Aktualismus (Geologie) und Optik: Unterschied zwischen den Seiten

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Der '''Aktualismus''' (von [[lat.]] ''actualis'' „tätig, wirkend, wirklich“), auch '''Aktualitätsprinzip''' genannt, ist ein Grundprinzip der gegenwärtigen [[wissenschaft]]lichen [[Geologie]] und besagt, dass man aus der nach dem [[Einfachheitsprinzip]] postulierten ''Gleichförmigkeit der geologischen Prozesse'' auf die Entwicklung in der Vergangenheit schließen könne. Darüber hinaus wird auch eine ''Gleichförmigkeit der Gesetze'' angenommen, wonach die [[Naturgesetz]]e zu jeder [[Zeit]] und an jedem Ort dieselben gewesen seien.
Die '''Optik''' (von {{ELSalt|ὀπτικός}} ''optikós'' „zum Sehen gehörend“) ist jenes Teilgebiet der [[Physik]], das die [[Raum|räumliche]] Ausbreitung des [[Licht]]s und seine Wechselwirkungen mit der [[Materie]] und insbesondere auch die Gesetzmäßigkeiten [[#Optische Abbildung|optischer Abbildungen]] untersucht.


Erste Ansätze zum Aktualismus finden sich bereits bei [[Wikipedia:Georg Christian Füchsel|Georg Christian Füchsel]] (1722-1773) und [[Wikipedia:Georges-Louis Leclerc de Buffon|Georges-Louis Leclerc de Buffon]] (1707-1788). Klar ausformuliert wurde der Aktualismus dann erstmals [[Wikipedia:1785|1785]] von dem schottischen Geologen [[Wikipedia:James Hutton|James Hutton]] (1726–1797) in seinem Werk ''Theory of the Earth''. Auch die [[Plutonismus]]-Theorie, wonach die wesentlichen Gestaltungskräfte der Erde vom dem „Zentralfeuer“ im Erdinnern stammen sollten, wurde hauptsächlich von ihm entwickelt. Hutton stand damit im schroffen Gegensatz zur [[Neptunismus]]-Theorie des deutschen Geologen [[Wikipedia:Abraham Gottlob Werner|Abraham Gottlob Werner]] (1749–1817), der den Ursprung der Gesteinsentstehung – ausgehend von einem hypothetischen „Urmeer“ – im Wasser sah.
== Geometrische Optik ==
[[Datei:GA320 067.gif|mini|250px|Weg des Lichtes durch eine Zerstreuungslinse (Zeichnung aus [[GA 320]], S. 67)]]
[[Datei:Sammellinse Skizze.png|miniatur|250px|Erzeugung eines reellen Bildes mittels einer Konvexlinse.]]
[[Datei:Virtuelles_Bild_Spiegel.png|miniatur|250px|Erzeugung eines '''virtuellen Bildes''' durch einen ebenen Spiegel.]]


[[Wikipedia:Charles Lyell|Charles Lyell]] (1797-1875) entwickelte in seinem Hauptwerk ''Principles of Geology'' (1830) Huttons Ideen zum Aktualismus weiter, vermengte sie aber geschickt und wissenschaftlich nicht ganz sauber mit seiner Vorstellung des [[Wikipedia:Gradualismus|Gradualismus]], wonach geologische Veränderungen weitgehend stetig und gleichförmig ablaufen. Er drängte damit den damals noch vorherrschenden [[Wikipedia:Katastrophismus|Katastrophismus]] zurück, der die Umgestaltung der Erde vornehmlich auf eine Folge von [[Naturkatastrophen]] zurückführte. Lyells Arbeiten beeinflussten [[Charles Darwin]] (1809-1882) nachhaltig bei der Entwicklung seiner [[Evolution]]stheorie. [[Rudolf Steiner]] hat die Arbeiten Lyells und Darwins nachdrücklich gewürdigt und sich entschieden gegen ein ''falsch verstandenen'' [[Kreationismus]] gewendet, wonach die natürliche Entwicklung durch unmittelbare und nicht weiter hinterfragbare [[wunder]]same Eingriffe [[Gott]]es bedingt sei.
Die '''geometrische Optik''' beschreibt den Weg des Lichtes in einem ''optischen System'', das aus ''optischen Linsen'', ''Spiegeln'', ''Blenden'' usw. besteht, auf rein [[Geometrie|geometrische]] Weise, wobei man sich des idealisierten [[Modell]]s eindimensionaler '''Lichtstrahlen''' bedient. In der [[Realität]] hat man es hingegen stets mit dreidimensionalen '''Lichtzylindern''' oder '''Lichtkegeln''' zu tun.


