Nikolaus Kopernikus und Carl Gustav Jung: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Kopernikus, Nikolaus ca. 1589 - Thorner Copernicus-Epitaph.jpg|thumb|right|300px|Ausschnitt aus dem Copernicus-Epitaph in der Kirche St. Johann in [[Wikipedia:Toruń|Thorn]], wo Copernicus 1473 getauft wurde. Eines der ältesten Kopernikus-Bildnisse, um 1582 gestiftet vom Thorner Stadtphysicus Dr. Melchior Pyrnesius (gest. 1589). Der Spruch soll die Religiosität und Demut von Kopernikus betonen. Er stammt von dem ehemaligen ermländischen Bischof und späteren Papst [[Wikipedia:Pius II.|Pius II.]], Enea Silvio Piccolomini, und lautet: "Weder bitte ich um die gleiche Gnade, die dem Paulus gewährt wurde, noch suche ich die Vergebung, die Petrus fand, sondern ich bitte inbrünstig um diejenige, die Du am Kreuz dem Schächer gegeben hast."]]
[[Datei:Jung_1910-rotated.jpg|thumb|Carl Gustav Jung (1910)]]
'''Carl Gustav Jung''' (* 26. Juli 1875 in Kesswil, Schweiz; † 6. Juni 1961 in Küsnacht, Schweiz), meist kurz ''C. G. Jung'', war ein Schweizer [[Psychiater]] und der Begründer der [[Analytische Psychologie|analytischen Psychologie]].


'''Nikolaus Kopernikus''', bürglicher Name '''Niklas Koppernigk''' (* [[Wikipedia:19. Februar|19. Februar]] [[Wikipedia:1473|1473]] in [[Wikipedia:Toruń|Thorn]]; † [[Wikipedia:24. Mai|24. Mai]] [[Wikipedia:1543|1543]] in [[Wikipedia:Frombork|Frauenburg]]), latinisiert '''Nicolaus Cop'''('''p''')'''ernicus''', Domherr und Arzt in Frauenburg, der in seiner Freizeit astronomische, mathematische, geographische und kartographische Studien betrieb. Er begründete das heliozentrische bzw. nach ihm benannte [[Kopernikanisches Weltbild|kopernikanische Weltbild]].


==Jugend und Studienjahre==
== Rudolf Steiner über die analytische Psychologie ==
Rudolf Steiner sieht in der analytischen Psychologie problematische Halbwahrheiten. In einem Vortrag (GA 66) äußert er sich im Jahre 1917 wie folgt:


Kopernikus wuchs als Jüngster von vier Geschwistern in [[Wikipedia:Toruń|Thorn]] an der Weichsel auf, einer der zahlreichen Handelsstädte, die im 13. Jahrhundert von deutschen Aussiedlern in dem ursprünglich vom Stamm der [[Wikipedia:Prußen|Pruzzen]] bewohnten Gebiet an der Ostsee, dem späteren Ostpreußen, heutigen Nordpolen, gegründet wurden. Sein Vater [[Wikipedia:Niklas Koppernigk sen.|Niklas Koppernigk]] (* vor 1454; † um 1483), ein aus Krakau zugewanderter Kupferhändler war auch als Schöppe beim Amtsgericht/Notariat in Thorn tätig. Er trat mit seiner Familie 1469 (4 Jahre vor der Geburt von Kopernikus) dem 3. Orden des heiligen Dominicus bei (Lateinische Urkunde: Prowe, Band II, Urkundenteil). „Frater tertiarius“ war die Bezeichnung für Menschen, die sich als weltliche Laienbrüder mit ihrer Familie dem Dominikanerorden anschlossen und nach der „Regel für die Brüder und Schwestern von der Buße des heiligen Dominikus“ lebten. (Den Bruderorden bezeichnete man als den 1. Orden und den Schwesternorden als den 2. Orden.) Kopernikus' Mutter [[Wikipedia:Barbara Watzelrode|Barbara Watzelrode]] (Watzenrode) gehörte einer alteingesessenen Patrizierfamilie in Thorn an.  
<div style="margin-left:20px">
"Nun trat ja in der neueren Zeit das hervor, was man die
analytische Psychologie nennt. Diese analytische Psychologie
ist, ich möchte sagen, von guten Ahnungen beseelt.
Denn was will sie? Diese analytische Psychologie, oder wie
man sie gewöhnlich heute nennt, Psychoanalyse, sie will
von dem gewöhnlichen Seelenleben zu dem heruntersteigen,
was in dem gewöhnlichen gegenwärtigen Seelenleben nicht
mehr enthalten ist, aber Rest ist aus früherem seelischen
Erleben. Der Psychoanalytiker nimmt an, das seelische
Leben erschöpfe sich nicht in dem gegenwärtigen seelischen
Erleben, in dem bewußten seelischen Erleben, sondern das
Bewußtsein tauche hinunter ins Unterbewußte. Und in vielem,
was im seelischen Leben als Störung, als Verwirrung,
als dieses oder jenes Mangelhafte auftritt, sieht der  
Psychoanalytiker eine Wirkung des unten im Unterbewußten
Wogenden. Aber interessant ist es, was in diesem Unterbewußten
der Psychoanalytiker nun sieht. Wenn man hört,
was er aufzählt in diesem Unterbewußten, so ist es zunächst
getäuschte Lebenshoffnung. Der Psychoanalytiker
findet irgendeinen Menschen, der unter dieser oder jener
Depression leidet. Diese Depression braucht ihren Ursprung
nicht im gegenwärtigen bewußten Seelenleben zu haben,
sondern in der Vergangenheit. In diesem Leben trat einmal
irgend etwas im seelischen Erleben auf. Der Mensch ist darüber hinausgekommen, aber nicht vollständig; im Unterbewußten ist ein Rest geblieben. Er hat zum Beispiel Enttäuschungen erlebt. Er ist durch Erziehung, durch andere
Vorgänge, mit dem bewußten Seelenleben über diese Enttäuschungen hinweggekommen, aber im Unterbewußten,
da leben sie. Da wogt sie, diese Enttäuschung, gewissermaßen bis an die Grenze der Bewußtheit heran. Da erzeugt
sie dann die unklare seelische Depression. Der Psychoanalytiker sucht also in allerlei Enttäuschungen, in getäuschten Lebenshoffnungen, die ins Unterbewußte heruntergezogen sind, dasjenige, was das bewußte Leben in
einer dunklen Weise bestimmt. Das sucht er auch in dem,
was das Seelenleben als Temperament färbt. In dem, was
das Seelenleben aus gewissen rationalen Impulsen heraus
färbt, sucht der Psychoanalytiker ein Unterbewußtes, das
gewissermaßen nur anschlägt an das Bewußtsein. Dann
aber kommt er zu einem weiten Gebiete - ich referiere hier
nur —, welches der Psychoanalytiker dadurch faßt, daß er
sagt: Da spielt herauf in das bewußte Leben der animalische
Grundschlamm der Seele. Nun soll gar nicht geleugnet werden, daß dieser Grundschlamm vorhanden ist.
(...)
In dem, was der Psychoanalytiker in den enttäuschten Lebenshoffnungen in den Untergründen der Seele sucht, liegt, wenn er nur tief genug
darauf eingeht, dasjenige, was sich vorbereitet in einem
gegenwärtigen Leben, um schicksalsmäßig in ein nächstes
Leben einzugreifen.


