Medizingeschichte und Michael Quante: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Dieser Artikel|beschreibt einen speziellen Zweig der Geschichtswissenschaft bzw. der Medizin, der sich mit der Geschichte der Medizin befasst. Zur Geschichte der Medizin selbst siehe [[Geschichte der Medizin]].}}
[[Datei:Muenster Philosophikum Michael Quante 01.jpg|mini|Michael Quante (2019)]]
'''Medizingeschichte''', auch ''Geschichte der Medizin'' genannt, ist die Bezeichnung für jenen Zweig der [[Geschichtswissenschaft]] bzw. der [[Medizin]], der die [[Geschichte der Medizin]] erforscht.<!-- Das Zitat von Herrlinger (übrigens wegen seiner Nähe zum NS-Regime ziemlich umstritten), zur Brücke zwischen Geistes- und Naturwissenschaft, charakterisiert die moderne medizingeschichtliche Forschung nicht korrekt. -->
'''Michael Quante''' (* [[2. August]] [[1962]] in [[Senden (Westfalen)|Senden]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Philosoph]]. Er hat derzeit die Professur für Philosophie mit dem Schwerpunkt [[Philosophie#Praktische Philosophie|Praktische Philosophie]] an der [[Westfälische Wilhelms-Universität|Westfälischen Wilhelms-Universität Münster]] inne. Von 2012 bis 2014 war er in der Nachfolge von [[Julian Nida-Rümelin]] Präsident der [[Deutsche Gesellschaft für Philosophie|Deutschen Gesellschaft für Philosophie]].


== Entwicklung der Medizingeschichte in Deutschland ==
== Leben ==
Medizingeschichte verfügt in Deutschland über eine lange Tradition innerhalb der Medizin. Da bis ins 19. Jahrhundert hinein die antiken Texte des [[Corpus Hippocraticum]] (dem berühmten Arzt [[Hippokrates von Kos]] zugeschrieben) und des [[Galenos]] von Pergamon in der medizinischen Lehre gelesen wurden, stellte die Beschäftigung mit der Vergangenheit der Medizin eine Selbstverständlichkeit dar. Im Mittelpunkt stand dabei nicht die Geschichtsschreibung im heutigen Sinne, sondern die Zuordnung von [[Diagnose]]n und [[Therapie]]n zu historischen Autoritäten der Medizin. Im Zuge der [[Aufklärung]] etablierte sich auch in der medizingeschichtlichen Auffassung ein Bewusstsein des allgemeinen [[Fortschritt]]s in der Medizin.<ref>Wolfgang U. Eckart, Robert Jütte: ''Medizingeschichte. Eine Einführung'', Stuttgart 2007, S. 21ff</ref> Erste umfangreichere medizinhistorische Publikationen entstanden Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts.<ref>Daniel Leclerc: ''Histoire de la médicine.'' Genf 1696.</ref><ref>[[John Freind]]: ''The history of physics from the time of Galen to the beginning of the 16th century.'' I–II, London 1725–1726.</ref> Gegen Ende des 19. Jahrhunderts spezialisierten sich einige Wissenschaftler an [[Medizinische Fakultät|medizinischen Fakultäten]] und praktizierende Ärzte auf die Auseinandersetzung mit ihrer Geschichte. Vereinzelt gab es, wie vertreten in Berlin durch [[Justus Hecker]] (1795–1850), auch schon Lehrstühle für das Fach.
Michael Quante studierte von 1982 bis 1989 die Fächer Deutsch und Philosophie an der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]] und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wo er sein Studium mit einer Examensarbeit über die marxsche Hegelkritik abschloss. Unter der Betreuung von [[Ludwig Siep]] wurde Quante 1992 mit einer Arbeit über ''[[Georg Wilhelm Friedrich Hegel|Hegels]] Begriff der Handlung'' zum [[Dr. phil.]] [[Promotion (Doktor)|promoviert]]. Ebenfalls an der Universität Münster habilitierte Quante sich 2001 am Fachbereich Geschichte/Philosophie mit der Schrift ''Personales Leben und menschlicher Tod''. In dem 2002 im [[Suhrkamp Verlag]] veröffentlichten Werk  versucht Quante, eine Konzeption der personalen Identität für Fragen der [[biomedizin]]ischen Ethik, insbesondere beim beginnenden und endenden menschlichen Leben, fruchtbar zu machen.


Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlangte die Medizingeschichte durch die Verdienste von [[Karl Sudhoff]] größere Bedeutung und etablierte sich als eigenständiges Fach an den Medizinischen Fakultäten. Die von demselben geleitete Fachzeitschrift (''Archiv für Geschichte der Medizin'' seit 1907, später Sudhoffs Archiv genannt) unterstützte die Auffassung der Medizingeschichte als eigenständige Disziplin zwischen Geschichtswissenschaft und Medizin. Gerade der [[Hippokratismus]] der 1920er Jahre, in dem man sich sehr stark auf eine überhöhte Gestalt des Hippokrates berief, um aktuelle Probleme der Medizin zu lösen, führte zu einer stabilen Institutionalisierung der Medizingeschichte.
Nach seiner Habilitation arbeitete Quante als Hochschuldozent an der Westfälischen Wilhelms-Universität und hatte eine Gastprofessur für Ethik an der [[Humboldt-Universität zu Berlin]] sowie eine Lehrstuhlvertretung für Praktische Philosophie an der [[Universität Duisburg-Essen]] inne. Mit der Annahme des Rufs auf die Professur für Praktische Philosophie an der Universität Duisburg-Essen wurde Michael Quante 2004 zum Professor ernannt. 2005 erhielt Quante einen Ruf auf die Professur für Philosophie mit Schwerpunkt Praktische Philosophie an der [[Universität zu Köln]]. 2009 folgte der Ruf auf die Professur für Philosophie mit Schwerpunkt Praktische Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Dort ist er seit 2009 ebenfalls Principal Investigator des [[Exzellenzcluster]]s Religion und Politik sowie Mitglied der DFG-Kolleg-Forschergruppe „Theoretische Grundfragen der Normenbegründung in [[Medizinethik]] und [[Biopolitik]]“.<ref name="WWU">[http://www.uni-muenster.de/Religion-und-Politik/personen/antragsteller/quante.shtml Michael Quante – WWU Münster]</ref>


Einen großen Verlust an Qualität und Führungspersönlichkeiten erlitt die deutsche Medizingeschichte in der Zeit des [[Nationalsozialismus]] 1933 bis 1945, als die führenden deutschen Medizinhistoriker in die USA auswanderten (u. a. Henry E. Sigerist, Owsei Temkin, Ludwig Edelstein, Erwin Heinz Ackerknecht). Das erste Lehrbuch für Geschichte der Medizin wurde 1968 von Irina Winter und Alexander Mette herausgegeben.<ref>Alexander Mette, Irina Winter (Hrsg.): ''Geschichte der Medizin. Einführung in ihre Grundzuüge.'' Berlin 1968.</ref> Der medizinhistorischen Forschung im Nachkriegsdeutschland mangelte es bis in die 1970er Jahre hinein an Substanz und Kreativität, bis sie durch Impulse aus den [[geschichtswissenschaft]]lichen Methodendiskussionen neu angeregt wurde.<!-- Die Liste der "bekannten" medizinhistorischen Institute ist völlig willkürlich. In Tübingen wird - bei starkem ethischen Schwerpunkt - kaum mehr Medizingeschichte betrieben. Dafür fehlen auch international bekannte, führende Institute wie das in Berlin. Sinnvollerweise sollte man auf eine solche Liste völlig verzichten.  -->
Beginnend mit Band 47 ist Michael Quante zusammen mit Birgit Sandkaulen Herausgeber der Hegel-Studien.<ref>{{Webarchiv|url=https://meiner.de/hegel-studien-band-29947.html |wayback=20180210235213 |text=Felix Meiner Verlag: Meiner – Verlag für Philosophie |archiv-bot=2019-05-01 11:36:10 InternetArchiveBot }}</ref>


In den letzten Jahren wurden einzelne medizinhistorische Institute in Deutschland geschlossen, mit der [[Medizinethik]] institutionell zusammengefasst oder von dieser weitgehend verdrängt. Nur vereinzelt kam es zu Neugründungen, gegen den Trend wurde beispielsweise 2008 (als erstes Institut seit 1987) an der Universität Ulm das Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin eingerichtet.<ref>Bernhard vom Brocke: ''Die Institutionalisierung der Medizinhistoriographie im Kontext der Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte.'' In: Andreas Frewer, Volker Roelcke (Hrsg.): ''Die Institutionalisierung der Medizinhistoriographie: Entwicklungslinien vom 19. ins 20. Jahrhundert.'' Stuttgart, Steiner 2001, S. 187–212, hier: S. 191.</ref> In der deutschen Hochschulpolitik ist die Geschichte der Medizin als [[Kleines Fach]] eingestuft. Die Arbeitsstelle Kleine Fächer (jetzt an der Universität Mainz) gibt einen Überblick über alle Fachstandorte.<ref>[http://www.kleinefaecher.de/geschichte-der-medizin/ Seite der Arbeitsstelle Kleine Fächer über die Fachstandorte an deutschen Universitäten]</ref>
Seit Oktober 2016 gehört Quante als [[Prorektor]] für Internationales und Transfer dem Rektorat der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster an.


