Künstliche Intelligenz und Hobby: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Textbox|<poem>Und so ein Hirn, das trefflich denken soll,
Ein '''Hobby''' (deutscher [[Plural]]: ''Hobbys'') ist eine Freizeitbeschäftigung, die der Ausübende freiwillig und regelmäßig betreibt, die dem eigenen Vergnügen oder der Entspannung dient und zum eigenen [[Selbstbild]] beiträgt, also einen Teil seiner Identität darstellt. Das Wort „Hobby“ ist vom englischen ''hobby horse'' abgeleitet, das mit „[[Steckenpferd]]“ in beiden Bedeutungen – Kinderspielzeug und Freizeitbeschäftigung – übersetzt wird. Das hölzerne Steckenpferd trägt seinen Reiter nirgendwohin, weil es in den Händen gehalten wird, entsprechend erwirtschaftet das Hobby kein Einkommen und ist kein [[Beruf]].
Wird künftig auch ein Denker machen.
                      <small>[[Goethe]], [[Faust II]], Laboratorium</small></poem>}}
[[Datei:Turing statue Surrey.jpg|mini|hochkant|Statue von [[Wikipedia:Alan Turing|Alan Turing]] (1912-1954) an der [[Wikipedia:University of Surrey|University of Surrey]]]]


'''Künstliche Intelligenz''' (kurz '''KI'''), auch '''Artifizielle Intelligenz''' ({{EnS|'''''artificial intelligence'''''}}; kurz '''AI''') genannt, ist ein Teilgebiet der [[Informatik]], das auf die [[Maschine|maschinelle]] [[Automat]]isierung der [[Intelligenz]] mittels [[Computer]] abzielt. Namentlich im Bereich der [[Kognition|kognitiven Intelligenz]] (z.B. [[Wikipedia:Spracherkennung|Sprach]]- und [[Wikipedia:Texterkennung|Texterkennung]], [[Wikipedia:Objekterkennung|Objekterkennung]], [[Wikipedia:autonomes Fahren|autonomes Fahren]]) wurden in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt.  
Beispiele für verbreitete Hobbys sind [[Tätigkeit|Aktivitäten]] wie [[Sammeln]], [[Liste textiler Handarbeiten|Handarbeiten]], [[Basteln]], [[Modellbau]], [[Sport]], [[Kunst]] oder [[Weiterbildung]].


Die Bezeichnung „künstliche Intelligenz“ wurde erstmals 1955 von dem [[Logik]]er und [[Informatik]]er [[Wikipedia:John McCarthy|John McCarthy]] (1927-2011) in seinem Förderantrag<ref>“A Proposal for the Dartmouth Summer Research Project on Artificial Intelligence” [http://www-formal.stanford.edu/jmc/history/dartmouth/dartmouth.html (McCarthy et al.:Förderantrag, August 1955, S. 1)]</ref> für das von ihm organisierte und am 13. Juli 1956 am [[Wikipedia:Dartmouth College|Dartmouth College]] in [[Wikipedia:Hanover (New Hampshire)|Hanover]] begonnene sechswöchige ''Dartmouth Summer Research Project on Artificial Intelligence'' verwendet. An dieser Konferenz nahmen unter anderen auch [[Wikipedia:Marvin Minsky|Marvin Minsky]], [[Wikipedia:Nathaniel Rochester|Nathan Rochester]] und [[Wikipedia:Claude Elwood Shannon|Claude Shannon]] teil. Die [[Wikipedia:Dartmouth Conference|Dartmouth Conference]] gilt seither als Gründungsveranstaltung der Forschung auf dem Gebiet der KI.
== Beschreibung ==
Der Begriff Hobby hat eine leichte Nähe zum Begriff [[Spiel]]. Als Hobby wird eine Tätigkeit indes nur bezeichnet, wenn man für diese Tätigkeit eine im Vergleich zu anderen Freizeitgestaltungen besondere Vorliebe ([[Präferenz]]) hat und sie regelmäßig ausübt.


