Handwerk und Michael Quante: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Winfried Pape Arbeit am Vorbau-Projekt Pörtschach 10. Oktoberstrasse 67 28102009 22.jpg|miniatur|Schreiner-Arbeit an einem Windfang]]
'''Michael Quante''' (* [[2. August]] [[1962]] in [[Senden (Westfalen)|Senden]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Philosoph]]. Er hat derzeit die Professur für Philosophie mit dem Schwerpunkt [[Philosophie#Praktische Philosophie|Praktische Philosophie]] an der [[Westfälische Wilhelms-Universität|Westfälischen Wilhelms-Universität Münster]] inne. Von 2012 bis 2014 war er in der Nachfolge von [[Julian Nida-Rümelin]] Präsident der [[Deutsche Gesellschaft für Philosophie|Deutschen Gesellschaft für Philosophie]].
[[Datei:Boettcherei.JPG|miniatur|Historisches Handwerk: Böttcherei oder Fassbinderei]]


Als '''Handwerk''' (von [[mittelhochdeutsch]] ''hant-werc'', eine Lehnübersetzung zu [[latein]]isch ''opus manuum'' und {{grcS|χειρουργία}} ''cheirurgía'' „Handarbeit“) werden zahlreiche [[Gewerbe|gewerbliche]] Tätigkeiten bezeichnet, die [[Ware|Produkte]] meist auf Bestellung fertigen oder [[Dienstleistung]]en auf Nachfrage erbringen. Der Begriff bezeichnet auch den gesamten [[Berufsstand]]. Die handwerkliche Tätigkeit steht der ''[[industrie]]llen [[Massenproduktion]]'' gegenüber. Das handwerkliche Gewerbe wird in Deutschland verbindlich durch die [[Handwerksordnung]] geregelt.
== Leben ==
Michael Quante studierte von 1982 bis 1989 die Fächer Deutsch und Philosophie an der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]] und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wo er sein Studium mit einer Examensarbeit über die marxsche Hegelkritik abschloss. Unter der Betreuung von [[Ludwig Siep]] wurde Quante 1992 mit einer Arbeit über ''[[Georg Wilhelm Friedrich Hegel|Hegels]] Begriff der Handlung'' zum [[Dr. phil.]] [[Promotion (Doktor)|promoviert]]. Ebenfalls an der Universität Münster habilitierte Quante sich 2001 am Fachbereich Geschichte/Philosophie mit der Schrift ''Personales Leben und menschlicher Tod''. In dem 2002 im [[Suhrkamp Verlag]] veröffentlichten Werk  versucht Quante, eine Konzeption der personalen Identität für Fragen der [[biomedizin]]ischen Ethik, insbesondere beim beginnenden und endenden menschlichen Leben, fruchtbar zu machen.


== Geschichte ==
Nach seiner Habilitation arbeitete Quante als Hochschuldozent an der Westfälischen Wilhelms-Universität und hatte eine Gastprofessur für Ethik an der [[Humboldt-Universität zu Berlin]] sowie eine Lehrstuhlvertretung für Praktische Philosophie an der [[Universität Duisburg-Essen]] inne. Mit der Annahme des Rufs auf die Professur für Praktische Philosophie an der Universität Duisburg-Essen wurde Michael Quante 2004 zum Professor ernannt. 2005 erhielt Quante einen Ruf auf die Professur für Philosophie mit Schwerpunkt Praktische Philosophie an der [[Universität zu Köln]]. 2009 folgte der Ruf auf die Professur für Philosophie mit Schwerpunkt Praktische Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Dort ist er seit 2009 ebenfalls Principal Investigator des [[Exzellenzcluster]]s Religion und Politik sowie Mitglied der DFG-Kolleg-Forschergruppe „Theoretische Grundfragen der Normenbegründung in [[Medizinethik]] und [[Biopolitik]]“.<ref name="WWU">[http://www.uni-muenster.de/Religion-und-Politik/personen/antragsteller/quante.shtml Michael Quante – WWU Münster]</ref>
=== Antike ===
Im [[Antikes Griechenland|Griechenland der klassischen Zeit]] war die Handwerkskunst (''téchnai banausikaí'', daher auch unser heutiges Wort „[[Banause]]“) insbesondere in den größeren [[Polis|Poleis]] nicht besonders hoch angesehen. So schrieb [[Xenophon]] in seinem Werk ''Oikonomikós'' (4, 2-3):


:„Denn gerade die so genannten handwerklichen Berufe sind verrufen und werden aus gutem Grund in den Städten besonders verachtet. Sie schädigen nämlich die Körper der Arbeiter und Aufseher, indem sie diese zwingen, zu sitzen und unter einem Dach zu arbeiten; manche nötigen sie sogar dazu, den ganzen Tag vor dem Feuer zuzubringen. Sind die Körper aber erst verweichlicht (wörtlich: verweiblicht, d.&nbsp;h. mit der hellen Hautfarbe der im Haus Tätigen), werden auch die Seelen anfälliger für Krankheiten. Auch gewähren die so genannten handwerklichen Berufe die geringste freie Zeit, sich noch um Freunde oder die Stadt zu kümmern, so dass solche Leute unbrauchbar zu sein scheinen für geselligen Umgang und zur Verteidigung des Vaterlandes. Folglich ist es in einigen Städten, besonders aber in denen, die als kriegstüchtig gelten, auch keinem Bürger erlaubt, in handwerklichen Berufen zu arbeiten.“
Beginnend mit Band 47 ist Michael Quante zusammen mit Birgit Sandkaulen Herausgeber der Hegel-Studien.<ref>{{Webarchiv|url=https://meiner.de/hegel-studien-band-29947.html |wayback=20180210235213 |text=Felix Meiner Verlag: Meiner – Verlag für Philosophie |archiv-bot=2019-05-01 11:36:10 InternetArchiveBot }}</ref>


Seine Hauptargumente gegen das Handwerk sind die Tätigkeiten im Inneren einer Werkstatt, was er mit Tätigkeiten einer Frau innerhalb des Hauses gleichsetzt. Das Ausüben eines Handwerks disqualifiziert also den Handwerker für den Kriegsdienst; er kann also seine Polis nicht verteidigen. Außerdem bleibe nach Xenophon bei einem Handwerk keine Freizeit übrig, die man für Freunde oder sonstige Tätigkeiten für die Polis aufbringen könnte.
Seit Oktober 2016 gehört Quante als [[Prorektor]] für Internationales und Transfer dem Rektorat der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster an.


[[Platon]] hingegen sieht in seinem Werk ''Politeia'' (601c–602a) den Handwerker in zu starker Abhängigkeit von dem Konsumenten:
Im September 2019 wurde Quante zum Vorsitzenden der [[Internationale Marx-Engels-Stiftung|Internationalen Marx-Engels-Stiftung]] gewählt und löst damit [[Herfried Münkler]] ab.


:„Nun aber bezieht sich doch die Qualität und die Schönheit und die richtige Beschaffenheit eines jeden Gerätes und Gegenstandes sowie Lebewesens auf nichts anderes als auf den Gebrauch, wozu eben ein jedes hergestellt oder von Natur aus hervorgebracht ist.“ – „Notwendig also ist auch der Gebrauchende immer der Erfahrenste und er muss dem Herstellenden Bericht erstatten, wie sich das, was er gebraucht, gut oder schlecht zeigt im Gebrauch. Wie der Flötenspieler dem Flötenmacher Bescheid geben muss bezüglich der Flöten, welche ihm gute Dienste leisten beim Flöten, und ihm angeben muss, wie er sie machen soll, dieser aber muss Folge leisten.“ – „Natürlich.“ – „Der eine also als Wissender gibt an, was gute und schlechte Flöten sind, der andere aber stellt sie her als Glaubender?“ – „Ja.“ – „Von demselben Gerät also hat der Herstellende einen richtigen Glauben, wie es schön sei oder schlecht, weil er mit dem Wissenden umgeht und genötigt wird, auf diesen Wissenden zu hören; die Wissenschaft davon aber hat der Gebrauchende.“
== Werk ==
[[Datei:Muenster Philosophikum Michael Quante 02.jpg|miniatur|Michael Quante in seinem Büro im Philosophikum (2019).]]


Aufgrund dieser Abhängigkeit kann der Handwerker für Platon nicht im eigentlichen Sinne „frei“ sein, bekommt also einen sklavenähnlichen Status.
Als seine Forschungsschwerpunkte benennt Michael Quante Philosophie des [[Deutscher Idealismus|Deutschen Idealismus]], [[Personalismus|Philosophie der Person]], [[Handlungstheorie (Philosophie)|Handlungstheorie]], [[Ethik]], [[Biomedizin|biomedizinische Ethik]] sowie [[Rechtsphilosophie|Rechts-]] und [[Sozialphilosophie]].<ref name="WWU" />


Schließlich geht [[Aristoteles]]  in seinem Buch ''Politik'' (1328b–1329a) sogar so weit zu sagen, dass eine Polis nur dann glücklich sein kann, wenn keiner ihrer Bürger ein Handwerk ausüben muss:
=== Hegel ===
In seiner Dissertation ''Hegels Begriff der Handlung'' (1993) untersucht Quante den hegelschen Handlungsbegriff, wie er im ''Moralitätskapitel'' der hegelschen Grundlinien der Philosophie des Rechts thematisch ist, unter Bezugnahme auf die Debatten der analytischen Handlungstheorie.


:„Da wir nun nach der besten Verfassung fragen, also derjenigen, bei der die Stadt am glücklichsten ist, und da wir vorhin feststellten, dass die Glückseligkeit ohne Tugend nicht bestehen kann, so ist klar, dass in der am besten verwalteten Stadt, deren Bürger also schlechthin und nicht nur unter bestimmten Voraussetzungen gerecht sind, diese weder das Leben von Handwerkern noch von Kaufleuten führen dürfen. Denn ein solches Leben ist unedel und widerspricht der Tugend.
In seiner Monographie ''Die Wirklichkeit des Geistes'' (2011) beschäftigt sich Quante unter zahlreichen systematischen Perspektiven mit Hegels Philosophie, wobei die hegelsche [[Geistphilosophie]], aber auch deren Zusammenhang mit Hegels Naturbegriff im Zentrum der einzelnen Kapitel stehen, die aus seinen Aufsätzen zur hegelschen Philosophie hervorgegangen sind.


