Forstwirtschaft und Karl Maria Wiligut: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Karl Maria Wiligut''' (* [[10. Dezember]] [[1866]] in [[Wien]]; † [[3. Januar]] [[1946]] in [[Arolsen]]; Pseudonyme: ''Karl Maria Weisthor'', ''Jarl Widar'', ''Lobesam'')<ref>[[Armin Mohler]]: ''Die Konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. Ein Handbuch. Ergänzungsband. Mit Korrigenda zum Hauptband''. Darmstadt 1989, S. 90 u. 92.</ref> war ein österreichischer [[Okkultismus|Okkultist]] und [[SS-Brigadeführer]].


Die '''Wald-''' oder '''Forstwirtschaft''' als Teil der [[Volkswirtschaft]] bedeutet das planmäßige Handeln des wirtschaftenden Menschen im [[Wald]]. Ziel dieser Handlungen sind heute neben der Rohstofferzeugung auch das Erbringen immaterieller Leistungen wie die Erhaltung der Wälder, insbesondere als [[Schutzwald|Schutz]]- und Erholungsraum.
== Leben ==
Karl Maria Wiligut wurde in Wien römisch-katholisch getauft und trat mit 14 Jahren in die Wiener Kadettenschule ein. 1883 begann er seine Karriere im [[k. u. k.]] Infanterieregiment des serbischen Königs [[Milan I. (Serbien)|Milan I.]] als Gefreiter und wurde 1888 Leutnant. 1889 wurde er Mitglied der Vereinigung [[Schlaraffia]]. 1903 veröffentlichte er das Buch ''Seyfrieds Runen'' unter dem Namen Karl Maria Wiligut (Lobesam).<ref name="Longerich293">[[Peter Longerich]]: ''Heinrich Himmler. Biographie''. Siedler, München 2008, ISBN 978-3-88680-859-5, S. 293.</ref>


Die Ziele der Forstwirtschaft können regional und über die Zeit hinweg stark variieren. In [[Mitteleuropa]] hat sich nach jahrhundertelangem [[Raubbau (Natur)|Raubbau]] vor dem Beginn des 19. Jahrhunderts die [[Nachhaltigkeit|nachhaltige]] Form der [[Holz]]&shy;nutzung unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen Bedürfnisse durchgesetzt.  
1907 heiratete er Malwine Leurs von Treuenringen aus [[Bozen]]. Aus der Ehe gingen die beiden Töchter Gertrud und Lotte hervor. Ein Zwillingsbruder eines der Mädchen starb im Kindesalter. Dies war für Wiligut eine Tragödie, da er sich nach einem männlichen Erben sehnte, um ihm sein „geheimes Wissen“ vermitteln zu können.<ref>Nicholas Goodrick-Clarke: ''Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus.'' marixverlag, 2004, S. 159f.</ref>


Ein in der Forstwirtschaft tätiges Unternehmen wird als ''Forstbetrieb'' bezeichnet.
Ab 1908 soll er in Wien Kontakte mit [[völkisch]]en und [[Ariosophie|ariosophischen]] Kreisen und zu Mitgliedern des [[Neutempler-Orden|Lanzschen Neutemplerordens]] gepflegt haben.<ref name="Schnurbein1992-113">Stefanie von Schnurbein: ''Religion als Kulturkritik.'' Carl Winter Universitätsverlag, Heidelberg 1992, ISBN 3-533-04582-X, S. 113.</ref><ref>Rüdiger Sünner: ''Die Schwarze Sonne. Entfesselung und Missbrauch der Mythen in Nationalsozialismus und rechter Esoterik''. Herder, Freiburg im Breisgau 1999, ISBN 3-451-05205-9, S. 69–70.</ref> Er stand der [[Edda-Gesellschaft]] nahe und schrieb unter dem Pseudonym ''Jarl Widar'' Gedichte für deren ''Widar''-Hefte.<ref name="Schnurbein1992-113" /> Wiliguts Ideen ähnelten jenen von [[Guido von List]].<ref name="NGC283" />


== Aufgaben der Forstwirtschaft ==
Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] diente er an der [[Italienfront (Erster Weltkrieg)|Süd-]] und [[Ostfront (Erster Weltkrieg)|Ostfront]], wurde für seine Tapferkeit ausgezeichnet und 1917 zum [[Oberst]] der [[Landstreitkräfte Österreich-Ungarns 1867–1914|österreich-ungarischen Armee]] befördert. Nach Kriegsende zog er 1919 nach [[Morzg]] bei [[Salzburg]], wo er sich okkulten Studien widmete.  
In Deutschland sind die Waldbesitzer nach den [[Bundeswaldgesetz|Bundes]]- und [[Landeswaldgesetz]]en dazu verpflichtet, ihre Wälder „ordnungsgemäß und nachhaltig“ (§11 Bundeswaldgesetz) zu bewirtschaften. Hierbei kommt es darauf an, dass die Funktionen des Waldes nicht nur als [[Rohstoff]]&shy;quelle, sondern auch als Grundlage für den [[Artenschutz|Arten-]], [[Bodenschutz|Boden-]], [[Klimaschutz|Klima-]] und [[Gewässerschutz|Wasserschutz]] sowie für Freizeit und Erholung der Bevölkerung berücksichtigt werden. Dazu erfordert die heutige Forstwirtschaft ein ständiges Abwägen zwischen [[wirtschaft]]lichen und [[Ökologie|ökologischen]] Interessen, um die unterschiedlichen Ansprüche an den Wald berücksichtigen zu können. Zum [[Ökosystem]] [[Wald]] gehört auch das [[Wild]], dessen Bestände durch [[Jagd]] und [[Hege]] von den Forstleuten reguliert werden <ref>https://www.bundesimmobilien.de/7627746/forstliche-produkte#</ref>, um die [[Artenvielfalt]] zu erhalten und [[Wildschaden|Wildschäden]] vorzubeugen <ref>https://www.bundesimmobilien.de/7614569/forstliche-dienste</ref>.


=== Berücksichtigung der Nachhaltigkeit ===
Die Informationen über Wiliguts Leben vor dem Eintritt in die SS sind sehr unzuverlässig und stammen überwiegend aus Kreisen, in denen er verehrt wurde bzw. noch heute verehrt wird.<ref name="Longerich293" /><ref name="Schnurbein1992-114">Stefanie von Schnurbein: ''Religion als Kulturkritik''. Carl Winter Universitätsverlag, Heidelberg 1992, ISBN 3-533-04582-X, S. 114.</ref><ref>Beispiele von ONT-Schriften über Wiligut sind Rudolf J. Mund: ''Der Rasputin Himmlers. Die Wiligut-Saga''. Volkstum-Verlag u. a., Wien u. a. 1982, ISBN 3-85342-035-4; Rudolf J. Mund, Gerhard von Werfenstein: ''Mythos Schwarze Sonne. Karl Maria Wiligut-Weisthor, der heilige Gral und das Geheimnis der Wewelsburg''. Hans Herzig, Books on Demand 2004, ISBN 3-8334-1122-8.</ref>
{{Hauptartikel|Nachhaltigkeit (Forstwirtschaft)}}
Nach katastrophalen [[Entwaldung|Waldzerstörungen]] in Mitteleuropa im [[Mittelalter]] durch eine [[Übernutzung]] der Wälder entwickelte sich der Grundsatz der forstlichen Massennachhaltigkeit: „Man entnehme dem Wald nicht mehr Holzmasse, als gleichzeitig nachwächst“ (Siehe auch: [[Geschichte des Waldes in Mitteleuropa]]). Nachfolgenden Generationen sollen mindestens vergleichbare, wenn nicht bessere Nutzungsmöglichkeiten überlassen werden. Die Nachhaltigkeit der Bewirtschaftung wurde schon im 19. Jahrhundert auf ökologische und später soziale [[Nachhaltige Entwicklung|Nachhaltigkeit]] ausgedehnt. Seit Mitte der 1990er mündet dies in [[Zertifizierung]]en wie zum Beispiel [[Forest Stewardship Council|FSC]] (Forest Stewardship Council) oder [[Programme for Endorsement of Forest Certification Schemes|PEFC]] (Programme for Endorsement of Forest Certification Schemes).