Basierend auf den Arbeiten von [[wikipedia:Alan Turing|Alan Turing]] (1912-1954), unter anderem dem Aufsatz ''Computing machinery and intelligence'', formulierten [[wikipedia:Allen Newell|Allen Newell]] (1927–1992) und [[wikipedia:Herbert A. Simon|Herbert A. Simon]] (1916–2001) von der [[wikipedia:Carnegie Mellon University|Carnegie Mellon University]] in [[wikipedia:Rittburgh|Pittsburgh]] die ''„Physical Symbol System Hypothesis“'', der zufolge [[Denken]] Informationsverarbeitung ist, und Informationsverarbeitung ein Rechenvorgang, eine Manipulation von Symbolen. Auf das [[Gehirn]] als solches komme es beim Denken nicht an: ''„Intelligence is mind implemented by any patternable kind of matter.“''
Ein wichtiges Kriterium für die Unterscheidung, was als Hobby oder als Arbeit gilt, ist häufig, aber nicht notgedrungen, ob es als Quelle für den Lebensunterhalt dient. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden diejenigen, die sich in ihrer Freizeit mit einem Fachgebiet befassen, [[Amateur]]e bzw. [[Ehrenamt]]liche genannt&nbsp;– als Gegenstück zum beruflichen [[Fachmann (Berufsbezeichnung)|Fachmann]], [[Profi]]. Eine ehrenamtliche Tätigkeit muss allerdings kein Hobby sein, sondern kann auch dem Notwendigkeitsdenken entspringen.


Diese Auffassung, dass Intelligenz unabhängig von der Trägersubstanz ist, wird von den Vertretern der ''starken KI''-These geteilt. Für [[wikipedia:Marvin Minsky|Marvin Minsky]] (1927-2016) vom [[wikipedia:Massachusetts Institute of Technology|Massachusetts Institute of Technology]] (MIT), einem der Pioniere der KI, ist ''„das Ziel der KI die Überwindung des Todes“''. Der Roboterspezialist [[Wikipedia:Hans Moravec|Hans Moravec]] (* 1948) von der Carnegie Mellon University beschreibt in seinem Buch ''Mind Children'' (Kinder des Geistes) das Szenario der [[Evolution]] des postbiologischen [[Leben]]s: Ein Roboter überträgt das im menschlichen Gehirn gespeicherte Wissen in einen Computer, sodass die [[Biomasse]] des Gehirns überflüssig wird und ein posthumanes Zeitalter beginnt, in dem das gespeicherte Wissen beliebig lange zugreifbar bleibt.
Eine Sache als Hobby zu betreiben, kann in gesteigerter Form auch den Charakter haben, [[Fan]] einer Sache zu sein, wenn es sich um eine Art Verehrung der Sache handelt.


Der KI-Pionier [[Wikipedia:Raymond Kurzweil|Raymond Kurzweil]] (* 1948), seit 2012 Leiter der technischen Entwicklung bei [[Wikipedia:Google|Google]], erwartet, dass 2029 ein Computer erstmals den sog. [[Wikipedia:Turing-Test|Turing-Test]] bestehen und damit die künstliche Intelligenz menschliches Niveau erreichen und bald danach auch weit übertreffen werde. Über die Möglichkeit einer deratigen '''Superintelligenz''' und einer damit verbundenen „Intelligenzexplosion“ hatte erstmals schon 1965 der britische Mathematiker und Kryptologe [[Wikipedia:Irving John Good|Irving John Good]] (1916-2009), der unter der Leitung von Alan Turing an der Entschlüsselung des Funkverkehrs der deutschen Kriegsmarine mitgearbeitet hatte, spekuliert: 
Das Betreiben eines Hobbys hat oft entspannende oder sonstige nützliche therapeutische Nebenwirkungen. In einigen Fällen allerdings (beispielsweise beim [[Sammeln]]) können die Grenzen zwischen Beruf, Hobby und [[Sucht]] zu verschwimmen beginnen. Manche Sammlungen können durchaus als Geldanlage gelten, zum Beispiel Kunstsammlungen. Darüber hinaus gibt es Amateure, die auf ihrem jeweiligen Fachgebiet Wissen und Fähigkeiten erwerben, in denen sie professionellen Fachleuten nicht nachstehen und auch einen entsprechenden Ruf genießen.


