Die Mysteriendramen Rudolf Steiners und Verschwiegenheit: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Mysteriendramensiegel.gif|thumb|350px|Von [[Rudolf Steiner]] entworfene [[Siegel]]bilder zu seinen vier Mysteriendramen.]]
#REDIRECT [[Geheimhaltung]]
'''Die Mysteriendramen Rudolf Steiners''' sind der Versuch, den [[Einweihung]]sweg einzelner, konkreter [[individuell]]er [[Mensch]]en in künstlerischer Form dramatisch darzustellen. Vier Mysteriendramen hat [[Rudolf Steiner]] vollendet, ein fünftes, das laut Marie Steiner eine Rückschau auf Ereignisse an der kastalischen Quelle in Delphi bringen sollte, war schon in groben Zügen umrissen, doch kam es durch den Ausbruch des [[Wikipedia:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] nicht mehr zur weiteren Ausarbeitung des Entwurfs. Vermutlich sollten insgesamt sieben Dramen entstehen (vereinzelt wird sogar von zwölf gesprochen), in denen auch immer wieder Rückblicke in frühere [[Inkarnation]]en der handelnden Personen gegeben worden wären, wodurch sich schließlich ein vollständiges Panorama der geistigen Entwicklung der Menschheit ergeben hätte {{Lit|Hammacher (1995), S 112}}


Die Mysteriendramen sind, wie Steiner selbst immer wieder betonte, nichts Vollendetes, sie sind ein keimhafter Anfang, ein Neubeginn – ein Anfang in künstlerisch-dramatischer Hinsicht einerseits, in dem ein kraftvoller Impuls zur Neubelebung der Theaterwelt überhaupt liegt, anderseits ist in ihnen zugleich ein zukunftsweisender Weg aufgezeigt, geistige Wahrheiten in sehr lebendiger, konkreter Form an die Menschen heranzubringen.
[[Kategorie:Geheimnis]]
 
== Die vier Mysteriendramen ==
[[Bild:Luzifer.jpg|thumb|400px|[[Luzifer]] in einer Inszenierung von [[Rudolf Steiner]]s [[Mysteriendramen]] am [[Goetheanum]] in [[Wikipedia:Dornach SO|Dornach]].]]
Die vier vollendeten Dramen Rudolf Steiners sind:
 
#[[Die Pforte der Einweihung]] ([[Wikipedia:1910|1910]]) - Uraufführung am [[Wikipedia:15. August|15. August]] [[Wikipedia:1910|1910]] im ''Schauspielhaus'' [[Wikipedia:München|München]]
#[[Die Prüfung der Seele]] ([[Wikipedia:1911|1911]]) - Uraufführung am [[Wikipedia:17. August|17. August]] [[Wikipedia:1911|1911]] im ''Gärtnerplatz-Theater'' in [[Wikipedia:München|München]]
#[[Der Hüter der Schwelle]] ([[Wikipedia:1912|1912]]) - Uraufführung am [[Wikipedia:24. August|24. August]] [[Wikipedia:1912|1912]] im ''Gärtnerplatz-Theater'' in [[Wikipedia:München|München]]
#[[Der Seelen Erwachen]] ([[Wikipedia:1913|1913]]) - Uraufführung am [[Wikipedia:22. August|22. August]] [[Wikipedia:1913|1913]] im ''Volkstheater'' in [[Wikipedia:München|München]]
 
== Goethes Märchen als Grundlage der Mysteriendramen ==
1907, auf dem [[Münchner Kongress]], hatte Rudolf Steiner Eduard Schurés Rekonstruktion des „Dramas von Eleusis“ auf die Bühne gebracht, später folgten Schurés „Kinder des Luzifer“. Das waren aber alles Rückgriffe auf die Vergangenheit, die ganz aus dem Geiste der Verstandesseelenkultur lebten, abgesehen davon, dass beide Werke höheren künstlerischen Ansprüchen kaum genügen können. Aber etwas Besseres, in dem auf künstlerische Weise geistige Wahrheiten enthüllt wurden, gab es damals nicht. So suchte Steiner nach einem geistigen Inhalt und einer künstlerischen Form, die dem Bewusstseinsseelenzeitalter gerecht werden konnte und kam dabei zunächst auf [[Goethes Märchen|Goethes „Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie“]], das er in dramatisierter Form auf die Bühne bringen wollte, doch gewann die Sache bald ein Eigenleben. In der ersten Niederschrift sind die Namen der handelnden Personen noch aus Goethes Märchen genommen, doch indem die Märchenfiguren nach und nach zu eigenständigen Bühnenpersönlichkeiten aus Fleisch und Blut heranwuchsen, mussten auch andere Namen gefunden werden, die ihren geistigen Charakter besser unterstreichen sollten. Indem sich auch die Handlung immer mehr zu metamorphosieren begann, entstand schließlich ein völlig eigenständiges Drama, bei dem aber der Bezug zu Goethes Märchen immer wieder spürbar wird. Nachstehend sind auf der linken Seite die Namen aus der ersten Niederschrift angeben, die sich teilweise noch direkt auf Goethes Märchen beziehen, und rechts die Namen aus dem fertigen Drama:
 
[[Datei:Notizblatt 4387.jpg|thumb|400px|Zuordnung der Hauptpersonen zu den [[Planeten]] nach einer Notiz Rudolf Steiners (Notizblatt 4387)]]
<table align="center" border="0" cellspacing="0" cellpadding="0">
  <tr>
    <td width="250" valign="top"><p>Lilie </p></td>
    <td width="215" valign="top"><p>-    [[Maria (Mysteriendrama)|Maria]] </p></td>
  </tr>
  <tr>
    <td width="250" valign="top"><p>Mensch </p></td>
    <td width="215" valign="top"><p>- [[Johannes Thomasius]] </p></td>
  </tr>
  <tr>
    <td width="250" valign="top"><p>1. Irrlicht </p></td>
    <td width="215" valign="top"><p>- [[Capesius]] </p></td>
  </tr>
  <tr>
    <td width="250" valign="top"><p>2. Irrlicht </p></td>
    <td width="215" valign="top"><p>- [[Strader]] </p></td>
  </tr>
  <tr>
    <td width="250" valign="top"><p>König    des Willens </p></td>
    <td width="215" valign="top"><p>- [[Romanus]] (eherner König) </p></td>
  </tr>
  <tr>
    <td width="250" valign="top"><p>Der Mann mit der Lampe </p></td>
    <td width="215" valign="top"><p>- [[Felix Balde]] </p></td>
  </tr>
  <tr>
    <td width="250" valign="top"><p>König    des Gefühls </p></td>
    <td width="215" valign="top"><p>- [[Theodosius]] (silberner König) </p></td>
  </tr>
  <tr>
    <td width="250" valign="top"><p>Schlange </p></td>
    <td width="215" valign="top"><p>- [[Die andre Maria]] </p></td>
  </tr>
  <tr>
    <td width="250" valign="top"><p>Die Frau des Mannes mit der Lampe </p></td>
    <td width="215" valign="top"><p>- [[Felicia Balde]] </p></td>
  </tr>
  <tr>
    <td width="250" valign="top"><p>1. Mädchen </p></td>
    <td width="215" valign="top"><p>- [[Philia]] </p></td>
  </tr>
  <tr>
    <td width="250" valign="top"><p>2. Mädchen </p></td>
    <td width="215" valign="top"><p>- [[Astrid]] </p></td>
  </tr>
  <tr>
    <td width="250" valign="top"><p>3. Mädchen </p></td>
    <td width="215" valign="top"><p>- [[Luna]] </p></td>
  </tr>
  <tr>
    <td width="250" valign="top"><p>Riese </p></td>
    <td width="215" valign="top"><p>- [[German]] (goldener König) </p></td>
  </tr>
  <tr>
    <td width="250" valign="top"><p>Kanarienvogel </p></td>
    <td width="215" valign="top"><p>- Kind </p></td>
  </tr>
  <tr>
    <td width="250" valign="top"><p>Ferner: </p></td>
    <td width="215" valign="top"><p>&nbsp;</p></td>
  </tr>
  <tr>
    <td width="250" valign="top"><p>Hierophant </p></td>
    <td width="215" valign="top"><p>- [[Benedictus]] </p></td>
  </tr>
  <tr>
    <td width="250" valign="top"><p>Makrokosmos </p></td>
    <td width="215" valign="top"><p>- [[Der Geist der Elemente]] </p></td>
  </tr>
  <tr>
    <td width="250" valign="top"><p>Mann </p></td>
    <td width="215" valign="top"><p>- [[Estella]] </p></td>
  </tr>
  <tr>
    <td width="250" valign="top"><p>Frau </p></td>
    <td width="215" valign="top"><p>- [[Sophia (Mysteriendrama)|Sophia]] </p></td>
  </tr>
  <tr>
    <td width="250" valign="top"><p>&nbsp;</p></td>
    <td width="215" valign="top"><p>- [[Retardus]] (gemischter König)</p></td>
  </tr>
</table>
 
[[Theodora]], die Seherin, die in der ersten Niederschrift nicht angeführt wird, entspricht dem Habicht aus Goethes Märchen. [[Helena (Mysteriendrama)|Helena]], deren Urbild sich im Drama später als [[Luzifer]] erweisen wird, hat kein Vorbild in Goethes Märchen und ist eine ganz eigenständige Schöpfung Steiners.
 
