Arbeitslosigkeit und Epiphanios von Salamis: Unterschied zwischen den Seiten

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In einem gesunden sozialen Organismus kann es so etwas wie '''Arbeitslosigkeit''' eigentlich nicht geben:
[[Datei:Epiphanius-Kosovo.jpg|thumb|Epiphanios von Salamis (Fresko im [[Wikipedia:Kloster Gračanica|Kloster Gračanica]])]]


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'''Epiphanios von Salamis''' ([[lat.]] ''Epiphanius''; * um 315 in Besanduk bei [[Wikipedia:Bet Guwrin|Eleutheropolis]] (heute: Bet Guvrin, Israel) in [[Wikipedia:Judäa|Judäa]]; † [[Wikipedia:12. April|12. April]] [[Wikipedia:403|403]]) war [[Wikipedia:Bischof|Bischof]] von Konstantia ([[Wikipedia:Salamis (Zypern)|Salamis]]) auf [[Wikipedia:Zypern|Zypern]].
"Arbeitslosigkeit! Menschen können nicht Arbeit finden! Sie muss aber doch da sein.  Denn die  Menschen sind da.  Und es kann im gesunden  sozialen Organismus  die Arbeit,  die nicht getan werden kann, nicht eine überflüssige  sein, sondern  sie muss irgendwo fehlen. Soviel Arbeitslosigkeit, soviel Mangel. Das spricht aber deutlich dafür, dass Arbeitslosigkeit nur in der
allgemeinen Gesundung der wirtschaftlichen Institutionen ihr Gegengewicht finden  kann.
Das chaotische Zusammenwirken von Politik, Geistesleben und Wirtschaft untergräbt diese Gesundung." {{Lit|{{G|036|33}}}}
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Die [[Soziale Dreigliederung]] ist eine gesunde Form, zu der die Entwicklung hingehen muss.
== Leben ==
Epiphanios stammte aus Eleutheropolis ([[Wikipedia:Bet Guvrin|Bet Guvrin]]) im Süden [[Wikipedia:Palästina (Region)|Palästinas]], wo es einzelne jüdische Gemeinden gab. Gelegentlich wurde behauptet, er sei selbst [[Judentum|jüdischer]] Herkunft gewesen; echte Belege hierfür gibt es jedoch nicht.<ref>[[Wikipedia:Günter Stemberger|Günter Stemberger]]: ''Juden und Christen im spätantiken Palästina.'' Hans-Lietzmann-Vorlesungen, Heft 9, De Gruyter, Berlin 2007, S. 10.</ref> Er verbrachte in seiner Jugend einige Zeit bei frühchristlichen [[Wikipedia:Mönchtum|Mönchen]] in [[Ägypten]] und stiftete 335 als junger Mann in der Nähe von Eleutheropolis selbst ein [[Wikipedia:Kloster|Kloster]], das er nach seiner Weihe zum [[Wikipedia:Presbyter|Presbyter]] durch den Bischof von Eleutheropolis über 30 Jahre leitete.