{{GZ|Einen neuen Charakter hat Lyell dem Denken über die Bildung
{{GZ|Man muß sich klar
der Erde gegeben. Vor ihm beherrschten dieses Denken Vorstellungen,
sein, wenn man das, was durch das Licht erscheint, mit Linien verfolgt,
die uns heute kindlich vorkommen. Wir sehen nicht ein,
daß man da eigentlich nur etwas hinzuzeichnet, was mit dem Lichte
warum die gewaltigen Gebirgsbildungen durch andere Kräfte hervorgebracht
nichts zu tun hat. Wenn ich hier die Linien zeichne, dann zeichne ich
sein sollen, als diejenigen sind, die heute noch herrschen.
bloß die Grenzen des Lichtzylinders. Dieser Lichtzylinder wird durch
Lyell sah, daß im Laufe nachweisbarer Zeiträume das fließende
diese Öffnung bewirkt. Ich zeichne also gar nichts, was mit dem Licht
Wasser die Steinmassen von den Gebirgen loslöst und sie
zu tun hat, sondern nur etwas, was hervorgerufen wird dadurch, daß
an anderer Stelle wieder absetzt. Es verschwinden dadurch Bildungen
das Licht durch den Spalt durchgeht. Und wenn ich hier sage: In dieser
an einem Orte und andere entstehen an einem andern wieder.
Richtung bewegt sich das Licht, so hat das wiederum mit dem
Das geht langsam vor sich. Aber man denke sich solche Wirkungen
Lichte nichts zu tun; denn würde ich die Lichtquelle hinaufschieben,
durch unermeßliche Zeiträume fortgesetzt, so wird man sich
so würde sich eben das Licht, wenn es durch den Spalt fallen würde,
vorstellen können, daß durch diese noch heute herrschenden Kräfte
so bewegen, und ich müßte diese Pfeilrichtung so zeichnen. Das alles
die ganze Erdoberfläche diejenige Gestalt angenommen hat, die
hätte mit dem Lichte als solchem nichts zu tun. Dieses Zeichnen von
sie gegenwärtig hat. Dazu kommen die Umgestaltungen, welche
Linien in das Licht hinein ist man gewohnt worden, und dadurch ist
heute die Erdoberfläche durch schwimmende Eisberge, durch wandelnde
man allmählich darauf gekommen, von den Lichtstrahlen zu reden.
Gletscher, die Schutt und Gerolle mit sich führen, erhält.
Man hat es nirgends mit Lichtstrahlen zu tun; man hat es zu tun mit
Man denke ferner an Erdbeben und an vulkanische Erscheinungen,
einem Lichtkegel, der hervorgerufen ist durch einen Spalt, durch den
die den Boden heben und senken, man denke an den Wind,
man das Licht dringen läßt, man hat es zu tun mit einer Verbreiterung
der Dünen aufwirft, und an das langsame allmähliche Verwittern
des Lichtkegels, und man muß sagen: Irgendwie muß die Verbreiterung
der Gesteine. Alles, was zur Bildung der Erde bis jetzt geschehen
des Lichtkegels zusammenhängen mit dem geringeren Weg hier
ist, kann so geschehen sein, daß im Laufe langer Zeiträume jene
in der Mitte, den das Licht macht, als hier am Rande. Durch den geringeren
genannten Wirkungen vorhanden waren. Wir zweifeln heute nicht,
Weg hier in der Mitte behält es mehr Kraft, durch den längeren
daß sich die Sache so verhält. Aber vor Lyell dachten die Menschen
Weg am Rande wird ihm mehr Kraft genommen. Das schwächere
anders. Sie glaubten, daß die mächtigen Gebirgsbildungen
Licht am Rande wird gedrückt durch das stärkere Licht in der Mitte,
durch augenblicklich wirksame, außerordentliche Kräfte bewirkt
und es wird der Lichtkegel verbreitert. Das ist, was Sie ablesen können.|320|68f}}
worden seien. Wenn eine Gestalt der Erdoberfläche reif war, zugrunde
zu gehen, so griff die Schöpferkraft von neuem ein, um
unserem Planeten ein neues Antlitz zu geben; so dachten unsere
Vorfahren. Wir erkennen, wenn wir die Erdrinde untersuchen,
daß eine Anzahl von Erdepochen da war und wieder untergegangen
ist. Die untergegangenen Erdepochen finden wir als übereinandergetürmte
Schichten der Erdrinde. In jeder Schicht entdecken
wir versteinerte Tier- und Pflanzenformen. Unsere Vorfahren
nahmen an, daß immer und immer wieder die Schöpferkraft
das Leben einer Epoche habe zugrunde gehen lassen und ein
neues an die Stelle gesetzt habe. Lyell zeigte, daß dies nicht der
Fall ist. Durch allmähliches Wirken der Kräfte, die heute noch
tätig sind, hat sich eine Epoche aus der andern entwickelt; und in
jeder folgenden Epoche lebten diejenigen Lebewesen, die sich aus
der vorigen erhalten haben und die sich den neuen Lebensbedingungen
anpassen konnten. Die Geschöpfe der jüngeren Erdperioden
sind die Nachkommen derjenigen, die in älteren gelebt haben.