== Anthroposophie und künstlerisches Schaffen ==
[[Datei:Mysteriendrama Johannes mit Luzifer und Ahriman.jpg|thumb|400px|Johannes Thomasius zwischen [[Luzifer]] und [[Ahriman]]. Foto von der Neuinszenierung von [[Rudolf Steiner]]s [[Mysteriendramen]] an der [[Goetheanum]]-Bühne 2010. Foto: Jochen Quast]]
Was Rudolf Steiner durch seine Schriften und Vorträge an geistigen Erkenntnissen gegeben hat, lebt auf ganz andere, eigenständige  Weise, und in gewissem Sinn sogar, wie er selbst sagt, lebensvoller und konkreter, in der künstlerischen Ausgestaltung der Mysteriendramen. Sie sind unmittelbar aus echtem künstlerischen Schaffen hervorgegangen und keineswegs ein bloß bildhaft inszenierter Abklatsch zuvor gedanklich formulierter anthroposophischer Lehren. Beide, anthroposophische Lehre und künstlerisches Schaffen, schöpfen bei Rudolf Steiner aus der selben Quelle, nämlich dem unmittelbaren, bewussten Erleben der geistigen [[Wirklichkeit]], doch wird dieses Erleben ganz unterschiedlich zu Darstellung gebracht. Was Rudolf Steiner als anthroposophische Lehre gegeben hat, ist ein Gedankenkunstwerk, dem aber, entsprechend der Wesensart des [[Denken]]s, notwendig ein allgemeiner, bis zu einem gewissen Grad abstrakter Charakter innewohnt. Was Rudolf Steiner in seinen Mysteriendramen künstlerisch auf die Bühne gestellt hat, sind lebensvolle, geistrealistische Einzelschicksale, die aber eben deshalb auch keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben können. Sie stehen deshalb keineswegs in Widerspruch zu den allgemeinen Gesetzmäßigkeiten der [[Geistesschulung]], sondern sind die einzigartige unwiederholbare [[individuell]]e Ausformung derselben. Um die handelnden Personen echt und überzeugend zu charakteriesieren, durfte Rudolf Steiner nicht den Umweg über das Gedankenelement wählen, sondern sie mussten unmittelbar aus dem schöpferischen [[Wollen]] hervortreten - in einer Form, die auch Steiner selbst niemals vorhersehen konnte und die ihn selbst immer wieder aufs Neue überraschte. Das ist ein Grundzug echten künstlerischen Schaffens, alles andere wäre völlig unkünstlerische, bloß ausgedachte abstrakte Konstruktion. Nachher, wenn das Werk einmal vollendet ist, kann man natürlich die ihm innenwohnenden Gesetzmäßigkeiten auch gedanklich fassen und beschreiben. Darauf hat Rudolf Steiner sehr nachdrücklich hingewiesen:
 
<div style="margin-left:20px">
"Ich führte aus, als ich die Dichtung des «Faust» interpretieren sollte, daß der Dichter beim Niederschreiben nicht notwendig unmittelbar alle Dinge selber gewußt, selber empfunden hat in Worten, die dann später darin gefunden worden sind. Ich kann die Versicherung geben, daß nichts von dem, was ich hinterher an dieses Mysterium anknüpfen werde, und von dem ich doch weiß, daß es darin ist, mir bewußt war, als die einzelnen Bilder gestaltet wurden. Die Bilder wuchsen so aus sich heraus wie die Blätter einer Pflanze. Man kann gar nicht solch eine Gestalt vorher dadurch hervorbringen, daß man zuerst die Idee hat und diese dann in die äußere Gestalt umsetzt. Es war mir immer recht interessant, wenn so Bild für Bild geworden ist, und Freunde, welche die einzelnen Szenen kennengelernt haben, sagten, es sei merkwürdig, daß es doch immer anders komme, als man es sich vorgestellt habe." {{Lit|{{G|125|103}}}}
</div>
 
== Individuelle Wege in die geistige Welt ==
 
Der Zugang zur [[Geistige Welt|geistigen Welt]] kann nicht auf einem allgemein verbindlichen, für alle [[Mensch]]en genau gleichen Weg gefunden werden. Zwar liegen allen [[Schulungsweg]]en notwendig gemeinsame Prinzipien zugrunde, doch wirksam beschritten können sie nur werden, wenn dabei auch die spezifischen Voraussetzung des jeweiligen Menschen oder der jeweiligen zusammengehörigen Menschengruppe berücksichtigt wird.
 
In alten vorchristlichen Zeiten, als die Menschen noch kollektiver und mehr durch den [[Gruppengeist]] ihres [[Volk]]es bestimmt waren, hatte im Grunde jedes Volk seinen eigenen Einweihungsweg und erfolgreich konnte er auch letztlich nur innerhalb dieser jeweiligen Menschengemeinschaft beschritten werden. Der [[Yoga Schulungsweg]] unterscheidet sich deutlich vom [[Achtgliedriger Pfad|Achtgliedrigen Pfad]] des [[Buddha]]; die [[Persische Einweihung]] geht andere Wege als die [[Ägyptische Mysterien|Ägyptische Mysterien]] und diese sind wieder verschieden von den Einweihungsritualen in den [[Mysterien von Ephesos]], [[Mysterien von Eleusis|Eleusis]] oder [[Samothrakische Mysterien|Samothrake]]. Wieder einen ganz anderen Charakter hatten die [[Hybernische Mysterien|Hybernischen Mysterien]], deren Ursprünge weit in die prähistorische Zeit zurückreichen,
sich aber später innig mit dem [[Christentum]] verbanden, nachdem man im inneren [[geist]]igen Schauen das [[Mysterium von Golgatha]] zeitgleich zu den Ereignissen in [[Wikipedia:Palästina|Palästina]] miterlebt hatte. In «Die Pforte der Einweihung» wird gezeigt, wie gerade [[Maria (Mysteriendrama)|Maria]] in einer frühmittelalterlichen [[Inkarnation]] als Christusbote aus den hybernischen Mysterien zu jenem Stamm gekommen war, wo [[Johannes Thomasius|Johannes]] damals in weiblicher Inkarnation lebte und wo noch die Götter [[Odin]] und [[Baldur]] verehrt wurden.
 
Für den heutigen, durch die abendländische Kultur geprägten Menschen sind alle diese altehrwürdigen Pfade kaum mehr gangbar. Selbst der [[Christlicher Schulungsweg|Christliche Schulungsweg]], wie er im [[Wikipedia:Mittelalter|Mittelalter]] bis hin in die frühe [[Wikipedia:Neuzeit|Neuzeit]] gepflegt wurde, kann heute nur noch von wenigen Menschen erfolgreich beschritten werden.
 
Der christliche Einweihungsweg unterscheidet sich von allen anderen Wegen dadurch, dass innerhalb dieses Weges der Mensch ''nicht'' durch eigene Anschauung zur Erkenntnis von [[Reinkarnation]] und [[Karma]] kommen kann und es war durchaus notwendig, dass der Mensch wenigstens einmal eine Inkarnation durchlebte, in der er keine Kenntnisse der früheren Erdenleben hatte - und das gilt auch für den christlichen Eingeweihten:
 
<div style="margin-left:20px">
"Damit der Mensch sich dachte, die eine Inkarnation sei die einzige, dazu war notwendig, daß etwas das Gehirn von der Erkenntnis von den höheren Prinzipien im Menschen, von Atma, Buddhi, Manas und von der Erkenntnis der Reinkarnation abschnitt. Dazu wurde den Menschen der Wein gegeben. Früher war bei allem Tempelkultus nur das Wasser gebraucht worden. Dann wurde der Gebrauch des Weines eingeführt, und sogar ein göttliches Wesen, Bacchus, Dionysos, war der Repräsentant des Weines. Der tiefsteingeweihte Jünger, Johannes, enthüllt in seinem Evangelium, was der Wein für die innere Entwickelung bedeutet. Bei der Hochzeit von Kana in Galiläa wird das Wasser in Wein verwandelt. Durch den Wein wurde der Mensch so zubereitet, daß er die Reinkarnation nicht mehr verstand. Damals wurde das Opferwasser in Wein verwandelt, und wir sind jetzt wieder dabei, den Wein in Wasser zu verwandeln. Wer hinaufkommen will in die höheren Gebiete des Daseins, der muß sich jeden Tropfens Alkohol enthalten. {{Lit|{{G|97|22}}}}
</div>
 
Die [[Tempelritter]], die in den mittelalterlichen Szenen in «[[Die Prüfung der Seele]]» eine zentrale Rolle spielen, sind diesen Weg gegangen, allerdings in einer mehr unbewussten, unsystematischen Weise, indem sie sich mit ungeheurer Gemütstiefe in die Schilderungen des [[Mysterium von Golgatha|Mysteriums von Golgatha]] versenkt haben, wie sie namentlich im zweiten Teil des [[Johannes-Evangelium]]s gegeben werden. Und sie haben sich dabei offenbar dennoch gewisse Grundrundkenntnisse über die wiederholten Erdenleben des Menschen errungen - ein Zeichen dafür dass hier schon die Kräfte des kommenden, neuen [[Bewusstseinsseelenzeitalter]]s hereinleuchten und die Zeit der mystsischen Gefühlseinweihung abläuft.
 
