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| [[Datei:FriedrichWilhelmSchelling.jpg|miniatur|Friedrich Wilhelm Schelling, Gemälde von [[Wikipedia:Christian Friedrich Tieck|Christian Friedrich Tieck]], ca. 1800]] | | [[Datei:Brauysegen im Bett.gif|miniatur|Wye reymont vnd melusina zusamen wurdent geleit / Vnd vom bischoff gesegenet wurdent in dem bett (Holzschnitt aus der ''Schönen [[Wikipedia:Melusine|Melusine]]'' 15. Jahrhundert)]] |
| [[Datei:Nb pinacoteca stieler friedrich wilhelm joseph von schelling.jpg|miniatur|Friedrich Wilhelm Schelling, Gemälde von [[Wikipedia:Joseph Karl Stieler|Joseph Karl Stieler]], 1835]]
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| [[Datei:Schelling 1848.jpg|miniatur|Friedrich Schelling, [[Wikipedia:Daguerreotypie|Daguerreotypie]] von [[Wikipedia:Hermann Biow|Hermann Biow]], Berlin, 1848]]
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| '''Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von Schelling''' (* 27. Januar 1775 in Leonberg; † 20. August 1854 in Bad Ragaz) war ein deutscher [[Philosoph]] und einer der Hauptvertreter des [[Deutscher Idealismus|Deutschen Idealismus]]. 1812 wurde er in den Adelsstand erhoben. | | Die '''Ehe''' ({{gohS}} für etwa ''Ewigkeit'', ''Recht'', ''Gesetz''; [[wikipedia:Juristische Fachsprache|rechtssprachlich]]-historisch '''[[wikipedia:Konnubium|Konnubium]]''') ist eine durch Naturrecht, Gesellschaftsrecht und Religionslehren begründete und anerkannte, zumeist gesetzlich geregelte, gefestigte Form einer Verbindung von zwei heterosexuellen Menschen zur Erhaltung der menschlichen Art. Sie werden als ''Ehe'''gatten''''' (siehe [[wikipedia:Begattung|Begattung]]), ''Eheleute'', ''Ehepaar'' oder auch ''Ehepartner'' bezeichnet. <!--Bitte nach dem Einleitungssatz eine Leerzeile, damit der Erstleser erkennen kann, was der Kern des Lemmas ist. --> |
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| == Schelling und die Anthroposophie ==
| | Nur eine Minderheit von Staaten und Religionen erlaubt die [[wikipedia:Vielehe|Vielehe]]. Für die ähnlichen Verbindungen von Homosexuellen und Lesben, also [[wikipedia:Gleichgeschlechtliche Ehe|gleichgeschlechtliche]] Paare fehlt bislang ein eigenstäniger Begriff. |
| Wie [[Fichte]] und [[Hegel]] wird von Rudolf Steiner der junge Schelling als Idealist positiv bewertet. Den Mystizismus des späten Schellings beurteilte Steiner ungünstiger.
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| | Die Bedeutung der Ehe ist stark von den [[wikipedia:Gesellschaft (Soziologie)|gesellschaftlichen]] und [[kultur]]ellen Rahmenbedingungen abhängig und hat sich im Zuge der menschlichen Entwicklung immer wieder verändert. In Deutschland bezeichnet der Begriff ''Ehe'' heute im Allgemeinen die [[wikipedia:Zivilehe|Zivilehe]]. Der hier allgemein vorgesehene [[wikipedia:Güterstand|gesetzliche Güterstand]] ist die [[wikipedia:Zugewinngemeinschaft|Zugewinngemeinschaft]]; darüber hinausgehende Regelungen werden in einem [[wikipedia:Ehevertrag|Ehevertrag]] vereinbart. Die rechtsgültige Auflösung der Ehe ist die [[Scheidung]]. |
| "Wie ein Lichtblitz, der innerhalb der Weltanschauungs-
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| entwickelung erhellend nach rückwärts und vorwärts wirkt,
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| erscheint ein Satz, den Friedrich Wilhelm Joseph Schelling
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| (1775—1854) in seiner «Naturphilosophie» ausgesprochen
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| hat: «Über die Natur philosophieren heißt soviel als die
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| Natur schaffen.» Wovon Goethe und Schiller durchdrungen waren: daß die produktive Phantasie ihren Anteil bei
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| Erschaffung der Weltanschauung haben müsse, dem gibt
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| dieser Satz einen monumentalen Ausdruck. Was die Natur uns freiwillig gibt, wenn wir sie beobachten, anschauen,
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| wahrnehmen: das enthält nicht ihren tiefsten Sinn. Diesen
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| Sinn kann der Mensch nicht von außen aufnehmen. Er
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| muß ihn schaffen.