Als Kopernikus etwa 10 Jahre alt war, starb sein Vater. Die Witwe und ihre vier Kinder Niklas, Andreas, Barbara und Katharina wurden von der wohlhabenden Verwandtschaft unterstützt, von der Familie ihrer Schwester [[Wikipedia:Christina von Allen|Christina von Allen]], geb. Watzelrode, sowie insbesondere ihrem Bruder [[Wikipedia:Lucas Watzelrode|Lucas Watzelrode]], dem späteren Fürstbischof des [[Wikipedia:Ermland|Ermlandes]]. Letzterer ermöglichte Kopernikus und seinem Bruder Andreas nach der Schulausbildung an der Johannes-Schule in Thorn und einer weiterführenden Ausbildung an der Schule der [[Wikipedia:Brüder vom gemeinsamen Leben|Brüder vom gemeinsamen Leben]] in [[Wikipedia:Chełmno (Weichsel)|Kulm]] ein Studium an den Universitäten in [[Wikipedia:Jagiellonen-Universität|Krakau]] und [[Wikipedia:Universität Bologna|Bologna]] sowie eine Stellung als Domherren in [[Wikipedia:Frombork|Frauenburg]]. Zu diesem Zweck erwarben sie sich den Titel eines "Doctor canonicus" (Kopernikus 1503 in [[Wikipedia:Universität Ferrara|Ferrara]]). Kopernikus hatte sich zusätzlich schon 1499 in Bologna den Titel eines "Magister artium" erworben. Auf Anfrage erhielt er vom Domkapitel die zusätzliche Erlaubnis für ein Medizinstudium in [[Wikipedia:Universität Padua|Padua]], um sowohl den Domherren wie auch seinem Onkel auf dem Bischofssitz in [[Wikipedia:Lidzbark Warmiński|Heilsberg]] mit ärztlichem Rat zur Seite stehen zu können. Schon auf der Universität in Krakau hatte er sich umfassende mathematische und astronomische Kenntnisse angeeignet, die es ihm ermöglichten, neben seinem Rechts-Studiums an der Universität in Bologna mit dem dortigen Astronomieprofessor [[Wikipedia:Domenico Maria da Novara|Domenico Maria da Novara]] zusammen zu arbeiten, der bereits Zweifel an der Richtigkeit des [[Ptolemäisches System|Ptolemäischen Systems]] hatte.
So findet man überall, wenn man den animalischen
Grundschlamm — ohne sich die Hände dabei zu beschmutzen,
wie es bei den Psychoanalytikern leider so häufig geschieht
- umgräbt, durchforscht, das geistig-seelische Weben des
Schicksals, das über Geburt und Tod mit dem geistig-seelischen Leben der Seele hinausgeht. Gerade an der  
analytischen Psychologie haben wir ein Gebiet, an dem so recht
gelernt werden kann, wie alles richtig und alles falsch ist,
wenn es sich um Weltanschauungsfragen handelt, nämlich
von der einen oder anderen Seite aus."{{Lit|{{G|066|179ff}}}}
</div>


== Begegungen mit Leonardo da Vinci, Michelangelo und Raffael?==
== Siehe auch ==


Während Kopernikus an der Universität in Padua Medizin studierte, lehrte dort der Medizinprofessor [[Wikipedia:Marco Antonio della Torre|Marco Antonio della Torre]], der zusammen mit seinem Freund [[Wikipedia:Leonardo da Vinci|Leonardo da Vinci]] an einem Anatomiebuch arbeitete. Noch gab es in Padua keinen Lehrstuhl für Anatomie. Die Studien am geöffneten Leichnam wurden meist heimlich betrieben. Nur zweimal im Jahr gab es für die Studenten an der Universität eine offizielle Leichenschau. Leonardo da Vinci lieferte die Anatomiezeichnungen zu den Texten seines Freundes.  Vermutlich lernte Kopernikus zusammen mit anderen Medizinstudenten Leonardo in Florenz kennen.
[[Psychoanalyse]]


Ebenso dürfen wir davon ausgehen, dass Kopernikus während seines längeren Aufenthaltes in Rom im heiligen Jahr 1500 auch dem dort für den Papst tätigen [[Wikipedia:Michelangelo|Michelangelo]] begegnete. Das [[Wikipedia:Fürstbistum Ermland|Fürstbistum Ermland]], dem Kopernikus angehörte, unterstand direkt dem Päpstlichen Stuhl und einige Frauenburger Domherren hielten sich jahrelang bei der Kurie in Rom auf (auch Kopernikus' Bruder Andreas), um dort die ermländischen Interessen zu vertreten. In Rom hielt Kopernikus auch mathematische Vorträge vor einem Kreise von Gelehrten.
[[Archetypen#Psychologie:_Das_kollektive_Unbewusste_mit_den_Archetypen_von_C.G._Jung|Archetypen nach C.G. Jung]]


[[Bild:Raffael - Schule von Athen - Gruppe der Astronomen.jpg|thumb|right|300px|Die Gruppe der Astronomen in Raffaels Fresko [[Wikipedia:Die Schule von Athen|Die Schule von Athen]] in der [[Wikipedia:Stanzen des Raffael#Stanza della Segnatura|Stanza della Segnatura]], Vatikan]]
== Literatur ==
* Jolande Jacobi: ''Die Psychologie von C. G. Jung.'' Rascher, Zürich 1940; 22. Auflage: Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-596-26365-3. ''(Dieses schmale Taschenbuch enthält ein Geleitwort von Jung, in dem er diese Arbeit als adäquate Einführung und Überblick seiner Lehre autorisiert)''
* [[Gerhard Wehr]]: ''C. G. Jung'' (= ''Rowohlts Monographien.'' Bd. 152). Rowohlt, Reinbek 1969; 21. Auflage 2006, ISBN 3-499-50152-X.
* [[Gerhard Wehr]]: ''Carl Gustav Jung. Leben – Werk – Wirkung.'' Kösel, München 1985; 3., erweiterte Auflage: Telesma, Schwielowsee 2009, ISBN 978-3-941094-01-7.
* [[Gerhard Wehr]]: ''C. G. Jung und Rudolf Steiner: Konfrontation und Synopse''.  Klett-Cotta /J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger; Auflage: 2., veränd. A. (1998), ISBN 3608919341 ''(Gerhard Wehr versteht es in diesem Werk, die analytische Psychologie im Vergleich zur Anthroposophie gerecht zu würdigen. Er sieht in Jung eine wenn nicht Steiner ebenbürtige, so doch große Gestalt, die einen alternativen Zugang zum Geistigen fand, und durch sein Werk diesen Weg für andere vermitteln kann.)''
* [[Hans Erhard Lauer]]: ''Die Rätsel der Seele. Tiefenpsychologie und Anthroposophie''. Verlag die Kommenden, Freiburg 1982, 5. Aufl. ISBN 3782302095 ''(Lauer analysiert detailliert, inwiefern sich die Auffassung des Seelischen und Geistigen der analytischen Psychologie Jungs von der Anthroposophie unterscheidet)''
* C.G. Jung: ''Erinnerungen, Träume, Gedanken''. Patmos; Auflage: 17. Auflage 2011. ISBN 3843601917 ''(Aufgezeichnet und herausgegeben von Aniela Jaffé. Dieses Buch hat auch autobiographischen Charakter und es ist besonders im Hinblick auf die geschilderten übersinnlichen Erfahrungen, die Jung machte, lesenswert.)''
* Rudolf Steiner: ''Geist und Stoff, Leben und Tod'', [[GA 66]] (1988), ISBN 3-7274-0660-7 {{Vorträge|066}}
{{Wikipedia}}
{{GA}}


