http://www.noezsv.at/noe/media/0_Dokumente/Safety_Ratgeber_Grippepandemie.pdf ''Österreichischer Zivilschutzverband: Ratgeber Grippe-Pandemie.''] (PDF; 477 kB, zuletzt eingesehen am 25. Februar 2020).</ref>


* [[Chemikaliengesetz (Deutschland)|Chemikaliengesetz]] mit seinen Verordnungen
==== Notfallplanung in den USA ====
Im Rahmen der Notfallplanung wurde vom „National Vaccine Advisory Committee“ (NVAC) der [[Vereinigte Staaten|USA]] bereits im März 2006 ein Vorschlag vorgelegt, um zu bestimmen, welche Personengruppen im Falle einer Influenzapandemie vorrangig geimpft werden sollen, wenn Impfstoffe nicht für die gesamte Bevölkerung verfügbar sind. Zu diesem vorrangig zu schützenden Kreis gehören die mit der Herstellung und Verteilung des Impfstoffs befassten Personen, Ärzte und Krankenschwestern, hohe Regierungs- und Behördenvertreter, Schwangere sowie Schwerstkranke, bei denen ein erhöhtes Risiko für Lungenentzündungen besteht. Außerdem sollen diejenigen vorrangig geimpft werden, die zu Hause immungeschwächte Personen oder ein Kind von unter sechs Monaten pflegen. Zweite Priorität wurde für folgende Gruppen vorgeschlagen: Menschen jenseits des 65.&nbsp;Lebensjahres, Kinder unter zwei Jahren sowie die Beschäftigten von Polizei und Feuerwehr, von Energieversorgungs- und Transportunternehmen, von Fernsprechanlagen- sowie IT-Firmen.<ref>Ezekiel J. Emanuel und Alan Wertheimer: ''Who Should Get Influenza Vaccine When Not All Can?'' In: ''Science.'' Band 312, Nr. 5775, 2006, S. 854–855, [[doi:10.1126/science.1125347]].</ref>
In geringfügig modifizierter Fassung wurden diese Kriterien in die mehrfach aktualisierte Fassung der Richtlinien der [[Centers for Disease Control and Prevention|US-Gesundheitsbehörden]] zu Impfmaßnahmen während einer Pandemie übernommen (Stand: Februar 2020).<ref>[https://www.cdc.gov/flu/pandemic-resources/pdf/2018-Influenza-Guidance.pdf CDC: ''Allocating and Targeting Pandemic Influenza Vaccine During an Influenza Pandemic.''] Auf: ''cdc.gov'', zuletzt eingesehen am 25. Februar 2020.</ref>


* [[Atomgesetz (Deutschland)|Atomgesetz]] mit seinen Verordnungen
In den USA wurden zudem seit 2005 erhebliche Gelder bereitgestellt, um eine neue Generation von Technologien zu entwickeln, damit innerhalb von sechs Monaten nach Ausbruch einer Epidemie genug Impfstoff für alle US-Bürger produziert werden kann.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.gao.gov/new.items/d11435.pdf |wayback=20110629025246 |text=United States Government Accountability Office (Juni 2011): ''Influenza Vaccine. Federal Investments in Alternative Technologies and Challenges to Development and Licensure.''}}</ref>
** [[Verordnung über den Schutz vor Schäden durch Röntgenstrahlen|Röntgenverordnung]]
** [[Strahlenschutzverordnung]]


===== Arbeitsschutz und Mitbestimmung =====
Seit 2005 haben die US-Gesundheitsbehörden ferner eine Website mit Verhaltensregeln für den Pandemiefall geschaltet.<ref>[https://www.cdc.gov/flu/ Webseiten US-Gesundheitsbehörden zur Influenza]</ref>
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-Z0217-003, Dorfchemnitz, Kombinat ESDA, Arbeitsschutzkontrolle.jpg|miniatur|Arbeitsschutzkontrolle]]


; Weitgehende Mitbestimmungsmöglichkeiten
== Vorwurf des Einflusses der Pharmaindustrie auf die WHO, die Pandemie-Kriterien zu ändern ==
Im Unterschied zur früheren Gesetzgebung gibt das europäischen Vorschriften folgende Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) den Unternehmen einen sehr weiten Ermessensspielraum bei der Umsetzung, um den konkreten Gegebenheiten eines Betriebs gerecht werden zu können. Da das Arbeitsschutzgesetz eine ''Rahmenvorschriften'' ohne detaillierte Vorgaben ist, erweitert es nicht nur Spielraum und Verantwortung des Arbeitgebers, sondern bietet zusammen mit dem [[Betriebsverfassungsgesetz]] den Betriebsräten sehr weitgehende [[Mitbestimmung]]s- und Gestaltungsmöglichkeiten. So können in Unternehmen mit [[Betriebsrat|Betriebsräten]] oder [[Personalrat|Personalräten]] die Anforderungen des ArbSchG unter anderem mit freiwilligen [[Betriebsvereinbarung]]en umgesetzt werden<ref>[https://www.gesetze-im-internet.de/betrvg/__87.html § 87 Abs. 1 Nr. 7 BetrVG] in Verbindung mit ArbSchG<br />
Laut einer 2015 vom deutschen Arzt [[Wolfgang Wodarg]] publizierten Kritik wurde der Pandemie-Plan der WHO 1999 von industriegesponserten Experten verfasst und 2007 als Internationale Gesundheitsvorschrift (IHR 2) vorgeschrieben.<ref>Originalzitat: „‚Influenza Pandemic Plan: The Role of WHO and Guidelines for National and Regional Planning‘ wurde von industriegesponserten Experten gemeinsam mit der European Scientific Working Group on Influenza (ESWI) verfasst. Die ESWI ist eine Organisation, die von Arzneimittelfirmen finanziert wird, die ein großes wirtschaftliches Interesse an diesem Thema haben.“ In: Wolfgang Wodarg: ''„Falscher Alarm: Die Schweinegrippe-Pandemie“'' in BIG PHARMA, Mikkel Borch-Jacobsen Hrsg., Piper 2015, S. 310 ff; Unterkapitel ''Die WHO lässt sich kaufen'' ff; [https://www.wodarg.com/app/download/8959098914/+-Falscher+Alarm+Die+Schweinegrippe+WW+in+BIG+PHARMA.pdf?t=1585155969] (PDF), zuletzt abgerufen im März 2020</ref> Wodarg initiierte dazu eine Untersuchung des Europarates.<ref>Albrecht Meier: [https://www.zeit.de/politik/2010-01/europarat-panikmache-schweinegrippe ''Anhörung: Europarat rügt Panikmache bei Schweinegrippe.''] Auf: ''zeit.de'' vom 27. Januar 2010, zuletzt abgerufen am 14. April 2020. Zitat: „Experten haben der Weltgesundheitsorganisation vorgeworfen, unnötig zur Aufregung um die Amerikagrippe beigetragen zu haben. Milliardenkosten waren die Folge.“</ref> Ähnliche Kritik äußerte 2015 [[Thomas Gebauer (Psychologe)|Thomas Gebauer]], Sprecher von [[Medico international]],<ref>[https://www.deutschlandfunkkultur.de/weltgesundheitsorganisation-eine-geisel-potenter-geldgeber.1008.de.html?dram:article_id=320082 ''Weltgesundheitsorganisation: „Eine Geisel potenter Geldgeber“.''] Auf: ''deutschlandfunkkultur.de'' vom 18. Mai 2015.</ref> und auch die [[Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages|Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages]] schrieben im März 2019 in einem Sachstandsbericht zur WHO: „In der Vergangenheit sah sich die WHO zunehmend Kritik ausgesetzt, wonach externe nicht-staatliche Akteure wie Unternehmen oder Stiftungen Einfluss auf das operative und normative Geschäft der WHO ausübten und diese für ihre eigenen Zwecke instrumentalisierten.<ref>[https://www.bundestag.de/resource/blob/645812/e382539acdd205358b958cb7a9e8ba53/WD-2-013-19-pdf-data.pdf ''Deutscher Bundestag, Wissenschaftliche Dienste: Sachstand Weltgesundheitsorganisation.''] Aktenzeichen: WD 2-3000 -013/19, Stand vom 14. März 2019.</ref>
Jens Gäbert, Brigitte Maschmann-Schulz: ''Mitbestimmung im Gesundheitsschutz'', 2008, ISBN 978-3-7663-3498-5<br />
Michael Kittner, Ralf Pieper: ''Arbeitsschutzgesetz'', 2007, ISBN 978-3-7663-3201-1<br />
Bernd-Jürgen Vorath, Ralf Pieper: ''Handbuch Arbeitsschutz'', Kapitel 2.7.4 ''Mitbestimmung'', 2005, ISBN 978-3-7663-3558-6</ref>. Konkret fordert das Gesetz in einem präventiven Ansatz auch für die Arbeitsplanung ''[[Gefährdungsbeurteilung]]en'', eine auf diesen Beurteilungen basierende ''Festlegung von Arbeitsschutzmaßnahmen'', die ''Umsetzung dieser Maßnahmen'' und ''Wirksamkeitskontrollen''. Es besteht die Pflicht zur ''Dokumentation''. Daraus ergibt sich für den Arbeitgeber die Aufgabe, durch Fehlbelastungen verursachte Gefährdungen zu vermeiden sowie arbeitsbedingten Erkrankungen vorzubeugen. Für Betriebsräte besteht dabei eine ''Pflicht''<ref>BAG, 8. Juni 2004: Entscheidungen [http://lexetius.com/2004,2821 AZ 1 ABR 4/03] und [http://lexetius.com/2004,2074 AZ 1 ABR 13/03]</ref> zur Mitbestimmung.
 