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| Zu solchem Schaffen war Schellings Geist besonders veranlagt. Bei ihm strebten alle Geisteskräfte nach der Phantasie hin. Er ist ein erfinderischer Kopf ohnegleichen. Aber
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| seine Einbildungskraft bringt nicht Bilder hervor, wie die
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| künstlerische, sondern Begriffe und Ideen. Durch diese
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| seine Geistesart war er dazu berufen, die Gedankengänge
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| Fichtes fortzusetzen. Dieser besaß die produktive Phantasie nicht. Er war mit seiner Wahrheitsforderung bis zum
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| seelischen Zentrum des Menschen gelangt, bis zum «Ich».
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| Wenn dieses der Quellpunkt sein soll für die Weltanschauung, so muß derjenige, der auf diesem Standpunkte steht,
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| auch in der Lage sein, vom Ich aus zu inhaltvollen Gedanken über die Welt und das Leben zu gelangen. Das kann
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| nur mit Hilfe der Einbildungskraft geschehen... Er fordert
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| da für denjenigen, der zu einer Weltanschauung kommen
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| will, «ein ganz neues inneres Sinneswerkzeug, durch welches eine neue Welt gegeben wird, die für den gewöhnlichen Menschen gar nicht vorhanden ist»... Schelling sieht in den Gedanken, die ihm seine
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| Phantasie vor die Seele stellt, die Ergebnisse dieses höheren Sinnes, den er intellektuelle Anschauung nennt. Ihn,
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| der also in dem, was der Geist über die N a t u r aussagt, ein
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| Erzeugnis sieht, das der Geist schafft, mußte vor allen
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| Dingen die Frage interessieren: Wie kann das, was aus
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| dem Geiste stammt, doch die wirkliche, in der N a t u r waltende Gesetzmäßigkeit sein? Er wendet sich mit scharfen
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| Ausdrücken gegen diejenigen, welche glauben, daß wir
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| unsere Ideen «auf die Natur nur ''übertragen''», denn «sie
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| haben keine Ahnung davon, was uns die Natur ist und
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| sein soll, ... Denn wir wollen nicht, daß die Natur mit
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| den Gesetzen unseres Geistes zufällig (etwa durch Vermittelung eines Dritten) zusammentreffe, sondern, daß sie
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| selbst notwendig und ursprünglich die Gesetze unseres
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| Geistes - nicht nur ausdrücke, sondern selbst realisiere und
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| daß sie nur insofern Natur sei und Natur heiße, als sie
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| dies tut. ... Die Natur soll der sichtbare Geist, der Geist
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| die unsichtbare Natur sein. Hier also, in der absoluten
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| Identität des Geistes ''in'' uns und der N a t u r ''außer'' uns,
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| muß sich das Problem, wie eine Natur außer uns möglich sei, auflösen.» Natur und Geist sind also überhaupt nicht
| |
| zwei verschiedene Wesenheiten, sondern eine und dieselbe
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| Wesenheit in zwei verschiedenen Formen [...]
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| Nun gibt es zwei Möglichkeiten, das eine Wesen, das
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| Geist und Natur zugleich ist, zu beschreiben. Die eine ist:
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| ich zeige die Naturgesetze auf, die in Wirklichkeit tätig
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| sind. Oder ich zeige, wie der Geist es macht, um zu diesen
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| Gesetzen zu kommen. Beide Male leitet mich eines und
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| dasselbe. Das eine Mal zeigt mir die Gesetzmäßigkeit, wie
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| sie in der Natur wirksam ist; das andere Mal zeigt mir der
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| Geist, was er beginnt, um sich dieselbe Gesetzmäßigkeit
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| vorzustellen. In dem einen Falle treibe ich Natur-, in dem
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| anderen Geisteswissenschaft. Wie diese beiden zusammengehören, beschreibt Schelling in anziehender Weise: «Die
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| notwendige Tendenz aller Naturwissenschaft ist, von der
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| Natur aufs Intelligente zu kommen. Dies und nichts anderes liegt dem Bestreben zugrunde, in die Naturerscheinungen Theorie zu bringen. Die höchste Vervollkommnung der Naturwissenschaft wäre die vollkommene Vergeistigung aller Naturgesetze zu Gesetzen des Anschauens
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| und des Denkens. Die Phänomene (das Materielle) müssen
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| völlig verschwinden und nur die Gesetze (das Formelle)
| |
| bleiben. Daher kommt es, daß, je mehr in der Natur selbst
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| das Gesetzmäßige hervorbricht, desto mehr die Hülle verschwindet, die Phänomene selbst geistiger werden und zuletzt völlig aufhören. Die optischen Phänomene sind nichts
| |
| anderes als eine Geometrie, deren Linien durch das Licht
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| gezogen werden, und dieses Licht selbst ist schon zweideutiger Materialität. In den Erscheinungen des Magnetismus
| |
| verschwindet schon alle materielle Spur, und von den Phänomenen der Schwerkraft, welche selbst Naturforscher
| |
| nur als unmittelbar geistige Einwirkung» - Wirkung in die
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| Ferne - «begreifen zu können glaubten, bleibt nichts zurück
| |
| als ihr Gesetz, dessen Ausführung im großen der Mechanismus der Himmelsbewegungen ist. Die vollendete Theorie der Natur würde diejenige sein, kraft welcher die
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| ganze Natur sich in eine Intelligenz auflöste [...]
