Sieben Sendschreiben und Mulatte: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Mulatto.jpg|mini|Gemälde von Miguel Cabrera, 18. Jahrhundert, [[Neuspanien]].<br />Text: „Aus einem Schwarzen und einer Spanierin entsteht ein Mulatte – Schwarzer 1. Spanierin 2. Mulatte 3.“]]
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'''Mulatte''' ist eine inzwischen selten verwendete, [[Rassismus|rassistische]] Bezeichnung für einen Menschen, dessen [[Vorfahren]] (insbesondere die [[Elternschaft|Eltern]]) teils schwarze, teils weiße [[Hautfarbe]] hatten.<ref name=Arndt,Kolonialismus>Susan Arndt: [http://www.bpb.de/themen/2IQNTS,0,0,Kolonialismus_Rassismus_und_Sprache.html ''Kolonialismus, Rassismus und Sprache. Kritische Betrachtungen der deutschen Afrikaterminologie.''] Aufsatz, September 2004, S. 4 (von der [[Bundeszentrale für politische Bildung]] veröffentlicht)</ref><ref>Vgl. [http://www.duden.de/rechtschreibung/Mulatte Eintrag] im [[Duden]], abgerufen am 4. August 2014.</ref>
'''[https://www.youtube.com/playlist?list=PLAeUjFM3cxteonM5o8xE65NZRmonvr_Eu Apokalypse des Johannes]'''<br />Vortragszyklus von Wolfgang Peter 2020<br />(Dokumentation von Francois Hagdorn)</div>


'''Sieben Sendschreiben''' an die [[Alte Kirche|frühchristlichen]] '''sieben Gemeinden in Kleinasien''', gelegen in der damaligen römischen Provinz [[Wikipedia:Asia (Provinz)|Asia]] auf dem Gebiet der heutigen [[Wikipedia:Türkei|Türkei]], werden nach dem Bericht der [[Apokalypse des Johannes]] dem [[Johannes (Evangelist)|Evangelisten Johannes]] von dem [[Christus]] diktiert, um sie zu ermuntern und zu ermahnen. Die sieben Gemeinden repäsentieren nach [[Rudolf Steiner]] die [[sieben]] [[Kulturepochen]] der [[Nachatlantische Zeit|nachatlantischen Zeit]].  
== Etymologie ==
Die Bezeichnung ''Mulatte'' geht auf das spanische und portugiesische Wort ''mulato'' zurück und wurde im 16./17. Jahrhundert ins Deutsche übernommen. Für den Ursprung des Wortes sind drei verschiedene Möglichkeiten zu finden.