== Methodik der Medizingeschichte ==
Im September 2019 wurde Quante zum Vorsitzenden der [[Internationale Marx-Engels-Stiftung|Internationalen Marx-Engels-Stiftung]] gewählt und löst damit [[Herfried Münkler]] ab.
Die Medizingeschichte stützt sie sich hauptsächlich auf Textquellen wie etwa medizinische Lehrwerke und Traktate, Fallgeschichten und Krankenakten oder auch Tagebücher, Briefe, literarische Texte sowie, vor allem in jüngerer Zeit auch auf bildliche Darstellungen<ref>R. Joseph Petrucelli, Albert S. Lyons (Hrsg.): ''Die Geschichte der Medizin im Spiegel der Kunst.'' Aus dem Englischen übersetzt von Hans-Thomas Gosciniak und Herbert Graf, bearbeitet von Erich Püschel, Köln 1980.</ref> und historische Objekte und andere Sachquellen. Die Untersuchung von menschlichen Überresten und alten [[Krankheitserreger]]n fällt nicht in das Gebiet der Medizingeschichte, sondern der [[Paläopathologie]].<!-- Gestrichen: Hinweis auf Ethnologie. Es gibt einzelne Medizinhistoriker, die auch ethnologisch arbeiten, aber Medizingeschichte und Medizinethnologie sind zwei getrennt Disziplinen und die ältere Auffassung, dass die Medizinethnologie gewissermaßen geschichtliche Urformen erfassen könne, gilt heute als inakzeptabel.  -->


Als veralteter Ansatz gilt, wie in der Wissenschaftsgeschichte insgesamt, die Fortschrittsgeschichte, die selektiv nach einzelnen Theorien und Praktiken in der Medizin früherer Zeiten sucht, die sich zumindest in ähnlicher Form bis heute behauptet haben. Grundlegendes Prinzip ist heute vielmehr die Anerkennung verschiedener [[Krankheitskonzept]]e und Praktiken als Teil und Spiegel des jeweiligen kulturellen Kontextes. Damit werden vergangene medizinische Erklärungsmodelle und Praktiken nicht einfach als ''falsch'' gebrandmarkt und am System unserer Zeit gemessen, sondern die Denkweisen anderer Epochen werden in ihrer jeweils eigenen Logik betrachtet.
== Werk ==
[[Datei:Muenster Philosophikum Michael Quante 02.jpg|miniatur|Michael Quante in seinem Büro im Philosophikum (2019).]]


Ein grundsätzliches Problem sind [[retrospektive Diagnose]]n: Manche Medizinhistoriker lehnen es grundsätzlich ab, Krankheiten in historischer Zeit mit den in der Gegenwart definierten Krankheiten zu identifizieren, da die Zeitgenossen die Beschwerden ganz anders beschrieben und deuteten als heute. Andere Strömungen halten ein solches Vorgehen dagegen, analog der Übertragung von soziologischen und kulturwissenschaftlichen Begriffen der Gegenwart auf historische Sachverhalte, in engen Grenzen und für bestimmte Fragestellungen für sinnvoll und fruchtbar. Siehe auch [[Paläopathologie]].
Als seine Forschungsschwerpunkte benennt Michael Quante Philosophie des [[Deutscher Idealismus|Deutschen Idealismus]], [[Personalismus|Philosophie der Person]], [[Handlungstheorie (Philosophie)|Handlungstheorie]], [[Ethik]], [[Biomedizin|biomedizinische Ethik]] sowie [[Rechtsphilosophie|Rechts-]] und [[Sozialphilosophie]].<ref name="WWU" />


Seit 1967<ref>Erwin H. Ackerknecht: ''A plea for a „Behaviorist“ approach in writing the history of medicine.'' In: ''Journal of the History of Medicine an Allied Sciences.'' Band 22, 1967, S. 211–214.</ref> gestellte Forderungen an die theorielastige Medizingeschichte, auch das praktisch-therapeutische Handeln zu berücksichtigen, wurden ab 1985, [[Roy Porter]]s Ansätzen<ref>Roy Porter: ''The patient's view. Doing medical history from below.'' In: ''Theory and Society.'' Band 14, 1985, S. 175–198.</ref> folgend, durch vermehrte Erforschung von Patientengeschichten<ref>Eberhard Wolff: ''Perspektiven der Patientengeschichtsschreibung.'' In: [[Norbert W. Paul|Norbert Paul]], Thomas Schlich (Hrsg.): ''Medizingeschichte: Aufgaben, Probleme, Perspektiven.'' Frankfurt 1998, S. 311–334.</ref> berücksichtigt, womit der Kranke selbst näher ins Zentrum der Medizingeschichte rückte.<ref>[[Michael Stolberg]]: ''Homo patiens. Körper und Krankheitserfahrung in der Frühen Neuzeit''. Weimar 2003.</ref><ref>[[Marion Maria Ruisinger]]: ''Heilen mit dem Messer. Chirurgische Patienten aus der Konsiliarkorrespondenz Lorenz Heisters.'' In: ''Würzburger medizinhistorische Mitteilungen'' 25, 2006, S. 63–73, hier: S. 63.</ref>
=== Hegel ===
In seiner Dissertation ''Hegels Begriff der Handlung'' (1993) untersucht Quante den hegelschen Handlungsbegriff, wie er im ''Moralitätskapitel'' der hegelschen Grundlinien der Philosophie des Rechts thematisch ist, unter Bezugnahme auf die Debatten der analytischen Handlungstheorie.


== Ausbildung ==
In seiner Monographie ''Die Wirklichkeit des Geistes'' (2011) beschäftigt sich Quante unter zahlreichen systematischen Perspektiven mit Hegels Philosophie, wobei die hegelsche [[Geistphilosophie]], aber auch deren Zusammenhang mit Hegels Naturbegriff im Zentrum der einzelnen Kapitel stehen, die aus seinen Aufsätzen zur hegelschen Philosophie hervorgegangen sind.
Die Medizingeschichte ist heute in Deutschland institutionell zum größten Teil an den medizinischen Fakultäten lokalisiert und hat einen Anteil an der [[Studium der Medizin|medizinischen Ausbildung]]. Es finden sich aber auch außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Institutionen anderer akademischer Fächer, in denen Medizingeschichte oder bestimmte Aspekte der Medizingeschichte bearbeitet werden. So rekrutieren sich auch Medizinhistoriker aus verschiedenen Fachbereichen. Es finden sich zahlreiche Ärzte, aber auch Philosophen, Klassische Philologen, Arabisten, Historiker und Wissenschaftshistoriker unter ihnen. Manche Medizinhistoriker verfügen auch über Doppelqualifikationen.<!-- Der - jetzt gestrichene - Hinweis auf den Dr. rerum medicarum ist nicht allgemeingültig; die Möglichkeit ist auf einzelne Fakultäten beschränkt -->


== Institutionen und Gesellschaften ==
Insgesamt zeichnet sich Quantes Auseinandersetzung mit Hegel vor allem durch das Ziel aus, Hegels Philosophie des Geistes für zentrale Fragen der Gegenwart fruchtbar zu machen. Die Eigentümlichkeit von Quantes Hegelforschung besteht in erster Linie in der facettenreichen und detaillierten Aufdeckung der sachlichen Nähe zwischen der hegelschen Philosophie und der Philosophie des [[Pragmatismus]]. Dazu gehören für Quante in erster Linie Hegels Zurückweisung des Primats naturwissenschaftlicher Theoriebildung, Hegels sozialexternalistische bzw. askriptivistische Konzeption des Geistes, die das Wesen mentaler Episoden in sozialen Praxen der Anerkennung und der Zuschreibung von Verantwortung begründet sieht, und Hegels [[Antiskeptizismus]], der philosophisches Argumentieren nicht auf ein einziges, letztbegründetes Prinzip zurückführt, sondern durch den Zusammenhang des Gesamtsystems zu etablieren versucht.<ref>Vgl. ''Die Wirklichkeit des Geistes.'' S. 22.</ref>
Tätig sind wissenschaftlich arbeitende Medizinhistoriker meist in universitären Instituten für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, die in den medizinischen Fakultäten untergebracht sind, aber auch in den entsprechenden universitären Instituten der genannten Fächer. Allerdings gibt es auch eine Reihe von außeruniversitären Forschungsinstituten. Darüber hinaus wurden eine Reihe von gelehrten Gesellschaften gegründet, die die Erforschung allgemein der Geschichte der Naturwissenschaften und im Besonderen der Medizin zum Ziel haben und häufig die Publikation wissenschaftlicher Zeitschriften und Publikationsreihen tragen.