Dennoch kann von keiner allgemeinen Verachtung des Handwerks gesprochen werden. So erkannte Xenophon in seinem Werk ''Kyrupädie'' die Vorteile der Spezialisierung und der Arbeitsteilung (VIII 2, 6–7):
Insgesamt zeichnet sich Quantes Auseinandersetzung mit Hegel vor allem durch das Ziel aus, Hegels Philosophie des Geistes für zentrale Fragen der Gegenwart fruchtbar zu machen. Die Eigentümlichkeit von Quantes Hegelforschung besteht in erster Linie in der facettenreichen und detaillierten Aufdeckung der sachlichen Nähe zwischen der hegelschen Philosophie und der Philosophie des [[Pragmatismus]]. Dazu gehören für Quante in erster Linie Hegels Zurückweisung des Primats naturwissenschaftlicher Theoriebildung, Hegels sozialexternalistische bzw. askriptivistische Konzeption des Geistes, die das Wesen mentaler Episoden in sozialen Praxen der Anerkennung und der Zuschreibung von Verantwortung begründet sieht, und Hegels [[Antiskeptizismus]], der philosophisches Argumentieren nicht auf ein einziges, letztbegründetes Prinzip zurückführt, sondern durch den Zusammenhang des Gesamtsystems zu etablieren versucht.<ref>Vgl. ''Die Wirklichkeit des Geistes.'' S. 22.</ref>


:„Denn ebenso wie die verschiedenen Handwerkskünste in den großen Städten am höchsten entwickelt sind, sind auf dieselbe Weise auch beim König die Speisen besonders gut zubereitet. In den kleinen Städten fertigen dieselben Leute ein Bett, eine Tür, einen Pflug, einen Tisch, und oft baut auch ebenderselbe Mann Häuser und ist zufrieden, wenn er so nur genügend Arbeit findet, um sich zu ernähren. Nun ist es aber unmöglich, dass ein Mensch, der vieles macht, alles gut macht. In den großen Städten aber genügt jedem auch ein Handwerk, um sich zu ernähren, da viele einer jeden Sache bedürfen. Oft genügt auch weniger als ein ganzes Handwerk: Z.&nbsp;B. fertigt der eine Schuhe für Männer, der andere für Frauen. Es gibt auch Orte, wo einer allein davon lebt, Schuhe zu reparieren, ein anderer davon, sie zuzuschneiden, wieder ein anderer nur davon, dass er die Oberleder zusammennäht, und schließlich einer, der nichts von alldem tut, sondern diese Teile zusammenfügt. Es ist nun aber zwingend, dass der, der auf einem kleinen Gebiet arbeitet, seine [[Arbeit (Philosophie)|Arbeit]] am besten kann.“
=== Marx ===
In der [[Marxforschung]] konzentrieren sich Michael Quantes Arbeiten vor allem auf die philosophischen Grundlagen der marxschen Theorie.<ref>Kommentar in Karl Marx: ''Ökonomisch-Philosophische Manuskripte.''</ref> Dabei versucht er eine Kontinuität zwischen dem Frühwerk und dem reifen [[Karl Marx]] des ''[[Das Kapital|Kapitals]]'' nachzuweisen und die These eines ''epistemologischen Bruchs'' zurückzuweisen, wie sie vor allem von [[Louis Althusser]] populär gemacht wurde. Das entscheidende Verbindungsglied zwischen den frühen und den späten, ökonomiekritischen Schriften liegt nach Quante auf der handlungstheoretischen Ebene: sowohl in den [[Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844|''Ökonomisch-philosophischen Manuskripten'']] als auch im ''Kapital'' arbeite Marx mit einem „Vergegenständlichungsmodell des Handelns“<ref>''Karl Marx: Ökonomisch-Philosophische Manuskripte. Studienausgabe mit Kommentar.'' Frankfurt am Main 2009; zweite Auflage 2015, S. 233.</ref>, wonach Entfremdungsphänomene, die im Zusammenhang mit Handlungsprodukten (z.&nbsp;B. Waren) stehen, auf die vorhergehenden Handlungsprozesse und deren soziale Entstehungsbedingungen zurückzuführen sind. Sowohl bei der wissenschaftlichen Darstellung als auch bei der Evaluation der sozialen Kontexte von Handlungen ist für den frühen und für den späteren Marx nach Quante außerdem das (von Hegel in Modifikation übernommene) Prinzip der Anerkennung zentral.<ref>Vgl. ''Recognition in Capital.'' In: ''Ethical Theory and Moral Practice.'' 16 (4):713-727.</ref> Darüber hinaus verfolgt Quante den philosophisch-ideengeschichtlichen Übergang von Hegel zu Marx nach, indem er den nachheglianischen Debattenkontext im Umfeld der [[Linkshegelianer|Junghegelianer]] nachzeichnet.<ref>Vgl. ''Die Linken Hegelianer.'' Herausgegeben von M. Quante u. A. Mohseni, Paderborn 2015.</ref> Er arbeitet dabei heraus, welche Theorieelemente Marx von Hegel sowie von anderen Junghegelianern übernimmt und welche er durch Abgrenzung von anderen Personen gewinnt.<ref>''After Hegel. The Actualization of Philosophy in Practice.'' In: D. Moyar (Hrsg.): ''Routledge Companion to 19th Century Philosophy.'' London, Routledge, 2010, S. 197–237.</ref> Quantes Auseinandersetzung mit Marx ist auch durch Fragen der systematischen Anschlussfähigkeit für gegenwärtige Debatten motiviert.<ref>''Leiblichkeit, Sozialität und Dependenz: Kategorien einer Kritik der Public Health Ethics.'' In: ''Preprints and Working Papers of the Centre for Advanced Study in Bioethics.'' Nr. 27, 2012 ([http://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/kfg-normenbegruendung/intern/publikationen/quante/27_quante_-_kategorien_einer_kritik_der_public_health_ethics.pdf PDF-Datei])</ref>


=== Mittelalter ===
=== Philosophie der Person ===
Im weitgehend bäuerlich geprägten [[Frühmittelalter]] spielten die sich später spezialisierenden Handwerkstätigkeiten wie die Verarbeitung von Nahrungsmitteln, die Herstellung von Textilien oder das Fertigen von Geräten und Bauten aus Holz noch eine verschwindend geringe Rolle gegenüber der häuslichen Eigenproduktion. Spezielle Arbeitstechniken, wie Bronzeguss, Malerei und Bildhauerei waren an Klöster gebunden. Erst im [[Hochmittelalter]] und mit der [[Stadt|Städtebildung]] erhielten urbane Zentren ihre antike Bedeutung zurück. Die hergestellten Waren werden auf [[Markt|Märkten]] feilgeboten oder in [[Werkstatt|Werkstätten]] und [[Laden (Geschäft)|Läden]] ausgestellt und verkauft. Eine Ausnahmerolle spielen Baumeister und Steinhauer, die, von einer (Kirchen-)Bauhütte zur nächsten ziehend, über territoriale Grenzen hinweg Fertigkeiten, Innovationen und Stilentwicklungen verbreiten.
In seinen Abhandlungen zum Begriff der Person<ref>Neben einer Reihe von Aufsätzen sind hier vor allem die Monographien ''Personales Leben und menschlicher Tod'', ''Person'' und ''Menschlichkeit und personale Autonomie'' zu nennen.</ref> stellt Quante die zentrale Bedeutung der personalen Lebensform für das Selbstverständnis von Menschen heraus. Der Begriff der Person bildet für ihn außerdem einen Knotenpunkt zentraler philosophischer Fragestellungen. So kommt ihm nach Quante eine fundamentale Bedeutung in der Bestimmung von Freiheit und Selbstbewusstsein, in der Frage nach dem Verhältnis von Körper und Geist sowie in der Begründung zentraler moralischer Normen zu. Quante ist in diesem Zusammenhang an der Beantwortung von drei Grundfragen interessiert, die mit der Identität der Person verbunden sind: Erstens nach den Merkmalen der Personalität, die jemanden oder etwas zu einer Person machen, zweitens nach den davon zu unterscheidenden Bedingungen der Einheit und des Fortbestehens von Personen sowie drittens nach der Rolle der Identität als [[Evaluation|evaluativem]] Selbstverhältnis von Personen.


Wichtige handwerkliche Berufe waren [[Schmied]] oder [[Töpfer]], deren Tätigkeiten schon damals eine umfangreichere Ausrüstung erforderten. Die kulturelle Entwicklung des städtischen Lebens brachte eine Diversifizierung der Textilherstellung und Lederverarbeitung mit sich, [[Goldschmied]]e, Möbeltischler oder Zinngießer brachten kunsthandwerkliche Sonderleistungen hervor. Einzelne Gewerke der städtischen Handwerkerschaft schlossen sich bis gegen Ende des Mittelalters zu selbstverwalteten Zünften zusammen. Neben ihnen gab es nur wenige freie Gewerbe und einzelne, vom [[Zunftzwang]] befreite [[Freimeister]], aber zahlreiche heimlich in Vorstädten und auf Dachböden arbeitende Handwerker, die von den entsprechenden Zunftmeistern verfolgt wurden. Die politische Machtteilhabe der Handwerker an den sich entwickelnden städtischen Gremien war im deutschsprachigen Raum sehr unterschiedlich, doch überwogen solche kommunalen Verfassungen, in denen grundbesitzende und handeltreibende Familien das Sagen hatten.
=== Moralischer Partikularismus ===
Meist in Zusammenarbeit mit Andreas Vieth arbeitet Quante an einer Konzeption des ethischen [[Partikularismus]].<ref>Hervorzuheben sind hier insbesondere die Arbeiten ''Angewandte Ethik oder Ethik in Anwendung? Überlegungen zur Weiterentwicklung des principlism'' (2000); ''Wahrnehmung oder Rechtfertigung? Zum Verhältnis inferenzieller und nichtinferenzieller Erkenntnis in der partikularistischen Ethik'' (2001); ''In defence of principlism well understood'' (2002); ''Which Intrinsicness for Weak Moral Realism?'' (2004); ''The structure of perception in particularist ethics'' (2010).</ref> Die dort vertretene Konzeption lässt sich insofern als moderaten ethischen Partikularismus bezeichnen, als dass die moralische Orientierungsfunktion von Prinzipien nicht grundsätzlich zurückgewiesen wird, sondern lediglich deren Grenzen und damit die Bedeutung partikularistischer Elemente in der Ethik herausgearbeitet wird. Die Gegenposition zu einer partikularistischen Ethik benennen Quante und Vieth rationalistische Ethik, gegen die sie insbesondere drei Einwände vorbringen:
# Ethisches Wissen sei nicht ausschließlich inferentiell,
# die Basis von gerechtfertigten Handlungen muss nicht in universellen Gesetzen bestehen und
# [[Wahrnehmung]] bietet eine primäre und eigenständige Form ethischer Rechtfertigung.  
Zentral ist deshalb insbesondere eine Konzeption der Wahrnehmung als eigenständige Quelle ethischer Rechtfertigung. Entgegen einer bloß passiven Analyse von Wahrnehmung als Neigung verteidigen Quante und Vieth daher eine aktive Analyse, der zufolge Personen aufgrund ihrer eigenen ethischen Erfahrung und der damit verknüpften Lernprozesse, aber auch aufgrund ihrer Eingebettetheit in soziale und kulturelle Kontexte, in der Lage sind, hervorstechende ethische Eigenschaften in einzelnen Situationen unmittelbar wahrzunehmen.<ref>Vgl. ''The Structure of Perception'', insb. Abschnitt III</ref> Gleichzeitig soll ein solches Modell Prinzipien als Modell ethischer Rechtfertigung nicht vollständig verwerfen, sondern Platz für partikularistische Prinzipien lassen, die zwar konkret und nicht-inferentiell sind, aber dennoch allgemeine Aspekte aufweisen.<ref>Vgl. ''The Structure of Perception.'' S. 27–29.</ref>


Aus dem Mittelalter stammt das deutsche [[Sprichwort]] ''Handwerk hat goldenen Boden'', dessen Spruch vollständig lautet ''Handwerk hat goldenen Boden, sprach der Weber, da schien ihm die Sonne in den leeren Brotbeutel.'' Der Spruch war sarkastisch auf die Armut vieler, kleiner Handwerksmeister, insbesondere der Weber, gemünzt.<ref>{{Literatur |Autor=Fritz Westphal |Titel=Die Schrift und das historische Handwerk |Hrsg=Die deutsche Schrift |Sammelwerk=Bund für deutsche Schrift und Sprache e.V. |Nummer=3/2016 |Verlag=Bund für deutsche Schrift |Ort=Seelen |Datum=2016 |Kapitel=Handwerk hat goldenen Boden |Seiten=11 |Spalten=links |ISSN=0012-0693}}</ref>
In diesem Sinne empfehlen Quante und Vieth auch eine Weiterentwicklung des von [[Tom Beauchamp]] und [[James Childress]] entwickelten principlism, der ihnen zufolge eine Reihe von Unterbestimmtheiten oder gar Ambiguitäten aufweist, insbesondere hinsichtlich des zugrundegelegten Verständnisses von Prinzipien. Beauchamp und Childress wird vorgeworfen, bei ihrer Abgrenzung sowohl gegen kasuistische als auch gegen deduktivistische Ethikkonzeptionen eine ungerechtfertigterweise generalisierte Kritik am [[Intuitionismus]] vorzunehmen. Da sie jedoch lediglich eine starke Form des Intuitionismus zurückwiesen, sei ihre Konzeption nicht nur mit einem schwachen Intuitionismus kompatibel, sondern auch gut beraten, bestehende Ambiguitäten in diese Richtung zu vereindeutigen und damit partikularistische und kasuistische Elemente stärker kenntlich zu machen.<ref>Vgl. ''Defending Principlism Well Understood''</ref>