<div style="margin-left:20px">
"Worte sind ohnmächtig, das zu beschreiben, was in den Seelen solcher
Menschen lebte, in jenen Seelen, die pflichtgemäß niemals wanken
durften, und auch, wenn eine dreifach stärkere Macht äußerlich auf
dem physischen Plane ihnen entgegenstand, nicht flüchten durften,
sondern ruhig den Tod erwarten mußten, den Tod, den sie ertragen
wollten, um zu befestigen im Erdendasein den Impuls, der von dem
Mysterium von Golgatha ausgegangen ist. Das war intensives Leben
des ganzen Menschen mit dem Mysterium von Golgatha. Und wenn
sich solch intensives Leben in entsprechenden Rhythmen in den Menschenseelen so ereignet, daß es sich hineinstellt in das ganze kosmischirdische
Strömen der Kräfte, dann entwickelt sich aus solchem Leben
Bedeutendes, wohlgemerkt: Bedeutendes. Ich sage, wenn sich solches
Bewußtsein hineinstellt mit einem gewissen Rhythmus innerlichmystisch
in das, was äußerlich geschieht, dann kann man gewiß vieles
erleben, das die eigene Seele mit dem Göttlich-Geistigen in Zusammenhang
stellt. Aber noch anderes, Wirksameres wird dann entwickelt,
wenn solches inneres Erleben, zusammengefaßt mit dem äußeren geschichtlichen
Werdegang, nun in den Dienst dieses äußeren geschichtlichen
Werdegangs gestellt ist. Was im Dienste der Wiedererringung
der Macht über das Heilige Grab damals getan werden sollte, mit dem
sollte in Übereinstimmung stehen das, was im Bewußtsein der Tempelritterseelen
lebte. Dadurch entwickelte sich ein besonderes mystisches
Leben, durch das diejenigen, die diesem sogenannten geistlichen Orden
angehörten, immer mehr für die Welt wirken konnten als andere geistliche
Orden. Denn wenn in solcher Weise eben im Zusammenhange mit
dem Leben der Umwelt mystisch gelebt wird, dann strömt das, was
mystisch erlebt wird, in die unsichtbaren, in die übersinnlichen Kräfte
der Umwelt des Menschen hinein, wird objektiv, ist dann nicht bloß
innerlich in der Seele des Menschen, sondern wirkt im geschichtlichen,
im historischen Werden weiter. Durch solche Mystik wird nicht nur
seelisch etwas erlebt für das einzelne menschliche Individuum, sondern
es wird Seelisches; objektiv gestaltete Mächte, die vorher nicht da
waren in der spirituellen Strömung, welche die Menschheit trägt und
hält, die werden geboren, die sind dann da. Wenn der Mensch sein
Tagewerk vollbringt mit seiner Hände oder mit seiner sonstigen Werkzeuge
Arbeit, so stellt er etwas Äußerliches, Materielles in die Welt hinein.
Mit solcher Mystik, wie die Tempelritter sie entfaltet haben, wird
Geistiges in das Geisttum der Erde hineingestellt. Dadurch aber, daß
dieses geschah, wurde die Menschheit wirklich eine Etappe weitergebracht
in ihrer Entwickelung. Das Mysterium von Golgatha wurde
durch dieses Erleben der Templer auf einer höheren Stufe als vorher
verstanden und auch erlebt. Es war jetzt etwas da über dieses Mysterium
von Golgatha, was vorher nicht dagewesen war. Die Seelen der
Templer hatten aber dadurch noch etwas Besonderes erreicht.
 
Durch dieses intensive Sich-Hineinleben in das Mysterium von Golgatha
hatten diese Seelen die Macht erlangt, die christliche Einweihung
durch dieses historische Ereignis wirklich zu erreichen. Diese christliche
Einweihung, man kann sie so erreichen, wie es in unseren Schriften
geschildert ist; aber hier durch die Templer wurde diese christliche Einweihung
so erreicht, daß die äußeren Taten und der Enthusiasmus, der
in den äußeren Taten lebte, die Seelen der Templer heraustrug, so daß
diese Seelen, abgesehen vom Leibe, außer dem Leibe, in dem geistigen
Werdegang der Menschheit mitlebten, durchdrangen, seelisch-geistig
durchdrangen die Geheimnisse von Golgatha. Da wurde vieles nicht
nur für die einzelnen Seelen, sondern für die Menschheit erlebt. Das ist
das Wichtige, das ist das Bedeutsame." {{Lit|{{G|171|196ff}}}}
</div>
 
Die Templerritter mussten dabei aber auch all die Anfechtungen durch die [[Widersacher]]mächte erleben, die ''jede'' geistige Entwicklung, egal welchen Weg man geht, notwendig begleiten und besteht auch immer die sehr reale Gefahr, den [[luziferisch]]en und [[ahrimanisch]]en Verführungen zu verfallen. Diese [[Erlebnis]]se sind dramatisch und es gehört Mut dazu, sich ihnen zu stellen. Die Mysteriendramen schildern immer wieder solche Erlebnisse und sie verlangen danach, auch entsprechend dramatisch dargestellt zu werden. Die für die geistige Schulung notwendige [[Besonnenheit]] muss diesen Erfahrung immer wieder und auf jeder Entwicklungsstufe neu abgerungen werden.
 
<div style="margin-left:20px">
"Aber sie
hatten, weil das bei jedem so ist, der in die geistige Welt hineinschaut,
sie hatten alle die Anfechtungen, alle die Versuchungen in der Tat
kennengelernt, die da aufsteigen aus des Menschen Innerem, wenn sich
der Mensch den guten göttlich-geistigen Kräften nähert. All die Feinde,
die da wirken aus dem untergeordneten geistigen Reiche heraus und die
den Menschen abbringen wollen vom Guten, die den Menschen verleiten
wollen zum Bösen, die in den Trieben, in den Begierden, in den
Leidenschaften, in den Affekten wirken können, die aber namentlich
auch wirken können in Spott und Haß und Verachtung und Ironisierung
des Guten, all die Mächte, die da aufgerufen werden konnten,
die Templer hatten sie kennengelernt. Und sie hatten in vielen, vielen
ihnen heiligen Stunden jene inneren Siege errungen, die der Mensch
erringen kann, wenn er sehend hindurchgeht durch die Welten, die jenseits
der Schwelle der sinnlichen Welt liegen und die überwunden werden
müssen, damit der Mensch nach der Überwindung mit gestärkten
Kräften in die ihm angemessenen geistigen Welten einziehen kann." {{Lit|{{G|171|199f}}}}
</div>
 
Daher auch die von Rudolf Steiner genannte [[goldene Regel]] jeglicher [[Schulungsweg|Geistesschulung]]:
 
<div style="margin-left:20px">
"Und diese goldene Regel ist: wenn du einen Schritt vorwärts zu machen versuchst in der Erkenntnis geheimer Wahrheiten, so mache zugleich drei vorwärts in der Vervollkommnung deines Charakters zum Guten." {{Lit|{{G|10|65}}}}
</div>
 
Diese Regel muss streng beachtet werden, denn jede geistige Schulung verstärkt notwendig ''alle'' [[Seelenkräfte]], auch die negativen, die dadurch von vergleichsweise harmlosen Läßlichkeiten zu sehr bedenklichen Erscheinungen anwachsen können:
 
<div style="margin-left:20px">
"Schon durch die geringe
Entwickelung des [[Astralleib|astralischen Leibes]], welche die theosophische Lehre als Elementarlehre
bewirkt hat, als sie angefangen hat bekanntzuwerden, traten ganz merkwürdige Erscheinungen auf. Zum Beispiel ein Schüler, der Kassier war, ist mit dem Gelde durchgegangen; Leute, die früher friedfertig waren, wurden streitsüchtig. Das hängt damit zusammen, daß mit dem bißchen okkulter Entwickelung, das aus den theosophischen Begriffen fließt, die schlimmen Seiten des Charakters
hervorgedrängt werden, wenn sonst nichts geschieht." {{Lit|{{G|98|31}}}}
</div>
 
Das zu beachten, ist heute noch viel wichtiger als in alten Zeiten. Das [[Geheimnis des Bösen]], das fünfte der sogenannten [[sieben Lebensgeheimnisse]] betrifft ganz besonders unser gegenwärtiges [[Bewusstseinsseelenzeitalter]]. Rudolf Steiner hat öfter darauf hingewiesen, dass heute ''jeder'', wirklich jeder Mensch zu den schlimmsten Gräueltaten fähig ist. Und wenn so häufig die Rätselfrage gestellt wird, wie Menschen solch abgrundtief menschenverachtender Scheußlichkeiten, wie sie die Medien so oft berichten, fähig sein können, so ist die Frage eigentlich falsch gestellt. Wichtiger und erhellender wäre die Antwort auf die Frage, worum die große Mehrzahl der Menschen deratige Taten ''nicht'' begeht, obwohl sie ihrer fähig wären. Rudolf Steiner spricht es mit erschütternder Klarheit aus:
 
<div style="margin-left:20px">
"Bei allen Menschen liegen im Unterbewußtsein seit dem Beginne der fünften nachatlantischen Periode die bösen Neigungen, die Neigungen zum Bösen. - Ja, gerade darinnen besteht das Eintreten des Menschen in die fünfte nachatlantische Periode, in die neuzeitliche Kulturperiode, daß er in sich aufnimmt die Neigungen zum Bösen. Radikal, aber sehr richtig gesprochen, kann folgendes zum Ausdrucke gebracht werden: Derjenige, der die Schwelle zur geistigen Welt überschreitet, der macht die folgende Erfahrung: Es gibt kein Verbrechen in der Welt, zu dem nicht jeder Mensch in seinem Unterbewußtsein, insofern er ein Angehöriger der fünften nachatlantischen Periode ist, die Neigung hat. Die Neigung hat; ob in dem einen oder in dem anderen Fall die Neigung zum Bösen äußerlich zu einer bösen Handlung führt, das hängt von ganz anderen Verhältnissen ab als von dieser Neigung." {{Lit|{{G|185|110}}}}
</div>
 