; Unterweisung
Ein wesentliches Element des Arbeitsschutzes sind die [[Unterweisung]]en. Deren Gestaltung und Durchführung ist ebenfalls mitbestimmt. So fordert {{§|12|arbschg|juris}} Abs.&nbsp;1 des Arbeitsschutzgesetzes, dass Mitarbeiter während der Arbeitszeit ausreichend und angemessen unterwiesen werden. Art und Weise sowie der Umfang einer Unterweisung müssen in einem angemessenen Verhältnis zur vorhandenen Gefährdungssituation und der Qualifikation der Versicherten stehen. Auch die Unterweisung ist eine Arbeitsschutzmaßnahme, die auf einer Gefährdungsbeurteilung basiert.<ref>BAG, 11.&nbsp;Januar 2011, [http://juris.bundesarbeitsgericht.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bag&Art=pm&Datum=2011&nr=14829&pos=29&anz=30 AZ 1 ABR 104/09]</ref>
 
; Audits von Arbeitsschutzmanagementsystemen
In Betrieben mit einem [[Arbeitsschutzmanagementsystem]] (AMS) nimmt die Arbeitnehmervertretung auch an den externen Audits der Zertifizierungsgesellschaften teil. Dabei handelt es sich um das Zertifizierungsaudit, die Re-Zertifizierungsaudits und die Zwischenaudits. Die Teilnahme an den Audits ist wichtig, weil die Gewerbeaufsicht Betriebe mit einem AMS bei unternehmensinitiierten Kontrollen „entlastet“ überprüfen kann. Die behördliche Kontrolle verlässt sich dabei auf die Audits durch Firmen, deren Auftraggeber der Arbeitgeber ist. Bei unaufmerksamen Audits und vereinfachten Kontrollen durch die Gewerbeaufsicht besteht die Gefahr einer unzureichenden Überwachung der Qualität des Arbeitsschutzes.
 
Im Standard [[ISO 45001]] für AMS gibt es einen Absatz zur ''Konsultation und Beteiligung von Beschäftigten''. Betriebsräten in zertifizierten Betrieben sollten diese bekannt sein.
 
==== Probleme unzureichender Arbeitsschutz-Kontrolle ====
Nach einer Recherche des ARD-Magazins ''[[Plusminus]]'' ist in Deutschland die Zahl der Arbeitsschutz-Kontrollen von 1996 bis 2017 um zwei Drittel von etwa 600.000 auf 200.000 Kontrollen pro Jahr zurückgegangen.<ref>[https://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/swr/arbeitsschutz-102.html ''Arbeitsschutz: Sparen auf Kosten der Sicherheit''], auf daserste.de, vom 19. September 2018.</ref> Dies ist auf einen massiven Stellenabbau in den Arbeitsschutzbehörden zurückzuführen. Gleichzeitig steigt die Zahl der Betriebe und Vorschriften. Dadurch gäbe es heute nur noch so wenige Arbeitsschutz-Kontrolleure, dass ein Betrieb in Deutschland statistisch damit rechnen müsse, lediglich alle 30 Jahre kontrolliert zu werden. So kann beispielsweise die Gewerbeaufsicht Stuttgart von den etwa 21.000 Baustellen im Jahr nur 30 Baustellen kontrollieren. Durch dieses Missverhältnis ist Deutschland auf Europaebene in Sachen Arbeitsschutz gemeinsam mit [[Bulgarien]] und [[Ungarn]] Schlusslicht.
 
In deutschen Betrieben sterben durchschnittlich zwei Menschen pro Arbeitstag.
 
=== Österreich ===
Unter ''Arbeitsschutz'' bzw. ''Arbeitnehmerschutz'' versteht man in [[Österreich]] die Summe aller Vorkehrungen und Aktivitäten, die den Schutz des Lebens und der Gesundheit der Menschen bei ihrer beruflichen Tätigkeit zum Ziele haben. Dieses Gebiet wird exakter als ''ArbeitnehmerInnenschutz'' bezeichnet.
 
Der Arbeitnehmerschutz in Österreich ist (wie in vielen anderen europäischen Ländern auch) wesentlich durch die Arbeitsschutz-Richtlinien der EU bestimmt. Auf diesen Richtlinien basieren die meisten der nationalen Arbeitnehmerschutzgesetze und -verordnungen, wie das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) oder die [[Arbeitsstättenverordnung (Deutschland)#Österreich|Arbeitsstättenverordnung]].
 
