Clara Zetkin und Karl Maria Wiligut: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:C Zetkin 1.jpg|mini|Clara Zetkin in den 1920er Jahren, während ihrer Zeit als Reichstagsabgeordnete in der Weimarer Republik]]
'''Karl Maria Wiligut''' (* [[10. Dezember]] [[1866]] in [[Wien]]; [[3. Januar]] [[1946]] in [[Arolsen]]; Pseudonyme: ''Karl Maria Weisthor'', ''Jarl Widar'', ''Lobesam'')<ref>[[Armin Mohler]]: ''Die Konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. Ein Handbuch. Ergänzungsband. Mit Korrigenda zum Hauptband''. Darmstadt 1989, S. 90 u. 92.</ref> war ein österreichischer [[Okkultismus|Okkultist]] und [[SS-Brigadeführer]].
[[Datei:Clara Zetkin Signature.png|mini|Unterschrift (1910)]]
'''Clara Josephine Zetkin''', geborene ''Eißner'' (geboren am [[5. Juli]] [[1857]] in [[Königshain-Wiederau|Wiederau]], [[Amtshauptmannschaft Rochlitz]], [[Königreich Sachsen]]; gestorben am [[20. Juni]] [[1933]] in [[Archangelskoje (Moskau, Krasnogorski)|Archangelskoje]], [[Oblast Moskau]], [[Sowjetunion]]) war eine [[Sozialismus|sozialistische]] deutsche Politikerin, [[Friedensaktivist]]in und [[Frauenrechtlerin]]. Sie war bis 1917 aktiv in der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] und in dieser Partei eine markante Vertreterin der revolutionär-[[Marxismus|marxistischen]] Fraktion. 1917 schloss sie sich der SPD-Abspaltung [[Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands|USPD]] an. In der USPD gehörte sie zum linken Flügel bzw. zur Spartakusgruppe (1918 umbenannt in [[Spartakusbund]]). Danach war sie ein einflussreiches Mitglied der [[Kommunistische Partei Deutschlands|Kommunistischen Partei Deutschlands]] (KPD). Während der [[Weimarer Republik]] war sie von 1920 bis 1933 [[Reichstag (Weimarer Republik)|Reichstagsabgeordnete]]<ref name="rdb" /> für die KPD und 1932 [[Alterspräsident]]in des Parlaments.
 
Auf übernationaler Ebene gehörte Zetkin als Beteiligte am [[Internationaler Arbeiterkongress (1889)|Internationalen Arbeiterkongress von 1889]] in Paris zu den Gründern der [[Zweite Internationale|Zweiten Internationale]] der sozialistischen [[Arbeiterbewegung]]. In der Arbeit für die [[Internationale]] gilt sie als prägende Initiatorin des [[Internationaler Frauentag|Internationalen Frauentags]]. Als Angehörige der Zentrale bzw. des später als [[Zentralkomitee]] bezeichneten Vorstandsgremiums der KPD war sie von 1921 bis 1933 Mitglied im [[Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale|Exekutivkomitee]] der [[Kommunistische Internationale|Kommunistischen Internationale]] (EKKI), wo sie in ihren letzten Lebensjahren zur Minderheit der Kritiker der letztlich von [[Josef Stalin|Stalin]] vorgegebenen [[Sozialfaschismusthese]] gehörte.


== Leben ==
== Leben ==
=== Kindheit und Bildungsweg ===
Karl Maria Wiligut wurde in Wien römisch-katholisch getauft und trat mit 14 Jahren in die Wiener Kadettenschule ein. 1883 begann er seine Karriere im [[k. u. k.]] Infanterieregiment des serbischen Königs [[Milan I. (Serbien)|Milan I.]] als Gefreiter und wurde 1888 Leutnant. 1889 wurde er Mitglied der Vereinigung [[Schlaraffia]]. 1903 veröffentlichte er das Buch ''Seyfrieds Runen'' unter dem Namen Karl Maria Wiligut (Lobesam).<ref name="Longerich293">[[Peter Longerich]]: ''Heinrich Himmler. Biographie''. Siedler, München 2008, ISBN 978-3-88680-859-5, S. 293.</ref>
Clara wurde als älteste Tochter von Josephine Vitale, deren Vater Jean Dominique durch die [[Französische Revolution]] 1789 und seine Teilnahme an [[Koalitionskriege|Napoleons Kriegen]] geprägt war, und Gottfried Eißner, Sohn eines Tagelöhners und Dorfschullehrers von Wiederau, geboren. Ihre Mutter stand mit Pionierinnen der damals entstandenen (bürgerlichen) Frauenbewegung in Kontakt, insbesondere [[Louise Otto-Peters]] und [[Auguste Schmidt]], las Bücher von [[George Sand]] und gründete in [[Königshain-Wiederau|Wiederau]] einen Verein für Frauengymnastik. Die Familie siedelte 1872 nach [[Leipzig]] über, um ihren Kindern eine bessere Ausbildung zu ermöglichen.
 
=== Politisches Engagement in der frühen Sozialdemokratie ===
[[Datei:Clara Zetkin.jpg|mini|hochkant|Clara Zetkin 1897]]
[[Datei:Bebel zürich 1893.jpg|mini|Zetkin (Dritte von links) im Gasthof zum Löwen in Bendlikon bei Zürich 1893 zusammen mit der Familie Bebel und einigen anderen prominenten Vertretern der sozialdemokratischen Bewegung<br /><small> (von links nach rechts: Dr. Simon – Schwiegersohn Bebels –, Frieda Simon-Bebel, Clara Zetkin, [[Friedrich Engels]], [[Julie Bebel]], [[August Bebel]], Ernst Schattner,<ref>Ernst Schattner (1879–1944) ist der Stiefsohn von Eduard Bernstein. Siehe Marx-Engels-Jahrbuch 2004, S. 194.</ref> Regine Bernstein, [[Eduard Bernstein]] (teilweise abgeschnitten))</small>]]
[[Datei:Zetkin luxemburg1910.jpg|mini|hochkant|Clara Zetkin (links) mit Rosa Luxemburg im Jahr 1910]]
 
Ab 1874 hatte die in Leipziger Privatseminaren ausgebildete Volksschullehrerin Kontakte zur [[Frauenbewegung|Frauen-]] und [[Arbeiterbewegung]].
Clara Eißner trat 1878 der [[Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (1875)|Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands]] bei, die 1890 in SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) umbenannt wurde. Wegen des [[Sozialistengesetz]]es (1878–1890), das sozialdemokratische Aktivitäten außerhalb der Landtage und des Reichstags verbot, ging sie 1882 zuerst nach [[Zürich]], dann nach [[Paris]] ins [[Exil]]. Dort nahm sie den Namen ihres Lebenspartners, des russischen Revolutionärs [[Ossip Zetkin]] an, mit dem sie zwei Söhne hatte, [[Maxim Zetkin]] (1883–1965) und [[Kostja Zetkin]] (1885–1980).
 
In ihrer Zeit in Paris hatte sie 1889 während des [[Internationaler Arbeiterkongress (1889)|Internationalen Arbeiterkongresses]] einen bedeutenden Anteil an der Gründung der [[Zweite Internationale|Sozialistischen Internationale]].
 
Im Herbst 1890 kehrte die Familie nach Deutschland zurück und ließ sich in [[Sillenbuch]] bei [[Stuttgart]] nieder. Dort arbeitete Clara Zetkin als Übersetzerin für den [[Johann Heinrich Wilhelm Dietz|Dietz-Verlag]] und seit 1892 als Herausgeberin der [[Frauenzeitschrift]] ''[[Die Gleichheit]]''.
 
Nach dem Tode Ossip Zetkins heiratete sie 1899 42-jährig in Stuttgart den 24-jährigen Kunstmaler [[Friedrich Zundel]] aus [[Wiernsheim]]. Nach zunehmender Entfremdung wurde die Ehe 1927 geschieden und im selben Jahr heiratete Friedrich Zundel [[Paula Zundel|Paula Bosch]], die Tochter seines Sillenbucher Nachbarn [[Robert Bosch]].
 
1907 lernte Clara Zetkin anlässlich des Internationalen Sozialistenkongresses in Stuttgart den russischen Kommunisten [[Lenin]] kennen, mit dem sie eine lebenslange Freundschaft verband.