{{Zitat|9 Ich, Johannes, euer Bruder und Mitgenosse an der Bedrängnis und am Reich und an der Geduld in Jesus, war auf der Insel, die Patmos heißt, um des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses von Jesus.
# In der [[Orientalistik]]<ref>Enzyclopedia of Islam, Leiden 1993</ref> hält man zurückgehend auf den spanischen Sprachwissenschaftler Eguilaz<ref>Leopoldo Eguilaz y Yanguas (1886): ''Glosario de las palabras españolas (castellanas, catalanas, gallegas, mallorquinas, pottugueses, valencianas y bascongadas), de orígen oriental (árabe, hebreo, malayo, persa y turco).'' Granada, La Lealtad, 1886</ref> das [[Arabische Sprache|arabische]] Wort ''muwallad'' für den Ursprung von ''Mulatte''. ''Muwallad'' (Plural: ''muwalladin'') bezeichnet eine Person mit Eltern unterschiedlicher Herkunft. Im [[al Andalus|mittelalterlichen maurischen Spanien]] nannte man die Nachkommen von Einheimischen und Arabern ''[[Muladí|muwalladin]]''.
10 Ich wurde vom Geist ergriffen am Tag des Herrn und hörte hinter mir eine große Stimme wie von einer Posaune,
# Die [[Real Academia Española]] gibt an, dass ''mulato'' auf das Wort ''mulo/mula'' = [[Maultier]] für die Kreuzung zwischen Pferd und Esel zurückgeht, das sich wiederum vom lateinischen Wort ''mulus'' mit gleicher Bedeutung ableitet. Dieser Herleitung folgen der Duden, die deutschsprachigen Lexika sowie Wissenschaftler.<ref name="Arndt,Kolonialismus" /><ref name="schaeber">Petra Schaeber: [http://www.diss.fu-berlin.de/diss/receive/FUDISS_thesis_000000001051 ''Die Macht der Trommeln.''] Dissertation an der FU Berlin, Juli 2003, S. 31&nbsp;f.</ref> ''Muleto'' bzw. ''mulato'' bezeichnete ursprünglich ein junges Maultier.
11 die sprach: Was du siehst, das schreibe in ein Buch und sende es an die sieben Gemeinden: nach [[Ephesos|Ephesus]] und nach [[Smyrna]] und nach [[Pergamon]] und nach [[Thyatira]] und nach [[Sardes]] und nach [[Philadelphia]] und nach [[Laodizea]].
# Laut den Autoren Marco Carini und Flora Macallan könnte der Ursprung auch auf [[Madagaskar]] zu finden sein. Die Insel St. Marie (das heutige [[Nosy Boraha]]), 18&nbsp;km nordwestlich von Madagaskar gelegen, diente ab dem 17. Jahrhundert vielen Piraten als Handelsumschlagplatz. Da die meist hellhäutigen Piraten bei den Inselbewohnern einen sehr hohen Stellenwert genossen – viel Geld, gute Krieger –, kam es nicht selten zu Eheschließungen zwischen den hellhäutigen Piraten und den dunkelhäutigen Inselbewohnern. Die Kinder aus diesen Verbindungen bildeten dann ab dem 18. Jahrhundert sogar eine eigenständige gesellschaftliche Gruppe, die Malatas oder eben Mulatten.
12 Und ich wandte mich um, zu sehen nach der Stimme, die mit mir redete. Und als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter
13 und mitten unter den Leuchtern einen, der war einem Menschensohn gleich, angetan mit einem langen Gewand und gegürtet um die Brust mit einem goldenen Gürtel.
14 Sein Haupt aber und sein Haar war weiß wie weiße Wolle, wie der Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme
15 und seine Füße wie Golderz, das im Ofen glüht, und seine Stimme wie großes Wasserrauschen;
16 und er hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand, und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht leuchtete, wie die Sonne scheint in ihrer Macht.
17 Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot; und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte
18 und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.
19 Schreibe, was du gesehen hast und was ist und was geschehen soll danach.
20 Das Geheimnis der sieben Sterne, die du gesehen hast in meiner rechten Hand, und der sieben goldenen Leuchter ist dies: Die sieben Sterne sind Engel der sieben Gemeinden, und die sieben Leuchter sind sieben Gemeinden.|[[Apokalypse des Johannes|Offenbarung]]|{{BB|Offb|1|9-20}}}}


== Die sieben christlichen Gemeinden im Überblick ==
== Verwendung des Begriffs ==
Besonders infolge einer Assoziation mit Maultier wird die Bezeichnung ''Mulatte'' von vielen abgelehnt, da der vermeintliche Vergleich mit einem Tier als erniedrigend empfunden wird. Dabei bestand früher die Vorstellung, Mulatten seien wie Maultiere unfruchtbar.<ref name="Arndt,Kolonialismus" /><ref name="schaeber" />