{{Zitat|Eine ultraintelligente Maschine sei definiert als eine Maschine, die die intellektuellen Fähigkeiten jedes Menschen, und sei er noch so intelligent, bei weitem übertreffen kann. Da der Bau eben solcher Maschinen eine dieser intellektuellen Fähigkeiten ist, kann eine ultraintelligente Maschine noch bessere Maschinen bauen; zweifellos würde es dann zu einer explosionsartigen Entwicklung der Intelligenz kommen, und die menschliche Intelligenz würde weit dahinter zurückbleiben. Die erste ultraintelligente Maschine ist also die letzte Erfindung, die der Mensch zu machen hat, vorausgesetzt, dass die Maschine fügsam genug ist, uns zu sagen, wie man sie unter Kontrolle hält.|[[Wikipedia:Irving John Good|Irving John Good]]|''Speculations Concerning the First Ultraintelligent Machine''|ref=<ref>„Let an ultraintelligent machine be defined as a machine that can far surpass all the intellectual activities of any man however clever. Since the design of machines is one of these intellectual activities, an ultraintelligent machine could design even better machines; there would then unquestionably be an „intelligence explosion“, and the intelligence of man would be left far behind. Thus the first ultraintelligent machine is the ''last'' invention that
Nach den Forschungsergebnissen der [[Stiftung für Zukunftsfragen|Stiftung für Zukunftsfragen – eine Initiative von British American Tobacco]] im Freizeitmonitor 2013 prägen vor allem Medien und Erholung den Freizeitalltag der Bundesbürger. Demnach bleibt Fernsehen die häufigste Freizeitbeschäftigung. Bundesbürger haben durchschnittlich 3&nbsp;Stunden und 49 Minuten Freizeit pro Werktag. Das sind 14 Minuten weniger als noch 2010.<ref>''Stiftung für Zukunftsfragen – eine Initiative von British American Tobacco'': [http://www.stiftungfuerzukunftsfragen.de/de/newsletter-forschung-aktuell/249.html ''Freizeit-Monitor 2013 – Die beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen''], Forschung aktuell, 249, 34. Jg., 29. August 2013</ref>
man need ever make, provided that the machine is docile enough to tell us how to keep it under control.“<br />Irving John Good: ''Speculations Concerning the First Ultraintelligent Machine'' [https://exhibits.stanford.edu/feigenbaum/catalog/gz727rg3869 online]</ref>}}


Heftig diskutiert wird die Frage, ob Maschinen mit künstlicher Intelligenz künftig auch [[Bewusstsein]] entwickeln können. Auf diese Möglichkeit hatte schon [[Wikipedia:Samuel Butler (Schriftsteller)|Samuel Butler]] (1835-1902) in seinem 1872 erschienenen utopischen Roman [[Wikipedia:Erewhon|Erewhon]] (ein Anagramm des englischen Wortes ''nowhere'' „nirgendwo“) hingewiesen:
== Etymologie ==
 
