Eibe und Erle: Unterschied zwischen den Seiten

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<!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. -->
{{Taxobox
{{Taxobox
| Taxon_Name      = Eiben
| Taxon_Name      = Erlen
| Taxon_WissName  = Taxus
| Taxon_WissName  = Alnus
| Taxon_Rang      = Gattung
| Taxon_Rang      = Gattung
| Taxon_Autor      = [[Carl von Linné|L.]]
| Taxon_Autor      = [[Philip Miller|Mill.]]
| Taxon2_Name      = Eibengewächse
| Taxon2_LinkName  = nein
| Taxon2_WissName  = Taxaceae
| Taxon2_Name      = Betuloideae
| Taxon2_Rang      = Familie
| Taxon2_Rang      = Unterfamilie
| Taxon3_Name      = Koniferen
| Taxon3_Name      = Birkengewächse
| Taxon3_WissName  = Coniferales
| Taxon3_WissName  = Betulaceae
| Taxon3_Rang      = Ordnung
| Taxon3_Rang      = Familie
| Taxon4_WissName  = Coniferopsida
| Taxon4_Name      = Buchenartige
| Taxon4_Rang      = Klasse
| Taxon4_WissName  = Fagales
| Taxon5_Name      = Samenpflanzen
| Taxon4_Rang      = Ordnung
| Taxon5_WissName  = Spermatophytina
| Taxon5_Name      = Eurosiden I
| Taxon5_Rang      = Unterabteilung
| Taxon5_Rang      = ohne
| Taxon6_Name      = Gefäßpflanzen
| Taxon6_Name      = Rosiden
| Taxon6_WissName  = Tracheophyta
| Taxon6_Rang      = ohne
| Taxon6_Rang      = Abteilung
| Bild            = Schwarzerle_Früchte.JPG
| Bild            = Cleaned-Illustration Taxus baccata.jpg
| Bildbeschreibung = [[Schwarz-Erle]] (''Alnus glutinosa''), unreife Blütenkätzchen und alte Fruchtstände
| Bildbeschreibung = [[Europäische Eibe]] (''Taxus baccata''), Illustration
}}
}}


Die '''Eiben''' (''Taxus'') bilden eine [[Gattung (Biologie)|Pflanzengattung]] in der Familie der [[Eibengewächse]] (Taxaceae). Die etwa zehn Arten sind hauptsächlich in den [[Gemäßigte Zone|gemäßigten Gebieten]] der [[Nordhalbkugel]] verbreitet; in Europa ist die [[Europäische Eibe]] (''Taxus baccata'') als einzige Art heimisch.
Die '''Erlen''' (''Alnus'') bilden eine [[Gattung (Biologie)|Pflanzengattung]] in der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Birkengewächse]] (Betulaceae). In [[Mitteleuropa]] sind drei Arten heimisch: die [[Grün-Erle|Grün]]-, die [[Grau-Erle|Grau-]] und die [[Schwarz-Erle]].
 
== Weitere Trivialnamen ==


== Beschreibung ==
== Beschreibung ==
[[Datei:Taxus baccata MHNT.jpg|mini|Der rote Samenmantel umhüllt den Samen becherförmig]]
[[Datei:Alnus glutinosa sl5.jpg|miniatur|Zweig mit Winterknospen der [[Schwarz-Erle]] (''Alnus glutinosa'')]]
[[Datei:Eibe Hennersdorf.jpg|mini|Diese [[Europäische Eibe]] wurde auf etwa 1400 Jahre geschätzt und wird [[Eibe von Henryków]] genannt. Sie galt bis 1945 als ältester Baum [[Deutschland]]s; heute gilt sie als ältester Baum [[Polen]]s]]
[[Datei:Forest flora of Japan. Notes on the forest flora of Japan (1894) (20608021050).jpg|miniatur|Illustration aus ''Forest flora of Japan. Notes on the forest flora of Japan'', 1894 der [[Japanische Erle|Japanischen Erle]] (''Alnus japonica'')]]


{{lückenhaft|einige Merkmale sind gar nicht beschrieben, beispielsweise Knopen und Laubblätter ...}}
=== Vegetative Merkmale ===
=== Vegetative Merkmale ===
Eiben-Arten sind immergrüne [[Strauch|Sträucher]] oder kleine bis mittelgroße [[Baum|Bäume]]. Junge Zweige besitzen anfangs eine grüne bis gelblich-grüne [[Rinde]]; an ihrem unteren Bereich kann man einige Knospenschuppen beobachten. Später wird die Rinde rötlich-braun, an älteren Ästen entwickelt sich eine schuppige, rötlich-braune [[Borke]].<ref name="FoC" /><ref name="FoNA" />
Erlen-Arten sind sommergrüne, also laubabwerfende [[Baum|Bäume]] oder [[Strauch|Sträucher]]. Je nach Erlen-Art wird eine [[Borke]] ausgebildet oder sie sind als [[Periderm]]baumarten einzustufen; so bildet ''[[Alnus glutinosa]]'' beispielsweise eine tiefrissige, grau-schwarze Borke und ''[[Alnus incana]]'' eine grau-glänzende Peridermoberfläche aus.
 
=== Generative Merkmale ===
Wie alle Birkengewächse sind die Erlen-Arten einhäusig getrenntgeschlechtig ([[Monözie|monözisch]]); es werden an einem Exemplar die, [[Kätzchen]] genannten, Blütenstände beider Geschlechter ausgebildet. In den Kätzchen sitzen jeweils nur weibliche oder männliche Blüten. Die männlichen Blüten sitzen zu dritt und die weiblichen Blüten zu zweit in den Achseln von [[Tragblätter]]n. Die Erlen-Arten sind die einzigen [[Laubbaum|Laubbäume]], bei denen die weiblichen Kätzchen verholzen und damit folgerichtig als [[Zapfen (Botanik)|Zapfen]] bezeichnet werden. Es werden einsamige geflügelte oder ungeflügelte [[Nussfrucht|Nussfrüchte]] gebildet.