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| In ein kunstvolles Netz von Gedanken spann Schelling
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| die Tatsachen der Natur ein, so daß alle ihre Erscheinungen wie ein idealer harmonischer Organismus vor seiner
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| schaffenden Phantasie standen. Er war beseelt von dem
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| Gefühl, daß die Ideen, die in seiner Phantasie erscheinen,
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| auch die wahren schöpferischen Kräfte der Naturvorgänge seien [...]
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| Mit seinem fortschreitenden Denken wurde für Schelling die Weltbetrachtung zur Gottesbetrachtung oder
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| [[Theosophie]]. Vollständig stand er schon auf dem Boden | |
| einer solchen Gottesbetrachtung, als er 1809 seine ''«Philosophischen Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit und die damit zusammenhängenden Gegenstände»'' herausgab. Alle Weltanschauungsfragen rückten
| |
| sich ihm jetzt in ein neues Licht. Wenn alle Dinge göttlich
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| sind: wie kommt es, daß es Böses in der Welt gibt, da Gott
| |
| doch nur die vollkommene Güte sein kann? [...]
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| Die Folge der Dinge aus Gott ist eine Selbst-
| |
| offenbarung Gottes. Gott aber kann nur sich offenbar wer-
| |
| den in dem, was ihm ähnlich ist, in freien, aus sich selbst
| |
| handelnden Wesen; für deren Sein es keinen Grund gibt
| |
| als Gott, die aber sind, so wie Gott ist.» Wäre Gott ein
| |
| Gott des Toten und alle Welterscheinungen nur ein Me-
| |
| chanismus, dessen Vorgänge auf ihn als ihren Beweger
| |
| und Urgrund zurückzuführen wären, so brauchte man nur
| |
| die Tätigkeit Gottes zu beschreiben, und man hätte alles
| |
| innerhalb der Welt begriffen. Man könnte aus Gott heraus
| |
| alle Dinge und ihre Tätigkeit verstehen. Das ist aber nicht
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| der Fall. Die göttliche Welt hat Selbständigkeit. Gott hat
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| sie geschaffen, aber sie hat ihr eigenes Wesen. So ist sie gött-
| |
| lich; aber das Göttliche erscheint innerhalb einer Wesen-
| |
| heit, die von Gott unabhängig ist, innerhalb eines Nicht-
| |
| göttlichen. So wie das Licht aus der Dunkelheit heraus
| |
| geboren ist, so die göttliche Welt aus dem ungöttlichen
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| Dasein. Und aus dem Ungöttiichen stammt das Böse,
| |
| stammt das Selbstsüchtige. Gott hat also die Gesamtheit
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| der Wesen nicht in seiner Gewalt; er kann ihnen das Licht
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| geben; sie selbst aber tauchen aus der dunklen Nacht em-
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| por. Sie sind die Söhne dieser Nacht. Und was an ihnen
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| Dunkelheit ist, über das hat Gott keine Macht. Sie müs-
| |
| sen sich durch Nacht zum Licht emporarbeiten. Das ist
| |
| ihre Freiheit. Man kann auch sagen, die Welt ist Gottes
| |
| Schöpfung aus dem Ungöttlichen heraus. Das Ungöttliche
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| ist also das Erste und das Göttliche erst das Zweite [...]