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Er wurde 367 zum Bischof von Konstantia (Salamis) auf Zypern gewählt und förderte auch dort das Mönchtum.
"Es  wird hier nicht etwa behauptet,  durch dieses  oder jenes
theoretisch  erdachtes  Rezept  könne  der  Arbeitslosigkeit  entgegengewirkt werden. Das wäre utopistisch gedacht. Es ist gemeint,  dass im lebendigen Wirken von [[Assoziationen]],  die aus den  Bedürfnissen  der  Wirtschaft  selbst  hervorgehen,  eine Denkart sich entwickeln kann, die gesunde Zustände zur Folge hat. Erst in einem Wirtschaftsleben, das sich so entwickelt, kann
auch eine gesunde Politik sich entfalten." {{Lit|{{G|036|31}}}}
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== Beschäftigungszwang ==
Epiphanios sah [[Origenes]] als Urheber aller [[Häresie]], besonders des [[Arianismus]], und bekämpfte ihn erbittert „in allen Sprachen der Welt“, wie [[Wikipedia:Rufinus von Aquileia|Rufinus]] von ihm sagt (zitiert nach BBKL, s. Weblinks), denn er war des Griechischen, Syrischen, Hebräischen, Koptischen und Lateinischen kundig. Epiphanios wurde zum Haupturheber des ersten [[Origenes#Wirkung und die origenistischen Streitigkeiten|origenistischen Streits]]. Er nahm an der [[Konzil|Synode]] von [[Wikipedia:Antiochia|Antiochia]] (378) und dann an jener in [[Wikipedia:Synode von Rom (382)|Rom (382)]] teil. Im Jahr 394 kam er nach [[Wikipedia:Jerusalem|Jerusalem]] und predigte in der [[Wikipedia:Grabeskirche|Grabeskirche]] (Auferstehungskirche) gegen die Anhänger des Origenes. In einem Brief von 394, der die Irrtümer des Origenes behandelt, betont er die irdische Existenz des [[Garten Eden|Paradieses]], wie auch im [[Wikipedia:Ancoratus|Ancoratus]]. Hier behandelt er auch die Geographie der Vier Ströme des Paradieses. Den [[Gihon|Gihon]] etwa setzt er mit dem [[Wikipedia:Nil|Nil]] gleich. Er fließe vom Paradies nach Äthiopien und Ägypten, um schließlich ins Mittelmeer zu münden<ref>Alessandro Scafi: ''Mapping Paradise. A history of heaven on earth.'' British Library, London 2006, S. 40.</ref>.