{{Positionskarte+
== Geschichtliche Verwendung des Begriffs ==
|Türkei
Der Begriff ''Mulatte'' wurde im System der [[Casta (Lateinamerika)|Castas]], in das die Menschen im [[Spanisches Kolonialreich|spanischen Kolonialreich]] nach rassischen Kriterien eingeteilt wurden, wie auch im Sprachgebrauch der französischen und englischen Kolonien in Amerika sowie in den USA nur für die erste Generation der Nachkommen von Schwarzen und Weißen verwendet (siehe Abbildung). Für weitere Generationen der Vermischung gab es eigene Bezeichnungen.
|caption=Die sieben frühchristlichen Gemeinden in Kleinasien
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|Alternativkarte=Turkey relief location map.jpg
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|Türkei
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Während der sieben großen [[Kulturepochen]] der [[Nachatlantische Zeit|nachatlantischen Zeit]] bildet die [[Menschheit]] ihre nicht-physischen [[Wesensglieder]] weiter aus. Diese Entwicklung folgt den großen kosmischen Rhythmen des [[Platonisches Weltenjahr|Platonischen Weltenjahres]]. Jede Kulturepoche dauert etwa so lange, als die Sonne braucht, um im Zuge dieses Weltenjahres um 1/12 des Tierkreises, also genau um ein Tierkreiszeichen, weiterzuschreiten. Vier Kulturepochen liegen bereits hinter uns. Gegenwärtig stehen wir im ersten Drittel der fünften Kulturepoche und zwei weitere werden noch folgen. Insgesamt [[sieben]] Kulturepochen werden so aufeinander folgen, ehe dann nach einem großen Einschnitt (dem "[[Krieg aller gegen alle]]" im Sinne der [[Apokalypse]] des [[Johannes]]) ein ganz neuer Entwicklungszyklus beginnt.  
Auch in den [[USA]] war die Bezeichnung ''Mulatte'' bis zum Aufkommen der sogenannten Eintropfenregel verbreitet, nach der jede Person mit einem schwarzen Vorfahren („einem Tropfen Blut“) als Schwarzer galt. Dieser Grundsatz ging in die Gesetzgebung ein und verbreitete sich im allgemeinen Bewusstsein der Bevölkerung. Infolgedessen wurden ''Mulatten'' ab 1930 im [[United States Census|Zensus]] nicht mehr als eigene Bevölkerungsgruppe aufgeführt.
Obwohl die Eintropfenregel gesetzlich längst abgeschafft ist, ist sie im Bewusstsein der amerikanischen Bevölkerung sowohl bei Weißen als auch bei [[Afroamerikaner]]n nach wie vor verankert. Menschen mit einem weißen und einem schwarzen Elternteil oder auch mit nur einem schwarzen Großelternteil werden in der Regel als Schwarze angesehen. Ein generelles Bewusstsein für eine gemischte Abstammung nimmt erst seit den 1980er Jahren zu, und der Zensus bietet nun auch die Möglichkeit, sich als ''biracial'' („zweirassig“) oder ''multiracial'' („mehrrassig“) einzuordnen.


{| class="wikitable centered"
== Siehe auch ==
|-
* {{WikipediaDE|Mulatte}}
! Gemeinde !! Kulturepoche !! Wesensglied
* {{WikipediaDE|Mestize}}
|-
* {{WikipediaDE|Zambo}}
| [[Ephesos]] || [[Urindische Kultur]] (5067 - 2907 v. Chr.) || [[Ätherleib]]
|-
| [[Smyrna]] || [[Urpersische Kultur]] (5067 - 2907 v. Chr.) || [[Astralleib]]
|-
| [[Pergamon]] || [[Ägyptisch-Chaldäische Kultur]] (2907 - 747 v. Chr.) || [[Empfindungsseele]]
|-
| [[Thyatira]] || [[Griechisch-Lateinische Kultur]] (747 v.Chr. - 1413 n. Chr.) || [[Verstandes- und Gemütsseele]]
|-
| [[Sardes]] || [[Germanisch-Angelsächsische Kultur]] (1413 - 3573 n. Chr.) || [[Bewusstseinsseele]]
|-
| [[Philadelphia]] || [[Slawische Kultur]] (3573 - 5733 n. Chr.) || [[Geistselbst]]
|-
| [[Laodizea]] || [[Amerikanische Kultur]] (5733 - 7893 n. Chr.) || [[Lebensgeist]]
|}