Als Domherr und Bischofsneffe interessierte sich Kopernikus für religiöse Kunst. Der Maler [[Wikipedia:Raffael|Raffael]] hingegen verfolgte mit Interesse die geistige Entwicklung der Menschheit, wie wir an seinem berühmten Fresko sehen können, das unter dem Namen [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:La_scuola_di_Atene.jpg&filetimestamp=20080229204322 Die Schule von Athen] bekannt geworden ist, obwohl es diese gar nicht abbildet. In diesem wenig verstandenen Gemälde stellt Raffael auf der rechten Seite dar, wie alles Wissen der Menschheit zunächst durch die königliche Kunst Astronomie dem Makrokosmos abgelesen und mithilfe von Arithmetik und Geometrie auf die Erde herunter gebracht wird. Auf der linken Seite des Gemäldes stellt er dar, wie das vom Mikrokosmos Mensch dann verinnerlichte Wissen mithilfe von Rhetorik, Dialektik, Grammatik und Poesie wieder an die Welt zurückgegeben wird.
[[Kategorie:Psychologe]]
 
[[Bild:Kopernikus mit Raffael - Schule von Athen.jpg|thumb|right|300px|Raffael neben dem zehn Jahre älteren Kopernikus?]]
 
Gemeinhin wird angenommen, dass die Person, hinter die sich Raffael selbst gemalt hat, sein Freund Sodoma sei. Zu einer solchen Interpretation kann man jedoch nur kommen, wenn man das Fresko inhaltlich überhaupt nicht versteht. Raffael hat sich zur Gruppe der Astromomen hinzu gemalt. Was sollte dort ein Maler, wie es sein Freund Sodoma war, zu suchen haben? Vielmehr verfolgt Raffael das Gespräch dreier Astronomen. Der Älteste, mit dem langen Bart, stellt [[Zarathustra]] dar, den Begründer der Kosmologie. Er trägt eine Himmelskugel mit dem Sternenhimmel auf seiner Rechten. Ihm gegenüber, dem Betrachter den Rücken zuwendend, steht [[Wikipedia:Claudius Ptolemäus|Ptolemäus]]. Er trägt eine Erdkugel auf seiner Linken als Begründer des [[geozentrisches Weltbild|geozentrischen Weltbildes]]. Traditionsgemäß wurde er mit dem ägyptischen Pharaonengeschlecht der Ptolemäer in Verbindung gebracht und deshalb meist mit goldener Königskrone und Königsmantel dargestellt. Zarathustra und Ptolemäus repräsentieren die Gegensätze Himmel und Erde. Beide blicken sie zu einem Dritten hin, der zwischen ihnen steht und die Sonne mit den sie umgebenden Planeten bzw. das [[heliozentrisches Weltbild|heliozentrische Weltbild]] repräsentiert. Diese Person trägt das schwarze Untergewand eines ermländichen Domherren und die typische Mütze eines Studenten zu Bologna. Zu dem Zeitpunkt, da Raffael die "Schule von Athen" malte (1510 - 1511), war der [[Wikipedia:Commentariolus|Commentariolus]] des Kopernikus, in dem er die Grundzüge seiner Vorstellung eines heliozentrischen Planetensystems beschrieb, bereits seit einigen Jahren den interessierten Astronomen bekannt geworden. Offenbar kannte Raffael dieses Werk und hat Kopernikus daher als Vertreter der Sonne und der Planeten zwischen die Repräsentanten des Sternenhimmels und der Erde gemalt. Raffael war 10 Jahre jünger als Kopernikus. Er hat Letzteren wohl aus dem Gedächtnis gemalt, denn es ist durchaus möglich, dass sich beide in den ersten Jahren des 16. Jahrhunderts persönlich begegnet sind, zumal Kopernikus als Domherr und Ziehsohn des Fürstbischofs vom Ermland sich sehr für religiöse Kunst, insbesondere Mariendarstellungen interessiert haben dürfte, denn die [[Wikipedia:Frauenburger Dom|Kathedrale von Frauenburg]], an der er Domherr war, trug den Namen "Unserer lieben Frau". Sie war der Gottesmutter, inbesondere Mariä Himmelfahrt geweiht (daher auch der Orts- und Domname "Frauenburg"). So malte sich Raffael neben einen Zeitgenossen, während die anderen Gestalten des Freskos in zum Teil weit zurückliegenden Jahrhunderten lebten.
 
Nimmt man noch die Aussagen Rudolf Steiners über die besondere Zusammensetzung des Astralleibes von Kopernikus hinzu (siehe unten), so wird es noch einsichtiger, warum Raffael sich selbst (Johannes der Täufer), Zarathustra (Meister Jesus) und Kopernikus auf dem Bild als Gruppe zusammenstellt, auch warum Kopernikus dasselbe weiße Obergewand (als Ausdruck der Seelenhülle bzw. des Astralleibes) trägt wie Zarathustra. Auf dem ganzen Gemälde gibt es überhaupt nur drei Personen, die ein den ganzen Körper bedeckendes, weißes Obergewand tragen. Die dritte Person ist der androgyn wirkende Jüngling mit den langen Haaren in der linken Hälfte des Freskos, den Rudolf Steiner ausdrücklich auch mit Raffael (bzw. Johannes dem Evangelisten) in Verbindung bringt. Leider liegen uns keine Aussagen Rudolf Steiners über den Astralleib des Ptolemäus vor.
 
==Besonderheiten seines Astralleibes==
 
An einem 19. Februar, dem Geburtstag von Kopernikus, sprach Rudolf Steiner im Jahre 1909 in Leipzig vor seinen Zuhörern folgende Worte:
 
* „In ihm ([[Wikipedia:Nikolaus von Kues|Nikolaus von Kues]]) lebte der '''astralische Leib Christi''' und dieser ging später über in '''Nikolaus Kopernikus'''. Ein anderes Beispiel: Der ätherische Leib des Christus leuchtet auf in [[Wikipedia:Galileo Galilei|Galilei]]." (GA  109, Das Prinzip der spirituellen Ökonomie, Anhang zu Teil I, Auszug aus Vortrag vom 19.02.1909, Leipzig)
 
Nur wenige Tage später, am 25.02.1909, erklärte Rudolf Steiner zum selben Thema in Kassel:
 
* „Kardinal [[Wikipedia:Nikolaus von Kues|Nikolaus von Kues]] hat das Buch 'Über die gelehrte Unwissenheit' geschrieben. Er hat vorweggenommen die kopernikanische Planetensystem-Anschauung ''[Bewegung der Erde und Ruhen der Sonne]''. Mehr verschleiert brachte er sie. Der '''Astralleib des Nikolaus von Kues''' wird übergeführt in '''Nikolaus Kopernikus''', und der beschreibt und erklärt, was ''[jen]''er vorher verschleiert gegeben hatte. Ein Stück des ägyptischen [[Wikipedia:Hermes Trismegistos|Hermes]] war darin ''[im Astralleib]'' enthalten, ein wichtiges Stück.“ (GA  109, Das Prinzip der spirituellen Ökonomie, Anhang zu Teil I, Auszug aus Vortrag vom 25.02.1909, Kassel)
 
Berücksichtigt man diese Aussagen Rudolf Steiners, so ist es erstaunlich, wie treffend der Maler des Bildes im Kopernikus-Epitaph der Johannes-Kirche in Thorn die Seelenstimmung des Kopernikus wiedergegeben hat (siehe Bild ganz oben), und es wird verständlich, weshalb Raffael in seinem Fresko "Die Schule von Athen" Kopernikus mit dem gleichen, den ganzen Körper bedeckenden weißen Gewand dargestellt hat wie Zarathustra. Offenbar ahnte oder kannte Raffael diese Zusammenhänge.
 