Der Begriff leitet sich vom englischen ''hobby-horse'' ab, das auch im Englischen heute meist zu ''hobby'' (Plural: ''hobbies'') verkürzt wird, und bezeichnete ursprünglich ein kleines Pferd oder auch ein [[Pony (Pferd)|Pony]], was sich auf hobyn/hoby zurückführen lässt,<ref name="dtv Etymologisches Wörterbuch des Deutschen">Wolfgang Pfeifer (Hrsg.): ''Etymologisches Wörterbuch des Deutschen'' (= ''dtv'' 3358). Ungekürzte, durchgesehene Ausgabe, 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1995, ISBN 3-423-03358-4, S. 547.</ref> aber auch ein Kinderspielzeug, das [[Steckenpferd]].<ref>{{cite web |url=http://dictionary.reference.com/browse/hobby |title=hobby definition |accessdate=2009-05-31 |publisher=Dictionary.com, LLC}} (engl.)</ref><ref name="dtv Etymologisches Wörterbuch des Deutschen" /> Später hat auch dieser deutsche Begriff die Zweitbedeutung „Freizeitbeschäftigung“ angenommen.<ref name="duden_1"/><ref>[http://de.thefreedictionary.com/Hobby de.thefreedictionary.com/Hobby]</ref><ref name="dtv Etymologisches Wörterbuch des Deutschen" />
{{Zitat|Dass Maschinen heute nur sehr wenig Bewusstsein haben, bietet keine
Sicherheit gegen die Entwicklung eines mechanischen Bewusstseins.
Eine Molluske besitzt kaum Bewusstsein. Man bedenke die
außerordentlichen Fortschritte, die die Maschinen in den letzten
Jahrhunderten gemacht haben, und vergleiche dies mit dem langsamen
Fortschritt im Tier- und Pflanzenreich! Im Vergleich mit der
Vergangenheit entsprechen die komplexeren Maschinen gewissermaßen
nicht so sehr den Schöpfungen von gestern, als denen von vor fünf
Minuten. Nehmen Sie um des Arguments willen an, dass bewusstes Sein
seit 20 Millionen Jahren existiert: Dann schauen Sie sich die großen
Fortschritte an, die die Maschinen in den letzten tausend Jahren gemacht
haben! Wird die Erde nicht noch weitere 20 Millionen Jahre existieren?
Und wenn es so ist, was kann dann alles aus den Maschinen werden?|Samuel Butler|''Erewhon''|ref=<ref>„There is no security ... against the ultimate development of mechanical consciousness, in the fact of machines possessing little consciousness now. A mollusc has not much consciousness. Reflect upon the extraordinary advance which machines have made during the last few hundred years, and note how slowly the animal and vegetable kingdoms are advancing. The more highly organised machines are creatures not so much of yesterday, as of the last five minutes, so to speak, in comparison
with past time. Assume for the sake of argument that conscious beings have existed for some twenty million years: see what strides machines have made in the last thousand! May not the world last twenty million years longer? If so, what will they not in the end become?“<br />Samuel Butler: ''[http://en.wikisource.org/wiki/Erewhon/Chapter_23 Erewhon; Or, over the Range'', Chapter 23: The Book of the Machines], 1872 </ref>}}


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Hobby}}
* {{WikipediaDE|Liebhaberei}}
* {{WikipediaDE|Gewinnerzielungsabsicht}}


* {{WikipediaDE|Künstliche Intelligenz}}
== Weblinks ==
{{Wikiquote|Steckenpferd}}
{{Wiktionary|Freizeitbeschäftigung}}
{{Wiktionary|Hobby}}
{{Wiktionary|Steckenpferd}}