{{GZ|Was sich nun also von Zeitraum zu Zeitraum in der nachatlantischen
== Literatur ==
Kultur entwickelt, das stellt sich der Apokalyptiker so vor,
* Susan Arndt (Hrsg.): ''AfrikaBilder. Studien zu Rassismus in Deutschland.'' Unrast, Münster 2006, ISBN 3-89771-028-5.
daß es sich ausdrückt in kleineren Gemeinschaften, und so werden
* Susan Arndt und Antje Hornscheidt (Hrsg.): ''Afrika und die deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk.'' ISBN 978-3-89771-424-3.
ihm diese kleineren Gemeinschaften, die auf der äußeren Erde im
* Katharina Oguntoye, May Ayim, Dagmar Schultz (Hrsg.): ''Farbe bekennen. Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte.'' Orlanda Frauenverlag, Berlin 1986, ISBN 3-922166-21-0.
Raum verteilt sind, zu Repräsentanten dieser Kulturepochen. Wenn
* Katharina Oguntoye: ''Eine Afro-deutsche Geschichte. Zur Lebenssituation von Afrikanern und Afro-Deutschen in Deutschland von 1884 bis 1950.'' Hoho-Verlag Hoffmann, Berlin 1997, ISBN 3-929120-08-9.
er spricht von der Gemeinde oder Kirche zu Ephesus, so meint er:
* Peggy Piesche, Michael Küppers, Ani Ekpenyong (Hrsg.): ''May Ayim Award – Erster internationaler schwarzer deutscher Literaturpreis 2004.'' Orlanda Frauenverlag, Berlin 2005, ISBN 3-936937-21-4.
Ich nehme an, daß zu Ephesus eine solche Gemeinde lebte, die in
* Fatima El-Tayeb: ''Schwarze Deutsche. Der Diskurs um „Rasse“ und nationale Identität 1890–1933.'' Campus, Frankfurt/Main 2001, ISBN 3-593-36725-4.
gewisser Beziehung wohl das Christentum angenommen hat. Aber
* Grada Kilomba: ''Die Kolonisierung des Selbst – der Platz des Schwarzen.'' In: Hito Steyerl. Encarnación Gutiérrez Rodriguez (Hrsg.): ''Spricht die Subalterne deutsch? Migration und postkoloniale Kritik.'' Unrast, Münster 2003, ISBN 3-89771-425-6.
weil sich alles nach und nach entwickelt, so bleibt immer von jeder
* Grada Kilomba: ''„Don’t You Call Me Neger!“ – Das N-Wort, Trauma und Rassismus.'' In: ADB, cyberNomads (Hrsg.): ''TheBlackBook. Deutschlands Häutungen.'' IKO, Frankfurt/Main 2004, ISBN 3-88939-745-X.
Kulturepoche etwas zurück. In Ephesus haben wir zwar eine Eingeweihtenschule,
* Grada Kilomba: Plantation Memories. Episodes of Everyday Racism. Münster, 2008. ISBN 978-3-89771-485-4.
aber wir haben die christliche Lehre da so gefärbt,
daß man noch überall die altindische Kultur erkennen kann. — Er
will uns zeigen die erste Epoche in der nachatlantischen Zeit. Diese
erste Epoche in der nachatlantischen Zeit ist also repräsentiert in
der ephesischen Gemeinde, und das, was zu verkünden ist, soll in
einem Briefe an die Gemeinde von Ephesus verkündet werden. Wir
müssen uns das ungefähr so vorstellen: Der Charakter jener fernen
indischen Kulturepoche blieb natürlich, er setzte sich fort in verschiedenen
Kulturströmungen. In der Gemeinde von Ephesus haben
wir noch etwas von diesem Charakter. Von dieser Gemeinde wurde
das Christentum so erfaßt, daß es noch von dem typischen Charakter
der altindischen Kultur bestimmt wurde.
 
