Dunkle Materie und Peter Strawson: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Dark matter diagram.svg|mini|hochkant=1.6|Die beobachtete Umlaufgeschwindigkeit von [[Stern]]en ist in den Außenbereichen von Galaxien höher, als auf Basis der sichtbaren Materie zu erwarten ist.]]
Sir '''Peter Frederick Strawson''' (* [[Wikipedia:23. November|23. November]] [[1919]] in [[Wikipedia:London|London]]; † [[Wikipedia:13. Februar|13. Februar]] [[Wikipedia:2006|2006]] in [[Wikipedia:Oxford|Oxford]]) war ein [[Vereinigtes Königreich|britischer]] [[Philosoph]], der der [[Analytische Philosophie|analytischen Philosophie]] zugeordnet wird und vielbeachtete Beiträge zur [[Sprachphilosophie]], [[Metaphysik]], [[Logik]], [[Epistemologie]] und zu Klassikern und Argumenten der Philosophiegeschichte, insb. zu [[Kant]], vorgelegt hat. Für die Entwicklung der analytischen Philosophie seit den 1960ern hin zu einem Wiedererstarken metaphysischer Theorieansätze war Strawsons Studie zu Einzeldingen von 1959 mit maßgebend.
'''Dunkle Materie''' ist eine [[Postulat|postulierte]] Form von Materie, die nicht direkt sichtbar ist, aber über die [[Gravitation]] [[Wechselwirkung|wechselwirkt]]. Ihre Existenz wird postuliert, weil im [[Kosmologie#Standardmodell|Standardmodell der Kosmologie]] nur so die Bewegung der sichtbaren [[Materie (Physik)|Materie]] erklärt werden kann, insbesondere die Geschwindigkeit, mit der sichtbare Sterne das Zentrum ihrer [[Galaxie]] umkreisen. In den Außenbereichen ist diese Geschwindigkeit deutlich höher, als man es allein auf Grund der Gravitation der Sterne, [[Gaswolke|Gas-]] und Staubwolken erwarten würde.


Auch für die beobachtete Stärke des [[Gravitationslinseneffekt]]s wird Dunkle Materie postuliert. Nach derzeitigen Erkenntnissen ist demnach nur etwa ein Sechstel der Materie sichtbar und im [[Standardmodell der Elementarteilchenphysik]] erfasst. Die Natur der Dunklen Materie ist eine wichtige offene Frage der [[Kosmologie]].
== Biografie ==
Strawson war [[Wikipedia:Waynflete Professor of Metaphysical Philosophy|Waynflete Professor of Metaphysical Philosophy]] an der Universität von [[Wikipedia:Oxford|Oxford]] von 1968 bis 1987.


== Existenz und Bedeutung ==
Strawson wurde 1977 zum Ritter geschlagen. 1960 wurde er zum [[Wikipedia:Fellow|Fellow]] der [[Wikipedia:British Academy|British Academy]] und 1971 Foreign Honorary Member der [[Wikipedia:American Academy of Arts and Sciences|American Academy of Arts and Sciences]].
[[Datei:WMAP 2008 universe content de.png|mini|hochkant=1.5|Materie- bzw. Energieanteil des Universums zum jetzigen Zeitpunkt (oben) und zur Entkopplungszeit, 380.000 Jahre nach dem Urknall (unten). Die Bezeichnung „Atome“ steht hier für „normale Materie“. Auch über die Natur der [[Dunkle Energie|Dunklen Energie]] ist wenig bekannt.]]


Nach dem [[Keplersche Gesetze|Dritten Keplerschen Gesetz]] und dem [[Newtonsches Gravitationsgesetz|Gravitationsgesetz]] müsste die Umlaufgeschwindigkeit der Sterne mit wachsendem Abstand vom Galaxiezentrum, um das sie rotieren, abnehmen, da die sichtbare Materie innen konzentriert ist. Messungen der [[Doppler-Effekt|Doppler-Verschiebung]] zeigen jedoch, dass sie konstant bleibt oder sogar ansteigt, siehe [[Rotationskurve]]. Dies legt die Vermutung nahe, dass es dort Masse gibt, die nicht in Form von Sternen, Staub oder Gas sichtbar ist, eben ''Dunkle Materie.''<ref>{{cite web |url=http://www.astro.uni-bonn.de/~deboer/pdm/pdmdmtxt.html |title=Dunkle Materie. Weshalb? Wie viel? Wo?|publisher=www.astro.uni-bonn.de |author=Klaas S. de Boer |accessdate=2009-04-15}}</ref>
Strawsons Sohn, [[Wikipedia:Galen Strawson|Galen Strawson]], ist auch Philosoph.


Ihre Existenz gilt bisher als nicht nachgewiesen, wird aber durch weitere astronomische Beobachtungen wie die Dynamik von [[Galaxienhaufen]] und den schon erwähnten [[Gravitationslinse]]neffekt nahegelegt, die durch die sichtbare Materie allein nicht erklärbar sind, wenn man die anerkannten Gravitationsgesetze zugrunde legt.
Peter Strawson verstarb am 13. Februar 2006 in Oxford.


Der Dunklen Materie wird eine wichtige Rolle bei der Strukturbildung im [[Universum]] und bei der Galaxienbildung zugeschrieben. Messungen im Rahmen des Standardmodells der Kosmologie legen nahe, dass der Anteil der Dunklen Materie an der Gesamtmasse im Universum etwa fünfmal so hoch ist wie derjenige der gewöhnlichen (sichtbaren) Materie. Auch Photonen und Neutrinos zählen als Materie, sind aber gleichmäßig verteilt und an den beobachteten Gravitationseffekten nicht wesentlich beteiligt.
== Lehre ==
Strawson wurde bekannt durch seinen Artikel ''On Referring'' (1950), einer Kritik an [[Bertrand Russell]]s [[Wikipedia:Theory of Descriptions|Theory of Descriptions]], die aufzeigt, dass Russells Analyse nicht alle relevanten Verwendungen des bestimmten Artikels erklären kann, insb. Fälle, wenn das fragliche Objekt nicht existiert - Russell muss dann den Satz als falsch bewerten, was, so Strawson, in vielen Fällen kontraintuitiv ist. In der Theorie der [[Wikipedia:Kennzeichnung (Logik)|Kennzeichnung]] hat Strawsons Hinweis auf den Einfluss von [[Wikipedia:Präsupposition|Präsupposition]]en auf die [[Bedeutung (Sprachphilosophie)|Bedeutung]] von Aussagen zur Fortentwicklung beigetragen. Strawsons Vorschlag, von Regeln auszugehen, die eine korrekte Referenz unter bestimmten Bedingungen bestimmen, konvergiert außerdem u.&nbsp;a. mit Grundideen [[John Langshaw Austin|Austin]]s und anderer Vertreter einer [[Sprechakttheorie]].