Im Zuge von europaweiten Prozessen wurde „nachhaltige Waldbewirtschaftung“ definiert als
=== Salzburger Nervenklinik (1924–1927) ===
: „die Behandlung und Nutzung von Wäldern auf eine Weise und in einem Ausmaß, das deren biologische Vielfalt, Produktivität, Verjüngungsfähigkeit, Vitalität sowie deren Fähigkeit, die relevanten ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Funktionen gegenwärtig und in der Zukunft auf lokaler, nationaler und globaler Ebene zu erfüllen gewährleistet, ohne anderen Ökosystemen Schaden zuzufügen.<ref>[http://www.mcpfe.org/ Europäische Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa (MCPFE)] in der {{Webarchiv | url=http://www.mcpfe.org/resolutions/helsinki | wayback=20050308160534 | text=Helsinki-Resolution H1}}, „Allgemeine Leitlinien für die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder Europas“, 1993</ref> In dieser in [[Europa]] anerkannten Definition kommen die vielen Funktionen des Waldes und das Streben nach nachhaltiger Entwicklung von Natur und Wirtschaft zum Ausdruck. Die waldbauliche Tätigkeit umfasst dabei die zielorientierte Planung, Entscheidung und Umsetzung im Bereich der Erneuerung, Pflege und Sanierung von Wald[[ökosystem]]en bei gleichzeitiger Betrachtung ökologischer, sozioökonomischer und technischer Erkenntnisse. Die Forstwirtschaft kann dabei die nachhaltige Behandlung und Nutzung der Wälder sicherstellen.
Im November 1924 wurde Wiligut wegen einer [[Paraphrenie|paraphrenen]] [[Psychose]] mit Bildung von Größen- und Beeinträchtigungsideen in die [[Universitätskliniken Salzburg#Christian-Doppler-Klinik|Salzburger Nervenklinik]] eingewiesen, in der er bis zu seiner Entlassung Anfang 1927 behandelt wurde und zwischenzeitlich nach verunglückten Geldgeschäften von seiner Frau 1925 entmündigt wurde.<ref name="Clarke159">Nicholas Goodrick-Clarke: ''Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus.'' marixverlag, 2004, S. 159.</ref> Während seines Aufenthaltes in der ''Landesheilanstalt für Nerven- und Gemütskranke'' bezeichnete sich Wiligut als [[Seher]] und erklärte, der einzige Überlebende des Unterganges von [[Atlantis]] zu sein. Er spielte als [[Wahrsager]] eine wichtige Mittlerrolle bei der Verankerung des Glaubens an den neuzeitlichen Atlantismythos, als festem Bestandteil des völkischen [[Okkultismus]], wonach die [[Arier]] direkt aus der vermeintlich untergegangenen atlantidischen Zivilisation hervorgegangen seien. Diese Anschauungen wurden später hauptsächlich im Umfeld Himmlers wachgehalten. 1925 behauptete er eine prähistorische Fundstelle ausfindig gemacht zu haben, die die These der [[Welteislehre]], eine völkisch-okkultistische Vorwelttheorie des [[österreich]]ischen Ingenieurs [[Hanns Hörbiger]], stütze.<ref>[[Sabine Doering-Manteuffel]]: ''Das Okkulte. Eine Erfolgsgeschichte im Schatten der Aufklärung. Von Gutenberg bis zum World Wide Web''. Siedler, München 2008. S. 203.</ref>


Dennoch bleibt jede holzwirtschaftliche Nutzung ein Eingriff, der dem Wald permanent [[Biomasse]] entzieht, die von Natur aus zur Bodenbildung im Wald verbleiben würde.<ref>Wilhelm Bode (Hrsg.): ''Naturnahe Waldwirtschaft. Prozeßschutz oder biologische Nachhaltigkeit?'', (Holm 1997, ISBN 3-930720-31-0)</ref> Überdies kann die „künstliche“ Anlage eines Ökosystems niemals die Perfektion der natürlichen Waldentwicklung erreichen.
=== Flucht nach Deutschland (1932) ===
1932 flüchtete Wiligut wegen seines geschändeten Ansehens aufgrund seines jahrelangen Aufenthaltes in der Nervenheilanstalt vor seiner Familie nach Deutschland, wo er sich im Münchener Vorort [[Bogenhausen]] niederließ. Hier führte er seine Ahnenforschungen fort und wurde unter Runenokkultisten populär.<ref name="Clarke159" />


[[Datei:Forstarbeiten im Harz.jpg|miniatur|Forstarbeiten im Harz]]
=== Karriere in der SS und im Rasse- und Siedlungshauptamt (RuSHA) (ab 1933) ===
[[Datei:Fagus seedlings.jpg|miniatur|[[Naturverjüngung]] in [[Norddeutschland]]]]
Der SS-Offizier und Mitglied des [[Neutempler-Orden]]s Richard Anders machte Wiligut 1933 an einer Konferenz der [[Nordische Gesellschaft|Nordischen Gesellschaft]] mit [[Heinrich Himmler]] bekannt. Im Oktober 1934 wurde er zum Leiter des Archivs im [[Rasse- und Siedlungshauptamt]] (RuSHA) ernannt,<ref name="NGC283" /> wo er einen bedeutenden Einfluss auf das Departement für Vor- und Frühgeschichte ausübte.<ref>Julian Strube, Nazism and the Occult, in: Christopher Partridge (Hrsg.), ''The Occult World'', London/New York: Routledge 2015, S. 336–347, hier S. 340.</ref> Kurz darauf trat er unter dem [[Pseudonym]] „Karl Maria Weisthor“ der [[Schutzstaffel|SS]] bei und wurde Himmlers engster Ratgeber in Sachen Okkultismus.<ref name="Longerich292">Peter Longerich: ''Heinrich Himmler. Biographie''. Siedler, München 2008, S. 292.</ref>