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Die Auseinandersetzung mit Origenes und seinen Anhängern beschäftigte Epiphanios bis zu seinem Ende. Im Winter 402 forderte [[Wikipedia:Theophilos von Alexandria|Theophilos von Alexandria]] Epiphanios dazu auf, nach [[Wikipedia:Konstantinopel|Konstantinopel]] zu reisen, weil [[Wikipedia:Johannes Chrysostomos|Johannes Chrysostomos]], Bischof von Konstantinopel, Anhängern des Origenes Zuflucht gewährt hatte. Epiphanios sollte den angeblichen Origenismus des Johannes Chrysostomos bekämpfen. In dieser letzten Auseinandersetzung blieb er aber zu Lebzeiten erfolglos: Epiphanios starb im folgenden Jahr auf See bei der Rückreise von Konstantinopel nach Zypern noch vor der Verurteilung des Chrysostomos.
"Das scheint ein sehr probates Mittel zu sein, um gesellschaftliche Schäden abzuwenden: den Leuten Beschäftigung zu geben. Aber es ist ein sehr gefährliches Mittel, den Leuten Beschäftigung um jeden Preis zu geben, so lange man nicht die Art der Beschäftigung in produktive und unproduktive Beschäftigung unterscheidet. Solange man diese Unterscheidung zwischen produktiver und unproduktiver Beschäftigung nicht macht, ist dies sogar ein furchtbares Mittel in seiner Wirkung auf die Gesellschaft. Denken Sie sich den radikalen Fall: Jemand wollte, weil in einer bestimmten Gegend, wo durch Erfindung einer neuen Maschine eine Anzahl Personen brotlos geworden sind, diesen Leuten schnell Arbeit und Brot verschaffen. Er erfindet einen Artikel, wo er wertlose Abfallprodukte für Toilettengegenstände verwendet. Die Leute können dann etwas verdienen und sich Brot kaufen. - Das ist aber nur ein Mittel, um die Armut von einer Seite auf die andere umzulegen, denn es wird gar nichts produziert auf diese Weise, gar nichts hervorgebracht." {{Lit|{{G|101|121}}}}
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== Werke ==
"Dadurch,  dass  Sie  einen  Menschen  zu  einer  Arbeit  zwingen  und  ihm  eine  Entlohnung dafür  verschaffen,  dadurch  schaffen  Sie  kein  Heil  für  die
Menschheit." {{Lit|{{G|056|249}}}}
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Als seine früheste Schrift gilt ''Ancoratus'' („Der Festgeankerte“) von 374, eine Polemik gegen Origenes und den Arianismus. Unter seinen Schriften ist die wichtigste sein 374–377 in [[Griechische Sprache|griechischer Sprache]] geschriebenes '''Panárion''' ({{ELSalt|Πανάριον}}, abgeleitet aus [[lat.]] ''Panarium'' „Brotkorb“), die „Hausapotheke gegen die Schlangenbisse der Häresie“. Im 16. Jahrhundert wurde es unter dem Titel ''Adversus Haereses'' ([[lat.]] „Gegen Ketzereien“) ins [[Latein]]ische übersetzt. Das Panarion ist ein Verzeichnis 80 „häretischer“ Lehren, zu denen Epiphanios allerdings auch nichtchristliche philosophische und religiöse Strömungen oder Parteiungen wie die [[Stoa]] oder die [[Sadduzäer]] rechnet. 382 schrieb er in Konstantinopel ein Buch über die biblischen Maße und Gewichte (''De mensuris et ponderibus'').
"Es  kommt  nicht  darauf  an, diesem  oder
jenem  Arbeit  zu  geben,  sondern  darauf,  was  für  Arbeit
geleistet  wird,  eben  Arbeit,  die  Bedürfnis  ist für  die Gesamtheit.  Wenn  wir  die  Sache  so  ansehen,  dann  zeigt  sich
uns  klar,  dass  dasjenige,  was  für  unsere Arbeit  in Zukunft
zum Impuls werden muss, was in unseren Beruf aufgenommen werden muss, die aus wirklicher Weisheit fließende Zusammengehörigkeitsempfindung  mit  menschlichen Gruppen sein  muss,  das  lebendige  soziale  Gefühl,  dasjenige,  was  in jeder Menschenseele Platz greifen muss. Nicht die abstrakte
Liebe, nicht  diejenige Liebe,  die bloß  von  Liebe redet und
bloß so weit sieht,  wie ihre Nase geht, sondern nur die von
Erkenntnis  durchleuchtete  Liebe  kann  eine  Besserung  der
Verhältnisse der Menschen herbeiführen." {{Lit|{{G|056|249}}}}
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==  Von der Leibeigenschaft in die Lohnsklaverei ==
Ausgaben:
* Epiphanius: ''Ancoratus und Panárion.'' Bd 1 u 2, hrsg. v. Karl Holl. Hinrichs, Leipzig 1915/22; Bd. 3, hrsg. v. Hans Lietzmann. Hinrichs, Leipzig 1933.
* The Panarion of Epiphanius of Salamis. Book I. (Sects 1-46) (Nag Hammadi Studies 35). Translated by Frank Williams. Brill, Leiden 1987, ISBN 90-04-07926-2.
* The Panarion of Epiphanius of Salamis. Books II and III (Sects 47-80, De Fide). Translated by Frank Williams. Brill, Leiden 1994, ISBN 90-04-09898-4.
* ''Über die zwölf Steine im hohepriesterlichen Brustschild (De duodecim gemmis rationalis).'' Nach dem Codex Vaticanus Borgianus Armenus 31 herausgegeben und übersetzt von Felix Albrecht und Arthur Manukyan (Gorgias Eastern Christian Studies 37), Gorgias Press, Piscataway 2014, ISBN 978-1-4632-0279-8.


Solange es nicht zu einer Trennung von Lohn und Arbeit kommt, bleibt die Gesellschaft eine Gesellschaft der Lohnsklaverei. Wilhelm Ernst Barkhoff  (Intitiator der [[GLS|GLS-Bank]]) schreibt dazu folgendes:
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Epiphanios von Salamis}}
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"1. Die Angst vor der konkreten Freiheit - die Angst vor freien Menschen