== Indizien für die Existenz Dunkler Materie ==
Er geht davon aus, dass die Philosophie und innerhalb der Philosophie die Disziplin der [[Metaphysik]] die Aufgabe habe, „die tatsächliche Struktur unseres Denkens über die Welt zu beschreiben“, ein methodischer Ansatz, den er „deskriptive Metaphysik“ nennt und wovon er das Vorgehen unterscheidet, „eine bessere Struktur hervorzubringen“, das er als „revisionäre Metaphysik“ bezeichnet.<ref>Vgl. Strawson: ''Individuals.'' London/New York 1959, S. 9.</ref> Das Begriffssystem des [[Common-Sense-Philosophie|common sense]] bzw. der Lebenswelt ist demnach unhintergehbar - wir hantieren je schon mit Begriffen wie „Person“, aber auch mit Konzepten wie Raum, Zeit, Kausalität, Wahrheit u.&nbsp;dgl. Diese Begriffe sind daher, so Strawson, nicht reduzierbar auf grundlegendere Begriffe oder Gegebenheiten, etwa Erfahrungsdaten oder naturwissenschaftliche Begriffe. Zeitgenössische Philosophen wie [[Bertrand Russell]] kritisierte Strawson für eine zu starke Orientierung an einer [[Philosophie der idealen Sprache|idealen Sprache]]. Strawson selbst wird daher, was seine sprachphilosophischen Stellungnahmen betrifft, der sog. [[Philosophie der normalen Sprache]] zugeordnet.
Es gibt gut etablierte Indizien für Dunkle Materie auf verschiedenen Größenskalen: Galaxiensuperhaufen, Galaxienhaufen und Galaxien. Der Skalenbereich zwischen Galaxien und Galaxienhaufen, insbesondere die kosmische Nachbarschaft der [[Milchstraße]], ist erst in jüngster Vergangenheit in den Fokus der Suche nach Dunkler Materie gerückt.<ref>M. J. Reid, A. Brunthaler, K. M. Menten, L. Loinard, J. Wrobel: ''Motions of Galaxies in the Local Group and Beyond: an Astro2010 Science White Paper.'' 2009. {{arXiv|0902.3932v3}}</ref> Ein beträchtlicher Teil der größeren [[Kugelsternhaufen]] (über 1 Mio Sonnenmassen) der Galaxie [[NGC 5128]] enthält überwiegend Dunkle Materie.<ref>Matthew A. Taylor u. a.: ''Observational Evidence for a Dark Side to NGC 5128’s Globular Cluster System.'' ApJ 805, 2015, S.&nbsp;65. {{DOI|10.1088/0004-637X/805/1/65}} ([http://www.eso.org/public/archives/releases/sciencepapers/eso1519/eso1519a.pdf online]).</ref>


=== Beobachtungsgeschichte ===
Strawsons Unterscheidung zwischen ''deskriptiver Metaphysik'' und ''revisionärer Metaphysik'' wird häufig übernommen, aber auch kritisiert, u.&nbsp;a. in der Anwendung auf Klassiker, u.&nbsp;a., weil sie nicht zureichend trennscharf sei.<ref>Detailliert Winfried Löffler: ''Über deskriptive und revisionäre Metaphysik.'' In: Matthias Lutz-Bachmann & Thomas M. Schmidt (Hrsg.): ''Metaphysik heute - Probleme und Perspektiven der Ontologie.'' Alber, Freiburg 2007, S. 114–131.</ref>
[[Datei:Galaxy rotation under the influence of dark matter.ogv|miniatur|hochkant=3.2|Links: Animation einer Galaxie mit einer Rotationskurve, wie sie ohne Dunkle Materie zu erwarten wäre. Rechts: Galaxie mit einer flachen Rotationskurve ähnlich der Rotationskurve real beobachteter Galaxien.]]


Der niederländische Astronom [[Jan Hendrik Oort]] vermutete 1932 die Existenz Dunkler Materie im Bereich der Scheibe der Milchstraße aufgrund seiner Untersuchungen zur [[Anzahldichte]] und Geschwindigkeitsverteilung senkrecht zur Scheibe von verschiedenen Sternpopulationen und für verschiedene Abstände zur Scheibe. Er ermittelte daraus eine Massendichte in der Scheibe (in der Umgebung der Sonne) von 0,092 [[Sonnenmasse]]n pro Kubik[[parsec]], was weit größer war als die damals bekannte Dichte von 0,038&nbsp;<math>M_{\odot}/\mathrm{pc}^3</math> in Form von Sternen.<ref>J.H. Oort, ''Bull. Astr. Inst. Neth.'' VI, 1932, S. 249–287. {{bibcode|1932BAN.....6..249O}}.</ref> Der heutige Wert der mit ähnlichen Methoden erschlossenen Dichte beträgt 0,1 bis 0,11&nbsp;<math>M_{\odot}/\mathrm{pc}^3</math>; allerdings wurde ein Großteil der Diskrepanz als Gas und Staub identifiziert, zusammen mit der stellaren Masse 0,095&nbsp;<math>M_{\odot}/\mathrm{pc}^3</math>.<ref>V.I. Korchagin u. a.: ''Local Surface Density of the Galactic Disk from a 3-D Stellar-Velocity Sample.'' 2003 ({{arxiv|astro-ph/0308276}}).</ref>
Hauptergebnis des Buchs ''Individuals'' ist, dass Personen und materielle Körper die grundlegenden Entitäten sind.<ref>Vgl. Winfried Löffler: ''Über deskriptive und revisionäre Metaphysik.'' In: Matthias Lutz-Bachmann & Thomas M. Schmidt (Hrsg.): ''Metaphysik heute - Probleme und Perspektiven der Ontologie.'' Alber, Freiburg 2007, S. 114 (116)</ref> Das Werk markiert nach verbreiteter Ansicht den wichtigsten Wendepunkt hin zum ''revival of metaphysics'' in den analytisch-philosophischen Traditionen.<ref>Winfried Löffler: ''Über deskriptive und revisionäre Metaphysik.'' In: Matthias Lutz-Bachmann & Thomas M. Schmidt (Hrsg.): ''Metaphysik heute - Probleme und Perspektiven der Ontologie.'' Alber, Freiburg 2007, S. 114</ref>


Ungefähr gleichzeitig beobachtete der Schweizer Physiker und Astronom [[Fritz Zwicky]] 1933, dass der [[Coma-Haufen]] (ein Galaxienhaufen, bestehend aus über 1000 Einzelgalaxien, mit großer Streuung der Einzelgeschwindigkeiten und einer mittleren Entfernungsgeschwindigkeit von 7.500&nbsp;km/s) nicht durch die [[Gravitation]]swirkung seiner sichtbaren Bestandteile (im Wesentlichen die [[Stern]]e der Galaxien) allein zusammengehalten wird.
Strawson ist der Auffassung, dass [[Immanuel Kant|Kants]] [[Wikipedia:Kritik der reinen Vernunft|Kritik der reinen Vernunft]] im Wesentlichen das Ziel einer deskriptiven Metaphysik verfolgt. In seinem 1966 erschienenen Werk ''The bounds of sense'' vertritt Strawson eine Kantinterpretation, wonach zahlreiche Thesen Kants unhaltbar sind, darunter Kants Erklärung synthetisch-a priorischer Urteile, Kants transzendentaler Idealismus u.&nbsp;v.&nbsp;a.&nbsp;m. Andere Ideen Kants versucht Strawson allerdings zu verteidigen, u.&nbsp;a., indem er Kants Argumente rekonstruiert und argumentiert, dass ein zwar etwas schwächeres, aber plausibles Beweisziel erbracht werde. Gezeigt werden könne, dass menschliches Bewusstsein in der Lage ist, seine zur Einordnung von Erfahrungen herangezogenen Kategorien auf Objekte anzuwenden, die selbst erfahrungsunabhängig sind. Insbesondere sieht Strawson auf dieser Grundlage skeptische Argumente widerlegbar. Auch ''Bounds of Sense'' wurde sofort und breit rezipiert und Strawson trug damit nicht nur zu einer Kantrenaissance in der angelsächsischen Philosophie bei, sondern entfachte zudem eine neue Debatte in der [[Transzendentalphilosophie]] um die Möglichkeit [[transzendental]]er Argumente.
Er stellte fest, dass das 400-Fache der sichtbaren [[Masse (Physik)|Masse]] notwendig ist, um den Haufen gravitativ zusammenzuhalten.
Seine Hypothese, dass diese fehlende Masse in Form Dunkler Materie vorliege, stieß seinerzeit in der Fachwelt auf breite Ablehnung.