So haben wir in jedem dieser Briefe einen Repräsentanten einer
der sieben nachatlantischen Kulturepochen angesprochen. In jedem
Briefe wird gesagt: Ihr seid so und so! Diese und jene Seite eures
Wesens entspricht dem, was im Sinne des Christentums ist, das
andere muß anders werden. — So sagt der Apokalyptiker zu einer
jeden Kulturepoche, was beibehalten werden kann und was nicht
mehr stimmt und anders werden soll.|104|77f}}
 
== Zusammenhang mit den sieben Wesensgliedern des Menschen ==
 
[[Rudolf Steiner]] hat auch auf den Zusammenhang der sieben Sendschreiben mit den [[sieben Wesensglieder]]n des [[Mensch]]en hingewiesen. Dabei ergibt sich eine andere Zuordnung als die oben genannte:
 
{{GZ|Zuerst werden uns vorgeführt sieben Briefe an sieben Gemeinden.
Wenn die Menschen den Weg finden sollen zu jenem großen Zeitpunkt,
dann müssen sie etwas haben, woran sie sich halten können,
wodurch sie ihre sieben menschlichen Wesensglieder veredeln können,
so daß man sie bereit findet, wenn der große Zeitpunkt eingetreten
ist. Es gibt Orte auf der Erde, wo durch religiöse Übungen
hauptsächlich Rücksicht genommen ist auf die Ausbildung des physischen
Leibes. An anderen Orten wird mehr Rücksicht genommen auf
die Ausbildung des Ätherleibes. Wieder an anderen Orten wird mehr
Rücksicht genommen auf die Ausbildung des Astralleibes oder des
Ichs. Es wird auch immer mehr Orte geben, wo man besonders
achtgeben wird auf die Ausbildung des Manas, oder der Budhi, oder
des Atma. Man würde nicht im richtigen Sinne an die Wiederverkörperung
glauben, wenn man sich nicht sagen würde: Ist ein Mensch
einmal geboren an einem Orte, wo hauptsächlich Rücksicht genommen
wird auf den physischen Leib, so wird er ein anderes Mal
geboren an einem Orte, wo man mehr Rücksicht nehmen wird auf
die anderen Leiber, und so weiter.|104a|39f}}
 
Dabei spielen auch die [[Zahlen]]verhältinisse bzw. die [[Klang|Klänge]] der [[Sphärenharmonie]]n, wie sie schon die [[Pythagoreer]] untersucht hatten, eine wesentliche Rolle.


{{GZ|In den alten Pythagoreerschulen spielten die Zahlen eine große
== Weblinks ==
Rolle. Erinnern wir uns daran, daß in der Devachanwelt, wie auch
{{Wiktionary|Mulatte}}
sonst, alles geordnet ist nach Maß und Zahl. Was würde es heißen,
die Naturgesetze suchen, wenn sie nicht da vorhanden wären? Wir
wägen und messen die Weltenkörper, wie wir es mit Substanzen im
kleinen tun. Diese Tatsache müssen wir mit einer anderen Tatsache
zusammenstellen. Wir denken uns diesen Raum ausgefüllt mit den
Klanggebilden einer hohen musikalischen Komposition, zum Beispiel
den Tönen des Karfreitagszaubers. Das ist die seelische höhere
Form für das, was der Physiker uns in den Zahlen der Luftschwingungen
ausdrücken würde. Unsere Seelen durchflutet der Geist dieser
Schwingungen in der Musik. Man denke sich nun die Zahlen vom
Ohr des Geistes gehört, dann haben wir die Sphärenmusik. Wenn ein
Physiker die Vibrationen der Luft in Zahlen aufzeichnen würde, so
würde er uns ebensowenig den Karfreitagszauber aufzeichnen, wie
der Mathematiker die pythagoreischen Vorstellungen in Maß und
Zahl. In den Zahlen wurden nur die Harmonien ausgedrückt. Wenn
der Pythagoreer die vier Glieder der menschlichen Wesenheit ausdrücken
will, so klingen sie zusammen in dem Verhältnis von
1:3:7:12. Das bedeutet jenen Klang, in dem die vier Zahlen zusammenklingen
wie die vier Wesensteile des Menschen. Die 3 Töne: I -
Ton von der Sonne, II - Ton von dem Monde, III - Ton von der Erde
selbst - tönen hinein in den astralischen Leib [...]
 