Die Arbeitslosigkeit ist die konsequente Fortführung der Sklavenbefreiung, die 1826, als in Schleswig-Holstein die letzten Reste der Leibeigenschaft aufgehoben wurden, für Deutschland abgeschlossen schien. Damals wollten aber die Herren die Sklaven nicht entlassen, sie wollten nach wie vor ihre Dienste. Deshalb ließen sie sie gar nicht frei, sondern kauften ihre Arbeit und ihre Gedanken. Eigenartigerweise erdachten Arbeitgeber, Arbeiter und Angestellte gemeinsam ein System von Weisungsbefugnis und Gehorsam, das in seiner gedanklichen Strenge sehr viel härter und konsequenter Abhängigkeit praktizierte, als dies vorher in den Zeiten der Sklavereioder Leibeigenschaft der Fall war. Die Herren wollten die Sklaven nicht entlassen, sie wollten nach wie vor ihre Dienste. Die Leibeigenen wollten nicht ihr eigenes Tun bestimmen, sie wollten nach wie vor dienen. Der Gedanke, dass Arbeit käuflich sei - ja, dass es menschenunwürdig sei zu arbeiten, ohne dafür bezahlt zu werden -, wurde so selbstverständlich, dass er gar nicht mehr reflektiert wurde, und dadurch, weil er bis zum äußersten konsequent durchgedacht und durchpraktiziert worden ist, entstand ein System geistiger, rechtlicher und wirtschaftlicher Abhängigkeit, demgegenüber Sklaverei - wenn man von ihren brutalen Erscheinungsformen absieht - noch als freiheitlich angesehen werden muss.  
== Literatur ==
* Laurent Leidwanger: ''Épiphane de Salamine.'' In: Richard Goulet (Hrsg.): ''Dictionnaire des philosophes antiques''. Band 3, CNRS Éditions, Paris 2000, ISBN 2-271-05748-5, S. 184–187
* {{RE|VI,1|193|194|Epiphanios 3|[[Wikipedia:Adolf Jülicher|Adolf Jülicher]]|RE:Epiphanios 3}}       
* ''Gesamtindex zu Epiphanius Ancoratus, Panarion Haeresium und De fide''. Hrsg. von [[Wikipedia:Christoph Markschies|Christoph Markschies]], bearb. von Arnd Rattmann. De Gruyter, Berlin 2004, ISBN 3-11-017904-0.
* {{BBKL|archiveurl=https://web.archive.org/web/20070629022454/http://www.bautz.de/bbkl/e/epiphanius_v_s.shtml |band=1|spalten=1521-1522|autor=Friedrich Wilhelm Bautz|artikel=Epiphanius von Salamis}}
* Gabriel Rabo, Felix Albrecht: ''„Über die Auferstehung“. Ein syrisches Exzerpt der Schrift des Epiphanius von Salamis De Duodecim gemmis.'' In: ''Oriens Christianus.'' Bd. 96, Wiesbaden 2012, S. 1-7, Erschienen Mai 2014.


Heute arbeiten und denken 94% der arbeitenden Bevölkerung weisungsgebunden. Weisungsgebundenheit ist für die Arbeit das einzige allgemeinverbindliche Kriterium, gegen das niemand ungestraft verstoßen kann. Ein Verstoß gegen dieses Prinzip ist immer ein Kündigungsgrund. Die Weisungsgebundenheit und das Bewusstsein davon, dass dies ein unumstößliches Prinzip ist, ist so stark, dass die Arbeitnehmer es für selbstverständlich halten, dass ihnen ihre Arbeit von Refa-Leuten nach Millimetern und Sekunden vorgeschrieben wird.
== Weblinks ==
 
Die Debatte unter den Betroffenen geht gar nicht um die Freiheit der Arbeit, sondern lediglich um die Höhe des Lohnes. Das Arbeit bezahlt werden muss, ist im Begriff der Arbeit so festgeschrieben, dass die überwiegende Mehrheit die Arbeit im Haushalt selbstverständlich auch bezahlen möchte, wenn sie nur denken könnte, dass dafür genügend Geld vorhanden wäre. Das sogenannte <<ehrenamtliche>> Tätigkeit töricht und suspekt ist und immer mehr Verdächtigungen ausgesetzt wird, weil sie nicht weisungsgebunden und unentgeltlich, das heißt nicht gekauft und deshalb nicht berechenbar ist, ist bei dieser Denkweise selbstverständlich."<ref>Arbeitslosigkeit – Freiheit zur Arbeit, in: Arbeitslosigkeit – Ursachen und Auswege, Verlag Freies Geistesleben 1984, S. 130-131</ref>
</div>
 
== Siehe auch ==
[[Soziale Dreigliederung]], [[Arbeitszeitverkürzung]], [[Ehernes Lohngesetz]], [[Arbeit]], [[Kapital]]