Über Hermes und seinen von [[Zarathustra|Zarathustra]] erhaltenen Astralleib hatte Rudolf Steiner einen Monat vorher in Heidelberg folgendes mitgeteilt:
 
* „Den einen ''[Hermes]'' bildete er ''[Zarathustra]'' vorzüglich aus in Bezug auf alles, was die Urteilskraft betrifft, in den Wissenschaften, '''Astronomie''' und '''Astrologie''', in Ackerbau und anderem. Alles dieses übertrug er auf diesen einen Schüler, und zwar wurde dies ermöglicht durch einen Vorgang oder Prozess zwischen ihnen, welcher ein Geheimnis ist. Dadurch wurde der Schüler so vorbereitet, dass er in der folgenden Verkörperung den Astralleib seines Lehrers tragen konnte. Dieser wiedergeborene Schüler mit dem Astralleib seines Lehrers ist Hermes. Hermes war der große Lehrer der ägyptischen Mysterien." (GA 109, Das Prinzip der spirituellen Ökonomie, Vortrag vom 21.01.1909, Heidelberg)
 
==Frühere Inkarnationen==
 
'''Aussage Rudolf Steiners über Kopernikus als Teilnehmer am Osiriskult im alten Ägypten:'''
 
„Wir versetzen uns in die Seele des Kopernikus. Diese war da in der alten ägyptischen Zeit; sie hat damals an einer besonders hervorragenden Stelle den Osiriskultus erlebt und hat gesehen, wie [[Osiris]] als ein Wesen betrachtet worden ist, das dem hohen Sonnenwesen gleichkommt. Die Sonne stand in geistig-spiritueller Beziehung in dem Mittelpunkte des ägyptischen Denkens und Fühlens, aber nicht die äußerliche sinnliche Sonne, die nur als der körperliche Ausdruck des Geistigen angesehen wurde. So wie das Auge der Ausdruck der Sehkraft ist, so war für den Ägypter die Sonne das Auge des Osiris, der Ausdruck, die Verkörperung dessen, was der Geist der Sonne war. Das alles hatte die Seele des Kopernikus einst durchlebt, und die unbewusste Erinnerung daran war es, die ihn dazu bewog, in der Gestalt, wie es in einem materialistischen Zeitalter sein konnte, diese Idee wieder zu erneuern, diese alte Osirisidee, die damals spirituell war. Sie tritt uns da, wo die Menschheit tiefer heruntergestiegen ist auf den physischen Plan, in der materialistischen Ausgestaltung des Kopernikanismus entgegen. Die Ägypter haben das spirituell gehabt; sich an diesen Gedanken zu erinnern, war das Weltenkarma des Kopernikus, und das hat herausgezaubert jene Richtungskombination, die zu seinem Sonnensystem geführt hat.“ (GA 105, „Welt, Erde und Mensch“, Vortrag vom 16.08.1908)
 
'''Das Wiederaufleben der Seelenstimmung einer alten ägyptischen Inkarnation:'''
 
Kopernikus schreibt im 10. Kapitel des 1. Buches von „De revolutionibus orbium coelestium“ voller Bewunderung über das in der Sonne sich offenbarende Göttliche: „In der Mitte von allen aber hat die Sonne ihren Sitz. Denn wer möchte sie in diesem herrlichen Tempel als Leuchte an einen anderen oder gar besseren Ort stellen als dorthin, von wo aus sie das Ganze zugleich beleuchten kann? Nennen doch einige sie ganz passend die Leuchte der Welt, andere den Weltengeist, wieder andere ihren Lenker, [[Wikipedia:Hermes trismegistos|Trismegistos]] nennt sie den sichtbaren Gott, die Elektra des Sophokles ''[nennt sie]'' den Allessehenden. So lenkt die Sonne gleichsam auf königlichem Thron sitzend, in der Tat die sie umkreisende Familie der Gestirne. […] Indessen empfängt die Erde von der Sonne und wird mit jährlicher Frucht gesegnet.“ - Vermutlich dachte Rudolf Steiner an diese Aussage von Kopernikus als er über die Veränderungen des menschlichen Seelenlebens im Laufe der verschiedenen Zeitalter schrieb: "... als die Seele anfing, nicht mehr im Äther zu wurzeln mit dem eigenen Ätherleibe, da bereitete sich allmählich auch jene Stimmung vor, die später eine Sternenwissenschaft begründete, der es gleichgültig war, ob der Mensch zum Sternenhimmel dazugehört oder nicht. Den einzigen Tribut, den dieser gewandelte Mensch der alten Zeit brachte, war der, dass er den Ausgangspunkt für sein mechanisches System dorthin verlegte, wo früher der [[Christus]] gesehen worden war, nämlich in die Sonne. Die Sonne wurde durch Kopernikus zum Mittelpunkt des Weltenalls, aber nicht des geistigen, sondern des physischen Weltenalls gemacht. Darin lebt noch ein dunkles Gefühl davon, wie stark die Menschheit einstmals die Sonne als den Mittelpunkt der Welt mit dem Christus gefühlt hat. Man muss nicht nur die äußere Erscheinung der Weltgeschichte betrachten, wie das allmählich Sitte geworden ist, sondern man muss auch die Entwickelung der Empfindungen etwas ins Auge fassen. Da wird man gerade, wenn man den Kopernikus wirklich zu lesen versteht, in diesem merkwürdigen Empfindungselemente, das einem bei Kopernikus entgegentritt, merken: Er rechnete nicht nur; er hatte einen innerlichen Empfindungstrieb, der Sonne irgend etwas von dem Alten zurückzugeben." (GA 220, "Lebendiges Naturerkennen, intellektueller Sündenfall und spirituelle Sündenerhebung", Vortrag vom 05.01.1923)
 
Zu Beginn des 30. Kapitels des 5. Buches von "De revolutionibus orbium coelestium" schreibt Kopernikus: "Den Weg jedoch zur Erforschung der Bahn dieses Sternes ''[Merkurs]'' haben uns die Alten vorgezeichnet, aber von einem heitereren Himmel begünstigt, wo doch der Nil (wie sie berichten) nicht solche Dünste aushaucht wie bei uns die Weichsel." - Hier lebt in seiner Seele eine stille, sehnsüchtige Ahnung früheren Erlebens im alten Ägypten auf.
 