Was von der Erde, der Sonne und dem Mond ausgeht, das klingt
zusammen in unserem astralischen Leib. In unseren Ätherleib aber
klingt hinein, was ausgeht von den sieben Planeten. Es ist da ein
siebenfacher Einfluß von den Planeten auf den Ätherleib, wie von
den sieben Tönen: Prime, Sekunde, Terz, Quarte, Quinte, Sexte,
Septime - Saturn, Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus. Diese
sieben Planeten tönen hinein in unseren Ätherleib. Es tönen zwölf
Einflüsse, von den Zeichen des Tierkreises ausgehend, hinein in den
physischen Leib. Der Seher erfährt zwölf Grundtöne auf dem Devachanplan.
Die beeinflussen unseren physischen Leib. Alles, was im
Ich, im Astralleib, Ätherleib und im physischen Leib ist, klingt in
Tönen.|104a|40f}}
 
{| class="wikitable centered"
|-
! Gemeinde !! Wesensglied !! Zahl
|-
| [[Ephesos]] || [[Physischer Leib]] || [[12 (Zahl)|12]]
|-
| [[Smyrna]] || [[Ätherleib]] || [[7 (Zahl)|7]]
|-
| [[Pergamon]] || [[Astralleib]] || [[3 (Zahl)|3]]
|-
| [[Thyatira]] || [[Ich]] || [[1 (Zahl)|1]]
|-
| [[Sardes]] || [[Geistselbst]] ||
|-
| [[Philadelphia]] || [[Lebensgeist]] ||
|-
| [[Laodizea]] || [[Geistesmensch]] ||
|}
 
== Literatur ==


* ''Die Apokalypse des Johannes'', übersetzt und kommentiert von Bernd Lampe, Vlg. der Kooperative Dürnau, 4. überarbeitete Auflage, Dürnau 2013, ISBN 978-3888610332
== Einzelnachweise ==
* ''Die Offenbarung des Johannes - Eine okkulte Zahlenlehre'', übersetzt, mit Fußnoten und Kommentaren versehen von Hergen Noordendorp, Novalis Vlg., Schaffhausen 2004, ISBN 978-3907260265
<references />
*  Christiane Haid (Hrsg.), Jaap Sijmons (Hrsg.): ''Apokalypse im Ich: Anthroposophische Perspektiven auf die Apokalypse des Johannes'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2018, ISBN 978-3723516126
* [[Rudolf Steiner]], Alexandra Riggins: ''Die sieben apokalyptischen Siegel'', Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums'', [[GA 8]] (1989), ISBN 3-7274-0080-3; '''Tb 619''', ISBN 978-3-7274-6190-3 {{Schriften|008}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Apokalypse des Johannes'', [[GA 104]] (1985), ISBN 3-7274-1040-X {{Vorträge|104}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes'', [[GA 104a]] (1991), ISBN 3-7274-1045-0 {{Vorträge|104a}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band II: 1910 – 1912'', [[GA 266/2]] (1996), ISBN 3-7274-2662-4 {{Schule|266b}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Bilder okkulter Siegel und Säulen. Der Münchner Kongreß Pfingsten 1907 und seine Auswirkungen.'', [[GA 284]] (1993), ISBN 3-7274-2840-6 {{Vorträge|284}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken'', [[GA 346]] (2001), ISBN 3-7274-3460-0 {{Vorträge|346}}


