Magnetische Flussdichte und Arundati Roy: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox Physikalische Größe
[[Datei:Arundhati Roy W.jpg|mini|Arundhati Roy (2013)]]
|Name= Magnetische Flussdichte
'''Suzanna Arundhati Roy''' (* [[24. November]] [[1961]] in Shillong, Meghalaya) ist eine [[w:Indien|indische]] [[Schriftsteller]]in, Drehbuchautorin, politische Aktivistin und [[Globalisierungskritik]]erin. Neben dem  Roman ''[[w:Der Gott der kleinen Dinge|Der Gott der kleinen Dinge]]'' verfasste sie mehrere politische Sachbücher und zahlreiche Essays.<ref>[http://www.britannica.com/EBchecked/topic/511182/Arundhati-Roy Encyclopædia Britannica: Arundhati Roy] (englisch)</ref> 2017 erschien ihr zweiter Roman ''Das Ministerium des äußersten Glücks.''<ref>{{Internetquelle|autor=femundo|url=http://www.femundo.de/urlaub-buch-film/das-ministerium-des-aeussersten-gluecks/|titel=Das Ministerium des äußersten Glücks: Bittere Realität im farbenprächtigem Gewand|werk=|hrsg=|datum=|zugriff=2017-09-17|sprache=}}</ref><ref>The Guardian: [https://www.theguardian.com/books/2017/jun/02/ministry-utmost-happiness-arundhati-roy-review ''The Ministry of Utmost Happiness by Arundhati Roy review – a bright mosaic ''], abgerufen am 2. Juni 2017 (engl.)</ref>
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|Formelzeichen= <math>\vec{B}</math>
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|SI= [[Tesla (Einheit)|T]]
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}}
Die '''magnetische Flussdichte''', auch '''magnetische Induktion''', bisweilen umgangssprachlich einfach nur „Flussdichte“ oder „Magnetfeld“ genannt, ist eine [[physikalische Größe]] der [[Elektrodynamik]]. Sie ist die [[Spezifische_Größe|Flächendichte]] des [[Magnetischer Fluss|magnetischen Flusses]], der senkrecht durch ein bestimmtes Flächenelement hindurchtritt. Die [[SI-Einheit]] der magnetischen Flussdichte ist das nach [[Nikola Tesla]] benannte '''Tesla''' ('''T'''):


: <math>\mathrm{1\, T = 1\,\frac{V\, s}{m^2} = 1\,\frac{N}{A\, m} = 1\,\frac{Wb}{m^2} = 1\,\frac{kg}{A\, s^2}}</math>
== Leben ==
<!-- Nicht belegt und im Widerspruch zur aktuellen Symbolik: Das Formelzeichen geht zurück auf den schottischen Physiker [[James Clerk Maxwell]], der in seinen Aufzeichnungen die Buchstaben B, C und D für das magnetische und E, F und G für das elektrische Feld verwendete.-->
=== Kindheit ===
Arundhati Roys Mutter Mary Roy stammt aus dem südindischen Kerala und ist [[w:Thomaschristen|Thomaschristin]], ihr Vater ist [[Hinduismus|Hindu]] aus [[Bengalen]] und Besitzer einer Teeplantage. Ihre Kindheit verbrachte sie in Aymanam im Bundesstaat Kerala, bis sie im Alter von 16 Jahren nach Delhi umzog, wo sie heute noch lebt. Anfangs wohnte sie dort in einer kleinen Hütte mit Blechdach im Stadtteil Feroz shah Kotla und verdiente ihren Unterhalt, indem sie leere Flaschen einsammelte und verkaufte. Schließlich begann sie an der ''Delhi School of Architecture'' zu studieren, wo sie auch ihren ersten Ehemann, Gerard da Cunha, traf.


Die magnetische Flussdichte <math>\vec{B}</math> ist ebenso wie die [[Elektrische Flussdichte|''elektrische'' Flussdichte]] <math>\vec{D}</math> eine gerichtete Größe, also ein [[Vektor]], und wird aus dem [[Vektorpotential]] <math>\vec{A}</math> hergeleitet.  
=== Zweite Ehe und Film ===
1984 lernte sie den Filmemacher Pradip Krishen kennen, der ihr zweiter Ehemann wurde. Durch ihn erwachte auch ihr Interesse am Film. Sie spielte selbst kleinere Rollen unter anderem in Krishens preisgekröntem Film ''Massey Sahib'' – und begann damit Drehbücher zu schreiben (''In Which Annie Gives it Those Ones'', ''Electric Moon'' und die Fernsehserie ''Banyan Tree'').