::Eine ausführlichere Darstellung zur Geschichte der Organisationsformen und sozialen Strukturen des Handwerks bis zur [[Gewerbefreiheit]], auch zu den Arbeitsverhältnissen außerhalb der Zunftbindungen, findet sich unter dem Stichwort ''[[Zunft]]''.
== Zur Kritik ==


=== Frühe Neuzeit ===
* "Leute, Quante ist Marxist... Der ist Schirmherr der MEW... Den könnt Ihr doch nicht zum Professor machen... Das geht ja gar nicht... Seid Ihr eigentlich von allen guten Geistern verlassen? Und das sage ich als ehemaliger Marxist" ([[Joachim Stiller]])
Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert nahmen die [[Berufsstand|berufsständischen]] Regelungen, zum Beispiel zur Lehrzeit, zum [[Lehrgeld]], dem Gesellenstück, der [[Wanderjahre|Walz]] oder der [[Meister]]&shy;prüfung mit dem Ansteigen der Komplexität der Berufskonzepte und der fortschreitenden Spezialisierung weiter zu. Die zeitgenössische [[Ständeliteratur]] verzeichnete die wichtigsten Handwerke, Verrichtungen, Arbeitsgegenstände und [[Arbeitsmittel]]. Wandernde Gesellen erlernten, überlieferten  und verbreiteten unterschiedliche Arbeitstechniken. Zudem erfolgte durch die Walz ein gewisser Arbeitsmarktausgleich. Arbeitszeugnisse der Handwerker waren häufig kalligraphisch kunstvoll ausgestaltete Handwerkskundschaften. Handwerk hatte sprichwörtlich einen goldenen Boden.<ref>Johan Agricola: ''Sibenhundert und funffzig Deutscher Sprüchwörter ...''Wittenberg 1582; Nachdruck Lutherstätten und Museen der Lutherstadt Eisleben: ''Wir mussen die Spruchwörter erretten ...'' Halle und Zürich 1996, ISBN 3-929330-55-5</ref> [[Berufswahl]] erfolgte zumeist standesgemäß nach der [[Ständeordnung]]. Frauen, Juden, unehelich geborenen Menschen und Nachkömmlingen von sogenannten Ehrlosen (zum Beispiel Henkerskinder) blieb der Zugang zu traditionellen Handwerken häufig verwehrt. Entsprechend der wirtschaftlichen Bedürfnisse, der Entwicklung bestimmter Technologien und dem Zeitgeschmack blühten zusätzlich zu den traditionellen Handwerksberufen wie [[Fleischer]] oder [[Goldschmied]] neue Berufe wie zum Beispiel Buchdrucker, [[Kupferstecher]], Orgelbauer oder [[Perücke]]n&shy;macher auf.


=== Handwerksgeschichte in Deutschland seit dem 19. Jahrhundert ===
* "Ob Quante wohl gemerkt hat, dass im Kapital gleich "zwei" ganz unterschiedliche Mehrwerttheeorien auftauchen, und dass "beide" falsch sind? würde mich echt interessieren... Damit will ich sagen, dass wenn man heute noch als Marxist die allgemeine Hochschulreife erwerben will, man sehr früh aufstehen muss... Und dann kann man noch nicht einmal Geld damit verdienen... Das sieht wirklich nicht sonderlich gut aus, für die Marx-Forschung" ([[Joachim Stiller]])
Angeregt durch die [[Französische Revolution]] und die dann einsetzende [[Industrialisierung]] setzt sich im Europa des 19. Jahrhunderts schließlich langsam die [[Gewerbefreiheit]] durch, die jedem [[Bürger]] das Recht zubilligt, ein Handwerk eigener Wahl ausüben zu dürfen.


Am 2. November 1810 wird die Gewerbefreiheit in Preußen eingeführt, später, am 21.&nbsp;Juni 1869, wird die Gewerbefreiheit per Reichsgesetz weiter ausgedehnt. Jeder Bürger ist nun berechtigt, einen Handwerksbetrieb zu gründen. 1897 und 1908 wird die [[Gewerbeordnung (Deutschland)|Gewerbeordnung]] schließlich novelliert. Sie wird heute allgemein als Fundament des [[Duale Ausbildung|dualen Systems]] der [[Berufsausbildung]] betrachtet.
* "Im Grund würde ich nur eine einzige Art von Marxisten als Professoren gelten lassen, nämlich diejenigen, die sagen, sie seien zwar die längste Zeit Marxist gewesen, aber inzwischen Lichtjahre davon entfernt... Alles andere ist hier ein absolutes No Go..." ([[Joachim Stiller]])


Insbesondere seitens der Handwerksmeister sind Bemühungen, die Gewerbefreiheit wieder zu beschränken, ersichtlich. So wird 1897 ein Handwerksgesetz verabschiedet, das eine Handwerkskammer legitimiert und der alle Handwerker beizutreten haben. 1908 wird der „[[Großer Befähigungsnachweis|kleine Befähigungsnachweis]]“ erlassen, der für die Ausbildung von Lehrlingen wieder den Meisterbrief erforderlich macht. Den Abschluss der Bewegung stellt die Handwerksordnung von 1935 mit der Wiedereinführung des [[Großer Befähigungsnachweis|großen Befähigungsnachweises]] dar, mit dem selbst für die Ausübung eines Handwerkes wieder der Meisterbrief verlangt wird.
* "Ist Euch eigentlich klar, dass Marx komplett an den wahren ökonomischen Fragen vorbeidenkt? Es gibt ja noch nicht einmal einen Tauschwert... Den denkt sich Marx eigentlich nur aus, statt ihn zu hinterfragen... Der Tauschwert ist ein reines Hirngespinst... Nur der Gebrauchswert funktioniert... Dafür aber umso besser..." ([[Joachim Stiller]])


Nach dem Krieg wurde in der [[Amerikanische Besatzungszone|amerikanischen Besatzungszone]] – nun nach US-Vorbild – eine fast schrankenlose Gewerbefreiheit eingeführt. Die vorgeschriebene Mitgliedschaft in den Kammern und Innungen (sogenanntes Institut der fakultativen Zwangsinnung) wurde nun zur freiwilligen Angelegenheit. Ab 10. Januar 1949 genügte eine Postkarte um ein Gewerbe anzumelden – der [[Meisterzwang]] entfiel. Wieder einmal setze ein Gründungsboom ein. Allein in München wurden im ersten Jahr der Gewerbefreiheit soviele Gewerbe angemeldet wie vorher insgesamt bestanden hatten.
* "Ich will mal ein etwas drastisches Bild gebrauchen, aber heute noch Marxismusvorlesungen zu halten, statt dezidiert Marixmuskritik zu betreiben, wäre ungefähr das gleiche, als würde man heute in der politischen Philosophie noch allen Ernstes Platons Politaia oder die Staatsleere von [[Polybios]] zum Lehrinhalt machen und auch so in die Lehrbücher schreiben, obwohl uns inzwischen komplett andere [[Direkte Demokratie|Modelle ohne Weiteres zur Verfügung stehen könnten]]..." ([[Joachim Stiller]])


Diese Freiheit wurde jedoch 1953 mit Verabschiedung der Handwerksordnung wieder eingeschränkt. Für 94 handwerkliche Berufe wurde abermals bundesweit die [[Großer Befähigungsnachweis|Meisterpflicht]] eingeführt. Federführend waren dabei die Bundestagsabgeordneten [[Richard Stücklen]] (CSU) und [[Hans Dirscherl]] (FDP).
* "Man kann Michael Quante nur dringend empfehlen, auch mal eine öffentliche Vorlesung zu der Frage der tatsächlicen Preisbildungsprozess im Sinne des Marxismus zu halten..." ([[Joachim Stiller]])


Diese Notwendigkeit des Meisterbriefes wird unter anderem mit besonderer Gefahrengeneigtheit und hohen Anforderungen an den Verbraucherschutz sowie die dafür nötige fundierte Berufsausbildung gerechtfertigt. Handwerkliche Selbständigkeit ohne Meisterbrief wird somit als ordnungswidrige [[Schwarzarbeit]] strafrechtlich verfolgt.
== Schriften (Auswahl) ==
=== Monographien ===
* ''Hegels Begriff der Handlung.'' Stuttgart-Bad Cannstatt: frommann-holzboog (Spekulation und Erfahrung II, 32), 1993 (Englische Übersetzung: ''Hegel’s Concept of Action.'' Cambridge: Cambridge UP 2004, Paperback 2010; Spanische Übersetzung: El concepto de acción en Hegel. Barcelona: Anthropos 2010; Italienische Übersetzung: Il Concetto Hegeliano Di Azione. Mailand: FrancoAngeli 2011; Ungarische Übersetzung: A Cselekvés Hegeli Koncepciója. Budapest: L’Harmattan 2011; japanische Übersetzung 2011 bei Libertas/Tokio; französische Übersetzung: Le concept hégélien de l’action. Rennes: Presses universitaires de Rennes 2012)
* ''Ethik der Organtransplantation.'' Harald Fischer Verlag, Erlangen 2000 (gemeinsam mit J.S. Ach & M. Anderheiden).
* ''Personales Leben und menschlicher Tod.'' Frankfurt am Main: Suhrkamp (stw 1573), 2002.
* ''Einführung in die allgemeine Ethik.'' Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2003; zweite, überarbeitete Auflage 2006, dritte Auflage 2008, vierte Auflage 2011.
* ''Enabling Social Europe'' (= Wissenschaftsethik und Technikfolgenbeurteilung Band 26), Berlin: Springer 2005 (gemeinsam mit: B.v. Maydell, K. Borchardt, K.-D. Henke, R. Leitner, R. Muffels, P.-L. Rauhala, G. Verschraegen und M. ´Zukowski); Paperback 2010.
* ''Person.'' Berlin: Walter de Gruyter 2007; zweite, erweiterte Auflage 2012.
* ''Karl Marx: Ökonomisch-Philosophische Manuskripte. Studienausgabe mit Kommentar.'' Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 2009; zweite Auflage 2015.
* ''Menschenwürde und personale Autonomie. Demokratische Werte im Kontext der Lebenswissenschaften.'' Hamburg: Meiner Verlag 2010; zweite Auflage 2014 (japanische Übersetzung Hosei University Press 2015)
* ''Die Wirklichkeit des Geistes. Studien zu Hegel.'' Frankfurt am Main: Suhrkamp (stw 1939), 2011.
* ''Discovering, Reflecting and Balancing Values: Ethical Management in Vocational Educational Training.'' (gemeinsam mit Martin Büscher; unter Mitarbeit von Dominik Düber und Edgar Wehmeier) Hampp-Verlag:Mering/München 2014
* ''Interdisciplinary Research and Trans-disciplinary Validity Claims.'' Springer:Berlin 2014 (mit Gethmann, C.F., Carrier, M., Hanekamp, G., Kaiser, M., Kamp, G., Lingner, S. und Thiele, F.).
* {{Literatur|Autor=|Titel=Der unversöhnte Marx|Hrsg=|Sammelwerk=|Band=|Nummer=|Auflage=1|Verlag=mentis|Ort=Münster|Datum=2018|Seiten=|ISBN=9783957431202}}