Von unendlicher Fruchtbarkeit war dieser Gedanke für Darwin.
[[Mathematik|Mathematisch]] kann die ''geometrische Optik'' als Grenzfall der ''Wellenoptik'' für verschwindend kleine [[Wellenlänge]]n angesehen werden.
Er hat erkannt, daß im Laufe der Zeiten sich die tierischen Arten
verändern können. Daß die Tierarten nicht jede für sich geschaffen
sind, sondern daß sie miteinander verwandt sind, daß sie auseinander
hervorgegangen sind. Nimmt man diese Erkenntnis mit
Lyells Gedanken zusammen, so wird klar, daß alles Leben auf der
Erde, das vergangene und das zukünftige, eine große natürliche
Einheit bildet. Die Vorgänge, die wir heute mit Augen sehen und
mk unseren Geisteskräften verstehen, haben immer stattgefunden.
Keine anderen waren je da. Was heute geschieht, geht ohne Wunder
und ohne überirdische Einwirkungen vor sich. Darwin und
Lyell haben gezeigt, daß es so wunderlos immer auf der Erde zugegangen
ist. Dadurch sind sie die Schöpfer einer ganz neuen Weltanschauung,
eines ganz neuen Empfindens, einer neuen Lebensführung.|30|361f}}


Ebenso entschieden hat Rudolf Steiner aber auch gefordert, die geistigen Hintergründe des Naturgeschehens durch eine konkrete, nicht-[[Spekulation|spekulative]] [[empirisch]]e [[Geistesforschung]] zu enthüllen. Wesentliche Ansätze dazu finden sich schon bei [[Goethe]], auf den Steiner wiederholt Bezug nahm. Goethe fasste nach seiner [[Entwickelnde Methode|entwickelnden Methode]] die [[Gesteinsbildung]] und [[Gesteinsmetamorphose]] in einem anderen und tieferen Sinn auf als die nur auf das [[Physisch]]e blickende zeitgenössische [[Geologie]]. Er suchte die allen Gesteinsbildungen zugrunde liegende [[Idee]], die [[Urbild|ideele Urform]], aus der sich die einzelnen Gesteinsarten ''ideell'' entwickeln und dadurch in ihrem inneren Zusammenhang verstehen lassen.
=== Optische Abbildung ===