{{GA}}
{{Normdaten|TYP=s|GND=4264577-3}}


{{Navigationsleiste Sieben Gemeinden}}
[[Kategorie:Rassismus]]


[[Kategorie:Sieben Gemeinden in Kleinasien]]
{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Apokalypse des Johannes|T]]

Version vom 6. Mai 2019, 08:13 Uhr

Gemälde von Miguel Cabrera, 18. Jahrhundert, Neuspanien.
Text: „Aus einem Schwarzen und einer Spanierin entsteht ein Mulatte – Schwarzer 1. Spanierin 2. Mulatte 3.“

Mulatte ist eine inzwischen selten verwendete, rassistische Bezeichnung für einen Menschen, dessen Vorfahren (insbesondere die Eltern) teils schwarze, teils weiße Hautfarbe hatten.[1][2]

Etymologie

Die Bezeichnung Mulatte geht auf das spanische und portugiesische Wort mulato zurück und wurde im 16./17. Jahrhundert ins Deutsche übernommen. Für den Ursprung des Wortes sind drei verschiedene Möglichkeiten zu finden.

  1. In der Orientalistik[3] hält man zurückgehend auf den spanischen Sprachwissenschaftler Eguilaz[4] das arabische Wort muwallad für den Ursprung von Mulatte. Muwallad (Plural: muwalladin) bezeichnet eine Person mit Eltern unterschiedlicher Herkunft. Im mittelalterlichen maurischen Spanien nannte man die Nachkommen von Einheimischen und Arabern muwalladin.
  2. Die Real Academia Española gibt an, dass mulato auf das Wort mulo/mula = Maultier für die Kreuzung zwischen Pferd und Esel zurückgeht, das sich wiederum vom lateinischen Wort mulus mit gleicher Bedeutung ableitet. Dieser Herleitung folgen der Duden, die deutschsprachigen Lexika sowie Wissenschaftler.[1][5] Muleto bzw. mulato bezeichnete ursprünglich ein junges Maultier.
  3. Laut den Autoren Marco Carini und Flora Macallan könnte der Ursprung auch auf Madagaskar zu finden sein. Die Insel St. Marie (das heutige Nosy Boraha), 18 km nordwestlich von Madagaskar gelegen, diente ab dem 17. Jahrhundert vielen Piraten als Handelsumschlagplatz. Da die meist hellhäutigen Piraten bei den Inselbewohnern einen sehr hohen Stellenwert genossen – viel Geld, gute Krieger –, kam es nicht selten zu Eheschließungen zwischen den hellhäutigen Piraten und den dunkelhäutigen Inselbewohnern. Die Kinder aus diesen Verbindungen bildeten dann ab dem 18. Jahrhundert sogar eine eigenständige gesellschaftliche Gruppe, die Malatas oder eben Mulatten.

Verwendung des Begriffs

Besonders infolge einer Assoziation mit Maultier wird die Bezeichnung Mulatte von vielen abgelehnt, da der vermeintliche Vergleich mit einem Tier als erniedrigend empfunden wird. Dabei bestand früher die Vorstellung, Mulatten seien wie Maultiere unfruchtbar.[1][5]

Geschichtliche Verwendung des Begriffs

Der Begriff Mulatte wurde im System der Castas, in das die Menschen im spanischen Kolonialreich nach rassischen Kriterien eingeteilt wurden, wie auch im Sprachgebrauch der französischen und englischen Kolonien in Amerika sowie in den USA nur für die erste Generation der Nachkommen von Schwarzen und Weißen verwendet (siehe Abbildung). Für weitere Generationen der Vermischung gab es eigene Bezeichnungen.