2003/2004 beschließt der Bundestag eine Novellierung dieser Regelung: In der [[Handwerksrechtsnovelle]] wird die Gewerbefreiheit in 53 Handwerksberufen (aufgeführt in der Anlage B der Handwerksordnung) wieder eingeführt. Für jene Berufsstände reicht nunmehr der kleine Befähigungsnachweis. Die übrigen 41 Handwerke (enthalten in der Anlage A der Handwerksordnung) behalten den Zwang zum großen Befähigungsnachweis, es sollen aber Alternativen zum Meisterbrief geschaffen werden.
=== Herausgeberschaften ===
* Johann S. Ach & Michael Quante (Hrsg.): ''Hirntod und Organverpflanzung. Ethische, medizinische, psychologische und rechtliche Aspekte der Organtransplantation'' (=Medizin und Philosophie II); frommann-holzboog: Stuttgart 1997 (zweite, erweiterte Auflage 1999).
* Franz Petermann, Silvia Wiedebusch & Michael Quante (Hrsg.): ''Perspektiven der Humangenetik - medizinische, psychologische und ethische Aspekte.'' Paderborn:Ferdinand Schöningh 1997.
* Axel Wüstehube & Michael Quante (Eds.): ''Pragmatic Idealism. Critical Essays on Nicholas Rescher's System of Pragmatic Idealism'' (= Poznan Studies in the Philosophy of the Sciences and the Humanities Vol. 64). Amsterdam: Rodopi 1998.
* Michael Quante (Hrsg.): ''Personale Identität.'' (UTB 2082) Paderborn: Ferdinand Schöningh 1999.
* Michael Quante & Andreas Vieth (Hrsg.): ''Xenotransplantation. Ethische und rechtliche Probleme'' (= ethica Bd. 2). Paderborn: Mentis-Verlag 2001.
* Michael Quante & Erzsébet Rózsa (Hrsg.): ''Vermittlung und Versöhnung. Die Aktualität von Hegels Denken für ein zusammenwachsendes Europa'' (= Münsteraner Philosophische Schriften Bd. 8). Münster: Lit-Verlag 2001.
* Dieter Janssen & Michael Quante: ''Gerechter Krieg.'' Paderborn: Mentis-Verlag 2003.
* Sibille Mischer, Michael Quante & Christian Suhm (Hrsg.): ''Auf Freigang: Metaphysische und ethische Annäherungen an die menschliche Freiheit.'' Münster:LIT-Verlag 2003.
* Ludwig Siep & Michael Quante: ''Der Umgang mit dem beginnenden menschlichen Leben. Ethische, medizintheoretische und rechtliche Probleme aus niederländischer und deutscher Perspektive.'' Münster: LIT-Verlag 2003.
* Christoph Halbig & Michael Quante: Axel Honneth: ''Sozialphilosophie zwischen Anerkennung und Kritik.'' Münster: LIT-Verlag 2004.
* Barbara Merker, Georg Mohr & Michael Quante: ''Subjektivität und Anerkennung.'' Paderborn: Mentis 2004.
* Christoph Halbig, Michael Quante & Ludwig Siep: ''Hegels Erbe.'' Frankfurt am Main: Suhrkamp 2004.
* Jussi Kotkavirta & Michael Quante: ''Moral Realism'' (= Acta Filosofica Fennica Vol. 76). Helsinki: 2004.
* Kristina Engelhard & Michael Quante: ''Erzsébet Rózsa: Hegels Konzeption praktischer Individualität.'' Paderborn: Mentis-Verlag 2007.
* Dean Moyar & Michael Quante (Eds.): ''Hegel’s ‘Phenomenology of Spirit’: A Critical Guide.'' Cambridge University Press: Cambridge 2008, paperback 2010
* Themenschwerpunkt Paternalismus (Gastherausgeber). ''Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik'' 14 (2009), S. 71–165 (mit Beiträgen von T.L. Beauchamp, J. Kleinig, B. Schöne-Seifert, M. Stepanians & T. Schramme).
* Michael Quante & Erzsébet Rózsa (Hrsg.): ''Anthropologie und Technik.'' München:Fink 2012.
* ''Kleines Werklexikon der Philosophie'' (= ''Kröners Taschenausgabe.'' Band 402). Kröner, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-520-40201-1.
* Michael Quante, David P. Schweikard (Hrsg.): ''Marx-Handbuch. Leben - Werk - Wirkung''. J.B. Metzler, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-476-02332-2
* Michael Quante, Silvia Wiederbusch & Heidrun Wulfekühler (Hrsg.): ''Ethische Dimensionen inklusiver Bildung''. Beltz, Weinheim 2018, ISBN 978-3-7799-3803-3
* ''Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band''. Mit einer Einleitung und einem Kommentar hrsg. v. Michael Quante, Felix Meiner Verlag, Hamburg 2019, ISBN 978-3-7873-1959-6.


== Merkmale des Handwerks als spezieller Wirtschaftsbereich ==
=== Aufsätze ===
Das Handwerk ist ein heterogener (also vielseitiger) [[Wirtschaftszweig|Wirtschaftsbereich]]. Die Varianten reichen vom [[Zulieferer|Industriezulieferbetrieb]] bis zum Handwerker im [[konsum]]nahen Umfeld, vom mittelständischen Unternehmen mit hunderten [[Mitarbeiter]]n bis zum Kleinstbetrieb. Handwerksunternehmen sind aufgrund ihrer Größe und ihres Leistungsspektrums sowohl auf dem [[Absatzmarkt|Absatz-]] als auch auf dem [[Arbeitsmarkt]] weitgehend lokal beziehungsweise regional orientiert. Viele Bereiche der Handwerkswirtschaft stehen in unmittelbarer Konkurrenz zur industriellen Fertigung und zur [[Schwarzarbeit]]. Letztere macht mittlerweile, mit steigender Tendenz, über 15 % des Bruttoinlandproduktes in Deutschland aus.
==== Hegel ====
* Absolutes Denken: Neuere Interpretationen der Hegelschen Logik. In: ''Zeitschrift für philosophische Forschung'' 50 (1996), S. 624–640.
* Absolute Subjektivität. In: Franz Gniffke & Norbert Herold (Hrsg.): ''Klassische Fragen der Philosophiegeschichte. Band II: Neuzeit und Moderne.'' Münster: LIT 2000, S. 83–104.
* Direkter Realismus. Bemerkungen zur Aufhebung des Alltäglichen Realismus bei Hegel. In: R. Schumacher (Hrsg.): ''Idealismus als Theorie der Repräsentation?'' Paderborn: Mentis 2001, S. 147–163 (mit L. Siep & C. Halbig).
* Hegels "Logik" lesen. In: ''Information Philosophie'' 3/2001, S. 60–65.


=== Deutschland ===
==== Marx und Junghegelianer ====
==== Tätigkeitsfelder ====
* Kommentar. In: ''Karl Marx: Ökonomisch-Philosophische Manuskripte. Studienausgabe mit Kommentar.'' Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 2009, S. 209–410.
Die Handwerksbetriebe sind nach der [[Handwerksordnung]] in 41 zulassungspflichtigen, 53 zulassungsfreien und 57 handwerksähnlichen Gewerben tätig. Handwerk definiert sich über die in der Handwerksordnung ausgewiesenen Bereiche (Positivliste). Handwerk beschränkt sich hierdurch überwiegend auf Märkte, deren Expansionschancen in der wissensbasierten Ökonomie teilweise als begrenzt gelten. 43,4 % der Betriebe aus Anlage A sind im Bereich Metall/Elektro, 25,8 % im Bau- und Ausbaugewerbe, 15,6 % im Gesundheits-, Körperpflege oder Reinigungsgewerbe, 7,2 % im Bereich ''Holz'', 6,7 % in den Nahrungsmittelgewerben, 1 % in der Handwerksgruppe Glas-, Papier-, Keramik- und sonstige Gewerbe und weniger als 1 % in der Bekleidungs-, Textil- und Lederbranche.
* After Hegel. The Actualization of Philosophy in Practice. In: D. Moyar (Ed.): ''Routledge Companion to 19th Century Philosophy'', London, Routledge, 2010, S. 197–237


Ein eigenes Thema bzw. ''Tätigkeitsfeld'' ist der weit verbreitete Handwerker-Pfusch, womit zum einen die Schwarzarbeit oder das Arbeiten von Personen ohne fachliche Grundlage (die den legal Tätigen also ins Handwerk pfuschen) gemeint sind, zum anderen jede mangelhafte Ausführung eines Handwerks, auch [[Murks]] genannt. Laut Gewährleistungspflicht wird dann ein Nachbessern oder ein anderer Leistungsausgleich fällig. Der Streit darum beschäftigt vermehrt Gerichte, sodass eigene Gütestellen zur Regelung so genannter Bagatellfälle eingerichtet wurden; siehe auch [[Handwerkerehre]].
==== Allgemeine Ethik und Metaethik ====
* Natur, Natürlichkeit und der naturalistische Fehlschluß. In: ''Zeitschrift für medizinische Ethik'' 40 (1994), S. 289–305.
* Angewandte Ethik oder Ethik in Anwendung? Überlegungen zur Weiterentwicklung des principlism. In: ''Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik'' 5 (2000), S. 5–34 (mit A. Vieth).
* Wahrnehmung oder Rechtfertigung? Zum Verhältnis  inferenzieller und nichtinferenzieller Erkenntnis in der partikularistischen Ethik. in: Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik 6, 2001, S. 203–234.
* Defending Principlism Well Understood, in: ''Journal of Medicine and Philosophy'' 27(6), 2002, 621–649 (gemeinsam mit Andreas Vieth)
* Which Intrinsicness for Weak Moral Realism? In: ''Moral Realism'' (ed. by Jussi Kotkavirta and Michael Quante), Helsinki:Societas Philosophica Fennica, 2004, pp. 171–187.
* The structure of perception in particularist ethics. In: ''Ethical Perspectives'' 17, 1, 2010, S. 5–39.


==== Betriebe und Beschäftigte ====
==== Philosophie des Geistes ====
In rund 887.000 Betrieben arbeiten knapp 5 Millionen Menschen, fast 500.000 [[Lehrling|Auszubildende]] werden im Handwerk ausgebildet. Somit sind zurzeit noch 12,8 % aller [[Erwerbstätige]]n und rund 31 % aller Auszubildenden in Deutschland im Handwerk tätig. Handwerksunternehmen sind überwiegend Kleinbetriebe. Eine handwerksbezogene Auswertung des [[Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung|IAB]]-Betriebspanels 2003 belegt, dass 50 % der Betriebe weniger als fünf Mitarbeiter und 94 % weniger als 20 Mitarbeiter haben. Etwa 20 % der Handwerker arbeiteten 2003 in Betrieben mit weniger als fünf Mitarbeitern, 35 % in Betrieben mit mehr als 20 Mitarbeitern. Die größte Gruppe der Handwerker (45 %) war somit in Betrieben mit fünf bis 20 Mitarbeitern tätig. Die durchschnittliche Betriebsgröße war 2003 im Handwerk mit 7,6 Beschäftigten nur halb so groß wie in der Gesamtwirtschaft. Im Jahr 2009 erreichte der [[Erlös|Umsatz]] im Handwerk rund 488 Milliarden Euro. Seit mit der Novellierung der Handwerksordnung 2004 in vielen Gewerken der Meisterbrief als Voraussetzung für die Gründung entfiel, ist die Zahl der Handwerksbetriebe deutlich gestiegen, von 846.588 im Jahre 2003 auf 975.000 im Jahre 2009.
* Rationalität - Zement des Geistes? Die pragmatische Rettung des Mentalen bei D.C. Dennett. In: A. Wüstehube (Hrsg.): ''Pragmatische Rationalitätstheorien.'' Würzburg 1995, S. 223–268.
 