{{GZ|Sein Streben ging dahin, sich zu einer solchen Anschauung
Eine '''optische Abbildung''' erzeugt mittels eines optischen Systems (Linsen, Spiegel, Blenden mit punktförmiger Öffnung) ein ''reelles'' oder ''virtuelles'', gegebenenfalls vergrößertes, verkleinertes oder geometrisch verzerrtes [[Abbild]] eines beleuchteten [[Gegenstand]]s. Da ein '''reeles Bild''' anders als eine '''virtuelles Bild''' tatsächlich Licht aussendet, kann es auch auf einem ''Schirm'' aufgefangen werden. Bei einem virtuellen Bild, wie es etwa ein ebener Spiegel erzeugt, „verlängert“ unser [[Wahrnehmung]]svermögen das Lichtbündel nach rückwärts hinter den Spiegel.
emporzuarbeiten, daß ihm das, was er getrennt sah, im inneren,
notwendigen Zusammenhang erscheine. Seine Methode
war «die entwickelnde, entfaltende, keineswegs die
zusammenstellende, ordnende». Ihm genügte es nicht, da
den Granit, dort den Porphyr usw. zu sehen, und sie einfach
nach äußerlichen Merkmalen aneinanderzureihen, er
strebte nach einem Gesetze, das aller Gesteinsbildung zugrunde
lag und das er sich nur im Geiste vorzuhalten
brauchte, um zu verstehen, wie da Granit, dort Porphyr
entstehen mußte. Er ging von dem Unterscheidenden auf
das Gemeinsame zurück. Am 12. Juni 1784 schrieb er an
Frau v. Stein: «Der einfache Faden, den ich mir gesponnen
habe, führt mich durch alle diese unterirdischen Labyrinthe
gar schön durch und gibt mir Übersicht selbst in der Verwirrung.» [WA 6, 297 u. 298] Er sucht das gemeinsame
Prinzip, das je nach den verschiedenen Umständen, unter
denen es zur Geltung kommt, einmal ''diese'', das andere Mal
jene Gesteinsart hervorbringt. Nichts in der Erfahrung ist
ihm ein Festes, bei dem man stehenbleiben könne; nur das
''Prinzip'', das allem zugrunde liegt, ist ein solches. Er ist daher
auch immer bestrebt, die ''Übergänge'' von Gestein zu
Gestein zu finden. Aus ihnen ist ja die Absicht, die Entstehungstendenz
viel besser zu erkennen, als aus dem in bestimmter
Weise ausgebildeten Produkt, wo ja die Natur nur
in einseitiger Weise ihr Wesen offenbart, ja gar oft bei
«ihren Spezifikationen sich in eine Sackgasse verirrt».


Es ist ein Irrtum, wenn man diese Methode Goethes damit
== Wellenoptik ==
widerlegt zu haben glaubt, daß man darauf hinweist,
[[Datei:Newton rings.jpg|miniatur|250px|Newtonsche Ringe, die durch Interferenz zwischen zwei nahezu planen Flächen aufeinander liegender Linsen entstehen.]]
die heutige Geologie kenne ein solches Übergehen eines
Die [[physik]]alische '''Wellenoptik''' fasst das Licht als [[elektromagnetische Welle]] auf und beschreibt dadurch optische Phänomene wie die [[Interferenz]], [[Beugung]] und [[Polarisation]], die durch die geometrische Optik nicht behandelt werden können.
Gesteines in ein anderes nicht. Goethe hat ja nie behauptet,
daß Granit tatsächlich in etwas anderes übergehe. Was einmal
Granit ist, ist fertiges, abgeschlossenes Produkt und
hat nicht mehr die innere Triebkraft, aus sich selbst heraus
ein anderes zu werden. Was aber Goethe suchte, das fehlt
der heutigen Geologie eben, das ist die ''Idee'', das Prinzip,
das den Granit konstituiert, bevor er Granit geworden ist,
und ''diese'' Idee ist dieselbe, die auch allen anderen Bildungen
zugrunde liegt. Wenn also Goethe von einem Übergehen
eines Gesteins in ein anderes spricht, so meint er damit
nicht ein ''tatsächliches'' Umwandeln, sondern eine Entwicklung
der objektiven Idee, die sich zu den einzelnen
Gebilden ausgestaltet, jetzt diese Form festhält und Granit
wird, dann wieder eine andere Möglichkeit aus sich herausbildet
und Schiefer wird usw. Nicht eine wüste Metamorphosenlehre,
sondern ''konkreter Idealismus'' ist Goethes
Ansicht auch auf diesem Gebiete. Zur vollen Geltung mit
allem, was in ihr liegt, kann aber jenes gesteinsbildende
Prinzip nur im ganzen Erdkörper kommen. Daher wird
die Bildungsgeschichte des Erdkörpers für Goethe die
Hauptsache, und jedes Einzelne hat sich derselben einzureihen.
Es kommt ihm darauf an, welche Stelle ein Gestein
im Erdganzen einnimmt; das Einzelne interessiert ihn nur
mehr als Teil des Ganzen. Es erscheint ihm schließlich dasjenige
mineralogisch-geologische System als das richtige,
das die Vorgänge in der Erde nachschafft, das zeigt, warum
an dieser Stelle gerade das, an jener das andere entstehen
mußte. Das Vorkommen wird ihm ausschlaggebend. Er tadelt
es daher an Werners Lehre, die er sonst so hoch verehrt,
daß sie die Mineralien nicht nach dem Vorkommen, das
uns über ihr Entstehen Aufschluß gibt, als vielmehr nach
zufälligen äußeren Kennzeichen anordnet. '' Das vollkommene System macht nicht der Forscher, sondern das hat die Natur selbst gemacht.''|1|244ff}}