== Wald als Wirtschaftsfaktor ==
Im Auftrag Himmlers hatte er von 1933 bis 1939 prähistorische Studien durchzuführen.<ref name="NGC283">Nicholas Goodrick-Clarke: ''Im Schatten der Schwarzen Sonne: Arische Kulte, Esoterischer Nationalsozialismus und die Politik der Abgrenzung.'' Marix Verlag, Wiesbaden 2002, ISBN 3-86539-185-0, S. 283.</ref> Seit 20. April 1934 war er SS-Standartenführer ([[SS-Ehrenführer|Ehrenrang]]), was seinem ehemaligen militärischen Rang (Oberst) in der österreichischen Armee entsprach, und wurde am 9. November 1934 zum [[SS-Oberführer]] befördert. Am 9. November 1936 verlieh ihm Himmler den Dienstgrad [[SS-Brigadeführer]].<ref name="Longerich295">Peter Longerich: ''Heinrich Himmler. Biographie''. Siedler, München 2008, S. 295.</ref>
Die Forstwirtschaft bietet in Mitteleuropa trotz der seit Jahrzehnten rückläufigen Tendenz für viele tausend Menschen Arbeit und Einkommen. Über 90 % des Umsatzes eines Forstbetriebes wird durch den Verkauf des erzeugten Holzes erwirtschaftet. Jedoch werden auch andere Erzeugnisse des Waldes genutzt (für den privaten Konsum meist unentgeltlich). Zu diesen [[Nicht-Holzprodukte]]n zählen Pilze, Beeren, Kräuter, Wildfleisch usw.


Die Forstwirtschaft erbringt auch Dienstleistungen (das genannte Beispiel des Waldwegebaus, die Sicherung dieser Wege) und Güter, die jedoch von den Nutznießern normalerweise nicht bezahlt werden müssen, da eine gesetzliche Grundlage dafür fehlt, oder weil die Märkte nicht existieren.<ref name="SCBD">Secretariat of the Convention on Biological Diversity: “The Value of Forest Ecosystems.” Montreal, SCBD, 2001. (CBD Technical Series no. 4). S. 11–39. {{Falsche ISBN|90-907211-1-9}}. [http://www.cbd.int/doc/publications/cbd-ts-04.pdf Online verfügbar] (PDF; 371&nbsp;kB)</ref> Dies sind insbesondere die [[CO2-Abscheidung und -Speicherung|CO<sub>2</sub>-Speicherung und -sequestrierung]], Tourismus und Naherholung, sowie (besonders im Falle tropischer Regenwälder) Beeinflussung des Klimas und genetisches Material.<ref name="SCBD" /> Auch die Erbringung von Boden-, Luft- und Wasserschutzfunktionen und der Erhalt von Biodiversität werden in der Regel nicht vergütet.<ref name="SCBD" />
Als Himmler mit [[Richard Walther Darré]] auf der Suche nach einem altehrwürdigen Gebäude für die SS in Westfalen war, lenkte der Architekt [[Hermann Bartels (Architekt)|Hermann Bartels]] am 3. November 1933 in Absprache mit dem Regierungspräsidenten und Jutta von Oeynhausen die Aufmerksamkeit auf die [[Wewelsburg]] bei Paderborn.<ref>[[Karl Hüser]]: ''Wewelsburg 1933 bis 1945. Kult- und Terrorstätte der SS. Eine Dokumentation''. 2. Auflage. Bonifatius, Paderborn 1987, ISBN 3-87088-534-3, S. 16 f.</ref> Wiligut war an der Entwicklung der SS-Rituale beteiligt. Sein Einfluss auf den befreundeten Burghauptmann der Wewelsburg, [[Manfred von Knobelsdorff]], inspirierte diesen den [[Irmin]]englauben wiederzubeleben, und „germanische“ Hochzeitszeremonien für SS-Führer und deren Bräute und jährliche Sonnenwend- und Julfeiern für die SS und die Dorfleute von Wewelsburg zu veranstalten.<ref>Nicholas Goodrick-Clarke: ''Occult Roots of Nazism: Secret Aryan Cults and Their Influence on Nazi Ideology.'' S. 187; Daniela Palumbo: [http://www.relinfo.ch/wiligut/info.html#4 Karl Maria Wiligut.] 1992.</ref> Wiligut war eine Zeit lang führend an der Umgestaltung der Wewelsburg zu einer [[NS-Ordensburg|Ordensburg]] der SS beteiligt. Er entwarf den [[SS-Ehrenring|Totenkopfring]] der SS, befasste sich mit [[Runen]], [[Heraldik]] und Symbolkunde und gab an, hellseherische Fähigkeiten zu besitzen. So beriet er auch seinen persönlichen Freund Heinrich Himmler in Fragen der [[Astrologie]]. Aufgrund seines Einflusses wurde er auch als „Himmlers [[Grigori Jefimowitsch Rasputin|Rasputin]]“ bezeichnet.<ref name="Longerich292-295">Vgl. hierzu Peter Longerich: ''Heinrich Himmler. Biographie''. Siedler, München 2008, S. 292–295.</ref> Wiligut legte die zeremoniellen Elemente fest, die die SS-Ideologie, die Ziele der Rassenreinheit und die territoriale Eroberung in einen geweihten Rahmen einbetten sollten.<ref name="NGC283" />


=== Deutschland ===
Wiligut beriet Himmler in weltanschaulichen Fragen, war ab Januar 1936 im RuSHA mit Sonderaufgaben betraut<ref name="Longerich292f">Peter Longerich: ''Heinrich Himmler. Biographie''. Siedler, München 2008, S. 292 f.</ref> und war neben dem mit ihm konkurrierenden [[Alexander Langsdorff]] an der Einrichtung der Abteilung Vor- und Frühgeschichte des RuSHAs beteiligt.<ref>[[Uta Halle]]: ''“Die Externsteine sind bis auf weiteres germanisch!” Prähistorische Archäologie im Spannungsfeld völkisch-nationalsozialistischer Wissenschaft und Politik.'' Bielefeld 2002, S. 62f., 77, 355–358; Dirk Mahsarski: ''[[Herbert Jankuhn]] (1905–1990). Ein deutscher Prähistoriker zwischen nationalsozialistischer Ideologie und wissenschaftlicher Objektivität.'' [[Rahden]] 2011, S. 28, 176f.</ref> Wiligut und Himmler verband das Interesse für okkulte, [[Esoterik|esoterische]] und [[Mythologie|mythologische]] Themen. Wiligut behauptete von sich selbst, er und seine Familie stammten direkt von den [[Ase]]n ab und seien deren letzte verbliebene Traditionsträger.
{{Hauptartikel|Wald in Deutschland}}
Der Wald in Deutschland bedeckt mit 11,4 Millionen [[Hektar]] 32 Prozent der Gesamtfläche des Landes. In den deutschen Wäldern wachsen rund 90 Milliarden junge und alte Bäume mit einem Holzvorrat von insgesamt 3,7 Milliarden [[Festmeter]].<ref>[https://www.bundeswaldinventur.de/index.php?id=2 Dritte Bundeswaldinventur (2012)]. Abgerufen am 2. September 2015.</ref> Die deutschen Wälder werden von rund 2 Millionen [[Waldbesitzer]]n bewirtschaftet.<ref>[http://www.waldeigentuemer.de/themen/private-waldbesitzer/ Die Waldeigentümer (AGDW)]. Abgerufen am 17. August 2016.</ref>


