Nadi (Yoga) und Tarot-Deck: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:SahajaSubtleSystem.svg|mini|Diagramm (als Position oder [[Asana]] hier des [[Lotossitz]]). '''1.''' Mūlādhāra chakra '''2.''' Svadisthana chakra '''3.''' Nabhi chakra '''4.''' Anahata chakra '''5.''' Vishuddhi chakra '''6.''' Agnya chakra '''7.''' Sahasrara chakra ; '''A.'''  Kuṇḍalinī  '''B.''' Ida nāḍī C. Sushumna nāḍī '''D.''' Pingala nāḍī.]]
Als '''Deck''' ({{enS|''deck,''}} allgemein für einen Kartensatz) wird im Deutschen spezifisch ein bestimmter Satz von [[Wikipedia:Tarotkarten|Tarotkarten]] bezeichnet. Auch andere zum Zweck des [[Wikipedia:Kartenlegen|Kartenlegen]]s verwendete Sätze von [[Orakel]]karten wie zum Beispiel [[Wikipedia:Lenormandkarten|Lenormandkarten]] und [[Wikipedia:Kipperkarten|Kipperkarten]] werden als Decks bezeichnet.
[[Datei:Nervous plexi.jpg|mini|Hypothetische Zusammenhang: Die Positionen der Chakren in Bezug auf die [[w:Plexus (Medizin)#Vegetative Nervenplexus|nervösen vegetativen Plexus]].<ref>C. W. Leadbeater: ''The Chakras.'' Quest Books, 2013, ISBN 978-0-8356-0912-8</ref>]]


Mit '''Nadi''' ([[Sanskrit]], नाडि, nāḍi  Kanal, Röhre) werden im [[Yoga]] und im [[Tantra]] [[Feinstofflichkeit|feinstoffliche]] '''Energieleitbahnen''' bezeichnet, die den Körper durchziehen und mit [[Prana]] (Lebensenergie) versorgen (ähnlich dem Prinzip der [[Meridian (TCM)|Meridiane]] in der [[Traditionelle Chinesische Medizin|Traditionellen Chinesischen Medizin]]). Der Begriff Nadi ist wahrscheinlich abgeleitet von der Wurzel ''nad'' „Bewegung, Antrieb, Schwingung“.  
Die Zahl der Tarot-Decks ist geradezu unüberschaubar und geht in die Hunderte und Tausende. Ein größter Teil entspricht von der Struktur, also der Zahl und der Benennung der Karten her, weitgehend dem klassischen Tarotblatt. Der bekannteste Vertreter dieser Gruppe ist das ''[[Tarot de Marseille]]''.  


== Übersicht ==
Diese Decks bestehen aus 78 Karten, nämlich 22 Trumpfkarten, den großen Arkana, und 56 weiteren Karten, den kleinen Arkana. Die kleinen Arkana wiederum bestehen aus 4 mal 14 Karten, entsprechend den vier [[Farbe (Kartenspiel)|Farben]]. Jede Farbe besteht aus 4 Hofkarten und 10 Zahlkarten.


In den alten Schriften finden sich unterschiedliche Angaben zur Anzahl der Nadis. In der [[w:Shivasamhita|Shivasamhita]] ([[skrt.]] शिवसंहिता śivasaṁhitā „Shivas Sammlung“) ist von 350.000 Nadis die Rede, die [[w:Hathapradipika|Hatha Yoga Pradipika]] ([[skrt.]] हठप्रदिपिका ''haṭhapradīpikā'' f.; ca. 1500 n. Chr.) erwähnt 72.000 Nadis. Die meisten Nadis entspringen bzw. vereinigen sich in dem „'''Kanda'''“ ([[skrt.]] कन्द ''kanda'', m. u. n. „Wurzelknolle“, auch „Zwiebel“ (Palandu) oder „Knoblauch“ (Lashuna)) genannten Bereich des bindegewebig-muskulösen [[w:Beckenboden|Beckenboden]]s oberhalb des [[Wurzelchakra]]s.  
Die Decks unterscheiden sich dabei voneinander in:
* Darstellung der einzelnen Karten, insbesondere der Trümpfe,
* Namen der Karten und Farben,
* ergänzenden Informationen, wie zum Beispiel astrologische Zuordnungen von Karten zu [[Tierkreiszeichen]] oder [[Planet]]en.