In der SPD gehörte sie zusammen mit ihrer engen Vertrauten, Freundin und Mitstreiterin [[Rosa Luxemburg]] wortführend zum revolutionären linken Flügel der Partei und wandte sich mit ihr um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert in der [[Revisionismus]]debatte entschieden gegen die reformorientierten Thesen [[Eduard Bernstein]]s.
1907 heiratete er Malwine Leurs von Treuenringen aus [[Bozen]]. Aus der Ehe gingen die beiden Töchter Gertrud und Lotte hervor. Ein Zwillingsbruder eines der Mädchen starb im Kindesalter. Dies war für Wiligut eine Tragödie, da er sich nach einem männlichen Erben sehnte, um ihm sein „geheimes Wissen“ vermitteln zu können.<ref>Nicholas Goodrick-Clarke: ''Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus.'' marixverlag, 2004, S. 159f.</ref>


=== Die Frauenrechtlerin ===
Ab 1908 soll er in Wien Kontakte mit [[völkisch]]en und [[Ariosophie|ariosophischen]] Kreisen und zu Mitgliedern des [[Neutempler-Orden|Lanzschen Neutemplerordens]] gepflegt haben.<ref name="Schnurbein1992-113">Stefanie von Schnurbein: ''Religion als Kulturkritik.'' Carl Winter Universitätsverlag, Heidelberg 1992, ISBN 3-533-04582-X, S. 113.</ref><ref>Rüdiger Sünner: ''Die Schwarze Sonne. Entfesselung und Missbrauch der Mythen in Nationalsozialismus und rechter Esoterik''. Herder, Freiburg im Breisgau 1999, ISBN 3-451-05205-9, S. 69–70.</ref> Er stand der [[Edda-Gesellschaft]] nahe und schrieb unter dem Pseudonym ''Jarl Widar'' Gedichte für deren ''Widar''-Hefte.<ref name="Schnurbein1992-113" /> Wiliguts Ideen ähnelten jenen von [[Guido von List]].<ref name="NGC283" />
Einer ihrer politischen Schwerpunkte war die [[Frauenpolitik]]. Hierzu hielt sie beim Gründungskongress der Zweiten Internationalen am 19. Juli 1889 ein berühmt gewordenes Referat, in dem sie die Forderungen der bürgerlichen Frauenbewegung nach [[Frauenwahlrecht]], freier Berufswahl und besonderen [[Arbeitsschutz]]gesetzen für Frauen, wie sie um [[Helene Lange]] und [[Minna Cauer]] vertreten wurden, im Rahmen des herrschenden Systems kritisierte:


{{Zitat|Wir erwarten unsere volle [[Emanzipation]] weder von der Zulassung der Frau zu dem, was man freie Gewerbe nennt, und von einem dem männlichen gleichen Unterricht – obgleich die Forderung dieser beiden Rechte nur natürlich und gerecht ist – noch von der Gewährung politischer Rechte. Die Länder, in denen das angeblich allgemeine, freie und direkte Wahlrecht existiert, zeigen uns, wie gering der wirkliche Wert desselben ist. Das Stimmrecht ohne ökonomische Freiheit ist nicht mehr und nicht weniger als ein Wechsel, der keinen Kurs hat. Wenn die soziale Emanzipation von den politischen Rechten abhinge, würde in den Ländern mit allgemeinem Stimmrecht keine soziale Frage existieren. Die Emanzipation der Frau wie die des ganzen Menschengeschlechtes wird ausschließlich das Werk der Emanzipation der Arbeit vom Kapital sein. Nur in der sozialistischen Gesellschaft werden die Frauen wie die Arbeiter in den Vollbesitz ihrer Rechte gelangen.|ref=<ref name="archiv1" />}}
Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] diente er an der [[Italienfront (Erster Weltkrieg)|Süd-]] und [[Ostfront (Erster Weltkrieg)|Ostfront]], wurde für seine Tapferkeit ausgezeichnet und 1917 zum [[Oberst]] der [[Landstreitkräfte Österreich-Ungarns 1867–1914|österreich-ungarischen Armee]] befördert. Nach Kriegsende zog er 1919 nach [[Morzg]] bei [[Salzburg]], wo er sich okkulten Studien widmete.  


Damit erklärte Zetkin die fehlende Gleichberechtigung der Geschlechter zu einem Nebenwiderspruch der herrschenden sozialen und ökonomischen Bedingungen, den sie dem [[Hauptwiderspruch]] zwischen Kapital und Arbeit unterordnete. Ihre Verschiebung der formalpolitischen Emanzipation der Frau auf die Zeit nach der [[Revolution]] vertiefte die Konflikte der deutschen Frauenbewegung vor dem Ersten Weltkrieg und führte zu langwierigen Auseinandersetzungen mit anderen, gemäßigteren Protagonistinnen auch innerhalb der sozialdemokratischen Frauenbewegung, etwa mit [[Lily Braun]] oder [[Luise Zietz]].
Die Informationen über Wiliguts Leben vor dem Eintritt in die SS sind sehr unzuverlässig und stammen überwiegend aus Kreisen, in denen er verehrt wurde bzw. noch heute verehrt wird.<ref name="Longerich293" /><ref name="Schnurbein1992-114">Stefanie von Schnurbein: ''Religion als Kulturkritik''. Carl Winter Universitätsverlag, Heidelberg 1992, ISBN 3-533-04582-X, S. 114.</ref><ref>Beispiele von ONT-Schriften über Wiligut sind Rudolf J. Mund: ''Der Rasputin Himmlers. Die Wiligut-Saga''. Volkstum-Verlag u. a., Wien u. a. 1982, ISBN 3-85342-035-4; Rudolf J. Mund, Gerhard von Werfenstein: ''Mythos Schwarze Sonne. Karl Maria Wiligut-Weisthor, der heilige Gral und das Geheimnis der Wewelsburg''. Hans Herzig, Books on Demand 2004, ISBN 3-8334-1122-8.</ref>


Zetkin war von 1891 bis 1917 [[Herausgeber]]in der SPD-Frauenzeitung ''Die Gleichheit'' (bzw. deren Vorläuferin ''Die Arbeiterin''), in deren programmatischer Eröffnungsnummer sie sich erneut gegen die [[Reformismus|reformistische]] Vorstellung wandte, durch rechtliche Gleichstellung mit den Männern unter Beibehaltung des [[Kapitalismus]] einen Fortschritt für die Frauen erreichen zu wollen:
=== Salzburger Nervenklinik (1924–1927) ===
Im November 1924 wurde Wiligut wegen einer [[Paraphrenie|paraphrenen]] [[Psychose]] mit Bildung von Größen- und Beeinträchtigungsideen in die [[Universitätskliniken Salzburg#Christian-Doppler-Klinik|Salzburger Nervenklinik]] eingewiesen, in der er bis zu seiner Entlassung Anfang 1927 behandelt wurde und zwischenzeitlich nach verunglückten Geldgeschäften von seiner Frau 1925 entmündigt wurde.<ref name="Clarke159">Nicholas Goodrick-Clarke: ''Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus.'' marixverlag, 2004, S. 159.</ref> Während seines Aufenthaltes in der ''Landesheilanstalt für Nerven- und Gemütskranke'' bezeichnete sich Wiligut als [[Seher]] und erklärte, der einzige Überlebende des Unterganges von [[Atlantis]] zu sein. Er spielte als [[Wahrsager]] eine wichtige Mittlerrolle bei der Verankerung des Glaubens an den neuzeitlichen Atlantismythos, als festem Bestandteil des völkischen [[Okkultismus]], wonach die [[Arier]] direkt aus der vermeintlich untergegangenen atlantidischen Zivilisation hervorgegangen seien. Diese Anschauungen wurden später hauptsächlich im Umfeld Himmlers wachgehalten. 1925 behauptete er eine prähistorische Fundstelle ausfindig gemacht zu haben, die die These der [[Welteislehre]], eine völkisch-okkultistische Vorwelttheorie des [[österreich]]ischen Ingenieurs [[Hanns Hörbiger]], stütze.<ref>[[Sabine Doering-Manteuffel]]: ''Das Okkulte. Eine Erfolgsgeschichte im Schatten der Aufklärung. Von Gutenberg bis zum World Wide Web''. Siedler, München 2008. S. 203.</ref>


{{Zitat|‚Die Gleichheit‘ […] geht von der Überzeugung aus, dass der letzte Grund der jahrtausendealten niedrigen gesellschaftlichen Stellung des weiblichen Geschlechts ''nicht'' in der jeweils‚ von Männern gemachten‘ Gesetzgebung, sondern in den durch wirtschaftliche Zustände bedingten Eigentumsverhältnisse zu suchen ist. Mag man heute unsere gesamte Gesetzgebung dahin abändern, dass das weibliche Geschlecht rechtlich auf gleichen Fuß mit dem männlichen gestellt wird, so bleibt nichtsdestoweniger für die große Masse der Frauen [] die gesellschaftliche Versklavung in härtester Form weiterbestehen: ihre wirtschaftliche Abhängigkeit von ihren Ausbeutern.}}
=== Flucht nach Deutschland (1932) ===
1932 flüchtete Wiligut wegen seines geschändeten Ansehens aufgrund seines jahrelangen Aufenthaltes in der Nervenheilanstalt vor seiner Familie nach Deutschland, wo er sich im Münchener Vorort [[Bogenhausen]] niederließ. Hier führte er seine Ahnenforschungen fort und wurde unter Runenokkultisten populär.<ref name="Clarke159" />