Die Nadeln sind spiralig am Zweig angeordnet, sind aber gescheitelt, so dass sie zweireihig angeordnet zu sein scheinen. Die linealischen, biegsamen Nadeln können gerade oder gebogen sein, vorne enden sie mit einer kleinen aufgesetzten, aber nicht stechenden Spitze. Auf der Oberseite der Nadeln tritt die Mittelader hervor, auf der Unterseite befinden sich zwei helle Streifen mit den [[Stoma (Botanik)|Stomata]].<ref name="FoC" /><ref name="FoNA" />
== Ökologie ==
[[Datei:Grau und schwarzerle.jpg|miniatur|Grau- und Schwarz-Erle vergesellschaftet in einem Erlenbruch]]


=== Generative Merkmale ===
Erlen-Arten bilden an ihren Wurzeln Wurzelknöllchen aus, symbiotisch mit [[Stickstofffixierung|stickstofffixierenden]] [[Actinomycetales|Aktinomyzeten]] (''[[Frankia alni]]''), ähnlich der Symbiose von [[Knöllchenbakterien]] und [[Leguminosen]]. Durch diese Symbiose können Erlen an nährstoffarmen Stellen leben. Erlen können es sich deshalb leisten, ihre Blätter grün abzuwerfen; so sind Erlen oft [[Pionierpflanze]]n an Standorten, die durch natürlichen wie menschlichen Einfluss ohne Pflanzenbewuchs sind (beispielsweise sind [[Grün-Erle]]n nach Lawinen oft Pionierpflanzen). Sie bereiten anderen Pflanzen den Boden auf.
Eiben-Arten sind meist zweihäusig getrenntgeschlechtig ([[Diözie|diözisch]]): Männliche und weibliche Blüten stehen auf separaten Pflanzenexemplaren, gelegentlich sind sie einhäusig getrenntgeschlechtig ([[Monözie|monözisch]]). Die männlichen Zapfen sind kugelig, gelblich mit vier bis 16 [[Sporophyll]]en, die jeweils zwei bis neun Sporangien besitzen.<ref name="FoC" /><ref name="FoNA" />
 
Grau- und Schwarz-Erle (''Alnus incana'' und ''Alnus glutinosa'') wachsen vorwiegend an Gewässerrändern oder in Feuchtgebieten. Sehr feuchte Standorte sind oft nährstoffarm; an diesen Standorten ist die [[Stickstofffixierung]] der stickstoffbindenden Wurzelknöllchen der entscheidende Grund, weshalb dort ausschließlich Erlen gedeihen. Die Grau- und Schwarz-Erlen wirken oft als Uferschutz gegen Ausspülung und gelten als ökologisch wertvoll.
 
Die Laubblätter der Erle bieten zahlreichen Falter- und Schmetterlingsarten Lebensraum und Nahrung.
 
=== Krankheiten ===
Die in Mitteleuropa heimischen Erlen-Arten sind durch den [[Eipilz|Scheinpilz]] ''[[Phytophthora alni]]'' gefährdet (Wurzelfäule der Erle).
 
==  Sonstiges ==
Erlenpollen enthalten mäßig starke bis starke Allergene. Sie weisen eine starke Neigung zur Auslösung von [[Kreuzallergie]]n mit Birkenpollen auf.
 
== Nutzung ==
{{lückenhaft|bitte überprüfen ob keine sonstige Nutzung vorhanden ist}}
=== Holz ===
[[Erlenholz]] zählt zu den mittelschweren Hölzern und ist leicht zu bearbeiten, reißt beim Trocknen kaum, ist jedoch nur mäßig witterungsbeständig. Früher wurde [[Holzkohle]] aus Erlen zur Herstellung von Schießpulver gebraucht. Aufgrund seiner Zähigkeit sowie seiner verformungsfreien Trocknungseigenschaften wird Erlenholz oftmals im Möbelbau als Ersatz für Kirschbaum-, Nussbaum- oder Mahagoni-Holz verwendet. Auch Veredelungen durch z.B. Polieren oder Beizen sind bei der Verarbeitung von Erlenholz mit glatten Oberflächen möglich.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.moebel-selection.de/holzlexikon/ |titel=Verwendung von Erlenholz |werk= |hrsg= |datum= |zugriff=2017-11-20 |sprache=}}</ref> Zudem wird diese Holzart auch häufig beim Bau von [[Perkussion (Musik)|Perkussions]]-Instrumenten (z.B. Rassel), Streich-, oder Zupf-Musikinstrumenten gewählt.


Die Samen reifen im Jahr der Befruchtung. Weibliche Pflanzen tragen im [[Herbst]] rote „Früchte“, die in der Mitte einen einzelnen [[Same (Pflanze)|Samen]] enthalten. Das den Samen umgebende rote, fleischige Gewebe, der Samenmantel ([[Arillus]]) entwickelt sich nicht aus der [[Samenschale]] (Testa), sondern aus dem Stielbereich der Samenanlage ([[Funiculus]]). Der becherförmige Arillus weist je nach Art unterschiedliche Rottöne auf. Man spricht in diesem Fall nicht von einer [[Frucht (Botanik)|Frucht]] (im botanischen Sinne), sondern von einem Samenmantel (Arillus), da es Früchte per definitionem nur bei [[Bedecktsamer|Bedecktsamigen Pflanzen]] geben kann.<ref name="FoC" /><ref name="FoNA" />
[[Datei:ItalAlder.jpg|mini|[[Herzblättrige Erle]] (''Alnus cordata'')]]
[[Datei:Alnus_cremastogyne_kz.jpg|mini|''[[Alnus cremastogyne]]'']]
[[Datei:Alnus_firma_-_Quarryhill_Botanical_Garden_-_DSC03622.JPG|mini|''[[Alnus firma]]'']]
[[Datei:Alnus-hirsuta-foliage.JPG|mini|[[Färber-Erle]] (''Alnus hirsuta'')]]
[[Datei:Alnus_japonica2.jpg|mini|[[Japanische Erle]] (''Alnus japonica'')]]
[[Datei:Alnus-maximoviczii-foliage.JPG|mini|[[Maximowiczs Erle]] (''Alnus maximoviczii'')]]
[[Datei:Alnusorientalis-10-4-08-TitreyenGöl-13-00-E-MK-15756c.jpg|mini|[[Türkische Erle]] (''Alnus orientalis'')]]
[[Datei:Alnus_rhombifolia_NPS.jpg|mini|[[Weiß-Erle]] (''Alnus rhombifolia'')]]
[[Datei:Alnus_x_spaethii_vrucht.jpg|mini|Die Züchtung [[Spaeths Erle]] (''Alnus'' ×''spaethii'')]]