Die Analyse der [[Geschwindigkeit|Umlaufgeschwindigkeiten]] von Sternen in [[Spiralgalaxie]]n durch [[Vera Rubin]] seit 1960 zeigte erneut die Problematik auf: Die Umlaufgeschwindigkeit der Sterne müsste mit zunehmendem Abstand zum Galaxiezentrum viel niedriger sein, als sie tatsächlich ist. Seitdem wurde die ''Dunkle Materie'' ernstgenommen und aufgrund detaillierter Beobachtungen in fast allen großen astronomischen Systemen vermutet.
Strawson hat zudem sehr einflussreiche Arbeiten zum [[Wahrheit]]sbegriff, zum [[Skeptizismus]]problem und zum Begriff des [[Analytisches Urteil|Analytisch]]en verfasst.


Mit der Durchführung großräumiger Durchmusterungen von Galaxienhaufen und [[Superhaufen|Galaxiensuperhaufen]] wurde zusätzlich deutlich, dass diese Konzentration an Materie nicht allein durch die sichtbare Materie bewerkstelligt werden konnte. Von der sichtbaren Materie ist zu wenig vorhanden, um durch Gravitation die Dichtekontraste zu erzeugen. Siehe dazu auch [[Sloan Digital Sky Survey]] und [[Struktur des Kosmos]].
== Bibliografie ==
=== Bücher ===
* ''Introduction to Logical Theory.'' Methuen, London 1952.
* ''Individuals: An Essay in Descriptive Metaphysics.'' Methuen, London 1959
** ''Einzelding und logisches Subjekt. Ein Beitrag zur deskriptiven Metaphysik.'' Übers. v. Freimut Scholz. Reclam, Stuttgart 1972, ISBN 3-15-009410-0
* ''The Bounds of Sense: An Essay on Kant’s Critique of Pure Reason.'' Methuen, London 1966
** ''Die Grenzen des Sinns. Ein Kommentar zu Kants „Kritik der reinen Vernunft“.'' Übers. v. Ernst Michael Lange. Hain, Königstein 1981, ISBN 3-445-12025-0; ebd. 1992, ISBN 3-445-07018-0
* ''Logico-Linguistic Papers.'' Methuen, London 1971
** ''Logik und Linguistik. Aufsätze zur Sprachphilosophie.'' List, München 1974, ISBN 3-471-61429-X
* ''Freedom and Resentment and other Essays.'' Methuen, London 1974
* ''Subject and Predicate in Logic and Grammar.'' Methuen, London 1974
* ''Skepticism and Naturalism: Some Varieties.'' Columbia University Press, New York 1985; Routledge, 2008 (mit [http://www2.warwick.ac.uk/fac/soc/philosophy/people/faculty/cassam/foreword.doc Vorwort] von Quassim Cassam; DOC; 67&nbsp;kB)
** ''Skeptizismus und Naturalismus.'' Übers. v. M. N. Istase & Renata Soskey. Athenäum, Frankfurt 1987, ISBN 3-610-09210-6; Philo, Berlin/Wien 2001, ISBN 3-8257-0118-2
* ''Analysis and Metaphysics: An Introduction to Philosophy.'' Oxford University Press, Oxford 1992
** ''Analyse und Metaphysik. Eine Einführung in die Philosophie.'' Übers. v. Charlotte Hochkeppel. dtv, München 1994, ISBN 3-423-04615-5
* ''Entity and Identity.'' Oxford University Press, Oxford 1997.


[[Datei:Gravitationell-lins-4.jpg|miniatur|[[Gravitationslinse]]: Die Verzerrung des Lichts einer entfernten Galaxie wird durch die Masse in einem Galaxienhaufen im Vordergrund erzeugt. Aus der Verzerrung lässt sich die Massenverteilung bestimmen, dabei tritt eine Diskrepanz zwischen beobachteter Materie und bestimmter Masse auf.]]
=== Artikel ===
 
* ''Truth.'' In: ''Analysis.'' 1949.
Vergleichende Beobachtungen des [[Gravitationslinse]]neffekts, der Galaxienverteilung und der Röntgenemission im [[1E 0657-558|Bullet-Cluster]] im Jahr 2006 stellen den bislang stärksten Hinweis auf die Existenz Dunkler Materie dar.<ref name="Clowe2006">{{Literatur
* ''On Referring.'' In: ''Mind.'' 59, 1950, S. 320–344
|Autor=D. Clowe u.&nbsp;a.
** ''Über Referenz.'' In: Ursula Wolf (Hrsg.): ''Eigennamen. Dokumentation einer Kontroverse.'' Suhrkamp, Frankfurt 1985, ISBN 3-518-28657-9, S. 94–126
|Titel=A Direct Empirical Proof of the Existence of Dark Matter
* mit H. P. Grice: ''In Defense of a Dogma.'' In: ''Philosophical Review.'' 1956.
|Sammelwerk=[[The Astrophysical Journal]]
* ''Logical Subjects and Physical Objects.'' In: ''Philosophy and Phenomenological Research.'' 1957.
|Band=648
* ''[http://www.ucl.ac.uk/~uctytho/dfwstrawson1.htm Freedom and Resentment].'' In: ''Proceedings of the British Academy.'' Vol. 48, 1960.
|Datum=2006
* ''Singular Terms and Predication.'' In: ''Journal of Philosophy.'' 1961.
|Seiten=L109-L113
* ''Universals.'' In: ''Midwest Studies in Philosophy.'' 1979.
|DOI=10.1086/508162
* ''Gesellschaftliche Moral und persönliche Ideale.'' In: Günther Grewendorf & [[Wikipedia:Georg Meggle|Georg Meggle]] (Hrsg.): ''Seminar Sprache und Ethik. Zur Entwicklung der Metaethik.'' Suhrkamp, Frankfurt 1974, ISBN , S. 317–341
}} {{ISSN|0004-637x}}</ref>
* Weitere: siehe englische Seite
 
=== Modelle und Simulationen ===
Das Standardmodell der Kosmologie, das [[Lambda-CDM-Modell]], ergibt in der Zusammenfassung verschiedener Ergebnisse der beobachtenden Kosmologie folgende Zusammensetzung des Universums nach Massenanteil: Etwa 73 Prozent [[Dunkle Energie]], 23 Prozent Dunkle Materie, rund 4 Prozent „gewöhnliche Materie“, beispielsweise Atome, und 0,3 Prozent [[Neutrino]]s. Die „gewöhnliche Materie“ unterteilt sich dabei etwa hälftig in ''selbstleuchtende'' (beispielsweise Sterne) und ''nicht selbstleuchtende'' Komponenten wie Planeten und vor allem kaltes Gas.
 