== Einzelnachweise ==
* {{DNB-Portal|118682229}}
* {{Hl-Lex|b|Epiphanios_von_Konstantia.html|Epiphanios von Konstantia}}
* [http://www.newadvent.org/cathen/13393b.htm Eintrag] in der [[Wikipedia:Catholic Encyclopedia|New Advent: Catholic Encyclopedia online]]
<!--* [http://www.documentacatholicaomnia.eu/30_20_0320-0403-_Epiphanius_Salaminis_Episcopus.html Epiphanius Salaminis Episcopus Excerpta] aus Mignes [[Patrologia graeca]]-->
* [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel2316.htm Anakephalaiosis (Auszug aus dem Panarion)] in der [[Wikipedia:Bibliothek der Kirchenväter#Bibliothek der Kirchenväter im Internet|Bibliothek der Kirchenväter]] (deutsch)


<references />
* [http://www.masseiana.org/panarion_bk1.htm#First_ Vollständige englische Übersetzung des Panarion]


== Literatur  ==
* Gabriel Rabo und Felix Albrecht: ''„Über die Auferstehung“. Ein syrisches Exzerpt der Schrift des Epiphanius von Salamis „De Duodecim gemmis“.'' In: ''Oriens Christianus'', Bd. 96, Wiesbaden 2012, S. 1-7. Erschienen Mai 2014.
#Rudolf Steiner: ''Der Goetheanumgedanke inmitten der Kulturkrisis der Gegenwart'', [[GA 36]] (1961), ISBN 3-7274-0360-8 {{Vorträge1|35}}
#Rudolf Steiner: ''Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole'', [[GA 101]] (1992), ISBN 3-7274-1010-8 {{Vorträge|101}}
#Rudolf Steiner: ''Die Erkenntnis der Seele und des Geistes'', [[GA 56]] (1985), ISBN 3-7274-0560-0 {{Vorträge|056}}
#''Arbeitslosigkeit – Ursachen und Auswege'', Verlag Freies Geistesleben 1984
#Michael Heinen-Anders: ''Aus anthroposophischen Zusammenhängen'', BOD, Norderstedt 2010


{{GA}}
== Einzelnachwise ==
<references/>


== Weblinks ==
{{Normdaten|TYP=p|GND=118682229|LCCN=n/82/39938|VIAF=13651211}}
* [http://www.dreigliederung.de/arbeitslosigkeit/essays.html Essays zur Arbeitslosigkeit im Institut für soziale Dreigliederung]


[[Kategorie:Soziales Leben]]
{{SORTIERUNG:Epiphanios}}
[[Kategorie:Heiliger]]
[[Kategorie:Bischof]]
[[Kategorie:Theologe (Christentum)]]
[[Kategorie:Kirchenvater]]
[[Kategorie:Grieche (Antike)]]
[[Kategorie:Geboren im 4. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Gestorben 403]]
[[Kategorie:Mann]]
{{Wikipedia}}

Version vom 16. Juni 2022, 21:26 Uhr

Epiphanios von Salamis (Fresko im Kloster Gračanica)

Epiphanios von Salamis (lat. Epiphanius; * um 315 in Besanduk bei Eleutheropolis (heute: Bet Guvrin, Israel) in Judäa; † 12. April 403) war Bischof von Konstantia (Salamis) auf Zypern.

Leben

Epiphanios stammte aus Eleutheropolis (Bet Guvrin) im Süden Palästinas, wo es einzelne jüdische Gemeinden gab. Gelegentlich wurde behauptet, er sei selbst jüdischer Herkunft gewesen; echte Belege hierfür gibt es jedoch nicht.[1] Er verbrachte in seiner Jugend einige Zeit bei frühchristlichen Mönchen in Ägypten und stiftete 335 als junger Mann in der Nähe von Eleutheropolis selbst ein Kloster, das er nach seiner Weihe zum Presbyter durch den Bischof von Eleutheropolis über 30 Jahre leitete.

Er wurde 367 zum Bischof von Konstantia (Salamis) auf Zypern gewählt und förderte auch dort das Mönchtum.