== Definition und Berechnung ==
=== Schriftstellerisches Werk und Booker-Prize ===
[[Datei:Lorentzkraft_v2.svg|thumb|upright=1.8|Lorentzkraft auf ein ''positiv'' geladenes Teilchen der Geschwindigkeit v (links) bzw. das vom Strom I durchflossene Leiterstück der Länge l (rechts) im dazu senkrecht verlaufenden Magnetfeld der Flussdichte B.]]
1992 begann sie mit der Arbeit an ihrem ersten Roman, der 1997 unter dem Titel ''[[w:Der Gott der kleinen Dinge|Der Gott der kleinen Dinge]]'' erschien. Der halb-biografische Roman erzählt über weite Teile ihre eigene Kindheit in einer christlichen Familie der Oberschicht im südindischen Bundesstaat Kerala. Der Roman berührt wesentliche Themen Indiens wie das [[w:Kastensystem|Kastensystem]], die Rolle der Frau, das Leben syrischer Christen in Kerala und die Rolle der kommunistischen Partei speziell in Kerala.
Das Manuskript wurde von [[Pankaj Mishra]], einem Herausgeber von Harper&Collins, an drei Verlage in Großbritannien gesandt und erregte großes Interesse.
Bevor sie sich endgültig entscheiden konnte, bestieg David Godwin, der dritte Empfänger ihres Manuskripts, ein Flugzeug nach Indien, um Arundhati Roys erster Agent zu werden: “obviously, the book had touched him enough to get on a plane and come to a strange country”.


Wie die [[elektrische Feldstärke]] <math>\vec E</math> ist auch die magnetische Flussdichte <math>\vec B</math> historisch zunächst einmal indirekt, d.&nbsp;h. über ihre experimentell messbare Kraftwirkung <math>\vec F</math> auf ''bewegte'' elektrische Ladungen, definiert worden, die in der neueren Physik als magnetische Komponente der [[Lorentzkraft]] betrachtet und in vektorieller Schreibweise wie folgt notiert wird:
Godwin machte sich an die Arbeit, und binnen Kurzem boten acht Verlagshäuser hohe Summen für die Rechte zur Veröffentlichung im Vereinigten Königreich und in Kontinental-Europa.


: <math> {\vec F_B} = q \cdot {\vec v}\times {\vec B} \Leftrightarrow {\vec F_B} = I \cdot {\vec s}\times {\vec B} </math>
Anlässlich eines Besuchs in Wien beorderte Godwin seine Autorin nach New York zur Vertragsunterzeichnung mit dem renommierten Verlagshaus [[Random House (Verlag)| Random House]]. Sie erhielt 500.000&nbsp;Pfund Sterling für die internationalen Publikationsrechte in 21 Ländern.
mit:
* <math>{\vec F_B}</math> – bewegungsbedingte Kraftwirkung auf die Ladung <math>q</math> im Magnetfeld
* <math>q\,</math> – [[elektrische Ladung]], oder <math>I\,</math> - [[Stromstärke]]
* <math>{\vec v}</math> – [[Geschwindigkeit]] der Ladungsbewegung, oder <math>{\vec s}</math> – Länge des Wegs des elektrischen Stroms <math>I</math> durch den untersuchten Leiter (Die Orientierung von <math>\vec s</math> richtet sich nach der [[technische Stromrichtung|technischen Stromrichtung]])
* <math>{\vec B}</math> – magnetische Flussdichte


Die erste der beiden oben aufgeführten Gleichungen wird vorwiegend für frei im Raum bewegliche Ladungen, z.&nbsp;B. Elektronen innerhalb einer [[Braunsche Röhre|Braunschen Röhre]], benutzt, die zweite dagegen für Ladungen, die sich innerhalb von elektrischen Leitern, z.&nbsp;B. Drähten oder Kabeln, bewegen. Beide Gleichungen sind gleichwertig.
Noch im Jahr der Veröffentlichung wurde sie für diesen Roman mit dem britischen [[Booker Prize|Booker-Literaturpreis]] ausgezeichnet und rasch international bekannt. Rechte an dem Buch wurden in 21 Ländern verkauft.