Später revidierte sie diese rigide Haltung und trat nun ebenfalls für das Frauenwahlrecht ein, das bereits seit 1891 zentraler Bestandteil des [[Erfurter Programm|Parteiprogramms]] der SPD war.
=== Karriere in der SS und im Rasse- und Siedlungshauptamt (RuSHA) (ab 1933) ===
Der SS-Offizier und Mitglied des [[Neutempler-Orden]]s Richard Anders machte Wiligut 1933 an einer Konferenz der [[Nordische Gesellschaft|Nordischen Gesellschaft]] mit [[Heinrich Himmler]] bekannt. Im Oktober 1934 wurde er zum Leiter des Archivs im [[Rasse- und Siedlungshauptamt]] (RuSHA) ernannt,<ref name="NGC283" /> wo er einen bedeutenden Einfluss auf das Departement für Vor- und Frühgeschichte ausübte.<ref>Julian Strube, Nazism and the Occult, in: Christopher Partridge (Hrsg.), ''The Occult World'', London/New York: Routledge 2015, S. 336–347, hier S. 340.</ref> Kurz darauf trat er unter dem [[Pseudonym]] „Karl Maria Weisthor“ der [[Schutzstaffel|SS]] bei und wurde Himmlers engster Ratgeber in Sachen Okkultismus.<ref name="Longerich292">Peter Longerich: ''Heinrich Himmler. Biographie''. Siedler, München 2008, S. 292.</ref>


1907 wurde ihr die Leitung des neu gegründeten Frauensekretariats der SPD übertragen. Beim „[[Internationaler Sozialistenkongress (1907)|Internationalen Sozialistenkongress]], der im August 1907 in Stuttgart stattfand, wurde die Gründung der [[Sozialistische Fraueninternationale|Sozialistischen Fraueninternationale]] beschlossen – mit Clara Zetkin als Internationaler Sekretärin. Auf der ''[[Internationaler Sozialistenkongress (1910)|Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz]]'' am 27. August 1910 in [[Kopenhagen]] initiierte sie gegen den Willen ihrer männlichen Parteikollegen, gemeinsam mit [[Käte Duncker]], den [[Internationaler Frauentag|Internationalen Frauentag]], der erstmals im folgenden Jahr am 19. März 1911 begangen werden sollte (ab 1921 am 8. März).
Im Auftrag Himmlers hatte er von 1933 bis 1939 prähistorische Studien durchzuführen.<ref name="NGC283">Nicholas Goodrick-Clarke: ''Im Schatten der Schwarzen Sonne: Arische Kulte, Esoterischer Nationalsozialismus und die Politik der Abgrenzung.'' Marix Verlag, Wiesbaden 2002, ISBN 3-86539-185-0, S. 283.</ref> Seit 20. April 1934 war er SS-Standartenführer ([[SS-Ehrenführer|Ehrenrang]]), was seinem ehemaligen militärischen Rang (Oberst) in der österreichischen Armee entsprach, und wurde am 9. November 1934 zum [[SS-Oberführer]] befördert. Am 9. November 1936 verlieh ihm Himmler den Dienstgrad [[SS-Brigadeführer]].<ref name="Longerich295">Peter Longerich: ''Heinrich Himmler. Biographie''. Siedler, München 2008, S. 295.</ref>


=== Während des Ersten Weltkriegs ===
Als Himmler mit [[Richard Walther Darré]] auf der Suche nach einem altehrwürdigen Gebäude für die SS in Westfalen war, lenkte der Architekt [[Hermann Bartels (Architekt)|Hermann Bartels]] am 3. November 1933 in Absprache mit dem Regierungspräsidenten und Jutta von Oeynhausen die Aufmerksamkeit auf die [[Wewelsburg]] bei Paderborn.<ref>[[Karl Hüser]]: ''Wewelsburg 1933 bis 1945. Kult- und Terrorstätte der SS. Eine Dokumentation''. 2. Auflage. Bonifatius, Paderborn 1987, ISBN 3-87088-534-3, S. 16 f.</ref> Wiligut war an der Entwicklung der SS-Rituale beteiligt. Sein Einfluss auf den befreundeten Burghauptmann der Wewelsburg, [[Manfred von Knobelsdorff]], inspirierte diesen den [[Irmin]]englauben wiederzubeleben, und „germanische“ Hochzeitszeremonien für SS-Führer und deren Bräute und jährliche Sonnenwend- und Julfeiern für die SS und die Dorfleute von Wewelsburg zu veranstalten.<ref>Nicholas Goodrick-Clarke: ''Occult Roots of Nazism: Secret Aryan Cults and Their Influence on Nazi Ideology.'' S. 187; Daniela Palumbo: [http://www.relinfo.ch/wiligut/info.html#4 Karl Maria Wiligut.] 1992.</ref> Wiligut war eine Zeit lang führend an der Umgestaltung der Wewelsburg zu einer [[NS-Ordensburg|Ordensburg]] der SS beteiligt. Er entwarf den [[SS-Ehrenring|Totenkopfring]] der SS, befasste sich mit [[Runen]], [[Heraldik]] und Symbolkunde und gab an, hellseherische Fähigkeiten zu besitzen. So beriet er auch seinen persönlichen Freund Heinrich Himmler in Fragen der [[Astrologie]]. Aufgrund seines Einflusses wurde er auch als „Himmlers [[Grigori Jefimowitsch Rasputin|Rasputin]]“ bezeichnet.<ref name="Longerich292-295">Vgl. hierzu Peter Longerich: ''Heinrich Himmler. Biographie''. Siedler, München 2008, S. 292–295.</ref> Wiligut legte die zeremoniellen Elemente fest, die die SS-Ideologie, die Ziele der Rassenreinheit und die territoriale Eroberung in einen geweihten Rahmen einbetten sollten.<ref name="NGC283" />
Zusammen mit Franz Mehring, Rosa Luxemburg und sehr wenigen weiteren SPD Politikern stimmte Zetkin 1914 kurz vor Beginn des Krieges gegen die Bewilligung der Kriegskredite. Sie blieb damit dem Grundsatz der [[II. Internationale]] treu, keinen Angriffskrieg zu unterstützen und stand fortan im Widerspruch zur großen Mehrheit der im Reichstag vertretenen SPD.<ref>Die Kriegsbriefe von Clara Zetkin, Sybille Fuchs, 30. September 2016, In: World Socialist Web Site, https://www.wsws.org/de/articles/2016/12/30/zet1-d30.html</ref>
In der Zeit des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] lehnte Zetkin mit [[Karl Liebknecht]], Rosa Luxemburg, Franz Mehring und wenigen anderen einflussreichen SPD-Politikern die [[Burgfriede]]nspolitik ihrer Partei ab. Neben anderen Aktivitäten gegen den Krieg organisierte sie 1915 in [[Bern]] die [[Internationale Konferenz sozialistischer Frauen gegen den Krieg]]. In diesem Zusammenhang entstand das maßgeblich von ihr ausformulierte Antikriegs-[[Flugblatt]] «Frauen des arbeitenden Volkes!», das außerhalb der Schweiz polizeilich gesucht wurde.<ref>{{Literatur|Autor=[[Hannes Obermair]], Carla Giacomozzi |Herausgeber=[[Stadtarchiv Bozen]]|Titel=Clara Zetkin gesucht!|Sammelwerk=Das Exponat des Monats des Stadtarchivs Bozen |Nummer=43 |Jahr=2015|Monat=Juli|Online=[http://www.gemeinde.bozen.it/UploadDocs/16626_Exponat_des_Monats_43__Stadtarchiv_Juli_2015.pdf gemeinde.bozen.it] (PDF)|Zugriff=2015-11-15}}</ref> Wegen ihrer Antikriegshaltung wurde Clara Zetkin während des Krieges mehrfach inhaftiert, ihre Post beschlagnahmt und ihre Söhne, beide Ärzte im Militärdienst, schikaniert.<ref>Die Kriegsbriefe von Clara Zetkin, Sybille Fuchs, 30. September 2016. In: World Socialist Web Site, https://www.wsws.org/de/articles/2016/12/30/zet1-d30.html</ref>


=== Von der SPD zur KPD ===
Wiligut beriet Himmler in weltanschaulichen Fragen, war ab Januar 1936 im RuSHA mit Sonderaufgaben betraut<ref name="Longerich292f">Peter Longerich: ''Heinrich Himmler. Biographie''. Siedler, München 2008, S. 292 f.</ref> und war neben dem mit ihm konkurrierenden [[Alexander Langsdorff]] an der Einrichtung der Abteilung Vor- und Frühgeschichte des RuSHAs beteiligt.<ref>[[Uta Halle]]: ''“Die Externsteine sind bis auf weiteres germanisch!” Prähistorische Archäologie im Spannungsfeld völkisch-nationalsozialistischer Wissenschaft und Politik.'' Bielefeld 2002, S. 62f., 77, 355–358; Dirk Mahsarski: ''[[Herbert Jankuhn]] (1905–1990). Ein deutscher Prähistoriker zwischen nationalsozialistischer Ideologie und wissenschaftlicher Objektivität.'' [[Rahden]] 2011, S. 28, 176f.</ref> Wiligut und Himmler verband das Interesse für okkulte, [[Esoterik|esoterische]] und [[Mythologie|mythologische]] Themen. Wiligut behauptete von sich selbst, er und seine Familie stammten direkt von den [[Ase]]n ab und seien deren letzte verbliebene Traditionsträger.
[[Datei:Zetkin Kollontaj Comintern.jpg|mini|hochkant|Zetkin (vordere Reihe ca. Bildmitte bzw. vierte von links) 1921 als KPD-Delegierte beim [[Kommunistische Internationale#III. und IV. Weltkongress 1921 und 1922 – Einheitsfront|III.&nbsp;Weltkongress]] der [[Komintern]]; neben Zetkin rechts im Bild [[Alexandra Kollontai]].]]