Bei seinen Berechnungen zu den antiken astronomischen Beobachtungen und zur Jahreslänge legte Kopernikus stets eine Datierung nach dem alten ägyptischen Kalender zugrunde unter genauer Angabe der Tage und Monatsnamen, wie z.B. Phaophi (2. Monat - etwa unserem Juli/August entsprechend), Athyr (3. Monat), Pachon (9. Monat). (siehe "De Revolutionibus", z.B. 3. Buch, Kapitel 13)
 
'''Das Wiederaufleben der Seelenstimmung einer griechisch-pythagoräischen Inkarnation:'''
 
Kopernikus verwendete zur Unterzeichnung seiner Briefe ein Wachssiegel mit der Abbildung des [[Wikipedia:Apollon|Apollon]] mit der Leier. Bis kurz vor seinem Lebensende hielt er sich an den pythagoräischen Grundsatz, wonach Philosophie und Wissenschaft nur unter Philosophen und Wissenschaftlern betrieben und diskutiert werden sollten, weil die Unkundigen aus ihrem Unverständnis heraus über vieles nur spotten würden: "''Mathematik wird nur für Mathematiker geschrieben"'' (De Revolutionibus, Widmungsvorrede an den Papst). Da er wusste, dass der damals amtierende [[Wikipedia:Papst Paul III. und seine Nepoten|Papst Paul III.]] Mathematik und Astronomie sehr zugetan war, bat er ihn in der Widmungs-Vorrede von ''De Revolutionibus'' um Unterstützung. Die Verfolgung der Heliozentriker vonseiten der katholischen Kirche begann erst im 17. Jahrhundert. [[Wikipedia:Martin Luther|Luther]] und [[Wikipedia:Philipp Melanchthon|Melanchthon]] wandten sich jedoch schon zu Lebzeiten von Kopernikus gegen seine Lehre einer ruhenden Sonne und bewegten Erde. Von '''Luther''' selbst ist uns überliefert, dass er gegen Kopernikus wetterte: ''"Der Narr will die ganze Kunst Astronomia umkehren! Aber wie die heilige Schrift zeigt, so hieß Josua die Sonne still stehen und nicht das Erdreich."'' (aus Luthers Tischreden). Dies führte er als biblischen Beweis an, dass die Sonne sich bewegt haben müsse und die Erde still stünde ganz im Sinne des alten geozentrischen Weltbildes. Und '''Melanchthon''' behauptete im Jahre 1549 gar polemisch in seiner Schrift ''Initia doctrinae physicae'', Kopernikus habe seine heliozentrische Lehre lediglich aus Lust an der Neuerung und um sich als Genie darzustellen veröffentlicht. Dabei schmücke er sich auch noch mit falschen Lorbeeren, indem er nur die heliozentrische Theorie des antiken Astronomen [[Wikipedia:Aristarchos von Samos|Aristarch von Samos]] wiederhole, welche [[Wikipedia:Archimedes|Archimedes]] in seiner sogenannten "Sandrechnung" beschrieb. Letztere wurde jedoch in den ''Opera Archimedis'' (Werke des Archimedes) erst im Jahre 1544 veröffentlicht, also ein Jahr nach dem Tode von Kopernikus, so dass dieser unmöglich davon wissen konnte. Zu seinen Lebzeiten war nur die bis heute einzig erhaltene Schrift Aristarchs ''Über die Größe und Entfernungen der Sonne und des Mondes'' bekannt, die Aristarch aus geozentrischer Sichtweise schrieb. Das von Kopernikus in seinem schon um das Jahr 1509 verfassten [[Wikipedia:Commentariolus|Commentariolus]] beschriebene heliozentrische System kann daher nicht auf Aristarch beruhen. Deshalb konnte Kopernikus auch im Bemühen, zu belegen, dass er durchaus nicht der einzige sei, der das ptolemäische Weltbild als unzutreffend ansieht, stets nur auf die Lehren des Philolaos, des Eudoxos von Knidos und des Herakleides von Pontos verweisen. Dennoch schlich sich das Fehlurteil von der aristarchischen Anregung des Kopernikus in die Wissenschaftsgeschichte ein. Selbst der Astronom [[Wikipedia:Tycho Brahe|Tycho Brahe]] wetterte noch hundert Jahre später gegen Kopernikus mit den Worten: ''"Die Erde ist eine grobe, schwere und zur Bewegung ungeschickte Masse; wie kann nun Kopernikus einen Stern daraus machen und ihn in den Lüften herumführen?"'' - Offen bleibt dabei die Frage, ob es eine reinkarnatorische Verbindung zwischen Aristarch von Samos und Kopernikus gibt und so die Idee der Heliozentrik im Innern der Seele von Kopernikus wieder auflebte.
 
==Werke==
 
'''Astronomisch-mathematische Werke:'''
 
* [[Wikipedia:Commentariolus|Commentariolus]], vollständiger Titel: ''Nicolai Copernici de hypothesibus motuum coelestium a se constitutis commentariolus'', Heilsberg ca. 1507. In dieser frühen Schrift, die Kopernikus auf dem Bischofssitz seine Onkels verfasste, beschreibt er bereits die Grundzüge seines heliozentrischen Weltsystems.
 
* [http://copernicus.torun.pl/en/archives/astronomical/2/ Epistola Nicolai Copernici de octava sphaera, contra Wernerum], Frauenburg 1524, Kopernikus' Brief gegen die von [[Wikipedia:Johannes Werner|Johannes Werner]] in seinem Werk "De motu octavae sphaerae" (1522) geäußerten Ansichten über eine Bewegung des Sternenhimmels.
 
* Astronomischer Almanach aus dem Jahre 1535 mit auf heliozentrischer Grundlage berechneten Planetenbewegungen und -aspekten, vermutlich nie in Druck gegangen, aber als Abschrift weitergegeben durch [[Wikipedia:Bernard Wapowski|Bernard Wapowski]] kurz vor seinem Tode.
 
* [http://dfg-viewer.de/v2/?set%5Bmets%5D=http%3A%2F%2Fwww.zvdd.de%2Fdms%2Fmetsresolver%2F%3FPPN=urn:nbn:de:bsz:14-db-id26761747X2&DMDID=DMDLOG_0000 De lateribus et angulis triangulorum tum planorum rectilineorum tum sphaericorum] (Über die Seiten und Winkel der ebenen, geradlinigen und sphärischen Dreiecke), Wittenberg 1542, veröffentlicht von Kopernikus' Schüler  [[Wikipedia:Georg Joachim Rheticus|Georg Joachim Rheticus]] (enthalten auch in "De Revolutionibus" Buch 1, Kap. 12-14). Dieses Werk von Kopernikus zählt zu den Vorläufern der damals noch nicht zur Verfügung stehenden Sinustabellen. Um die Bahnen der Planeten genauer berechnen zu können, musste er sich selbst entsprechende mathematische Hilfsmittel erst erarbeiten. Für seine Beobachtungen verwendetete Kopernikus einen selbstgefertigten [[Wikipedia:Dreistab| Dreistab]]. Rheticus weist in seinem Vorwort darauf hin, dass Kopernikus seine Trigonometrie unabhängig von der des [[Wikipedia:Regiomontanus|Regiomontanus]] erarbeitet hat.
 
* [[Wikipedia:De Revolutionibus Orbium Coelestium|De Revolutionibus Orbium Coelestium]], Nürnberg 1543, ist das Hauptwerk des Kopernikus, in dem er seine vorab im ''Commentariolus'' angelegten Ideen für alle damals bekannten Planeten und den Mond detailliert ausgearbeitet hat. Der Druck des Buches erfolgte auf Drängen des Papstes in Rom durch den Kardinal [[Wikipedia:Nikolaus von Schönberg|Nikolaus von Schönberg]], auf Drängen von Kopernikus' Freunden, insbesondere seines engsten Freundes, des Kulmer Bischofs [[Wikipedia:Tiedemann Giese|Tiedemann Giese]], sowie auf Drängen des protestantischen Mathematikers [[Wikipedia:Georg Joachim Rheticus|Georg Joachim Rheticus]], der schließlich das bis heute erhaltene [http://copernicus.torun.pl/en/archives/De_revolutionibus/1/ handschriftliche Manuskript von ''De Revolutionibus''] zur Druckerei nach [[Wikipedia:Nürnberg|Nürnberg]] brachte. Der Überlieferung nach soll Kopernikus, der an einem Schlaganfall darnieder lag, an seinem Todestag die erste Druckausgabe noch in die Hände gelegt worden sein. - Die erste Übersetzung aus dem Lateinischen ins Deutsche erfolgte 1586 in [[Wikipedia:Kassel|Kassel]] durch [[Wikipedia:Nicolaus Reimers|Raimarus Ursus]]. Dieses handschriftliche Manuskript ist uns, benannt nach seinem Aufbewahrungsort, als sog. "Grazer Handschrift" erhalten geblieben. Erst 1879 erfolgte ein Druck in deutscher Sprache, die sogenannte "Thorner Säkularausgabe" [http://de.wikisource.org/wiki/Nicolaus_Coppernicus_aus_Thorn_%C3%BCber_die_Kreisbewegungen_der_Weltk%C3%B6rper].
 