== Auszeichnungen für Medizinhistoriker ==
=== Marx ===
Seit 1955 vergibt die von [[George Sarton]] und [[Lawrence Joseph Henderson]] gegründete History of Science Society (HSS) die [[George-Sarton-Medaille]] für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Wissenschaftsgeschichte. Zu den ersten Trägern gehörte der deutsch-US-amerikanische Medizinhistoriker [[Owsei Temkin]], der die Auszeichnung im Jahr 1960 erhielt. Mit der renommierten Medaille wurden beispielsweise auch [[John Farquhar Fulton]], [[Richard Harrison Shryock]], [[Walter Pagel]] und [[Ronald Numbers]]  ausgezeichnet.
In der [[Marxforschung]] konzentrieren sich Michael Quantes Arbeiten vor allem auf die philosophischen Grundlagen der marxschen Theorie.<ref>Kommentar in Karl Marx: ''Ökonomisch-Philosophische Manuskripte.''</ref> Dabei versucht er eine Kontinuität zwischen dem Frühwerk und dem reifen [[Karl Marx]] des ''[[Das Kapital|Kapitals]]'' nachzuweisen und die These eines ''epistemologischen Bruchs'' zurückzuweisen, wie sie vor allem von [[Louis Althusser]] populär gemacht wurde. Das entscheidende Verbindungsglied zwischen den frühen und den späten, ökonomiekritischen Schriften liegt nach Quante auf der handlungstheoretischen Ebene: sowohl in den [[Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844|''Ökonomisch-philosophischen Manuskripten'']] als auch im ''Kapital'' arbeite Marx mit einem „Vergegenständlichungsmodell des Handelns“<ref>''Karl Marx: Ökonomisch-Philosophische Manuskripte. Studienausgabe mit Kommentar.'' Frankfurt am Main 2009; zweite Auflage 2015, S. 233.</ref>, wonach Entfremdungsphänomene, die im Zusammenhang mit Handlungsprodukten (z.&nbsp;B. Waren) stehen, auf die vorhergehenden Handlungsprozesse und deren soziale Entstehungsbedingungen zurückzuführen sind. Sowohl bei der wissenschaftlichen Darstellung als auch bei der Evaluation der sozialen Kontexte von Handlungen ist für den frühen und für den späteren Marx nach Quante außerdem das (von Hegel in Modifikation übernommene) Prinzip der Anerkennung zentral.<ref>Vgl. ''Recognition in Capital.'' In: ''Ethical Theory and Moral Practice.'' 16 (4):713-727.</ref> Darüber hinaus verfolgt Quante den philosophisch-ideengeschichtlichen Übergang von Hegel zu Marx nach, indem er den nachheglianischen Debattenkontext im Umfeld der [[Linkshegelianer|Junghegelianer]] nachzeichnet.<ref>Vgl. ''Die Linken Hegelianer.'' Herausgegeben von M. Quante u. A. Mohseni, Paderborn 2015.</ref> Er arbeitet dabei heraus, welche Theorieelemente Marx von Hegel sowie von anderen Junghegelianern übernimmt und welche er durch Abgrenzung von anderen Personen gewinnt.<ref>''After Hegel. The Actualization of Philosophy in Practice.'' In: D. Moyar (Hrsg.): ''Routledge Companion to 19th Century Philosophy.'' London, Routledge, 2010, S. 197–237.</ref> Quantes Auseinandersetzung mit Marx ist auch durch Fragen der systematischen Anschlussfähigkeit für gegenwärtige Debatten motiviert.<ref>''Leiblichkeit, Sozialität und Dependenz: Kategorien einer Kritik der Public Health Ethics.'' In: ''Preprints and Working Papers of the Centre for Advanced Study in Bioethics.'' Nr. 27, 2012 ([http://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/kfg-normenbegruendung/intern/publikationen/quante/27_quante_-_kategorien_einer_kritik_der_public_health_ethics.pdf PDF-Datei])</ref>


Weitere wissenschaftshistorische Preise für Medizinhistoriker (Auswahl):
=== Philosophie der Person ===
* Scultetus-Preis (Scultetus Gesellschaft e.&nbsp;V., Ulm)
In seinen Abhandlungen zum Begriff der Person<ref>Neben einer Reihe von Aufsätzen sind hier vor allem die Monographien ''Personales Leben und menschlicher Tod'', ''Person'' und ''Menschlichkeit und personale Autonomie'' zu nennen.</ref> stellt Quante die zentrale Bedeutung der personalen Lebensform für das Selbstverständnis von Menschen heraus. Der Begriff der Person bildet für ihn außerdem einen Knotenpunkt zentraler philosophischer Fragestellungen. So kommt ihm nach Quante eine fundamentale Bedeutung in der Bestimmung von Freiheit und Selbstbewusstsein, in der Frage nach dem Verhältnis von Körper und Geist sowie in der Begründung zentraler moralischer Normen zu. Quante ist in diesem Zusammenhang an der Beantwortung von drei Grundfragen interessiert, die mit der Identität der Person verbunden sind: Erstens nach den Merkmalen der Personalität, die jemanden oder etwas zu einer Person machen, zweitens nach den davon zu unterscheidenden Bedingungen der Einheit und des Fortbestehens von Personen sowie drittens nach der Rolle der Identität als [[Evaluation|evaluativem]] Selbstverhältnis von Personen.
* Sudhoff-Plakette der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik
* [[Leibniz-Medaille]] der Preußischen Akademie der Wissenschaften
* Akademie-Preis der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
* [[Cothenius-Medaille]]
* William Henry Welch-Medal der American Association for the History of Medicine


== Museen für Medizingeschichte ==
=== Moralischer Partikularismus ===
Ein effizientes Mittel, medizinhistorische Zusammenhänge und Forschungsergebnisse einem größeren Publikum zu vermitteln, sind insbesondere naturwissenschaftlich ausgerichtete Museen, von denen manche ausschließlich auf die Medizingeschichte allgemein spezialisiert sind, andere auf einzelne Krankheiten, auf bestimmte Fachgebiete und auf einzelne Personen sowie auf das Krankenhauswesen.<ref>[[Eckart Roloff]] und Karin Henke-Wendt: ''Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie.'' Band 1, Norddeutschland, ISBN 978-3-7776-2510-2, und Band 2, Süddeutschland, ISBN 978-3-7776-2511-9, Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015.</ref>
Meist in Zusammenarbeit mit Andreas Vieth arbeitet Quante an einer Konzeption des ethischen [[Partikularismus]].<ref>Hervorzuheben sind hier insbesondere die Arbeiten ''Angewandte Ethik oder Ethik in Anwendung? Überlegungen zur Weiterentwicklung des principlism'' (2000); ''Wahrnehmung oder Rechtfertigung? Zum Verhältnis inferenzieller und nichtinferenzieller Erkenntnis in der partikularistischen Ethik'' (2001); ''In defence of principlism well understood'' (2002); ''Which Intrinsicness for Weak Moral Realism?'' (2004); ''The structure of perception in particularist ethics'' (2010).</ref> Die dort vertretene Konzeption lässt sich insofern als moderaten ethischen Partikularismus bezeichnen, als dass die moralische Orientierungsfunktion von Prinzipien nicht grundsätzlich zurückgewiesen wird, sondern lediglich deren Grenzen und damit die Bedeutung partikularistischer Elemente in der Ethik herausgearbeitet wird. Die Gegenposition zu einer partikularistischen Ethik benennen Quante und Vieth rationalistische Ethik, gegen die sie insbesondere drei Einwände vorbringen:
# Ethisches Wissen sei nicht ausschließlich inferentiell,
# die Basis von gerechtfertigten Handlungen muss nicht in universellen Gesetzen bestehen und
# [[Wahrnehmung]] bietet eine primäre und eigenständige Form ethischer Rechtfertigung.
Zentral ist deshalb insbesondere eine Konzeption der Wahrnehmung als eigenständige Quelle ethischer Rechtfertigung. Entgegen einer bloß passiven Analyse von Wahrnehmung als Neigung verteidigen Quante und Vieth daher eine aktive Analyse, der zufolge Personen aufgrund ihrer eigenen ethischen Erfahrung und der damit verknüpften Lernprozesse, aber auch aufgrund ihrer Eingebettetheit in soziale und kulturelle Kontexte, in der Lage sind, hervorstechende ethische Eigenschaften in einzelnen Situationen unmittelbar wahrzunehmen.<ref>Vgl. ''The Structure of Perception'', insb. Abschnitt III</ref> Gleichzeitig soll ein solches Modell Prinzipien als Modell ethischer Rechtfertigung nicht vollständig verwerfen, sondern Platz für partikularistische Prinzipien lassen, die zwar konkret und nicht-inferentiell sind, aber dennoch allgemeine Aspekte aufweisen.<ref>Vgl. ''The Structure of Perception.'' S. 27–29.</ref>


== Siehe auch ==
In diesem Sinne empfehlen Quante und Vieth auch eine Weiterentwicklung des von [[Tom Beauchamp]] und [[James Childress]] entwickelten principlism, der ihnen zufolge eine Reihe von Unterbestimmtheiten oder gar Ambiguitäten aufweist, insbesondere hinsichtlich des zugrundegelegten Verständnisses von Prinzipien. Beauchamp und Childress wird vorgeworfen, bei ihrer Abgrenzung sowohl gegen kasuistische als auch gegen deduktivistische Ethikkonzeptionen eine ungerechtfertigterweise generalisierte Kritik am [[Intuitionismus]] vorzunehmen. Da sie jedoch lediglich eine starke Form des Intuitionismus zurückwiesen, sei ihre Konzeption nicht nur mit einem schwachen Intuitionismus kompatibel, sondern auch gut beraten, bestehende Ambiguitäten in diese Richtung zu vereindeutigen und damit partikularistische und kasuistische Elemente stärker kenntlich zu machen.<ref>Vgl. ''Defending Principlism Well Understood''</ref>
* {{WikipediaDE|Kategorie:Medizingeschichte}}
* {{WikipediaDE|Medizingeschichte}}
* {{WikipediaDE|Geschichte der Medizin}}
* {{WikipediaDE|Liste medizinhistorischer Museen}}
* {{WikipediaDE|Medizinsoziologie}}
* {{WikipediaDE|Medizinethnologie}}
* {{WikipediaDE|Ethnomedizin}}
* {{WikipediaDE|Ethno-Zahnmedizin}}
* {{WikipediaDE|Medizinethik}}