Eine Übersicht über die Bestimmungen des ASchG gibt die Broschüre „Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz“. Eine Volltextdatenbank aller österreichischen [[ArbeitnehmerInnenschutzgesetz|ArbeitnehmerInnenschutzvorschriften]] und der relevanten Nebenbestimmungen samt erläuternden Anmerkungen erscheint seit 1997 als CD-ROM und wird regelmäßig aktualisiert.<ref>[http://www.a-expert.at/ CD-ROM „ArbeitnehmerInnenschutz expert“]</ref>
 
Die [[Arbeitsinspektion]] ist die wichtigste gesetzlich beauftragte Behörde zur Bekämpfung von Defiziten im Sicherheits- und Gesundheitsschutz bei der Arbeit in Österreich. Durch eine bundesweit homogene Vollzugspraxis werden die Ansprüche nach gleichen Rechten und fairem Wettbewerb in der Arbeitswelt sichergestellt. Sie trägt so zur Vermeidung von Unfällen und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren, zur Weiterentwicklung der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes sowie zur gesellschaftlichen Akzeptanz des Arbeitnehmerschutzes bei. Die Arbeitsinspektion ist mit einer eigenen Website im Internet vertreten. Die Palette der Themen reicht von den allgemeinen Schutzbestimmungen bei der Arbeit, der Gestaltung von Arbeitsstätten und beim Einsatz von Arbeitsmitteln bis zu Arbeitszeitregelungen und dem Schutz für bestimmte Personengruppen in der Arbeitswelt.
 
==== Geschichte ====
Eine detaillierte Darstellung der Entwicklung der ArbeitnehmerInnenschutzbestimmungen in Österreich seit dem Beginn des 19.&nbsp;Jahrhunderts ist als Buchbeitrag zugänglich.<ref>Joe Püringer: ''Die Entwicklung des Arbeitsrechts in Österreich'', in: ''Ausbildung zur Sicherheitsfachkraft'', Band&nbsp;1, 4.&nbsp;Aufl., Wien 2006, ISBN 3-901983-67-8, S.&nbsp;25–99.</ref>
 
1883 wurde in [[Österreich-Ungarn]] durch die Schaffung der ''Gewerbeinspection'' eine relativ umfassende Überwachungsbehörde eingerichtet. Eine Änderung der Gewerbeordnung im Jahr 1885 setzte einige Arbeiterschutzregelungen fest. So wurde beispielsweise die maximale Arbeitszeit für Fabrikarbeiter (ab dem 14.&nbsp;Lebensjahr) auf 11&nbsp;Stunden fixiert. [[Kinderarbeit]] bis zum 14.&nbsp;Lebensjahr wurde verboten, ebenso die [[Nachtarbeit]] für Frauen und für Jugendliche (bis&nbsp;16).<ref>[http://www.arbeitsinspektion.gv.at/AI/Arbeitsinspektion/Geschichte/default.htm Arbeitsinspektion (Österreich): Geschichtlicher Überblick über die Entwicklung der Österreichischen Arbeitsinspektion]{{Toter Link|date=2018-03 |archivebot=2018-03-30 10:00:12 InternetArchiveBot |url=http://www.arbeitsinspektion.gv.at/AI/Arbeitsinspektion/Geschichte/default.htm }}</ref> Allerdings galten die Verbote nur im Bereich der Gewerbeordnung, wurden vielfach nicht eingehalten und es bestanden zahlreiche Ausnahmen.
 
=== Schweiz ===
In der [[Schweiz]] wird die Regelung der [[Arbeitssicherheit]] nach dem [[Unfallversicherungsgesetz (Schweiz)|Unfallversicherungsgesetz (UVG)]] von der [[Schweizerische Unfallversicherungsanstalt|Schweizerischen Unfallversicherungsanstalt (SUVA)]] und der Eidgenössischen Koordinationskommission für Arbeitssicherheit (EKAS) übernommen.
 
Der ''Gesundheitsschutz'' der Schweiz ist im ''Arbeitsgesetz'' geregelt und hat zum Ziel, die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen vor gesundheitlichen Gefahren zu schützen. Das Gesetz ist anwendbar auf alle öffentlichen und privaten Betriebe insbesondere auf die Betriebe der Industrie, des Gewerbes und Handels.
 
Im Arbeitsgesetz werden besonders die Arbeitszeit (wöchentliche Höchstarbeitszeiten, [[Überzeit]], Ruhezeiten und Pausen), Nachtarbeit, Sonntagsarbeit, Schichtarbeit und ununterbrochener Betrieb, Sonderschutz für Jugendliche, Schwangere und Mütter, industrielle Betriebe sowie der Gesundheitsschutz ganz allgemein festgelegt.
 
=== Vereinigtes Königreich ===
In [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] werden Arbeitsschutzbestimmungen von der [[Health and Safety Executive]] geregelt.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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* {{WikipediaDE|Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin}} (BAuA)
* {{WikipediaDE|Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz}} (EU-OSHA)
* {{WikipediaDE|Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau}} (SVLFG)


== Literatur ==
== Literatur ==
; Deutschland
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
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{{Wikisource|Bekanntmachung, betreffend die Einrichtung und den Betrieb der Bleifarben- und Bleizuckerfabriken|Bekanntmachung, betreffend die Einrichtung und den Betrieb der Bleifarben- und Bleizuckerfabriken (Deutschland, 1886)}}
* {{Internetquelle|autor=Grant Sanderson|url=https://www.youtube.com/watch?v=gxAaO2rsdIs|titel=Simulating an epidemic|werk=YouTube|datum=2020-03-27|abruf=2020-03-28|abruf-verborgen=1|sprache=en}}
* [https://www.baua.de/DE/Angebote/Rechtstexte-und-Technische-Regeln/Rechtstexte-und-Technische-Regeln_node.html Rechtstexte und Technische Regeln] bei der [http://www.baua.de/ Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)]
* {{DNB-Portal|4737034-8}}
* [http://www.dguv.de Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung] (DGUV)
* [https://www.spektrum.de/news/covid-19-pandemiesimulationen-konnten-uns-nicht-vorbereiten/1761094?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE Üben für den Ernstfall] Weblink
* [http://www.gefaehrdungsbeurteilung.de/ Portal Gefährdungsbeurteilung]
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* [http://www.a-expert.at/ CD-ROM ArbeitnehmerInnenschutz expert]
* [http://www.auva.at/ Allgemeine Unfallversicherungsanstalt]
; Schweiz
* [http://www.ekas.ch/ Eidgenössische Koordinationskommission für Arbeitssicherheit]
* [http://www.suva.ch/ Schweizerische Unfallversicherungsanstalt]
* [http://www.admin.ch/ch/d/sr/c832_311_141.html Bauarbeitenverordnung]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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Aktuelle Version vom 27. August 2020, 16:22 Uhr

Als Pandemie wird eine länder- und kontinentübergreifende Ausbreitung einer Krankheit beim Menschen bezeichnet, im engeren Sinn die Ausbreitung einer Infektionskrankheit. Im Unterschied zur Epidemie ist eine Pandemie örtlich nicht beschränkt,[1] es kann aber auch bei Pandemien Gebiete geben, die nicht von der Krankheit betroffen werden. In Bezug auf die Influenza hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihren zuletzt im Mai 2017 überarbeiteten Leitlinien zum Pandemic Influenza Risk Management festgelegt, dass die Ausrufung einer Pandemie – also der Übergang von einer Epidemie zur Pandemie – durch den Generaldirektor der WHO erfolgt.[2]

Wortherkunft

Das Wort Pandemie geht zurück auf das altgriechische Substantiv πανδημία, das auch als Adjektiv πανδήμιος existiert.[3] Beide Wörter setzen sich aus πᾶς (Neutrum πᾶν) sowie δῆμος zusammen.