== Ida, Pingala und Sushumna - Die drei Hauptnadis ==
Decks, die von den klassischen Decks erheblich abweichen, werden manchmal auch als „freie Decks“ bezeichnet.


In der Yogapraxis sind in erster Linie die drei Hauptleitbahnen von Bedeutung:
Abweichungen in der Struktur – also etwa in der Zahl der Karten – sind selten, abgesehen von der relativ großen Gruppe von Decks, die nur aus den Trumpfkarten bestehen.
Zu den strukturell abweichenden Decks zählt beispielsweise das ''Universal-Tarot'' von Maxwell Miller nur 74 Karten, da sich der Künstler aus [[Astrologie|astrologischen]] und [[Numerologie|numerologischen]] Gründen entschloss, die Pagen-Karten zu entfernen. Oft besteht der Satz tatsächlich aus 80 Karten, da beim Druck der Karten die Papierbögen 80 Karten ergeben. Gelegentlich werden daher die beiden überzähligen Karten mit weiteren Bildern, bei einigen Ausgaben des von [[Aleister Crowley]] entworfenen [[Crowley Thoth Tarot]] zum Beispiel mit verworfenen Entwürfen für den Magier, bedruckt. Meist aber werden die beiden Karten auch einfach mit Titelangaben (Autor, Titel, Verlag, Jahr, Copyright etc.) und mit zusätzlichen Informationen (etwa entsprechend einem Klappentext) bedruckt.


* '''Sushumna''' ([[skrt.]] सुषुम्णा ''suṣumṇā'' oder सुषुम्ना ''suṣumnā'', f.) ist der zentrale Kanal, der durch alle [[Lotosblumen|Hauptchakras]] verläuft.
Die bekanntesten und am meisten verwendeten Decks sind:
* '''Ida''' ([[skrt.]] इडा ''iḍā'', f. „Spende, Trankopfer, Labung, Lobrede“), der feminine [[Mond|lunare]] Kanal links der [[Wirbelsäule]], hat einen kühlenden Effekt; seine Farbe ist fahl.
* [[Tarot de Marseille]] mit seinen zahlreichen Varianten,
* '''Pingala''' ([[skrt.]] पिङ्गल ''piṅgala'', adj. u. m. „gelbbraun, orange, rötlich“), der maskuline [[Sonne|solare]] Kanal rechts der Wirbelsäule, har eine erhitzende Wirkung; seine Farbe ist rot.  
* [[Waite Tarot]],
* [[Crowley Thoth Tarot]].


Manche Theorien gehen davon aus, dass Ida an der rechten Seite entspringt, links der Wirbelsäule verläuft bis zum linken Nasenloch, dementsprechend Pingala an der linken Seite entspringt, rechts der Wirbelsäule verläuft bis zum rechten Nasenloch. Anderen Theorien zufolge verlaufen sie spiralförmig und kreuzen sich auf der Höhe der [[Chakra]]s. Gemäß der Yoga-Lehre wird Ida dem weiblichen Prinzip (Qualitäten: kühlend, beruhigend) und Pingala dem männlichen Prinzip zugeordnet (Qualitäten: erhitzend, anregend).
Da Tarot-Decks häufig nicht über den Verlagsbuchhandel vertrieben werden, also zur [[Wikipedia:Graue Literatur|grauen Literatur]] zählen, werden auch keine [[Wikipedia:Pflichtexemplar|Pflichtexemplar]]e abgeliefert. Zudem gehören Tarot-Decks im Allgemeinen nicht zu den Sammelgebieten öffentlicher oder wissenschaftlicher Bibliotheken. Bibliographische Nachweise sind daher bestenfalls lückenhaft, vor allem bei vor 1950 erschienenen Decks. Bei vielen älteren Decks kann das Erscheinungsjahr daher nur ungefähr bestimmt werden.
 