== Ökologie ==
== Standorte ==
Die Verbreitung des Pollens erfolgt über den Wind ([[Anemophilie]]). Die Samen werden hauptsächlich von Vögeln verbreitet, die den fleischigen Samenmantel verzehren und den Samen später wieder ausscheiden ([[Endochorie]]).<ref name="conifers.org" /> Die Keimung erfolgt [[Keimung#Epigäische Keimung|epigäisch]], es sind zwei Keimblätter vorhanden.<ref name="FoC" /> [[Hirsche]] und [[Elch]]e fressen gelegentlich Eibennadeln.<ref name="FoNA" /><ref name="Hagers" />


== Inhaltsstoffe ==
{{Belege}}
Die meisten Eibenarten, wie die [[Europäische Eibe]] (''Taxus baccata''), enthalten sehr giftige Inhaltsstoffe wie Taxin B. Insbesondere die [[Pazifische Eibe]] (''Taxus brevifolia'') enthält [[Paclitaxel]] (Taxol), das zur Behandlung von Brust- und Eierstockkrebs eingesetzt wird. Giftig sind Rinde, Nadeln und Samen. Der rote [[Arillus|Samenmantel]] enthält jedoch keine Giftstoffe. Fälle von tödlichen Vergiftungen durch Eiben sind von Menschen, Rindern und Pferden bekannt.<ref>Das passiert lediglich dann, wenn der Samenkern gegessen wird. Wird der Samenmantel nur ausgelutsch und der Kern ausgespuckt, passiert nichts.</ref> Das Vorkommen von [[Ecdysteron]] wurde mehrfach beschrieben.<ref>H. Hoffmeister, G. Heinrich, G. B. Staal, W. J. van der Burg: ''On the occurrence of ecdysterone in yews.'' In: ''Naturwissenschaften.'' 54(17), Sep 1967, S. 471. PMID 5586986</ref><ref>N. J. De Souza, E. L. Ghisalberti, H. H. Rees, T. W. Goodwin: ''Studies on insect moulting hormones: biosynthesis of ponasterone A and ecdysterone from [2-14C] mevalonate in Taxus baccata.'' In: ''Biochem J.'' 114(4), Oct 1969, S. 895–896. PMID 5343810</ref>
Erlen lieben Wasser, daher sind sie bevorzugt an Bachläufen und an Ufern von Seen und Flüssen zu finden.


== Vorkommen ==
== Systematik und Verbreitung ==
Die Eiben-Arten sind hauptsächlich in der [[Gemäßigte Zone|gemäßigten Zone]] der Nordhalbkugel verbreitet. In der [[Neue Welt|Neuen Welt]] erreichen sie südwärts noch [[Mexiko]], [[Guatemala]] und [[El Salvador]]. In Südostasien sind sie in tropischen Gebirgswäldern vertreten und überschreiten auf [[Celebes]] den Äquator. Während sie im Norden ihres Verbreitungsgebietes in tieferen Lagen vorkommen, erreichen sie in den Tropen Höhenlagen von 3000 Meter.<ref name="conifers.org" />
Die Gattung ''Alnus'' wurde 1754 vom englischen Botaniker [[Philip Miller]] aufgestellt.<ref name="Miller1754"> Philip Miller: ''Gard. Dict. Abr.'' 4. Auflage, 1754.</ref> Synonyme für ''Alnus'' {{Person|Mill.}} sind ''Betula-alnus'' {{Person|Marshall}}, ''Semidopsis'' {{Person|Zumagl.}} nom. superfl., ''Alnobetula'' {{Person|(W.D.J.Koch) Schur}} nom. superfl., ''Cremastogyne'' {{Person|(H.J.P.Winkl.) Czerep.}}, ''Duschekia'' {{Person|Opiz}}, ''Alnaster'' {{Person|Spach}}, ''Clethropsis'' {{Person|Spach}}.<ref name="WCSP" />


Eiben waren ursprünglich in Deutschland rund um die Bergregionen weit verbreitet. Im Jahr 1568 unterrichtete [[Albrecht V. (Bayern)|Herzog Albrecht]] den Kaiserlichen Rat in Nürnberg, dass sich in ganz Bayern keine hiebreife Eibe mehr befinde. Der Grund dafür war, dass aus dem Holz der Eiben die englischen [[Langbogen|Langbögen]] hergestellt wurden. Von [[Nürnberg]] aus wurden sie zu Tausenden als früher Exportschlager nach [[Antwerpen]] verschifft. Der [[Paterzeller Eibenwald]] hat sich als kleines Eibenwaldrelikt im ehem. Klosterforst von [[Wessobrunn]] bis heute erhalten, ebenso ein ''Naturwaldreservat Eibenwald'' in [[Gößweinstein]].<ref>[https://www.br.de/radio/br-heimat/bilder/bayerische-botanische-randnotizen-100.html br.de]</ref> Weitere größere Vorkommen befinden sich in Süd-Niedersachsen nahe [[Bovenden]] nördlich von [[Göttingen]] sowie in [[Thüringen]] im [[Ibengarten]] bei [[Dermbach]] in der [[Rhön]], am [[Lengenberg]] westlich [[Lutter (Eichsfeld)]] im [[Kreis Heiligenstadt]] und im Naturschutzgebiet ''Dissau und Steinberg'' bei Rudolstadt<ref name="LWF">{{internetquelle | autor=H.Meinhardt|hrsg=Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft|url=http://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/waldbau/dateien/w10_eibenvorkommen_thueringen_und_probleme_der_eibenverjuengung.pdf|titel=Eibenvorkommen in Thüringen und Probleme der Eibenverjüngung|datum=1994|zugriff=2017-03-21|format=PDF; 607&nbsp;kB}}</ref>.
Die etwa 35 Erlenarten kommen, mit Ausnahme der [[Anden-Erle]] (''Alnus jorullensis''), die in den [[Anden]] [[Südamerika]]s heimisch ist, ausschließlich auf der [[Nordhalbkugel]] in [[Eurasien]] sowie [[Nordamerika]] vor. Östlich des 115. Längengrads sind in Nordamerika allerdings keine baumartigen Erlen mehr zu finden.<ref>C. A. Schenk: ''Fremdländische Wald-und Parkbäume (Dritter Band).'' Paul Parey, Berlin, 1939.</ref> Mehrere Arten sind in Ostasien heimisch.