== Literatur ==
== Zur Kritik ==
* Hans-Heinz Eulner, Gunter Mann, Gert Preiser, Rolf Winau, Otto Winkelmann (Hrsg.): ''Medizingeschichte in unserer Zeit. Festschrift Edith Heischkel-Artelt und Walter Artelt.'' Enke, Stuttgart 1971, ISBN 3-432-01698-0.
* Norbert Paul, Thomas Schlich (Hrg.): ''Medizingeschichte. Aufgaben, Probleme, Perspektiven''. 1998
* Wolfgang U. Eckart: ''Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin''. 7. völlig neu bearbeitete Auflage [als Druck- und E-Book-Version]. Springer, 2013. ISBN 978-3-642-34971-3
* Heinrich Haeser: ''Lehrbuch der Geschichte der Medicin.'' 3. Auflage. Jena 1875–1882
* August Hirsch: ''Handbuch der historisch-geographischen Pathologie.'' [Der Klassiker der globalen geografischen Medizin]. Band 1: ''Die allgemeinen acuten Infectionskrankheiten.'' Ferdinand Enke Verlag, 2. vollständig neue Bearbeitung, Stuttgart 1881.
** Online lesen: [https://archive.org/stream/handbuchderhisto12hirs#page/n5/mode/2up]; pdf-Download: [https://ia600408.us.archive.org/11/items/handbuchderhisto12hirs/handbuchderhisto12hirs.pdf]
* August Hirsch: ''Handbuch der historisch-geographischen Pathologie.'' [Der Klassiker der globalen geografischen Medizin]. Band 3: ''Die Organkrankheiten.'' Ferdinand Enke Verlag, 2. vollständig neue Bearbeitung, Stuttgart 1886.
** Online lesen: [https://archive.org/stream/handbuchderhisto03hirs#page/n7/mode/2up]; pdf-Download: [https://ia600509.us.archive.org/11/items/handbuchderhisto03hirs/handbuchderhisto03hirs.pdf]
* Max Neuburger & Julius Pagel (Hrsg.): ''Handbuch der Geschichte der Medizin.'' Band 1: Altertum und Mittelalter (780 Seiten). Gustav Fischer Verlag, Jena 1902.
** Online lesen: [https://archive.org/stream/handbuchdergesch01puscuoft#page/n5/mode/2up]; pdf-Download: [https://ia600305.us.archive.org/17/items/handbuchdergesch01puscuoft/handbuchdergesch01puscuoft.pdf]
* Max Neuburger & Julius Pagel (Hrsg.): ''Handbuch der Geschichte der Medizin.'' Band 2: Die neuzeitliche Medizin (980 Seiten). Gustav Fischer Verlag, Jena 1903.
** Online lesen: [https://archive.org/stream/handbuchdergesch02puscuoft#page/n5/mode/2up]; pdf-Download: [https://ia600301.us.archive.org/0/handbuchdergesch02puscuoft/handbuchdergesch02puscuoft.pdf]
* Max Neuburger & Julius Pagel (Hrsg.): ''Handbuch der Geschichte der Medizin.'' Band 3: Geschichte der einzelnen Fachdisziplinen (1168 Seiten). Gustav Fischer Verlag, Jena 1905.
** Online lesen: [https://archive.org/stream/handbuchdergesch03puscuoft#page/n3/mode/2up]; pdf-Download: [https://ia600305.us.archive.org/28/items/handbuchdergesch03puscuoft/handbuchdergesch03puscuoft.pdf]
* Volker Roelcke: ''Medizingeschichte: Institutionalisierung - Themenbereiche, Methoden - Theorien - Problemfelder, Aufgaben.'' In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner  (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' De Gruyter, Berlin 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 951–956.
* Karl Sudhoff: ''Kurzes Handbuch der Geschichte der Medizin''. [3. und 4. Aufl. von J. L. Pagels "Einführung in die Geschichte der Medizin" (1898)]. S. Karger, Berlin 1922.
** Online lesen: [https://archive.org/stream/kurzeshandbuchde00unse#page/n3/mode/2up]; pdf-Download: [https://ia600706.us.archive.org/20/items/kurzeshandbuchde00unse/kurzeshandbuchde00unse.pdf]


'''Lexika der Medizingeschichte'''
* "Leute, Quante ist Marxist... Der ist Schirmherr der MEW... Den könnt Ihr doch nicht zum Professor machen... Das geht ja gar nicht... Seid Ihr eigentlich von allen guten Geistern verlassen? Und das sage ich als ehemaliger Marxist" ([[Joachim Stiller]])
* August Hirsch (Hrsg.): ''Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker''. (Hrsg. mit E. Gurlt) 6 Bände, Urban & Schwarzenberg, Wien und Leipzig 1884 bis 1888 (unveränderter Neudruck Mansfield o. J; 2. Auflage, durchgesehen und ergänzt von Wilhelm Haberling, Franz Hübotter und Hermann Vierordt. 5 Bände und Ergänzungsband, Berlin und Wien 1929–1935; unveränderte Auflage München 1962).
* Julius Pagel (Hrsg.): ''[http://www.zeno.org/Pagel-1901 Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts].'' Urban & Schwarzenberg, Berlin und Wien 1901; unveränderter Neudruck Basel und München 1989.
* Dietrich von Engelhardt (Hrsg.): ''Biographische Enzyklopädie deutschsprachiger Mediziner.'' München 2002.
* Isidor Fischer (Hrsg.): ''Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre''. 2 Bände. Urban & Schwarzenberg, Berlin und Wien 1932–1933; 2. und 3., unveränderte Auflage München und Berlin 1962; und Peter Voswinckel: ''Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre.'' Band III Nachträge und Ergänzungen. Abu-Korn. Olms - Weidmannsche Verlagsbuchhandlung, Hildesheim 2002, ISBN 978-3487116594 (Bd. IV bislang nicht erschienen).
* Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner  (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte''. De Gruyter, Berlin/ New York 2004 (2005), ISBN 3-11-015714-4; 2. Auflage in drei Bänden ebenda 2007.


'''Geschichte und Bibliographien der Medizingeschichte als Wissenschaft'''
* "Ob Quante wohl gemerkt hat, dass im Kapital gleich "zwei" ganz unterschiedliche Mehrwerttheeorien auftauchen, und dass "beide" falsch sind? würde mich echt interessieren... Damit will ich sagen, dass wenn man heute noch als Marxist die allgemeine Hochschulreife erwerben will, man sehr früh aufstehen muss... Und dann kann man noch nicht einmal Geld damit verdienen... Das sieht wirklich nicht sonderlich gut aus, für die Marx-Forschung" ([[Joachim Stiller]])
* Marcel H. Bickel: ''Die Lehrbücher und Gesamtdarstellungen der Geschichte der Medizin 1696–2000. Ein Beitrag zur medizinischen Historiographie''. Schwabe, Basel 2007, ISBN 978-3-7965-2246-8
* Andreas Frewer, Volker Roelcke (Hrsg.): ''Die Institutionalisierung der Medizinhistoriographie. Entwicklungslinien vom 19. ins 20. Jahrhundert''. Stuttgart 2001
* F. H. Garrison, L. T. Morton (Hrsg.): ''Morton’s medical bibliography: an annotated check-list of texts illustrating the history of medicine'', 5. Auflage, Aldershot: Scolar Pr. [u. a.], 1991


'''Medizingeschichte in der Geschichtsdidaktik'''
* "Im Grund würde ich nur eine einzige Art von Marxisten als Professoren gelten lassen, nämlich diejenigen, die sagen, sie seien zwar die längste Zeit Marxist gewesen, aber inzwischen Lichtjahre davon entfernt... Alles andere ist hier ein absolutes No Go..." ([[Joachim Stiller]])
* ''Medizingeschichte''. Themenheft 3/2010 der Zeitschrift ''Geschichte für heute''. Schwalbach/Ts. 2010.
 
* "Ist Euch eigentlich klar, dass Marx komplett an den wahren ökonomischen Fragen vorbeidenkt? Es gibt ja noch nicht einmal einen Tauschwert... Den denkt sich Marx eigentlich nur aus, statt ihn zu hinterfragen... Der Tauschwert ist ein reines Hirngespinst... Nur der Gebrauchswert funktioniert... Dafür aber umso besser..." ([[Joachim Stiller]])
 
* "Ich will mal ein etwas drastisches Bild gebrauchen, aber heute noch Marxismusvorlesungen zu halten, statt dezidiert Marixmuskritik zu betreiben, wäre ungefähr das gleiche, als würde man heute in der politischen Philosophie noch allen Ernstes Platons Politaia oder die Staatsleere von [[Polybios]] zum Lehrinhalt machen und auch so in die Lehrbücher schreiben, obwohl uns inzwischen komplett andere [[Direkte Demokratie|Modelle ohne Weiteres zur Verfügung stehen könnten]]..." ([[Joachim Stiller]])
 
* "Man kann Michael Quante nur dringend empfehlen, auch mal eine öffentliche Vorlesung zu der Frage der tatsächlicen Preisbildungsprozess im Sinne des Marxismus zu halten..." ([[Joachim Stiller]])
 