Laut Holzmarktbericht des [[Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft|Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)]] betrug der Holzeinschlag in Deutschland im Jahr 2015 insgesamt 55,6 Millionen Ernte[[festmeter]] ohne Rinde. Davon entfielen 42,0 Millionen Erntefestmeter auf Nadelholz und 13,6 Millionen Erntefestmeter auf Laubholz. 44 Prozent des bundesweiten Holzeinschlags wurden 2015 im Privatwald getätigt, 20 Prozent im Körperschaftswald und 36 Prozent im Staatswald.<ref>[http://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Landwirtschaft/Wald-Jagd/Holzmarktbericht2015_Anhang.pdf;jsessionid=7584221876B2C2B78C255AA046FB1F7E.2_cid288?__blob=publicationFile Holzmarktbericht 2015 - Anlage]. Abgerufen am 9. August 2016.</ref>
=== Entlassung aus der SS (1939) ===
Im August 1939 musste er die SS verlassen, weil er zunehmend als Scharlatan entlarvt wurde und wegen seines [[Medikamentenabhängigkeit|Medikamenten-]] und [[Alkoholismus|Alkoholmissbrauch]]s nicht mehr in der SS zu halten war. Damals wurde auch sein Aufenthalt in einer Salzburger Nervenheilanstalt von 1924 bis 1927 öffentlich bekannt, sowie die 1925 erfolgte Entmündigung durch seine Frau. Zudem hatte Hitler nunmehr öffentlich gegen den Okkultismus Stellung bezogen. Himmler gab dennoch die Beziehung zu Wiligut nicht völlig auf und holte mehrmals seinen Rat ein. Im Sommer 1940 entwarf Wiligut ein Grabzeichen für gefallene SS-Mitglieder. Ebenfalls 1940 lenkte er Himmlers Interesse auf archäologische Funde aus dem [[Neolithikum]] im Tal des irakischen [[Kleiner Zab|Kleinen Zabs]] in der [[Erbil (Gouvernement)|Provinz von]] [[Erbil]]. Wiligut meinte, hier den Fantasieort „[[Atlantis#Neuzeit|Atlantis]]“ gefunden zu haben und selbst von einem der damaligen Zauberer abzustammen.<ref name="Longerich295" /><ref>Rüdiger Sünner: ''Die Schwarze Sonne. Entfesselung und Missbrauch der Mythen in Nationalsozialismus und rechter Esoterik''. Herder, Freiburg 1999, ISBN 3-451-05205-9, S. 69–70.</ref> Nach seiner Entlassung aus der SS lebte Wiligut noch einige Jahre in der mittelalterlich geprägten Stadt [[Goslar]], der er sich sehr verbunden fühlte.


Die Nutzung und Weiterverarbeitung von [[Holz]] und Holzprodukten ist in Deutschland ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und schafft zahlreiche Arbeitsplätze. In Deutschland waren im Jahr 2013 im [[Cluster (Wirtschaft)|Cluster]] Forst und Holz bei einem Umsatz von 177 Milliarden Euro rund 1,1 Millionen Menschen beschäftigt.<ref>[https://www.ti.bund.de/media/publikationen/thuenen-workingpaper/ThuenenWorkingPaper_48.pdf Georg Becher: Clusterstatistik Forst und Holz - Tabellen für das Bundesgebiet und die Länder 2000 bis 2013, Thünen Working Paper 48 (PDF)]. Abgerufen am 21. Dezember 2015.</ref>
== Auszeichnungen ==
* [[Militärverdienstkreuz (Österreich)|Österreichisches Militärverdienstkreuz III. Klasse mit Kriegsdekoration und Schwertern]]
* [[Militär-Verdienstmedaille (Österreich)|Österreichisches Silberne Militärverdienstmedaille am Bande des Militärverdienstskreuzes mit Schwertern]]
* [[Militär-Verdienstmedaille (Österreich)|Österreichisches Bronzene Militärverdienstmedaille am Bande des Militärverdienstskreuzes mit Schwertern]]
* [[Militär-Jubiläumskreuz]]
* [[Jubiläumserinnerungsmedaille]]
* [[Erinnerungskreuz 1912/13]]
* [[Karl-Truppenkreuz]]
* [[Verwundetenmedaille (Österreich-Ungarn)|Verwundetenmedaille]]
* [[Kriegserinnerungsmedaille (Österreich)|Österreichische Kriegserinnerungsmedaille mit Schwertern]]
* [[Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938]]
* [[Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938]]
* [[Kriegsverdienstkreuz (1939)|Kriegsverdienstkreuz]] (1939) II. und I. Klasse mit Schwertern
* [[SS-Ehrenring]]
* [[SS-Ehrendegen]]


== Struktur ==
== Werke ==
Die Forstwirtschaft in Deutschland unterscheidet drei Eigentumsarten von Wald:
* Karl Maria Wiligut: ''Seyfrieds Runen.'' Friedrich Schalk Verlag, Wien 1903.
* [[Körperschaftswald]]
* Karl Maria Wiligut: ''Darstellung der Menschheitsentwicklung aus der Geheimüberlieferung unserer Asa-Uana-Sippe Uiligotis.'' (Bundesarchiv Berlin NS 19/3671)
* [[Privatwald]]
* [[Staatsforst|Staatswald]] ([[Landeswald]], [[Treuhandwald]] und [[Bundeswald]])
 
Treuhandwald: Im Zuge der Bodenreform in der DDR enteigneter und in Volkseigentum überführter Wald wurde der [[Treuhandanstalt]] übergeben. Ziel ist es, diesen Wald zu privatisieren. Dieses geschieht durch die bundeseigene [[Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH]] (BVVG).
 
Um die Funktionen des Waldes zu sichern, ist es wichtig, dass funktionierende Strukturen geschaffen werden. Dies obliegt den einzelnen Bundesländern mit eigenen Landeswaldgesetzen. Die Bundesgesetzgebung gibt hierbei nur den [[Rahmengesetzgebung|Rahmen]] mit dem [[Bundeswaldgesetz]] vor.
 
Der Staatswald ist in den meisten Ländern in einzelne [[Forstamt|Forstämter]] unterteilt. Diese wiederum bestehen aus einzelnen Revieren, die eine Größe von 1.500 bis 3.000&nbsp;Hektar haben. Die Bewirtschaftung der Reviere wird von den [[Förster]]n (Dipl.-Forstingenieur) durchgeführt.
 