Dieses Modell hat sich auch in großräumigen [[kosmologische Simulation|kosmologischen Simulationen]] bewährt, beispielsweise in der [[Millennium-Simulation]], da es zu einer Strukturentstehung führt, die der derzeitigen Beobachtungslage entspricht. Darauf aufbauende lokale Simulationen einiger Dunkle-Materie-[[Halo (Astronomie)|Halos]], die dem der Milchstraße ähnlich sind, machen statistische Vorhersagen darüber, wie groß die Dichte der Dunklen Materie im Bereich des [[Umlaufbahn|Orbits]] der Sonne um das [[galaktisches Zentrum|galaktische Zentrum]] ist und welche Geschwindigkeitsverteilung diese Teilchen haben. Diese Parameter beeinflussen [[Teilchendetektor|Detektorexperimente]] auf der Erde, die Dunkle Materie direkt nachweisen wollen, und sind dadurch testbar. Aufgrund der Feststellung, dass Strukturen in der Verteilung der Dunklen Materie bevorzugt in den Halos der Galaxien konzentriert sind, lassen sich großräumige Netzstrukturen beobachteter Galaxie-Verteilungen mit Computersimulationen großräumiger, aber leider nicht-beobachtbarer Netze Dunkler Materie vergleichen, wobei mathematische Theoreme über die statistische Struktur solcher Netze nützlich sind.<ref>[[Herbert Wagner (Physiker)|Herbert Wagner]]: ''Morphometrie von Mustern.'' In: ''[[Physik Journal]].'' Bd. 15 (8/9), S. 41–45, (2016), speziell Abb. 3, 4 und 5.</ref>
 
Eine weitere Vorhersage dieser Simulationen ist das charakteristische Strahlungsmuster,<ref>[http://www.mpa-garching.mpg.de/aquarius/si_fig4d.jpg Charakteristisches Strahlungsmuster]</ref> das entsteht, wenn Dunkle Materie durch [[Annihilation]]sprozesse [[Gammastrahlung]] aussendet.
 
== Mögliche Formen Dunkler Materie ==
In der [[Teilchenphysik]] werden verschiedene Kandidaten als Konstituenten der Dunklen Materie diskutiert. Ein direkter Nachweis im Labor ist bislang nicht geglückt, so dass die Zusammensetzung der Dunklen Materie als unbekannt gelten muss.
 
=== Baryonische Dunkle Materie ===
 
Baryonische Materie besteht aus [[Baryon]]en (Protonen und Neutronen) und [[Leptonen]] (insbesondere Elektronen), wobei die Baryonen den weitaus größeren Massenanteil ausmachen (die [[Ruhemasse]] von Protonen/Neutronen ist etwa das 1800fache von Elektronen).
 
==== Kaltes Gas ====
Da heiße Gase immer Strahlung emittieren, bleibt als erste Möglichkeit für Dunkle Materie nur ''kaltes Gas'' übrig. Gegen diese Hypothese spricht die Tatsache, dass sich kaltes Gas (unter bestimmten Umständen) durchaus erwärmen kann und selbst riesige Gasmengen nicht die benötigte Masse aufbringen könnten.
 
==== Kalte Staubwolken ====
Eine ähnliche Lösung stellt die mögliche Existenz ''kalter Staubwolken'' dar, die auf Grund ihrer niedrigen Temperatur nicht strahlen und somit unsichtbar wären. Allerdings würden sie das Licht von Sternen reemittieren und somit im Infrarotbereich sichtbar sein. Außerdem wären so große Mengen an Staub nötig, dass sie die Entstehung der Sterne maßgeblich beeinflusst hätten.
 
==== MACHOs ====
Ernstzunehmende Kandidaten waren [[Brauner Zwerg|Braune Zwerge]], die zu den [[MACHO]]s ''(Massive astrophysical compact [[Halo (Astronomie)|halo]] objects)'' gezählt werden. Es handelt sich dabei um Himmelskörper, in denen der Druck so gering ist, dass statt Wasserstoff- nur Deuteriumfusion stattfinden kann, wodurch sie nicht im sichtbaren Spektrum leuchten. Steht ein MACHO allerdings genau vor einem Stern, so verstärkt er als Gravitationslinse dessen Strahlung. In der Tat wurde dies zwischen Erde und der [[Große Magellansche Wolke|Großen Magellanschen Wolke]] vereinzelt beobachtet. Man nimmt heute jedoch an, dass ''MACHOs'' nur einen kleinen Teil der Dunklen Materie ausmachen.
 
=== Nichtbaryonische Dunkle Materie ===
==== Anapole Majorana-Fermionen ====
Im Mai 2013 schlugen die theoretischen Physiker Robert Scherrer und Chiu Man Ho anapole (nichtpolige) [[Majorana-Fermion]]en als Träger der Dunklen Materie des Weltalls vor. Anapole Teilchen weisen ein [[Torus|toroidales]] (reifenförmiges) Feld auf, das bewirkt, dass ein [[elektrisches Feld]] in diesem Torus (Reifen) kreisförmig eingeschlossen bleibt und sich dadurch nicht äußerlich bemerkbar macht.<ref>{{Internetquelle | url=http://phys.org/news/2013-06-simple-theory-dark.html | titel=Simple theory may explain dark matter | hrsg=Phys.org | datum=2013-06-10 | zugriff=2013-06-11 | sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0370269313003286 | titel=Anapole dark matter | autor=Chiu Man Ho, Robert J. Scherrer | hrsg=Elsevier | werk=Physics Letters B Volume 722, Issues 4–5, Pages 341–346 | datum=2013-05-24 | zugriff=2013-06-11 | sprache=en}}</ref> Dies steht im Gegensatz zu den bekannten elektrischen [[Monopol (Physik)|Monopolen]] und magnetischen [[Dipol]]en, deren Felder mit abnehmender Intensität ([[Coulombsches Gesetz]]) in die Umgebung ausstrahlen.
 
Im [[Standardmodell|Standardmodell der Teilchenphysik]] ist keines der [[Elementarteilchen]] ein Majorana-Fermion. Stattdessen werden hier alle Fermionen durch Dirac-[[Spinor]]en beschrieben, auch die [[Neutrino]]s, die damit von Antineutrinos unterscheidbar wären. Allerdings sind die Neutrinos im Standardmodell im Widerspruch zu experimentellen Ergebnissen masselos.
Eine populäre Erklärung für die beobachteten Neutrinomassen, der ''Seesaw-Mechanismus,'' erfordert dagegen die Beschreibung der Neutrinos durch Majorana-Spinoren und damit die Gleichheit von Neutrinos und Antineutrinos. Dies würde wiederum eine Verletzung der [[Leptonenzahl]]erhaltung implizieren, da Teilchen und Antiteilchen dieselbe Leptonenzahl zugewiesen wird.
 