== Schriften (Auswahl) ==
=== Monographien ===
* ''Hegels Begriff der Handlung.'' Stuttgart-Bad Cannstatt: frommann-holzboog (Spekulation und Erfahrung II, 32), 1993 (Englische Übersetzung: ''Hegel’s Concept of Action.'' Cambridge: Cambridge UP 2004, Paperback 2010; Spanische Übersetzung: El concepto de acción en Hegel. Barcelona: Anthropos 2010; Italienische Übersetzung: Il Concetto Hegeliano Di Azione. Mailand: FrancoAngeli 2011; Ungarische Übersetzung: A Cselekvés Hegeli Koncepciója. Budapest: L’Harmattan 2011; japanische Übersetzung 2011 bei Libertas/Tokio; französische Übersetzung: Le concept hégélien de l’action. Rennes: Presses universitaires de Rennes 2012)
* ''Ethik der Organtransplantation.'' Harald Fischer Verlag, Erlangen 2000 (gemeinsam mit J.S. Ach & M. Anderheiden).
* ''Personales Leben und menschlicher Tod.'' Frankfurt am Main: Suhrkamp (stw 1573), 2002.
* ''Einführung in die allgemeine Ethik.'' Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2003; zweite, überarbeitete Auflage 2006, dritte Auflage 2008, vierte Auflage 2011.
* ''Enabling Social Europe'' (= Wissenschaftsethik und Technikfolgenbeurteilung Band 26), Berlin: Springer 2005 (gemeinsam mit: B.v. Maydell, K. Borchardt, K.-D. Henke, R. Leitner, R. Muffels, P.-L. Rauhala, G. Verschraegen und M. ´Zukowski); Paperback 2010.
* ''Person.'' Berlin: Walter de Gruyter 2007; zweite, erweiterte Auflage 2012.
* ''Karl Marx: Ökonomisch-Philosophische Manuskripte. Studienausgabe mit Kommentar.'' Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 2009; zweite Auflage 2015.
* ''Menschenwürde und personale Autonomie. Demokratische Werte im Kontext der Lebenswissenschaften.'' Hamburg: Meiner Verlag 2010; zweite Auflage 2014 (japanische Übersetzung Hosei University Press 2015)
* ''Die Wirklichkeit des Geistes. Studien zu Hegel.'' Frankfurt am Main: Suhrkamp (stw 1939), 2011.
* ''Discovering, Reflecting and Balancing Values: Ethical Management in Vocational Educational Training.'' (gemeinsam mit Martin Büscher; unter Mitarbeit von Dominik Düber und Edgar Wehmeier) Hampp-Verlag:Mering/München 2014
* ''Interdisciplinary Research and Trans-disciplinary Validity Claims.'' Springer:Berlin 2014 (mit Gethmann, C.F., Carrier, M., Hanekamp, G., Kaiser, M., Kamp, G., Lingner, S. und Thiele, F.).
* {{Literatur|Autor=|Titel=Der unversöhnte Marx|Hrsg=|Sammelwerk=|Band=|Nummer=|Auflage=1|Verlag=mentis|Ort=Münster|Datum=2018|Seiten=|ISBN=9783957431202}}
 
=== Herausgeberschaften ===
* Johann S. Ach & Michael Quante (Hrsg.): ''Hirntod und Organverpflanzung. Ethische, medizinische, psychologische und rechtliche Aspekte der Organtransplantation'' (=Medizin und Philosophie II); frommann-holzboog: Stuttgart 1997 (zweite, erweiterte Auflage 1999).
* Franz Petermann, Silvia Wiedebusch & Michael Quante (Hrsg.): ''Perspektiven der Humangenetik - medizinische, psychologische und ethische Aspekte.'' Paderborn:Ferdinand Schöningh 1997.
* Axel Wüstehube & Michael Quante (Eds.): ''Pragmatic Idealism. Critical Essays on Nicholas Rescher's System of Pragmatic Idealism'' (= Poznan Studies in the Philosophy of the Sciences and the Humanities Vol. 64). Amsterdam: Rodopi 1998.
* Michael Quante (Hrsg.): ''Personale Identität.'' (UTB 2082) Paderborn: Ferdinand Schöningh 1999.
* Michael Quante & Andreas Vieth (Hrsg.): ''Xenotransplantation. Ethische und rechtliche Probleme'' (= ethica Bd. 2). Paderborn: Mentis-Verlag 2001.
* Michael Quante & Erzsébet Rózsa (Hrsg.): ''Vermittlung und Versöhnung. Die Aktualität von Hegels Denken für ein zusammenwachsendes Europa'' (= Münsteraner Philosophische Schriften Bd. 8). Münster: Lit-Verlag 2001.
* Dieter Janssen & Michael Quante: ''Gerechter Krieg.'' Paderborn: Mentis-Verlag 2003.
* Sibille Mischer, Michael Quante & Christian Suhm (Hrsg.): ''Auf Freigang: Metaphysische und ethische Annäherungen an die menschliche Freiheit.'' Münster:LIT-Verlag 2003.
* Ludwig Siep & Michael Quante: ''Der Umgang mit dem beginnenden menschlichen Leben. Ethische, medizintheoretische und rechtliche Probleme aus niederländischer und deutscher Perspektive.'' Münster: LIT-Verlag 2003.
* Christoph Halbig & Michael Quante: Axel Honneth: ''Sozialphilosophie zwischen Anerkennung und Kritik.'' Münster: LIT-Verlag 2004.
* Barbara Merker, Georg Mohr & Michael Quante: ''Subjektivität und Anerkennung.'' Paderborn: Mentis 2004.
* Christoph Halbig, Michael Quante & Ludwig Siep: ''Hegels Erbe.'' Frankfurt am Main: Suhrkamp 2004.
* Jussi Kotkavirta & Michael Quante: ''Moral Realism'' (= Acta Filosofica Fennica Vol. 76). Helsinki: 2004.
* Kristina Engelhard & Michael Quante: ''Erzsébet Rózsa: Hegels Konzeption praktischer Individualität.'' Paderborn: Mentis-Verlag 2007.
* Dean Moyar & Michael Quante (Eds.): ''Hegel’s ‘Phenomenology of Spirit’: A Critical Guide.'' Cambridge University Press: Cambridge 2008, paperback 2010
* Themenschwerpunkt Paternalismus (Gastherausgeber). ''Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik'' 14 (2009), S. 71–165 (mit Beiträgen von T.L. Beauchamp, J. Kleinig, B. Schöne-Seifert, M. Stepanians & T. Schramme).
* Michael Quante & Erzsébet Rózsa (Hrsg.): ''Anthropologie und Technik.'' München:Fink 2012.
* ''Kleines Werklexikon der Philosophie'' (= ''Kröners Taschenausgabe.'' Band 402). Kröner, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-520-40201-1.
* Michael Quante, David P. Schweikard (Hrsg.): ''Marx-Handbuch. Leben - Werk - Wirkung''. J.B. Metzler, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-476-02332-2
* Michael Quante, Silvia Wiederbusch & Heidrun Wulfekühler (Hrsg.): ''Ethische Dimensionen inklusiver Bildung''. Beltz, Weinheim 2018, ISBN 978-3-7799-3803-3
* ''Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band''. Mit einer Einleitung und einem Kommentar hrsg. v. Michael Quante, Felix Meiner Verlag, Hamburg 2019, ISBN 978-3-7873-1959-6.
 
=== Aufsätze ===
==== Hegel ====
* Absolutes Denken: Neuere Interpretationen der Hegelschen Logik. In: ''Zeitschrift für philosophische Forschung'' 50 (1996), S. 624–640.
* Absolute Subjektivität. In: Franz Gniffke & Norbert Herold (Hrsg.): ''Klassische Fragen der Philosophiegeschichte. Band II: Neuzeit und Moderne.'' Münster: LIT 2000, S. 83–104.
* Direkter Realismus. Bemerkungen zur Aufhebung des Alltäglichen Realismus bei Hegel. In: R. Schumacher (Hrsg.): ''Idealismus als Theorie der Repräsentation?'' Paderborn: Mentis 2001, S. 147–163 (mit L. Siep & C. Halbig).
* Hegels "Logik" lesen. In: ''Information Philosophie'' 3/2001, S. 60–65.
 
==== Marx und Junghegelianer ====
* Kommentar. In: ''Karl Marx: Ökonomisch-Philosophische Manuskripte. Studienausgabe mit Kommentar.'' Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 2009, S. 209–410.
* After Hegel. The Actualization of Philosophy in Practice. In: D. Moyar (Ed.): ''Routledge Companion to 19th Century Philosophy'', London, Routledge, 2010, S. 197–237
 
==== Allgemeine Ethik und Metaethik ====
* Natur, Natürlichkeit und der naturalistische Fehlschluß. In: ''Zeitschrift für medizinische Ethik'' 40 (1994), S. 289–305.
* Angewandte Ethik oder Ethik in Anwendung? Überlegungen zur Weiterentwicklung des principlism. In: ''Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik'' 5 (2000), S. 5–34 (mit A. Vieth).
* Wahrnehmung oder Rechtfertigung? Zum Verhältnis  inferenzieller und nichtinferenzieller Erkenntnis in der  partikularistischen Ethik. in: Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik 6, 2001, S. 203–234.
* Defending Principlism Well Understood, in: ''Journal of Medicine and Philosophy'' 27(6), 2002, 621–649 (gemeinsam mit Andreas Vieth)
* Which Intrinsicness for Weak Moral Realism? In: ''Moral Realism'' (ed. by Jussi Kotkavirta and Michael Quante), Helsinki:Societas Philosophica Fennica, 2004, pp. 171–187.
* The structure of perception in particularist ethics. In: ''Ethical Perspectives'' 17, 1, 2010, S. 5–39.
 