=== Waldverteilung in Deutschland nach Bundesland und Eigentumsart ===
{| class="wikitable sortable"
! Bundesland
!Staatswald (Bund)
!Staatswald (Land)
!Körperschafts
wald
!Privatwald
!Treuhand
wald
!alle Eigentumsarten
|-
|Baden-Württemberg||align="right"|7.302||align="right"|321.678||align="right"|541.031||align="right"|492.219||align="right"|0||align="right"|1.362.229
|-
|Bayern||align="right"|56.545||align="right"|769.886||align="right"|345.686||align="right"|1.386.344||align="right"|0||align="right"|2.558.461
|-
|Brandenburg/Berlin||align="right"|73.088||align="right"|328.245||align="right"|73.840||align="right"|449.988||align="right"|146.572||align="right"|1.071.733
|-
|Hessen||align="right"|7.595||align="right"|342.986||align="right"|318.601||align="right"|211.068||align="right"|0||align="right"|880.251
|-
|Mecklenburg-Vorpommern||align="right"|53.486||align="right"|218.244||align="right"|56.286||align="right"|125.468||align="right"|81.479||align="right"|534.962
|-
|Niedersachsen/Hamburg/Bremen||align="right"|54.884||align="right"|343.926||align="right"|85.706||align="right"|678.006||align="right"|0||align="right"|1.162.522
|-
|Nordrhein-Westfalen||align="right"|30.276||align="right"|126.679||align="right"|135.841||align="right"|594.754||align="right"|0||align="right"|887.550
|-
|Rheinland-Pfalz||align="right"|20.413||align="right"|203.338||align="right"|390.146||align="right"|221.660||align="right"|0||align="right"|835.558
|-
|Saarland||align="right"|791||align="right"|47.450||align="right"|21.748||align="right"|28.470||align="right"|0||align="right"|98.458
|-
|Sachsen||align="right"|30.116||align="right"|191.069||align="right"|57.839||align="right"|171.723||align="right"|60.831||align="right"|511.578
|-
|Sachsen-Anhalt||align="right"|49.452||align="right"|135.196||align="right"|33.101||align="right"|196.612||align="right"|77.767||align="right"|492.128
|-
|Schleswig-Holstein||align="right"|5.973||align="right"|50.373||align="right"|24.290||align="right"|81.831||align="right"|0||align="right"|162.466
|-
|Thüringen||align="right"|19.419||align="right"|197.592||align="right"|76.074||align="right"|185.580||align="right"|39.238||align="right"|517.903
|-
|Deutschland (alle Länder)||align="right"|409.340||align="right"|3.276.661||align="right"|2.160.189||align="right"|4.823.722||align="right"|405.887||align="right"|11.075.799
|}
 
Waldflächen in Hektar (Quelle: Bundeswaldinventur)<ref>[http://www.bundeswaldinventur.de/ Bundeswaldinventur]</ref>
 
== Volkswirtschaftliche Bedeutung ==
=== Deutschland ===
[[Datei:Einschlag.png|miniatur|Holzernteaufkommen in Deutschland]]
Aufgrund der Methodik der statistischen Erfassung wird die Bedeutung der Forst- und [[Holzwirtschaft]] nach Meinung einiger unterschätzt.<ref>Daniel Wetzel: [https://www.welt.de/print-welt/article351720/Auf-dem-Holzweg.html Auf dem Holzweg], welt.de, 11. November 2004. Abgerufen am 19. Mai 2010.</ref> In so genannten Cluster-Studien werden Betriebe der Forst- und nachgelagerten Holzwirtschaft sowie weitere produzierende und verarbeitende Industriezweige wie die Papierindustrie und das Druck- und Verlagsgewerbe, die auf Holz als Rohstoff angewiesen sind, aber auch Zulieferer oder im Holz- und Holzprodukte-Transport arbeitende Unternehmen als „Cluster Forst und Holz“ zusammengefasst. Nach dieser Sichtweise gibt der „Cluster Forst und Holz“ mit rund 1,3 Millionen Beschäftigten mehr Menschen Arbeit als der Maschinen- und Anlagenbau (etwa 850.000 Beschäftigte), die Elektrotechnik oder die Automobilindustrie (knapp 800.000 Beschäftigte) und erzielt jährlich einen Umsatz von ungefähr 181 Milliarden Euro. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz in der Forstwirtschaft in Deutschland auf rund 3 Milliarden Euro.<ref>[http://www.tischfabrik24.de/index.php?page=Umsatz_Forstwirtschaft Umsatz in der Forstwirtschaft] Abgerufen am 14. Februar 2013.</ref>
 
Deutschland weist gefolgt von Schweden den höchsten Holzvorrat innerhalb der EU auf. Bei nachträglichen Cluster-Studien wurde dazu noch vorsichtig bewertet.<ref>[https://www.welt.de/print-welt/article351720/Auf-dem-Holzweg.html Die Welt Online], 11. November 2004, abgerufen am 26. September 2010</ref>
 
Prinzipielle Uneinigkeit herrscht über den tatsächlichen jährlichen [[Holzernte|Holzeinschlag]] in Deutschland, seit im Jahr 2006 der Forstwissenschaftler [[Udo Mantau]] vom Zentrum für Holzwirtschaft der [[Universität Hamburg]] den Holzverbrauch in Deutschland als Berechnungsgrundlage für den Holzeinschlag heranzog. Er berechnete den Einschlag für das Jahr 2005 mit etwa 74 Millionen [[Festmeter]] deutlich höher als die für das gleiche Jahr vom Statistischen Bundesamt offiziell genannte Zahl von 56 Millionen Festmeter.
 
Die Vermutung eines tatsächlich höheren Einschlags wird damit begründet, dass ein Teil nicht offiziell erfasst wird.<ref>[https://www.welt.de/print-welt/article351720/Auf-dem-Holzweg.html Die Welt online], 11. November 2004, abgerufen am 26. September 2010</ref>
 
=== Österreich ===
In Österreich hat die Waldbewirtschaftung einen traditionell hohen Stellenwert. So sind zwar aufgrund von Einzelereignissen fluktuierende Holzeinschlagsmengen zu beobachten, jedoch stellt die Forstwirtschaft für viele Betriebe und Landwirte einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar.<ref>[http://forst.lebensministerium.at/filemanager/download/60175/ Lebensministerium], abgerufen am 9. November 2010</ref>
 
{| class="wikitable"
|-
! Holzeinschlag nach Besitzkategorie in 2009!! Einschlag 2009 !! Veränderung zu 2008 !! Veränderung
zum 10-Ø
|-
| Kleinwald || 8,90 Mio. Efm|| −27,6 %|| −3,6 %
|-
| Großwald|| 5,87 Mio. Efm|| −15,5 %|| +2,4 %
|-
| ÖBf AG (Bundesforst)|| 1,96 Mio. Efm|| −23,5 %|| −6,2 %
|}
 
Der Holzbedarf ist in Österreich bereits langfristig fallend, so wurden in Österreich im Jahre 2004 noch rund 7 Mio. Fm Sägerundholz importiert und fallend bis auf 4 Mio. Fm im Jahre 2013. Demgegenüber steigen die Waldflächen von 3,7 Mio. ha im Jahre 1965 bis auf 4 Mio. ha im Jahre 2007. Der Holzvorrat ist mit über 1 100 Mio. Vfm auf Rekordniveau in Österreich.<ref>[http://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/publikationen/REP0493.pdf Ressource Holz nachhaltig nutzen], (PDF) Seite 14 und 53</ref> Das verfügbare Potenzial liegt in einem Bereich von bis zu 28,8 Mio. Erntefestmeter-Äquivalenten und ist bis dato bei weitem nicht genutzt.
 
== Berufsfeld ==
Bei modernen Forstwirtschaftsbetrieben sind Vertreter der verschiedensten Berufsgruppen zu finden. Neben vielen verwaltungstechnischen Berufen kann man jedoch folgende klassische Forstausbildungen mit den entsprechenden Berufsbildern unterscheiden:
 
=== Ausbildung ===
==== Universitätsstudium ====
Forstleute mit einem Universitäts-Abschluss haben die Möglichkeit, als Forstwissenschaftler zu arbeiten oder nach einer zweijährigen Referendarszeit in den [[Höherer Dienst|höheren Forstdienst]] einzutreten. Hier übernehmen sie in der Regel leitende Positionen in den [[Forstamt|Forstämtern]] oder in der Verwaltung.
 