Sie war ab 1916 an der ursprünglich von Rosa Luxemburg gegründeten revolutionären innerparteilichen Oppositionsfraktion der SPD, der ''Gruppe Internationale'' bzw. ''Spartakusgruppe'' beteiligt, die am 11.&nbsp;November 1918 in [[Spartakusbund]] umbenannt wurde. 1917 schloss sich Clara Zetkin der [[Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands|USPD]] – unmittelbar nach deren Konstituierung – an. Diese neue linkssozialdemokratische Partei hatte sich aus Protest gegen die kriegsbilligende Haltung der SPD von der Mutterpartei abgespalten, nachdem die größer gewordene Gruppe der Kriegsgegner aus der SPD-Reichstagsfraktion und der Partei ausgeschlossen worden war. Nach der [[Novemberrevolution]] wurde – ausgehend vom Spartakusbund und anderen linksrevolutionären Gruppen – am 1.&nbsp;Januar 1919 die [[Kommunistische Partei Deutschlands]] (KPD) gegründet, der auch Zetkin beitrat.
=== Entlassung aus der SS (1939) ===
Im August 1939 musste er die SS verlassen, weil er zunehmend als Scharlatan entlarvt wurde und wegen seines [[Medikamentenabhängigkeit|Medikamenten-]] und [[Alkoholismus|Alkoholmissbrauch]]s nicht mehr in der SS zu halten war. Damals wurde auch sein Aufenthalt in einer Salzburger Nervenheilanstalt von 1924 bis 1927 öffentlich bekannt, sowie die 1925 erfolgte Entmündigung durch seine Frau. Zudem hatte Hitler nunmehr öffentlich gegen den Okkultismus Stellung bezogen. Himmler gab dennoch die Beziehung zu Wiligut nicht völlig auf und holte mehrmals seinen Rat ein. Im Sommer 1940 entwarf Wiligut ein Grabzeichen für gefallene SS-Mitglieder. Ebenfalls 1940 lenkte er Himmlers Interesse auf archäologische Funde aus dem [[Neolithikum]] im Tal des irakischen [[Kleiner Zab|Kleinen Zabs]] in der [[Erbil (Gouvernement)|Provinz von]] [[Erbil]]. Wiligut meinte, hier den Fantasieort „[[Atlantis#Neuzeit|Atlantis]]“ gefunden zu haben und selbst von einem der damaligen Zauberer abzustammen.<ref name="Longerich295" /><ref>Rüdiger Sünner: ''Die Schwarze Sonne. Entfesselung und Missbrauch der Mythen in Nationalsozialismus und rechter Esoterik''. Herder, Freiburg 1999, ISBN 3-451-05205-9, S. 69–70.</ref> Nach seiner Entlassung aus der SS lebte Wiligut noch einige Jahre in der mittelalterlich geprägten Stadt [[Goslar]], der er sich sehr verbunden fühlte.


Von 1919 bis 1920 war Zetkin Mitglied der [[Landtag des freien Volksstaates Württemberg|Verfassunggebenden Landesversammlung Württembergs]] und dort eine unter den ersten 13 weiblichen Abgeordneten. Sie beteiligte sich ab dem 25.&nbsp;Juli 1919 am Sonderausschuss für den Entwurf eines Jugendfürsorgegesetzes. Am 25.&nbsp;September 1919 stimmte Zetkin gegen die Annahme der Verfassung des freien [[Volksstaat Württemberg|Volksstaates Württemberg]].
== Auszeichnungen ==
* [[Militärverdienstkreuz (Österreich)|Österreichisches Militärverdienstkreuz III. Klasse mit Kriegsdekoration und Schwertern]]
* [[Militär-Verdienstmedaille (Österreich)|Österreichisches Silberne Militärverdienstmedaille am Bande des Militärverdienstskreuzes mit Schwertern]]
* [[Militär-Verdienstmedaille (Österreich)|Österreichisches Bronzene Militärverdienstmedaille am Bande des Militärverdienstskreuzes mit Schwertern]]
* [[Militär-Jubiläumskreuz]]
* [[Jubiläumserinnerungsmedaille]]
* [[Erinnerungskreuz 1912/13]]
* [[Karl-Truppenkreuz]]
* [[Verwundetenmedaille (Österreich-Ungarn)|Verwundetenmedaille]]
* [[Kriegserinnerungsmedaille (Österreich)|Österreichische Kriegserinnerungsmedaille mit Schwertern]]
* [[Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938]]
* [[Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938]]
* [[Kriegsverdienstkreuz (1939)|Kriegsverdienstkreuz]] (1939) II. und I. Klasse mit Schwertern
* [[SS-Ehrenring]]
* [[SS-Ehrendegen]]


Von 1920 bis 1933 war sie für die KPD im Reichstag der [[Weimarer Republik]] als Abgeordnete vertreten. Ab 1919 gab Clara Zetkin die Zeitschrift ''[[Die Kommunistin]]'' heraus. Von 1921 bis zu ihrem Tode war sie Präsidentin der [[Internationale Arbeiterhilfe|Internationalen Arbeiterhilfe (IAH)]]. In der KPD war Zetkin bis 1924 Angehörige der Zentrale, und von 1927 bis 1929 des [[Zentralkomitee]]s der Partei. Des Weiteren war sie von 1921 bis 1933 Mitglied des [[Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale]] (EKKI).
== Werke ==
* Karl Maria Wiligut: ''Seyfrieds Runen.'' Friedrich Schalk Verlag, Wien 1903.
* Karl Maria Wiligut: ''Darstellung der Menschheitsentwicklung aus der Geheimüberlieferung unserer Asa-Uana-Sippe Uiligotis.'' (Bundesarchiv Berlin NS 19/3671)


1925 wurde Zetkin außerdem zur Vorsitzenden der [[Rote Hilfe Deutschlands|Roten Hilfe Deutschlands]] gewählt.
== Weblinks ==
 
* [http://www.antiquariatlange.de/texte/wiligut-weisthor/ Hans-Jürgen Lange: Himmlers Erberinnerer Karl Maria Wiligut und seine Quellen]
In der KPD saß Zetkin im Lauf ihrer politischen Tätigkeit, während der die dominierenden innerparteilichen Flügel mehrfach wechselten, oft zwischen den Stühlen, behielt jedoch zeitlebens einen bedeutenden Einfluss in der Partei. Im Allgemeinen wird sie von namhaften Historikern wie beispielsweise [[Heinrich August Winkler]] eher dem „rechten“ Flügel der KPD zugeordnet, vor allem, weil sie trotz ihrer Mitgliedschaft im EKKI den ideologischen Vorgaben der Komintern und aus der [[Sowjetunion]] teilweise kritisch gegenüberstand.
* {{DNB-Portal|118633120}}
 
[[Datei:Bundesarchiv Bild 102-10565, Klara Zetkin.jpg|mini|hochkant|Clara Zetkin (links) 1930 auf dem Weg zur Wahl des Reichstagspräsidenten]]
So lehnte sie 1921 – nach der Vereinigung der KPD mit dem großen linken Flügel der USPD zur zeitweilig unter dem Alternativkürzel [[Vereinigte Kommunistische Partei Deutschlands|VKPD]] firmierenden Partei – zusammen mit dem damaligen von März 1919 bis Februar 1921 amtierenden innerparteilich umstrittenen KPD-Vorsitzenden [[Paul Levi]] (Parteiausschluss Mitte 1921) die vom Komintern-Chef [[Grigori Jewsejewitsch Sinowjew]] befürwortete „Offensivstrategie“ als „Putschismus“ ab. Bei der entsprechenden von der KPD mehrheitlich unterstützten Kampagne war eine revolutionär ausgerichtete Arbeiterrevolte, die ''[[Märzaktion]]'' in der [[Provinz Sachsen]], blutig gescheitert, wobei über hundert Menschen ums Leben gekommen waren. Anders als die Parteivorsitzenden Levi und [[Ernst Däumig]] blieb sie jedoch in der KPD und schloss sich nicht der [[Kommunistische Arbeitsgemeinschaft|Kommunistischen Arbeitsgemeinschaft]] (KAG) an.
 
