Astrosophie (Buch) und Tarot-Deck: Unterschied zwischen den Seiten

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Als '''Deck''' ({{enS|''deck,''}} allgemein für einen Kartensatz) wird im Deutschen spezifisch ein bestimmter Satz von [[Wikipedia:Tarotkarten|Tarotkarten]] bezeichnet. Auch andere zum Zweck des [[Wikipedia:Kartenlegen|Kartenlegen]]s verwendete Sätze von [[Orakel]]karten wie zum Beispiel [[Wikipedia:Lenormandkarten|Lenormandkarten]] und [[Wikipedia:Kipperkarten|Kipperkarten]] werden als Decks bezeichnet.


'''Astrosophie''' ist eine durch einen entsprechenden [[Spiritualität|spirituellen]] Hintergrund vertiefte Form der [[Astrologie]], wobei insbesondere zumeist die Lehre von [[Reinkarnation]] und [[Karma]] mit einbegriffen wird. Der Begriff wurde nachhaltig durch den deutschen [[Anthroposoph]]en [[Arthur Schult]] (1893-1969) geprägt, der in seinem zweibändigen Lehrbuch der klassischen Astrologie eine „kosmische Signaturenlehre des Menschenbildes“ entwickelte, und später u.a. von [[Robert Powell]] übernommen und eigenständig weiterentwickelt.
Die Zahl der Tarot-Decks ist geradezu unüberschaubar und geht in die Hunderte und Tausende. Ein größter Teil entspricht von der Struktur, also der Zahl und der Benennung der Karten her, weitgehend dem klassischen Tarotblatt. Der bekannteste Vertreter dieser Gruppe ist das ''[[Tarot de Marseille]]''.  
Bereits der Anthroposoph [[Willi Sucher]] nutzte den Begriff ''Astrosophie''.


{{Zitat|Die Astrosophische Schau, welche uns den Makrokosmos als
Diese Decks bestehen aus 78 Karten, nämlich 22 Trumpfkarten, den großen Arkana, und 56 weiteren Karten, den kleinen Arkana. Die kleinen Arkana wiederum bestehen aus 4 mal 14 Karten, entsprechend den vier [[Farbe (Kartenspiel)|Farben]]. Jede Farbe besteht aus 4 Hofkarten und 10 Zahlkarten.
großen, lebendigen Organismus und den Menschen als in diese
Geistzusammenhänge eingewobenen Mikrokomos erleben läßt,
repräsentiert die untere Ebene des kosmischen Überbewußtseins.
Ein richtig gedeutetes Horoskop zeigt uns die eigene höhere Lebensführung
auf. Wir erkennen darin unsere geistig-kosmische
und individuell-irdische Veranlagung. Es geht uns auf, daß dieselben
Faktoren, welche unseren Charakter bestimmen, auch
unser Schicksal fügen. Diese Zusammenschau von innerer Veranlagung
und scheinbar von außen kommendem Schicksal vermittelt
uns einen Tiefblick, wie ihn keine menschliche Psychologie
zu geben vermag. Wir überschauen unser Leben von einer
höheren Warte und erkennen den inneren Zusammenhang unseres
Wesens und Schicksals. Dadurch gewinnen wir Abstand
von uns selbst. Solche Selbst- und Schicksalserkenntnis erhebt
uns über unser niederes Ich und gibt uns die Möglichkeit, unser
Leben im Sinne unseres höheren Selbstes zu gestalten.


Die Gestirnskonstellation unserer Geburt gehört also zu uns,
Die Decks unterscheiden sich dabei voneinander in:
wie unser Körper, unser Seelenwesen, unser Temperament zu
* Darstellung der einzelnen Karten, insbesondere der Trümpfe,
uns gehört. Wir sind abhängig von unserm Körper, unserm
* Namen der Karten und Farben,
Seelenwesen, unserm Temperament, unserer Gestirnung, aber
* ergänzenden Informationen, wie zum Beispiel astrologische Zuordnungen von Karten zu [[Tierkreiszeichen]] oder [[Planet]]en.
keineswegs dadurch restlos determiniert. Der Mensch ist auch
noch mehr als seine Gestirne. Denn die untere Ebene des kosmischen
Überbewußtseins wird überhöht durch die obere Ebene
des überkosmischen Überbewußtseins. Der Mensch überragt mit
seinem innersten Wesen den gesamten Kosmos, reicht durch alle
kosmischen Sphären bis in den Urgrund Gottes hinein. L'homme
passe l'homme infiniment, „Der Mensch ragt unendlich weit über
den Menschen hinaus“, sagt schon der große französische Mathematiker
Pascal.|Arthur Schult|''Astrosophie'', Band 1, S. 11}}