* Der Ort des Geistes. In: ''Zeitschrift für philosophische Forschung'' 52 (1998), S. 292–313.
Die wirtschaftliche Bedeutung des Handwerks erschließt sich allerdings nicht nur aus der Anzahl der Betriebe, der dort beschäftigten Erwerbspersonen und deren Wertschöpfung. Darüber hinaus hat das Handwerk eine besondere regionalpolitische Bedeutung: Die Handwerksbetriebe sind über die Fläche verteilt und tragen Wachstum und Beschäftigung auch in die ländliche Region. Gerade in strukturschwachen Regionen ist die Verfügbarkeit von Handwerksleistungen wiederum ein wichtiger Standortfaktor: Für Standortentscheidungen von Unternehmen ist nicht selten die ortsnahe Verfügbarkeit von Handwerksleistungen (Zulieferer, Dienstleister, Instandhaltung) ein wichtiger Faktor. Für die privaten Haushalte ist die ortsnahe Versorgung mit Leistungen des Handwerks (z.&nbsp;B. Lebensmittel, Kfz-Werkstätten etc.) ein Faktor, der Lebensqualität und Attraktivität der Region vermittelt.
* Die Enträtselung des Bewußtseins. In: ''Zeitschrift für philosophische Forschung'' 52 (1998), S. 610–633.
 
* Ein stereoskopischer Blick? In: Dieter Sturma (Hrsg.): ''Philosophie und Neurowissenschaften.'' Frankfurt a.&nbsp;M.: Suhrkamp 2006, S. 124–145.
==== Personalstruktur und -entwicklung ====
Die persönliche [[Qualifikation (Personalwesen)|Qualifikation der Mitarbeiter]] ist der entscheidende Erfolgsfaktor für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks.
* Der [[Facharbeiter]]&shy;anteil lag 2003 im Handwerk bei knapp 40 %. Ungelernte Arbeiter machten einen Anteil von nur 18 % aus. [[Angestellter|Angestellte]] waren im Handwerk mit 17 % in der Personalstruktur im Vergleich zur Gesamtwirtschaft (35 %) seltener vertreten.
* Der Frauenanteil lag 2003 mit knapp 33 % erheblich unter dem gesamtwirtschaftlichen Schnitt von 43,3 %.
* Im Jahr 2003 waren rund 25 % der Beschäftigten im Handwerk in nicht-standardisierten [[Arbeitsverhältnis]]sen (zum Beispiel Teilzeitbeschäftigung) beschäftigt.
* Mitarbeiter von Kleinbetrieben nehmen stark unterproportional an externen [[Weiterbildung]]smaßnahmen teil (70,6 % der Großbetriebe greifen auf Angebote privater Weiterbildungsträger zurück, aber nur 16,2 % der Kleinbetriebe).
* Die [[Arbeitsentgelt|Löhne]] im Handwerk sind rund 25 % geringer als in der Industrie. Die Kluft zwischen Handwerk und Industrie beträgt für Facharbeiter bzw. Gesellen fast 1.000 Euro pro Monat. <ref>[http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-359307 Scholz, Jendrik: Krise des korporatistischen Arrangements und gewerkschaftliche Revitalisierungsansätze im Handwerk], in: Schmalz, Stefan; Dörre, Klaus (Hrsg.): Comeback der Gewerkschaften? Neue Machtressourcen, innovative Praktiken, internationale Perspektiven, Frankfurt am Main 2013, S. 202–203</ref>
 
==== Unternehmensgründung ====
Die [[Gründungsquote]] im Handwerk betrug im Jahre 2001 etwa 4,7 % (gegenüber zirka 12 % in der Gesamtwirtschaft). Allerdings weisen deutsche Handwerksunternehmen eine überdurchschnittliche Lebenserwartung auf. Dies ist vor allem auf die gute Vorbereitung der „gründungsbereiten“ Jungunternehmer wegen des Meisterbriefes ([[großer Befähigungsnachweis]]) und auf die umfangreiche Gründungsberatung der Handwerkskammern zurückzuführen.
 
==== Perspektiven ====
[[Datei:Stamps of Germany (BRD) 1968, MiNr 553.jpg|miniatur|[[Briefmarken-Jahrgang 1968 der Deutschen Bundespost|Briefmarke 1968]]<br />Handwerk, Tradition und Fortschritt]]
Folgende Entwicklungstrends sind für die Zukunft der Handwerksbetriebe in Deutschland – und Europa – maßgeblich:
 
# Die demographische Entwicklung wird viele Absatzmärkte des Handwerks verändern; hier bestehen sowohl Risiken (Verlust von Kunden) als auch Chancen (Angebot besonderer Leistungen für ältere Kunden). Gleichzeitig wird es für das Handwerk zunehmend schwieriger, im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte Personal im notwendigen Umfang und mit der notwendigen Qualifikation zu gewinnen.
# Die Innovationsfähigkeit des Handwerks ist gegenüber der Industrie deutlich schwächer ausgeprägt. Handwerkliche Innovationen beziehen sich - im Gegensatz zu industriellen - besonders auf unternehmens- und anwendungsbezogene neue Entwicklungen, Lösungen und Verfahren. <ref>[http://www.ssoar.info/ssoar/bitstream/handle/document/5845/ssoar-verwaltungmanagement-2009-3-scholz-regionale_strukturpolitik_am_beispiel_trier.pdf Scholz, Jendrik: Regionale Strukturpolitik am Beispiel Trier und Luxemburg - Entwicklung von Methoden, Instrumenten, Referenzprozessen und politischen Handlungsempfehlungen zur Förderung des Technologie- und Innovationstransfers im Handwerk], in: Verwaltung & Management - Zeitschrift für allgemeine Verwaltung, Jahrgang 15, Heft 3/2009, S. 163–167</ref>
# Auch der internationale Wettbewerb wird sich zunehmend auf das Handwerk auswirken; hier bestehen ebenfalls sowohl Risiken als auch Chancen.
 
Vor dem Hintergrund dieser Trends – die die verschiedenen Gewerke in unterschiedlichem Maße betreffen –  gewinnt die berufliche Aus- und Weiterbildung stärker denn je an Bedeutung. Nur mit hochwertig ausgebildetem Personal kann das Handwerk die Herausforderungen der Zukunft meistern und Zukunftschancen nutzen. Ein attraktives Aus- und Weiterbildungsangebot ist außerdem auch notwendig, um qualifizierte Berufseinsteiger für das Handwerk zu gewinnen.
 
Untersuchungen zur Zukunft des Handwerks haben Chancen und Risiken dieses speziellen Wirtschaftsbereiches mit folgenden Ergebnissen analysiert.
* Viele Handwerksunternehmen können als [[Kleine und mittlere Unternehmen|KMU]] sehr flexibel und dynamisch im Wettbewerb agieren.
* Sie sind allerdings häufig auch überproportional von ungenügenden Finanzierungsmöglichkeiten, [[Fachkräftemangel]], fehlenden Erfahrungen und Ressourcen auf dem Gebiet der [[Außenwirtschaft]] und Kooperation sowie mangelnder Teilhabe an Forschung und Entwicklung betroffen.
* Im Handwerk fallen traditionell niedrige Qualifikationserwartungen und gefordertes hohes Kompetenzprofil der Mitarbeiter zur Bewältigung komplexer Aufgaben immer weiter auseinander.
* Das Handwerk bietet hervorragende Identifizierungsmöglichkeiten. Handwerk steht für Regionalität, Herkunft, Authentizität, Handbearbeitung, Transparenz über Materialien, Inhalte und Verarbeitungsweisen. Handwerksunternehmen setzen in der Regel weniger auf Wachstum als auf Qualität und Balance.
* Handwerk in Deutschland leistet [[Innovation|innovative]] Beiträge zu Produktentwicklungen. Eine Studie der Prognos AG untersucht die Innovationsbeiträge des Handwerks.
* Handwerker liefern unter engem Kundenkontakt und Berücksichtigung der Kundenwünsche anspruchsvolle und individuelle Lösungen.
* Handwerker reparieren, tauschen aus und restaurieren. Sie setzen in ökologischer und ökonomischer Notwendigkeit vermehrt auf Erhalt des Bestehenden.
* Das Handwerk ist im Umschwung begriffen: Betriebe, die innovative, kreative und komplexe Leistungen anbieten, erfahren Aufschwung, wohingegen [[Low-Tech]]-Betriebe vermehrt mit wirtschaftlichem Abschwung rechnen.
* Wegen explodierender Rohstoff- und Energiepreise erfahren [[Recycling]], Energieeffizienz, minimierter Materialeinsatz und Reparaturen als Geschäftsfelder im Handwerk weitere Bedeutung.
* Die Generation ''35 plus'' fordert zukunftsweisende Handwerkerleistungen. Insbesondere Frauen, die zu 80 % über die Verteilung verfügbaren Einkommens der Haushalte entscheiden, sollten als Hauptzielgruppe gelten.
* (Ältere) Kunden begnügen sich nicht allein mit qualitativ hochwertigen Handwerkerleistungen; sie erwarten kraft Wertewandels mehr an Spaß und Unterhaltung durch Produkte und Leistungen.
* Erfolgreiche Gestaltung von Unternehmenskooperationen für handwerkliche KMU wird, auch in Anbetracht vieler Fehlgriffe, zur Überlebensfrage. Kooperativität verspricht, angestrebte [[Produktivität]] überproportional zu steigern.
* Handwerk aus Deutschland hat international einen ausgezeichnet Ruf. Handwerkliche Unternehmen finden zunehmend Märkte in den europäischen Nachbarländern, etwa in Großbritannien, Polen, den Niederlanden und Norwegen, nachdem dort strukturelle Defizite zu einem Defizit vergleichbarer handwerklicher Qualifikationen geführt haben.
* Das Handwerk ist traditionell an einer Berufsausbildung interessiert. Daher hat das Handwerk auch Interesse, dass nur gut ausbildete Handwerker (idealerweise Meister) einen Handwerksbetrieb führen dürfen. Allerdings wurden bei Novellierungen der Handwerksordnung auch Gewerke ohne Meisterabschluss zur Gründung eines Handwerksbetriebes zugelassen. Das Handwerk hat dabei durchaus ein Interesse eine gründliche, meist dreijährige Ausbildung in einem Beruf durchzuführen.
* Derzeit gibt es eine heftige Diskussion über die Einordnung der (handwerklichen) Berufe in einen [[Deutscher Qualifikationsrahmen|deutschen Qualifikationsrahmen]]. Letztlich geht es um die Zuordnung (handwerklicher) Berufe zu schulischen Abschlüssen und um die Durchlässigkeit und Chancengerechtigkeit beim Zugang zu den Hochschulen auch für Menschen mit einer Berufsausbildung und einem Meisterabschluss.
In allen Bundesländern, qualifizieren sich Handwerksmeister zugleich mit der Meisterprüfung bzw. der Prüfung zum Gestalter im Handwerk zur Berechtigung, an einer Hochschule ein Fach ihrer Wahl zu studieren. In Bayern haben Handwerksmeister seit dem Wintersemester 2009/2010 die Hochschulzugangsberechtigung; 387 Handwerksmeister haben sich im Wintersemester 2009/2010 an den bayerischen Universitäten eingeschrieben. Handwerksgesellen erwerben die Fachhochschulreife.
 
Daneben besteht eine Möglichkeit zur Weiterbildung für Handwerker zum „Gestalter im Handwerk“, wo unter anderem Kurse in Zeichnen und Darstellungstechniken, Grundlagen der Gestaltung, Farbgestaltung, Entwurf, Gestaltung, Projektentwicklung, Materialkunde, Werktechnik und Modellbau, Typografie und Layout, Fotografie und Dokumentation, Kunst- und Designgeschichte, Präsentation und Designmanagement belegt werden müssen. Die Prüfung findet in Form einer umfangreichen Projektarbeit statt. Die [[Akademien für Gestaltung]] in Deutschland sind dem Bildungsangebot ihrer jeweiligen Handwerkskammern angeschlossen und bieten den einjährigen Vollzeitkurs oder den berufsbegleitenden 2-jährigen Kurs an. Diverse Fördermodelle unterstützen Handwerker dabei.
 