Eiben wachsen in der Strauchschicht feuchter Wälder oder bilden einen Teil der Kronenschicht.<ref name="conifers.org" />
Drei Arten, die [[Grün-Erle|Grün-]], [[Grau-Erle|Grau-]] und [[Schwarz-Erle]], sind in [[Mitteleuropa]] heimisch. Die [[Herzblättrige Erle]] (''Alnus cordata'') ist in [[Korsika]] und [[Süditalien]] verbreitet.


Ortsnamen mit dem Bestandteil „ib“ weisen auf frühere Eibenbestände hin, zum Beispiel [[Buchenbach#Unteribental|Unteribental]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.badische-zeitung.de/eiben-im-hoellental-seltener-baum-gibt-comeback |titel=Kreis Breisgau-Hochschwarzwald: Falkensteig: Eiben im Höllental: Seltener Baum gibt Comeback |autor=Alexandra Wehrle |werk=Badische Zeitung |datum=2015-04-22 |zugriff=2016-09-27}}</ref> oder [[Unteriberg]].
In der Gattung der Erlen werden etwa 35 Arten unterschieden, die in drei Untergattungen eingeteilt werden:<ref name="Chen">{{Literatur|Autor=Zhiduan Chen, Jianhua Li|Titel=Phylogenetics and Biogeography of ''Alnus'' (Betulaceae) Inferred from Sequences of Nuclear Ribosomal DNA ITS Region |Sammelwerk=Chicago Journals - International Journal of Plant Sciences |Band=165 (2) |Verlag=University of Chicago Press |Ort= Chicago  |Jahr=2004 |Seiten=325-335}}</ref>
* Untergattung ''Alnobetula'': mit Arten aus Nordamerika und Asien
* Untergattung ''Alnus'': mit Arten aus Europa, Ostasien und Amerika
* Untergattung ''Clethropsis'': mit Arten aus Ostasien und den USA


== Systematik ==
Hier die vollständige Auflistung der akzeptierten Arten und Naturhybriden gemäß der ''World Checklist of Selected Plant Families'' der [[Royal Botanic Gardens (Kew)|Royal Botanic Gardens in Kew]]:<ref name="WCSP" />
[[Datei:PacificYew 7591.jpg|mini|[[Pazifische Eibe]] (''Taxus brevifolia'')]]
Die systematische Abgrenzung der Arten und Varietäten innerhalb der Gattung ist schwierig und bei den Autoren teils unterschiedlich.<ref name="conifers.org" /><ref name="worldbotanical" /><ref name="Laubenfels" /> [[Aljos Farjon]] unterscheidet folgende Arten:<ref name="Farjon" />
* [[Europäische Eibe]], auch Gemeine Eibe genannt (''Taxus baccata'' {{Person|L.}})<ref name="Zander2008" /><ref name="Hassler-Schwarz1999" /><ref name="BayerLandesanstaltWaldForstwirtschaft1996" />
* [[Pazifische Eibe]] (''Taxus brevifolia'' {{Person|Nutt.}})
* [[Kanadische Eibe]] (''Taxus canadensis'' {{Person|Marshall}})
* [[Chinesische Eibe]] (''Taxus chinensis'' {{Person|(Pilg.) Rehd.}})
* ''[[Taxus contorta]]'' {{Person|Griff.}}
* [[Japanische Eibe]] (''Taxus cuspidata'' {{Person|Sieb. & Zucc.}})
* [[Florida-Eibe]] (''Taxus floridana'' {{Person|Nutt. ex Chapman}})
* [[Mexikanische Eibe]] (''Taxus globosa'' {{Person|Schltdl.}})
<!-- Art oder Variante? Taxus mairei verlinkt auf Himalaja-Eibe * ''[[Taxus mairei]]'' {{Person|(Lemée&lév.) S.Y.Hu ex T.S.Liu}} -->
* [[Himalaja-Eibe]] (''Taxus wallichiana'' {{Person|Zucc.}})