1996 gelang es einem Randolf M. Schäfer (Deutschland, Leinsweiler) sich den Begriff "Astrosophie" als Wortmarke eintragen zu lassen, obwohl dieser Begriff bekanntermaßen schon viel älter ist.
Decks, die von den klassischen Decks erheblich abweichen, werden manchmal auch als „freie Decks“ bezeichnet.
 
Abweichungen in der Struktur – also etwa in der Zahl der Karten – sind selten, abgesehen von der relativ großen Gruppe von Decks, die nur aus den Trumpfkarten bestehen.
Zu den strukturell abweichenden Decks zählt beispielsweise das ''Universal-Tarot'' von Maxwell Miller nur 74 Karten, da sich der Künstler aus [[Astrologie|astrologischen]] und [[Numerologie|numerologischen]] Gründen entschloss, die Pagen-Karten zu entfernen. Oft besteht der Satz tatsächlich aus 80 Karten, da beim Druck der Karten die Papierbögen 80 Karten ergeben. Gelegentlich werden daher die beiden überzähligen Karten mit weiteren Bildern, bei einigen Ausgaben des von [[Aleister Crowley]] entworfenen [[Crowley Thoth Tarot]] zum Beispiel mit verworfenen Entwürfen für den Magier, bedruckt. Meist aber werden die beiden Karten auch einfach mit Titelangaben (Autor, Titel, Verlag, Jahr, Copyright etc.) und mit zusätzlichen Informationen (etwa entsprechend einem Klappentext) bedruckt.
 
Die bekanntesten und am meisten verwendeten Decks sind:
* [[Tarot de Marseille]] mit seinen zahlreichen Varianten,
* [[Waite Tarot]],
* [[Crowley Thoth Tarot]].
 
Da Tarot-Decks häufig nicht über den Verlagsbuchhandel vertrieben werden, also zur [[Wikipedia:Graue Literatur|grauen Literatur]] zählen, werden auch keine [[Wikipedia:Pflichtexemplar|Pflichtexemplar]]e abgeliefert. Zudem gehören Tarot-Decks im Allgemeinen nicht zu den Sammelgebieten öffentlicher oder wissenschaftlicher Bibliotheken. Bibliographische Nachweise sind daher bestenfalls lückenhaft, vor allem bei vor 1950 erschienenen Decks. Bei vielen älteren Decks kann das Erscheinungsjahr daher nur ungefähr bestimmt werden.
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Tarot-Deck}}
* {{WikipediaDE|Deck (Tarot)}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Eckhard Graf: ''Lexikon des Tarot sowie der Orakel- und Selbsterfahrungsspiele.'' Nagelschmid, Stuttgart 1991, ISBN 3-927913-03-0 (Lexikon der verschiedenen Tarot-Decks).
== Weblinks ==
* [http://www.tarotwelten.de/tarots.html Sammlung von über 350 Decks] auf tarotwelten.de
* [http://www.aeclectic.net/tarot/cards/ Aeclictic Tarot], Sammlung von über 1600 Tarot-Decks mit Bildbeispielen (englisch)


* [[Arthur Schult]]: ''Astrosophie als kosmische Signaturenlehre des Menschenbildes''. 2 Bände. Turm, Bietigheim 1971; 5. A. ebd. 1994, ISBN 3-7999-0206-6
[[Kategorie:Tarot-Deck|!]]
* [[Robert Powell]]: ''Zu einer neuen Sternenweisheit. Einführung in die hermetische Astrologie'', Oratio Verlag 2001, ISBN 978-3721406429
[[Kategorie:Tarot]]
* Robert Powell: ''Hermetische Astrologie Band 1'', Astrologie und Reinkarnation, Urachhaus Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 978-3825172671
* Robert Powell: ''Hermetische Astrologie Band 2'', Astrologische Biographik, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2003, ISBN 978-3825174170
* Gisela Gorrissen: ''Astrologie und Anthroposophie, Band 2: Astrosophie des Tierkreises: Die Kulturen der Menschheit'', Aquarius Vlg., Wuppertal 1994
* Gisela Gorrissen: ''Astrosophie des Tierkreises und der Planeten: Der Mensch im Spannungsfeld zwischen Kosmos und Erde'', Urachhaus Vlg., Stuttgart 2001
* Willi Sucher u.a.: ''Introducing Astrosophy'' (2002)