Dabei ist es unerheblich, ob das Vorstellungskonzept von [[Chakra|Chakren]] und Nadis sich ausschließlich [[Esoterik|esoterisch]] aus dem kohärenten System der Tantras erschließt oder ob es tatsächlich ein gemäß dem empirisch-naturwissenschaftlichen Denken verpflichteten Nachweis geben kann oder wird, in dem Sinne, dass sie physisch auffindbar sind, entscheidend ist, dass sie in der meditativen Praxis oder dem Heilritual über die [[Vorstellung]] erfahrbar und wirksam werden können.<ref>''Kundalini und das feinstoffliche System des Körpers.'' Textauszug aus Karin Brucker: ''Die Urkraft Kundalini: Phänomene erkennen, Symptome deuten, Transformation meistern.'' O.W. Barth, München 2011, ISBN 978-3-4264-1037-0, abgerufen 13. Oktober 2018 [http://www.ciando.com/img/books/extract/3426410370_lp.pdf]</ref>
 
Dabei spielen die [[Wikipedia:Granthi (Yoga)|Granthis]], das sind Energieblockaden in der Sushumna, die das Aufsteigen der Energien, auch der Kundalini, blockieren eine gewichtige Rolle.
 
== Bezug zum Merkurstab ==
{{Hauptartikel|Merkurstab}}
 
Aus [[geisteswissenschaft]]licher Sicht besteht ein deutlicher Bezug des Systems der drei hauptsächlichen Nadis zum okkulten Symbol des [[Merkurstab]]s mit den beiden [[Schlangen]], das ein gutes Hilfsmittel ist, um das Eindringen [[ahriman]]ischer Wesen in das [[Bewusstsein]] zu verhindern:
 
{{GZ|Es gibt ein Mittel, um das Eindringen der ahrimanischen Wesen
in unser Bewußtsein zu verhindern, ein Symbol, das man in sich
lebendig lassen werden muß. Dies ist der Merkurstab, der leuchtende
Stab mit einer schwarzen Schlange und der hell aufleuchtenden
glitzernden Schlange. Die Schlange ist das Symbol für den
Astralleib. Jeden Abend häutet sich der Astralleib, er wirft die
verbrauchte Haut ab. Davon ist die schwarze Schlange Symbol.
Über Nacht erhält er eine neue, schillernde Haut, und diese neubelebte,
schöne, glänzende Haut des Astralleibes wird durch die
glänzende Schlange symbolisiert.
 
Dies Symbol bannt alles, was in unser
Bewußtsein störend eindringen will, wenn
wir es vor jeder Meditation lebendig vor
uns erstehen lassen: der Merkurstab, den
der Götterbote in der Hand hält, der den
Weg weist. Wenn der Mensch höher steigt,
wenn er hellsehend wird, drängen sich ihm
die ahrimanischen Wesenheiten in Bildern
vor. Parasitische Tiere sieht er, Ratten und
Mäuse. Als Versuchung treten an ihn heran
Wesen mit schönen menschlichen Gesichtern,
aber verkrüppelten Füßen. Denen
darf man sich nicht hingeben. Gute Bilder sind, wenn der Meditant
sieht eine Sphinx (Seraphim) oder einen Cherubim. - Auch
hier ist der Merkurstab anzuwenden, um die niederziehenden
Wesen zu bannen.|266a|465}}
 
Die [[Merkurstab-Meditation]] bzw. [[Merkurstab-Imagination]] hilft, störende [[Gedanke]]n, [[Gefühl]]e und [[Begierde]]n zurückzuweisen.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Kategorie:Tarot-Deck}}
* {{Yoga-Wiki|Nadi}}
* {{WikipediaDE|Deck (Tarot)}}
* {{Yoga-Wiki|Shushumna}}
* {{Yoga-Wiki|Ida}}
* {{Yoga-Wiki|Pingala}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland (Hrsg.): ''Der Weg des Yoga.'' Verlag Via Nova
* Eckhard Graf: ''Lexikon des Tarot sowie der Orakel- und Selbsterfahrungsspiele.'' Nagelschmid, Stuttgart 1991, ISBN 3-927913-03-0 (Lexikon der verschiedenen Tarot-Decks).
* [[Rudolf Steiner]]: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band I: 1904 – 1909'', [[GA 266a]] (1995), ISBN 3-7274-2661-6 {{Schule|266}}
 