In den genannten Formeln ist <math>\vec B</math> ein Vektor, der in Richtung der Feldlinien des erzeugenden Magnetfelds zeigt.
[[Datei:Arundhati Roy 3.jpg|mini|Arundhati Roy (2010)]]


Verzichtet man auf die vektorielle Schreibweise und damit die Möglichkeit, die Richtung der Kraftwirkung <math>F_B</math> aus dem [[Kreuzprodukt|Vektorprodukt]] der beiden Vektoren <math>\vec v</math> und <math>\vec B</math> bzw. <math>\vec s</math> und <math>\vec B</math> zu bestimmen, kann <math>F_B</math> gemäß folgender Formel auch als [[Skalar (Mathematik)|skalar]]e Größe berechnet werden:
=== Politische Aktivität ===
In der Folge nutzte sie ihre Bekanntheit, um auf ihre politischen Anliegen aufmerksam zu machen. In einer Reihe von Essays und Reden griff sie zu Beginn vor allem die [[Atomwaffe|atomare Aufrüstung]] in Indien und dem Nachbarland [[Pakistan]] sowie den [[Hindu-Nationalismus]] in ihrer Heimat an. Bald erweiterte sie ihre Aktivitäten auch um die Teilnahme an Protestveranstaltungen gegen ein [[Sardar-Sarovar-Talsperre|Staudammprojekt]] an der [[Narmada]], da derartige Bauten oft auf Kosten des Lebensraums der praktisch rechtlosen und ärmsten Bevölkerungsgruppen (insbesondere der [[Dalit]] und [[Adivasi]]) durchgeführt werden, wie sie in „Die Politik der Macht“ schreibt. Dank ihrer Popularität lenkte Roy mit ihrer Teilnahme die Aufmerksamkeit nationaler und internationaler Medien auf die Missstände.


: <math>F_B=|q\cdot v| \cdot B\sin \alpha \, \Leftrightarrow F_B=|I\cdot s| \cdot B\sin \alpha \,</math>
Ihre schriftstellerische Tätigkeit konzentrierte sich nun ganz auf die Darstellung und Kritik politischer und sozialer Themen. In ihren Texten bezog sie Stellung gegen den von der [[USA|US-Regierung]] geführten „[[Der Krieg der USA gegen den Terrorismus|Krieg gegen den Terrorismus]]“, den [[Irak-Krieg]] sowie die Politik der [[Weltbank]] und der [[Welthandelsorganisation]]. Damit wurde sie zunehmend auch weit über Indien hinaus zu einer der bekanntesten Sprecherinnen für [[Umweltschutz]]-, [[Friedensbewegung|Friedens-]] und [[Globalisierungskritik|globalisierungskritische]] Bewegungen.


mit:
2014 schrieb sie unter dem Titel ''The Doctor and the Saint'' eine Einführung zu kritischen Ausgabe von [[Bhimrao Ramji Ambedkar]]s ''Annihilation of Caste''. Darin arbeitet sie den Gegensatz zwischen Ambedkar und [[Mohandas Karamchand Gandhi|Gandhi]] heraus. Ambedkar stammt aus der Schicht der [[Unberührbare]]n und fordert in seiner bekanntesten und einflussreichsten Schrift die Abschaffung des [[Kastenwesen]]s und des damit untrennbar verschränkten [[Hinduismus]], während Gandhi selbst [[w:Vaishya|Vaishya]] war und entgegen seinen Aussagen über die unteren Kasten die Unterdrückungsstruktur des Kastenwesens nie in Frage gestellt habe und in seinem persönlichen Leben von Verachtung gegenüber sozial Schwachen geprägt gewesen sei.<ref>Arundhati Roy: [http://www.caravanmagazine.in/reportage/doctor-and-saint ''The Doctor and the Saint'']. Volltext der Einführung in ''The Caravan'', 1. März 2014 (englisch)</ref>
* <math>q\,</math> – elektrische Ladung, oder <math>I\,</math> – Stromstärke
* <math>v\,</math> – Geschwindigkeit der Ladungsbewegung, oder <math>s\,</math> – Länge des Wegs des Stroms im Leiter
* <math>B\,</math> – Betrag der magnetischen Flussdichte
* <math>\alpha\,</math>  – Winkel zwischen der Richtung der Ladungsbewegung und der Richtung des magnetischen Flusses, oder zwischen der Richtung des Stromflusses <math>I</math> und der Richtung des magnetischen Flusses.