Da sich die Endung -demie auf Menschen bezieht, sind in der Veterinärmedizin auch die Bezeichnungen Seuchenzug und Panzootie (von ζῷον ‚lebendes Wesen, Lebewesen, Tier‘) statt Pandemie und ebenso Epizootie (von επί ‚auf‘) statt Epidemie üblich.

Ausbreitung

Die Pest im Mittelalter (auch bekannt als „Schwarzer Tod“) verbreitete sich in Europa teilweise über das Handelsnetz der Genueser Kolonien.

Heute gelten Flugrouten als die schnellsten Ausbreitungswege von Infektionskrankheiten.[4] So entwickelte sich AIDS, das durch das HI-Virus verursacht wird, u. a. durch den Flugtourismus von einem lokalen zu einem weltweiten Problem. Nachvollziehbar war dieser Effekt auch während der SARS-Pandemie 2002/2003: Während man in Asien noch die klassischen Verbreitungswege für SARS annahm, zeigte die zunehmende Zahl der Erkrankungen in Kanada diesen Reise-Effekt schon recht deutlich. Auch das Ausbreitungsgeschehen im Verlauf der Zikavirus-Epidemie 2015/2016 in Südamerika wurde mit der intensiven Reisetätigkeit während der Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Verbindung gebracht.

Die Weltgesundheitsorganisation hat darauf hingewiesen, dass ein pandemischer Krankheitserreger durch die große Anzahl gleichzeitig Erkrankter das Gesundheitssystem eines Staates überlasten kann.[5]

Zur quantitativen Beschreibung und Prognose pandemischer und ähnlicher Ausbreitungsprozesse nutzen Wissenschaftler Computersimulationen sowie Methoden der Theoretischen Biologie, beispielsweise das SIR-Modell.

Große Pandemien (Auswahl)

Große Pandemien in der Geschichte waren:

  • Antoninische Pest, 165–180. Vermutlich eine Pocken-Pandemie, die sich auf dem Gebiet des Römischen Reiches ausbreitete; rund 5 Millionen Tote.[6]
  • Justinianische Pest, ab 541. Auswirkungen waren bis ins 8. Jahrhundert bemerkbar. Die Erkrankung verbreitete sich im gesamten Mittelmeerraum und in der gesamten, den Römern bekannten Welt. Die Anzahl der Todesopfer ist umstritten. Auslöser war vermutlich Yersinia pestis.
  • Schwarzer Tod, 1347–1352. Aus Zentralasien kommend über ganz Europa verbreitet; geschätzt 25 Millionen Tote, das heißt: ein Drittel der damaligen europäischen Bevölkerung. Auslöser war Yersinia pestis.
  • Dritte Pest-Pandemie, seit 1896. Erstmals aufgetreten in China, weltweit verbreitet, rund 12 Millionen Tote. Auslöser: Yersinia pestis.
  • Ausbreitung von HIV/AIDS (seit Anfang der 1980er-Jahre); laut UNAIDS rund 75 Millionen Infizierte und 32 Millionen Verstorbene seit 1980 (Stand: Ende 2018)[7]
  • SARS-Pandemie 2002/2003: Die rasche Verbreitung des SARS-assoziierten Coronavirus über vier Kontinente in den Jahren 2002/2003 wurde trotz der relativ geringen Anzahl Erkrankter (rund 8100 Personen wurden der Weltgesundheitsorganisation gemeldet) als Pandemie eingestuft.[8]
  • COVID-19-Pandemie: Am 11. März 2020 erklärte die Weltgesundheitsorganisation die seit Dezember 2019 erfolgte Ausbreitung des Virus SARS-CoV-2 zur Pandemie, nachdem sie das Infektionsgeschehen bereits am 30. Januar 2020 als internationale Gesundheitsnotlage bezeichnet hatte. Diese Pandemie bewirkte massive Alltagseinschränkungen in vielen Teilen der Welt.

Influenzapandemien

In jüngerer Zeit haben vor allem die Influenza-Pandemien für große mediale Aufmerksamkeit gesorgt. Auslöser dieser Pandemien waren Influenzaviren der Gruppe A, deren antigene Oberflächenmoleküle Hämagglutinin (HA) und Neuraminidase (N) sich verändert hatten. Solche Veränderungen können jederzeit eintreten und dazu führen, dass die veränderten Oberflächenmoleküle nach einer Infektion vom Immunsystem trotz Impfung (oder Immunität nach einer vorhergegangenen Influenza-Infektion mit Viren, die noch andere Oberflächeneigenschaften hatten) nicht erkannt oder nur unzureichend bekämpft werden. Das hat dann zur Folge, dass die Viren sich im Körper der infizierten Menschen vermehren können.

Bei einer Influenza-Epidemie oder „Grippewelle“ werden 10–20 % einer Bevölkerung infiziert, aber die Ausbrüche bleiben lokal begrenzt. Bei einer Pandemie hingegen verbreiten sich die Viren rasch und mit Infektionsraten von bis zu 50 % über den gesamten Globus. Auslöser ist immer ein neuer Subtyp des Influenza-A-Virus, der auch durch einen Antigenshift (eine Durchmischung von humanen und aviären, das heißt aus Geflügel stammenden Gen-Segmenten) entstehen kann. Eine solche Durchmischung von „Vogelgrippe“- und humanen Influenzaviren kann beispielsweise im Schwein stattfinden („Schweineinfluenza“), wenn diese Tiere Träger beider Viren sind.

Auch in „Grippe-“Jahren ohne Pandemie stirbt jährlich eine Vielzahl von Menschen an dieser Krankheit bzw. an ihren Folgen, vor allem an den Folgen einer Lungenentzündung infolge bakterieller Superinfektion. Beispielsweise wurden dem Robert Koch-Institut im Winterhalbjahr 2017/18 rund 334.000 labordiagnostisch bestätigte Influenza-Erkrankungen gemeldet; 60.000 Erkrankte wurden in Hospitälern aufgenommen und 1.674 Erkrankte verstarben nachweislich an einer Influenza-Infektion.[9]

Beispiele für Influenzapandemien in jüngerer Zeit:

Definitionen der Influenza-Pandemiephasen durch die Weltgesundheitsorganisation

Der Plan der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Vorbereitung auf Influenza-Pandemien aus dem Jahr 2005[13] teilte das Risiko des Übergangs auf den Menschen, also die Wahrscheinlichkeit für die globale Verbreitung unter Menschen, in sechs Stufen ein:

  • Phase 1: Beim Menschen wurde kein neuer Virus-Subtyp entdeckt, jedoch wurde ein beim Menschen umlaufender Subtyp auch in Tieren nachgewiesen. Das Risiko des Übergangs vom Tier zum Menschen wird als gering bewertet.
  • Phase 2: Beim Menschen wurde kein neuer Virus-Subtyp entdeckt, jedoch bewirkt ein in Tieren umlaufender Subtyp ein erhebliches Risiko von Erkrankungen beim Menschen.
  • Phase 3, Beginn der Alarmphase: Vereinzelt werden Menschen von einem neuen Subtyp infiziert, die zum Beispiel unabhängig voneinander Kontakt zu infizierten Tieren hatten. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist sehr selten und tritt allenfalls bei engem Kontakt zu einem Infizierten auf.
  • Phase 4: Örtlich eng begrenzte Häufung(en) von Infektionen (zum Beispiel 25 Erkrankungen innerhalb von zwei Wochen) und begrenzte Mensch-zu-Mensch-Übertragungen sind dokumentiert, was jedoch nahelegt, dass der Subtyp nur unzureichend an den Menschen angepasst ist.
  • Phase 5, erhebliches Pandemierisiko: Größere Häufung(en) von Infektionen (zum Beispiel 50 Erkrankungen innerhalb von zwei bis vier Wochen) sind dokumentiert, Mensch-zu-Mensch-Übertragungen sind aber noch immer örtlich begrenzt (zum Beispiel auf abgelegene Orte oder Inseln oder auf Gemeinschaftseinrichtungen wie Universitäten und Kasernen), was nahelegt, dass der Subtyp zwar zunehmend besser an den Menschen angepasst, aber noch immer nur eingeschränkt von Mensch zu Mensch übertragbar ist.
  • Phase 6, Pandemie: Wachsende und anhaltende Übertragungen von Mensch zu Mensch in der gesamten Bevölkerung.

Die ab 2009[14] als Antwort auf die Ausbreitung der Vogelgrippe H5N1 von der Weltgesundheitsorganisation festgelegte Definition der Phase 6, bei einer Pandemie handele es sich um „epidemische Ausbrüche in mindestens zwei der sechs WHO-Regionen“,[15] ist in den seit 2013 gültigen und 2017 erneut bearbeiteten Leitlinien der WHO für das Pandemic Influenza Risk Management nicht mehr enthalten; bei den vorgenannten Regionen handelt es sich um: Afrika, Nord- und Südamerika, Südostasien, Europa, Östliches Mittelmeer und Westlichen Pazifik. Auslöser der abermaligen Änderungen war ein kritischer Rückblick auf die für die Bewältigung der „Schweinegrippe“-Pandemie (2009/10) gesammelten Erfahrungen. Als Folge dieses kritischen Rückblicks stellen seit 2013 weniger formale Kriterien und stärker „Risiko-basierte Betrachtungsweisen“ (a risk-based approach) die Grundlagen der Phasen-Definition durch die Weltgesundheitsorganisation dar.[16]

Zugleich wurde 2017 die Gliederung in sechs voneinander trennbare Phasen durch ein zyklisches Kontinuum ersetzt, also durch einen gleitenden Übergang von Phase 1 zu Phase 4 und danach erneut zu Phase 1:[17]

  • Interpandemische Phase: Dies ist die Phase zwischen zwei Influenza-Pandemien, in der Vorbereitungen auf eine mögliche Pandemie getroffen werden können.
  • Bereitschaftsphase (Alert Phase): Ein neuer Influenza-Subtyp wurde beim Menschen nachgewiesen. Diese Phase ist gekennzeichnet durch erhöhte Wachsamkeit und sorgfältige Abschätzung möglicher Risiken auf lokaler, nationaler und globaler Ebene. Falls die Beurteilung der Risiken ergibt, dass keine weltweite Ausbreitung zu erwarten ist, kann eine Deeskalation eingeleiteter Maßnahmen erfolgen.
  • Pandemische Phase: Aufgrund der Beobachtung virologischer, epidemiologischer und klinischer Befunde gilt als gesichert, dass sich der neue Subtyp weltweit ausbreitet und Maßnahmen ergriffen werden müssen. Der Wechsel von der interpandemischen Phase zur Bereitschaftsphase und zur Pandemiephase kann rasch oder allmählich erfolgen.
  • Übergangsphase (Transition Phase): Sobald sich das Infektionsgeschehen abschwächt, also eine Verbesserung der Lage eintritt, kann eine weltweite oder durch einzelne Staaten veranlasste Deeskalation eingeleiteter Maßnahmen erfolgen.
  • Interpandemische Phase: Dies ist die nächste Phase zwischen zwei Influenza-Pandemien.

Vorbeugungsmaßnahmen

Die Weltgesundheitsorganisation hat im Jahre 1948 ein weltweites Überwachungssystem installiert, das mithilfe zahlreicher Referenzlabors die umlaufenden Virusstämme ständig auf neue Varianten überprüft. Diese Feldstudien bilden die Grundlage für die jährlich erneuerten Empfehlungen bezüglich Impfstoffzusammensetzung der nächstfolgenden Wintersaison, wobei zwischen Empfehlung und Bereitstellung des Impfstoffes in ausreichender Menge durch dessen Hersteller zehn bis zwölf Monate vergehen können. Zudem hat die Weltgesundheitsorganisation 1999 von allen Ländern die Erstellung nationaler Pandemiepläne gefordert.[18] Durch diese Maßnahmen soll zum einen sichergestellt werden, dass im Fall einer Pandemie rasch sichere Impfstoffe hergestellt werden können; für Europa hat die Vaccine Expert Group der Europäischen Arzneimittelagentur entsprechende Leitlinien erarbeitet. Zum anderen soll ein erprobter Maßnahmenkatalog dazu beitragen, Infektionsketten u. a. durch soziale Distanz zu unterbrechen und die Krankenversorgung sicherzustellen. Zwischen 2006 und 2015 wurde die Impfstoffproduktion weltweit von geschätzten 0,5 bis 1,5 Milliarden Dosen pro Jahr auf nahezu 6 Milliarden Dosen gesteigert.[19]

Als Folge einer Infektion mit Influenzaviren kann es zu einer Besiedelung der Luftwege mit Pneumokokken und zu einer durch diese Bakterien verursachten Lungenentzündung (Pneumonie) kommen, die vor allem bei Patienten mit chronischen Krankheiten sowie bei älteren Menschen lebensgefährlich verlaufen kann. Eine Pneumokokkenimpfung senkt das Risiko von Pneumokokken-Pneumonien und tödlichen Verläufen und wird deshalb von der Ständigen Impfkommission Deutschlands für Säuglinge ab dem Alter von zwei Monaten, für alle Menschen ab dem Alter von 60 Jahren sowie insbesondere für Patienten mit chronischen Krankheiten der Lunge oder des Herzens oder einem behandlungsbedürftigen Diabetes empfohlen.[20] Vergleichbare Empfehlungen gehen aus dem Impfplan für Österreich hervor.[21]

Szenario einer Pandemie am Beispiel von Influenza A/H5N1

Besondere Brisanz wurde ab 2005/06 der sogenannten Vogelgrippe H5N1, verursacht durch das Influenza-A-Virus H5N1, zugeschrieben, deren Viren auch ohne jedes Zutun des Menschen von Zugvögeln verbreitet werden. Ihr hat die Weltgesundheitsorganisation seit mehreren Jahren die Pandemiephase 3 zugeordnet (Stand: Februar 2020.[22])

Sollten die A/H5N1-Viren mutieren, sodass sie von Mensch zu Mensch übertragen werden können, erwarten einige Experten ein Szenario, das in zwei Phasen abläuft:[23]