Auch in den USA war die Bezeichnung Mulatte bis zum Aufkommen der sogenannten Eintropfenregel verbreitet, nach der jede Person mit einem schwarzen Vorfahren („einem Tropfen Blut“) als Schwarzer galt. Dieser Grundsatz ging in die Gesetzgebung ein und verbreitete sich im allgemeinen Bewusstsein der Bevölkerung. Infolgedessen wurden Mulatten ab 1930 im Zensus nicht mehr als eigene Bevölkerungsgruppe aufgeführt. Obwohl die Eintropfenregel gesetzlich längst abgeschafft ist, ist sie im Bewusstsein der amerikanischen Bevölkerung sowohl bei Weißen als auch bei Afroamerikanern nach wie vor verankert. Menschen mit einem weißen und einem schwarzen Elternteil oder auch mit nur einem schwarzen Großelternteil werden in der Regel als Schwarze angesehen. Ein generelles Bewusstsein für eine gemischte Abstammung nimmt erst seit den 1980er Jahren zu, und der Zensus bietet nun auch die Möglichkeit, sich als biracial („zweirassig“) oder multiracial („mehrrassig“) einzuordnen.

Siehe auch

Literatur

  • Susan Arndt (Hrsg.): AfrikaBilder. Studien zu Rassismus in Deutschland. Unrast, Münster 2006, ISBN 3-89771-028-5.
  • Susan Arndt und Antje Hornscheidt (Hrsg.): Afrika und die deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. ISBN 978-3-89771-424-3.
  • Katharina Oguntoye, May Ayim, Dagmar Schultz (Hrsg.): Farbe bekennen. Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte. Orlanda Frauenverlag, Berlin 1986, ISBN 3-922166-21-0.
  • Katharina Oguntoye: Eine Afro-deutsche Geschichte. Zur Lebenssituation von Afrikanern und Afro-Deutschen in Deutschland von 1884 bis 1950. Hoho-Verlag Hoffmann, Berlin 1997, ISBN 3-929120-08-9.
  • Peggy Piesche, Michael Küppers, Ani Ekpenyong (Hrsg.): May Ayim Award – Erster internationaler schwarzer deutscher Literaturpreis 2004. Orlanda Frauenverlag, Berlin 2005, ISBN 3-936937-21-4.
  • Fatima El-Tayeb: Schwarze Deutsche. Der Diskurs um „Rasse“ und nationale Identität 1890–1933. Campus, Frankfurt/Main 2001, ISBN 3-593-36725-4.
  • Grada Kilomba: Die Kolonisierung des Selbst – der Platz des Schwarzen. In: Hito Steyerl. Encarnación Gutiérrez Rodriguez (Hrsg.): Spricht die Subalterne deutsch? Migration und postkoloniale Kritik. Unrast, Münster 2003, ISBN 3-89771-425-6.
  • Grada Kilomba: „Don’t You Call Me Neger!“ – Das N-Wort, Trauma und Rassismus. In: ADB, cyberNomads (Hrsg.): TheBlackBook. Deutschlands Häutungen. IKO, Frankfurt/Main 2004, ISBN 3-88939-745-X.
  • Grada Kilomba: Plantation Memories. Episodes of Everyday Racism. Münster, 2008. ISBN 978-3-89771-485-4.

Weblinks

 Wiktionary: Mulatte – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Susan Arndt: Kolonialismus, Rassismus und Sprache. Kritische Betrachtungen der deutschen Afrikaterminologie. Aufsatz, September 2004, S. 4 (von der Bundeszentrale für politische Bildung veröffentlicht)
  2. Vgl. Eintrag im Duden, abgerufen am 4. August 2014.
  3. Enzyclopedia of Islam, Leiden 1993
  4. Leopoldo Eguilaz y Yanguas (1886): Glosario de las palabras españolas (castellanas, catalanas, gallegas, mallorquinas, pottugueses, valencianas y bascongadas), de orígen oriental (árabe, hebreo, malayo, persa y turco). Granada, La Lealtad, 1886
  5. 5,0 5,1 Petra Schaeber: Die Macht der Trommeln. Dissertation an der FU Berlin, Juli 2003, S. 31 f.


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