Bewegt sich die elektrische Ladung <math>q</math> mit der Geschwindigkeit <math>v</math> senkrecht zur Richtung des magnetischen Flusses und/oder verläuft der untersuchte elektrische Leiter senkrecht zur magnetischen Flussrichtung, kann, da <math>\textstyle \sin \alpha</math> in diesem Fall den Wert 1 annimmt, der Zahlenwert von <math>\textstyle B</math> gemäß folgender Gleichung auch direkt aus der Kraftwirkung <math>\textstyle F_B</math> auf die Ladung bzw. den Leiter als ganzes berechnet werden:
Im Jahr 2002 wurde sie wegen Missachtung des Gerichts vom indischen ''Supreme Court'' in Neu-Delhi zu einem Tag Haft verurteilt, weil sie den Richtern vorgeworfen hatte, sie hätten Proteste gegen das Narmada-Staudammprojekt unterdrücken wollen.


:<math>{B=\frac{F_B}{|q\cdot v|}} \Leftrightarrow {B=\frac{F_B}{|I\cdot s|}}</math>
2004 wurde Arundhati Roy für ihr soziales Engagement und ihr Eintreten für Gewaltfreiheit mit dem [[Sydney Peace Prize]] ausgezeichnet.


Der Zusammenhang mit der magnetischen [[Magnetische Feldstärke|Feldstärke]] <math>\vec{H}</math> ist:
Arundhati Roy hat 2005 den Sahitya Akademi Award, den höchsten Literaturpreis Indiens, abgelehnt.<ref name="Express">Arundhathi Roy [http://indianexpress.com/article/opinion/columns/why-i-am-returning-my-award/ ''Why I am returning my award.''] auf: The Indian Express, abgerufen am 6. November 2015.</ref> Laut Medienberichten soll Roy in einem Schreiben der vom Staat finanzierten Sahitya-Akademie mitgeteilt haben, sie fühle sich sehr geehrt, könne die Auszeichnung aber nicht annehmen, weil sie gegen verschiedene Aspekte der indischen Regierungspolitik Abscheu hege.<ref>Ana Lehmann: [http://www.dw-world.de/dw/article/0,,5330912,00.html ''Geliebt, gehasst, gefürchtet - Arundhati Roy''] auf der Webseite der [[Deutsche Welle|Deutschen Welle]] vom 8. März 2010.</ref> Als Kritikpunkte nannte sie beispielsweise den Besitz von Atomwaffen und den Bau großer Staudämme.
:<math>\vec{B} = \mu \cdot \vec{H}</math>.  


Dabei ist <math>\mu</math> die [[Permeabilität (Magnetismus)|magnetische Permeabilität]].
Am 5. November 2015 erklärte Arundhati Roy zusammen mit 23 anderen Künstlern, dass sie ihre nationalen Ehrungen aus Protest zurückgeben würden. Roy, die ihren 1989 gewonnenen Nationalpreis für das beste Drehbuch zurückgegeben hat, nahm in einem Zeitungsartikel dazu ausdrücklich Bezug auf den Lynchmord an einem [[Muslim|muslimischen]] Mann in [[Uttar Pradesh]] durch fanatische [[Hindus]], nachdem das Gerücht verbreitet worden war, dass er Rindfleisch gegessen habe. Sie bezeichnete den Vorgang als Ausdruck einer generellen Stimmung im Land, unter der Muslime, Christen und [[w:Dalit|Dalit]]s in ständiger Angst leben müssten. Sie beklagte, es sei für Intellektuelle in Indien nicht mehr möglich, darauf hinzuweisen, dass Hindus für diese Angst verantwortlich seien, nur ihre religiös geprägte Sichtweise der Umstände gelten ließen und die Leiden der Opfer verdrängten.<ref>{{Webarchiv|text=Arundhati Roy, 23 others return awards over ‘intolerance |url=http://eni.news24online.com/arundhati-roy-23-others-return-awards-over-intolerance/ |wayback=20151106170612}} auf: enewspaper of India, 5. November 2015, abgerufen am 6. November 2015.</ref><ref name="Express" />