==== Philosophie des Geistes ====
* Rationalität - Zement des Geistes? Die pragmatische Rettung des Mentalen bei D.C. Dennett. In: A. Wüstehube (Hrsg.): ''Pragmatische Rationalitätstheorien.'' Würzburg 1995, S. 223–268.
* Der Ort des Geistes. In: ''Zeitschrift für philosophische Forschung'' 52 (1998), S. 292–313.
* Die Enträtselung des Bewußtseins. In: ''Zeitschrift für philosophische Forschung'' 52 (1998), S. 610–633.
* Ein stereoskopischer Blick? In: Dieter Sturma (Hrsg.): ''Philosophie und Neurowissenschaften.'' Frankfurt a.&nbsp;M.: Suhrkamp 2006, S. 124–145.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wiktionary}}
{{Commonscat}}
{{Wikisource|Heilkunde}}
* {{DNB-Portal|12323395X}}
* [http://www.fachverband-medizingeschichte.de/ Fachverband Medizingeschichte] Der Fachverband Medizingeschichte ist die Berufsvertretung der deutschen Medizinhistoriker. Hier findet sich auch eine Linkliste zu allen deutschsprachigen Instituten
* [http://www.uni-muenster.de/PhilSem/mitglieder/quante/quante.html Website von Michael Quante am Philosophischen Seminar] der WWU Münster
* [http://www.mla-hhss.org/histlink.htm History of the Health Sciences] umfassende englischsprachige Linksammlung zur Medizingeschichte
* [http://www.uni-muenster.de/Religion-und-Politik/personen/antragsteller/quante.shtml Webseite von Michael Quante am Exzellenzcluster Religion und Politik] der WWU Münster
* [http://publicus.culture.hu-berlin.de/sammlungen/search/art/Medizin Medizinhistorische Universitätssammlungen in Deutschland] Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik
* [https://cast.itunes.uni-muenchen.de/vod/clips/c1CmGC0crV/quicktime.mp4 Video des Vortrags ''Grundzüge einer pragmatistischen Anthropologie'' im Rahmen der Vortragsreihe ''Anthropologie und Ethik'' des Kompetenzzentrums Ethik an der LMU München]
* [http://www.bium.univ-paris5.fr/sfhm/ Société Française d'Histoire de la Médecine] [Société Française d'Histoire de la Médecine)
* [http://www.focus.de/kultur/buecher/philosophie-michael-quante-philosophen-sollen-sich-mehr-einmischen_id_4167100.html Interview mit Michael Quante zur gesellschaftlichen Rolle von Philosophen im Magazin Focus]
* [http://www.nlm.nih.gov/hmd/ihm/ Images from the History of Medicine] (IHM), 70.000 Bilder der United States National Library of Medicine
* [http://www.deutschlandfunk.de/philosophie-lehrerausbildung-lage-der-fachdidaktik.680.de.html?dram:article_id=299559 Interview zur Lage Philosophie-Lehrerausbildung im Deutschlandfunk]
* [http://www.redler-stiftung.de/wp-content/uploads/2014/01/max_uwe_redler_stuftung_preis_Quante_Danksagung.pdf Rede anlässlich der Verleihung des Deutschen Preises für Philosophie und Sozialethik] (PDF-Datei)
* [http://www.menschenwuerde.info/download/quante-wuerde-und-lebensqualitaetsbewertung.pdf Kritik an der These der Unvereinbarkeit von Menschenwürde und Lebensqualitätsbewertungen auf der Webseite der Stiftung Menschenwürde] (PDF-Datei)
* [https://vimeo.com/26441853 Video des Vortrags ''Gendiagnostik: Zwischen Selbstbestimmung und Würdeverlust'' an der Hermann Ehlers Akademie]
* [https://www.youtube.com/watch?v=irhnlNk7VHw Philosophei kontrovers: Marx' Theorie der Arbeit]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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Version vom 9. April 2021, 00:40 Uhr

Michael Quante (2019)

Michael Quante (* 2. August 1962 in Senden) ist ein deutscher Philosoph. Er hat derzeit die Professur für Philosophie mit dem Schwerpunkt Praktische Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster inne. Von 2012 bis 2014 war er in der Nachfolge von Julian Nida-Rümelin Präsident der Deutschen Gesellschaft für Philosophie.

Leben

Michael Quante studierte von 1982 bis 1989 die Fächer Deutsch und Philosophie an der Freien Universität Berlin und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wo er sein Studium mit einer Examensarbeit über die marxsche Hegelkritik abschloss. Unter der Betreuung von Ludwig Siep wurde Quante 1992 mit einer Arbeit über Hegels Begriff der Handlung zum Dr. phil. promoviert. Ebenfalls an der Universität Münster habilitierte Quante sich 2001 am Fachbereich Geschichte/Philosophie mit der Schrift Personales Leben und menschlicher Tod. In dem 2002 im Suhrkamp Verlag veröffentlichten Werk versucht Quante, eine Konzeption der personalen Identität für Fragen der biomedizinischen Ethik, insbesondere beim beginnenden und endenden menschlichen Leben, fruchtbar zu machen.

Nach seiner Habilitation arbeitete Quante als Hochschuldozent an der Westfälischen Wilhelms-Universität und hatte eine Gastprofessur für Ethik an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie eine Lehrstuhlvertretung für Praktische Philosophie an der Universität Duisburg-Essen inne. Mit der Annahme des Rufs auf die Professur für Praktische Philosophie an der Universität Duisburg-Essen wurde Michael Quante 2004 zum Professor ernannt. 2005 erhielt Quante einen Ruf auf die Professur für Philosophie mit Schwerpunkt Praktische Philosophie an der Universität zu Köln. 2009 folgte der Ruf auf die Professur für Philosophie mit Schwerpunkt Praktische Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Dort ist er seit 2009 ebenfalls Principal Investigator des Exzellenzclusters Religion und Politik sowie Mitglied der DFG-Kolleg-Forschergruppe „Theoretische Grundfragen der Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik“.[1]

Beginnend mit Band 47 ist Michael Quante zusammen mit Birgit Sandkaulen Herausgeber der Hegel-Studien.[2]

Seit Oktober 2016 gehört Quante als Prorektor für Internationales und Transfer dem Rektorat der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster an.

Im September 2019 wurde Quante zum Vorsitzenden der Internationalen Marx-Engels-Stiftung gewählt und löst damit Herfried Münkler ab.

Werk

Michael Quante in seinem Büro im Philosophikum (2019).

Als seine Forschungsschwerpunkte benennt Michael Quante Philosophie des Deutschen Idealismus, Philosophie der Person, Handlungstheorie, Ethik, biomedizinische Ethik sowie Rechts- und Sozialphilosophie.[1]

Hegel

In seiner Dissertation Hegels Begriff der Handlung (1993) untersucht Quante den hegelschen Handlungsbegriff, wie er im Moralitätskapitel der hegelschen Grundlinien der Philosophie des Rechts thematisch ist, unter Bezugnahme auf die Debatten der analytischen Handlungstheorie.

In seiner Monographie Die Wirklichkeit des Geistes (2011) beschäftigt sich Quante unter zahlreichen systematischen Perspektiven mit Hegels Philosophie, wobei die hegelsche Geistphilosophie, aber auch deren Zusammenhang mit Hegels Naturbegriff im Zentrum der einzelnen Kapitel stehen, die aus seinen Aufsätzen zur hegelschen Philosophie hervorgegangen sind.

Insgesamt zeichnet sich Quantes Auseinandersetzung mit Hegel vor allem durch das Ziel aus, Hegels Philosophie des Geistes für zentrale Fragen der Gegenwart fruchtbar zu machen. Die Eigentümlichkeit von Quantes Hegelforschung besteht in erster Linie in der facettenreichen und detaillierten Aufdeckung der sachlichen Nähe zwischen der hegelschen Philosophie und der Philosophie des Pragmatismus. Dazu gehören für Quante in erster Linie Hegels Zurückweisung des Primats naturwissenschaftlicher Theoriebildung, Hegels sozialexternalistische bzw. askriptivistische Konzeption des Geistes, die das Wesen mentaler Episoden in sozialen Praxen der Anerkennung und der Zuschreibung von Verantwortung begründet sieht, und Hegels Antiskeptizismus, der philosophisches Argumentieren nicht auf ein einziges, letztbegründetes Prinzip zurückführt, sondern durch den Zusammenhang des Gesamtsystems zu etablieren versucht.[3]

Marx

In der Marxforschung konzentrieren sich Michael Quantes Arbeiten vor allem auf die philosophischen Grundlagen der marxschen Theorie.[4] Dabei versucht er eine Kontinuität zwischen dem Frühwerk und dem reifen Karl Marx des Kapitals nachzuweisen und die These eines epistemologischen Bruchs zurückzuweisen, wie sie vor allem von Louis Althusser populär gemacht wurde. Das entscheidende Verbindungsglied zwischen den frühen und den späten, ökonomiekritischen Schriften liegt nach Quante auf der handlungstheoretischen Ebene: sowohl in den Ökonomisch-philosophischen Manuskripten als auch im Kapital arbeite Marx mit einem „Vergegenständlichungsmodell des Handelns“[5], wonach Entfremdungsphänomene, die im Zusammenhang mit Handlungsprodukten (z. B. Waren) stehen, auf die vorhergehenden Handlungsprozesse und deren soziale Entstehungsbedingungen zurückzuführen sind. Sowohl bei der wissenschaftlichen Darstellung als auch bei der Evaluation der sozialen Kontexte von Handlungen ist für den frühen und für den späteren Marx nach Quante außerdem das (von Hegel in Modifikation übernommene) Prinzip der Anerkennung zentral.[6] Darüber hinaus verfolgt Quante den philosophisch-ideengeschichtlichen Übergang von Hegel zu Marx nach, indem er den nachheglianischen Debattenkontext im Umfeld der Junghegelianer nachzeichnet.[7] Er arbeitet dabei heraus, welche Theorieelemente Marx von Hegel sowie von anderen Junghegelianern übernimmt und welche er durch Abgrenzung von anderen Personen gewinnt.[8] Quantes Auseinandersetzung mit Marx ist auch durch Fragen der systematischen Anschlussfähigkeit für gegenwärtige Debatten motiviert.[9]