Am 21. Januar 1923, kurz nach dem Beginn der [[Ruhrbesetzung|Besetzung des Ruhrgebietes]] durch französische und belgische Truppen infolge der von Deutschland nicht erfolgten Reparationszahlungen laut den Bestimmungen des [[Versailler Vertrag]]s von 1919, warf Zetkin unter der Überschrift ''Um das Vaterland'' der [[Bourgeoisie|Großbourgeoisie]] vor, ihr „Verrat“ sei schuld an der krisenhaften Zuspitzung der Situation der Weimarer Republik infolge von [[Deutsche Inflation 1914 bis 1923|Hyperinflation]] und [[Deutsche Reparationen nach dem Ersten Weltkrieg|Reparationen]]. Mit dem Flugblatt „Zur Befreiung des deutschen Vaterlandes“ rief sie zum Sturz der Regierung [[Wilhelm Cuno|Cuno]] und zur Bildung einer Arbeiterregierung auf. Diese nationalistisch anmutenden Töne, die kurzzeitig dazu führten, dass Zetkin von einigen Parteigenossen der Versuch vorgeworfen wurde, die bürgerlichen Parteien mit nationalen Parolen rechts überholen zu wollen, wurden zwei Tage später von der Parteizentrale korrigiert. Mit der Parole „Schlagt [[Raymond Poincaré|Poincaré]] an der Ruhr und Cuno an der Spree“ rief die KPD zur Solidarität der Proletarier in Deutschland und in Frankreich auf und bekräftigte damit die [[Internationalismus (Politik)|internationalistische]] Ausrichtung der KPD.
 
Im Juni 1923 erregte Zetkin auf der Tagung des Exekutivkomitees der [[Komintern]] in Moskau mit ihren Thesen zum Klassencharakter des [[Italienischer Faschismus|Faschismus]], der im Jahr zuvor in Italien an die Macht gekommen war, Aufsehen. Der bei vielen Marxisten verbreiteten These, [[Benito Mussolini|Mussolinis]] Diktatur sei als „bloßer bürgerlicher Terror“ und als Angstreaktion der [[Kapitalismus|Kapitalisten]] auf die Bedrohung durch die [[Oktoberrevolution]] zu verstehen, erteilte sie eine scharfe Absage. In Wahrheit habe der Faschismus …
{{Zitat|[…] eine andere Wurzel. Es ist das Stocken, der schleppende Gang der Weltrevolution infolge des Verrats der reformistischen Führer der Arbeiterbewegung. Ein großer Teil der proletarisierten und von der Proletarisierung bedrohten klein- und mittelbürgerlichen Schichten, der Beamten und bürgerlichen Intellektuellen hatte die Kriegspsychologie mit einer gewissen Sympathie für den reformistischen Sozialismus ersetzt. Sie erhofften vom reformistischen Sozialismus dank der ‚Demokratie‘ eine Weltwende. Diese Erwartungen sind bitter enttäuscht worden. […] So kam es, dass sie nicht bloß den Glauben an die reformistischen Führer verloren, sondern an den Sozialismus selbst.}}
 
Den [[Nationalsozialismus]] bezeichnete sie als „Strafe“ für das Verhalten der deutschen Sozialdemokratie in der Novemberrevolution.
 
Im April 1925 polemisierte Zetkin auf einer weiteren EKKI-Tagung in Moskau gegen die zu der Zeit aktuelle KPD-Führung unter [[Ruth Fischer]] und [[Arkadi Maslow]], denen sie „sektiererische Politik“ vorwarf. Damit half sie deren Absetzung vorzubereiten. Nachfolger wurde im Herbst 1925 [[Ernst Thälmann]], den [[Josef Stalin|Stalin]] protegierte.
 
[[Datei:C Zetkin 2.jpg|mini|Clara Zetkin um 1930 im Alter von etwa 73 Jahren]]
 
Zetkin bezeichnete die parlamentarische Demokratie der Weimarer Republik als „Klassendiktatur der Bourgeoisie“ und lehnte sie strikt ab. Zugleich stand sie jedoch auch der stalinschen [[Sozialfaschismus]]these kritisch gegenüber, die ein Bündnis mit der [[Sozialdemokratie]] gegen den Nationalsozialismus verhinderte. Als [[Alterspräsident]]in des Deutschen Reichstages führte sie den Vorsitz auf der konstituierenden Sitzung des Reichstages am 30. August 1932 „in der Hoffnung trotz meiner jetzigen Invalidität das Glück zu erleben, als Alterspräsidentin den ersten [[Räterepublik|Rätekongreß]] Sowjetdeutschlands zu eröffnen.“<ref name="archiv2" /> Trotz des vorausgehenden Wahlerfolgs für die KPD erkannte sie gleichwohl die Gefahr, die von der inzwischen stärksten Fraktion des Reichstags, der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]], ausging, und rief in derselben Rede zum Widerstand gegen die Nationalsozialisten auf:
{{Zitat|Text=Vor dieser zwingenden geschichtlichen Notwendigkeit müssen alle fesselnden und trennenden politischen, gewerkschaftlichen, religiösen und weltanschaulichen Einstellungen zurücktreten.|Quelle=Rede als Alterspräsidentin zur Eröffnung des Reichstags im August 1932|ref=<ref>{{Internetquelle |url=http://www.deutschlandfunk.de/clara-zetkin-fuer-frieden-und-sozialismus-gekaempft.871.de.html?dram:article_id=315232 |titel=Für Frieden und Sozialismus gekämpft |werk= Kalenderblatt (Rundfunksendung auf [[Deutschlandfunk|DLF]]) |autor=Anette Schneider |datum=2015-03-26|zugriff=2015-03-26}}</ref>}}
 
=== Erneutes Exil und Tod ===
Nach der [[Machtergreifung]] durch die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] unter [[Adolf Hitler]] und dem Ausschluss der KPD aus dem Reichstag infolge des [[Reichstagsbrand]]s 1933 ging Clara Zetkin noch einmal, das letzte Mal in ihrem Leben, ins Exil, diesmal in die Sowjetunion, wo sie bereits von 1924 bis 1929 ihren Hauptwohnsitz gehabt hatte. Nach Angaben von [[Maria Reese]], einer KPD-Abgeordneten des Reichstags, die sie dort unter Schwierigkeiten besuchte, lebte sie bereits parteipolitisch isoliert. Sie starb wenig später am 20.&nbsp;Juni 1933 im Alter von fast 76 Jahren. Ihre Urne wurde in der [[Nekropole an der Kremlmauer]] in Moskau auf der rechten Seite im Grab Nummer 44 beigesetzt. Stalin selbst trug die Urne zur Beisetzung.
 
== Ehrungen ==
Clara Zetkin wurde 1927 mit dem [[Rotbannerorden]] und 1932 mit dem [[Leninorden]] ausgezeichnet.
 
Zetkin wurde zu einer der historischen Leitfiguren der [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]]-Propaganda, in der besonders ihre Rolle als Frauenrechtlerin und Verbündete der Sowjetunion herausgestellt wurde. Der [[Demokratischer Frauenbund Deutschlands|Demokratische Frauenbund Deutschland]] widmete Clara Zetkin zum XI Bundeskongreß eine Paradefahne mit Ehrenbanner.
 
[[Datei:+ 00000000004 DFD Demokratischer Frauenbund Deutschlands Ehrenbanner des Bundesvorstandes an Paradefahne Clara Zetkin DDR.jpg |mini|Paradefahne Clara Zetkin mit Ehrenbanner des Bundesvorstandes Demokratischer Frauenbund Deutschlands]]
* Die DDR richtete in dem Haus in [[Birkenwerder]] nördlich von [[Berlin]], wo sie von 1929 bis 1932 gelebt hatte, ein Museum über ihr Leben ein, das noch heute existiert.<ref>[http://www.kunst-und-kultur.de/index.php?Action=showMuseum&mId=1046 kunst-und-kultur.de]</ref>
* Ab 1971 zeigten die [[Mark (DDR)#Banknoten|10-Mark-Scheine]] der DDR ihr Konterfei.
* Eine bedeutende Kulturstätte der Stuttgarter Arbeiterbewegung, das [[Stuttgarter Waldheime|Waldheim Sillenbuch]], trägt den Namen ''Clara-Zetkin-Haus''.
* Nach ihr wurde der Fraktionssaal der Linksfraktion im Bundestag benannt.
* Straßen und Schulen tragen ihren Namen. In Berlin hieß von 1951 bis 1995 die auf das [[Reichstagsgebäude]] zulaufende Parallelstraße zu [[Unter den Linden]] nach ihr und wurde dann wieder in [[Dorotheenstraße (Berlin)|Dorotheenstraße]] zurückbenannt.
* Der [[Clara-Zetkin-Park (Leipzig)|Clara-Zetkin-Park]] in [[Leipzig]] trug ab 1955 ihren Namen. Seit 2011 heißen nur noch der ehemalige Albertpark und der Volkspark im Scheibenholz Clara-Zetkin-Park. Die übrigen Teile erhielten ihre alten Bezeichnungen [[Johannapark]], Klingerhain, [[Palmengarten (Leipzig)|Palmengarten]] und [[Richard-Wagner-Hain]] zurück.
* In Berlin wurde zum 750-jährigen Stadtjubiläum 1987 eine Wohngebiets-Grünanlage im Ortsteil [[Berlin-Marzahn|Marzahn]] in [[Clara-Zetkin-Park (Berlin)|Clara-Zetkin-Park]] benannt.
* 1997 verlieh das Bezirksamt von [[Bezirk Marzahn-Hellersdorf|Marzahn-Hellersdorf]] einem neu gestalteten [[Platz (Städtebau)|Platz]] den Namen [[Clara-Zetkin-Platz (Berlin-Hellersdorf)|Clara-Zetkin-Platz]].
* In ihrem Geburtsort [[Königshain-Wiederau|Wiederau]], wo sie bis zum 15. Lebensjahr mit ihren Eltern wohnte, befindet sich in der ehemaligen Schule eine Gedenkstätte im ''Museum in der alten Dorfschule''.
* Die [[IG Metall|IG-Metall]]-Frauen in Heidenheim verleihen seit 2007 in zweijährigem Turnus, jeweils am 8.&nbsp;März, dem [[Internationaler Frauentag|Internationalen Frauentag]], einen Clara-Zetkin-Preis an eine Frau, die einen „nachhaltigen Beitrag für die Frauenarbeit geleistet“<ref>{{Internetquelle|url=http://www.igmetall-heidenheim.de/ausschuss/Aus_Frauen.htm |titel=Clara-Zetkin-Preis |zugriff=2011-03-21}}</ref> hat (z.&nbsp;B. 2009 an [[Andrea Ypsilanti]]).
* Seit 2011 vergibt die Partei [[Die Linke]] einen mit 3000 [[Euro]] [[Dotation#Dotationen in der Bundesrepublik|dotierten]] [[Clara-Zetkin-Frauenpreis]], „um herausragende Leistungen von Frauen in Gesellschaft und Politik zu würdigen“<ref>{{Internetquelle|url=http://die-linke.de/nc/die_linke/nachrichten/detail/artikel/linke-vergibt-erstmalig-den-clara-zetkin-frauenpreis/ |titel=LINKE vergibt erstmalig den Clara-Zetkin-Frauenpreis |hrsg=die-linke.de|datum=2011-03-12|zugriff=2011-03-21}}</ref> (erste Preisträgerin: [[Florence Hervé]]).
* Anlässlich des Internationalen Frauentags 2012 schlug [[Gregor Gysi]] Bundestagspräsident [[Norbert Lammert]] vor, den Bundestags-Neubau in der Wilhelmstraße&nbsp;65 nach Clara Zetkin zu benennen<ref>[http://dokumente.linksfraktion.de/inhalt/brief-clara-zetkin.pdf Brief Gregor Gysis an Dr. Norbert Lammert] (PDF)</ref>, was jedoch nicht erfolgte.
 