== Messung ==
== Werke ==
Die magnetische Flussdichte kann mit [[Magnetometer]]n, [[Hallsensor]]en oder Messspulen gemessen werden.
* {{Literatur
  |Titel=Der Gott der kleinen Dinge
  |Verlag=Karl Blessing, München|Jahr=1997
  |ISBN=3-442-72468-6
  |Kommentar=Originaltitel: ''The God of Small Things.'' Harper Collins, London 1997
}}
* {{Literatur
  |Titel=Die Politik der Macht
  |Verlag=Goldmann|Jahr=2002
  |ISBN=3-442-72987-4
  |Kommentar=Originaltitel: ''The Cost of Living''
}}
* {{Literatur
  |Autor=Noam Chomsky, Eduardo Galeano, Arundhati Roy, u.&nbsp;a.
  |Herausgeber=[[Wolfgang Haug]]
  |Titel=Angriff auf die Freiheit? Die Anschläge in den USA und die „Neue Weltordnung“. Hintergründe, Analysen, Positionen
  |Auflage=2.|Verlag=Trotzdem Verlagsgenossenschaft|Ort=Grafenau|Jahr=2002
  |ISBN=3-931786-25-0
  |Kommentar=Sammlung von 17. Aufsätzen
}}
* {{Literatur
  |Titel=Wahrheit und Macht
  |Verlag=Goldmann|Jahr=2004
  |ISBN=3-442-73304-9
  |Kommentar=Interviews von David Barsamian, Vorwort von [[Naomi Klein]]
}}
* {{Literatur
  |Titel=War Talk
  |Verlag=South End Press|Jahr=2003
  |ISBN=0-89608-724-7
}}
* {{Literatur
  |Titel=An Ordinary Person's Guide to [[Empire – die neue Weltordnung|Empire]]
  |Verlag=South End Press|Jahr=2004
  |ISBN=0-89608-727-1
}}
* {{Literatur
  |Titel=Public Power in the Age of Empire
  |Verlag=Seven Stories Press|Jahr=2004
  |ISBN=1-58322-682-6
  }}
* {{Literatur
  |Titel=The Algebra of Infinite Justice
  |Verlag=Flamingo/ Harper Collins |Ort=London|Jahr=2002
  |ISBN=0-00-714949-2 }}
* {{Literatur
  |Titel=Aus der Werkstatt der Demokratie
  |Verlag=S. Fischer|Ort=Frankfurt am Main|Jahr=2010
  |ISBN=978-3-10-066066-4
  |Kommentar=Originaltitel: ''Listening to Grasshoppers. Field Nots on Democracy''
}}
* {{Literatur
  |Titel=Wanderung mit den Genossen: Mit den Guerillas im Dschungel Zentralindiens
  |Verlag=[[Zambon-Verlag]]|Ort=Frankfurt am Main|Jahr=2011
  |ISBN=978-3-88975-180-5
  |Kommentar=Originaltitel: ''Walking with the Comrades''
}}
* ''The Doctor and the Saint.'' Einführung und Essay zu B.R. Ambedkar: ''Annihilation of Caste: The Annotated Critical Edition''. Navayana 2014, ISBN 978-81-89059-63-7.
* ''Capitalism: A Ghost Story.'' [Über die Auswüchse des globalisierten Kapitalismus in Indien]. Haymarket Books, Chicago 2014, ISBN 978-1-60846-385-5.
* {{Literatur
  |Titel=The Ministry of Utmost Happiness
  |Verlag=Penguin India|Jahr=2017|Sprache=en|ISBN=9780670089635|Umfang=464
}}
** ''Das Ministerium des äußersten Glücks''. S. Fischer, Frankfurt am Main 2017, ISBN 978-3-10-002534-0.


== Maßeinheit ==
=== Essays und Interviews ===
Die [[Internationales Einheitensystem|SI-Einheit]] der magnetischen Flussdichte ist das [[Tesla (Einheit)|Tesla]] mit dem [[Einheitenzeichen]] T:
* {{Webarchiv | url= http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/themen/Globalisierung/roy2.html | wayback= 20040427035423| text=''Feiertagsproteste stoppen keine Kriege''.}} Rede auf dem 4. Weltsozialforum (Mumbai 2004)
:<math>\left[ B \right] = 1\,\mathrm{T} = 1\,{\mathrm{Vs} \over \mathrm{m^2}} = 1\,{\mathrm{N} \over \mathrm{Am}}= 1\,{\mathrm{kg} \over \mathrm{As^2}} </math>
* {{Webarchiv | url= http://zmag.de/autoren/Arundhati-Roy | wayback= 20120111060156| text= weitere Essays von Arundhati Roy}} übersetzt bei ZNet Deutschland
 