In Deutschland wird das [[forstwissenschaft]]liche Studium an vier Universitäten angeboten:
 
* [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg]]
* [[Georg-August-Universität Göttingen]]
* [[Technische Universität München]] in [[Freising]]
* [[Technische Universität Dresden]] in [[Tharandt]] bei Dresden
 
Durch die neuen Möglichkeiten der [[Bachelor]]- und [[Master]]-Abschlüsse verwischen die Grenzen zwischen Universitäts- und Fachhochschulstudium immer stärker.
 
In Österreich wird Forstwirtschaft an der [[Universität für Bodenkultur Wien]] (Boku) in Wien 18 gelehrt. Nach zwei Jahren beruflicher Praxis und mit Ablegung der [[Staatsprüfung]] zum höheren Forstdienst ist man berechtigt, die Berufsbezeichnung [[Forstwirt]] zu führen und eine Waldfläche von über 3600 Hektar zu bewirtschaften.
 
==== Fachhochschulstudium ====
Nach Abschluss eines Fachhochschulstudiums und einer anschließenden einjährigen Anwärterzeit kann die Laufbahnprüfung für den gehobenen Forstdienst abgelegt werden. Diese Berufswahl führt in der Regel in den praktischen Forstdienst, wobei neben der Leitung eines Forstreviers heutzutage auch häufig fachspezifische oder verwaltungstechnische Tätigkeiten zum Berufsfeld gehören.
 
In Deutschland existiert der [[Studiengang]] Forstwirtschaft an folgenden [[Fachhochschule]]n:
 
* [[Hochschule Weihenstephan-Triesdorf]] in [[Freising]]
* [[Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde]]
* [[HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen]] in Göttingen ([[Fakultät (Hochschule)|Fakultät]] [[Ressourcenmanagement]])
* [[Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg]]
* [[Fachhochschule Erfurt]]
 
==== Studium an einer berufsbildenden höheren Schule ====
In Österreich existiert eine Oberstufen-Schule, welche man nach 5 Jahren mit Reife- und Diplomprüfung abschließt. Nach zweijähriger Praxis kann ein Absolvent eine Staatsprüfung für den Forstdienst ablegen und hat damit das Recht erlangt, eine Waldfläche von 1000 bis 3600 Hektar zu verwalten.
* [[Höhere Bundeslehranstalt für Forstwirtschaft Bruck an der Mur|Höhere Bundeslehranstalt für Forstwirtschaft (Försterschule) in Bruck an der Mur – Steiermark]]
Bis Juni 2005 existierte noch eine zweite HBLA für Forstwirtschaft in Gainfarn bei [[Bad Vöslau]].
 
==== Forsttechniker ====
{{Hauptartikel|Forsttechniker}}
Der Forsttechniker ist eine Fachkraft des mittleren Forstmanagements.
 
==== Forstwirt ====
{{Hauptartikel|Forstwirt}}
Der Forstwirt ist in Deutschland ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf und entspricht dem österreichischen und schweizerischen [[Forstwart]]. Es handelt sich dabei um die moderne Bezeichnung für den früheren Beruf Waldarbeiter.
 
In Österreich ist Forstwirt ein Beruf, dessen Ausbildung ein Universitätsstudium, eine zweijährige Praxiszeit sowie eine Staatsprüfung umfasst. Österreichische Forstwirte sind berechtigt, eine Fläche von über 3600 ha zu bewirtschaften und entsprechen ungefähr den deutschen Forstwissenschaftlern im höheren Dienst.
 
==== Forstwart ====
{{Hauptartikel|Forstwart}}
Den Ausbildungsberuf des Forstwartes gibt es nur in Österreich und der Schweiz. Die Aufgaben eines Forstwarts sind die gleichen wie die des deutschen Forstwirtes.
 
==== Forstfacharbeiter ====
{{Hauptartikel|Forstfacharbeiter}}
Der Lehrberuf des Forstfacharbeiters existiert nur in Österreich. Ein Forstfacharbeiter hat ähnliche Aufgaben wie ein deutscher Forstwirt. Wer nach drei Jahren Praxis eine [[Meisterprüfung]] ablegt, ist Forstwirtschaftsmeister.
 
=== Berufsvertretungen ===
Die Interessenvertretung der Forstbediensteten wird durch folgende Organisationen wahrgenommen:
* [[IG Bauen-Agrar-Umwelt|Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt]]
* [[Bund Deutscher Forstleute]] im [[Dbb beamtenbund und tarifunion|dbb]], aber nicht alle Förster sind Beamte oder Angestellte des öffentlichen Dienstes
* Vereinigung der Forsttechniker e.V, Lohr am Main
* Forstunternehmer, die im Auftrag die Holzernte, Holzrückearbeiten, Transport und zum Teil die Holzvermarktung vornehmen, sind organisiert im ''Verband der Agrargewerblichen Wirtschaft e. V.'' (VdAW), Stuttgart
 
=== Organisationen der Forstwirtschaft in Deutschland ===
* [[Deutscher Forstwirtschaftsrat]]
* [[Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände]]
* [[Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft]]
* [[Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik]]
* [[Deutscher Forstverein]]
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Forstwirtschaft}}
* {{WikipediaDE|Waldarbeit}} – die ausführenden Tätigkeiten der Forstwirtschaft im Wald
* {{WikipediaDE|Interfob}} – jährliches Treffen von Studierenden der Forst- und Holzwirtschaft Europas
* {{WikipediaDE|Liste forstwirtschaftlicher Geräte und Maschinen}}
 
== Literatur ==
* Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL, Hrsg.): ''Der Wald in Deutschland – Ausgewählte Ergebnisse der dritten Bundeswaldinventur'', Berlin 2014. [https://bundeswaldinventur.de/fileadmin/SITE_MASTER/content/Dokumente/Downloads/BMEL_Wald_Broschuere.pdf Online-Version] (PDF; 5&nbsp;MB)
* Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL, Hrsg.): ''Holzmarktbericht 2014'', Berlin 2015. [http://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Landwirtschaft/Wald-Jagd/Holzmarktbericht2014.pdf?__blob=publicationFile Online-Version] (PDF; 0,6&nbsp;MB)
* Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL, Hrsg.): ''Holzmarktbericht 2014 – Anlage Gesamteinschlag'', Berlin 2015. [http://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Landwirtschaft/Wald-Jagd/Holzmarktbericht2014_Anhang.pdf?__blob=publicationFile Online-Version] (PDF; 0,1&nbsp;MB)
* Reinhold Erlbeck, Ilse Haseder und Gerhard Stinglwagner: ''Das Kosmos Wald- und Forstlexikon''. 4. Auflage. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-440-12160-3.
* Johannes Fischbach-Einhoff, Ulrich Schraml und Andreas Katthagen: ''Deutscher Forstwirtschaftsrat 1950–2000. 50 Jahre für Wald, Forstwirtschaft und Umwelt''. Landwirtschaftsverlag, Münster 2000, ISBN 3-00-006273-4.
 