Man kann diese Feststellung gar nicht gewichtig genug nehmen: Jeder Mensch hat heute in sich die Neigung zu grausamsten Verbrechen, die man sich nur vorstellen kann, ja die sogar unser Vorstellungsvermögen weit übersteigen mögen! Da sind all die luziferischen Verführungen zur Eitelkeit, zur Ruhmessucht, ja zur Sucht in jeder Form überhaupt, und vor allem ein unbändiger Egoismus, der ohnehin schon immer mehr zur geheimen Religion unserer Zeit wird. Da sind aber vor allem heute auch all die Grausamkeiten, hinter denen letztlich Ahriman steht: die Machtbesessenheit, die Lust zur Gewalt, zur Zerstörung, zum Töten und Quälen – und von hier ist es nur mehr ein kleiner Schritt bis zu den Anfängen der schwarzen Magie. Selbstverständlich gab es viele dieser Erscheinungen auch in früheren Zeiten in nicht gerade geringem Maß, aber doch unter ganz anderen Bedingungen. Der einzelne Mensch war damals im Grunde immer der Verführte, und seine Schuld lag darin, dass er sich mit zu geringer Kraft gegen die Widersachermächte wehrte. Vieles davon wirkt noch nach und viele gegenwärtige Erscheinungen können noch auf diese Weise gedeutet werden. Was aber heute ganz neu hinzukommt, ist, dass das einzelne Individuum nun selbst zur potentiellen Quelle des Bösen werden kann. Im einzelnen Individuum beginnt, noch ganz unterbewusst, der Wille zum Bösen zu erwachen. Wir stehen heute an jener Schwelle, an der die uns vorangegangenen geistigen Wesen standen, die auf früheren Verkörperungen unserer Erde ihre Menschheitsstufe, d.h. ihre Ich-Entwicklung, durchgemacht haben, aber ihr Entwicklungsziel nicht ganz erreichen konnten und dadurch zu Widersachermächten wurden. So sind auf dem [[Alter Mond|alten Mond]] gewisse luziferische Widersacher entstanden, und noch früher, auf der [[Alte Sonne|alten Sonne]], bestimmte ahrimanische Mächte. Heute besteht die Gefahr, ''dass der Mensch selbst zur Widersachermacht wird''!
 
Tatsächlich beginnt jetzt erst die Zeit, wo der Mensch aus eigenem Antrieb wirklich böse werden ''kann''. Das ist der Preis, den wir für die Freiheit notwendig zahlen müssen. Und es ist zugleich ein Anzeichen für das Eingreifen höherer Widersachermächte, durch die die Polarität von [[Luzifer]] und [[Ahriman]] und damit auch [[das Böse]] selbst eine ungeheure Steigerung erfährt - und wir stehen erst am Anfang dieser Entwicklung! Diese Mächte sind die von Rudolf Steiner genannten [[Asuras]]. ''Sura'' (von "[[Surya]]", dem hinduistischen Sonnengott, der etwa dem griechischen [[Apollon]] entspricht) bedeutet im [[Sanskrit]] "Lichtwesen". Durch die Vorsilbe a- wird die Verneinung bzw. die Bezeichnung des Gegenteils ausgedrückt. Asuras sind somit "Gegner der Lichtwesen". Davon leitet sich auch der in der [[Apokalypse des Johannes]] genannte [[Sonnendämon]] «[[Sorat]]» oder ''Surat''. Die Asuras wachsen in unserer gegenwärtigen Zeit zu gefährlichen [[Widersacher|Widersachermächten]] heran, die den [[Mensch]]en zur [[Schwarze Magie|schwarzen Magie]] verführen. [[Sexualität|Sexuelle]] [[Ritus|Riten]] spielen dabei eine große Rolle und alle Arten gezielt eingesetzter [[physisch]]er und [[seelisch]]er Folter und Gewalt. Diese Kräfte spielten schon, wie Steiner betonte, eine wesentliche Rolle bei der Zerschlagung des [[Templerorden]]s im [[Wikipedia:14. Jahrhundert|14. Jahrhundert]]. Die Asuras wirken unmittelbar bis in die [[Bewusstseinsseele]] des Menschen und greifen dadurch auch direkt als eine Art von Gegen-Ich das menschliche [[Ich]] an:
 
<div style="margin-left:20px;">
"Und in der Zeit, die jetzt kommen wird, werden sich hineinschleichen in diese Bewußtseinsseele und damit in das, was man das menschliche Ich nennt - denn das Ich geht auf in der Bewußtseinsseele -, diejenigen geistigen Wesenheiten, die man die Asuras nennt. Die Asuras werden mit einer viel intensiveren Kraft das Böse entwickeln als selbst die satanischen Mächte der atlantischen oder gar die luziferischen Geister der lemurischen Zeit.
 
Das Böse, das die luziferischen Geister den Menschen zugleich mit der Wohltat der Freiheit brachten, das werden sie alles im Verlaufe der Erdenzeit ganz abstreifen. Dasjenige Böse, das die ahrimanischen Geister gebracht haben, kann abgestreift werden in dem Ablauf der karmischen Gesetzmäßigkeit. Das Böse aber, das die asurischen Mächte bringen, ist nicht auf eine solche Weise zu sühnen. Haben die guten Geister dem Menschen Schmerzen und Leiden, Krankheit und Tod gegeben, damit er sich trotz der Möglichkeit des Bösen aufwärts entwickeln kann, haben die guten Geister die Möglichkeit des Karma gegenüber den ahrimanischen Mächten gegeben, um den Irrtum wieder auszugleichen - gegenüber den asurischen Geistern wird das im Verlaufe des Erdendaseins nicht so leicht sein. Denn diese asurischen Geister werden bewirken, daß das, was von ihnen ergriffen ist - und es ist ja des Menschen tiefstes Innerstes, die Bewußtseinsseele mit dem Ich -, daß das Ich sich vereinigt mit der Sinnlichkeit der Erde. Es wird Stück für Stück aus dem Ich herausgerissen werden, und in demselben Maße, wie sich die asurischen Geister in der Bewußtseinsseele festsetzen, in demselben Maße muß der Mensch auf der Erde zurücklassen Stücke seines Daseins. Das wird unwiederbringlich verloren sein, was den asurischen Mächten verfallen ist. Nicht, daß der ganze Mensch ihnen zu verfallen braucht, aber Stücke werden aus dem Geiste des Menschen herausgeschnitten durch die asurischen Mächte. Diese asurischen Mächte kündigen sich in unserem Zeitalter an durch den Geist, der da waltet und den wir nennen könnten den Geist des bloßen Lebens in der Sinnlichkeit und des Vergessens aller wirklichen geistigen Wesenheiten und geistigen Welten. Man könnte sagen: Heute ist es erst mehr theoretisch, daß die asurischen Mächte den Menschen verführen. Heute gaukeln sie ihm vielfach vor, daß sein Ich ein Ergebnis wäre der bloßen physischen Welt. Heute verführen sie ihn zu einer Art theoretischem Materialismus. Aber sie werden im weiteren Verlauf - und das kündigt sich immer mehr an durch die wüsten Leidenschaften der Sinnlichkeit, die immer mehr und mehr auf die Erde herniedersteigen - dem Menschen den Blick umdunkeln gegenüber den geistigen Wesenheiten und geistigen Mächten. Es wird der Mensch nichts wissen und nichts wissen wollen von einer geistigen Welt. Er wird immer mehr und mehr nicht nur lehren, daß die höchsten sittlichen Ideen des Menschen nur höhere Ausgestaltungen der tierischen Triebe sind, er wird nicht nur lehren, daß das menschliche Denken nur eine Umwandlung dessen ist, was auch das Tier hat, er wird nicht nur lehren, daß der Mensch nicht bloß seiner Gestalt nach mit dem Tier verwandt ist, daß er auch seiner ganzen Wesenheit nach vom Tier abstamme, sondern der Mensch wird mit dieser Anschauung Ernst machen und so leben." {{lit|{{G|107|247ff}}}}
</div>
 
Wenn dennoch nicht jeder ein Kapitalverbrechen begeht, so liegt das weniger an den überragenden moralischen Kräften, die wir bereits unserer kleinen irdischen [[Persönlichkeit]] einverleibt haben, sondern es ist die weise Führung der unser Schicksals im Verein mit unserem [[Geistselbst|höheren Selbst]] leitenden Mächte, die uns davor bewahren. Geistig strebende Menschen, selbst Eingeweihte, sind besonders gefährdet, denn ihre raschere Entwicklung bedingt, dass sie sich schneller und öfter bewähren müssen – und dabei auch scheitern können.
 