== Veröffentlichungen von Werken Zetkins (Auswahl) ==
* ''Die Arbeiterinnen- und [[Frauenfrage]] der Gegenwart.'' Verlag der Berliner Volks-Tribüne, Berlin 1889, [http://library.fes.de/pdf-files/netzquelle/01720.pdf fes.de] (PDF) [[Friedrich-Ebert-Stiftung]].
* ''Der Student und das Weib.'' Verlag der Sozialistischen Monatshefte, Berlin 1899 [[:Datei:Zetkin Der Student und das Weib.djvu|''Der Student und das Weib.'']] ([[DjVu]], [[Wikimedia Commons|Commons]]).
* [http://edoc.hu-berlin.de/ebind/hdok/h371_zetkin_1904/XML/index.xml?part=thumb&chapter=Umschlag Clara Zetkin: ''Die Schulfrage''. Berlin 1904]
* ''Zur Frage des Frauenwahlrechts. Bearbeitet nach dem Referat auf der Konferenz sozialistischer Frauen zu Mannheim.'' Buchhandlung Vorwärts, Berlin 1907 [http://library.fes.de/pdf-files/netzquelle/01751.pdf ''Zur Frage des Frauenwahlrechts.''] (PDF) [[Friedrich-Ebert-Stiftung]].
* ''Das Frauenstimmrecht'' [Begründung zur Resolution: Das Frauenstimmrecht]. In: ''Internationaler Sozialisten-Kongreß zu Stuttgart 18. bis 24. August 1907.'' Berlin 1907, S. 40–48. ({{DTAW|zetkin_frauenstimmrecht_1907}})
* ''Karl Marx und sein Lebenswerk.'' Molkenbuhr, Elberfeld 1913.
* ''Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht.'' Rote Fahne, Berlin 1919.
* ''Wir klagen an! Ein Beitrag zum Prozess der [[Sozialrevolutionäre|Sozial-Revolutionäre]].'' Verlag der Kommunistischen Internationale, Hamburg 1922.
* ''Im befreiten Kaukasus.'' Verlag für Literatur und Politik, Wien/Berlin 1926.
* ''Erinnerungen an Lenin.'' Verlag für Literatur und Politik, Wien/Berlin 1929.
* ''Hungermai, [[Blutmai]], roter Mai!'' Carl Hoym, Hamburg/ Berlin 1932.
* ''Angeklagter Hitler. Protokolle, Augenzeugen- und Tatsachenberichte aus den faschistischen Folterhöllen Deutschlands Clara Zetkin ruft zur Internationale Hilfswoche der [[Internationale Rote Hilfe|IRH]] (17.–25. Juni 1933).'' Mopr-Verlag, Zürich 1933.
 
; Postum herausgegebene ''Gesammelte Werke:''
* ''Ausgewählte Reden und Schriften.'' Drei Bände. Dietz Verlag, Berlin 1957–1960.
* ''Ich will dort kämpfen, wo das Leben ist. Eine Auswahl von Schriften und Reden.'' Dietz-Verlag, Berlin 1955.
* ''Die Kriegsbriefe (1914–1918)''. Band 1 von ''Clara Zetkin. Die Briefe 1914–1933'', herausgegeben von Marga Voigt. Karl Dietz Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-320-02323-2.
 
; als Übersetzerin
* [[Edward Bellamy]]: ''Ein Rückblick aus dem Jahre 2000 auf das Jahr 1887.'' J. H. W. Dietz Nachf., Stuttgart 1914.
 
== Literatur ==
=== Werke ===
* ''Zur Geschichte der proletarischen Frauenbewegung Deutschlands.'' 3. Auflage. Verlag Marxistische Blätter, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-88012-532-5.
* ''Kunst und Proletariat.'' 2. Auflage. Dietz-Verlag, Berlin 1979.
* ''Für die Sowjetmacht: Artikel, Reden und Briefe; 1917–1933.'' Verlag Marxistische Blätter, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-88012-494-9.
* ''Revolutionäre Bildungspolitik und marxistische Pädagogik. Ausgewählte Reden und Schriften.'' Verlag Volk und Wissen, Berlin 1983.
* ''Erinnerungen an Lenin.'' Neuer ISP-Verlag, Köln 2000, ISBN 3-929008-17-3.
 
=== Sekundärliteratur ===
''Biographien''
* [[Tânia Puschnerat]]: ''Clara Zetkin. Bürgerlichkeit und Marxismus. Eine Biographie.'' Klartext-Verlagsgesellschaft, Essen 2003, ISBN 3-89861-200-7 (Biografie).
* [[Florence Hervé]] (Hrsg.): ''Clara Zetkin oder: Dort kämpfen, wo das Leben ist.'' Karl Dietz Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-320-02096-5.
* Gilbert Badia: ''Clara Zetkin. Eine neue Biographie.'' Dietz Verlag, Berlin 1994.
* [[Luise Dornemann]]: ''Clara Zetkin. Leben und Wirken.'' Dietz Verlag, Berlin 1957 (9. überarb. Auflage 1989).
* ''Clara Zetkin. Kämpferin für die proletarische Weltrevolution.'' Moskau 1933.
* ''Clara Zetkin. Ein Sammelband zum Gedächtnis der großen Kämpferin.'' Moskau/ Leningrad 1934.
* ''[http://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/wer-war-wer-in-der-ddr-%2363%3b-1424.html?ID=5462 Zetkin, Clara].'' In: [[Hermann Weber (Historiker, 1928)|Hermann Weber]], [[Andreas Herbst (Historiker)|Andreas Herbst]]: ''Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945.'' 2., überarb. und stark erw. Auflage. Karl Dietz Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6.
 
; Aufsätze, Artikel und Quellen
* [[Ulla Plener]] (Hrsg.): ''Clara Zetkin in ihrer Zeit – neue Fakten, Erkenntnisse, Wertungen''. (= Manuskripte. Band 76). Karl Dietz Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02160-3, [http://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Manuskripte_76.pdf rosalux.de] (PDF)
* [[Gisela Notz]]: ''Clara Zetkin und die internationale sozialistische Frauenbewegung.'' In: ''[[JahrBuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung]].'' Heft III/2007.
* Marta Globig, H. Karl: ''Zetkin, Clara Josephine geb. Eißner.'' In: ''Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Biographisches Lexikon.'' Dietz Verlag, Berlin 1970, S. 497–501.
* Ina Hochreuther: ''Frauen im Parlament. Südwestdeutsche Abgeordnete seit 1919.'' Im Auftrag des Landtags herausgegeben von der Landeszentrale für politische Bildung. Theiss-Verlag, Stuttgart 1992, ISBN 3-8062-1012-8.
* Jens Becker: ''Zetkin, Clara Josephine geb. Eißner.'' In: Manfred Asendorf, Rolf von Bokel (Hrsg.): ''Demokratische Wege. Deutsche Lebensläufe aus fünf Jahrhunderten.'' J. B. Metzler, Stuttgart/ Weimar 1997, ISBN 3-476-01244-1, S. 706–708.
* Martin Grass: ''Briefe Clara Zetkins in Archiv und Bibliothek der Arbeiterbewegung in Stockholm.'' In: ''Jahrbuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung.'' Heft III/2011.
* Setsu Ito: ''Clara Zetkin in ihrer Zeit – für eine historisch zutreffende Einschätzung ihrer Frauenemanzipationstheorie.'' In: ''JahrBuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung.'' Heft III/2007.
 