'''Sonstige Werke:'''
 
* [http://copernicus.torun.pl/en/archives/simocatta/ Theophilacti scolastici Simocati epistolae morales, rurales et amatoriae], Krakau 1509. Übersetzung der griechischen Episteln des Theophylaktos Simokates ins Lateinische. Wie alle humanistisch Interessierten beteiligte sich Kopernikus mit dieser Übersetzung an der damals üblichen Vorgehensweise, aufgefundene griechische Texte durch Übersetzung ins Lateinische der Allgemeinheit zugänglich zu machen.
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Copernicus%27_Denkschriften_%C3%BCber_das_M%C3%BCnzwesen Denkschriften über das Münzwesen]: 1522 Frühneuhochdeutsch: [http://de.wikisource.org/wiki/Denkschrift_%C3%BCber_die_M%C3%BCnze Gutachten über die Verbesserung der preußischen Münze], 1517 Latein: [http://copernicus.torun.pl/en/archives/money/1/ Meditata], 1519 - 1522 Latein: [http://copernicus.torun.pl/en/archives/money/2/ Modus cudendi monetam], 1526 Latein: [http://copernicus.torun.pl/en/archives/money/4/ Monetae cudendae ratio]. Diese Schriften wurden von Kopernikus im Auftrag des Bischofs zur Vorlage bei den Preußischen Landtagen erstellt, wo er des öfteren die Interessen der ermländischen Diözese vertrat.
 
* Kopernikus war auch als '''Geograph''' und '''Kartograph''' tätig. 1519 legte er bei einem Marienburger Gerichtstag zu einem Streit über die Fischereirechte der Stadt Elbing eine selbstgefertigte Landkarte der Küste des Frischen Haffs vor. Aufgrund seiner geographischen Kennntnisse und auch zeichnerischen Fähigkeiten wurde er 1529 vom damaligen ermländischen Bischof [[Wikipedia:Mauritius Ferber|Mauritius Ferber]] beauftragt, gemeinsam mit dem Domherrn [[Wikipedia:Alexander Scultetus|Alexander Scultetus]] eine Karte des ganzen Preußenlandes anzufertigen. Auch über eine von Kopernikus gefertigte "erdkundliche Beschreibung" Preußens wird von preußischen Schriftstellern des ausgehenden 16. Jahrhunderts berichtet. Leider ist von alledem nichts erhalten geblieben. ''(Quelle: Hans Schmauch, Nikolaus Kopernikus; Heft 34 der Schriftenreihe des Göttinger Arbeitskreises von 1935)''
 
==Aussagen Rudolf Steiners zur Tat des Kopernikus==
 
"Es gibt Menschen, die in der Tat des Kopernikus die größte der geistigen Kulturumwälzungen sehen, welche die Menschheit, soweit die geschichtliche Erinnerung reicht, überhaupt erlebt habe. Und man muss gestehen, dass der Eindruck und der Einfluss dieser geistigen Umwälzung für alles äußere Denken der Menschen so bedeutsam, so großartig war, dass sich in der Tat kaum irgend etwas an Eindringlichkeit, an Wirksamkeit damit vergleichen lässt. ... Es wurde eigentlich damals den Menschen für ihre Anschauung buchstäblich der Boden unter den Füßen wankend gemacht. Was sie bis dahin fest geglaubt hatten, so fest geglaubt hatten, dass sie dachten, die Sonne und der ganze Sternenhimmel drehe sich um diesen festen irdischen Wohnplatz, und alles, was im Weltenraume ausgebreitet ist, sei nur da, um der Ziele und Eigenartigkeiten dieses irdischen Wohnplatzes willen, darüber mußte man jetzt denken lernen, es sei nun selber etwas, was mit rasender Geschwindigkeit durch den Weltenraum eilt. Die sich bewegende Sonne mußten sie denken lernen als etwas im Verhältnis zur Erde Stehendes und die Erde selbst als etwas Bewegliches. ... Und was sich uns damals als das größte Geschehen der Menschheitsentwickelung gezeigt hat, stellt sich uns gerade in einem schönen speziellen Falle dar, wenn wir auf die Tat des Kopernikus sehen. Was ist denn eigentlich damals im sechzehnten Jahrhundert geschehen, als schon nach dem Tode des Kopernikus sein großes Werk über die Umwälzung der Himmelskörper vor die gebildete Welt trat, welches Kopernikus selber noch so im Einklänge mit seiner ganzen eigenen Stellung als katholischer Domherr glaubte, dass er es dem Papste widmete, und welches doch bis zum Jahre 1821 auf dem Index der verbotenen Bücher der katholischen Kirche gestanden hat? Nur aus der ganzen Zeitkultur und geistigen Zeiterfassung heraus läßt sich eigentlich die Tat des Kopernikus begreifen, nur dann, wenn man darauf Rücksicht nimmt, dass in den Jahrhunderten bis zum Auftreten des Kopernikus im geistigen Leben, insofern dasselbe sich wissenschaftlich glaubte, dasjenige geherrscht hat, was man den [[Aristotelismus|Aristotelismus]] nennen kann, die Weltanschauung dieses großen griechischen Weisen der vorchristlichen Kultur. ... Und des Kopernikus Lehre ist in einer gewissen Beziehung ein Bruch, man müßte sagen nicht mit der Lehre des [[Aristoteles]], wohl aber mit demjenigen, was im Mittelalter aus dem Aristoteles durch die Forscher, namentlich durch die christlichen Forscher geworden ist. ... Fassen wir das innere Verhältnis der Sterne zur Sonne nicht so auf, wie es die mittelalterliche Wissenschaft und der Aristotelismus aufgefaßt haben, sondern nehmen wir an, daß die Sonne im Mittelpunkte stehe, und daß die Planeten um sie herum kreisen. Was würde daraus folgen, wenn wir diese Annahme machen? So fragte sich etwa Kopernikus. Und er konnte sich sagen: Dann haben wir einen großen Grundsatz, einen methodischen, einen logischen Grundsatz des Aristoteles mehr befolgt als die, welche jetzt in ihrer Art das äußerlich sinnlich Erschaubare erklären wollen. ... So hat Aristoteles, obwohl ihn jene nicht verstanden haben, welche glaubten, echte Aristoteliker des Mittelalters zu sein, im Grunde genommen doch den Impuls gegeben, welcher die Menschheit auf jene Stufe brachte, auf der sie in Kopernikus Innern die Idee fasste, den Gedanken der Einfachheit auf das äußere Weltall anzuwenden. ... Kopernikus blieb, trotzdem seine Lehre später so weltumwälzend gewirkt hat, in bezug auf sein Bekenntnis fest gegründet in dem Glauben an ein Geistiges, das alle Welt durchlebt und durchwogt." (GA 61, Menschengeschichte im Lichte der Geistesforschung, Vortrag vom 15.02.1912: "Kopernikus und seine Zeit")
 
"[[Goethe]] ist zu gleicher Zeit der '''Kopernikus''' und '''Kepler''' der organischen Wissenschaft, und was Kopernikus und Kepler für die äußere tote Natur getan haben, den Begriff gereinigt, um im gereinigten Begriff das Astronomische und Physikalische zu fassen, das hat Goethe durch den lebendigen Begriff, den Begriff der Methamorphose, für die organische Naturwissenschaft geleistet. Und das ist seine zentrale Entdeckung." (GA 216, Die Grundimpulse des weltgeschichtlichen Werdens der Menschheit, Vortrag vom 30.09.1922)
 
Siehe auch: "Aussagen Rudolf Steiners zum [[Kopernikanisches Weltbild|kopernikanischen Weltbild]]".
 