Der wissenschaftliche Name der Gattung, [[latein]]isch ''taxus'', wird [[etymologisch]] über [[neupersisch]] ''taχš'' [[Armbrust]], Pfeil‘ und [[Altgriechische Sprache|altgriechisch]] τόξον ‚[[Pfeilbogen]](für deren Herstellung sich Eibenholz besonders eignet) mit (vielleicht beiden Wörtern zugrundeliegendem) [[Skythische Sprache|skythisch]] [[Rekonstruktion (Sprachwissenschaft)#Rekonstruierte Wörter und Sprachen|*]]''taχša-'' verbunden, sowie mit dem nicht näher bestimmbaren [[altindisch]]en Baumnamen ''takṣaka-''.<ref name="Genaust" /><ref name="Walde" />
* ''[[Alnus acuminata]]'' {{Person|Kunth}}: Von den drei Unterarten kommt eine nur in [[Mexiko]] vor und die anderen beiden sind von Mexiko bis ins nördliche [[Argentinien]] verbreitet.<ref name="WCSP" />
* [[Grün-Erle]] (''Alnus alnobetula'' {{Person|(Ehrh.) K.Koch}}, Syn.: ''Alnus viridis'' {{Person|(Chaix) DC.}}): Die fünf Unterarten gedeihen in den gemäßigten und subarktischen Gebieten der Nordhalbkugel.<ref name="WCSP" />
* [[Herzblättrige Erle]] (''Alnus cordata'' {{Person|(Loisel.) Duby}}): Sie kommt nur in [[Süditalien]] und im nordöstlichen [[Korsika]] vor.<ref name="WCSP" />
* ''[[Alnus cremastogyne]]'' {{Person|Burkill}}: Sie kommt in den chinesischen Provinzen [[Sichuan]], [[Gansu]], [[Guizhou]], [[Shaanxi]] und [[Zhejiang]] vor.<ref name="WCSP" />
* ''[[Alnus djavanshirii]]'' {{Person|H.Zare}}: Sie wurde 2012 aus dem nördlichen [[Iran]] erstbeschrieben.<ref name="WCSP" />
* ''[[Alnus dolichocarpa]]'' {{Person|H.Zare, Amini & Assadi}}: Sie wurde 2012 aus dem nördlichen Iran erstbeschrieben.<ref name="WCSP" />
* ''Alnus'' ×''elliptica'' {{Person|Req.}} = ''Alnus cordata'' × ''Alnus glutinosa''. Sie kommt in Italien vor.<ref name="WCSP" />
* ''Alnus'' ×''fallacina'' {{Person|Callier}} = ''Alnus incana'' subsp. ''rugosa'' × ''Alnus serrulata''. Sie kommt in den nordöstlichen Vereinigten Staaten vor.<ref name="WCSP" />
* ''[[Alnus fauriei]]'' {{Person|H.Lév. & Vaniot}}: Siekommt im nördlichen und zentralen [[Honshu]] vor.<ref name="WCSP" />
* ''[[Alnus ferdinandi-coburgii]]'' {{Person|C.K.Schneid.}}: Sie kommt in den chinesischen Provinzen [[Yunnan]], Guizhou und Sichuan vor.<ref name="WCSP" />
* ''[[Alnus firma]]'' {{Person|Siebold & Zucc.}}: Dieser [[Endemit]] kommt nur auf der japanischen Insel [[Kyushu]] vor.<ref name="WCSP" />
* ''[[Alnus formosana]]'' {{Person|(Burkill) Makino}}: Sie kommt nur in [[Taiwan (Insel)|Taiwan]] vor.<ref name="WCSP" />
* [[Schwarz-Erle]]<ref name="Zander2008" /> (''Alnus glutinosa'' {{Person|(L.) Gaertn.}}): Die vier Unterarten kommen von Europa bis zum westlichen [[Sibirien]] und bis zum Iran vor.<ref name="WCSP" />
* ''[[Alnus glutipes]]'' {{Person|(Jarm. ex Czerpek) Vorosch.}}: Sie kommt in Sibirien vor.<ref name="WCSP" />
* ''[[Alnus hakkodensis]]'' {{Person|Hayashi}}: Dieser Endemit kommt nur auf der japanischen Insel [[Honshu]] vor.<ref name="WCSP" />
* ''Alnus'' ×''hanedae'' {{Person|Suyinata}} = ''Alnus firma'' × ''Alnus sieboldiana''. Sie kommt in Japan vor.<ref name="WCSP" />
* ''[[Alnus henryi]]'' {{Person|C.K.Schneid.}}: Sie kommt in Taiwan vor.<ref name="WCSP" />
* [[Färber-Erle]] (''Alnus hirsuta'' {{Person|(Spach) Rupr.}}, Syn.: ''Alnus incana'' subsp. ''hirsuta'' {{Person|(Spach) Á.Löve & D.Löve}}): Sie kommt vom südlichen Sibirien bis Japan vor.<ref name="WCSP" />
* ''Alnus'' ×''hosoii'' {{Person|Mizush.}} = ''Alnus maximowiczii'' × ''Alnus pendula''. Sie kommt in Japan vor.<ref name="WCSP" />
* [[Grau-Erle]]<ref name="Zander2008" /> (''Alnus incana'' {{Person|(L.) Moench}}): Die vier Unterarten kommen von Europa bis ins westliche Sibirien und bis zur Türkei und außerdem in Nordamerika vor.<ref name="WCSP" />
* [[Japanische Erle]] (''Alnus japonica'' {{Person|(Thunb.) Steud.}}): Sie kommt von [[Ferner Osten (Föderationskreis)|Russlands Fernem Osten]] bis ins östliche China, bis Japan, [[Korea]] und Taiwan vor.<ref name="WCSP" />
* [[Anden-Erle]] (''Alnus jorullensis'' {{Person|Kunth}}): Sie kommt von Mexiko bis [[Honduras]] vor.<ref name="WCSP" />
* ''[[Alnus lanata]]'' {{Person|Duthie ex Bean}}: Sie kommt in Sichuan vor.<ref name="WCSP" />
* ''[[Alnus mairei]]'' {{Person|H.Lév.}}: Sie kommt in Yunnan vor.<ref name="WCSP" />
* ''[[Alnus mandschurica]]'' {{Person|(Callier) Hand.-Mazz.}}: Sie kommt von Russlands Fernen Osten bis Korea und dem nördlichen China vor.<ref name="WCSP" />
* ''[[Alnus maritima]]'' {{Person|(Marshall) Muhl. ex Nutt.}}: Sie kommt in den US-Bundesstaaten [[Oklahoma]], [[Georgia]], [[Delaware]] und in [[Maryland]] vor.<ref name="WCSP" />
* ''[[Alnus matsumurae]]'' {{Person|Callier}}: Dieser Endemit kommt nur im nördlichen und im zentralen [[Honshu]] vor.<ref name="WCSP" />
* [[Maximowiczs Erle]] (''Alnus maximowiczii'' {{Person|Callier}}, Syn.: ''Alnus alnobetula'' subsp. ''maximowiczii'' {{Person|(Callier) Chery}}): Sie kommt von Russlands Fernem Osten bis Japan und Korea vor.<ref name="WCSP" />
* ''Alnus'' ×''mayrii'' {{Person|Callier}} = ''Alnus hirsuta'' × ''Alnus japonica''. Sie kommt von Russlands Fernem Osten bis Japan und Korea vor.<ref name="WCSP" />
* ''[[Alnus nepalensis]]'' {{Person|D.Don}}: Sie kommt vom [[Himalaja]] bis China vor.<ref name="WCSP" />
* ''[[Alnus nitida]]'' {{Person|(Spach) Endl.}}: Sie kommt vom nördlichen [[Pakistan]] bis zum westlichen und zum zentralen Himalaja vor<ref name="WCSP" />
* ''[[Alnus oblongifolia]]'' {{Person|Torr.}}: Sie kommt in den US-Bundesstaaten [[Arizona]], [[New Mexico]] und im nördlichen Mexiko vor.<ref name="WCSP" />
* [[Türkische Erle]] (''Alnus orientalis'' {{Person|Decne.}}): Sie kommt von der südöstlichen Türkei bis Israel und dem nördlichen Iran und außerdem auf Zypern vor.<ref name="WCSP" />
* ''[[Alnus paniculata]]'' {{Person|Nakai}}: Sie kommt in Korea vor.<ref name="WCSP" />
* ''Alnus'' ×''peculiaris'' {{Person|Hiyama}} = ''Alnus firma'' × ''Alnus pendula''. Sie kommt auf der japanischen Insel [[Kyushu]] vor.<ref name="WCSP" />
* ''[[Alnus pendula]]'' {{Person|Matsum.}}: Sie kommt auf den japanischen Inseln Honshu und [[Hokkaido]] vor.<ref name="WCSP" />
* ''Alnus'' ×''pubescens'' {{Person|Tausch}} = ''Alnus glutinosa'' × ''Alnus incana''. Sie kommt in Europa vor.<ref name="WCSP" />
* Weiß-Erle (''[[Alnus rhombifolia]]'' {{Person|Nutt.}}): Sie kommt in den US-Bundesstaaten [[Oregon]], [[Washington (Bundesstaat)|Washington]], [[Montana]], [[Idaho]] und [[Kalifornien]] und außerdem im mexikanischen nördlichen [[Baja California (Bundesstaat)|Baja California]] vor.<ref name="WCSP" />
* [[Rot-Erle]] (''Alnus rubra'' {{Person|Bong.}}): Sie ist in Nordamerika von [[Alaska]] bis Kalifornien verbreitet.<ref name="WCSP" />
* [[Runzelblättrige Erle]] (''Alnus rugosa'' {{Person|(Du Roi) Spreng.}}, Syn.:'' Alnus incana'' subsp. ''rugosa'' (Du Roi) R.T. Clausen). Sie wird meist als Unterart zur [[Grau-Erle]] (''Alnus incana'') gestellt.
* ''[[Alnus serrulata]]'' {{Person|(Aiton) Willd.}}: Sie ist in Nordamerika vom östlichen Kanada bis zu den östlichen und zentralen Vereinigten Staaten verbreitet.<ref name="WCSP" />
* ''[[Alnus serrulatoides]]'' {{Person|Callier}}: Sie kommt auf den japanischen Inseln [[Shikoku]] und im südlichen Honshu vor.<ref name="WCSP" />
* ''[[Alnus sieboldiana]]'' {{Person|Matsum.}}: Sie kommtbauf den japanischen Inseln Honshu, Shikoku und den [[Nansei-Inseln]] vor.<ref name="WCSP" />
* [[Kaukasische Erle]] (''Alnus subcordata'' {{Person|C.A.Mey.}}): Sie kommt vom südöstlichen [[Transkaukasien]] bis zum Iran vor.<ref name="WCSP" />
* ''Alnus'' ×''suginoi'' {{Person|Sugim.}} = ''Alnus hirsuta'' × ''Alnus serrulatoides''. Sie kommt in Japan vor.<ref name="WCSP" />
* ''[[Alnus trabeculosa]]'' {{Person|Hand.-Mazz.}}: Sie kommt in China und auf der japanischen Insel Honshu vor.<ref name="WCSP" />
* ''[[Alnus vermicularis]]'' {{Person|Nakai}}: Sie kommt in Korea vor.<ref name="WCSP" />


