Kommunion

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Als Kommunion oder Heilige Kommunion (griech. κοινονία koinonia; lat. communio „Gemeinschaft“) wird im Christentum ganz allgemein - mit strikter Ablehnung jeglichen Götzendienstes - die sakramentale Vereinigung der Gemeinschaft der Christen mit dem auferstandenen Christus bezeichnet. Im Detail wird die Kommunion von den verschiedenen christlichen Glaubensgemeinschaften allerdings teils sehr unterschiedlich aufgefasst.

„14 Darum, meine Lieben, flieht den Götzendienst! 15 Ich rede doch zu verständigen Menschen; beurteilt ihr, was ich sage. 16 Der Kelch des Segens, den wir segnen, ist der nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? 17 Denn ein Brot ist's. So sind wir, die vielen, ein Leib, weil wir alle an einem Brot teilhaben. 18 Seht an das Israel nach dem Fleisch! Welche die Opfer essen, stehen die nicht in der Gemeinschaft des Altars? 19 Was will ich nun damit sagen? Dass das Götzenopfer etwas sei? Oder dass der Götze etwas sei? 20 Nein, sondern was man da opfert, das opfert man den Dämonen und nicht Gott. Ich will aber nicht, dass ihr mit den Dämonen Gemeinschaft habt. 21 Ihr könnt nicht zugleich den Kelch des Herrn trinken und den Kelch der Dämonen; ihr könnt nicht zugleich am Tisch des Herrn teilhaben und am Tisch der Dämonen. 22 Oder wollen wir des Herrn Eifersucht wecken? Sind wir stärker als er?“

In der römisch-katholischen Kirche wird für gewöhnlich nur die Handkommunion (in Form der Hostie) gereicht. Der Kelch mit dem gegorenen Rebensaft (Wein), das Blut Christi, wird für gewöhnlich nur dem Priester dargereicht, da in der röm.-kath. Kirche Bedenken bestehen, der Genuß des gewandelten Weins, könne die Eigenständigkeit, also die Individualität der Gläubigen in ungewolltem Maße steigern (Vgl. Flensburger Hefte Nr. 108, S. 108). Doch gehen manche röm.-kath. Gemeinden neuerdings ihre eigenen Wege und teilen neben dem Brot (Hostie) auch den Wein mit allen anwesenden Gläubigen, sofern sie zur Kommunion berechtigt sind.

Das Gewahrwerden der Idee in der Wirklichkeit ist die wahre Kommunion des Menschen

«Das Gewahrwerden der Idee in der Wirklichkeit ist die wahre Kommunion des Menschen» (Lit.: GA 1, S. 125f) ist eine viel zitierte Aussage Rudolf Steiners aus seinen Einleitungen zu Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften (1884 - 1897). Steiner will damit verdeutlichen, dass der Mensch, wenn er durch das Denken der Idee gewahr wird, unmittelbar empirisch in die geistige Wirklichkeit eintaucht, die der sinnlichen Welt zugrunde liegt. Rudolf Steiner hat auf diese Art bereits in seinem Frühwerk die philosophische Grundlage der später von entwickelten anthroposophischen Geisteswissenschaft charakterisiert, die durch rein geistige Wahrnehmung die geistige Welt erforschen will.

„Wer weiß, daß der Mensch bei jedem Gedanken einen göttlichen Strom in sich einströmen läßt, wer sich dessen bewußt ist, der erhält als Folgeerscheinung die Gabe der höheren Erkenntnis. Wer weiß, daß Erkenntnis Kommunion ist, der weiß auch, daß sie nichts anderes ist, als dasjenige, was sich symbolisiert in dem Abendmahl.“ (Lit.:GA 266a, S. 48)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.