==== Organisationsstruktur ====
Das Handwerk ist in Deutschland wie folgt organisiert:
 
Jeder zulassungspflichtige Handwerksbetrieb, die zulassungsfreien sowie handwerksähnliche Handwerke sind [[Pflicht-Mitgliedschaft|Pflichtmitglied]] in der regional zuständigen [[Handwerkskammer]] (vergleichbar der [[Industrie- und Handelskammer]] oder [[Rechtsanwaltskammer (Deutschland)|Rechtsanwaltskammer]]). Die Kammern bilden auf Ebene der Bundesländer regionale Kammertage und auf Bundesebene den [[Deutscher Handwerkskammertag|Deutschen Handwerkskammertag]] als Spitzenorganisation der Handwerkskammern in Deutschland.
 
Ferner sind viele Handwerksbetriebe in [[Innung]]en freiwillig organisiert. Diese Innungen eines Kreises bilden auf regionaler Ebene die [[Kreishandwerkerschaft]]en. Innungen desselben oder sich fachlich nahestehender Handwerke eines oder mehrerer Bundesländer können sich zu  Landesfach- beziehungsweise Landesinnungsverbänden zusammenschließen. Diese Verbände können sich auf Landesebene zu regionalen handwerkeübergreifenden Regionalvereinigungen als landesweite Arbeitgeberverbände (oft Unternehmer- oder Gesamtverband bezeichnet) zusammenschließen. Auf Bundesebene bilden sie die [[Bundesinnungsverband|Bundesinnungsverbände]] bzw. [[Zentralfachverband|Zentralfachverbände]], welche sich im Unternehmerverband Deutsches Handwerk (UDH) als Spitzenorganisation der Arbeitgeber im Handwerk Deutschlands zusammengeschlossen haben.
 
In den Bundesländern bilden die regionalen Kammertage mit den Unternehmer- bzw. Gesamtverbänden die regionalen Handwerkstage als Vertretung des Handwerks auf Länderebene.
 
Die 53 Handwerkskammern und 36 Zentralfachverbände bilden mit weiteren bedeutenden Einrichtungen des Handwerks den [[Zentralverband des Deutschen Handwerks]] (ZDH).
 
Der ZDH ist Mitglied der [[UEAPME]], der Europäischen Union des Handwerks und der Klein- und Mittelbetriebe mit Sitz in Brüssel.
 
Weitere Organisationen des Handwerks sind z.&nbsp;B. die [[Junioren des Handwerks]] welche speziell die Interessen junger Handwerksmeister/innen und Führungskräfte vertreten, sowie der Arbeitskreis Unternehmerfrauen im Handwerk als Vertretung der im Handwerk tätigen Unternehmerinnen und in Leitungspositionen im Handwerk arbeitenden Frauen.
 
Die folgende Grafik gibt einen Überblick der deutschen Handwerksorganisation:
[[Datei:Handwerksorganisation.png|700px|zentriert|Aufbau der deutschen Handwerksorganisation]]
 
== Zitate ==
[[Richard Sennett]]: „Etwas selbst dann richtig zu tun, wenn man dafür vielleicht gar nichts dafür bekommt, das ist wahrer Handwerksgeist. Und wie ich meine, vermag nur solch ein uneigennütziges Gefühl des Engagements und der Verpflichtung die Menschen emotional zu erheben. Anderenfalls unterliegen sie im Kampf ums Überleben.“<ref>Sennett, Richard: ''Die Kultur des neuen Kapitalismus.'' Berlin Verlag, Berlin 2005, S. 155</ref>
 
„Eine umfassende Definition [für eine ''handwerkliche Einstellung'' (im weiteren Sinn)] könnte lauten: etwas um seiner selbst willen gut machen. In allen Bereichen handwerklicher Einstellung spielen Disziplin und Selbstkritik eine wichtige Rolle. Man orientiert sich an gewissen Standards, und im Idealfall wird das Streben nach Qualität zum Selbstzweck.“<ref>Sennett, Richard: ''Die Kultur des neuen Kapitalismus.'' Berlin Verlag, Berlin 2005, S. 84</ref>
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Handwerk}}
* {{WikipediaDE|Der Letzte seines Standes?]] (eine Doku-Fernsehreihe des BR über seltene Handwerke)
* {{WikipediaDE|Kunsthandwerk}} (Kunstgewerbe}
* {{WikipediaDE|Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke}}
 
== Literatur ==
* {{Literatur |Autor=Jürgen Dispan |Titel=Regionale Strukturen und Beschäftigungsperspektiven im Handwerk. Regionalanalyse, Entwicklungstrends, Herausforderungen, regionalpolitische Handlungsfelder, Umsetzungsansätze in der Region Stuttgart |Verlag=IMU-Institut |Ort=Stuttgart |Jahr=2003 |ISBN=3-934859-05-4 |Kommentar=Schriftenreihe Verband Region Stuttgart, Heft 20 }}
* Rainer S. Elkar unter Mitarbeit von Katrin Keller und Helmuth Schneider: ''Handwerk - Von den Anfängen bis zur Gegenwart.'' Theiss Verlag, Darmstadt 2014. 224 Seiten. ISBN 978-3-8062-2783-3.
* Wolfgang Herzog: ''WissensQuick: Zukunft Lehre im Handwerk. Warum eine Lehre im Handwerk beste Zukunftschancen hat. Ein Plädoyer eines erfahrenen Handwerksmeisters.'' Edition Aumann, Coburg 2011. 87 Seiten. ISBN 978-3-942230-75-9.
* Peter John: ''Handwerk im Spannungsfeld zwischen Zunftordnung und Gewerbefreiheit – Entwicklung und Politik der Selbstverwaltungsorganisationen des deutschen Handwerks bis 1933'' Bund-Verlag Köln 1987.
* {{Literatur |Autor=Arnd Kluge |Titel=Die Zünfte |Verlag=Steiner |Ort=Stuttgart |Jahr=2007 |ISBN=978-3-515-09093-3 }}
* Knut Schulz (Hrsg.): ''Handwerk in Europa. Vom Spätmittelalter bis zur Frühen Neuzeit''. Oldenbourg, München 1999, ISBN 978-3-486-56395-5 ([http://www.historischeskolleg.de/fileadmin/pdf/kolloquien_pdf/Kolloquien41.pdf Volltext als PDF])
* {{Literatur |Autor=Knut Schulz |Titel=Handwerk, Zünfte und Gewerbe. Mittelalter und Renaissance |Verlag=Wissenschaftliche Buchgesellschaft |Ort=Darmstadt |Jahr=2010 |ISBN=978-3-534-20590-5 }}
* Richard Sennett: ''Handwerk'' Berlin-Verlag, Berlin 2008 ISBN 3-8270-0033-5 (soziologisch, siehe z.&nbsp;B. Zitate)
** Rezension: Thomas Macho in [http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/aktuell/das_wissen_der_haende_1.656681.html NZZ, 24. Januar 2008]
* Jendrik Scholz: ''Krise des korporatistischen Arrangements und gewerkschaftliche Revitalisierungsansätze im Handwerk'', in: Schmalz, Stefan; Dörre, Klaus (Hrsg.): Comeback der Gewerkschaften? Neue Machtressourcen, innovative Praktiken, internationale Perspektiven, Frankfurt am Main 2013, S. 199–212, Campus-Verlag, ISBN 978-3-593-39891-4 <ref>[http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-359307]</ref>
* Jendrik Scholz: ''Regionale Strukturpolitik am Beispiel Trier und Luxemburg - Entwicklung von Methoden, Instrumenten, Referenzprozessen und politischen Handlungsempfehlungen zur Förderung des Technologie- und Innovationstransfers im Handwerk'', in: Verwaltung & Management - Zeitschrift für allgemeine Verwaltung, Jahrgang 15, Heft 3/2009, S. 163–167<ref>[http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-58452]</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Crafts|Handwerk}}
{{Commonscat}}
{{Wikisource|Neuer Schauplatz der Künste und Handwerke}}
* {{DNB-Portal|12323395X}}
{{Wikisource}}
* [http://www.uni-muenster.de/PhilSem/mitglieder/quante/quante.html Website von Michael Quante am Philosophischen Seminar] der WWU Münster
{{Wiktionary}}
* [http://www.uni-muenster.de/Religion-und-Politik/personen/antragsteller/quante.shtml Webseite von Michael Quante am Exzellenzcluster Religion und Politik] der WWU Münster
{{Wikiquote}}
* [https://cast.itunes.uni-muenchen.de/vod/clips/c1CmGC0crV/quicktime.mp4 Video des Vortrags ''Grundzüge einer pragmatistischen Anthropologie'' im Rahmen der Vortragsreihe ''Anthropologie und Ethik'' des Kompetenzzentrums Ethik an der LMU München]
{{Wikiquote|Handwerker}}
* [http://www.focus.de/kultur/buecher/philosophie-michael-quante-philosophen-sollen-sich-mehr-einmischen_id_4167100.html Interview mit Michael Quante zur gesellschaftlichen Rolle von Philosophen im Magazin Focus]
* [http://www.handwerk.de/ Zentralverband des deutschen Handwerks e.&nbsp;V.]
* [http://www.deutschlandfunk.de/philosophie-lehrerausbildung-lage-der-fachdidaktik.680.de.html?dram:article_id=299559 Interview zur Lage Philosophie-Lehrerausbildung im Deutschlandfunk]
* Statistisches Bundesamt (Destatis): [https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/UnternehmenHandwerk/Handwerk/Handwerk.html Daten] und [https://www.destatis.de/DE/Publikationen/WirtschaftStatistik/Themen/UnternehmenHandwerk.html Aufsätze] zum Thema „Handwerk“
* [http://www.redler-stiftung.de/wp-content/uploads/2014/01/max_uwe_redler_stuftung_preis_Quante_Danksagung.pdf Rede anlässlich der Verleihung des Deutschen Preises für Philosophie und Sozialethik] (PDF-Datei)
* [http://www.menschenwuerde.info/download/quante-wuerde-und-lebensqualitaetsbewertung.pdf Kritik an der These der Unvereinbarkeit von Menschenwürde und Lebensqualitätsbewertungen auf der Webseite der Stiftung Menschenwürde] (PDF-Datei)
* [https://vimeo.com/26441853 Video des Vortrags ''Gendiagnostik: Zwischen Selbstbestimmung und Würdeverlust'' an der Hermann Ehlers Akademie]
* [https://www.youtube.com/watch?v=irhnlNk7VHw Philosophei kontrovers: Marx' Theorie der Arbeit]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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[[Kategorie:Handwerk|!]]


{{SORTIERUNG:Quante, Michael}}
[[Kategorie:Philosoph (21. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Moralphilosoph]]
[[Kategorie:Politischer Philosoph]]
[[Kategorie:Sozialphilosoph]]
[[Kategorie:Marxist]]
[[Kategorie:Hochschullehrer]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1962]]
[[Kategorie:Mann]]
{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 1. Juni 2022, 08:33 Uhr

Michael Quante (2019)

Michael Quante (* 2. August 1962 in Senden) ist ein deutscher Philosoph. Er hat derzeit die Professur für Philosophie mit dem Schwerpunkt Praktische Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster inne. Von 2012 bis 2014 war er in der Nachfolge von Julian Nida-Rümelin Präsident der Deutschen Gesellschaft für Philosophie.