[[Kategorie:Anthroposophisches Werk]]
{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Astrosophie]]

Version vom 16. August 2019, 03:48 Uhr

Als Deck (eng. deck, allgemein für einen Kartensatz) wird im Deutschen spezifisch ein bestimmter Satz von Tarotkarten bezeichnet. Auch andere zum Zweck des Kartenlegens verwendete Sätze von Orakelkarten wie zum Beispiel Lenormandkarten und Kipperkarten werden als Decks bezeichnet.

Die Zahl der Tarot-Decks ist geradezu unüberschaubar und geht in die Hunderte und Tausende. Ein größter Teil entspricht von der Struktur, also der Zahl und der Benennung der Karten her, weitgehend dem klassischen Tarotblatt. Der bekannteste Vertreter dieser Gruppe ist das Tarot de Marseille.

Diese Decks bestehen aus 78 Karten, nämlich 22 Trumpfkarten, den großen Arkana, und 56 weiteren Karten, den kleinen Arkana. Die kleinen Arkana wiederum bestehen aus 4 mal 14 Karten, entsprechend den vier Farben. Jede Farbe besteht aus 4 Hofkarten und 10 Zahlkarten.

Die Decks unterscheiden sich dabei voneinander in:

  • Darstellung der einzelnen Karten, insbesondere der Trümpfe,
  • Namen der Karten und Farben,
  • ergänzenden Informationen, wie zum Beispiel astrologische Zuordnungen von Karten zu Tierkreiszeichen oder Planeten.

Decks, die von den klassischen Decks erheblich abweichen, werden manchmal auch als „freie Decks“ bezeichnet.

Abweichungen in der Struktur – also etwa in der Zahl der Karten – sind selten, abgesehen von der relativ großen Gruppe von Decks, die nur aus den Trumpfkarten bestehen. Zu den strukturell abweichenden Decks zählt beispielsweise das Universal-Tarot von Maxwell Miller nur 74 Karten, da sich der Künstler aus astrologischen und numerologischen Gründen entschloss, die Pagen-Karten zu entfernen. Oft besteht der Satz tatsächlich aus 80 Karten, da beim Druck der Karten die Papierbögen 80 Karten ergeben. Gelegentlich werden daher die beiden überzähligen Karten mit weiteren Bildern, bei einigen Ausgaben des von Aleister Crowley entworfenen Crowley Thoth Tarot zum Beispiel mit verworfenen Entwürfen für den Magier, bedruckt. Meist aber werden die beiden Karten auch einfach mit Titelangaben (Autor, Titel, Verlag, Jahr, Copyright etc.) und mit zusätzlichen Informationen (etwa entsprechend einem Klappentext) bedruckt.

Die bekanntesten und am meisten verwendeten Decks sind:

Da Tarot-Decks häufig nicht über den Verlagsbuchhandel vertrieben werden, also zur grauen Literatur zählen, werden auch keine Pflichtexemplare abgeliefert. Zudem gehören Tarot-Decks im Allgemeinen nicht zu den Sammelgebieten öffentlicher oder wissenschaftlicher Bibliotheken. Bibliographische Nachweise sind daher bestenfalls lückenhaft, vor allem bei vor 1950 erschienenen Decks. Bei vielen älteren Decks kann das Erscheinungsjahr daher nur ungefähr bestimmt werden.

Siehe auch

Literatur

  • Eckhard Graf: Lexikon des Tarot sowie der Orakel- und Selbsterfahrungsspiele. Nagelschmid, Stuttgart 1991, ISBN 3-927913-03-0 (Lexikon der verschiedenen Tarot-Decks).

Weblinks


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Tarot-Deck aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.