Unser gegenwärtiges [[Bewusstseinsseelenzeitalter]] hat viele Veränderungen gebracht. Die Menschen sind, verglichen mit früheren Zeiten, viel individueller, aber auch egoistischer geworden, wobei diesbezüglich in den letzten drei oder vier Jahrzehnten ein deutlicher zusätzlicher Entwicklungsschub zu bemerken ist. Dem trägt der [[Rosenkreuzer-Schulungsweg]] Rechnung, auf dem auch die [[anthroposophisch]]e Geistesschulung aufbaut. In seinen grundlegenden Schriften und Vorträgen, etwa in der «[[GA 9|Theosophie]]», in «[[GA 13|Die Geheimwissenschaft im Umriß]]» und in «[[GA 10|Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?]]» konnte Steiner diesen Weg zunächst nur ganz allgemein zeichnen. Solche allgemeinen Regeln sind notwendig und können hilfreich sein, reichen aber nicht aus um eine wirkliche geistige Entwicklung anzustoßen. Spezifischere, aber darum auch weniger allgemein verbindliche Schilderungen gab Steiner in «[[GA 17|Die Schwelle der geistigen Welt]]» und in «[[GA 16|Ein Weg zur Selbsterkenntnis des Menschen]]». In ganz individueller und darum auch besonders konkreter, lebendiger und höchst dramatischer Form wird exemplarisch der Weg einzelner [[Geistesschüler]] in [[Rudolf Steiner]]s [[Mysteriendramen]] gezeichnet.
 
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"Keine Seele ist in derselben Lage
wie die andere. Daher ist im Grunde genommen auch der Weg in die
übersinnlichen Welten hinauf für jede Seele ein individueller, ein
solcher, welcher sich je nach der betreffenden Seele beim Ausgangspunkt
richtet. Man kann nicht sagen, wenn man im richtigen Sinne
sprechen will: so muß nach einem normalen Prinzip unmittelbar
jede Seele den Aufstieg in die höheren Welten, die Initiation, durchmachen.
Daher das Bedürfnis, nicht nur in kurzen Broschüren oder
dergleichen - was ja leichter wäre - Anweisungen zu geben: so und
so soll es die Seele machen, um den Glauben zu erwecken, man könne,
wenn man solche Regeln befolgt, unter allen Umständen in der
gleichen Art wie jede andere Seele in die höheren Welten hinaufsteigen.
Daher das Mißliche solcher Dinge. Deshalb namentlich habe
ich versucht, in dem Büchelchen «Ein Weg zur Selbsterkenntnis des
Menschen» etwas zu zeigen, was individuell ist und doch einer jeden
Seele nützlich sein kann. Aber deshalb ergab sich auch die Notwendigkeit,
die Mannigfaltigkeit und die Variabilität des Initiationsweges
zu zeigen. Und ohne selbst etwa irgendwie Erklärungen liefern
zu wollen über das, was getan worden ist, möchte ich Sie nur darauf
hinweisen, wie sich die Notwendigkeiten zu den drei Gestalten ergeben,
welche in den drei Mysterienversuchen - «Die Pforte der Einweihung», «Die Prüfung der Seele» und «Der Hüter der Schwelle» -
vor Ihre Seele hintreten als Johannes Thomasius, Capesius und Strader.
Sie zeigen Ihnen den Weg der ersten Schritte zur Initiation
gleichsam in drei verschiedenen Aspekten. Man kann von keinem
dieser Wege sagen, daß er besser oder schlechter sei als der Weg des
anderen; sondern man muß von jedem dieser Wege sagen, daß er
sich ergeben mußte je nach dem Karma der betreffenden Individualitäten.
Man kann nur sagen: eine Seele, welche so ist wie Johannes
Thomasius, oder welche so ist wie Capesius, muß eben solche Wege
gehen, wie sie versucht worden sind, nicht in Theorien, nicht lehrhaft,
sondern in Gestalten zu zeigen. Daher das Bedürfnis, solche
Gestalten zu zeigen. Und immer notwendiger und notwendiger
wird es werden, hinwegzuführen von dem Glauben, daß man mit
ein paar Regeln in diesen Dingen auskomme, immer notwendiger
wird es sein, gerade auf spirituellem Gebiete von dem Lehrhaften
auf das Gestaltete hinzuweisen. Weil die Beziehungen der Welten so
mannigfaltige sind, deshalb müssen auch die Wege der einzelnen
Individualitäten so mannigfaltige sein. Wenn man aber erst
dazu kommt, gewisse Individualitäten oder Wesenheiten der höheren
Welten ernsthaft ins Auge zu fassen und deren Anteil an dem
Menschen zu prüfen, dann muß man erst recht die Notwendigkeit
fühlen, diese Gestalten lebendig zu zeigen, sie in ihrer Mannigfaltigkeit
hinzustellen, nicht bloß Definitionen von ihnen zu geben.
In unserer Zeit ist es insbesondere für diejenigen, die spirituelle
Erkenntnis anstreben, wichtig, solche Gestalten wie Luzifer und
Ahriman, denen man auf dem Wege zur Initiation ja immer begegnet,
einmal gerade in ihrer Vielartigkeit, in ihrer Variabilität ins
Auge zu fassen. Dann wird sich zeigen, wie merkwürdig die Beziehungen
und Verkettungen der einen Welt mit der anderen sind." {{Lit|{{G|138|105f}}}}
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''Eines'' aber haben ''alle'' geistigen Schulungswege gemeinsam: Sie dienen und dienten niemals der bloßen geistigen Erbauung und der Befriedigung spiritueller Sehnsüchte, auch nicht der weltentrückten Verehrung der göttlichen Welt, sondern sie fordern eine durchgreifende Verwandlung des Menschen, die notwendig auch durch höchst dramatische existentielle Krisen führt, ihn aber letzlich tüchtiger macht, die praktischen Aufgaben des Alltagslebens zu bewältigen. Verwandlung des Menschen bedeutet in diesem Sinn auch immer zugleich Verwandlung der Erde. Geistige Entwicklung ist nichts Theoretisch-Beschauliches, vom Leben Abgesondertes, sondern pure Lebenspraxis - und nur an diesen ihren Früchten im realen irdischen Leben kann sie gemessen werden.
 
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"Es kann keine spirituelle Erkenntnis geben, die nicht einfließen würde in das werktätige Leben." {{Lit|{{G|99|18}}}}
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In vergangenen Zeit blieb die Teilnahme an den Mysterien allerdings wenigen Auserwählten vorbehalten. Sie wirkten im Verborgenen und strenge Geheimhaltung war oberste Pflicht. Man hielt es für gefährlich, das Wissen und die Macht zur Umgestaltung der Erde in die Hände unreifer Menschen zu legen und Geheimnisverrat wurde mit dem Tode bestraft. Das war damals auch gerechtfertigt, denn gerade unreife, wenig entwickelte Menschen verfügten damals noch über gewisse atavistische geistige Fähigkeiten, die, verbunden mit dem Mysterienwissen, großes Unheil anrichten hätten können. Manche halten auch heute noch an diesen Prinzipien fest, aber sie sind nicht mehr zeitgemäß. Die alten, instinktiven Kräfte sind versiegt und die Weisheit der Mysterien vermag heute nur zu nutzen, der sich einen entsprechenden Reifegrad erarbeitet hat. Die Geistesweisheiten ''können'' heute nicht mehr verraten werden, selbst wenn man sie ganz öffentlich ausspricht. Wer unreif ist, wird sie nicht verstehen und vielleicht auch belächeln, aber nützen kann er sie nicht. Gefahr entsteht nur dann, wenn eine enge, abgeschlossene Gruppe «geheimes» Wissen pflegt und zu gruppenegoistischen Zwecken missbraucht. Die heutigen Mysterien ''müssen'' mitten im Leben und im vollen Licht der Öffentlichkeit stehen und sie bedürfen auch keines abgesonderten, verborgenen Tempels mehr. Wie in schon in [[Goethes Märchen]] angedeutet, ist der verborgene Felsentempel zu dem grundsätzlich allen zugänglichen Sonnentempel aufgestiegen. Er ist an keinen besonderen Ort gebunden, sondern überall dort zu finden, wo sich eine frei gebildete, aber karmisch verbundene Gemeinschaft von Menschen zu einem gemeinsamen geistigen Streben zusammenfindet. Diese Gesinnung lebt auch in dem [[Rosenkreuzer|Rosenkreuzer-Bund]], der in «[[Der Hüter der Schwelle]]» gezeigt wird. Zwölf noch ungeweihte Personen, die Wiederverkörperungen der 12 Bauern und Bäuerinnen aus «[[Die Prüfung der Seele]]» sind, sollen daher ihre Kräfte mit denen des von [[Hilarius Gottgetreu]] geleiteten Mystenbundes vereinen. Hilarius ist dabei als die Reinkarnation des Großmeisters des mystischen Ritterbundes aus «[[Die Prüfung der Seele]]» gedacht.
 
Dieses Prinzip, die Mysterien mitten im Leben zu verwirklichen, wird in Steiners Dramen nicht nur dargestellt, sondern es ''lebt'' in ihnen als wirksame impulsierende Kraft. Abstrakte Schemata des Erkenntnispfades wird man darin vergebens suchen. Die vier Mysteriendramen zeigen nicht nur exemplarisch und konkret den Schulungsweg, sondern sie ''sind'', vor allem wenn man sich tätig eigenständig gestaltend in sie einlebt, selbst ein für ''jeden'' gangbarer, zeitgemäßer und lebenspraktischer ''menschlicher'' Schulungsweg, der den individuellen Bedürfnissen und Erfordernissen ausreichend Freiraum lässt und doch zugleich eine verlässliche geistige Orientierungshilfe bietet. Die Dramen sind auch in diesem Sinn nichts fertig Vollendetes, was Steiner ja immer wieder betont hat, sondern sie laden dazu ein, durch die Darsteller ''und'' das Publikum im unmittelbaren Darstellen und im aktiven Miterleben des Dargestellten frei und individuell, aber keineswegs willkürlich, immer wieder neu fortgestaltet zu werden und ''dadurch'' zugleich an der eigenen Entwicklung zu arbeiten. Der Text selbst, wenn man sich unbefangen und ohne klügelnden Verstand auf ihn einlässt, liefert die dazu nötige, ganz konkrete [[Inspiration]]squelle, die verhindert, dass man sich dabei in wesenlosen [[Phantasmen]] verliert.
 