Leben

Michael Quante studierte von 1982 bis 1989 die Fächer Deutsch und Philosophie an der Freien Universität Berlin und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wo er sein Studium mit einer Examensarbeit über die marxsche Hegelkritik abschloss. Unter der Betreuung von Ludwig Siep wurde Quante 1992 mit einer Arbeit über Hegels Begriff der Handlung zum Dr. phil. promoviert. Ebenfalls an der Universität Münster habilitierte Quante sich 2001 am Fachbereich Geschichte/Philosophie mit der Schrift Personales Leben und menschlicher Tod. In dem 2002 im Suhrkamp Verlag veröffentlichten Werk versucht Quante, eine Konzeption der personalen Identität für Fragen der biomedizinischen Ethik, insbesondere beim beginnenden und endenden menschlichen Leben, fruchtbar zu machen.

Nach seiner Habilitation arbeitete Quante als Hochschuldozent an der Westfälischen Wilhelms-Universität und hatte eine Gastprofessur für Ethik an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie eine Lehrstuhlvertretung für Praktische Philosophie an der Universität Duisburg-Essen inne. Mit der Annahme des Rufs auf die Professur für Praktische Philosophie an der Universität Duisburg-Essen wurde Michael Quante 2004 zum Professor ernannt. 2005 erhielt Quante einen Ruf auf die Professur für Philosophie mit Schwerpunkt Praktische Philosophie an der Universität zu Köln. 2009 folgte der Ruf auf die Professur für Philosophie mit Schwerpunkt Praktische Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Dort ist er seit 2009 ebenfalls Principal Investigator des Exzellenzclusters Religion und Politik sowie Mitglied der DFG-Kolleg-Forschergruppe „Theoretische Grundfragen der Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik“.[1]

Beginnend mit Band 47 ist Michael Quante zusammen mit Birgit Sandkaulen Herausgeber der Hegel-Studien.[2]

Seit Oktober 2016 gehört Quante als Prorektor für Internationales und Transfer dem Rektorat der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster an.

Im September 2019 wurde Quante zum Vorsitzenden der Internationalen Marx-Engels-Stiftung gewählt und löst damit Herfried Münkler ab.

Werk

Michael Quante in seinem Büro im Philosophikum (2019).

Als seine Forschungsschwerpunkte benennt Michael Quante Philosophie des Deutschen Idealismus, Philosophie der Person, Handlungstheorie, Ethik, biomedizinische Ethik sowie Rechts- und Sozialphilosophie.[1]

Hegel

In seiner Dissertation Hegels Begriff der Handlung (1993) untersucht Quante den hegelschen Handlungsbegriff, wie er im Moralitätskapitel der hegelschen Grundlinien der Philosophie des Rechts thematisch ist, unter Bezugnahme auf die Debatten der analytischen Handlungstheorie.

In seiner Monographie Die Wirklichkeit des Geistes (2011) beschäftigt sich Quante unter zahlreichen systematischen Perspektiven mit Hegels Philosophie, wobei die hegelsche Geistphilosophie, aber auch deren Zusammenhang mit Hegels Naturbegriff im Zentrum der einzelnen Kapitel stehen, die aus seinen Aufsätzen zur hegelschen Philosophie hervorgegangen sind.

Insgesamt zeichnet sich Quantes Auseinandersetzung mit Hegel vor allem durch das Ziel aus, Hegels Philosophie des Geistes für zentrale Fragen der Gegenwart fruchtbar zu machen. Die Eigentümlichkeit von Quantes Hegelforschung besteht in erster Linie in der facettenreichen und detaillierten Aufdeckung der sachlichen Nähe zwischen der hegelschen Philosophie und der Philosophie des Pragmatismus. Dazu gehören für Quante in erster Linie Hegels Zurückweisung des Primats naturwissenschaftlicher Theoriebildung, Hegels sozialexternalistische bzw. askriptivistische Konzeption des Geistes, die das Wesen mentaler Episoden in sozialen Praxen der Anerkennung und der Zuschreibung von Verantwortung begründet sieht, und Hegels Antiskeptizismus, der philosophisches Argumentieren nicht auf ein einziges, letztbegründetes Prinzip zurückführt, sondern durch den Zusammenhang des Gesamtsystems zu etablieren versucht.[3]

Marx

In der Marxforschung konzentrieren sich Michael Quantes Arbeiten vor allem auf die philosophischen Grundlagen der marxschen Theorie.[4] Dabei versucht er eine Kontinuität zwischen dem Frühwerk und dem reifen Karl Marx des Kapitals nachzuweisen und die These eines epistemologischen Bruchs zurückzuweisen, wie sie vor allem von Louis Althusser populär gemacht wurde. Das entscheidende Verbindungsglied zwischen den frühen und den späten, ökonomiekritischen Schriften liegt nach Quante auf der handlungstheoretischen Ebene: sowohl in den Ökonomisch-philosophischen Manuskripten als auch im Kapital arbeite Marx mit einem „Vergegenständlichungsmodell des Handelns“[5], wonach Entfremdungsphänomene, die im Zusammenhang mit Handlungsprodukten (z. B. Waren) stehen, auf die vorhergehenden Handlungsprozesse und deren soziale Entstehungsbedingungen zurückzuführen sind. Sowohl bei der wissenschaftlichen Darstellung als auch bei der Evaluation der sozialen Kontexte von Handlungen ist für den frühen und für den späteren Marx nach Quante außerdem das (von Hegel in Modifikation übernommene) Prinzip der Anerkennung zentral.[6] Darüber hinaus verfolgt Quante den philosophisch-ideengeschichtlichen Übergang von Hegel zu Marx nach, indem er den nachheglianischen Debattenkontext im Umfeld der Junghegelianer nachzeichnet.[7] Er arbeitet dabei heraus, welche Theorieelemente Marx von Hegel sowie von anderen Junghegelianern übernimmt und welche er durch Abgrenzung von anderen Personen gewinnt.[8] Quantes Auseinandersetzung mit Marx ist auch durch Fragen der systematischen Anschlussfähigkeit für gegenwärtige Debatten motiviert.[9]

Philosophie der Person

In seinen Abhandlungen zum Begriff der Person[10] stellt Quante die zentrale Bedeutung der personalen Lebensform für das Selbstverständnis von Menschen heraus. Der Begriff der Person bildet für ihn außerdem einen Knotenpunkt zentraler philosophischer Fragestellungen. So kommt ihm nach Quante eine fundamentale Bedeutung in der Bestimmung von Freiheit und Selbstbewusstsein, in der Frage nach dem Verhältnis von Körper und Geist sowie in der Begründung zentraler moralischer Normen zu. Quante ist in diesem Zusammenhang an der Beantwortung von drei Grundfragen interessiert, die mit der Identität der Person verbunden sind: Erstens nach den Merkmalen der Personalität, die jemanden oder etwas zu einer Person machen, zweitens nach den davon zu unterscheidenden Bedingungen der Einheit und des Fortbestehens von Personen sowie drittens nach der Rolle der Identität als evaluativem Selbstverhältnis von Personen.

Moralischer Partikularismus

Meist in Zusammenarbeit mit Andreas Vieth arbeitet Quante an einer Konzeption des ethischen Partikularismus.[11] Die dort vertretene Konzeption lässt sich insofern als moderaten ethischen Partikularismus bezeichnen, als dass die moralische Orientierungsfunktion von Prinzipien nicht grundsätzlich zurückgewiesen wird, sondern lediglich deren Grenzen und damit die Bedeutung partikularistischer Elemente in der Ethik herausgearbeitet wird. Die Gegenposition zu einer partikularistischen Ethik benennen Quante und Vieth rationalistische Ethik, gegen die sie insbesondere drei Einwände vorbringen:

  1. Ethisches Wissen sei nicht ausschließlich inferentiell,
  2. die Basis von gerechtfertigten Handlungen muss nicht in universellen Gesetzen bestehen und
  3. Wahrnehmung bietet eine primäre und eigenständige Form ethischer Rechtfertigung.

Zentral ist deshalb insbesondere eine Konzeption der Wahrnehmung als eigenständige Quelle ethischer Rechtfertigung. Entgegen einer bloß passiven Analyse von Wahrnehmung als Neigung verteidigen Quante und Vieth daher eine aktive Analyse, der zufolge Personen aufgrund ihrer eigenen ethischen Erfahrung und der damit verknüpften Lernprozesse, aber auch aufgrund ihrer Eingebettetheit in soziale und kulturelle Kontexte, in der Lage sind, hervorstechende ethische Eigenschaften in einzelnen Situationen unmittelbar wahrzunehmen.[12] Gleichzeitig soll ein solches Modell Prinzipien als Modell ethischer Rechtfertigung nicht vollständig verwerfen, sondern Platz für partikularistische Prinzipien lassen, die zwar konkret und nicht-inferentiell sind, aber dennoch allgemeine Aspekte aufweisen.[13]

In diesem Sinne empfehlen Quante und Vieth auch eine Weiterentwicklung des von Tom Beauchamp und James Childress entwickelten principlism, der ihnen zufolge eine Reihe von Unterbestimmtheiten oder gar Ambiguitäten aufweist, insbesondere hinsichtlich des zugrundegelegten Verständnisses von Prinzipien. Beauchamp und Childress wird vorgeworfen, bei ihrer Abgrenzung sowohl gegen kasuistische als auch gegen deduktivistische Ethikkonzeptionen eine ungerechtfertigterweise generalisierte Kritik am Intuitionismus vorzunehmen. Da sie jedoch lediglich eine starke Form des Intuitionismus zurückwiesen, sei ihre Konzeption nicht nur mit einem schwachen Intuitionismus kompatibel, sondern auch gut beraten, bestehende Ambiguitäten in diese Richtung zu vereindeutigen und damit partikularistische und kasuistische Elemente stärker kenntlich zu machen.[14]

Zur Kritik

  • "Leute, Quante ist Marxist... Der ist Schirmherr der MEW... Den könnt Ihr doch nicht zum Professor machen... Das geht ja gar nicht... Seid Ihr eigentlich von allen guten Geistern verlassen? Und das sage ich als ehemaliger Marxist" (Joachim Stiller)
  • "Ob Quante wohl gemerkt hat, dass im Kapital gleich "zwei" ganz unterschiedliche Mehrwerttheeorien auftauchen, und dass "beide" falsch sind? würde mich echt interessieren... Damit will ich sagen, dass wenn man heute noch als Marxist die allgemeine Hochschulreife erwerben will, man sehr früh aufstehen muss... Und dann kann man noch nicht einmal Geld damit verdienen... Das sieht wirklich nicht sonderlich gut aus, für die Marx-Forschung" (Joachim Stiller)
  • "Im Grund würde ich nur eine einzige Art von Marxisten als Professoren gelten lassen, nämlich diejenigen, die sagen, sie seien zwar die längste Zeit Marxist gewesen, aber inzwischen Lichtjahre davon entfernt... Alles andere ist hier ein absolutes No Go..." (Joachim Stiller)
  • "Ist Euch eigentlich klar, dass Marx komplett an den wahren ökonomischen Fragen vorbeidenkt? Es gibt ja noch nicht einmal einen Tauschwert... Den denkt sich Marx eigentlich nur aus, statt ihn zu hinterfragen... Der Tauschwert ist ein reines Hirngespinst... Nur der Gebrauchswert funktioniert... Dafür aber umso besser..." (Joachim Stiller)
  • "Ich will mal ein etwas drastisches Bild gebrauchen, aber heute noch Marxismusvorlesungen zu halten, statt dezidiert Marixmuskritik zu betreiben, wäre ungefähr das gleiche, als würde man heute in der politischen Philosophie noch allen Ernstes Platons Politaia oder die Staatsleere von Polybios zum Lehrinhalt machen und auch so in die Lehrbücher schreiben, obwohl uns inzwischen komplett andere Modelle ohne Weiteres zur Verfügung stehen könnten..." (Joachim Stiller)
  • "Man kann Michael Quante nur dringend empfehlen, auch mal eine öffentliche Vorlesung zu der Frage der tatsächlicen Preisbildungsprozess im Sinne des Marxismus zu halten..." (Joachim Stiller)

Schriften (Auswahl)