== Literatur ==
== Einzelnachweise ==
 
<references>
* [[Wikipedia:Ray Kurzweil|Ray Kurzweil]]: ''KI - Das Zeitalter der künstlichen Intelligenz'', Carl Hanser Verlag 1993, ISBN 978-3446173750
<ref name="duden_1">{{Internetquelle |url=http://www.duden.de/rechtschreibung/Hobby |titel=Hobby |hrsg=[[Dudenverlag]] |zugriff=2013-08-31}}</ref>
* [[Wikipedia:John Searle|John Searle]]: ''Die Wiederentdeckung des Geistes'', Artemis & Winkler, München 1993, ISBN 978-3760819440
</references>
* [[Wikipedia:Marvin Minsky|Marvin Minsky]]: ''The Society of Mind: Mentopolis'', Klett-Cotta 1994, ISBN 978-3608931174
* [[Wikipedia:Roger Penrose|Roger Penrose]]: ''Shadows of the Mind: A Search for the Missing Science of Consciousness'', Vintage Books, London 1995, ISBN 978-0099582113
* [[Wikipedia:Hans Moravec|Hans Moravec]]: ''Mind Children: The Future of Robot and Human Intelligence'', Harvard University Press 1998, ISBN 978-0674576162
* Hans Moravec: ''Computer übernehmen die Macht. Vom Siegeszug der künstlichen Intelligenz'', Hoffmann und Campe, Hamburg 1999, ISBN 978-3455085754
* Wolfgang Ziegler: ''Neuronale Netze'', entwickler.press, eBook ASIN B0105UIJPC
* [[Wikipedia:Jeff Hawkins|Jeff Hawkins]]: ''Die Zukunft der Intelligenz: Wie das Gehirn funktioniert und was Computer davon lernen können'', Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2006, ISBN 978-3499621673
* Bernd Vowinkel: ''Maschinen mit Bewusstsein - Wohin führt die künstliche Intelligenz?'', Wiley-VCH 2006, ISBN 978-3527406302, eBook ASIN B0096QYU4G
* Ray Kurzweil: ''Das Geheimnis des menschlichen Denkens: Einblicke in das Reverse Engineering des Gehirns'', Lola Books 2014, ISBN 978-3944203065, eBook ASIN B01348W39K
* Ray Kurzweil: ''Menschheit 2.0: Die Singularität naht'', Lola Books 2014, ISBN 978-3944203089, eBook ASIN B0112F25QI
* Ray Kurzweil: ''Die Intelligenz der Evolution'', KiWi-Taschenbuch 2016, ISBN 978-3462049428, Kiepenheuer & Witsch eBook, ASIN B01FENJJH2
* [[Wikipedia:Nick Bostrom|Nick Bostrom]]: ''Superintelligenz: Szenarien einer kommenden Revolution'', Suhrkamp Verlag 2016, ISBN 978-3518586846, eBook ASIN B00OTQKXJE
* Paul Emberson: ''Maschinen und Menschengeist'', The DewCross Centre for Moral Technology, Edinburgh 2013
* Paul Emberson: ''Von Gondishapur bis Silicon Valley'' Band I, Etheric Dimensions Press, Schweiz und Schottland 2012
* Paul Emberson: ''From Gondishapur to Silicon Valley'', Volume II, Etheric Dimensions Press, Switzerland and Scottland 2014 (deutsche Übersetzung in Vorbereitung)


== Einzelnachweise ==
{{Normdaten|TYP=s|GND=4025175-5}}


<references />
[[Kategorie:Soziales Leben]]
[[Kategorie:Alltagskultur]]
[[Kategorie:Hobby|!]]
[[Kategorie:Freizeit]]


[[Kategorie:Technik]] [[Kategorie:Computer]] [[Kategorie:Informatik]]
{{Wikipedia}}

Version vom 23. Februar 2018, 10:52 Uhr

Ein Hobby (deutscher Plural: Hobbys) ist eine Freizeitbeschäftigung, die der Ausübende freiwillig und regelmäßig betreibt, die dem eigenen Vergnügen oder der Entspannung dient und zum eigenen Selbstbild beiträgt, also einen Teil seiner Identität darstellt. Das Wort „Hobby“ ist vom englischen hobby horse abgeleitet, das mit „Steckenpferd“ in beiden Bedeutungen – Kinderspielzeug und Freizeitbeschäftigung – übersetzt wird. Das hölzerne Steckenpferd trägt seinen Reiter nirgendwohin, weil es in den Händen gehalten wird, entsprechend erwirtschaftet das Hobby kein Einkommen und ist kein Beruf.