== Nutzung ==
Eine in gärtnerisch erzeugte Hybride ist:
Es gibt zahlreiche [[Kreuzung (Genetik)|Kreuzungen]]. Die bekannteste Kreuzung ist die [[Hybrid-Eibe]] (''Taxus'' ×''media'' {{person|Rehder}}), eine 1900 in [[Massachusetts]] entstandene Kreuzung aus ''Taxus baccata'' und ''Taxus cuspidata''. Ihre breit säulenförmig wachsende Zuchtform ‘Hicksii’ wird relativ häufig in Parks und Gärten gepflanzt.
* [[Spaeths Erle]] oder ''Purpur-Erle'' (''Alnus'' ×''spaethii'' {{Person|Callier}})


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Eiben}}
* {{WikipediaDE|Erlen (Botanik)}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Literatur |Autor=Aljos Farjon |Titel=A Handbook of the World’s Conifers |Band=2 |Verlag=Brill |Ort=Leiden/ Boston |Datum=2010 |ISBN=978-90-04-17718-5 |Seiten=969–985}}
* [[Peter Schütt (Forstwissenschaftler)|Peter Schütt]] (Hrsg.): ''Lexikon der Forstbotanik''. Landsberg/Lech: ecomed 1992, ISBN 3-609-65800-2, S. 35.
* [[Fred Hageneder]] u. a.: ''Die Eibe in neuem Licht.'' Eine Monographie der Gattung Taxus mit Fotos von Andy McGeeney. Verlag Neue Erde, Saarbrücken 2007, ISBN 978-3-89060-077-2.
* [[Alfons S. Callier]]: ''Alnus-Formen der europäischen Herbarien und Gärten.'' In: ''Mitteilungen der [[Deutsche Dendrologische Gesellschaft|Deutschen Dendrologischen Gesellschaft]]'', Nr. 27, 1918, S. 39–184.
* [[Jürg Hassler-Schwarz]]: ''Die Eibe.'' Eine Beschreibung der physischen und mythischen Eigenschaften sowie der kulturellen Bedeutung in Graubünden. 2., erweiterte Auflage. Calven Verlag, Chur 2015, ISBN 978-3-905261-39-4.
* [[Jost Fitschen]]: ''Gehölzflora.'' Bearbeitet von Franz H. Meyer, 10. überarbeitete Auflage, Heidelberg - Wiesbaden: Quelle und Meyer, 1994, ISBN 3-494-01221-0, S. 31–1 bis 31-4.
* Petra Mensing u. a.: ''Monographie der Familie Taxaceae.'' (= Wissenschaftliche Gehölzmonographien. Band 4). Verlag Gartenbild Hansmann, Rinteln 2005.
* H. G. Schlegel: ''Allgemeine Mikrobiologie'', 7. Aufl., 339, Thieme, Stuttgart, 1992


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* {{GRIN|ID=437|Rang=genus|WissName=Alnus|Zugriff= }}  