==Erweiterung des kopernikanischen Weltbildes durch Rudolf Steiner==
 
[[Rudolf Steiner]] erklärt die Planetenbewegung auf eine völlig andere Weise als wir es vom [[Kopernikanisches Weltbild|kopernikanischen Weltbild]] her gewohnt sind. Er scheint die kopernikanischen Bahnen der Planeten als das Resultat komplizierter Bahnbildeprozesse zu betrachten, die sich aus verschiedenen  Bewegungsformen zusammensetzen. So sprach er in verschiedenen Vortragszyklen z.B. von Schraubenbewegungen, bei denen die inneren Planeten den äußeren Planeten nachfolgen, von "künstlerischen" Bewegungen, aber vor allem von [[Lemniskatenbahnen der Planeten]] und hat eine Reihe von [[Lemniskatenbahnen der Planeten|Skizzen]] dazu gegeben.
 
==Angeblich aufgefundene sterbliche Überreste des Kopernikus==
 
Im Jahr 2005 wurden im Dom zu Frauenburg im Bereich des Heilig-Kreuz-Altars die sterblichen Überreste eines Mannes ausgegraben, die nach einer angeblich "wissenschaftlichen Untersuchung" polnischer Forscher mit hoher Wahrscheinlichkeit die des Kopernikus sein sollen. Auch eine Gesichtsrekonstruktion wurde vollzogen. Schaut man sich die "wissenschaftliche Untersuchung" genauer an, wird jedoch deutlich, dass lediglich per DNA-Analyse nachgewiesen werden konnte, dass ein Zahn des ausgegrabenen Schädels, der zu einem im Alter von 60 bis 70 Jahren verstorbenen Mann gehörte, genetisch identisch ist mit zwei Haaren, die in einem Buch gefunden wurden, das nachweislich Kopernikus gehörte. Kopernikus vermachte die meisten seiner Bücher der Dombibliothek, die von zahlreichen Domherren benutzt wurden. So fanden sich in besagtem Buch 9 Haare. Von 4 Haaren konnte genetisches Material gewonnen und nachgewiesen werden, dass sie drei verschiedenen Personen gehörten. Teilnehmer einer internationalen Kopernikus-Konferenz in Krakau warfen dem Untersuchungsteam mangelhafte Recherche und kritische Fehler vor. Dennoch wurden am 22.05.2010 die sterblichen Überreste des vermeintlichen Kopernikus in einem feierlichen Staatsakt erneut im Frauenburger Dom beigesetzt.
 
Die Grabstätte von Kopernikus an der Südwand des Domes ist uns historisch bestätigt durch ein Epitaph zum Gedenken an Kopernikus, das der ermländische Bischof und Historiker [[Wikipedia:Martin Cromer|Martin Kromer]], der bereits 8 Jahre nach Kopernikus' Tod Domherr in Frauenburg wurde und reichlich Gelegenheit hatte, sich mit noch lebenden Zeugen von Kopernikus' Beisetzung im Kreise der Domherren auszutauschen, in der Nähe des 7. Säulenaltars rechts (Bartholomäus-Altar) anbringen ließ. Anlass für seine Stiftung des Epitaphs waren Beschwerden von Gelehrten und Besuchern des Domes, die eine Gedenktafel zur Würdigung von Kopernikus vermissten. Es gab keine Beschwerden, dass das Grab nicht mehr auffindbar wäre, sodass Bischof Kromer auch nicht den Auftrag erteilte, erst einmal die genaue Grabstätte ausfindig zu machen, sondern klar den Auftrag erteilte, das Epitaph auf seine Kosten und mit einer von ihm selbst verfassten Inschrift "an der Wand an dessen Grabe (parieti ad sepulcrum eius)" anzubringen. - Nachdem "De Revolutionibus", das Hauptwerk von Kopernikus, im Jahre 1616 von der Katholischen Kirche zumindest auszugsweise auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt worden war, schwand in den folgenden Jahrhunderten das Interesse an einer Würdigung von Kopernikus. Im Jahre 1746 ließ das Domkapitel das Epitaph entfernen, weil an dieser Stelle ein Wanddenkmal zu Ehren des verstorbenen ermländischen Bischofs Szembek neben dem Eingang zu einer von ihm errichteten barocken Seitenkapelle erfolgen sollte. Nach urkundlichen Belegen war geplant, das Epitaph in unmittelbarer Nähe wieder anzubringen. Dieses Vorhaben wurde jedoch letztlich nie ausgeführt und das Epitaph ging schließlich ganz verloren. Nur eine Abbildung ist uns noch erhalten. Im 18. und 19. Jahrhundert begann man sogar zu zweifeln, ob Kopernikus überhaupt in Frauenburg oder nicht vielmehr in seiner Geburtstadt Thorn gestorben und bestattet worden sei. Durch später aufgefundene Briefe sowie das im Jahre 1581, also 38 Jahre nach dem Tode von Kopernikus, angebrachte Gedenk-Epitaph des Bischofs Kromer ist jedoch eindeutig belegt, dass Kopernikus in Frauenburg verstarb und bestattet wurde. Aufgrund der Zerstörungen durch die Schwedenkriege ist es jedoch möglich, dass sich die sterblichen Überreste nicht mehr an der ursprünglichen Stelle befinden. Im Laufe der letzten Jahrhunderte wurden je nach Gutdünken ingesamt 3 Altäre in größeren Zeitabständen zum Altar und zur Grabstätte des Kopernikus erklärt. Entsprechend findet man im Frauenburger Dom heute an 3 Säulen Gedenktafeln (2. Säulenaltar links, 4. und 7. Säulenaltar rechts). Die Beschränkung der von Sikorski im Jahre 2005 durchgeführten Ausgrabungen allein auf das Umfeld des Heilig-Kreuzaltars (4. Säulenaltar rechts) ist völlig unwissenschaftlich. Unter den Bodenplatten des Domes sind mehr als 200 Leichname bestattet, größtenteils ohne Namenskennzeichnung. Auch das Alter der gefundenen sterblichen Überreste lässt Zweifel an Sikorskis Interpretation aufkommen, denn Kopernikus starb mit 70 Jahren. Sein Skelett würde somit auf ein Sterbealter von 65 bis 75 Jahren geschätzt werden, d.h. 5 Jahre älter als das gefundene. Zudem wurde genetisch nachgewiesen, dass der ausgegrabene Schädel zu einem Menschen mit blauen oder grauen Augen, d.h. mit heller Iris, gehörte. Tatsächlich zeigen aber alle erhaltenen Gemälde von Kopernikus diesen stets mit dunkelbraunen Augen und ebensolchen Haaren. Auch wird behauptet, es seien keine lebenden leiblichen Verwandten von Kopernikus mehr auffindbar. Das mag für Polen zutreffen. Aber Kopernikus war deutschsprachig und deutschstämmig und in Deutschland gibt es durchaus noch lebende leibliche Verwandte, Nachfahren seiner Tante mütterlicherseits, Christina von Allen, geb. Watzelrode, wie eine [http://geneal.lemmel.at/Copernicus.html Stammtafel] belegt. Ganz offensichtlich war bei der Interpretation des "wissenschaftlichen" Gutachtens vor allem der Wunsch der Vater des Gedankens.
 