Epiphanios sah Origenes als Urheber aller Häresie, besonders des Arianismus, und bekämpfte ihn erbittert „in allen Sprachen der Welt“, wie Rufinus von ihm sagt (zitiert nach BBKL, s. Weblinks), denn er war des Griechischen, Syrischen, Hebräischen, Koptischen und Lateinischen kundig. Epiphanios wurde zum Haupturheber des ersten origenistischen Streits. Er nahm an der Synode von Antiochia (378) und dann an jener in Rom (382) teil. Im Jahr 394 kam er nach Jerusalem und predigte in der Grabeskirche (Auferstehungskirche) gegen die Anhänger des Origenes. In einem Brief von 394, der die Irrtümer des Origenes behandelt, betont er die irdische Existenz des Paradieses, wie auch im Ancoratus. Hier behandelt er auch die Geographie der Vier Ströme des Paradieses. Den Gihon etwa setzt er mit dem Nil gleich. Er fließe vom Paradies nach Äthiopien und Ägypten, um schließlich ins Mittelmeer zu münden[2].

Die Auseinandersetzung mit Origenes und seinen Anhängern beschäftigte Epiphanios bis zu seinem Ende. Im Winter 402 forderte Theophilos von Alexandria Epiphanios dazu auf, nach Konstantinopel zu reisen, weil Johannes Chrysostomos, Bischof von Konstantinopel, Anhängern des Origenes Zuflucht gewährt hatte. Epiphanios sollte den angeblichen Origenismus des Johannes Chrysostomos bekämpfen. In dieser letzten Auseinandersetzung blieb er aber zu Lebzeiten erfolglos: Epiphanios starb im folgenden Jahr auf See bei der Rückreise von Konstantinopel nach Zypern noch vor der Verurteilung des Chrysostomos.

Werke

Als seine früheste Schrift gilt Ancoratus („Der Festgeankerte“) von 374, eine Polemik gegen Origenes und den Arianismus. Unter seinen Schriften ist die wichtigste sein 374–377 in griechischer Sprache geschriebenes Panárion (griech. Πανάριον, abgeleitet aus lat. Panarium „Brotkorb“), die „Hausapotheke gegen die Schlangenbisse der Häresie“. Im 16. Jahrhundert wurde es unter dem Titel Adversus Haereses (lat. „Gegen Ketzereien“) ins Lateinische übersetzt. Das Panarion ist ein Verzeichnis 80 „häretischer“ Lehren, zu denen Epiphanios allerdings auch nichtchristliche philosophische und religiöse Strömungen oder Parteiungen wie die Stoa oder die Sadduzäer rechnet. 382 schrieb er in Konstantinopel ein Buch über die biblischen Maße und Gewichte (De mensuris et ponderibus).

Ausgaben:

  • Epiphanius: Ancoratus und Panárion. Bd 1 u 2, hrsg. v. Karl Holl. Hinrichs, Leipzig 1915/22; Bd. 3, hrsg. v. Hans Lietzmann. Hinrichs, Leipzig 1933.
  • The Panarion of Epiphanius of Salamis. Book I. (Sects 1-46) (Nag Hammadi Studies 35). Translated by Frank Williams. Brill, Leiden 1987, ISBN 90-04-07926-2.
  • The Panarion of Epiphanius of Salamis. Books II and III (Sects 47-80, De Fide). Translated by Frank Williams. Brill, Leiden 1994, ISBN 90-04-09898-4.
  • Über die zwölf Steine im hohepriesterlichen Brustschild (De duodecim gemmis rationalis). Nach dem Codex Vaticanus Borgianus Armenus 31 herausgegeben und übersetzt von Felix Albrecht und Arthur Manukyan (Gorgias Eastern Christian Studies 37), Gorgias Press, Piscataway 2014, ISBN 978-1-4632-0279-8.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

  • Gabriel Rabo und Felix Albrecht: „Über die Auferstehung“. Ein syrisches Exzerpt der Schrift des Epiphanius von Salamis „De Duodecim gemmis“. In: Oriens Christianus, Bd. 96, Wiesbaden 2012, S. 1-7. Erschienen Mai 2014.

Einzelnachwise

  1. Günter Stemberger: Juden und Christen im spätantiken Palästina. Hans-Lietzmann-Vorlesungen, Heft 9, De Gruyter, Berlin 2007, S. 10.
  2. Alessandro Scafi: Mapping Paradise. A history of heaven on earth. British Library, London 2006, S. 40.
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