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references>
<references>
<ref name="Hassler-Schwarz1999">[[Jürg Hassler-Schwarz]]: ''Die Eibe (Taxus baccata L.): Eine Beschreibung unter besonderer Berücksichtigung des Kantons Graubünden.'' Ein Versuch zur Beschreibung der Baumart mit ihren physischen und mythischen Eigenarten…, Verlag: Jürg Hassler-Schwarz, 1999.</ref>
<ref name="Zander2008">[[Walter Erhardt]], Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: ''Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten.'' Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.</ref>
<ref name="BayerLandesanstaltWaldForstwirtschaft1996">Beiträge zur Eibe / Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, Freising (Hrsg.): ''Berichte aus der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft.'' Nr. 10. Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft. 1996.</ref>
<ref name="WCSP">Rafaël Govaerts (Hrsg.): [http://apps.kew.org/wcsp/qsearch.do?page=quickSearch&plantName=Alnus ''Alnus'' - Datenblatt bei ''World Checklist of Selected Plant Families'' des Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew.] <sub> Zuletzt eingesehen am 10. Januar 2017.</sub></ref>
<ref name="Zander2008">[[Walter Erhardt]], Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: ''Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen.'' Band 2: ''Arten und Sorten.'' Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.</ref>
<ref name="Farjon">Aljos Farjon: ''A Handbook of the World's Conifers.'' Band 2, S. 970.</ref>
<ref name="FoC">{{Literatur |Autor=Liguo Fu, Nan Li, Robert R. Mill |Hrsg=Wu Zhengyi, Peter H. Raven |Titel=Taxus |Sammelwerk=Flora of China |Band=4 |Verlag=Missouri Botanical Garden Press |Ort=St. Louis |Seiten=89 |Kommentar=1994+ |Online=[http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=132355 eFloras.org]}}</ref>
<ref name="FoNA">{{Literatur |Autor=Matthew H. Hils |Hrsg=Flora of North America Editorial Committee |Titel=Taxus |Sammelwerk=Flora of North America North of Mexico |Band=2 |Verlag=Oxford University Press |Ort=New York/ Oxford |Kommentar=1993+ |Online=[http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=132355 eFloras.org]}}</ref>
<ref name="conifers.org">[http://www.conifers.org/ta/ta/index.htm Eiben bei conifers.org – The Gymnosperm Database.] (englisch)</ref>
<ref name="Hagers">{{Literatur |Autor=R. Hänsel, K. Keller, H. Rimpler, G. Schneider |Titel=Hagers Handbuch Der Pharmazeutischen Praxis |Band=6 |Verlag=Springer Verlag |Datum=1994 |Online=[http://books.google.de/books?id=BPeRSKvexzoC&lpg=PP1&pg=PA904#v=onepage&q&f=false Google Books]}}</ref>
<ref name="worldbotanical">[http://www.worldbotanical.com/Nomenclature.htm Systematik und Bestimmungsschlüssel bei worldbotanical.com.] (engl.)</ref>
<ref name="Genaust">{{Literatur |Autor=[[Helmut Genaust]] |Titel=Etymologischen Wörterbuch der Botanischen Pflanzennamen |Auflage=3. |Verlag=[[Birkhäuser Verlag|Birkhäuser]] |Ort=Basel/ Boston/ Berlin |Datum=1996 |ISBN=3-7643-2390-6 |Online=[http://books.google.ch/books?id=yq0YhE8RM0kC&printsec=frontcover&dq=genaust+etymologisches+wörterbuch+der+botanischen+pflanzennamen&source=bl&ots=0D0shz9dGt&sig=OzwSSIul-_sddXrXwKWcTOjgmJA&hl=de&sa=X&ei=Q6omUOvnKu_24QTQoYHACQ&ved=0CDkQ6AEwAA#v=onepage&q=taxicola&f=false ''taxícola.'' S.&nbsp;631f.]}}</ref>
<ref name="Walde">{{Literatur |Autor=[[Alois Walde]], [[Johann Baptist Hofmann]] |Titel=Lateinisches Etymologisches Wörterbuch |Auflage=3. |Verlag=Carl Winter |Ort=Heidelberg |Datum=1954 |Online=[http://archive.org/stream/walde/Walde#page/n1563/mode/2up ''taxus.'' S.&nbsp;653.]}}</ref>
<ref name="Laubenfels">David J. de Laubenfels: ''Coniferales.'' In: ''Flora Malesiana.'' Series I, Vol. 10, Kluwer Academic, Dordrecht 1988, S. 337–453.</ref>
</references>
</references>


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Version vom 17. Dezember 2017, 04:08 Uhr

Erlen

Schwarz-Erle (Alnus glutinosa), unreife Blütenkätzchen und alte Fruchtstände

Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Familie: Birkengewächse (Betulaceae)
Unterfamilie: Betuloideae
Gattung: Erlen
Alnus
Mill.

Die Erlen (Alnus) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Birkengewächse (Betulaceae). In Mitteleuropa sind drei Arten heimisch: die Grün-, die Grau- und die Schwarz-Erle.

Weitere Trivialnamen

Beschreibung

Zweig mit Winterknospen der Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
Illustration aus Forest flora of Japan. Notes on the forest flora of Japan, 1894 der Japanischen Erle (Alnus japonica)

Vorlage:Lückenhaft

Vegetative Merkmale

Erlen-Arten sind sommergrüne, also laubabwerfende Bäume oder Sträucher. Je nach Erlen-Art wird eine Borke ausgebildet oder sie sind als Peridermbaumarten einzustufen; so bildet Alnus glutinosa beispielsweise eine tiefrissige, grau-schwarze Borke und Alnus incana eine grau-glänzende Peridermoberfläche aus.

Generative Merkmale

Wie alle Birkengewächse sind die Erlen-Arten einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch); es werden an einem Exemplar die, Kätzchen genannten, Blütenstände beider Geschlechter ausgebildet. In den Kätzchen sitzen jeweils nur weibliche oder männliche Blüten. Die männlichen Blüten sitzen zu dritt und die weiblichen Blüten zu zweit in den Achseln von Tragblättern. Die Erlen-Arten sind die einzigen Laubbäume, bei denen die weiblichen Kätzchen verholzen und damit folgerichtig als Zapfen bezeichnet werden. Es werden einsamige geflügelte oder ungeflügelte Nussfrüchte gebildet.