{{GZ|Goethe ist,
{{GZ|Man hat früher angenommen, man wisse, was hinter den Lichtund
wenn man das von den Gegenwärtigen arg mißbrauchte Wort
Farbenerscheinungen sei: Schwingungen, Undulationen im elastischen
noch anwenden will: Naturalist, Er wollte die Natur in ihrer
Äther. Jetzt ist es dahin gekommen dadurch, daß man die Wechselwirkungen
Reinheit erkennen und in seinen Werken wiedergeben. Alles, was
zwischen Licht und Elektrizität kennengelernt hat, daß
zur Naturerklärung zu Dingen Zuflucht nahm, die nicht in der
man das, was da eigentlich schwingt, als Elektrizität ansehen muß, als
Natur selbst zu finden sind, war seiner Vorstellungsart zuwider.
fortstrahlende Elektrizität - bitte fassen Sie die Sache ganz genau! Das
Jenseitige, transzendente, göttliche Gewalten lehnte er in jeder
Licht, die Farben will man erklären. Diese führt man zurück auf
Form ab. Ein Gott, der nur von außen wirkt, nicht die Welt im
schwingenden Äther. Da geht etwas durch den Raum. Jetzt glaubte
Innersten bewegt, geht ihn nichts an. Jede Art von Offenbarung
man, man hätte gewußt, was das Licht eigentlich ist - Schwingungen
und Metaphysik war ihm ein Greuel. Wer den Blick unbefangen
des elastischen Äthers. Jetzt kam man in die Notwendigkeit zu sagen:
auf die wirklichen, die natürlichen Dinge richtet, dem müssen sie
Was aber die Schwingungen des elastischen Äthers sind, sind elektrisch-
aus sich selbst ihre tiefsten Geheimnisse enthüllen. Aber er war
magnetische Strömungen. Nun weiß man sogar genauer als
nicht so wie unsere modernen Tatsachenfanatiker, die nur die
früher, was das Licht ist. Es sind elektrisch-magnetische Strömungen,
Oberfläche der Dinge sehen können und «natürlich nur dasjenige
nur weiß man nicht, was diese elektrisch-magnetischen Strömungen
nennen, was sich mit Augen sehen, mit Händen greifen und mit
sind. Man hat also den schönen Weg gemacht, eine Hypothese anzunehmen,
der Waage wägen läßt». Diese oberflächliche Wirklichkeit ist ihm
das Sinnliche durch das unbekannte Übersinnliche des
nur die eine Seite, die Außenseite der Natur. Er will tiefer in das
undulierenden Äthers zu erklären. Man ist nach und nach gezwungen
Getriebe sehen; er sucht die höhere Natur in der Natur.|29|136}}
worden, dieses Übersinnliche wiederum auf ein Sinnliches zurückzuführen,
 
aber sich zu gleicher Zeit zu gestehen, daß man nicht weiß,
Der heute in der Geologie vertretene [[dynamisch]]e Aktualismus gibt nur einseitig ein Bild der toten anorganischen Vorgänge, wie sie gegenwärtig vorherrschen, und wäre entsprechend, wie [[Dankmar Bosse]] im Anschluss an Goethe und Steiner betont, durch einen ''organisch erweiterten Aktualismus'' zu ergänzen, der auch die [[Lebensprozesse]] der [[Erdensphäre]] berücksichtigt und dann ''„zu einem menschlichen Aktualismus führen kann, bei dem Menschenerkenntnis und Welterkenntnis einander beleuchten würden.“'' {{Lit|Bosse 2002, S. 33}} Darüber hinaus wären auch die Ergebnisse der [[Anthroposophie|übersinnlichen Forschung]] einzubeziehen.
was das nun ist. Es ist in der Tat ein höchst interessanter Weg, der da
beschritten worden ist von einem hypothetischen Suchen eines Unbekannten
zu dem Erklären dieses Unbekannten durch ein anderes Unbekanntes.
Der Physiker [[Wikipedia:Gustav Robert Kirchhoff|Kirchhoff]] hat sich eigentlich entsetzt gesagt:
Wenn diese neueren Erscheinungen notwendig machen, daß man an
den Äther mit seinen Schwingungen nicht mehr glauben kann, dann
ist das kein Vorteil für die Physik, und ''[[Wikipedia:Hermann von Helmholtz|Helmholtz]]'' zum Beispiel, als
er diese Erscheinungen kennenlernte, der sagte: Gut, man kommt
natürlich nicht darüber hinweg, das Licht als eine Art elektrisch-magnetischer
Strahlung zu betrachten. Dann muß man halt diese wieder
zurückführen auf die Schwingungen des elastischen Äthers. Zuletzt
wird es doch so kommen. - Das Wesentliche ist, daß man eine
ehrliche Undulationserscheinung, das Schwingen der Luft, wenn wir
Töne wahrnehmen, rein analogisch übertragen hat in ein Gebiet hinein,
in dem die ganze Annahme eben durchaus eine hypothetische ist.|320|117f}}


