Transhumanismus und Käfer: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
imported>Joachim Stiller
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
Der '''Transhumanismus''' (von [[lat.]] ''trans'' „über, jenseits hinaus“ und ''humanus'' „menschlich“) ist eine vorwiegend im [[angelsächsisch]]en Raum verbreitete [[Philosophie|philosophisch]]-[[Weltanschauung|weltanschauliche]] Strömung, welche die [[physisch]]en und [[intellektuell]]en [[Fähigkeiten]] mittels modernster [[Technologie]] erweitern will. Den Grundgedanken des Transhumanismus hat der britische [[Biologe]], [[Philosoph]] und [[Eugenik]]er [[Julian Huxley]] (1887-1975) bereits im gleichnamigen Kapitel seines [[1957]] erschienenen Buches ''New Bottles for New Wine'' formuliert: „Vielleicht dient der ''Transhumanismus'' dazu: Mensch, der Mensch bleibt, aber sich selbst überwindet, durch Verwirklichung neuer Möglichkeiten von seiner und für seine menschliche Natur.“<ref>„Perhaps
{{Dieser Artikel|behandelt die Insektenordnung der '''Käfer'''. Andere Bedeutungen sind unter [[Käfer (Begriffsklärung)]] zu finden.}}
transhumanism will serve: man remaining man, but transcending himself, by realizing new possibilities of and for his human nature.“ ([[Julian Huxley]]: ''New Bottles for New Wine'', Chatto & Windus, London 1957, p. 17 [https://archive.org/details/NewBottlesForNewWine archive.org])</ref>
{{Taxobox
| Taxon_Name      = Käfer
| Taxon_WissName  = Coleoptera
| Taxon_Rang      = Ordnung
| Taxon_Autor      = [[Carl von Linné|Linnaeus]], 1758
| Taxon2_Name      = Neuflügler
| Taxon2_WissName  = Neoptera
| Taxon2_Rang      = Überordnung
| Taxon3_Name      = Fluginsekten
| Taxon3_WissName  = Pterygota
| Taxon3_Rang      = Unterklasse
| Taxon4_Name      = Insekten
| Taxon4_WissName  = Insecta
| Taxon4_Rang      = Klasse
| Taxon5_Name      = Sechsfüßer
| Taxon5_WissName  = Hexapoda
| Taxon5_Rang      = Überklasse
| Taxon6_Name      = Gliederfüßer
| Taxon6_WissName  = Arthropoda
| Taxon6_Rang      = Stamm
| Bild            = Anoplotrupes.stercorosus.jpg
| Bildbeschreibung = [[Waldmistkäfer]] (''Anoplotrupes stercorosus'')
| Subtaxa_Rang = Unterordnung
| Subtaxa = *[[Archostemata]]
* [[Myxophaga]]
* [[Adephaga]]
* [[Polyphaga]]
Familien siehe [[Systematik der Käfer]]
}}


Die Urspünge dieses bedingungslosen [[Fortschritt]]soptimismus werden vorallem im [[Renaissance-Humanismus]] und in der Epoche der [[Aufklärung]] gesehen und der damit verbundenen [[Ethik|ethischen]] Verpflichtung, dass der [[Mensch]] bzw. die [[Menschheit]] ihre weitere [[Entwicklung]] ganz bewusst selbst in die Hand nehmen solle und dies durch schon oder zumindest sehr bald bereitstehenden technischen Möglichkeiten auch könne.<ref name="Bostrom 2005">{{Literatur |Autor=Nick Bostrom |Titel=A history of transhumanist thought |Sammelwerk=Journal of Evolution and Technology |Band=14 |Nummer=1 |Verlag=Institute for Ethics and Emerging Technologies |Datum=2005-04 |Sprache=en |ISSN=1541-0099 |Online=[http://jetpress.org/volume14/bostrom.pdf pdf] |Abruf=2019-07-07}}</ref>
Die '''Käfer''' (Coleoptera) sind mit über 350.000 beschriebenen [[Art (Biologie)|Arten]] in 179&nbsp;[[Familie (Biologie)|Familien]] die weltweit größte [[Ordnung (Biologie)|Ordnung]] aus der [[Klasse (Biologie)|Klasse]] der [[Insekten]] – noch immer werden jährlich hunderte neue Arten beschrieben. Sie sind auf allen Kontinenten außer in der [[Antarktika|Antarktis]] verbreitet; in [[Mitteleuropa]] kommen rund 8000&nbsp;Arten vor. Die bislang ältesten Funde [[fossil]]er Käfer stammen aus dem [[Perm (Geologie)|Perm]] und sind etwa 265&nbsp;Millionen Jahre alt.