  1. In einer ersten Phase von bis zu sechs Monaten stünde kein Impfstoff zur Verfügung, da die heute gängigen Herstellungsverfahren diese Zeitspanne bis zur Auslieferung der ersten Ampullen benötigen. In dieser Phase wären vermutlich antivirale Medikamente und Medikamente gegen opportunistische bakterielle Infektionen sowie nichtmedikamentöse Schutzmaßnahmen (z. B. Gesichtsmasken, Schulschließungen) und Quarantäne die einzig möglichen Maßnahmen zur Abwehr der Viren und ihrer Folgen. Es wird daher empfohlen, für 20–25 % der Bevölkerung solche Medikamente vorrätig zu halten.[24]
  2. In einer zweiten Phase wäre zwar ein Impfschutz entwickelt, die Produktionskapazitäten würden für den großen Bedarf jedoch sehr wahrscheinlich nicht ausreichen. Daher sehen die amtlichen Notfallpläne für den Pandemiefall u. a. auch vor, dass zum Beispiel Krankenhaus-, Polizei- und Feuerwehrpersonal mit Priorität versorgt werden soll. Viele Experten fordern deshalb, staatlich subventionierte Überkapazitäten bei den Arzneimittelherstellern aufzubauen. Weil außerdem nicht erwartet werden kann, dass Impfungen einen vollständigen Schutz bieten, müssen die anderen Schutzmaßnahmen auch in der zweiten Phase angewandt werden.

Ferner sind Vorbereitungen dafür zu treffen, dass genügend Krankenhausbetten verfügbar gemacht werden können. So schrieb die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin Ende April 2006 in einer Pressemitteilung: „Sollte es eines Tages zu einem weltumspannenden Erkrankungsausbruch kommen, würden in Deutschland voraussichtlich 360.000 Menschen einen Platz im Krankenhaus benötigen.“[25]

Auf einem Influenza-Fachkongress in Wien wurde im Oktober 2006 berichtet, dass damals mehr als 95 % aller Impfstoffe in nur neun Ländern produziert wurden, was bedeutete, dass 86 % aller Menschen in Ländern lebten, die selbst keine Produktionskapazitäten besaßen. Wären im Jahr 2007 alle Kapazitäten für den normalen Grippeimpfstoff auf Pandemie-Impfstoff umgestellt, hätten maximal 300 Millionen Menschen versorgt werden können. Bis zum Jahr 2011 begannen elf Entwicklungsländer mit dem Aufbau oder der Inbetriebnahme entsprechender Fertigungsanlagen.[26] Trotz der mittlerweile erfolgten, erheblichen Ausweitung von Produktionskapazitäten gilt es auch weiterhin als illusorisch, dass ein weltweiter Schutz vor einer Influenza-Pandemie durch Impfungen angesichts der Größe der Weltbevölkerung möglich sei.[27]

Sollten allerdings die Autoren eines im Juli 2006 in Nature veröffentlichten Berichts recht behalten, dann würden sich alle Planungen für Massenimpfungen – zumindest für die erste Erkrankungswelle – als obsolet erweisen: Sie prognostizierten, dass der Gipfelpunkt der ersten Erkrankungswelle zwei bis drei Monate nach dem Beginn der Pandemie erreicht und die akute Pandemiephase schon nach vier Monaten beendet sein würde.[28]

Für Deutschland hat das Robert Koch-Institut – als Nationales Referenzzentrum für Influenza – mehrere Szenarien entwickelt, die als Grundlage für die Abschätzung der Folgen einer Pandemie dienen sollen. Die schlimmste Variante unterstellt 21 Millionen zusätzliche Arztbesuche und bis zu 160.000 Tote. Als realistischer wird allerdings eine mittlere Variante angesehen, bei der aber auch noch ca. 100.000 zusätzliche Todesfälle unterstellt werden.[29] Das Auswärtige Amt hat zudem einen eigenen Pandemieplan[30] erstellt, um den Schutz seiner Mitarbeiter in Auslandsvertretungen zu gewährleisten.

Notfallplanungen

Notfallplanung im deutschsprachigen Raum

Deutschland

In dem Anfang 2005 veröffentlichten Nationalen Pandemieplan für Deutschland wurde für den Fall eines Ausbruchs einer Influenzapandemie als Mindestmaßnahme festgelegt, dass die Therapie aller Erkrankten durch antivirale Arzneimittel sichergestellt sein sollte. Daraufhin begannen die Bundesländer mit Planungen zur Bevorratung entsprechender Medikamente. Ergänzt wurde der nationale Pandemieplan durch detailliertere lokale Planungen der Landkreise und der Gemeinden.[31] Im Jahr 2016 wurde der Nationale Pandemieplan überarbeitet und auch danach noch aktualisiert.[32] Gefördert mit je 10 Millionen Euro wurden die Firmen Novartis und GlaxoSmithKline vertraglich verpflichtet, ihre Produktionskapazitäten so zu erweitern, dass die gesamte Bevölkerung mit einem Pandemie-Impfstoff versorgt werden könnte – das wären zweimal 80 Millionen Dosen.[33][34][35]

Schweiz

Unter der Leitung der Eidgenössischen Kommission für Pandemievorbereitung und -bewältigung (EKP) entstand 2004 der erste schweizerische Influenza-Pandemieplan. Dieser wurde in den folgenden Jahren – zuletzt 2018 – aktualisiert.[36] In der Schweiz besteht ferner ein Pflichtlager mit antiviralen Medikamenten. Zudem wird vom Bundesamt für Gesundheit die vorsorgliche Anschaffung von Atemschutzmasken empfohlen.

Österreich

Da in Österreich die Gesundheitsversorgung Landessache ist, kann der Bund nur Empfehlungen und Koordinationen anbieten. Gleichwohl wurde im Jahr 2006 ein noch immer aktueller Influenza-Pandemieplan publiziert (Stand: Februar 2020).[37] Ein Beispiel für die regionalen Pandemiepläne ist die Influenza-Pandemieplanung für Wien.[38] Der Österreichische Zivilschutzverband hat zudem einen Ratgeber mit Verhaltensregeln für den Fall einer Pandemie veröffentlicht.[39]

Notfallplanung in den USA

Im Rahmen der Notfallplanung wurde vom „National Vaccine Advisory Committee“ (NVAC) der USA bereits im März 2006 ein Vorschlag vorgelegt, um zu bestimmen, welche Personengruppen im Falle einer Influenzapandemie vorrangig geimpft werden sollen, wenn Impfstoffe nicht für die gesamte Bevölkerung verfügbar sind. Zu diesem vorrangig zu schützenden Kreis gehören die mit der Herstellung und Verteilung des Impfstoffs befassten Personen, Ärzte und Krankenschwestern, hohe Regierungs- und Behördenvertreter, Schwangere sowie Schwerstkranke, bei denen ein erhöhtes Risiko für Lungenentzündungen besteht. Außerdem sollen diejenigen vorrangig geimpft werden, die zu Hause immungeschwächte Personen oder ein Kind von unter sechs Monaten pflegen. Zweite Priorität wurde für folgende Gruppen vorgeschlagen: Menschen jenseits des 65. Lebensjahres, Kinder unter zwei Jahren sowie die Beschäftigten von Polizei und Feuerwehr, von Energieversorgungs- und Transportunternehmen, von Fernsprechanlagen- sowie IT-Firmen.[40] In geringfügig modifizierter Fassung wurden diese Kriterien in die mehrfach aktualisierte Fassung der Richtlinien der US-Gesundheitsbehörden zu Impfmaßnahmen während einer Pandemie übernommen (Stand: Februar 2020).[41]