{{GA}}


== Einzelnachweise ==
== Weblinks ==
<references />
* [http://www.tarotwelten.de/tarots.html Sammlung von über 350 Decks] auf tarotwelten.de
* [http://www.aeclectic.net/tarot/cards/ Aeclictic Tarot], Sammlung von über 1600 Tarot-Decks mit Bildbeispielen (englisch)


[[Kategorie:Reiki]]
[[Kategorie:Tarot-Deck|!]]
[[Kategorie:Yoga]]
[[Kategorie:Tarot]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 16. August 2019, 03:48 Uhr

Als Deck (eng. deck, allgemein für einen Kartensatz) wird im Deutschen spezifisch ein bestimmter Satz von Tarotkarten bezeichnet. Auch andere zum Zweck des Kartenlegens verwendete Sätze von Orakelkarten wie zum Beispiel Lenormandkarten und Kipperkarten werden als Decks bezeichnet.

Die Zahl der Tarot-Decks ist geradezu unüberschaubar und geht in die Hunderte und Tausende. Ein größter Teil entspricht von der Struktur, also der Zahl und der Benennung der Karten her, weitgehend dem klassischen Tarotblatt. Der bekannteste Vertreter dieser Gruppe ist das Tarot de Marseille.

Diese Decks bestehen aus 78 Karten, nämlich 22 Trumpfkarten, den großen Arkana, und 56 weiteren Karten, den kleinen Arkana. Die kleinen Arkana wiederum bestehen aus 4 mal 14 Karten, entsprechend den vier Farben. Jede Farbe besteht aus 4 Hofkarten und 10 Zahlkarten.

Die Decks unterscheiden sich dabei voneinander in:

  • Darstellung der einzelnen Karten, insbesondere der Trümpfe,
  • Namen der Karten und Farben,
  • ergänzenden Informationen, wie zum Beispiel astrologische Zuordnungen von Karten zu Tierkreiszeichen oder Planeten.

Decks, die von den klassischen Decks erheblich abweichen, werden manchmal auch als „freie Decks“ bezeichnet.

Abweichungen in der Struktur – also etwa in der Zahl der Karten – sind selten, abgesehen von der relativ großen Gruppe von Decks, die nur aus den Trumpfkarten bestehen. Zu den strukturell abweichenden Decks zählt beispielsweise das Universal-Tarot von Maxwell Miller nur 74 Karten, da sich der Künstler aus astrologischen und numerologischen Gründen entschloss, die Pagen-Karten zu entfernen. Oft besteht der Satz tatsächlich aus 80 Karten, da beim Druck der Karten die Papierbögen 80 Karten ergeben. Gelegentlich werden daher die beiden überzähligen Karten mit weiteren Bildern, bei einigen Ausgaben des von Aleister Crowley entworfenen Crowley Thoth Tarot zum Beispiel mit verworfenen Entwürfen für den Magier, bedruckt. Meist aber werden die beiden Karten auch einfach mit Titelangaben (Autor, Titel, Verlag, Jahr, Copyright etc.) und mit zusätzlichen Informationen (etwa entsprechend einem Klappentext) bedruckt.

Die bekanntesten und am meisten verwendeten Decks sind:

Da Tarot-Decks häufig nicht über den Verlagsbuchhandel vertrieben werden, also zur grauen Literatur zählen, werden auch keine Pflichtexemplare abgeliefert. Zudem gehören Tarot-Decks im Allgemeinen nicht zu den Sammelgebieten öffentlicher oder wissenschaftlicher Bibliotheken. Bibliographische Nachweise sind daher bestenfalls lückenhaft, vor allem bei vor 1950 erschienenen Decks. Bei vielen älteren Decks kann das Erscheinungsjahr daher nur ungefähr bestimmt werden.

Siehe auch

Literatur

  • Eckhard Graf: Lexikon des Tarot sowie der Orakel- und Selbsterfahrungsspiele. Nagelschmid, Stuttgart 1991, ISBN 3-927913-03-0 (Lexikon der verschiedenen Tarot-Decks).

Weblinks


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Tarot-Deck aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.