Philosophie der Person

In seinen Abhandlungen zum Begriff der Person[10] stellt Quante die zentrale Bedeutung der personalen Lebensform für das Selbstverständnis von Menschen heraus. Der Begriff der Person bildet für ihn außerdem einen Knotenpunkt zentraler philosophischer Fragestellungen. So kommt ihm nach Quante eine fundamentale Bedeutung in der Bestimmung von Freiheit und Selbstbewusstsein, in der Frage nach dem Verhältnis von Körper und Geist sowie in der Begründung zentraler moralischer Normen zu. Quante ist in diesem Zusammenhang an der Beantwortung von drei Grundfragen interessiert, die mit der Identität der Person verbunden sind: Erstens nach den Merkmalen der Personalität, die jemanden oder etwas zu einer Person machen, zweitens nach den davon zu unterscheidenden Bedingungen der Einheit und des Fortbestehens von Personen sowie drittens nach der Rolle der Identität als evaluativem Selbstverhältnis von Personen.

Moralischer Partikularismus

Meist in Zusammenarbeit mit Andreas Vieth arbeitet Quante an einer Konzeption des ethischen Partikularismus.[11] Die dort vertretene Konzeption lässt sich insofern als moderaten ethischen Partikularismus bezeichnen, als dass die moralische Orientierungsfunktion von Prinzipien nicht grundsätzlich zurückgewiesen wird, sondern lediglich deren Grenzen und damit die Bedeutung partikularistischer Elemente in der Ethik herausgearbeitet wird. Die Gegenposition zu einer partikularistischen Ethik benennen Quante und Vieth rationalistische Ethik, gegen die sie insbesondere drei Einwände vorbringen:

  1. Ethisches Wissen sei nicht ausschließlich inferentiell,
  2. die Basis von gerechtfertigten Handlungen muss nicht in universellen Gesetzen bestehen und
  3. Wahrnehmung bietet eine primäre und eigenständige Form ethischer Rechtfertigung.

Zentral ist deshalb insbesondere eine Konzeption der Wahrnehmung als eigenständige Quelle ethischer Rechtfertigung. Entgegen einer bloß passiven Analyse von Wahrnehmung als Neigung verteidigen Quante und Vieth daher eine aktive Analyse, der zufolge Personen aufgrund ihrer eigenen ethischen Erfahrung und der damit verknüpften Lernprozesse, aber auch aufgrund ihrer Eingebettetheit in soziale und kulturelle Kontexte, in der Lage sind, hervorstechende ethische Eigenschaften in einzelnen Situationen unmittelbar wahrzunehmen.[12] Gleichzeitig soll ein solches Modell Prinzipien als Modell ethischer Rechtfertigung nicht vollständig verwerfen, sondern Platz für partikularistische Prinzipien lassen, die zwar konkret und nicht-inferentiell sind, aber dennoch allgemeine Aspekte aufweisen.[13]

In diesem Sinne empfehlen Quante und Vieth auch eine Weiterentwicklung des von Tom Beauchamp und James Childress entwickelten principlism, der ihnen zufolge eine Reihe von Unterbestimmtheiten oder gar Ambiguitäten aufweist, insbesondere hinsichtlich des zugrundegelegten Verständnisses von Prinzipien. Beauchamp und Childress wird vorgeworfen, bei ihrer Abgrenzung sowohl gegen kasuistische als auch gegen deduktivistische Ethikkonzeptionen eine ungerechtfertigterweise generalisierte Kritik am Intuitionismus vorzunehmen. Da sie jedoch lediglich eine starke Form des Intuitionismus zurückwiesen, sei ihre Konzeption nicht nur mit einem schwachen Intuitionismus kompatibel, sondern auch gut beraten, bestehende Ambiguitäten in diese Richtung zu vereindeutigen und damit partikularistische und kasuistische Elemente stärker kenntlich zu machen.[14]

Zur Kritik

  • "Leute, Quante ist Marxist... Der ist Schirmherr der MEW... Den könnt Ihr doch nicht zum Professor machen... Das geht ja gar nicht... Seid Ihr eigentlich von allen guten Geistern verlassen? Und das sage ich als ehemaliger Marxist" (Joachim Stiller)
  • "Ob Quante wohl gemerkt hat, dass im Kapital gleich "zwei" ganz unterschiedliche Mehrwerttheeorien auftauchen, und dass "beide" falsch sind? würde mich echt interessieren... Damit will ich sagen, dass wenn man heute noch als Marxist die allgemeine Hochschulreife erwerben will, man sehr früh aufstehen muss... Und dann kann man noch nicht einmal Geld damit verdienen... Das sieht wirklich nicht sonderlich gut aus, für die Marx-Forschung" (Joachim Stiller)
  • "Im Grund würde ich nur eine einzige Art von Marxisten als Professoren gelten lassen, nämlich diejenigen, die sagen, sie seien zwar die längste Zeit Marxist gewesen, aber inzwischen Lichtjahre davon entfernt... Alles andere ist hier ein absolutes No Go..." (Joachim Stiller)
  • "Ist Euch eigentlich klar, dass Marx komplett an den wahren ökonomischen Fragen vorbeidenkt? Es gibt ja noch nicht einmal einen Tauschwert... Den denkt sich Marx eigentlich nur aus, statt ihn zu hinterfragen... Der Tauschwert ist ein reines Hirngespinst... Nur der Gebrauchswert funktioniert... Dafür aber umso besser..." (Joachim Stiller)
  • "Ich will mal ein etwas drastisches Bild gebrauchen, aber heute noch Marxismusvorlesungen zu halten, statt dezidiert Marixmuskritik zu betreiben, wäre ungefähr das gleiche, als würde man heute in der politischen Philosophie noch allen Ernstes Platons Politaia oder die Staatsleere von Polybios zum Lehrinhalt machen und auch so in die Lehrbücher schreiben, obwohl uns inzwischen komplett andere Modelle ohne Weiteres zur Verfügung stehen könnten..." (Joachim Stiller)
  • "Man kann Michael Quante nur dringend empfehlen, auch mal eine öffentliche Vorlesung zu der Frage der tatsächlicen Preisbildungsprozess im Sinne des Marxismus zu halten..." (Joachim Stiller)

Schriften (Auswahl)

Monographien

  • Hegels Begriff der Handlung. Stuttgart-Bad Cannstatt: frommann-holzboog (Spekulation und Erfahrung II, 32), 1993 (Englische Übersetzung: Hegel’s Concept of Action. Cambridge: Cambridge UP 2004, Paperback 2010; Spanische Übersetzung: El concepto de acción en Hegel. Barcelona: Anthropos 2010; Italienische Übersetzung: Il Concetto Hegeliano Di Azione. Mailand: FrancoAngeli 2011; Ungarische Übersetzung: A Cselekvés Hegeli Koncepciója. Budapest: L’Harmattan 2011; japanische Übersetzung 2011 bei Libertas/Tokio; französische Übersetzung: Le concept hégélien de l’action. Rennes: Presses universitaires de Rennes 2012)
  • Ethik der Organtransplantation. Harald Fischer Verlag, Erlangen 2000 (gemeinsam mit J.S. Ach & M. Anderheiden).
  • Personales Leben und menschlicher Tod. Frankfurt am Main: Suhrkamp (stw 1573), 2002.
  • Einführung in die allgemeine Ethik. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2003; zweite, überarbeitete Auflage 2006, dritte Auflage 2008, vierte Auflage 2011.
  • Enabling Social Europe (= Wissenschaftsethik und Technikfolgenbeurteilung Band 26), Berlin: Springer 2005 (gemeinsam mit: B.v. Maydell, K. Borchardt, K.-D. Henke, R. Leitner, R. Muffels, P.-L. Rauhala, G. Verschraegen und M. ´Zukowski); Paperback 2010.
  • Person. Berlin: Walter de Gruyter 2007; zweite, erweiterte Auflage 2012.
  • Karl Marx: Ökonomisch-Philosophische Manuskripte. Studienausgabe mit Kommentar. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 2009; zweite Auflage 2015.
  • Menschenwürde und personale Autonomie. Demokratische Werte im Kontext der Lebenswissenschaften. Hamburg: Meiner Verlag 2010; zweite Auflage 2014 (japanische Übersetzung Hosei University Press 2015)
  • Die Wirklichkeit des Geistes. Studien zu Hegel. Frankfurt am Main: Suhrkamp (stw 1939), 2011.
  • Discovering, Reflecting and Balancing Values: Ethical Management in Vocational Educational Training. (gemeinsam mit Martin Büscher; unter Mitarbeit von Dominik Düber und Edgar Wehmeier) Hampp-Verlag:Mering/München 2014
  • Interdisciplinary Research and Trans-disciplinary Validity Claims. Springer:Berlin 2014 (mit Gethmann, C.F., Carrier, M., Hanekamp, G., Kaiser, M., Kamp, G., Lingner, S. und Thiele, F.).
  •  Der unversöhnte Marx. 1 Auflage. mentis, Münster 2018, ISBN 9783957431202.