== Literatur ==
== Literatur ==
 
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, I'', [[GA 320]] (2000), ISBN 3-7274-3200-4 {{Vorträge|320}}
#[[Dankmar Bosse]]: ''Die gemeinsame Evolution von Erde und Mensch: Entwurf einer Geologie und Paläontologie der lebendigen Erde'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgat 2002, ISBN 978-3772515934
#Rudolf Steiner: ''Gesammelte Aufsätze zur Dramaturgie 1889 – 1900'', [[GA 29]] (2004), ISBN 3-7274-0290-3 {{Vorträge|029}}
#Rudolf Steiner: ''Methodische Grundlagen der Anthroposophie'', [[GA 30]] (1989), ISBN 3-7274-0300-4 {{Vorträge|030}}


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Naturwissenschaft]] [[Kategorie:Geologie]]
[[Kategorie:Physik nach Fachgebiet]] [[Kategorie:Physikalisches Fachgebiet]]

Version vom 7. April 2018, 11:33 Uhr

Die Optik (von griech. ὀπτικός optikós „zum Sehen gehörend“) ist jenes Teilgebiet der Physik, das die räumliche Ausbreitung des Lichts und seine Wechselwirkungen mit der Materie und insbesondere auch die Gesetzmäßigkeiten optischer Abbildungen untersucht.

Geometrische Optik

Weg des Lichtes durch eine Zerstreuungslinse (Zeichnung aus GA 320, S. 67)
Erzeugung eines reellen Bildes mittels einer Konvexlinse.
Erzeugung eines virtuellen Bildes durch einen ebenen Spiegel.

Die geometrische Optik beschreibt den Weg des Lichtes in einem optischen System, das aus optischen Linsen, Spiegeln, Blenden usw. besteht, auf rein geometrische Weise, wobei man sich des idealisierten Modells eindimensionaler Lichtstrahlen bedient. In der Realität hat man es hingegen stets mit dreidimensionalen Lichtzylindern oder Lichtkegeln zu tun.

„Man muß sich klar sein, wenn man das, was durch das Licht erscheint, mit Linien verfolgt, daß man da eigentlich nur etwas hinzuzeichnet, was mit dem Lichte nichts zu tun hat. Wenn ich hier die Linien zeichne, dann zeichne ich bloß die Grenzen des Lichtzylinders. Dieser Lichtzylinder wird durch diese Öffnung bewirkt. Ich zeichne also gar nichts, was mit dem Licht zu tun hat, sondern nur etwas, was hervorgerufen wird dadurch, daß das Licht durch den Spalt durchgeht. Und wenn ich hier sage: In dieser Richtung bewegt sich das Licht, so hat das wiederum mit dem Lichte nichts zu tun; denn würde ich die Lichtquelle hinaufschieben, so würde sich eben das Licht, wenn es durch den Spalt fallen würde, so bewegen, und ich müßte diese Pfeilrichtung so zeichnen. Das alles hätte mit dem Lichte als solchem nichts zu tun. Dieses Zeichnen von Linien in das Licht hinein ist man gewohnt worden, und dadurch ist man allmählich darauf gekommen, von den Lichtstrahlen zu reden. Man hat es nirgends mit Lichtstrahlen zu tun; man hat es zu tun mit einem Lichtkegel, der hervorgerufen ist durch einen Spalt, durch den man das Licht dringen läßt, man hat es zu tun mit einer Verbreiterung des Lichtkegels, und man muß sagen: Irgendwie muß die Verbreiterung des Lichtkegels zusammenhängen mit dem geringeren Weg hier in der Mitte, den das Licht macht, als hier am Rande. Durch den geringeren Weg hier in der Mitte behält es mehr Kraft, durch den längeren Weg am Rande wird ihm mehr Kraft genommen. Das schwächere Licht am Rande wird gedrückt durch das stärkere Licht in der Mitte, und es wird der Lichtkegel verbreitert. Das ist, was Sie ablesen können.“ (Lit.:GA 320, S. 68f)

Mathematisch kann die geometrische Optik als Grenzfall der Wellenoptik für verschwindend kleine Wellenlängen angesehen werden.