Ob zwischen Neutrinos und Antineutrinos unterschieden werden kann, ist derzeit noch offen. Eine Möglichkeit zur experimentellen Klärung bietet der [[Doppelter Betazerfall#Neutrinoloser Doppel-Betazerfall|neutrinolose Doppel-Betazerfall]], der nur möglich ist, falls Neutrinos Majorana-Teilchen sind. Nach diesem Zerfallsmodus wird in Experimenten wie [[GERDA-Experiment|GERDA]]<ref>{{Literatur | Autor = M.Agostini u. a. | Titel = Results on neutrinoless double beta decay of 76Ge from GERDA Phase I | Sammelwerk = Phys. Rev. Lett | Band = 111 | Datum = 2013-11-20| Seiten = 122503 | DOI= 10.1103/PhysRevLett.111.122503 | Arxiv=1307.4720}}</ref> oder [[Enriched Xenon Observatory|EXO]]<ref>[http://www-project.slac.stanford.edu/exo/ Enriched Xenon Observatory]</ref> gesucht.
 
==== Heiße Dunkle Materie (HDM) ====
[[Neutrino]]s galten lange Zeit als naheliegende Kandidaten für heiße Dunkle Materie, da ihre Existenz bereits gesichert ist, im Gegensatz zu anderen Kandidaten für Dunkle Materie. Allerdings ist die maximale Masse der Neutrinos nach neueren Erkenntnissen nicht ausreichend, um das Phänomen zu erklären. Bestünde die Dunkle Materie aber zum Großteil aus schnellen, leichten Teilchen, d.&nbsp;h. heißer Dunkler Materie, hätte dies für den Strukturierungsprozess im Universum ein [[Top-down]]-Szenario zur Folge. Dichteschwankungen wären zuerst auf großen Skalen kollabiert, es hätten sich erst Galaxienhaufen, dann Galaxien, Sterne usw. gebildet. Beobachtungen lehren jedoch das Gegenteil. Altersbestimmungen von Galaxien haben ergeben, dass diese vorwiegend alt sind, während manche Galaxienhaufen sich gerade im Entstehungsprozess befinden. Ein [[Bottom-up]]-Szenario, eine hierarchische Strukturentstehung, gilt als erwiesen. Daher kann heiße Dunkle Materie allenfalls einen kleinen Teil der gesamten Dunklen Materie ausmachen.
 
Ein weiterer Kandidat aus dem Neutrino-Sektor ist ein schweres [[steriles Neutrino]], dessen Existenz aber ungeklärt ist. Aufgrund der „Sterilität“ könnte es sehr viel massiver sein als die Standardmodell-Neutrinos.
 
==== Kalte Dunkle Materie (CDM) ====
[[Datei:COSMOS 3D dark matter map.jpg|miniatur|Dreidimensionale Karte einer Verteilung Dunkler Materie anhand von Messergebnissen mittels Gravitationslinseneffekts des [[Hubble-Weltraumteleskop]]s]]
Diese Variante umfasst noch unbeobachtete Elementarteilchen, die nur der Gravitation und der [[Schwache Wechselwirkung|schwachen Wechselwirkung]] unterliegen, die sogenannten ''[[WIMP]]s'' ({{enS|''Weakly Interacting Massive Particles''}}, {{deS|''schwach wechselwirkende massive Teilchen''}}). WIMPs lassen sich mit einer hierarchischen Entstehung des Universums vereinbaren.
 
Kandidaten ergeben sich aus der Theorie der [[Supersymmetrie]], die die Anzahl der Elementarteilchen gegenüber dem Standardmodell verdoppelt. Die hypothetischen Teilchen sind meist instabil und zerfallen in das leichteste unter ihnen (LSP, [[leichtestes supersymmetrisches Teilchen]]). Beim LSP könnte es sich um das leichteste der vier [[Neutralino]]s handeln.
 
Erhebliche Abweichungen der astronomischen Beobachtungen von den Vorhersagen des CDM-Modells ergab eine 2010 veröffentlichte internationale Studie unter Federführung von [[Pavel Kroupa]]. So entsprechen etwa [[Leuchtkraft]] und Verteilung von [[Galaxie|Satellitengalaxien]] der [[Lokale Gruppe|Lokalen Gruppe]] nicht den Erwartungen. Kroupa sieht in den erhobenen Daten eine so starke Kollision mit der CDM-Theorie, dass „diese nicht mehr zu halten scheint“.<ref>[http://www3.uni-bonn.de/Pressemitteilungen/158-2010 ''Studie weckt massive Zweifel an Existenz Dunkler Materie.''] Pressemitteilung der Universität Bonn, 10. Juni 2010.</ref><ref>[http://www.dieuniversitaet-online.at/beitraege/news/dunkle-materie-in-der-krise/69.html ''Dunkle Materie in der Krise.''] Online-Zeitung der Universität Wien, 18. November 2010.{{Dead link|date=April 2018}}</ref><ref>P. Kroupa u. a.: ''[http://www.aanda.org/index.php?option=com_article&access=doi&doi=10.1051/0004-6361/201014892&Itemid=129 Local-Group tests of dark-matter Concordance Cosmology. Towards a new paradigm for structure formation.]'' Astronomy & Astrophysics, Volume 523, November-December 2010.</ref>
 
Andererseits wollen Forscher mit tiefgekühlten Halbleiterdetektoren (CDMS, {{lang|en|''Cryogenic Dark Matter Search''}}) im {{lang|en|[[Soudan Underground Laboratory]]}} drei Stoßereignisse von WIMPs mit Atomkernen beobachtet haben – bei geschätzt 0,7 Hintergrundereignissen.<ref>
[[Texas A&M University]]: [http://www.science.tamu.edu/articles/1052 ''Dark Matter Search Results Indicate First Hint of WIMP-like Signal.''] April 2013.
</ref><ref>
R. Agnese (CDMS Collaboration): ''Dark Matter Search Results Using the Silicon Detectors of CDMS II.'' {{arxiv|1304.4279}}, April 2013.</ref>
 
Ein weiterer Hinweis kommt von der Zusammensetzung der Kosmischen Strahlung: Für Teilchenenergien jenseits 10 [[GeV]] werden unerwartet viele [[Positron]]en gefunden (Antiteilchen des Elektrons). Erste solche Messungen kamen vom Experiment PAMELA<ref>
O. Adriani u. a. (PAMELA Kollaboration): ''A statistical procedure for the identification of positrons in the PAMELA experiment.'' Astroparticle Physics 34, 2010, S. 1–11, {{DOI|10.1016/j.astropartphys.2010.04.007}}, ({{arxiv|1001.3522}}).
</ref><ref>
Bob Yirka: [http://phys.org/news/2013-08-pamela-positrons.html ''New data from PAMELA provides better measure of positrons.''] Bei: ''phys.org.'' Aug. 2013.
</ref> auf dem russischen Satelliten [[Resurs-DK1]] und vom [[Fermi Gamma-ray Space Telescope]]<ref>
Philippe Bruel: ''Gamma rays, electrons and positrons up to 3 TeV with the Fermi Gamma-ray Space Telescope.'' Konferenzbeitrag Juni 2012, {{arxiv|1210.2558}} Okt. 2012.
</ref>. Genauere Daten, insbesondere eine niedrigere obere Grenze für die Anisotropie,<ref>
M. Aguilar (AMS Kollaboration): ''First Result from the Alpha Magnetic Spectrometer on the International Space Station. Precision Measurement of the Positron Fraction in Primary Cosmic Rays of 0.5–350 GeV.'' Phys. Rev. Lett. 110, April 2013, {{DOI|10.1103/PhysRevLett.110.141102}}.
</ref> liefert seit Mai 2011 das [[Alpha-Magnet-Spektrometer]] an Bord der [[ISS]]. Eine Erklärung für den Überschuss an Positronen wäre die Paarvernichtung kollidierender Dunkle-Materie-Teilchen. Die gemessene Positronenverteilung ist allerdings auch vereinbar mit [[Pulsar]]en als Positronenquelle oder mit speziellen Effekten während der Ausbreitung der Teilchen. Es wird erhofft, dass nach längerer Messzeit genügend Daten vorhanden sind, sodass Klarheit über die Ursache des Positronenüberschusses gewonnen werden kann.
 