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| Ein
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| Gott, der lautere, reine Vernunft ist, erscheint wie personifizierte Mathematik; ein Gott dagegen, der bei seinem
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| Weltschaffen nicht nach der reinen Vernunft verfahren
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| kann, sondern fortwährend mit dem Ungöttlichen zu
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| kämpfen hat, kann als «ein ganz persönliches, lebendiges
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| Wesen angesehen werden». Sein Leben hat die größte Analogie mit dem menschlichen. Wie der Mensch das Unvollkommene in sich zu überwinden sucht und einem Ideal
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| der Vollkommenheit nachstrebt: so wird ein solcher Gott
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| als ein ewig kämpfender vorgestellt, dessen Tätigkeit die
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| fortschreitende Überwindung des Ungöttlichen ist [...]
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| Ein persönlicher Gott, wie ihn Schelling in seiner späteren
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| Zeit vorstellte, ist unberechenbar. Denn er handelt nicht
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| nach der Vernunft allein. Bei einem Rechenexempel können wir das Ergebnis durch bloßes Denken vorausbestimmen; bei dem handelnden Menschen nicht. Bei ihm müssen
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| wir abwarten, zu welcher Handlung er sich in einem gegebenen Augenblicke entschließen wird. Die Erfahrung
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| muß zu dem Vernunftwissen hinzutreten. Die reine Vernunftwissenschaft genügte daher Schelling nicht zur Weltoder Gottesanschauung. Alles aus der Vernunft Gewonnene nennt er daher in der späteren Gestalt seiner Weltanschauung ein negatives Wissen, das durch ein positives
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| ergänzt werden muß. Wer den lebendigen Gott erkennen
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| will, darf sich nicht bloß den notwendigen Vernunftschlüssen überlassen; er muß sich mit seiner ganzen Persönlichkeit versenken in das Leben Gottes. Dann wird er
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| ’’erfahren’’, was ihm keine Schlüsse, keine reine Vernunft
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| geben können. Die Welt ist nicht eine notwendige Wirkung der göttlichen Ursache, sondern eine freie Tat des
| |
| persönlichen Gottes. Was Schelling nicht durch vernünftige Betrachtung ''erkannt'', sondern als freie, unberechenbare Taten Gottes ''erschaut'' zu haben glaubte, das hat er in seiner «Philosophie der Offenbarung» und seiner «Philosophie der Mythologie» dargelegt. Beide Werke hat er
| |
| nicht mehr selbst veröffentlicht, sondern ihren Inhalt nur
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| den Vorlesungen zugrunde gelegt, die er an der Universität zu Berlin gehalten hat, nachdem ihn Friedrich Wilhelm IV. in die preußische Hauptstadt berufen hatte. Sie
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| sind erst nach Schellings Tode (1854) veröffentlicht worden.
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| " {{Lit|{{G|018|212ff}}}}
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| == Werke ==
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| * ''Über die Möglichkeit einer Form der Philosophie überhaupt'' (1794),
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| * ''Vom Ich als Princip der Philosophie oder über das Unbedingte im menschlichen Wissen'' (1795), ([http://static.twoday.net/sentenzen/files/Schelling.pdf online]; PDF; 440 kB)
| |
| * ''Abhandlung zur Erläuterung des Idealismus der Wissenschaftslehre'' (1796),
| |
| * ''Ideen zu einer Philosophie der Natur'' (1797),
| |
| * ''Von der Weltseele'' (1798),
| |
| * ''[[System des transcendentalen Idealismus]]'' (1800),
| |
| * ''Über den wahren Begriff der Naturphilosophie und die richtige Art ihre Probleme aufzulösen'' (1801)
| |
| * ''Philosophie der Kunst'' (Vorlesung) (1802/1803)
| |
| * ''Vorlesungen über die Methode des akademischen Studiums'' (1803) ({{DTAW|schelling_methode_1803}})
| |
| : Nachdruck: Hamburg: Meiner, 1974 (Phil.Bibl.275)
| |
| * ''System der gesammten<!-- sic! --> Philosophie und der Naturphilosophie insbesondere'' (Nachlass) (= „Wurzburger-“ oder „1804system“) (1804)
| |
| * ''[http://www.fh-augsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/19Jh/Schelling/sch_frei.html Philosophische Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit]'' (1809),
| |
| * ''Clara – Über den Zusammenhang der Natur mit der Geisterwelt. Ein Gespräch'', Fragment (Aus dem handschriftlichen Nachlass, wohl zwischen 1809 und 1812)
| |
| * ''Weltalter'' (1811: es gibt noch andere Versionen dieser Schrift),
| |
| * ''Darstellung des philosophischen Empirismus'' (1830, nur aus dem Nachlass bekannt),
| |
| * ''Philosophie der Mythologie'' (Vorlesung) (1842),
| |
| * ''Philosophie der Offenbarung'' (Vorlesung) (1854).