In den USA wurden zudem seit 2005 erhebliche Gelder bereitgestellt, um eine neue Generation von Technologien zu entwickeln, damit innerhalb von sechs Monaten nach Ausbruch einer Epidemie genug Impfstoff für alle US-Bürger produziert werden kann.[42]

Seit 2005 haben die US-Gesundheitsbehörden ferner eine Website mit Verhaltensregeln für den Pandemiefall geschaltet.[43]

Vorwurf des Einflusses der Pharmaindustrie auf die WHO, die Pandemie-Kriterien zu ändern

Laut einer 2015 vom deutschen Arzt Wolfgang Wodarg publizierten Kritik wurde der Pandemie-Plan der WHO 1999 von industriegesponserten Experten verfasst und 2007 als Internationale Gesundheitsvorschrift (IHR 2) vorgeschrieben.[44] Wodarg initiierte dazu eine Untersuchung des Europarates.[45] Ähnliche Kritik äußerte 2015 Thomas Gebauer, Sprecher von Medico international,[46] und auch die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages schrieben im März 2019 in einem Sachstandsbericht zur WHO: „In der Vergangenheit sah sich die WHO zunehmend Kritik ausgesetzt, wonach externe nicht-staatliche Akteure wie Unternehmen oder Stiftungen Einfluss auf das operative und normative Geschäft der WHO ausübten und diese für ihre eigenen Zwecke instrumentalisierten.“[47]

Siehe auch

Literatur

  • Carlo Caduff: Warten auf die Pandemie. Ethnographie einer Katastrophe, die nie stattfand. Aus dem Englischen von Marc Dosch. Konstanz University Press, Konstanz 2017, ISBN 978-3-86253-095-3.
  • R. Fock u. a.: Management und Kontrolle einer Influenzapandemie. Konzeptionelle Überlegungen für einen deutschen Influenzapandemieplan. In: Bundesgesundheitsblatt. Band 44, Nr. 10, 2001, S. 969–980, doi:10.1007/s001030100267.
  • W. H. Haas: Prinzipien und Aspekte der Seuchenalarmplanung am Beispiel der Influenzapandemieplanung. In: Bundesgesundheitsblatt. Band 48, Nr. 9, 2005, S. 1020–1027, doi:10.1007/s00103-005-1120-8.
  • Jens Jacobsen: Schatten des Todes. Die Geschichte der Seuchen. Philipp von Zabern, Darmstadt 2012, ISBN 978-3-8053-4538-5.
  • Marina Levina: Pandemics and the media. (= Global crises and the media. Volume 12). Lang, New York/Bern u. a. 2015, ISBN 978-1-4331-1551-6 (englisch).
  • Manuel Pflug: Pandemievorsorge – informationelle und kognitive Regelungsstrukturen. (= Schriften zum öffentlichen Recht. Band 1240). Duncker & Humblot, Berlin 2013, ISBN 978-3-428-14073-2.
  • Jacques Ruffié, Jean-Charles Sournia: Die Seuchen in der Geschichte der Menschheit. 4., erweiterte Auflage. Aus dem Französischen von Brunhild Seeler. Klett-Cotta, Stuttgart 2000, ISBN 3-608-94001-4.
  • Peter Schröder-Beck u. a.: Ethische Aspekte eines Influenzapandemiemanagements und Schlussfolgerungen für die Gesundheitspolitik. In: Bundesgesundheitsblatt. Band 51, Nr. 2, 2008, S. 191–199, doi:10.1007/s00103-008-0449-1.
  • Manfred Vasold: Pest, Not und schwere Plagen. Seuchen und Epidemien vom Mittelalter bis heute. C. H. Beck, München 1991, ISBN 3-406-35401-7.
  • Manfred Vasold: Grippe, Pest und Cholera. Eine Geschichte der Seuchen in Europa. Steiner, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-515-11025-9.
  • Jörg Vögele, Stefanie Knöll, Thorsten Noack (Hrsg.): Epidemien und Pandemien in historischer Perspektive. Springer VS, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-13874-5.
  • Stefan Winkle: Kulturgeschichte der Seuchen. Komet, Düsseldorf/Zürich 1997, ISBN 3-933366-54-2 (3., verbesserte und erweiterte Auflage unter dem Titel Geißeln der Menschheit. Kulturgeschichte der Seuchen. Artemis & Winkler, Düsseldorf/Zürich 2005, ISBN 978-3-538-07159-9).
  • Tobias H. Witte: Recht und Gerechtigkeit im Pandemiefall. Bevorratung, Verteilung und Kosten knapper Arzneimittel im Falle eines Seuchenausbruchs. (= Münsterische Beiträge zur Rechtswissenschaft. Band 24). Nomos, Baden-Baden 2013, ISBN 978-3-8487-0687-7.