[[Rudolf Steiner]] hat darauf hingewiesen, dass eine solche „Zusammenschmiedung des Menschenwesens und des maschinellen Wesens“ nicht nur kommen wird, sondern kommen ''muss'' und im Sinn der [[Erdentwicklung]] liegt. Entscheidend wird aber sein, aus welcher [[Ethik|ethischen Haltung]] dies geschieht.
Der Körperbau der Käfer unterscheidet sich von dem anderer Insekten, da die augenscheinliche dreiteilige Gliederung nicht dem Kopf, der Brust und dem Hinterleib entspricht, sondern der zweite Abschnitt nur aus dem [[Prothorax]] besteht, von dem auf der Körperoberseite nur der [[Halsschild]] sichtbar ist. Die übrigen beiden Abschnitte der Brust bilden mit dem Hinterleib eine Einheit und werden vom [[Sklerotin|sklerotisierten]] ersten Flügelpaar, den [[Deckflügel]]n, überdeckt.


{{GZ|An solchen Stellen ist der Wille dazu vorhanden, die Menschenkraft
Mit etwa 170&nbsp;Millimetern Länge ist der [[Riesenbockkäfer]] (''Titanus giganteus'') aus [[Brasilien]] die größte Käferart; die [[Goliathkäfer]] zählen mit etwa 100&nbsp;Gramm Gewicht zu den schwersten Insekten überhaupt. In Europa schwankt die Größe der Käfer zwischen ungefähr 0,5 und 75&nbsp;Millimetern, der größte mitteleuropäische Käfer ist der [[Hirschkäfer]] (''Lucanus cervus'').
zusammenzuspannen mit Maschinenkraft. Diese Dinge dürfen nicht
so behandelt werden, als ob man sie bekämpfen müßte. Das ist eine
ganz falsche Anschauung. Diese Dinge werden nicht ausbleiben, sie
werden kommen. Es handelt sich nur darum, ob sie im weltgeschichtliehen
Verlaufe von solchen Menschen in Szene gesetzt werden, die
mit den großen Zielen des Erdenwerdens in selbstloser Weise vertraut
sind und zum Heil der Menschen diese Dinge formen, oder ob
sie in Szene gesetzt werden von jenen Menschengruppen, die nur
im egoistischen oder im gruppenegoistischen Sinne diese Dinge ausnützen.
Darum handelt es sich. Nicht auf das Was kommt es in diesem
Falle an, das Was kommt sicher; auf das Wie kommt es an, wie man
die Dinge in Angriff nimmt. Denn das Was liegt einfach im Sinne der
Erdenentwickelung. Die Zusammenschmiedung des Menschenwesens
mit dem maschinellen Wesen, das wird für den Rest der Erdenentwickelung
ein großes, bedeutsames Problem sein.