 
[[Kategorie:Astronomie]]

Version vom 1. März 2013, 16:03 Uhr

Carl Gustav Jung (1910)

Carl Gustav Jung (* 26. Juli 1875 in Kesswil, Schweiz; † 6. Juni 1961 in Küsnacht, Schweiz), meist kurz C. G. Jung, war ein Schweizer Psychiater und der Begründer der analytischen Psychologie.


Rudolf Steiner über die analytische Psychologie

Rudolf Steiner sieht in der analytischen Psychologie problematische Halbwahrheiten. In einem Vortrag (GA 66) äußert er sich im Jahre 1917 wie folgt:

"Nun trat ja in der neueren Zeit das hervor, was man die analytische Psychologie nennt. Diese analytische Psychologie ist, ich möchte sagen, von guten Ahnungen beseelt. Denn was will sie? Diese analytische Psychologie, oder wie man sie gewöhnlich heute nennt, Psychoanalyse, sie will von dem gewöhnlichen Seelenleben zu dem heruntersteigen, was in dem gewöhnlichen gegenwärtigen Seelenleben nicht mehr enthalten ist, aber Rest ist aus früherem seelischen Erleben. Der Psychoanalytiker nimmt an, das seelische Leben erschöpfe sich nicht in dem gegenwärtigen seelischen Erleben, in dem bewußten seelischen Erleben, sondern das Bewußtsein tauche hinunter ins Unterbewußte. Und in vielem, was im seelischen Leben als Störung, als Verwirrung, als dieses oder jenes Mangelhafte auftritt, sieht der Psychoanalytiker eine Wirkung des unten im Unterbewußten Wogenden. Aber interessant ist es, was in diesem Unterbewußten der Psychoanalytiker nun sieht. Wenn man hört, was er aufzählt in diesem Unterbewußten, so ist es zunächst getäuschte Lebenshoffnung. Der Psychoanalytiker findet irgendeinen Menschen, der unter dieser oder jener Depression leidet. Diese Depression braucht ihren Ursprung nicht im gegenwärtigen bewußten Seelenleben zu haben, sondern in der Vergangenheit. In diesem Leben trat einmal irgend etwas im seelischen Erleben auf. Der Mensch ist darüber hinausgekommen, aber nicht vollständig; im Unterbewußten ist ein Rest geblieben. Er hat zum Beispiel Enttäuschungen erlebt. Er ist durch Erziehung, durch andere Vorgänge, mit dem bewußten Seelenleben über diese Enttäuschungen hinweggekommen, aber im Unterbewußten, da leben sie. Da wogt sie, diese Enttäuschung, gewissermaßen bis an die Grenze der Bewußtheit heran. Da erzeugt sie dann die unklare seelische Depression. Der Psychoanalytiker sucht also in allerlei Enttäuschungen, in getäuschten Lebenshoffnungen, die ins Unterbewußte heruntergezogen sind, dasjenige, was das bewußte Leben in einer dunklen Weise bestimmt. Das sucht er auch in dem, was das Seelenleben als Temperament färbt. In dem, was das Seelenleben aus gewissen rationalen Impulsen heraus färbt, sucht der Psychoanalytiker ein Unterbewußtes, das gewissermaßen nur anschlägt an das Bewußtsein. Dann aber kommt er zu einem weiten Gebiete - ich referiere hier nur —, welches der Psychoanalytiker dadurch faßt, daß er sagt: Da spielt herauf in das bewußte Leben der animalische Grundschlamm der Seele. Nun soll gar nicht geleugnet werden, daß dieser Grundschlamm vorhanden ist. (...) In dem, was der Psychoanalytiker in den enttäuschten Lebenshoffnungen in den Untergründen der Seele sucht, liegt, wenn er nur tief genug darauf eingeht, dasjenige, was sich vorbereitet in einem gegenwärtigen Leben, um schicksalsmäßig in ein nächstes Leben einzugreifen.

So findet man überall, wenn man den animalischen Grundschlamm — ohne sich die Hände dabei zu beschmutzen, wie es bei den Psychoanalytikern leider so häufig geschieht - umgräbt, durchforscht, das geistig-seelische Weben des Schicksals, das über Geburt und Tod mit dem geistig-seelischen Leben der Seele hinausgeht. Gerade an der analytischen Psychologie haben wir ein Gebiet, an dem so recht gelernt werden kann, wie alles richtig und alles falsch ist, wenn es sich um Weltanschauungsfragen handelt, nämlich von der einen oder anderen Seite aus."(Lit.: GA 066, S. 179ff)

Siehe auch

Psychoanalyse

Archetypen nach C.G. Jung

Literatur

  • Jolande Jacobi: Die Psychologie von C. G. Jung. Rascher, Zürich 1940; 22. Auflage: Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-596-26365-3. (Dieses schmale Taschenbuch enthält ein Geleitwort von Jung, in dem er diese Arbeit als adäquate Einführung und Überblick seiner Lehre autorisiert)
  • Gerhard Wehr: C. G. Jung (= Rowohlts Monographien. Bd. 152). Rowohlt, Reinbek 1969; 21. Auflage 2006, ISBN 3-499-50152-X.
  • Gerhard Wehr: Carl Gustav Jung. Leben – Werk – Wirkung. Kösel, München 1985; 3., erweiterte Auflage: Telesma, Schwielowsee 2009, ISBN 978-3-941094-01-7.
  • Gerhard Wehr: C. G. Jung und Rudolf Steiner: Konfrontation und Synopse. Klett-Cotta /J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger; Auflage: 2., veränd. A. (1998), ISBN 3608919341 (Gerhard Wehr versteht es in diesem Werk, die analytische Psychologie im Vergleich zur Anthroposophie gerecht zu würdigen. Er sieht in Jung eine wenn nicht Steiner ebenbürtige, so doch große Gestalt, die einen alternativen Zugang zum Geistigen fand, und durch sein Werk diesen Weg für andere vermitteln kann.)
  • Hans Erhard Lauer: Die Rätsel der Seele. Tiefenpsychologie und Anthroposophie. Verlag die Kommenden, Freiburg 1982, 5. Aufl. ISBN 3782302095 (Lauer analysiert detailliert, inwiefern sich die Auffassung des Seelischen und Geistigen der analytischen Psychologie Jungs von der Anthroposophie unterscheidet)
  • C.G. Jung: Erinnerungen, Träume, Gedanken. Patmos; Auflage: 17. Auflage 2011. ISBN 3843601917 (Aufgezeichnet und herausgegeben von Aniela Jaffé. Dieses Buch hat auch autobiographischen Charakter und es ist besonders im Hinblick auf die geschilderten übersinnlichen Erfahrungen, die Jung machte, lesenswert.)
  • Rudolf Steiner: Geist und Stoff, Leben und Tod, GA 66 (1988), ISBN 3-7274-0660-7 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.