Optische Abbildung

Eine optische Abbildung erzeugt mittels eines optischen Systems (Linsen, Spiegel, Blenden mit punktförmiger Öffnung) ein reelles oder virtuelles, gegebenenfalls vergrößertes, verkleinertes oder geometrisch verzerrtes Abbild eines beleuchteten Gegenstands. Da ein reeles Bild anders als eine virtuelles Bild tatsächlich Licht aussendet, kann es auch auf einem Schirm aufgefangen werden. Bei einem virtuellen Bild, wie es etwa ein ebener Spiegel erzeugt, „verlängert“ unser Wahrnehmungsvermögen das Lichtbündel nach rückwärts hinter den Spiegel.

Wellenoptik

Newtonsche Ringe, die durch Interferenz zwischen zwei nahezu planen Flächen aufeinander liegender Linsen entstehen.

Die physikalische Wellenoptik fasst das Licht als elektromagnetische Welle auf und beschreibt dadurch optische Phänomene wie die Interferenz, Beugung und Polarisation, die durch die geometrische Optik nicht behandelt werden können.

„Man hat früher angenommen, man wisse, was hinter den Lichtund Farbenerscheinungen sei: Schwingungen, Undulationen im elastischen Äther. Jetzt ist es dahin gekommen dadurch, daß man die Wechselwirkungen zwischen Licht und Elektrizität kennengelernt hat, daß man das, was da eigentlich schwingt, als Elektrizität ansehen muß, als fortstrahlende Elektrizität - bitte fassen Sie die Sache ganz genau! Das Licht, die Farben will man erklären. Diese führt man zurück auf schwingenden Äther. Da geht etwas durch den Raum. Jetzt glaubte man, man hätte gewußt, was das Licht eigentlich ist - Schwingungen des elastischen Äthers. Jetzt kam man in die Notwendigkeit zu sagen: Was aber die Schwingungen des elastischen Äthers sind, sind elektrisch- magnetische Strömungen. Nun weiß man sogar genauer als früher, was das Licht ist. Es sind elektrisch-magnetische Strömungen, nur weiß man nicht, was diese elektrisch-magnetischen Strömungen sind. Man hat also den schönen Weg gemacht, eine Hypothese anzunehmen, das Sinnliche durch das unbekannte Übersinnliche des undulierenden Äthers zu erklären. Man ist nach und nach gezwungen worden, dieses Übersinnliche wiederum auf ein Sinnliches zurückzuführen, aber sich zu gleicher Zeit zu gestehen, daß man nicht weiß, was das nun ist. Es ist in der Tat ein höchst interessanter Weg, der da beschritten worden ist von einem hypothetischen Suchen eines Unbekannten zu dem Erklären dieses Unbekannten durch ein anderes Unbekanntes. Der Physiker Kirchhoff hat sich eigentlich entsetzt gesagt: Wenn diese neueren Erscheinungen notwendig machen, daß man an den Äther mit seinen Schwingungen nicht mehr glauben kann, dann ist das kein Vorteil für die Physik, und Helmholtz zum Beispiel, als er diese Erscheinungen kennenlernte, der sagte: Gut, man kommt natürlich nicht darüber hinweg, das Licht als eine Art elektrisch-magnetischer Strahlung zu betrachten. Dann muß man halt diese wieder zurückführen auf die Schwingungen des elastischen Äthers. Zuletzt wird es doch so kommen. - Das Wesentliche ist, daß man eine ehrliche Undulationserscheinung, das Schwingen der Luft, wenn wir Töne wahrnehmen, rein analogisch übertragen hat in ein Gebiet hinein, in dem die ganze Annahme eben durchaus eine hypothetische ist.“ (Lit.:GA 320, S. 117f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, I, GA 320 (2000), ISBN 3-7274-3200-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.