Ich habe vollbedacht öfter jetzt darauf aufmerksam gemacht, auch
== Etymologie ==
in öffentlichen Vorträgen, daß das Bewußtsein des Menschen zusammenhängt
Das Wort ''Käfer'' hat germanische Sprachwurzeln. Bereits im 9.&nbsp;Jahrhundert findet sich das Wort ''cheuur'', im 10.&nbsp;Jahrhundert ''chefuar'', ein Jahrhundert später finden sich die Ausdrücke ''cheuove'', ''cheuer'' und ''keuir''. Sie bezeichneten jedoch nicht Käfer, sondern Heuschrecken. Aus dem 13.&nbsp;Jahrhundert ist das Wort ''kever'' belegt, wortverwandt mit ''Kiefer''. Beide Wörter sind von einer Wortwurzel mit der Bedeutung „kauen, nagen“ abgeleitet. Erst in den folgenden Jahrhunderten vollzog sich der Bedeutungswandel des Wortes ''kefer'' von „Heuschreckenlarve“ zu „Käfer“. Für die Käfer wurde von den Germanen auch das Wort ''webila'' benutzt. Im 11.&nbsp;Jahrhundert taucht das Wort ''wibil'', im darauffolgenden Jahrhundert ''wibel'' auf, was im Englischen in der Form ''weevil'' als Bezeichnung für die [[Rüsselkäfer]] sowie in mundartlichen Benennungen wie ''Perdswievel'' für Rosskäfer weiterlebt. Schon früh findet man Unterscheidungen wie ''scaernwifel'' und ''tordwifel'' für Mistkäfer, und im 15.&nbsp;Jahrhundert werden bereits verschiedene Käferfamilien sprachlich unterschieden.<ref name="Klausnitzer">Bernhard Klausnitzer: ''Wunderwelt der Käfer.'' Herder, Freiburg 1982, ISBN 3-451-19630-1.</ref>
mit abbauenden Kräften. Zweimal habe ich es in öffentlichen
Vorträgen in Basel gesagt: In unser Nervensystem hinein ersterben
wir. - Diese Kräfte, diese ersterbenden Kräfte, sie werden
immer mächtiger und mächtiger werden. Und es wird die Verbindung
hergestellt werden zwischen den im Menschen ersterbenden Kräften,
die verwandt sind mit elektrischen, magnetischen Kräften und den
äußeren Maschinenkräften. Der Mensch wird gewissermaßen seine
Intentionen, seine Gedanken hineinleiten können in die Maschinenkräfte.
Noch unentdeckte Kräfte in der Menschennatur werden entdeckt
werden, solche Kräfte, welche auf die äußeren elektrischen und
magnetischen Kräfte wirken.


Das ist das eine Problem: das Zusammenführen des Menschen mit
Die wissenschaftliche Bezeichnung Coleoptera kommt aus dem Altgriechischen. Mit κολεός (''koleos'') wurde die lederne Hülle bezeichnet, in die das Schwert gesteckt wurde, und mit πτερόν (''pteron'') der Flügel. Die ledrig anmutenden Deckflügel der Käfer, welche die Hinterflügel teilweise umhüllen, führten zu der Namensgebung.
dem Mechanismus, das immer mehr und mehr um sich greifen muß in
 
der Zukunft.|178|218f}}
== Merkmale der Käfer ==
[[Datei:Nicrophorus humator01.jpg|mini|Die Dreiteilung des Körpers ist beim [[Schwarzer Totengräber|Schwarzen Totengräber]] gut zu erkennen]]
 
Die Körperform der [[Imago (Zoologie)|Imagines]] ist sehr vielfältig und variiert von sehr langen und schlanken bis zu gedrungenen, kurzen Arten. Es gibt dabei sehr flache bis stark kugelig geformte Körper. Die Körperform stellt eine Anpassung an die Lebensweise der jeweiligen Art dar. So sind Käfer, die unter loser Rinde leben, immer flach; im Wasser lebende Arten, insbesondere schnelle Schwimmer, haben eine Stromlinienform; kletternde Käfer, deren [[Fluchtverhalten]] darin besteht, sich bei Gefahr fallen zu lassen, sind kugelig. Die Strukturierung der Körperoberflächen ist ebenfalls sehr unterschiedlich. Die Bandbreite reicht von glatten und glänzenden bis hin zu stark strukturierten Oberflächen mit Runzeln, Gruben, Rillen und Höckern. Ein entscheidender Evolutionsfaktor für die Ausbildung der Körperform ist, insbesondere bei bizarr geformten Arten, die Funktion der [[Tarnung (Biologie)|Tarnung]] vor Fressfeinden.
 