Ökologie

Grau- und Schwarz-Erle vergesellschaftet in einem Erlenbruch

Erlen-Arten bilden an ihren Wurzeln Wurzelknöllchen aus, symbiotisch mit stickstofffixierenden Aktinomyzeten (Frankia alni), ähnlich der Symbiose von Knöllchenbakterien und Leguminosen. Durch diese Symbiose können Erlen an nährstoffarmen Stellen leben. Erlen können es sich deshalb leisten, ihre Blätter grün abzuwerfen; so sind Erlen oft Pionierpflanzen an Standorten, die durch natürlichen wie menschlichen Einfluss ohne Pflanzenbewuchs sind (beispielsweise sind Grün-Erlen nach Lawinen oft Pionierpflanzen). Sie bereiten anderen Pflanzen den Boden auf.

Grau- und Schwarz-Erle (Alnus incana und Alnus glutinosa) wachsen vorwiegend an Gewässerrändern oder in Feuchtgebieten. Sehr feuchte Standorte sind oft nährstoffarm; an diesen Standorten ist die Stickstofffixierung der stickstoffbindenden Wurzelknöllchen der entscheidende Grund, weshalb dort ausschließlich Erlen gedeihen. Die Grau- und Schwarz-Erlen wirken oft als Uferschutz gegen Ausspülung und gelten als ökologisch wertvoll.

Die Laubblätter der Erle bieten zahlreichen Falter- und Schmetterlingsarten Lebensraum und Nahrung.

Krankheiten

Die in Mitteleuropa heimischen Erlen-Arten sind durch den Scheinpilz Phytophthora alni gefährdet (Wurzelfäule der Erle).

Sonstiges

Erlenpollen enthalten mäßig starke bis starke Allergene. Sie weisen eine starke Neigung zur Auslösung von Kreuzallergien mit Birkenpollen auf.

Nutzung

Vorlage:Lückenhaft

Holz

Erlenholz zählt zu den mittelschweren Hölzern und ist leicht zu bearbeiten, reißt beim Trocknen kaum, ist jedoch nur mäßig witterungsbeständig. Früher wurde Holzkohle aus Erlen zur Herstellung von Schießpulver gebraucht. Aufgrund seiner Zähigkeit sowie seiner verformungsfreien Trocknungseigenschaften wird Erlenholz oftmals im Möbelbau als Ersatz für Kirschbaum-, Nussbaum- oder Mahagoni-Holz verwendet. Auch Veredelungen durch z.B. Polieren oder Beizen sind bei der Verarbeitung von Erlenholz mit glatten Oberflächen möglich.[1] Zudem wird diese Holzart auch häufig beim Bau von Perkussions-Instrumenten (z.B. Rassel), Streich-, oder Zupf-Musikinstrumenten gewählt.

Herzblättrige Erle (Alnus cordata)
Alnus cremastogyne
Alnus firma
Färber-Erle (Alnus hirsuta)
Japanische Erle (Alnus japonica)
Maximowiczs Erle (Alnus maximoviczii)
Türkische Erle (Alnus orientalis)
Weiß-Erle (Alnus rhombifolia)
Die Züchtung Spaeths Erle (Alnus ×spaethii)

Standorte

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Erlen lieben Wasser, daher sind sie bevorzugt an Bachläufen und an Ufern von Seen und Flüssen zu finden.

Systematik und Verbreitung

Die Gattung Alnus wurde 1754 vom englischen Botaniker Philip Miller aufgestellt.[2] Synonyme für Alnus Mill. sind Betula-alnus Marshall, Semidopsis Zumagl. nom. superfl., Alnobetula (W.D.J.Koch) Schur nom. superfl., Cremastogyne (H.J.P.Winkl.) Czerep., Duschekia Opiz, Alnaster Spach, Clethropsis Spach.[3]

Die etwa 35 Erlenarten kommen, mit Ausnahme der Anden-Erle (Alnus jorullensis), die in den Anden Südamerikas heimisch ist, ausschließlich auf der Nordhalbkugel in Eurasien sowie Nordamerika vor. Östlich des 115. Längengrads sind in Nordamerika allerdings keine baumartigen Erlen mehr zu finden.[4] Mehrere Arten sind in Ostasien heimisch.

Drei Arten, die Grün-, Grau- und Schwarz-Erle, sind in Mitteleuropa heimisch. Die Herzblättrige Erle (Alnus cordata) ist in Korsika und Süditalien verbreitet.

In der Gattung der Erlen werden etwa 35 Arten unterschieden, die in drei Untergattungen eingeteilt werden:[5]

  • Untergattung Alnobetula: mit Arten aus Nordamerika und Asien
  • Untergattung Alnus: mit Arten aus Europa, Ostasien und Amerika
  • Untergattung Clethropsis: mit Arten aus Ostasien und den USA

Hier die vollständige Auflistung der akzeptierten Arten und Naturhybriden gemäß der World Checklist of Selected Plant Families der Royal Botanic Gardens in Kew:[3]

Eine in gärtnerisch erzeugte Hybride ist:

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Erlen (Alnus) - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Verwendung von Erlenholz. Abgerufen am 20. November 2017.
  2. Philip Miller: Gard. Dict. Abr. 4. Auflage, 1754.
  3. 3,00 3,01 3,02 3,03 3,04 3,05 3,06 3,07 3,08 3,09 3,10 3,11 3,12 3,13 3,14 3,15 3,16 3,17 3,18 3,19 3,20 3,21 3,22 3,23 3,24 3,25 3,26 3,27 3,28 3,29 3,30 3,31 3,32 3,33 3,34 3,35 3,36 3,37 3,38 3,39 3,40 3,41 3,42 3,43 3,44 3,45 3,46 3,47 Rafaël Govaerts (Hrsg.): Alnus - Datenblatt bei World Checklist of Selected Plant Families des Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. Zuletzt eingesehen am 10. Januar 2017.
  4. C. A. Schenk: Fremdländische Wald-und Parkbäume (Dritter Band). Paul Parey, Berlin, 1939.
  5.  Zhiduan Chen, Jianhua Li: Phylogenetics and Biogeography of Alnus (Betulaceae) Inferred from Sequences of Nuclear Ribosomal DNA ITS Region. In: Chicago Journals - International Journal of Plant Sciences. 165 (2), University of Chicago Press, Chicago 2004, S. 325-335.
  6. 6,0 6,1 Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.

Lategorie:Laubbäume


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