== Fernsehdokumentation ==
* ''Clara Zetkin – die Unbestechliche''. Ein Film von Ernst-Michael Brandt im Rahmen der Reihe „Deutsche Lebensläufe“. Erstsendung am 1. Juni 2008 im [[MDR Fernsehen|MDR]].
* TV-Dokumentarspiel ''Clara Zetkin'', DDR 1975, mit [[Barbara Dittus]]
 
== Weblinks ==<!-- viel zu viele! siehe herzu [[WP:Weblinks]] maximal 5-->
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* {{DNB-Portal|118636618}}
* {{DDB|Person|118636618}}
* {{Spk-digital|"Clara Zetkin" OR "Zetkin, Clara" |NAME=Clara Zetkin}}
* {{PGDA|976}}
* Literatur von und über Clara Zetkin [http://stabikat.sbb.spk-berlin.de/DB=1/SET=3/TTL=1/CMD?ACT=SRCHA&IKT=1&SRT=YOP&TRM=Zetkin%2C+Clara Staatsbibliothek Berlin]
* {{DHM-HdG|Bio=clara-zetkin|Titel=Clara Zetkin|Autor=Kai-Britt Albrecht und Levke Harders}}, dort auch [http://www.dhm.de/lemo/html/dokumente/zetkin/index.html ''Alterspräsidentin Clara Zetkin eröffnet den Reichstag am 30. August 1932''].([[RealPlayer]]; Text und Tondokument)
* [https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/einfueh.php?bestand=6760 Biografie] beim Hauptstaatsarchiv Stuttgart
* [http://www.marxists.org/deutsch/archiv/zetkin/index.htm Reden und Schriften Zetkins] im [[Marxists Internet Archive]]
* [http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/clara-zetkin/ Clara Zetkin] auf ''FemBio'' mit ausführlicher Link- und Literaturliste
<!-- * Hans-Georg Müller: [http://www.beepworld3.de/members27/h-g-m/claraz.htm ''Clara Zetkin und ihre Sillenbucher Zeit''], Vortrag -->
* {{Biosop|Klara Zetkin|270130}}
<!-- * {{Biorabw|Klara Zetkin|17260}} -->
* Nick Brauns: [http://www.raeterepublik.de/Clara_Zetkin.html ''Emanzipation durch Klassenkampf. Zum 150. Geburtstag der Kommunistin, Frauenrechtlerin und Antifaschistin Clara Zetkin''.] ursprünglich erschienen in der [[Junge Welt|jungen Welt]], 5. Juli 2007
* Wolfram Klein: [http://www.sozialismus.info/2007/07/12179/ ''Clara Zetkin: „Nur mit der proletarischen Frau wird der Sozialismus siegen!“''] Artikel auf der Website der [[Sozialistische Alternative (SAV)|Sozialistischen Alternative (SAV)]], 5. Juli 2007
* [http://www.bundesarchiv.de/oeffentlichkeitsarbeit/bilder_dokumente/00987/index.html.de 150. Geburtstag von Clara Zetkin] Bundesarchiv
* Nina Gunic: [http://www.rkob.net/geschichte/clara-zetkin/ Das Erbe von Clara Zetkin.] Kritische Würdigung 2012 (mit weiterem Bild)
* [http://www.neues-deutschland.de/artikel/808645.nicht-gegen-russland.html ''Clara Zetkin und die Kommunistische Internationale''] Brief Kostja Zetkins an Elisabeth Mayer, eine Freundin der Familie


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />


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{{Personendaten
{{Personendaten
|NAME=Zetkin, Clara
|NAME=Wiligut, Karl Maria
|ALTERNATIVNAMEN=Zetkin, Clara Josephine (vollständiger Name); Eißner, Clara Josephine (Geburtsname); Zetkin, Klara
|ALTERNATIVNAMEN=Weisthor, Karl Maria; Widar, Jarl; Lobesam
|KURZBESCHREIBUNG=deutsche Politikerin (SPD, USPD, KPD), MdR und Frauenrechtlerin
|KURZBESCHREIBUNG=österreichischer Offizier, nationalsozialistischer Esoteriker
|GEBURTSDATUM=5. Juli 1857
|GEBURTSDATUM=10. Dezember 1866
|GEBURTSORT=Wiederau (heute [[Königshain-Wiederau]])
|GEBURTSORT=[[Wien]]
|STERBEDATUM=20. Juni 1933
|STERBEDATUM=3. Januar 1946
|STERBEORT=[[Archangelskoje (Moskau, Krasnogorski)|Archangelskoje]] bei Moskau
|STERBEORT=[[Arolsen]]
}}
}}
{{Wikipedia}}

Version vom 14. November 2021, 19:22 Uhr

Karl Maria Wiligut (* 10. Dezember 1866 in Wien; † 3. Januar 1946 in Arolsen; Pseudonyme: Karl Maria Weisthor, Jarl Widar, Lobesam)[1] war ein österreichischer Okkultist und SS-Brigadeführer.

Leben

Karl Maria Wiligut wurde in Wien römisch-katholisch getauft und trat mit 14 Jahren in die Wiener Kadettenschule ein. 1883 begann er seine Karriere im k. u. k. Infanterieregiment des serbischen Königs Milan I. als Gefreiter und wurde 1888 Leutnant. 1889 wurde er Mitglied der Vereinigung Schlaraffia. 1903 veröffentlichte er das Buch Seyfrieds Runen unter dem Namen Karl Maria Wiligut (Lobesam).[2]

1907 heiratete er Malwine Leurs von Treuenringen aus Bozen. Aus der Ehe gingen die beiden Töchter Gertrud und Lotte hervor. Ein Zwillingsbruder eines der Mädchen starb im Kindesalter. Dies war für Wiligut eine Tragödie, da er sich nach einem männlichen Erben sehnte, um ihm sein „geheimes Wissen“ vermitteln zu können.[3]

Ab 1908 soll er in Wien Kontakte mit völkischen und ariosophischen Kreisen und zu Mitgliedern des Lanzschen Neutemplerordens gepflegt haben.[4][5] Er stand der Edda-Gesellschaft nahe und schrieb unter dem Pseudonym Jarl Widar Gedichte für deren Widar-Hefte.[4] Wiliguts Ideen ähnelten jenen von Guido von List.[6]

Im Ersten Weltkrieg diente er an der Süd- und Ostfront, wurde für seine Tapferkeit ausgezeichnet und 1917 zum Oberst der österreich-ungarischen Armee befördert. Nach Kriegsende zog er 1919 nach Morzg bei Salzburg, wo er sich okkulten Studien widmete.

Die Informationen über Wiliguts Leben vor dem Eintritt in die SS sind sehr unzuverlässig und stammen überwiegend aus Kreisen, in denen er verehrt wurde bzw. noch heute verehrt wird.[2][7][8]

Salzburger Nervenklinik (1924–1927)

Im November 1924 wurde Wiligut wegen einer paraphrenen Psychose mit Bildung von Größen- und Beeinträchtigungsideen in die Salzburger Nervenklinik eingewiesen, in der er bis zu seiner Entlassung Anfang 1927 behandelt wurde und zwischenzeitlich nach verunglückten Geldgeschäften von seiner Frau 1925 entmündigt wurde.[9] Während seines Aufenthaltes in der Landesheilanstalt für Nerven- und Gemütskranke bezeichnete sich Wiligut als Seher und erklärte, der einzige Überlebende des Unterganges von Atlantis zu sein. Er spielte als Wahrsager eine wichtige Mittlerrolle bei der Verankerung des Glaubens an den neuzeitlichen Atlantismythos, als festem Bestandteil des völkischen Okkultismus, wonach die Arier direkt aus der vermeintlich untergegangenen atlantidischen Zivilisation hervorgegangen seien. Diese Anschauungen wurden später hauptsächlich im Umfeld Himmlers wachgehalten. 1925 behauptete er eine prähistorische Fundstelle ausfindig gemacht zu haben, die die These der Welteislehre, eine völkisch-okkultistische Vorwelttheorie des österreichischen Ingenieurs Hanns Hörbiger, stütze.[10]

Flucht nach Deutschland (1932)

1932 flüchtete Wiligut wegen seines geschändeten Ansehens aufgrund seines jahrelangen Aufenthaltes in der Nervenheilanstalt vor seiner Familie nach Deutschland, wo er sich im Münchener Vorort Bogenhausen niederließ. Hier führte er seine Ahnenforschungen fort und wurde unter Runenokkultisten populär.[9]