== Der künstlerische Entstehungsprozess der Dramen ==
 
=== Inspiration und Imagination als Quellen des künstlerischen Schaffens ===
[[Datei:Mysteriendrama.jpg|thumb|400px|Foto von der Neuinszenierung von [[Rudolf Steiner]]s [[Mysteriendramen]] an der [[Goetheanum]]-Bühne 2010. Foto: Jochen Quast]]
Der [[Verstand]] muss im künstlerischen Gestaltungsprozess schweigen. Die [[Wort]]e entspringen unmittelbar, ohne dass sich das [[Denken]] dabei einmischt, aus der [[Inspiration]], aus dem [[Geistiges Hören|geistigen Hören]] und die Worte verdichten sich dann weiter zum Bild, zum [[seelisch]] geschauten Bild, zur [[Imagination]].
 
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"Nicht wahr, ich darf von den Erfahrungen reden, die ich an dem
Ausgestalten meines Dramas selbst gemacht habe. Ich darf also sagen:
Darinnen lebt kein Gedanke, sondern alles dasjenige, was Sie nun
auch rezitiert und deklamiert hören werden, wurde so gehört, allerdings
geistig gehört, wie es hier unmittelbar erklingt. - Also es handelt
sich nicht etwa um das Fassen eines Gedankens, der dann erst in Worte
umgesetzt wird, sondern es handelt sich um das Anschauen desjenigen,
was Sie nun dargestellt vernehmen werden, um das anzuschauen
gerade in derselben Art und Weise innerlich klingend und innerlich
sich gestaltend, wie es zur Darstellung kommt. Man hat nichts zu tun
bei einer solchen Darstellung, als lediglich dasjenige, was so innerlich
im Schauen auftritt, äußerlich abzuschreiben." {{Lit|{{G|281|11}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Mir war es immer etwas außerordentlich Unsympathisches,
wenn der eine oder der andere gekommen ist und meine Mysteriendramen
in symbolischer oder sonstiger verstandesmäßiger Weise ausgedeutet
hat und allerlei gerade vom Verstande aus hineingetragen
hat. Denn das, was in diesen Mysteriendramen lebt, ist bis auf den
einzelnen Laut hin imaginativ erlebt. Das Bild steht als Bild da und
stand immer als Bild da. Und niemals wäre es mir selber eingefallen,
irgend etwas Verstandesmäßiges zugrunde zu legen, um es dann ins
Bild umzugestalten." {{Lit|{{G|281|69}}}}
</div>
 
=== Die Sprache der Dramen ===
 
Die Mysteriendramen erfordern eine besondere Behandlung der Sprache, die Rudolf Steiner später in den gemeinsam mit [[Marie Steiner]] gehaltenen Kursen für [[Sprachgestaltung]] ausführlich erläutert hat. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist, dass alles, was sich auf der [[Physische Welt|physischen Ebene]] abspielt, eine sehr plastische, stark konturierte [[konsonant]]ische Sprache verlangt, während Texte, die sich auf das Sittlich-Relgiöse beziehen, einer mehr [[musik]]alisch-[[vokal]]ischen Sprechweise bedürfen. Will man aber die Handlung in die [[geistige Welt]] hinaufführen, so muss man zu einer Synthese dieser beiden Sprachformen kommen:
 
<div style="margin-left:20px">
"So
wird das Bild, das sich da abspielt als das siebente meines Mysteriendramas
«Die Pforte der Einweihung», durchaus als das Abbild geistiger,
aber durch den physischen Menschen hindurch wirkender Impulse
anzusehen sein. Wenn man nun nicht aus irgendwelchen Phantasien
oder aus einer nebulosen Mystik heraus symbolisch oder allegorisch
oder irgendwie anders solche Darstellungen des Übersinnlichen
gibt, sondern wenn man sie aus den wirklichen Erfahrungen der übersinnlichen
Welt heraus gibt, dann ist man genötigt, zu ganz anderen
Vorstellungen zu greifen als diejenigen sind, die man sonst im physischen
Leben zu verwenden hat. Im physischen Leben fallen jene Vorstellungen
auseinander, die sich auf das moralisch-religiöse Leben beziehen.
Sie haben einen mehr ungestalteten Charakter, haben einen
Charakter der Abstraktheit, des Unanschaulichen. Dagegen jene anderen
Vorstellungen, die sich auf die Natur beziehen, haben einen anschaulichen
Charakter, der ihnen scharfe Konturen gibt und so weiter.
Wer ein Gefühl dafür hat, wie sich im Anhören das konturierte Wort
abhebt von dem gestaltlosen Wort, von dem mehr musikalisch zu
empfindenden Wort, der wird überall bemerken die Übergänge von
diesem innerlich plastischen zu dem innerlich musikalischen Worte.
Ist man aber genötigt, die Handlung in die geistige Welt hinaufzuführen,
dann muß man gewissermaßen eine Synthese fassen. Man
muß die Möglichkeit finden, die Plastik des Wortes soweit aufzulösen,
daß sie sich als Plastik nicht verliert, aber man muß sie doch dahin
bringen, daß sie unmittelbar zugleich musikalisch wird. Eine plastisch-musikalische
Sprechweise muß Platz greifen, denn man hat es nicht
mit dem Auseinanderfallen des Sittlich-Religiösen und des Natürlich-Physischen zu tun, sondern mit einer synthetisch zusammenfallenden
Reihe. Und so werden Sie denn in dieser Szene, die nun zur Rezitation
kommt, hören, wie im Grunde genommen aus einem ganz anderen
inneren Vorstellungsleben heraus dargestellt wird, als das gewöhnliche
des Alltags ist, oder als dasjenige der gewöhnlichen Dramatik
ist. Es wird aus einem Vorstellungsleben heraus gesprochen und dargestellt,
welches in einem enthält dasjenige, was Natur, elementarische
Naturgewalten, elementarische Naturkraftungen sind, und das, was
durch diese elementarischen Naturkraftungen zugleich moralischethische
Bedeutung hat. Das Physische wird zu gleicher Zeit sittlich,
das Sittliche wird in physische Bildlichkeit heruntergeholt. Man kann
nicht mehr unterscheiden in dieser Sphäre zwischen dem, was physisch
sich abspielt, und dem, was ethisch sich abspielt, denn das Ethische
spielt sich in Form des Physischen, das Physische spielt sich im
Gebiete des Ethischen ab. Das aber erfordert eine ganz besondere Behandlung
der Sprache, und diese Behandlung der Sprache kann gar
nicht anders als so erfolgen, daß man überhaupt bei einer solchen Darstellung
künstlerisch nicht im allergeringsten mehr von dem Gedanken
ausgeht." {{Lit|{{G|281|10f}}}}
</div>
 
=== Die Probenarbeit ===
[[Datei:Mysteriendrama Johannes und Capesius.jpg|thumb|400px|Johannes Thomasius und Professor Capesius. Foto von der Neuinszenierung von [[Rudolf Steiner]]s [[Mysteriendramen]] an der [[Goetheanum]]-Bühne 2010. Foto: Jochen Quast]]
Die wenigsten Darsteller, die bei den Uraufführungen der Mysteriendramen mitwirken durften, waren ausgebildete Schauspieler. Das erschien Steiner nicht so wichtig; viel bedeutsamer war, dass innerhalb dieser eng verbundenen Gemeinschaft ein ganz besonderer Gemeinschaftsgeist heranwuchs, den Steiner als beispielhaft für die anthroposophische Arbeit, ja vielleicht für das menschliche Zusammenwirken überhaupt bezeichnet hat:
 
<div style="margin-left:20px">
"Wer solche Aufführungen sieht, denkt vielleicht nicht immer daran, daß es lange dauert, bis das, was zuletzt sich dem Auge in wenigen Stunden darbietet, wirklich auf der Bühne steht. Und die Art und Weise, wie unsere lieben Freunde hier an diesem Orte zusammenarbeiteten, um das Werk zustande zu bringen, sie darf in einer gewissen Beziehung immer wieder für die anthroposophische Arbeit, vielleicht auch für das menschliche Zusammenwirken, als Vorbild bezeichnet werden. Insbesondere deshalb, weil es einem richtigen anthroposophischen Empfinden widerstreben würde, bei dieser Arbeit in irgendeiner Weise zu kommandieren. Da ist ein Fortschritt nur dann möglich, wenn die einzelnen Freunde mit ihrem Herzen voll dabei sind, in ganz anderer Weise, als das auf einem ähnlichen künstlerischen Felde jemals der Fall sein könnte. Und dieses Voll-dabei-Sein, nicht nur in den wenigen Wochen, die uns zur Verfügung stehen, um die Aufführungen vorzubereiten, sondern dieses Voll-dabei-Sein, dieses freie herzliche Zusammenwirken, es dauerte Jahre hindurch." {{Lit|{{G|122|16}}}}
</div>
 