Der Körperbau der Käfer folgt dem grundsätzlichen Bau der Insekten. Der Körper besteht aus drei Abschnitten: [[Kopf]] (Caput), Brust ([[Thorax (Gliederfüßer)|Thorax]]) und Hinterleib ([[Abdomen (Gliederfüßer)|Abdomen]]). Die sichtbare Gliederung entspricht bei den Käfern aber nicht Kopf, Brust und Hinterleib. Der zweite sichtbare Abschnitt besteht nur aus dem ersten Segment der Brust, das zweite und dritte Segment bilden mit dem Hinterleib eine Einheit, die von den [[Deckflügel]]n (Elytren) überdeckt ist. Die Elytren sind das erste, stark sklerotisierte [[Flügel (Insekt)|Flügelpaar]], das das zweite Flügelpaar schützt. Bauchseits ragen die hinteren Teile der Brust über die ersten Hinterleibssegmente hinaus, so dass auch hier das zweite und dritte Brustsegment zusammen mit dem Hinterleib eine optische Einheit bildet. Käfer haben, bis auf wenige Ausnahmen, ein stark sklerotisiertes [[Exoskelett|Außenskelett]] unter Beteiligung von [[Chitin]]. Als Extremitäten besitzen sie wie alle Insekten sechs Beine und zwei, bei den einzelnen Arten allerdings sehr unterschiedlich gestaltete, [[Fühler (Biologie)|Fühler]]. Käfer gehören zu den Insekten mit kauenden [[Mundwerkzeuge]]n. Wie alle Insekten haben sie ein [[Strickleiternervensystem]], das jedoch dahingehend abgewandelt ist, dass sich im Hinterleib keine [[Ganglion (Nervensystem)|Ganglien]] mehr befinden. Das Blutgefäßsystem ist offen und besitzt ein Röhren[[herz]]. Der einfache Verdauungstrakt mit den [[Malpighische Gefäße|Malpighischen Gefäßen]] und das [[Trachee (Wirbellose)|Tracheensystem]] für die [[Atmung]] entsprechen ebenfalls dem allgemeinen Bauplan der Insekten. Es gibt aber wegen der durch die lange Evolutionszeit bedingten Vielfalt der Käfer in fast allen Bereichen der Käferanatomie Abweichungen von diesem Grundbauplan.
 
== Zu vielen weiteren Themen siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Käfer}}
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Käfer}}
* {{WikipediaDE|Käfer}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Bernard Durin: ''Käfer und andere Kerbtiere.'' 4., erweiterte Auflage. Schirmer/Mosel, München 2013, ISBN 978-3-8296-0631-8.
* Heinz Freude (Begr.), Bernhard Klausnitzer (Hrsg.): ''Die Käfer Mitteleuropas.'' Elsevier, München, ISBN 3-334-61035-7.
* Severa Harde: ''Der Kosmos Käferführer. Die mitteleuropäischen Käfer.'' Franckh-Kosmos, 2000, ISBN 3-440-06959-1.
* Bernhard Klausnitzer: ''Wunderwelt der Käfer.'' Herder, Freiburg 1981, ISBN 3-451-19630-1.
* Sigmund Schenkling: ''Erklärung der wissenschaftlichen Käfernamen aus Reitterʼs Fauna Germanica'', Stuttgart: K.G. Lutz, 1917, S. 5–35 ([http://www.zeno.org/nid/20008008019 online einsehbar])
* Edmund Reitter: ''Fauna Germanica – Die Käfer des deutschen Reiches.'' (= ''Digitale Bibliothek.'' Band 134). Neusatz und Faksimile der 5-bändigen Ausgabe. Stuttgart 1908–1916, Directmedia, Berlin 2006, ISBN 3-89853-534-7.
* Jiři Zahradnik, Irmgard Jung, Dieter Jung u.&nbsp;a.: ''Käfer Mittel- und Nordwesteuropas.'' Parey, 1985, ISBN 3-490-27118-1.


*Rudolf Steiner: ''Geistige Zusammenhänge in der Gestaltung des menschlichen Organismus'', [[GA 218]] (1992), ISBN 3-7274-2180-0 {{Vorträge|218}}
== Weblinks ==
 
{{Commonscat|Coleoptera|Käfer (Coleoptera)}}
{{GA}}
{{Wiktionary}}
* {{Biolib|1=library/authors/author_00208_de.html|2=Edmund Reitters „Fauna Germanica“, alle fünf Bände}}
* [http://www.coleo-net.de/coleo/index.htm Bestimmungstabellen]
* [http://www.koleopterologie.de/ www.koleopterologie.de] – Fotosammlung europäischer und vor allem mitteleuropäischer Käfer
* [http://www.kaefer-der-welt.de/ www.kaefer-der-welt.de] – Fotosammlung von Käfern der ganzen Welt
* [http://www.colkat.de/de/fhl/?w=1600&h=700 Verzeichnis der Käfer Deutschlands] Datenstand als Tabelle, Verbreitung in Deutschlandkarte
* [http://www.tolweb.org/coleoptera Tree of Life Webproject] (englisch)
* [http://www.kerbtier.de/ Die Käferfauna Deutschlands]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />


<references />
{{Normdaten|TYP=s|GND=4130263-1}}


[[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Weltanschauung]] [[Kategorie:Ethik]] [[Kategorie:Technik]]
{{SORTIERUNG:Kafer}}
[[Kategorie:Artikel mit Video]]
[[Kategorie:Insekten]]
[[Kategorie:Käfer|!]]
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 20. Mai 2022, 20:05 Uhr

Dieser Artikel behandelt die Insektenordnung der Käfer. Andere Bedeutungen sind unter Käfer (Begriffsklärung) zu finden.
Käfer

Waldmistkäfer (Anoplotrupes stercorosus)

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Überklasse: Sechsfüßer (Hexapoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Unterklasse: Fluginsekten (Pterygota)
Überordnung: Neuflügler (Neoptera)
Ordnung: Käfer
Coleoptera
Linnaeus, 1758
Unterordnungen

Familien siehe Systematik der Käfer

Die Käfer (Coleoptera) sind mit über 350.000 beschriebenen Arten in 179 Familien die weltweit größte Ordnung aus der Klasse der Insekten – noch immer werden jährlich hunderte neue Arten beschrieben. Sie sind auf allen Kontinenten außer in der Antarktis verbreitet; in Mitteleuropa kommen rund 8000 Arten vor. Die bislang ältesten Funde fossiler Käfer stammen aus dem Perm und sind etwa 265 Millionen Jahre alt.

Der Körperbau der Käfer unterscheidet sich von dem anderer Insekten, da die augenscheinliche dreiteilige Gliederung nicht dem Kopf, der Brust und dem Hinterleib entspricht, sondern der zweite Abschnitt nur aus dem Prothorax besteht, von dem auf der Körperoberseite nur der Halsschild sichtbar ist. Die übrigen beiden Abschnitte der Brust bilden mit dem Hinterleib eine Einheit und werden vom sklerotisierten ersten Flügelpaar, den Deckflügeln, überdeckt.

Mit etwa 170 Millimetern Länge ist der Riesenbockkäfer (Titanus giganteus) aus Brasilien die größte Käferart; die Goliathkäfer zählen mit etwa 100 Gramm Gewicht zu den schwersten Insekten überhaupt. In Europa schwankt die Größe der Käfer zwischen ungefähr 0,5 und 75 Millimetern, der größte mitteleuropäische Käfer ist der Hirschkäfer (Lucanus cervus).

Etymologie

Das Wort Käfer hat germanische Sprachwurzeln. Bereits im 9. Jahrhundert findet sich das Wort cheuur, im 10. Jahrhundert chefuar, ein Jahrhundert später finden sich die Ausdrücke cheuove, cheuer und keuir. Sie bezeichneten jedoch nicht Käfer, sondern Heuschrecken. Aus dem 13. Jahrhundert ist das Wort kever belegt, wortverwandt mit Kiefer. Beide Wörter sind von einer Wortwurzel mit der Bedeutung „kauen, nagen“ abgeleitet. Erst in den folgenden Jahrhunderten vollzog sich der Bedeutungswandel des Wortes kefer von „Heuschreckenlarve“ zu „Käfer“. Für die Käfer wurde von den Germanen auch das Wort webila benutzt. Im 11. Jahrhundert taucht das Wort wibil, im darauffolgenden Jahrhundert wibel auf, was im Englischen in der Form weevil als Bezeichnung für die Rüsselkäfer sowie in mundartlichen Benennungen wie Perdswievel für Rosskäfer weiterlebt. Schon früh findet man Unterscheidungen wie scaernwifel und tordwifel für Mistkäfer, und im 15. Jahrhundert werden bereits verschiedene Käferfamilien sprachlich unterschieden.[1]

Die wissenschaftliche Bezeichnung Coleoptera kommt aus dem Altgriechischen. Mit κολεός (koleos) wurde die lederne Hülle bezeichnet, in die das Schwert gesteckt wurde, und mit πτερόν (pteron) der Flügel. Die ledrig anmutenden Deckflügel der Käfer, welche die Hinterflügel teilweise umhüllen, führten zu der Namensgebung.