Monographien

  • Hegels Begriff der Handlung. Stuttgart-Bad Cannstatt: frommann-holzboog (Spekulation und Erfahrung II, 32), 1993 (Englische Übersetzung: Hegel’s Concept of Action. Cambridge: Cambridge UP 2004, Paperback 2010; Spanische Übersetzung: El concepto de acción en Hegel. Barcelona: Anthropos 2010; Italienische Übersetzung: Il Concetto Hegeliano Di Azione. Mailand: FrancoAngeli 2011; Ungarische Übersetzung: A Cselekvés Hegeli Koncepciója. Budapest: L’Harmattan 2011; japanische Übersetzung 2011 bei Libertas/Tokio; französische Übersetzung: Le concept hégélien de l’action. Rennes: Presses universitaires de Rennes 2012)
  • Ethik der Organtransplantation. Harald Fischer Verlag, Erlangen 2000 (gemeinsam mit J.S. Ach & M. Anderheiden).
  • Personales Leben und menschlicher Tod. Frankfurt am Main: Suhrkamp (stw 1573), 2002.
  • Einführung in die allgemeine Ethik. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2003; zweite, überarbeitete Auflage 2006, dritte Auflage 2008, vierte Auflage 2011.
  • Enabling Social Europe (= Wissenschaftsethik und Technikfolgenbeurteilung Band 26), Berlin: Springer 2005 (gemeinsam mit: B.v. Maydell, K. Borchardt, K.-D. Henke, R. Leitner, R. Muffels, P.-L. Rauhala, G. Verschraegen und M. ´Zukowski); Paperback 2010.
  • Person. Berlin: Walter de Gruyter 2007; zweite, erweiterte Auflage 2012.
  • Karl Marx: Ökonomisch-Philosophische Manuskripte. Studienausgabe mit Kommentar. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 2009; zweite Auflage 2015.
  • Menschenwürde und personale Autonomie. Demokratische Werte im Kontext der Lebenswissenschaften. Hamburg: Meiner Verlag 2010; zweite Auflage 2014 (japanische Übersetzung Hosei University Press 2015)
  • Die Wirklichkeit des Geistes. Studien zu Hegel. Frankfurt am Main: Suhrkamp (stw 1939), 2011.
  • Discovering, Reflecting and Balancing Values: Ethical Management in Vocational Educational Training. (gemeinsam mit Martin Büscher; unter Mitarbeit von Dominik Düber und Edgar Wehmeier) Hampp-Verlag:Mering/München 2014
  • Interdisciplinary Research and Trans-disciplinary Validity Claims. Springer:Berlin 2014 (mit Gethmann, C.F., Carrier, M., Hanekamp, G., Kaiser, M., Kamp, G., Lingner, S. und Thiele, F.).
  •  Der unversöhnte Marx. 1 Auflage. mentis, Münster 2018, ISBN 9783957431202.

Herausgeberschaften

  • Johann S. Ach & Michael Quante (Hrsg.): Hirntod und Organverpflanzung. Ethische, medizinische, psychologische und rechtliche Aspekte der Organtransplantation (=Medizin und Philosophie II); frommann-holzboog: Stuttgart 1997 (zweite, erweiterte Auflage 1999).
  • Franz Petermann, Silvia Wiedebusch & Michael Quante (Hrsg.): Perspektiven der Humangenetik - medizinische, psychologische und ethische Aspekte. Paderborn:Ferdinand Schöningh 1997.
  • Axel Wüstehube & Michael Quante (Eds.): Pragmatic Idealism. Critical Essays on Nicholas Rescher's System of Pragmatic Idealism (= Poznan Studies in the Philosophy of the Sciences and the Humanities Vol. 64). Amsterdam: Rodopi 1998.
  • Michael Quante (Hrsg.): Personale Identität. (UTB 2082) Paderborn: Ferdinand Schöningh 1999.
  • Michael Quante & Andreas Vieth (Hrsg.): Xenotransplantation. Ethische und rechtliche Probleme (= ethica Bd. 2). Paderborn: Mentis-Verlag 2001.
  • Michael Quante & Erzsébet Rózsa (Hrsg.): Vermittlung und Versöhnung. Die Aktualität von Hegels Denken für ein zusammenwachsendes Europa (= Münsteraner Philosophische Schriften Bd. 8). Münster: Lit-Verlag 2001.
  • Dieter Janssen & Michael Quante: Gerechter Krieg. Paderborn: Mentis-Verlag 2003.
  • Sibille Mischer, Michael Quante & Christian Suhm (Hrsg.): Auf Freigang: Metaphysische und ethische Annäherungen an die menschliche Freiheit. Münster:LIT-Verlag 2003.
  • Ludwig Siep & Michael Quante: Der Umgang mit dem beginnenden menschlichen Leben. Ethische, medizintheoretische und rechtliche Probleme aus niederländischer und deutscher Perspektive. Münster: LIT-Verlag 2003.
  • Christoph Halbig & Michael Quante: Axel Honneth: Sozialphilosophie zwischen Anerkennung und Kritik. Münster: LIT-Verlag 2004.
  • Barbara Merker, Georg Mohr & Michael Quante: Subjektivität und Anerkennung. Paderborn: Mentis 2004.
  • Christoph Halbig, Michael Quante & Ludwig Siep: Hegels Erbe. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2004.
  • Jussi Kotkavirta & Michael Quante: Moral Realism (= Acta Filosofica Fennica Vol. 76). Helsinki: 2004.
  • Kristina Engelhard & Michael Quante: Erzsébet Rózsa: Hegels Konzeption praktischer Individualität. Paderborn: Mentis-Verlag 2007.
  • Dean Moyar & Michael Quante (Eds.): Hegel’s ‘Phenomenology of Spirit’: A Critical Guide. Cambridge University Press: Cambridge 2008, paperback 2010
  • Themenschwerpunkt Paternalismus (Gastherausgeber). Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik 14 (2009), S. 71–165 (mit Beiträgen von T.L. Beauchamp, J. Kleinig, B. Schöne-Seifert, M. Stepanians & T. Schramme).
  • Michael Quante & Erzsébet Rózsa (Hrsg.): Anthropologie und Technik. München:Fink 2012.
  • Kleines Werklexikon der Philosophie (= Kröners Taschenausgabe. Band 402). Kröner, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-520-40201-1.
  • Michael Quante, David P. Schweikard (Hrsg.): Marx-Handbuch. Leben - Werk - Wirkung. J.B. Metzler, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-476-02332-2
  • Michael Quante, Silvia Wiederbusch & Heidrun Wulfekühler (Hrsg.): Ethische Dimensionen inklusiver Bildung. Beltz, Weinheim 2018, ISBN 978-3-7799-3803-3
  • Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Mit einer Einleitung und einem Kommentar hrsg. v. Michael Quante, Felix Meiner Verlag, Hamburg 2019, ISBN 978-3-7873-1959-6.

Aufsätze

Hegel

  • Absolutes Denken: Neuere Interpretationen der Hegelschen Logik. In: Zeitschrift für philosophische Forschung 50 (1996), S. 624–640.
  • Absolute Subjektivität. In: Franz Gniffke & Norbert Herold (Hrsg.): Klassische Fragen der Philosophiegeschichte. Band II: Neuzeit und Moderne. Münster: LIT 2000, S. 83–104.
  • Direkter Realismus. Bemerkungen zur Aufhebung des Alltäglichen Realismus bei Hegel. In: R. Schumacher (Hrsg.): Idealismus als Theorie der Repräsentation? Paderborn: Mentis 2001, S. 147–163 (mit L. Siep & C. Halbig).
  • Hegels "Logik" lesen. In: Information Philosophie 3/2001, S. 60–65.

Marx und Junghegelianer

  • Kommentar. In: Karl Marx: Ökonomisch-Philosophische Manuskripte. Studienausgabe mit Kommentar. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 2009, S. 209–410.
  • After Hegel. The Actualization of Philosophy in Practice. In: D. Moyar (Ed.): Routledge Companion to 19th Century Philosophy, London, Routledge, 2010, S. 197–237

Allgemeine Ethik und Metaethik

  • Natur, Natürlichkeit und der naturalistische Fehlschluß. In: Zeitschrift für medizinische Ethik 40 (1994), S. 289–305.
  • Angewandte Ethik oder Ethik in Anwendung? Überlegungen zur Weiterentwicklung des principlism. In: Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik 5 (2000), S. 5–34 (mit A. Vieth).
  • Wahrnehmung oder Rechtfertigung? Zum Verhältnis inferenzieller und nichtinferenzieller Erkenntnis in der partikularistischen Ethik. in: Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik 6, 2001, S. 203–234.
  • Defending Principlism Well Understood, in: Journal of Medicine and Philosophy 27(6), 2002, 621–649 (gemeinsam mit Andreas Vieth)
  • Which Intrinsicness for Weak Moral Realism? In: Moral Realism (ed. by Jussi Kotkavirta and Michael Quante), Helsinki:Societas Philosophica Fennica, 2004, pp. 171–187.
  • The structure of perception in particularist ethics. In: Ethical Perspectives 17, 1, 2010, S. 5–39.

Philosophie des Geistes

  • Rationalität - Zement des Geistes? Die pragmatische Rettung des Mentalen bei D.C. Dennett. In: A. Wüstehube (Hrsg.): Pragmatische Rationalitätstheorien. Würzburg 1995, S. 223–268.
  • Der Ort des Geistes. In: Zeitschrift für philosophische Forschung 52 (1998), S. 292–313.
  • Die Enträtselung des Bewußtseins. In: Zeitschrift für philosophische Forschung 52 (1998), S. 610–633.
  • Ein stereoskopischer Blick? In: Dieter Sturma (Hrsg.): Philosophie und Neurowissenschaften. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2006, S. 124–145.

Weblinks

Commons: Michael Quante - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Michael Quante – WWU Münster
  2. Felix Meiner Verlag: Meiner – Verlag für Philosophie (Memento vom 10. Februar 2018 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft (bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis)
  3. Vgl. Die Wirklichkeit des Geistes. S. 22.
  4. Kommentar in Karl Marx: Ökonomisch-Philosophische Manuskripte.
  5. Karl Marx: Ökonomisch-Philosophische Manuskripte. Studienausgabe mit Kommentar. Frankfurt am Main 2009; zweite Auflage 2015, S. 233.
  6. Vgl. Recognition in Capital. In: Ethical Theory and Moral Practice. 16 (4):713-727.
  7. Vgl. Die Linken Hegelianer. Herausgegeben von M. Quante u. A. Mohseni, Paderborn 2015.
  8. After Hegel. The Actualization of Philosophy in Practice. In: D. Moyar (Hrsg.): Routledge Companion to 19th Century Philosophy. London, Routledge, 2010, S. 197–237.
  9. Leiblichkeit, Sozialität und Dependenz: Kategorien einer Kritik der Public Health Ethics. In: Preprints and Working Papers of the Centre for Advanced Study in Bioethics. Nr. 27, 2012 (PDF-Datei)
  10. Neben einer Reihe von Aufsätzen sind hier vor allem die Monographien Personales Leben und menschlicher Tod, Person und Menschlichkeit und personale Autonomie zu nennen.
  11. Hervorzuheben sind hier insbesondere die Arbeiten Angewandte Ethik oder Ethik in Anwendung? Überlegungen zur Weiterentwicklung des principlism (2000); Wahrnehmung oder Rechtfertigung? Zum Verhältnis inferenzieller und nichtinferenzieller Erkenntnis in der partikularistischen Ethik (2001); In defence of principlism well understood (2002); Which Intrinsicness for Weak Moral Realism? (2004); The structure of perception in particularist ethics (2010).
  12. Vgl. The Structure of Perception, insb. Abschnitt III
  13. Vgl. The Structure of Perception. S. 27–29.
  14. Vgl. Defending Principlism Well Understood
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