Den Text seiner Dramen hat Rudolf Steiner Bild für Bild erst unmittelbar vor Probenbeginn niederzuschreiben begonnen. „Es wäre ja Unsinn“ meinte er, „ein Drama zu schreiben, bevor es sich um eine Aufführung handelt.“ Und so schrieb er spät in der Nacht noch die Texte, die jeweils am nächsten Tag geprobt werden sollten. So ähnlich muss es wohl auch Shakespeare mit seiner Theatertruppe gemacht haben. Rudolf Steiner erweist sich hier als genialer Theaterpraktiker. Viel Schlaf konnte Steiner zu dieser Zeit nicht finden und oft blieb sein Bett ganz unberührt, doch war er stets in einer frischen, beschwingten Stimmung. [[Alexander Strakosch]] schrieb dazu:
 
<div style="margin-left:20px">
„Rudolf Steiners Tage und – wie erwähnt – auch die Nächte waren von intensiver Tätigkeit erfüllt, doch war es nicht jenes beängstigende Übermaß an Arbeit und Sorge, wie in den letzten Zeiten, sondern es herrschte um ihn die harmonische Beschwingtheit, welche das künstlerische Schaffen verleiht, wenn es sich wirkend entfalten kann. Er wurde nicht von außen gedrängt durch Menschen oder Verhältnisse oder bedrückt durch Sorgen. Alle waren bestrebt, seine Instruktionen auszuführen, seinen Anregungen zu folgen.“ {{Lit|Strakosch}}
</div>
 
Natürlich musste Rudolf Steiner, bevor er die Dramen niederschreiben konnte, ein Grundkonzept entwerfen, dem die Handlung folgen sollte, aber der eigentliche Text entstand aus den unmittelbaren Erfahrungen der Probenarbeit. Anfangs mussten sich die Darsteller die Texte, die fein säuberlich in gut leserlicher Handschrift mit Bleistift geschrieben waren, noch selbst abschreiben. [[Maximilian Gümbel-Seiling]] schreibt in seinen Erinnerungen an die Probenarbeiten zu den Münchner Mysterienspielen:
 
<div style="margin-left:20px">
„Am Vormittag erschien Dr. Steiner und las uns jeweils aus seinem Heft das neu entstandene Bild vor. Manchmal schrieben wir uns aus diesem Heft selbst unsere Rollen ab. Die Bleistiftschrift war deutlich und klar. Bald unterzog sich Dr. Elisabeth Vreede der Mühe, die fertigen Szenen für uns auf der Schreibmaschine abzuschreiben. Er las mit zurückgehaltenem Pathos, aber deutlicher Charakterisierung. Während der Proben gab er sparsame Winke. Selten machte er es uns auf der Bühne vor. Dann aber bekam man den Eindruck einer konkreten Persönlichkeit und bemerkte, daß es ihm Freude machte, seinen Gestalten Haltung, Ton, Gebärde zu verleihen.“ {{Lit|Seiling}}
</div>
 
Später wurde das Ganze noch professioneller organisiert, indem ein Druckerlehrling pünktlich um 5 Uhr morgens Rudolf Steiners Vorlage abholte und die fertigen, praktisch noch feuchten Druckbögen rechtzeitig zum Probenbeginn ablieferte. Wie dann die Probenarbeit ablief, davon hat [[Alice Fels]] in ihren Erinnerungen von den Proben zu „[[Der Seelen Erwachen]]“ ein lebendiges Bild gezeichnet:
 
<div style="margin-left:20px">
"Um 10 Uhr vormittags trafen alle Teilnehmer im Probenraum ein. Zunächst las Rudolf Steiner mit starker Intonierung und dezidiertem Betonen des Rhythmus das in der Nacht Neuerstandene vor. Dann verteilte er den noch druckfeuchten Text an die Träger der verschiedenen Rollen und ließ ihn so oft lesen und spielen, bis sich die verschiedenartigen Menschen aufeinander abgestimmt hatten. Er leitete die Arbeit derart, daß er niemals die Spieler unterbrach und „verbesserte“, sondern dieselbe Szene wieder und wieder vorsprach und vorspielte mit allen mimischen Nuancen und so oft spielen ließ, bis er mit den Schauspielern zufrieden war. Wesentlich schien ihm dabei, die Stimmung, die Atmosphäre eines Bildes zu übermitteln – gewaltig wirkte es, wie er die beiden Bilder im Geistgebiet vorlas. Er stellte sich während des Lesens auf einen Stuhl, und im schwingenden Rhythmus der Verse fühlte sich der Zuhörer mitgetragen in die Weltenweiten. Die Erde wurde einem gleichsam sachte unter den Füßen weggezogen, während die Jamben mit ungeheurer Wucht, stark beschwingt und dabei in strahlender Helle dahinströmten." {{Lit|Fels}}
</div>
 
Ähnliches berichtet auch [[Oskar Schmiedel]] von den Proben zur „[[Pforte der Einweihung]]“:
 
<div style="margin-left:20px">
"Einen ganz besonders starken Eindruck machte es, wenn Dr. Steiner einzelne Rollen vorspielte; er tat dies mit einer schauspielerischen Kunst und Kraft, die es den Spielern schwer machte, in ihrer eigenen Darstellung dem einigermaßen nachzukommen. Ganz unvergeßlich ist mir z. B., wie Rudolf Steiner die Szene vorspielte, in der Strader vor dem von Thomasius gemalten Bild des Capesius steht. Mit einer Eindringlichkeit spielte Rudolf Steiner, daß wir alle, die wir dies miterleben durften, erschüttert waren und eine tiefe Stille danach längere Zeit im Saale herrschte." {{Lit|Schmiedel}}
</div>
 
Dass es durch den schrittweisen Entstehungsprozess der Dramen von Probentag zu Probentag auch kein vorgefertigtes Regiekonzept geben konnte ist klar. Wenn schon das Drama selbst von Tag zu Tag entstand, so musste noch mehr die Regie selbst direkt aus dem lebendigen Probengeschehen herauswachsen. Die künstlerische Inspiration für das Stück selbst und für seine dramatische Umsetzung auf der Bühne fließt hier aus einer Quelle, die durch das gemeinsame Tun und Empfinden während der Proben geöffnet wird. In diesem Sinne sind die Akteure, die Schauspieler, die Bühnenmaler und sonstigen Helfer durchaus aktiv schöpferisch mitbeteiligt am Zustandekommen des Werkes, das dann schließlich über die Bühne gebracht wurde. Durch eine tätige Gemeinschaft von Menschen können sich immer höhere geistige Kräfte offenbaren, als das durch einen Einzelnen möglich ist – selbst wenn er ein hoher Eingeweihter ist. Das mindert keineswegs die Leistung Rudolf Steiners, sondern gab ihm im Gegenteil erst die Möglichkeit, seine Fähigkeiten voll auszuschöpfen.
 
Damit dieses Werk gelingen konnte, bedurfte es einer ganz besonderen inneren Geisteshaltung der Darsteller:
 
<div style="margin-left:20px">
"In alledem, was hier erwähnt wird, erblicken wir natürlich nicht ein Vollendetes, sondern etwas, was der Anfang eines Wollens ist, und wir möchten nun gerne, daß man durch alles das, was gewollt wird, was nicht jetzt schon geleistet werden kann, ersieht, wie man sich die Fortgestaltung der Kunst denken kann. Deshalb ist es uns von so unendlicher Wichtigkeit, daß auch die innere dramatische Gestaltung nur in den Händen von Darstellern liegt, die nach geistiger Erkenntnis streben, denn ich möchte — nicht aus persönlicher Neigung, sondern deshalb, weil ich muß — nicht ein einziges Wort in diesen unseren dramatischen Unternehmungen auf der Bühne gesprochen wissen von einem Andersgesinnten, und wenn dieses Wort auch mit der höchsten künstlerischen Vollendung und mit dem äußersten künstlerischen Raffinement der gegenwärtigen sprachlichen Bühnentechnik gesprochen würde. Denn etwas ganz anderes wird gewollt als diese äußere Bühnentechnik. Das, was heute Kunst genannt wird, wird nicht gewollt. Gewollt aber wird, daß in jeder Seele, die da oben steht und mitwirkt, das Herz aus spiritueller Wärme heraus spricht, daß ein solcher Hauch durch die ganze mehr oder weniger gute Darstellung geht, daß wir Geisteswärme als Kunst, Kunst als Geisteswärme erleben. Deshalb müßte jeder, der teilnimmt an diesen unseren Inaugurationsunternehmungen des Münchener Zyklus, die Empfindung haben: es gibt da kein Wort, das nicht, indem es gesprochen wird, zugleich in tiefster Seele von dem Darsteller mitempfunden wird. Das bewirkt in mancher Hinsicht jene künstlerische Keuschheit, die derjenige, der nicht spirituell fühlen will, als Dilettantismus empfinden mag, die aber der Anfang ist von etwas, was da kommen soll, der Anfang von etwas, was man einstmals als künstlerische Wahrheit in tiefstem, in geistigstem Sinne des Wortes empfinden wird, so unvollkommen und anfänglich es Ihnen auch heute entgegentreten mag." {{Lit|{{G|129|26}}}}
</div>
 
== Reinkarnation und Karma ==
 
Vermutlich wollte [[Rudolf Steiner]] insgesamt zwölf Mysteriendramen schreiben, die auch immer wieder Rückblicke in frühere [[Inkarnation]]en der handelnden Personen gegeben hätten, wodurch schließlich ein umfassendes Panorama der geistigen Entwicklung der Menschheit der [[Nachatlantische Zeit|nachatlantischen Zeit]] entstanden wäre.
 