Merkmale der Käfer

Die Dreiteilung des Körpers ist beim Schwarzen Totengräber gut zu erkennen

Die Körperform der Imagines ist sehr vielfältig und variiert von sehr langen und schlanken bis zu gedrungenen, kurzen Arten. Es gibt dabei sehr flache bis stark kugelig geformte Körper. Die Körperform stellt eine Anpassung an die Lebensweise der jeweiligen Art dar. So sind Käfer, die unter loser Rinde leben, immer flach; im Wasser lebende Arten, insbesondere schnelle Schwimmer, haben eine Stromlinienform; kletternde Käfer, deren Fluchtverhalten darin besteht, sich bei Gefahr fallen zu lassen, sind kugelig. Die Strukturierung der Körperoberflächen ist ebenfalls sehr unterschiedlich. Die Bandbreite reicht von glatten und glänzenden bis hin zu stark strukturierten Oberflächen mit Runzeln, Gruben, Rillen und Höckern. Ein entscheidender Evolutionsfaktor für die Ausbildung der Körperform ist, insbesondere bei bizarr geformten Arten, die Funktion der Tarnung vor Fressfeinden.

Der Körperbau der Käfer folgt dem grundsätzlichen Bau der Insekten. Der Körper besteht aus drei Abschnitten: Kopf (Caput), Brust (Thorax) und Hinterleib (Abdomen). Die sichtbare Gliederung entspricht bei den Käfern aber nicht Kopf, Brust und Hinterleib. Der zweite sichtbare Abschnitt besteht nur aus dem ersten Segment der Brust, das zweite und dritte Segment bilden mit dem Hinterleib eine Einheit, die von den Deckflügeln (Elytren) überdeckt ist. Die Elytren sind das erste, stark sklerotisierte Flügelpaar, das das zweite Flügelpaar schützt. Bauchseits ragen die hinteren Teile der Brust über die ersten Hinterleibssegmente hinaus, so dass auch hier das zweite und dritte Brustsegment zusammen mit dem Hinterleib eine optische Einheit bildet. Käfer haben, bis auf wenige Ausnahmen, ein stark sklerotisiertes Außenskelett unter Beteiligung von Chitin. Als Extremitäten besitzen sie wie alle Insekten sechs Beine und zwei, bei den einzelnen Arten allerdings sehr unterschiedlich gestaltete, Fühler. Käfer gehören zu den Insekten mit kauenden Mundwerkzeugen. Wie alle Insekten haben sie ein Strickleiternervensystem, das jedoch dahingehend abgewandelt ist, dass sich im Hinterleib keine Ganglien mehr befinden. Das Blutgefäßsystem ist offen und besitzt ein Röhrenherz. Der einfache Verdauungstrakt mit den Malpighischen Gefäßen und das Tracheensystem für die Atmung entsprechen ebenfalls dem allgemeinen Bauplan der Insekten. Es gibt aber wegen der durch die lange Evolutionszeit bedingten Vielfalt der Käfer in fast allen Bereichen der Käferanatomie Abweichungen von diesem Grundbauplan.

Zu vielen weiteren Themen siehe auch

Siehe auch

Literatur

  • Bernard Durin: Käfer und andere Kerbtiere. 4., erweiterte Auflage. Schirmer/Mosel, München 2013, ISBN 978-3-8296-0631-8.
  • Heinz Freude (Begr.), Bernhard Klausnitzer (Hrsg.): Die Käfer Mitteleuropas. Elsevier, München, ISBN 3-334-61035-7.
  • Severa Harde: Der Kosmos Käferführer. Die mitteleuropäischen Käfer. Franckh-Kosmos, 2000, ISBN 3-440-06959-1.
  • Bernhard Klausnitzer: Wunderwelt der Käfer. Herder, Freiburg 1981, ISBN 3-451-19630-1.
  • Sigmund Schenkling: Erklärung der wissenschaftlichen Käfernamen aus Reitterʼs Fauna Germanica, Stuttgart: K.G. Lutz, 1917, S. 5–35 (online einsehbar)
  • Edmund Reitter: Fauna Germanica – Die Käfer des deutschen Reiches. (= Digitale Bibliothek. Band 134). Neusatz und Faksimile der 5-bändigen Ausgabe. Stuttgart 1908–1916, Directmedia, Berlin 2006, ISBN 3-89853-534-7.
  • Jiři Zahradnik, Irmgard Jung, Dieter Jung u. a.: Käfer Mittel- und Nordwesteuropas. Parey, 1985, ISBN 3-490-27118-1.

Weblinks

Commons: Käfer (Coleoptera) - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Käfer – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Bernhard Klausnitzer: Wunderwelt der Käfer. Herder, Freiburg 1982, ISBN 3-451-19630-1.
Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Käfer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.