Beispiele für verbreitete Hobbys sind Aktivitäten wie Sammeln, Handarbeiten, Basteln, Modellbau, Sport, Kunst oder Weiterbildung.

Beschreibung

Der Begriff Hobby hat eine leichte Nähe zum Begriff Spiel. Als Hobby wird eine Tätigkeit indes nur bezeichnet, wenn man für diese Tätigkeit eine im Vergleich zu anderen Freizeitgestaltungen besondere Vorliebe (Präferenz) hat und sie regelmäßig ausübt.

Ein wichtiges Kriterium für die Unterscheidung, was als Hobby oder als Arbeit gilt, ist häufig, aber nicht notgedrungen, ob es als Quelle für den Lebensunterhalt dient. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden diejenigen, die sich in ihrer Freizeit mit einem Fachgebiet befassen, Amateure bzw. Ehrenamtliche genannt – als Gegenstück zum beruflichen Fachmann, Profi. Eine ehrenamtliche Tätigkeit muss allerdings kein Hobby sein, sondern kann auch dem Notwendigkeitsdenken entspringen.

Eine Sache als Hobby zu betreiben, kann in gesteigerter Form auch den Charakter haben, Fan einer Sache zu sein, wenn es sich um eine Art Verehrung der Sache handelt.

Das Betreiben eines Hobbys hat oft entspannende oder sonstige nützliche therapeutische Nebenwirkungen. In einigen Fällen allerdings (beispielsweise beim Sammeln) können die Grenzen zwischen Beruf, Hobby und Sucht zu verschwimmen beginnen. Manche Sammlungen können durchaus als Geldanlage gelten, zum Beispiel Kunstsammlungen. Darüber hinaus gibt es Amateure, die auf ihrem jeweiligen Fachgebiet Wissen und Fähigkeiten erwerben, in denen sie professionellen Fachleuten nicht nachstehen und auch einen entsprechenden Ruf genießen.

Nach den Forschungsergebnissen der Stiftung für Zukunftsfragen – eine Initiative von British American Tobacco im Freizeitmonitor 2013 prägen vor allem Medien und Erholung den Freizeitalltag der Bundesbürger. Demnach bleibt Fernsehen die häufigste Freizeitbeschäftigung. Bundesbürger haben durchschnittlich 3 Stunden und 49 Minuten Freizeit pro Werktag. Das sind 14 Minuten weniger als noch 2010.[1]

Etymologie

Der Begriff leitet sich vom englischen hobby-horse ab, das auch im Englischen heute meist zu hobby (Plural: hobbies) verkürzt wird, und bezeichnete ursprünglich ein kleines Pferd oder auch ein Pony, was sich auf hobyn/hoby zurückführen lässt,[2] aber auch ein Kinderspielzeug, das Steckenpferd.[3][2] Später hat auch dieser deutsche Begriff die Zweitbedeutung „Freizeitbeschäftigung“ angenommen.[4][5][2]

Siehe auch

Weblinks

 Wiktionary: Freizeitbeschäftigung – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wiktionary: Hobby – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wiktionary: Steckenpferd – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Stiftung für Zukunftsfragen – eine Initiative von British American Tobacco: Freizeit-Monitor 2013 – Die beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen, Forschung aktuell, 249, 34. Jg., 29. August 2013
  2. 2,0 2,1 2,2 Wolfgang Pfeifer (Hrsg.): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (= dtv 3358). Ungekürzte, durchgesehene Ausgabe, 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1995, ISBN 3-423-03358-4, S. 547.
  3. hobby definition. Dictionary.com, LLC. Abgerufen am 31. Mai 2009. (engl.)
  4. Hobby. Dudenverlag, abgerufen am 31. August 2013.
  5. de.thefreedictionary.com/Hobby


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