Erstmals in der dramatischen Dichtung überhaupt hat Rudolf Steiner in seinen Dramen die waren Triebkräfte des Schicksalsgeschehens offen und konsequent auf die Bühne gestellt. Wie sich der Charakter des Menschen gegenüber der Unausweichlichkeit des Schicksals bewährt, war zwar schon immer der Hauptnerv der tragischen Dichtung, doch blieben die wahren Ursachen letztlich rätselhaft. Rudolf Steiner hat die Hintergründe der tragischen Schicksalsverwicklungen auf ihre wahren Ursachen, nämlich auf [[Karma|karmische]] Verwicklungen in [[Reinkarnation|früheren Erdenleben]], zurückgeführt und dramatisch zur Darstellung gebracht. Darin liegt ein wesentlicher und notwendiger Impuls für den Fortschritt der dramatischen Kunst, wenn es auch noch länger dauern mag, bis er in weiteren Kreisen aufgegriffen wird.
 
==Literatur==
=== Allgemein ===
#[[Christian Clement]]: ''Die Geburt des modernen Mysteriendramas aus dem Geiste Weimars. Zur Aktualität Goethes und Schillers in der Dramaturgie Rudolf Steiners.'', Logos Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-8325-1645-1
#Alice Fels: ''Erinnerungen an die Münchener Proben zu den Mysterienspielen'' im ''Nachrichtenblatt'' 1929 Nr. 38 und 39 und 1950 Nr. 30 und 31
#Max Gümbel-Seiling: ''Mit Rudolf Steiner in München'' und ''Einige Erinnerungen an die Mysterienspiele in München von einem Mitspieler'' in ''„Mitteilungen aus der Anthroposophischen Arbeit in Deutschland“'' Nr. 7, März 1949
# [[Wilfried Hammacher]]: ''Die Uraufführung der Mysteriendramen von und durch Rudolf Steiner'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2010, ISBN 978-3-7235-1379-8
#Wilfried Hammacher, Günther Aschoff: ''Ergänzungen zu: Die Uraufführung der Mysteriendramen von und durch Rudolf Steiner. München 1910-1913'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2014, ISBN 978-3723515594
# Wilfried Hammacher: ''Einführung in Rudolf Steiners Mysteriendramen'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2009, ISBN 978-3-7235-1360-6
# Wilfried Hammacher: ''Inhaltswiedergabe der vier Mysteriendramen Rudolf Steiners'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2000, ISBN 3-7235-1086-8
# Wilfried Hammacher: ''Die Grundelemente der Sprachgestaltung und Schauspielkunst nach Rudolf Steiner'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2005, ISBN 978-3-7235-1241-8
# Wilfried Hammacher: ''Kurze Wegleitung durch die Mysteriendramen'', Verlag am Goetheanum, Dornach 1995, ISBN 978-3-7235-0888-6
# Michael Debus: ''Lebenskrisen und Lebensdramatik. Hinführung zu den Mysteriendramen von Rudolf Steiner'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2011, ISBN  978-3-7235-1424-5
# Michael Debus: ''Mondenkarma und Sonnenkarma. Schicksalsverantwortung in den Mysteriendramen von Rudolf Steiner'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2012, ISBN  978-3-7235-1472-6
#Oskar Schmiedel: ''Erinnerungen an die Proben zu den Mysterienspielen in München in den Jahren 1910 – 1913'' in ''„Mitteilungen aus der Anthroposophischen Arbeit in Deutschland“'' Nr. 7 März 1949
# [[Judith von Halle]]: ''Die sieben Mysteriendramen Rudolf Steiners'', Verlag für Anthroposophie, Dornach 2016, ISBN 978-3-03769-053-6
#Rudolf Steiner: ''Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?'', [[GA 10]] (1904/05)
#Rudolf Steiner: ''Vier Mysteriendramen'', [[GA 14]] (1998)
#Rudolf Steiner: ''Entwürfe, Fragmente und Paralipomena zu den vier Mysteriendramen'', [[GA 44]] (1985)
#Rudolf Steiner: ''Natur- und Geistwesen – ihr Wirken in unserer sichtbaren Welt'', [[GA 98]] (1996)
#Rudolf Steiner: ''Die Theosophie des Rosenkreuzers'', [[GA 99]] (1985), ISBN 3-7274-0990-8 {{Vorträge|099}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Menschenkunde'', [[GA 107]] (1988), ISBN 3-7274-1070-1 {{Vorträge|107}}
#Rudolf Steiner: ''Innere Entwicklungsimpulse der Menschheit. Goethe und die Krisis des neunzehnten Jahrhunderts'', [[GA 171]] (1984), ISBN 3-7274-1710-2 {{Vorträge|171}}
#Rudolf Steiner: ''Geschichtliche Symptomatologie'', [[GA 185]] (1982), ISBN 3-7274-1850-8 {{Vorträge|185}}
#Rudolf Steiner: ''Die Kunst der Rezitation und Deklamation'', [[GA 281]] (1967) {{Vorträge|281}}
#Alexander Strakosch: ''Lebenswege mit Rudolf Steiner''
#Hans-Ulrich Stauffer: ''Die Offenbarung des Karmas in Rudolf Steiners vier Mysteriendramen'', Zbinden Verlag 2014, ISBN 978-3859894501
 
=== Vorträge zu ''Die Pforte der Einweihung'' ===
#Rudolf Steiner: ''Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte'', [[GA 122]] (1984), Vorträge in München vom 16.8. und 21.8.1910
#Rudolf Steiner: ''Das Matthäus-Evangelium'', [[GA 123]] (1988), Vorträge in Bern vom 2.9., 5.9., 10.9. und 12.9.1910
#Rudolf Steiner: ''Die Beantwortung von Welt- und Lebensfragen durch Anthroposophie'', [[GA 125]] (1992), Vorträge vom 17.9.1910 in Basel und vom 31.10.1910 in Berlin
#Rudolf Steiner: ''Von Jesus zu Christus'', [[GA 131]] (1988), Vortrag vom 13.10.1911 in Karlsruhe
 
=== Vorträge zu ''Die Prüfung der Seele'' ===
#Rudolf Steiner: ''Die Mission der neuen Geistesoffenbarung'', [[GA 127]] (1989), Vortrag vom 19.12.1911 in Berlin
#Rudolf Steiner: ''Weltenwunder, Seelenprüfungen und Geistesoffenbarungen'', [[GA 129]] (1992), 1.,3.,5.,7.- 10. Vortrag in München
 
=== Vorträge zu ''Der Hüter der Schwelle'' ===
#Rudolf Steiner: ''Von der Initiation. Von Ewigkeit und Augenblick. Von Geisteslicht und Lebensdunkel'', [[GA 138]] (1986), Vorträge vom 28.8. und 30.8.1912 in München
#Rudolf Steiner: ''Der Wert des Denkens für eine den Menschen befriedigende Erkenntnis'', [[GA 164]] (1984), Vortrag vom 19.9.1915 in Dornach
 
=== Vorträge zu ''Der Seelen Erwachen'' ===
#Rudolf Steiner: ''Die Geheimnisse der Schwelle'', [[GA 147]] (1997), Vorträge vom 24.8., 27.8., 28.8. und 30.8.1913 in München
#Rudolf Steiner: ''Mysterienstätten des Mittelalters'', [[GA 233a]] (1991), Vortrag vom 5.1.1924 in Dornach
 
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==Weblinks==
*http://anthroposophie.byu.edu/schriften/014a.pdf - I.  Die Pforte der Einweihung als PDF-Dokument.
*http://anthroposophie.byu.edu/schriften/014b.pdf - II.  Die Prüfung der Seele als PDF-Dokument.
*http://anthroposophie.byu.edu/schriften/014c.pdf - III.  Der Hüter der Schwelle als PDF-Dokument.
*http://anthroposophie.byu.edu/schriften/014d.pdf - IV.  Der Seelen Erwachen als PDF-Dokument.
*[http://www.goetheanum-buehne.ch/3366.html Die Mysteriendramen 2010] - Die Neuinszenierung der Mysteriendramen am Goetheanum.
*[http://www.mysteriendramen.org Die Mysteriendramen Rudolf Steiners]
;Musik
* [http://www.parzifal.ch/index.php?id=32 Adolf Arenson: ''Musik zu den vier Mysteriendramen Rudolf Steiners''] - Mitschnitt einer konzertanten Aufführung in Bern vom 25. August 1989 ([http://www.parzifal.ch Parzifal Verlag]).
* [https://shop.kooperative.de/musik-zu-den-vier-mysteriendramen-rudolf-steiners-p-874.html Musik zu den vier Mysteriendramen Rudolf Steiners] - von [[Adolf Arenson]]
* [http://mysterienszenen.de Mysterienszenen] - Musik zu den [[Mysteriendramen]] von [http://www.elmar-lampson.de Elmar Lampson]
* [http://pedroguiraud.wix.com/pedro-guiraud#!mysteriendrama/c1ri7 Die Prüfung der Seele - Eine musikalische Version aus dem II. Mysteriendrama Rudolf Steiners] - Inszeniert von [http://pedroguiraud.wix.com/pedro-guiraud Pedro Guiraud]​​​ ([https://soundcloud.com/pedro-guiraud Hörproben])
;Video
* [http://www.aladinfilm.de/mysterium.php Die 4 Mysteriendramen] - 120 Min Ausschnitte aus Dramen aus dem Goetheanum in Dornach auf VHS oder DVD ([http://www.aladinfilm.de Aladin Film])
 
[[Kategorie:Kunst]] [[Kategorie:Dichtung]] [[Kategorie:Drama]] [[Kategorie:Mysteriendrama]]

Version vom 9. Juni 2022, 11:10 Uhr

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