Weblinks

Commons: Pandemie - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Pandemie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Robert Koch-Institut (RKI): Was ist eine Pandemie? Auf: rki.de, zuletzt eingesehen am 26. Februar 2020.
  2. WHO (Hrsg.): Pandemic Influenza Risk Management, S. 13. World Health Organization, Genf 2017, Volltext.
  3.  Wilhelm Pape, Max Sengebusch (Bearb.): Handwörterbuch der griechischen Sprache. 3. Auflage, 6. Abdruck Auflage. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914 (http://images.zeno.org/Pape-1880/K/big/Pape-1880----02-0458.png).
  4. Markus Becker: Mathematische Vorhersage: Wie eine Seuche die Welt überzieht. In: Spiegel Online. 19. Oktober 2004, abgerufen am 23. Februar 2020.
  5. WHO: Emergencies preparedness, response. Auf: who.int vom 11. Mai 2009, zuletzt eingesehen am 26. Februar 2020.
  6. Past pandemics that ravaged Europe. BBC News, /. November 2005.
  7. Global HIV & AIDS statistics – 2019 fact sheet.
  8. WHO: Summary of probable SARS cases with onset of illness from 1 November 2002 to 31 July 2003. Auf: who.int vom 31. Dezember 2003.
  9. Arbeitsgemeinschaft Influenza: Bericht zur Epidemiologie der Influenza in Deutschland. Saison 2017/18. S. 33–34. Auf: influenza.rki.de. Datenstand: 6. Juni 2018, doi:10.17886/rkipubl-2018-003.
  10. 10,0 10,1 10,2 10,3 WHO (Hrsg.): Pandemic Influenza Risk Management, S. 26. World Health Organization, Genf 2017.
  11. 50 Millionen laut: Niall P.A.S. Johnson und Juergen Mueller: Updating the Accounts: Global Mortality of the 1918–1920 ‚Spanish‘ Influenza Pandemic. In: Bulletin of the History of Medicine. Band 76, Nr. 1, 2002, S. 105–115, doi:10.1353/bhm.2002.0022.
  12. Die schlimmsten Grippe-Pandemien der Neuzeit. Auf: welt.de (unter Verweis auf die Nachrichtenagentur TASS)
  13. WHO global influenza prepared ness plan. (PDF; 373 kB). Stand: 2005, zuletzt abgerufen am 23. Februar 2020; WHO: diverse Download-Angebote
  14. RKI: Hat die Weltgesundheitsorganisation die Pandemiephasen-Definition geändert, damit eine Pandemie ausgerufen werden konnte? Auf: rki.de vom 2. August 2010.
  15. Current WHO phase of pandemic alert. (Memento vom 17. Juni 2009 im Internet Archive)
  16. WHO (Hrsg.): Pandemic Influenza Risk Management, S. 10. World Health Organization, Genf 2017.
    WHO: Why has the guidance been revised? Erläuterungen zur Überarbeitung der Pandemie-Leitlinien aus dem Jahr 2013, zuletzt eingesehen am 28. Februar 2020.
  17. WHO (Hrsg.): Pandemic Influenza Risk Management, S. 13. World Health Organization, Genf 2017.
  18. Influenza Pandemic Plan. The Role of WHO and Guidelines for National and Regional Planning. Auf: who.int, Genf, April 1999.
  19. Kenneth A. McLean et al.: The 2015 global production capacity of seasonal and pandemic influenza vaccine. In: Vaccine. Band 34, Nr. 45, 2016, S. 5410–5413, doi:10.1016/j.vaccine.2016.08.019.
  20. Schutzimpfung gegen Pneumokokken: Häufig gestellte Fragen und Antworten. Auf: rki.de, Stand: Dezember 2016, zuletzt eingesehen am 25. Februar 2020.
  21. Impfplan Österreich 2020, S. 75–83.
  22. WHO: Current WHO global phase of pandemic alert: Avian Influenza A(H5N1).. Für das Influenza-A-Virus H1N1 wurde die Warnstufe am 27. April 2009 auf 4 und am 29. April 2009 auf 5 erhöht; später wurde sie aufgehoben („post-pandemic“): Current WHO phase of pandemic alert for Pandemic (H1N1) 2009 . Zugriff am 23. Februar 2020.
  23. Deutschland ohne Grippeschutz. Fernsehsendung FAKT vom 14. Februar 2005 (Memento vom 11. Februar 2009 im Internet Archive)
  24. Netzeitung Deutschland: BUND-Szenario: 160.000 Vogelgrippe-Tote. (Memento vom 1. Mai 2012 im Internet Archive)
  25. Kommt die Influenzapandemie? (Memento vom 25. November 2015 im Internet Archive) Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, April 2006 (PDF; 26 kB).
  26. 2nd WHO Consultation on Global Action Plan for Influenza Vaccines. Auf: who.int vom 15. Juli 2011, Zugriff am 23. Februar 2020.
  27. Joachim Müller-Jung: Strohhalme für die Pandemie. In: FAZ.net. 23. Oktober 2006, abgerufen am 23. Februar 2020.
  28.  Neil M. Ferguson u. a.: 'Strategies for mitigating an influenza pandemic.'. In: Nature. 442, Nr. 7101, 2006, S. 448–452, doi:10.1038/nature04795.
  29. Bild d. Wissenschaft 1/2006.
  30. Influenza Pandemieplan – Ausland – des Auswärtigen Amts. (PDF; 243 kB) (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)
  31. Als Beispiel: Kommunaler Influenzapandemieplan der Stadt Frankfurt am Main, Update 2012. (Zuletzt eingesehen am 26. Februar 2020) und Hintergründe dazu seitens der Landesärztekammer Hessen (Memento vom 11. Dezember 2009 im Internet Archive) (PDF; 475 kB) In: Hessisches Ärzteblatt 12/2007.
  32. Deutschland: Nationaler Pandemiplan, Teil 1: Strukturen und Maßnahmen. Stand: 2. März 2017.
    Deutschland: Nationaler Pandemiplan, Teil 2: Wissenschaftliche Grundlagen. Stand: 30. Januar 2016
  33. Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 248 vom 25. Oktober 2006, S. N1
  34. Vertragsvereinbarung des Bundes und der Länder mit GlaxoSmithKline über die Bereitstellung von Pandemie-Impfstoffen. (PDF) Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Harald Terpe u. a., Drucksache 17/365 vom 23. Dezember 2009.
  35. Aussagen der Bundesregierung zum Zustandekommen und zur Ausgestaltung der Verträge über die Bereitstellung von Pandemie-Impfstoffen (PDF) vom 17. Februar 2010.
  36. Influenza-Pandemieplan Schweiz. (Stand: 2018) Zuletzt eingesehen am 24. Februar 2020
  37. Influenza Pandemieplan für Österreich. Zuletzt eingesehen am 24. Februar 2020.
  38. Influenza-Pandemieplanung für Wien. Zuletzt eingesehen am 25. Februar 2020.
  39. Österreichischer Zivilschutzverband: Ratgeber Grippe-Pandemie. (PDF; 477 kB, zuletzt eingesehen am 25. Februar 2020).
  40. Ezekiel J. Emanuel und Alan Wertheimer: Who Should Get Influenza Vaccine When Not All Can? In: Science. Band 312, Nr. 5775, 2006, S. 854–855, doi:10.1126/science.1125347.
  41. CDC: Allocating and Targeting Pandemic Influenza Vaccine During an Influenza Pandemic. Auf: cdc.gov, zuletzt eingesehen am 25. Februar 2020.
  42. United States Government Accountability Office (Juni 2011): Influenza Vaccine. Federal Investments in Alternative Technologies and Challenges to Development and Licensure. (Memento vom 29. Juni 2011 im Internet Archive)
  43. Webseiten US-Gesundheitsbehörden zur Influenza
  44. Originalzitat: „‚Influenza Pandemic Plan: The Role of WHO and Guidelines for National and Regional Planning‘ wurde von industriegesponserten Experten gemeinsam mit der European Scientific Working Group on Influenza (ESWI) verfasst. Die ESWI ist eine Organisation, die von Arzneimittelfirmen finanziert wird, die ein großes wirtschaftliches Interesse an diesem Thema haben.“ In: Wolfgang Wodarg: „Falscher Alarm: Die Schweinegrippe-Pandemie“ in BIG PHARMA, Mikkel Borch-Jacobsen Hrsg., Piper 2015, S. 310 ff; Unterkapitel Die WHO lässt sich kaufen ff; [1] (PDF), zuletzt abgerufen im März 2020
  45. Albrecht Meier: Anhörung: Europarat rügt Panikmache bei Schweinegrippe. Auf: zeit.de vom 27. Januar 2010, zuletzt abgerufen am 14. April 2020. Zitat: „Experten haben der Weltgesundheitsorganisation vorgeworfen, unnötig zur Aufregung um die Amerikagrippe beigetragen zu haben. Milliardenkosten waren die Folge.“
  46. Weltgesundheitsorganisation: „Eine Geisel potenter Geldgeber“. Auf: deutschlandfunkkultur.de vom 18. Mai 2015.
  47. Deutscher Bundestag, Wissenschaftliche Dienste: Sachstand Weltgesundheitsorganisation. Aktenzeichen: WD 2-3000 -013/19, Stand vom 14. März 2019.


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