| |
| * ''Philosophie der Kunst'' (1859) ({{DTAW|schelling_kunst_1859}})
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| ;Neuausgaben | |
| * ''Vorlesungen über die Methode (Lehrart) des akademischen Studiums.'' Hrsg.v. Walter E. Erhardt. Meiner, Hamburg 1990. ISBN 3-7873-0972-1
| |
| * ''Das Tagebuch.'' Hrsg. v. Hans Jörg Sandkühler. Meiner, Hamburg 1990. ISBN 3-7873-0722-2
| |
| * ''System des transzendentalen Idealismus.'' Hrsg. v. Horst D. Brandt u. Peter Müller. Meiner, Hamburg 2000. ISBN 3-7873-1465-2
| |
| * ''Philosophische Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit und die damit zusammenhängenden Gegenstände.'' Hrsg. v. Thomas Buchheim. Meiner, Hamburg 2001. ISBN 3-7873-1590-X
| |
| * ''Zeitschrift für spekulative Physik.'' Hrsg. v. Manfred Durner, 2 Bde. Meiner, Hamburg 2002. ISBN 3-7873-1694-9
| |
| * ''Bruno oder über das göttliche und natürliche Prinzip der Dinge. Ein Gespräch.'' Hrsg. v. Manfred Durner. Meiner, Hamburg 2005. ISBN 3-7873-1719-8
| |
| * ''Philosophie der Offenbarung.'' Hrsg. v. Manfred Frank, Frankfurt/ Main: Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 181, 1977. ISBN 3-518-27781-2
| |
| * ''Historisch kritische Ausgabe, 40 Bände'' (Reihe I: Werke, II: Nachlass, III: Briefe). Hrsg. im Auftrag der Schelling-Kommission der [[Wikipedia:Bayerische Akademie der Wissenschaften|Bayerischen Akademie der Wissenschaften]] v. Thomas Buchheim, Jochem Hennigfeld, Wilhelm G. Jacobs, Jörg Jantzen u. Siegbert Peetz. Frommann-Holzboog, Stuttgart-Bad Cannstatt 1976 ff., ISBN 978-3-7728-0542-4
| |
| * ''Die Weltalter'', mit einem Essay von Slavoj Žižek, im [[Wikipedia:Laika-Verlag|Laika-Verlag]] als ''Slavoj Žižek / Friedrich Wilhelm J. von Schelling: Abgrund der Freiheit'', ISBN 978-3-942281-57-7
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| == Siehe auch == | | == Siehe auch == |
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| * {{WikipediaDE|Friedrich Wilhelm Joseph Schelling}} | | * [[Fernehe]] |
| | | * [[Nahehe]] |
| ==Literatur==
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| #Rudolf Steiner: ''Die Rätsel der Philosophie in ihrer Geschichte als Umriß dargestellt'', [[GA 18]] (1985), ISBN 3-7274-0180-X {{Schriften|018}}
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| | == Literatur == |
| | * Herbert Kretschmer: ''Ehe und Familie. Die Entwicklung von Ehe und Familie im Laufe der Geschichte. Angaben Rudolf Steiners zu Ehe und Familie'', Verlag am Goetheanum (1988) ''(Ein Aufsatz (überarbeiteter Vortrag) Kretschmers, mit einem Literaturverzeichnis und einer stichwortartigen Sammlung von Angaben Rudolf Steiners zu Ehe und Familie)'' |
| | * Klaus Fischer, [[Wolfgang Gädeke]], Bernd Hansen und Klaus Christian Köhnke: ''Partnerschaft und Ehe'', Flensburger Hefte Sonderheft Nr. 1 (1987) |
| | * Klaus und Wolfgang Weirauch, D. Neumann u.a.: ''Partnerschaft und Ehe II - Briefe'', Flensburger Hefte (1992), Sonderheft Nr. 4 |
| | {{wikipedia}} |
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| | | [[Kategorie:Soziales Leben]] |
| [[Kategorie:Deutscher Idealismus]][[Kategorie:Idealismus]][[Kategorie:Philosophie]] | |
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