Karriere in der SS und im Rasse- und Siedlungshauptamt (RuSHA) (ab 1933)

Der SS-Offizier und Mitglied des Neutempler-Ordens Richard Anders machte Wiligut 1933 an einer Konferenz der Nordischen Gesellschaft mit Heinrich Himmler bekannt. Im Oktober 1934 wurde er zum Leiter des Archivs im Rasse- und Siedlungshauptamt (RuSHA) ernannt,[6] wo er einen bedeutenden Einfluss auf das Departement für Vor- und Frühgeschichte ausübte.[11] Kurz darauf trat er unter dem Pseudonym „Karl Maria Weisthor“ der SS bei und wurde Himmlers engster Ratgeber in Sachen Okkultismus.[12]

Im Auftrag Himmlers hatte er von 1933 bis 1939 prähistorische Studien durchzuführen.[6] Seit 20. April 1934 war er SS-Standartenführer (Ehrenrang), was seinem ehemaligen militärischen Rang (Oberst) in der österreichischen Armee entsprach, und wurde am 9. November 1934 zum SS-Oberführer befördert. Am 9. November 1936 verlieh ihm Himmler den Dienstgrad SS-Brigadeführer.[13]

Als Himmler mit Richard Walther Darré auf der Suche nach einem altehrwürdigen Gebäude für die SS in Westfalen war, lenkte der Architekt Hermann Bartels am 3. November 1933 in Absprache mit dem Regierungspräsidenten und Jutta von Oeynhausen die Aufmerksamkeit auf die Wewelsburg bei Paderborn.[14] Wiligut war an der Entwicklung der SS-Rituale beteiligt. Sein Einfluss auf den befreundeten Burghauptmann der Wewelsburg, Manfred von Knobelsdorff, inspirierte diesen den Irminenglauben wiederzubeleben, und „germanische“ Hochzeitszeremonien für SS-Führer und deren Bräute und jährliche Sonnenwend- und Julfeiern für die SS und die Dorfleute von Wewelsburg zu veranstalten.[15] Wiligut war eine Zeit lang führend an der Umgestaltung der Wewelsburg zu einer Ordensburg der SS beteiligt. Er entwarf den Totenkopfring der SS, befasste sich mit Runen, Heraldik und Symbolkunde und gab an, hellseherische Fähigkeiten zu besitzen. So beriet er auch seinen persönlichen Freund Heinrich Himmler in Fragen der Astrologie. Aufgrund seines Einflusses wurde er auch als „Himmlers Rasputin“ bezeichnet.[16] Wiligut legte die zeremoniellen Elemente fest, die die SS-Ideologie, die Ziele der Rassenreinheit und die territoriale Eroberung in einen geweihten Rahmen einbetten sollten.[6]

Wiligut beriet Himmler in weltanschaulichen Fragen, war ab Januar 1936 im RuSHA mit Sonderaufgaben betraut[17] und war neben dem mit ihm konkurrierenden Alexander Langsdorff an der Einrichtung der Abteilung Vor- und Frühgeschichte des RuSHAs beteiligt.[18] Wiligut und Himmler verband das Interesse für okkulte, esoterische und mythologische Themen. Wiligut behauptete von sich selbst, er und seine Familie stammten direkt von den Asen ab und seien deren letzte verbliebene Traditionsträger.

Entlassung aus der SS (1939)

Im August 1939 musste er die SS verlassen, weil er zunehmend als Scharlatan entlarvt wurde und wegen seines Medikamenten- und Alkoholmissbrauchs nicht mehr in der SS zu halten war. Damals wurde auch sein Aufenthalt in einer Salzburger Nervenheilanstalt von 1924 bis 1927 öffentlich bekannt, sowie die 1925 erfolgte Entmündigung durch seine Frau. Zudem hatte Hitler nunmehr öffentlich gegen den Okkultismus Stellung bezogen. Himmler gab dennoch die Beziehung zu Wiligut nicht völlig auf und holte mehrmals seinen Rat ein. Im Sommer 1940 entwarf Wiligut ein Grabzeichen für gefallene SS-Mitglieder. Ebenfalls 1940 lenkte er Himmlers Interesse auf archäologische Funde aus dem Neolithikum im Tal des irakischen Kleinen Zabs in der Provinz von Erbil. Wiligut meinte, hier den Fantasieort „Atlantis“ gefunden zu haben und selbst von einem der damaligen Zauberer abzustammen.[13][19] Nach seiner Entlassung aus der SS lebte Wiligut noch einige Jahre in der mittelalterlich geprägten Stadt Goslar, der er sich sehr verbunden fühlte.

Auszeichnungen

Werke

  • Karl Maria Wiligut: Seyfrieds Runen. Friedrich Schalk Verlag, Wien 1903.
  • Karl Maria Wiligut: Darstellung der Menschheitsentwicklung aus der Geheimüberlieferung unserer Asa-Uana-Sippe Uiligotis. (Bundesarchiv Berlin NS 19/3671)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Armin Mohler: Die Konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. Ein Handbuch. Ergänzungsband. Mit Korrigenda zum Hauptband. Darmstadt 1989, S. 90 u. 92.
  2. 2,0 2,1 Peter Longerich: Heinrich Himmler. Biographie. Siedler, München 2008, ISBN 978-3-88680-859-5, S. 293.
  3. Nicholas Goodrick-Clarke: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus. marixverlag, 2004, S. 159f.
  4. 4,0 4,1 Stefanie von Schnurbein: Religion als Kulturkritik. Carl Winter Universitätsverlag, Heidelberg 1992, ISBN 3-533-04582-X, S. 113.
  5. Rüdiger Sünner: Die Schwarze Sonne. Entfesselung und Missbrauch der Mythen in Nationalsozialismus und rechter Esoterik. Herder, Freiburg im Breisgau 1999, ISBN 3-451-05205-9, S. 69–70.
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 Nicholas Goodrick-Clarke: Im Schatten der Schwarzen Sonne: Arische Kulte, Esoterischer Nationalsozialismus und die Politik der Abgrenzung. Marix Verlag, Wiesbaden 2002, ISBN 3-86539-185-0, S. 283.
  7. Stefanie von Schnurbein: Religion als Kulturkritik. Carl Winter Universitätsverlag, Heidelberg 1992, ISBN 3-533-04582-X, S. 114.
  8. Beispiele von ONT-Schriften über Wiligut sind Rudolf J. Mund: Der Rasputin Himmlers. Die Wiligut-Saga. Volkstum-Verlag u. a., Wien u. a. 1982, ISBN 3-85342-035-4; Rudolf J. Mund, Gerhard von Werfenstein: Mythos Schwarze Sonne. Karl Maria Wiligut-Weisthor, der heilige Gral und das Geheimnis der Wewelsburg. Hans Herzig, Books on Demand 2004, ISBN 3-8334-1122-8.
  9. 9,0 9,1 Nicholas Goodrick-Clarke: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus. marixverlag, 2004, S. 159.
  10. Sabine Doering-Manteuffel: Das Okkulte. Eine Erfolgsgeschichte im Schatten der Aufklärung. Von Gutenberg bis zum World Wide Web. Siedler, München 2008. S. 203.
  11. Julian Strube, Nazism and the Occult, in: Christopher Partridge (Hrsg.), The Occult World, London/New York: Routledge 2015, S. 336–347, hier S. 340.
  12. Peter Longerich: Heinrich Himmler. Biographie. Siedler, München 2008, S. 292.
  13. 13,0 13,1 Peter Longerich: Heinrich Himmler. Biographie. Siedler, München 2008, S. 295.
  14. Karl Hüser: Wewelsburg 1933 bis 1945. Kult- und Terrorstätte der SS. Eine Dokumentation. 2. Auflage. Bonifatius, Paderborn 1987, ISBN 3-87088-534-3, S. 16 f.
  15. Nicholas Goodrick-Clarke: Occult Roots of Nazism: Secret Aryan Cults and Their Influence on Nazi Ideology. S. 187; Daniela Palumbo: Karl Maria Wiligut. 1992.
  16. Vgl. hierzu Peter Longerich: Heinrich Himmler. Biographie. Siedler, München 2008, S. 292–295.
  17. Peter Longerich: Heinrich Himmler. Biographie. Siedler, München 2008, S. 292 f.
  18. Uta Halle: “Die Externsteine sind bis auf weiteres germanisch!” Prähistorische Archäologie im Spannungsfeld völkisch-nationalsozialistischer Wissenschaft und Politik. Bielefeld 2002, S. 62f., 77, 355–358; Dirk Mahsarski: Herbert Jankuhn (1905–1990). Ein deutscher Prähistoriker zwischen nationalsozialistischer Ideologie und wissenschaftlicher Objektivität. Rahden 2011, S. 28, 176f.
  19. Rüdiger Sünner: Die Schwarze Sonne. Entfesselung und Missbrauch der Mythen in Nationalsozialismus und rechter Esoterik. Herder, Freiburg 1999, ISBN 3-451-05205-9, S. 69–70.