==== Axionen ====
Ein weiterer Kandidat, das [[Axion]], ist ein hoch hypothetisches [[Elementarteilchen]] zur Erklärung der in der [[Quantenchromodynamik]] problematischen elektrischen Neutralität des [[Neutron]]s.
 
== Alternativen zu Dunkler Materie ==
Namhafte Astrophysiker wie [[Jacob Bekenstein]] und [[John Moffat]] haben die umstrittene [[Modifizierte Newtonsche Dynamik|MOND]]-Hypothese ('''Mo'''difizierte '''N'''ewtonsche '''D'''ynamik) weiterentwickelt, nach der die [[Äquivalenzprinzip (Physik)|Äquivalenz von träger und schwerer Masse]] bei extrem kleinen Beschleunigungen nicht mehr gilt.
 
Die TeVeS ([[Tensor-Vektor-Skalar-Gravitationstheorie|'''Te'''nsor-'''Ve'''ktor-'''S'''kalar-Gravitationstheorie]]) wurde 2004 erstmals von&nbsp;[[Jacob Bekenstein]]&nbsp;formuliert. Der Hauptunterschied zur allgemeinen Relativitätstheorie liegt in der Formulierung der Abhängigkeit der Gravitationsstärke von der Entfernung zur Masse, welche die Gravitation verursacht. Diese wird bei der TeVeS mittels eines [[Skalarfeld|Skalar-]], eines [[Tensorfeld|Tensor-]] und eines [[Vektorfeld]]es definiert, während die allgemeine Relativitätstheorie die Raumgeometrie mittels eines einzigen Tensorfeldes darstellt.
 
Die [[Skalar-Tensor-Vektor-Gravitationstheorie|'''S'''kalar-'''T'''ensor-'''V'''ektor-'''G'''ravitationstheorie]] (STVG) wurde 2014 von [[John Moffat]] entwickelt, nicht zu verwechseln mit der TeVeS. Die STVG wurde erfolgreich für die Berechnung der Rotation von Galaxien, der Masseverteilung von Galaxienhaufen und des Gravitationslinseneffekts des [[Bullet-Cluster]] herangezogen, ohne die Notwendigkeit, Dunkle Materie zu postulieren. Die Theorie bietet darüber hinaus eine Erklärung für den Ursprung des [[Trägheitsprinzip]]s.
 
Die '''Wasserstoffhypothese der Dunklen Materie''' von [[Joachim Stiller]] geht noch wieder einen anderen Weg. Stiller bezweifelt, dass Kepler übrahaupt auf Spieralgalaxien anwendbar ist, weil es sich bei ihnen nicht um "zentralmassendominirte Systeme" handelt, was aber per Definition die Grundvoraussetzung für die Anwendung von Kepler sei. Die Physiker bekämen so föllig haarsträubende Rechnungen. Sie verstünden praktisch ihre einfachsten Grundlagen nicht mehr. Rechnet man aber mit Newton, und nicht mit Kepler, geht die Rechnung plötzlich sauber auf. Dunkle Materie braucht es dann zur Erklärung der Rotationkurven von Spirlagalaxien "nicht" mehr. Trotzdem ist ja ein vielfaches an Masse im Verhältnis zu sichtbaren Materie da, aber eben nur "um" die stellare Scheibe "herum", sozusagen in deren Verlängerung. Und dafür reicht einfacher Waserstoff völlig aus. Eine verblüffende Idee, die leider selten zur Kenntnis genommem und noch seltener überhaupt diskutiert wird. Für einen Nichtakademiker ist ein Plot von "diesem" Kaliber schon eine reife Leistung.
 
== Zitate ==
 
:"Die Rotationskurven sind doch nicht "abgeflacht" (???), sondern "gleichbleibend hoch"... Das ist ein riesengroßer Unterschied... Zumindest vom goetheanistischen Standpunkt..." ([[Joachim Stiller]])


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Dunkle Materie}}
* {{WikipediaDE|Peter Strawson}}
* {{WikipediaDE|Silk-Dämpfung}}


== Literatur ==
== Literatur ==
'''Bücher'''
* Sarah-Jane Conrad & Silvan Imhof (Hrsg.): ''P. F. Strawson – Ding und Begriff.'' Ontos-Verlag, Frankfurt [u.&nbsp;a.] 2010, ISBN 978-3-86838-016-3
* David B. Cline: ''Die Suche nach Dunkler Materie.'' In: ''Spektrum der Wissenschaft.'' 10, 5, Oktober 2003, {{ISSN|0170-2971}}, S. 44–51.
* Lewis Edwin Hahn (Hrsg.): ''The Philosophy of P. F. Strawson.'' Open Court, 1998, ISBN 0812693787
* David B. Cline (Hrsg.): ''Sources and detection of dark matter and dark energy in the universe.'' Springer, Berlin u. a. 2001, ISBN 3-540-41216-6 ''(Physics and astronomy online library).''
* John Heawood: ''[http://philosophynow.org/issues/57/Peter_Strawson_1919-2006_A_Sort_of_Obituary Peter Strawson (1919-2006): A Sort of Obituary].'' In: ''Philosophy Now.'' Issue 57, September/Oktober 2006
* Ken Freeman, Geoff McNamara: ''In search of dark matter.'' Springer, Berlin u. a. 2006, ISBN 0-387-27616-5 ''(Springer Praxis books in popular astronomy).''
* Richard Kirkham: ''Theories of Truth.'' MIT Press, 1992 (Kapitel 10 enthält eine detaillierte Diskussion von Strawsons performativer Theorie der Wahrheit)
* Dan Hooper: ''Dunkle Materie. Die kosmische Energielücke.'' Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-8274-2030-5 ''(Spektrum-Akademischer-Verlag-Sachbuch).''
* Marcel Niquet: ''Transzendentale Argumente. Kant, Strawson und die Aporetik der Detranszendentalisierung.'' Suhrkamp, Frankfurt 1991, ISBN 3-518-58096-5
* H. V. Klapdor-Kleingrothaus, R. Arnowitt (Hrsg.): ''Dark matter in astro- and particle physics.'' Springer, Berlin u. a. 2005, ISBN 3-540-26372-1.
* Winfried Löffler: ''Über deskriptive und revisionäre Metaphysik.'' In: Matthias Lutz-Bachmann & Thomas M. Schmidt (Hrsg.): ''Metaphysik heute - Probleme und Perspektiven der Ontologie.'' Alber, Freiburg/München 2007, ISBN 978-3-495-48217-9, S. 114–131.
* Adalbert W. A. Pauldrach: ''Das Dunkle Universum. Der Wettstreit Dunkler Materie und Dunkler Energie: Ist das Universum zum Sterben geboren?'' Springer Spektrum 2015. ISBN 3642553729.
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/philosophie_strawson.pdf Peter Strawson:Leben und Werk] PDF
* Lisa Randall: ''Dunkle Materie und Dinosaurier. Die erstaunlichen Zusammenhänge des Universums.'' S. Fischer, Frankfurt am Main 2016. ISBN 978-3-10-002194-6.
* Wolfgang Rau: ''Auf der Suche nach der Dunklen Materie.'' In: ''Sterne und Weltraum.'' 44, 1, 2005, {{ISSN|0039-1263}}, S. 32–42.
* Robert H. Sanders: ''The Dark Matter Problem. A Historical Perspective.'' Cambridge University Press, Cambridge u. a. 2010, ISBN 978-0-521-11301-4.
* James Trefil: ''Fünf Gründe, warum es die Welt nicht geben kann.'' Rowohlt, Reinbek 1997, ISBN 3-499-19313-2.
 