=== Zur historischen Forstwirtschaft ===
* Wolfgang Wüst: ''Im Wald herrscht Recht und Ordnung. Zur Benevolenz spätmittelalterlicher und frühneuzeitlicher Forstwirtschaft'', in: Berichte des Historischen Vereins Bamberg 151 (2015) S. 171–184, ISBN 978-3-87735-215-1.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Forestry|Forstwirtschaft}}
* [http://www.antiquariatlange.de/texte/wiligut-weisthor/ Hans-Jürgen Lange: Himmlers Erberinnerer Karl Maria Wiligut und seine Quellen]
{{Wiktionary}}
* {{DNB-Portal|118633120}}
* [http://www.lwf.bayern.de/ Informationen zu Waldforschung und Forstpraxis] - der Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft|Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft in Weihenstephan
* [http://www.fva-bw.de/ Forschung für die Praxis] – der Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg
* [http://www.wald.de/?cat=14 Wald und Forstwirtschaft – Aufgaben der Förster]
* [http://www.waldwissen.net/ Waldwissen.net – Informationen für die Forstpraxis]
* [https://www.welt.de/print-welt/article351720/Auf-dem-Holzweg.html Der als Bonsai wahrgenomme ökonomische Mammutbaum]
* [http://www.wabo.boku.ac.at/start.html Department für Wald- und Bodenwissenschaften der univ. f. Bodenkultur, Wien]
* [http://www.forstschule.at/ Försterschule (Höhere Bundeslehranstalt für Forstwirtschaft Bruck an der Mur / Steiermark)]
* [http://www.wald-online.de/ Portal der deutschen Forstverwaltungen]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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Version vom 14. November 2021, 19:22 Uhr

Karl Maria Wiligut (* 10. Dezember 1866 in Wien; † 3. Januar 1946 in Arolsen; Pseudonyme: Karl Maria Weisthor, Jarl Widar, Lobesam)[1] war ein österreichischer Okkultist und SS-Brigadeführer.

Leben

Karl Maria Wiligut wurde in Wien römisch-katholisch getauft und trat mit 14 Jahren in die Wiener Kadettenschule ein. 1883 begann er seine Karriere im k. u. k. Infanterieregiment des serbischen Königs Milan I. als Gefreiter und wurde 1888 Leutnant. 1889 wurde er Mitglied der Vereinigung Schlaraffia. 1903 veröffentlichte er das Buch Seyfrieds Runen unter dem Namen Karl Maria Wiligut (Lobesam).[2]

1907 heiratete er Malwine Leurs von Treuenringen aus Bozen. Aus der Ehe gingen die beiden Töchter Gertrud und Lotte hervor. Ein Zwillingsbruder eines der Mädchen starb im Kindesalter. Dies war für Wiligut eine Tragödie, da er sich nach einem männlichen Erben sehnte, um ihm sein „geheimes Wissen“ vermitteln zu können.[3]

Ab 1908 soll er in Wien Kontakte mit völkischen und ariosophischen Kreisen und zu Mitgliedern des Lanzschen Neutemplerordens gepflegt haben.[4][5] Er stand der Edda-Gesellschaft nahe und schrieb unter dem Pseudonym Jarl Widar Gedichte für deren Widar-Hefte.[4] Wiliguts Ideen ähnelten jenen von Guido von List.[6]

Im Ersten Weltkrieg diente er an der Süd- und Ostfront, wurde für seine Tapferkeit ausgezeichnet und 1917 zum Oberst der österreich-ungarischen Armee befördert. Nach Kriegsende zog er 1919 nach Morzg bei Salzburg, wo er sich okkulten Studien widmete.

Die Informationen über Wiliguts Leben vor dem Eintritt in die SS sind sehr unzuverlässig und stammen überwiegend aus Kreisen, in denen er verehrt wurde bzw. noch heute verehrt wird.[2][7][8]

Salzburger Nervenklinik (1924–1927)

Im November 1924 wurde Wiligut wegen einer paraphrenen Psychose mit Bildung von Größen- und Beeinträchtigungsideen in die Salzburger Nervenklinik eingewiesen, in der er bis zu seiner Entlassung Anfang 1927 behandelt wurde und zwischenzeitlich nach verunglückten Geldgeschäften von seiner Frau 1925 entmündigt wurde.[9] Während seines Aufenthaltes in der Landesheilanstalt für Nerven- und Gemütskranke bezeichnete sich Wiligut als Seher und erklärte, der einzige Überlebende des Unterganges von Atlantis zu sein. Er spielte als Wahrsager eine wichtige Mittlerrolle bei der Verankerung des Glaubens an den neuzeitlichen Atlantismythos, als festem Bestandteil des völkischen Okkultismus, wonach die Arier direkt aus der vermeintlich untergegangenen atlantidischen Zivilisation hervorgegangen seien. Diese Anschauungen wurden später hauptsächlich im Umfeld Himmlers wachgehalten. 1925 behauptete er eine prähistorische Fundstelle ausfindig gemacht zu haben, die die These der Welteislehre, eine völkisch-okkultistische Vorwelttheorie des österreichischen Ingenieurs Hanns Hörbiger, stütze.[10]

Flucht nach Deutschland (1932)

1932 flüchtete Wiligut wegen seines geschändeten Ansehens aufgrund seines jahrelangen Aufenthaltes in der Nervenheilanstalt vor seiner Familie nach Deutschland, wo er sich im Münchener Vorort Bogenhausen niederließ. Hier führte er seine Ahnenforschungen fort und wurde unter Runenokkultisten populär.[9]

Karriere in der SS und im Rasse- und Siedlungshauptamt (RuSHA) (ab 1933)

Der SS-Offizier und Mitglied des Neutempler-Ordens Richard Anders machte Wiligut 1933 an einer Konferenz der Nordischen Gesellschaft mit Heinrich Himmler bekannt. Im Oktober 1934 wurde er zum Leiter des Archivs im Rasse- und Siedlungshauptamt (RuSHA) ernannt,[6] wo er einen bedeutenden Einfluss auf das Departement für Vor- und Frühgeschichte ausübte.[11] Kurz darauf trat er unter dem Pseudonym „Karl Maria Weisthor“ der SS bei und wurde Himmlers engster Ratgeber in Sachen Okkultismus.[12]

Im Auftrag Himmlers hatte er von 1933 bis 1939 prähistorische Studien durchzuführen.[6] Seit 20. April 1934 war er SS-Standartenführer (Ehrenrang), was seinem ehemaligen militärischen Rang (Oberst) in der österreichischen Armee entsprach, und wurde am 9. November 1934 zum SS-Oberführer befördert. Am 9. November 1936 verlieh ihm Himmler den Dienstgrad SS-Brigadeführer.[13]