Herausgeberschaften

  • Johann S. Ach & Michael Quante (Hrsg.): Hirntod und Organverpflanzung. Ethische, medizinische, psychologische und rechtliche Aspekte der Organtransplantation (=Medizin und Philosophie II); frommann-holzboog: Stuttgart 1997 (zweite, erweiterte Auflage 1999).
  • Franz Petermann, Silvia Wiedebusch & Michael Quante (Hrsg.): Perspektiven der Humangenetik - medizinische, psychologische und ethische Aspekte. Paderborn:Ferdinand Schöningh 1997.
  • Axel Wüstehube & Michael Quante (Eds.): Pragmatic Idealism. Critical Essays on Nicholas Rescher's System of Pragmatic Idealism (= Poznan Studies in the Philosophy of the Sciences and the Humanities Vol. 64). Amsterdam: Rodopi 1998.
  • Michael Quante (Hrsg.): Personale Identität. (UTB 2082) Paderborn: Ferdinand Schöningh 1999.
  • Michael Quante & Andreas Vieth (Hrsg.): Xenotransplantation. Ethische und rechtliche Probleme (= ethica Bd. 2). Paderborn: Mentis-Verlag 2001.
  • Michael Quante & Erzsébet Rózsa (Hrsg.): Vermittlung und Versöhnung. Die Aktualität von Hegels Denken für ein zusammenwachsendes Europa (= Münsteraner Philosophische Schriften Bd. 8). Münster: Lit-Verlag 2001.
  • Dieter Janssen & Michael Quante: Gerechter Krieg. Paderborn: Mentis-Verlag 2003.
  • Sibille Mischer, Michael Quante & Christian Suhm (Hrsg.): Auf Freigang: Metaphysische und ethische Annäherungen an die menschliche Freiheit. Münster:LIT-Verlag 2003.
  • Ludwig Siep & Michael Quante: Der Umgang mit dem beginnenden menschlichen Leben. Ethische, medizintheoretische und rechtliche Probleme aus niederländischer und deutscher Perspektive. Münster: LIT-Verlag 2003.
  • Christoph Halbig & Michael Quante: Axel Honneth: Sozialphilosophie zwischen Anerkennung und Kritik. Münster: LIT-Verlag 2004.
  • Barbara Merker, Georg Mohr & Michael Quante: Subjektivität und Anerkennung. Paderborn: Mentis 2004.
  • Christoph Halbig, Michael Quante & Ludwig Siep: Hegels Erbe. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2004.
  • Jussi Kotkavirta & Michael Quante: Moral Realism (= Acta Filosofica Fennica Vol. 76). Helsinki: 2004.
  • Kristina Engelhard & Michael Quante: Erzsébet Rózsa: Hegels Konzeption praktischer Individualität. Paderborn: Mentis-Verlag 2007.
  • Dean Moyar & Michael Quante (Eds.): Hegel’s ‘Phenomenology of Spirit’: A Critical Guide. Cambridge University Press: Cambridge 2008, paperback 2010
  • Themenschwerpunkt Paternalismus (Gastherausgeber). Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik 14 (2009), S. 71–165 (mit Beiträgen von T.L. Beauchamp, J. Kleinig, B. Schöne-Seifert, M. Stepanians & T. Schramme).
  • Michael Quante & Erzsébet Rózsa (Hrsg.): Anthropologie und Technik. München:Fink 2012.
  • Kleines Werklexikon der Philosophie (= Kröners Taschenausgabe. Band 402). Kröner, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-520-40201-1.
  • Michael Quante, David P. Schweikard (Hrsg.): Marx-Handbuch. Leben - Werk - Wirkung. J.B. Metzler, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-476-02332-2
  • Michael Quante, Silvia Wiederbusch & Heidrun Wulfekühler (Hrsg.): Ethische Dimensionen inklusiver Bildung. Beltz, Weinheim 2018, ISBN 978-3-7799-3803-3
  • Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Mit einer Einleitung und einem Kommentar hrsg. v. Michael Quante, Felix Meiner Verlag, Hamburg 2019, ISBN 978-3-7873-1959-6.

Aufsätze

Hegel

  • Absolutes Denken: Neuere Interpretationen der Hegelschen Logik. In: Zeitschrift für philosophische Forschung 50 (1996), S. 624–640.
  • Absolute Subjektivität. In: Franz Gniffke & Norbert Herold (Hrsg.): Klassische Fragen der Philosophiegeschichte. Band II: Neuzeit und Moderne. Münster: LIT 2000, S. 83–104.
  • Direkter Realismus. Bemerkungen zur Aufhebung des Alltäglichen Realismus bei Hegel. In: R. Schumacher (Hrsg.): Idealismus als Theorie der Repräsentation? Paderborn: Mentis 2001, S. 147–163 (mit L. Siep & C. Halbig).
  • Hegels "Logik" lesen. In: Information Philosophie 3/2001, S. 60–65.

Marx und Junghegelianer

  • Kommentar. In: Karl Marx: Ökonomisch-Philosophische Manuskripte. Studienausgabe mit Kommentar. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 2009, S. 209–410.
  • After Hegel. The Actualization of Philosophy in Practice. In: D. Moyar (Ed.): Routledge Companion to 19th Century Philosophy, London, Routledge, 2010, S. 197–237

Allgemeine Ethik und Metaethik

  • Natur, Natürlichkeit und der naturalistische Fehlschluß. In: Zeitschrift für medizinische Ethik 40 (1994), S. 289–305.
  • Angewandte Ethik oder Ethik in Anwendung? Überlegungen zur Weiterentwicklung des principlism. In: Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik 5 (2000), S. 5–34 (mit A. Vieth).
  • Wahrnehmung oder Rechtfertigung? Zum Verhältnis inferenzieller und nichtinferenzieller Erkenntnis in der partikularistischen Ethik. in: Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik 6, 2001, S. 203–234.
  • Defending Principlism Well Understood, in: Journal of Medicine and Philosophy 27(6), 2002, 621–649 (gemeinsam mit Andreas Vieth)
  • Which Intrinsicness for Weak Moral Realism? In: Moral Realism (ed. by Jussi Kotkavirta and Michael Quante), Helsinki:Societas Philosophica Fennica, 2004, pp. 171–187.
  • The structure of perception in particularist ethics. In: Ethical Perspectives 17, 1, 2010, S. 5–39.

Philosophie des Geistes

  • Rationalität - Zement des Geistes? Die pragmatische Rettung des Mentalen bei D.C. Dennett. In: A. Wüstehube (Hrsg.): Pragmatische Rationalitätstheorien. Würzburg 1995, S. 223–268.
  • Der Ort des Geistes. In: Zeitschrift für philosophische Forschung 52 (1998), S. 292–313.
  • Die Enträtselung des Bewußtseins. In: Zeitschrift für philosophische Forschung 52 (1998), S. 610–633.
  • Ein stereoskopischer Blick? In: Dieter Sturma (Hrsg.): Philosophie und Neurowissenschaften. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2006, S. 124–145.

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Michael Quante – WWU Münster
  2. Felix Meiner Verlag: Meiner – Verlag für Philosophie (Memento vom 10. Februar 2018 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft (bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis)
  3. Vgl. Die Wirklichkeit des Geistes. S. 22.
  4. Kommentar in Karl Marx: Ökonomisch-Philosophische Manuskripte.
  5. Karl Marx: Ökonomisch-Philosophische Manuskripte. Studienausgabe mit Kommentar. Frankfurt am Main 2009; zweite Auflage 2015, S. 233.
  6. Vgl. Recognition in Capital. In: Ethical Theory and Moral Practice. 16 (4):713-727.
  7. Vgl. Die Linken Hegelianer. Herausgegeben von M. Quante u. A. Mohseni, Paderborn 2015.
  8. After Hegel. The Actualization of Philosophy in Practice. In: D. Moyar (Hrsg.): Routledge Companion to 19th Century Philosophy. London, Routledge, 2010, S. 197–237.
  9. Leiblichkeit, Sozialität und Dependenz: Kategorien einer Kritik der Public Health Ethics. In: Preprints and Working Papers of the Centre for Advanced Study in Bioethics. Nr. 27, 2012 (PDF-Datei)
  10. Neben einer Reihe von Aufsätzen sind hier vor allem die Monographien Personales Leben und menschlicher Tod, Person und Menschlichkeit und personale Autonomie zu nennen.
  11. Hervorzuheben sind hier insbesondere die Arbeiten Angewandte Ethik oder Ethik in Anwendung? Überlegungen zur Weiterentwicklung des principlism (2000); Wahrnehmung oder Rechtfertigung? Zum Verhältnis inferenzieller und nichtinferenzieller Erkenntnis in der partikularistischen Ethik (2001); In defence of principlism well understood (2002); Which Intrinsicness for Weak Moral Realism? (2004); The structure of perception in particularist ethics (2010).
  12. Vgl. The Structure of Perception, insb. Abschnitt III
  13. Vgl. The Structure of Perception. S. 27–29.
  14. Vgl. Defending Principlism Well Understood
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