'''Aufsätze:'''
* Wolfgang Rau: ''Auf der Suche nach der Dunklen Materie.'' In: ''Sterne und Weltraum.'' 44, 1, 2005, {{ISSN|0039-1263}}, S. 32–42.
* David B. Cline: ''Die Suche nach Dunkler Materie.'' In: ''Spektrum der Wissenschaft.'' 10, 5, Oktober 2003, {{ISSN|0170-2971}}, S. 44–51.
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/sonstiges_wasserstoffhypothese2.pdf Das Problem der Dunklen Materie gelöst! - Zur Waserstoffhypothese der Dunklen Materie] PDF


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Dark matter|Dunkle Materie}}
* {{DNB-Portal|118619128}}
{{Wiktionary}}
* {{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/strawson/|Peter Frederick Strawson|Paul Snowdon}}
* [http://www.wissenschaft-online.de/artikel/1039977 ''Das kosmologische Standardmodell auf dem Prüfstand.''] Spektrum der Wissenschaft, August 2010 (PDF, 10 Seiten, 314&nbsp;KiB).
* ''[https://www.theguardian.com/news/2006/feb/15/guardianobituaries.booksobituaries Obituary: Sir Peter Strawson],'' Nachruf von Jane O’Grady im ''Guardian,'' 15. Februar 2006
* [http://people.roma2.infn.it/~dama/web/home.html The DAMA Project]
* ''[http://www.telegraph.co.uk/news/1510498/Sir-Peter-Strawson.html Sir Peter Strawson],'' Nachruf im ''Daily Telegraph,'' 15. Februar 2006
* [http://www.weltderphysik.de/gebiet/astro/dunkle-materie-und-dunkle-energie/ Artikelsammlung zu Dunkler Materie.] In: ''WeltDerPhysik.de.''
* ''[http://www.issibern.ch/PDF-Files/Spatium_7.pdf In Search of the Dark Matter in the Universe.]'' ISSI-Publikation (englisch, PDF, 695&nbsp;KiB).
* {{Webarchiv | url=http://timms.uni-tuebingen.de/Browser/Browser01.aspx?path=/Universit%C3%A4t+T%C3%BCbingen/Mathematisch-Naturwissenschaftliche+Fakult%C3%A4t/Physik/Lecture+Astroparticle+Physics+-+Dark+Matter+SoSe+2005/ | archive-is=20130212091325 | text=''Dark Matter.''}}. Lecture Astroparticle Physics. Videoaufzeichnungen einer Vorlesung zum Thema ''Dunkle Materie.'' Auf TIMMS, dem Tübinger Internet Multimedia Server der Universität Tübingen.


== Einzelnachweise ==
== Einzelanchweise ==
<references />
<references/>


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Version vom 11. November 2018, 23:56 Uhr

Sir Peter Frederick Strawson (* 23. November 1919 in London; † 13. Februar 2006 in Oxford) war ein britischer Philosoph, der der analytischen Philosophie zugeordnet wird und vielbeachtete Beiträge zur Sprachphilosophie, Metaphysik, Logik, Epistemologie und zu Klassikern und Argumenten der Philosophiegeschichte, insb. zu Kant, vorgelegt hat. Für die Entwicklung der analytischen Philosophie seit den 1960ern hin zu einem Wiedererstarken metaphysischer Theorieansätze war Strawsons Studie zu Einzeldingen von 1959 mit maßgebend.

Biografie

Strawson war Waynflete Professor of Metaphysical Philosophy an der Universität von Oxford von 1968 bis 1987.

Strawson wurde 1977 zum Ritter geschlagen. 1960 wurde er zum Fellow der British Academy und 1971 Foreign Honorary Member der American Academy of Arts and Sciences.

Strawsons Sohn, Galen Strawson, ist auch Philosoph.

Peter Strawson verstarb am 13. Februar 2006 in Oxford.

Lehre

Strawson wurde bekannt durch seinen Artikel On Referring (1950), einer Kritik an Bertrand Russells Theory of Descriptions, die aufzeigt, dass Russells Analyse nicht alle relevanten Verwendungen des bestimmten Artikels erklären kann, insb. Fälle, wenn das fragliche Objekt nicht existiert - Russell muss dann den Satz als falsch bewerten, was, so Strawson, in vielen Fällen kontraintuitiv ist. In der Theorie der Kennzeichnung hat Strawsons Hinweis auf den Einfluss von Präsuppositionen auf die Bedeutung von Aussagen zur Fortentwicklung beigetragen. Strawsons Vorschlag, von Regeln auszugehen, die eine korrekte Referenz unter bestimmten Bedingungen bestimmen, konvergiert außerdem u. a. mit Grundideen Austins und anderer Vertreter einer Sprechakttheorie.

Er geht davon aus, dass die Philosophie und innerhalb der Philosophie die Disziplin der Metaphysik die Aufgabe habe, „die tatsächliche Struktur unseres Denkens über die Welt zu beschreiben“, ein methodischer Ansatz, den er „deskriptive Metaphysik“ nennt und wovon er das Vorgehen unterscheidet, „eine bessere Struktur hervorzubringen“, das er als „revisionäre Metaphysik“ bezeichnet.[1] Das Begriffssystem des common sense bzw. der Lebenswelt ist demnach unhintergehbar - wir hantieren je schon mit Begriffen wie „Person“, aber auch mit Konzepten wie Raum, Zeit, Kausalität, Wahrheit u. dgl. Diese Begriffe sind daher, so Strawson, nicht reduzierbar auf grundlegendere Begriffe oder Gegebenheiten, etwa Erfahrungsdaten oder naturwissenschaftliche Begriffe. Zeitgenössische Philosophen wie Bertrand Russell kritisierte Strawson für eine zu starke Orientierung an einer idealen Sprache. Strawson selbst wird daher, was seine sprachphilosophischen Stellungnahmen betrifft, der sog. Philosophie der normalen Sprache zugeordnet.