Als Himmler mit Richard Walther Darré auf der Suche nach einem altehrwürdigen Gebäude für die SS in Westfalen war, lenkte der Architekt Hermann Bartels am 3. November 1933 in Absprache mit dem Regierungspräsidenten und Jutta von Oeynhausen die Aufmerksamkeit auf die Wewelsburg bei Paderborn.[14] Wiligut war an der Entwicklung der SS-Rituale beteiligt. Sein Einfluss auf den befreundeten Burghauptmann der Wewelsburg, Manfred von Knobelsdorff, inspirierte diesen den Irminenglauben wiederzubeleben, und „germanische“ Hochzeitszeremonien für SS-Führer und deren Bräute und jährliche Sonnenwend- und Julfeiern für die SS und die Dorfleute von Wewelsburg zu veranstalten.[15] Wiligut war eine Zeit lang führend an der Umgestaltung der Wewelsburg zu einer Ordensburg der SS beteiligt. Er entwarf den Totenkopfring der SS, befasste sich mit Runen, Heraldik und Symbolkunde und gab an, hellseherische Fähigkeiten zu besitzen. So beriet er auch seinen persönlichen Freund Heinrich Himmler in Fragen der Astrologie. Aufgrund seines Einflusses wurde er auch als „Himmlers Rasputin“ bezeichnet.[16] Wiligut legte die zeremoniellen Elemente fest, die die SS-Ideologie, die Ziele der Rassenreinheit und die territoriale Eroberung in einen geweihten Rahmen einbetten sollten.[6]

Wiligut beriet Himmler in weltanschaulichen Fragen, war ab Januar 1936 im RuSHA mit Sonderaufgaben betraut[17] und war neben dem mit ihm konkurrierenden Alexander Langsdorff an der Einrichtung der Abteilung Vor- und Frühgeschichte des RuSHAs beteiligt.[18] Wiligut und Himmler verband das Interesse für okkulte, esoterische und mythologische Themen. Wiligut behauptete von sich selbst, er und seine Familie stammten direkt von den Asen ab und seien deren letzte verbliebene Traditionsträger.

Entlassung aus der SS (1939)

Im August 1939 musste er die SS verlassen, weil er zunehmend als Scharlatan entlarvt wurde und wegen seines Medikamenten- und Alkoholmissbrauchs nicht mehr in der SS zu halten war. Damals wurde auch sein Aufenthalt in einer Salzburger Nervenheilanstalt von 1924 bis 1927 öffentlich bekannt, sowie die 1925 erfolgte Entmündigung durch seine Frau. Zudem hatte Hitler nunmehr öffentlich gegen den Okkultismus Stellung bezogen. Himmler gab dennoch die Beziehung zu Wiligut nicht völlig auf und holte mehrmals seinen Rat ein. Im Sommer 1940 entwarf Wiligut ein Grabzeichen für gefallene SS-Mitglieder. Ebenfalls 1940 lenkte er Himmlers Interesse auf archäologische Funde aus dem Neolithikum im Tal des irakischen Kleinen Zabs in der Provinz von Erbil. Wiligut meinte, hier den Fantasieort „Atlantis“ gefunden zu haben und selbst von einem der damaligen Zauberer abzustammen.[13][19] Nach seiner Entlassung aus der SS lebte Wiligut noch einige Jahre in der mittelalterlich geprägten Stadt Goslar, der er sich sehr verbunden fühlte.

Auszeichnungen

Werke

  • Karl Maria Wiligut: Seyfrieds Runen. Friedrich Schalk Verlag, Wien 1903.
  • Karl Maria Wiligut: Darstellung der Menschheitsentwicklung aus der Geheimüberlieferung unserer Asa-Uana-Sippe Uiligotis. (Bundesarchiv Berlin NS 19/3671)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Armin Mohler: Die Konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. Ein Handbuch. Ergänzungsband. Mit Korrigenda zum Hauptband. Darmstadt 1989, S. 90 u. 92.
  2. 2,0 2,1 Peter Longerich: Heinrich Himmler. Biographie. Siedler, München 2008, ISBN 978-3-88680-859-5, S. 293.
  3. Nicholas Goodrick-Clarke: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus. marixverlag, 2004, S. 159f.
  4. 4,0 4,1 Stefanie von Schnurbein: Religion als Kulturkritik. Carl Winter Universitätsverlag, Heidelberg 1992, ISBN 3-533-04582-X, S. 113.
  5. Rüdiger Sünner: Die Schwarze Sonne. Entfesselung und Missbrauch der Mythen in Nationalsozialismus und rechter Esoterik. Herder, Freiburg im Breisgau 1999, ISBN 3-451-05205-9, S. 69–70.
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 Nicholas Goodrick-Clarke: Im Schatten der Schwarzen Sonne: Arische Kulte, Esoterischer Nationalsozialismus und die Politik der Abgrenzung. Marix Verlag, Wiesbaden 2002, ISBN 3-86539-185-0, S. 283.
  7. Stefanie von Schnurbein: Religion als Kulturkritik. Carl Winter Universitätsverlag, Heidelberg 1992, ISBN 3-533-04582-X, S. 114.
  8. Beispiele von ONT-Schriften über Wiligut sind Rudolf J. Mund: Der Rasputin Himmlers. Die Wiligut-Saga. Volkstum-Verlag u. a., Wien u. a. 1982, ISBN 3-85342-035-4; Rudolf J. Mund, Gerhard von Werfenstein: Mythos Schwarze Sonne. Karl Maria Wiligut-Weisthor, der heilige Gral und das Geheimnis der Wewelsburg. Hans Herzig, Books on Demand 2004, ISBN 3-8334-1122-8.
  9. 9,0 9,1 Nicholas Goodrick-Clarke: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus. marixverlag, 2004, S. 159.
  10. Sabine Doering-Manteuffel: Das Okkulte. Eine Erfolgsgeschichte im Schatten der Aufklärung. Von Gutenberg bis zum World Wide Web. Siedler, München 2008. S. 203.
  11. Julian Strube, Nazism and the Occult, in: Christopher Partridge (Hrsg.), The Occult World, London/New York: Routledge 2015, S. 336–347, hier S. 340.
  12. Peter Longerich: Heinrich Himmler. Biographie. Siedler, München 2008, S. 292.
  13. 13,0 13,1 Peter Longerich: Heinrich Himmler. Biographie. Siedler, München 2008, S. 295.
  14. Karl Hüser: Wewelsburg 1933 bis 1945. Kult- und Terrorstätte der SS. Eine Dokumentation. 2. Auflage. Bonifatius, Paderborn 1987, ISBN 3-87088-534-3, S. 16 f.
  15. Nicholas Goodrick-Clarke: Occult Roots of Nazism: Secret Aryan Cults and Their Influence on Nazi Ideology. S. 187; Daniela Palumbo: Karl Maria Wiligut. 1992.
  16. Vgl. hierzu Peter Longerich: Heinrich Himmler. Biographie. Siedler, München 2008, S. 292–295.
  17. Peter Longerich: Heinrich Himmler. Biographie. Siedler, München 2008, S. 292 f.
  18. Uta Halle: “Die Externsteine sind bis auf weiteres germanisch!” Prähistorische Archäologie im Spannungsfeld völkisch-nationalsozialistischer Wissenschaft und Politik. Bielefeld 2002, S. 62f., 77, 355–358; Dirk Mahsarski: Herbert Jankuhn (1905–1990). Ein deutscher Prähistoriker zwischen nationalsozialistischer Ideologie und wissenschaftlicher Objektivität. Rahden 2011, S. 28, 176f.
  19. Rüdiger Sünner: Die Schwarze Sonne. Entfesselung und Missbrauch der Mythen in Nationalsozialismus und rechter Esoterik. Herder, Freiburg 1999, ISBN 3-451-05205-9, S. 69–70.