Strawsons Unterscheidung zwischen deskriptiver Metaphysik und revisionärer Metaphysik wird häufig übernommen, aber auch kritisiert, u. a. in der Anwendung auf Klassiker, u. a., weil sie nicht zureichend trennscharf sei.[2]

Hauptergebnis des Buchs Individuals ist, dass Personen und materielle Körper die grundlegenden Entitäten sind.[3] Das Werk markiert nach verbreiteter Ansicht den wichtigsten Wendepunkt hin zum revival of metaphysics in den analytisch-philosophischen Traditionen.[4]

Strawson ist der Auffassung, dass Kants Kritik der reinen Vernunft im Wesentlichen das Ziel einer deskriptiven Metaphysik verfolgt. In seinem 1966 erschienenen Werk The bounds of sense vertritt Strawson eine Kantinterpretation, wonach zahlreiche Thesen Kants unhaltbar sind, darunter Kants Erklärung synthetisch-a priorischer Urteile, Kants transzendentaler Idealismus u. v. a. m. Andere Ideen Kants versucht Strawson allerdings zu verteidigen, u. a., indem er Kants Argumente rekonstruiert und argumentiert, dass ein zwar etwas schwächeres, aber plausibles Beweisziel erbracht werde. Gezeigt werden könne, dass menschliches Bewusstsein in der Lage ist, seine zur Einordnung von Erfahrungen herangezogenen Kategorien auf Objekte anzuwenden, die selbst erfahrungsunabhängig sind. Insbesondere sieht Strawson auf dieser Grundlage skeptische Argumente widerlegbar. Auch Bounds of Sense wurde sofort und breit rezipiert und Strawson trug damit nicht nur zu einer Kantrenaissance in der angelsächsischen Philosophie bei, sondern entfachte zudem eine neue Debatte in der Transzendentalphilosophie um die Möglichkeit transzendentaler Argumente.

Strawson hat zudem sehr einflussreiche Arbeiten zum Wahrheitsbegriff, zum Skeptizismusproblem und zum Begriff des Analytischen verfasst.

Bibliografie

Bücher

  • Introduction to Logical Theory. Methuen, London 1952.
  • Individuals: An Essay in Descriptive Metaphysics. Methuen, London 1959
    • Einzelding und logisches Subjekt. Ein Beitrag zur deskriptiven Metaphysik. Übers. v. Freimut Scholz. Reclam, Stuttgart 1972, ISBN 3-15-009410-0
  • The Bounds of Sense: An Essay on Kant’s Critique of Pure Reason. Methuen, London 1966
    • Die Grenzen des Sinns. Ein Kommentar zu Kants „Kritik der reinen Vernunft“. Übers. v. Ernst Michael Lange. Hain, Königstein 1981, ISBN 3-445-12025-0; ebd. 1992, ISBN 3-445-07018-0
  • Logico-Linguistic Papers. Methuen, London 1971
    • Logik und Linguistik. Aufsätze zur Sprachphilosophie. List, München 1974, ISBN 3-471-61429-X
  • Freedom and Resentment and other Essays. Methuen, London 1974
  • Subject and Predicate in Logic and Grammar. Methuen, London 1974
  • Skepticism and Naturalism: Some Varieties. Columbia University Press, New York 1985; Routledge, 2008 (mit Vorwort von Quassim Cassam; DOC; 67 kB)
  • Analysis and Metaphysics: An Introduction to Philosophy. Oxford University Press, Oxford 1992
    • Analyse und Metaphysik. Eine Einführung in die Philosophie. Übers. v. Charlotte Hochkeppel. dtv, München 1994, ISBN 3-423-04615-5
  • Entity and Identity. Oxford University Press, Oxford 1997.

Artikel

  • Truth. In: Analysis. 1949.
  • On Referring. In: Mind. 59, 1950, S. 320–344
    • Über Referenz. In: Ursula Wolf (Hrsg.): Eigennamen. Dokumentation einer Kontroverse. Suhrkamp, Frankfurt 1985, ISBN 3-518-28657-9, S. 94–126
  • mit H. P. Grice: In Defense of a Dogma. In: Philosophical Review. 1956.
  • Logical Subjects and Physical Objects. In: Philosophy and Phenomenological Research. 1957.
  • Freedom and Resentment. In: Proceedings of the British Academy. Vol. 48, 1960.
  • Singular Terms and Predication. In: Journal of Philosophy. 1961.
  • Universals. In: Midwest Studies in Philosophy. 1979.
  • Gesellschaftliche Moral und persönliche Ideale. In: Günther Grewendorf & Georg Meggle (Hrsg.): Seminar Sprache und Ethik. Zur Entwicklung der Metaethik. Suhrkamp, Frankfurt 1974, ISBN , S. 317–341
  • Weitere: siehe englische Seite

Siehe auch

Literatur

  • Sarah-Jane Conrad & Silvan Imhof (Hrsg.): P. F. Strawson – Ding und Begriff. Ontos-Verlag, Frankfurt [u. a.] 2010, ISBN 978-3-86838-016-3
  • Lewis Edwin Hahn (Hrsg.): The Philosophy of P. F. Strawson. Open Court, 1998, ISBN 0812693787
  • John Heawood: Peter Strawson (1919-2006): A Sort of Obituary. In: Philosophy Now. Issue 57, September/Oktober 2006
  • Richard Kirkham: Theories of Truth. MIT Press, 1992 (Kapitel 10 enthält eine detaillierte Diskussion von Strawsons performativer Theorie der Wahrheit)
  • Marcel Niquet: Transzendentale Argumente. Kant, Strawson und die Aporetik der Detranszendentalisierung. Suhrkamp, Frankfurt 1991, ISBN 3-518-58096-5
  • Winfried Löffler: Über deskriptive und revisionäre Metaphysik. In: Matthias Lutz-Bachmann & Thomas M. Schmidt (Hrsg.): Metaphysik heute - Probleme und Perspektiven der Ontologie. Alber, Freiburg/München 2007, ISBN 978-3-495-48217-9, S. 114–131.
  • Joachim Stiller: Peter Strawson:Leben und Werk PDF

Weblinks

Einzelanchweise

  1. Vgl. Strawson: Individuals. London/New York 1959, S. 9.
  2. Detailliert Winfried Löffler: Über deskriptive und revisionäre Metaphysik. In: Matthias Lutz-Bachmann & Thomas M. Schmidt (Hrsg.): Metaphysik heute - Probleme und Perspektiven der Ontologie. Alber, Freiburg 2007, S. 114–131.
  3. Vgl. Winfried Löffler: Über deskriptive und revisionäre Metaphysik. In: Matthias Lutz-Bachmann & Thomas M. Schmidt (Hrsg.): Metaphysik heute - Probleme und Perspektiven der Ontologie. Alber, Freiburg 2007, S. 114 (116)
  4. Winfried Löffler: Über deskriptive und revisionäre Metaphysik. In: Matthias Lutz-Bachmann & Thomas M. Schmidt (Hrsg.): Metaphysik heute - Probleme und Perspektiven der Ontologie. Alber, Freiburg 2007, S. 114


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Peter Strawson aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.