* [http://www.sawnet.org/books/writing/roy_bq1.html ''Arundhati Roy on Shekhar Kapur's''] ''Bandit Queen'' und über Phoolan Devi auf sawnet.org<ref name="sawnet_phoolandevi1">{{Internetquelle|url=http://www.sawnet.org/books/writing/roy_bq1.html|titel=Arundhati Roy on Shekhar Kapur's Bandit Queen: The Great Indian Rape-Trick I|hrsg=sawnet.org|autor=''Arundhati Roy''|datum=1994-08-22|zugriff=2014-04-11|offline=ja|archiv-url=https://web.archive.org/web/20160414182145/http://www.sawnet.org/books/writing/roy_bq1.html|archiv-datum=2016-04-14|archiv-bot=2018-03-30 16:09:00 InternetArchiveBot}}</ref><ref name="sawnet_phoolandevi2">{{Internetquelle|url=http://www.sawnet.org/books/writing/roy_bq2.html|titel=Arundhati Roy on Shekhar Kapur's Bandit Queen: The Great Indian Rape-Trick II|hrsg=sawnet.org|autor=Arundhati Roy|datum=1994-09-23|zugriff=2014-04-11|offline=ja|archiv-url=https://web.archive.org/web/20160415211246/http://www.sawnet.org/books/writing/roy_bq2.html|archiv-datum=2016-04-15|archiv-bot=2018-03-30 16:09:00 InternetArchiveBot}}</ref>
Eine veraltete Einheit für die magnetische Flussdichte ist außerdem das [[Gauß (Einheit)|Gauß]] mit dem [[Einheitenzeichen]] G, das allerdings in der Technik immer noch häufig verwendet wird. Es gilt 1 T = 10000 G.
* {{Webarchiv | url=http://ratsdebiblio.net/royarundhati.html | wayback=20050213171932 | text=bio et fiches de lecture des oeuvres d'A. Roy}}
 
* [http://www.lebenshaus-alb.de/mt/archives/subcategories/roy_arundhati.html Essays, Reden und Interviews] in deutscher Übersetzung
== Spezialfälle ==
* [http://www.narmada.org/gcg/gcg.html Essay ''The greater common good'' – Motivation und Auswirkungen großer Staudammprojekte der Regierung Indiens] (englisch)
Im Folgenden werden der Einfachheit halber nur die ''Beträge'' der Flussdichten angegeben.  
* [http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,165236,00.html ''„Krieg ist Frieden“''] In: Der Spiegel, 31. Oktober 2001
* magnetische Flussdichte im Abstand <math>r</math> von einem geraden stromdurchflossenen Leiter:  
* [http://www.literaturfestival.com/intern/reden/arundhatiroy_dt ''Das schwindende Licht der Demokratie''], Rede zur Eröffnung des Internationalen Literaturfestivals Berlin, 9. September 2009
::<math>B = \mu \frac {I} {2\pi r}</math>
* [http://www.zeit.de/2011/51/Interview-Roy/seite-1 ''Europas Krise: Europa ist nur der Anfang.''], Interview mit Georg Blume, Korrespondent der Zeit in Neu Delhi, 16. Dezember 2011, vlg. auch Die Zeit, Printausgabe, 15. Dezember 2011 Nr. 51
:(Die Richtung der Flussdichte ergibt sich aus der [[Korkenzieherregel]].)
* [http://www.tagesspiegel.de/kultur/interview-mit-arundhati-roy-ich-bin-ein-baum-mit-tiefen-wurzeln/20306994-all.html „Ich bin ein Baum mit tiefen Wurzeln“], Der Tagesspiegel, 11. September 2017
* im Inneren einer langen Spule:
::<math> B = \mu \frac {NI}{l}</math>
:(Hierbei sind <math>N</math> die Windungszahl und <math>l</math> die Länge der Spule. Streng genommen ist dies nur eine Näherungsformel, die nur unter folgenden Voraussetzungen gilt: Die Länge der Spule ist groß verglichen mit dem Radius der Spule, die Windungen sind sehr dicht und gleichmäßig und der betrachtete Ort befindet sich im Inneren der Spule und nicht in der Nähe der Spulenenden. Die Richtung der Flussdichte verläuft parallel zur Spulenachse. Für die Orientierung siehe [[Spule (Elektrotechnik)#Magnetfeld und Stromfluss|dort]]. Außerhalb der Spule ist die Flussdichte nahezu Null.)
* in der Mitte einer [[Helmholtz-Spule]] mit Radius <math>R</math>:
 
::<math>B = \mu \frac {8 N I}{\sqrt{125}R}</math>
* in einiger Entfernung <math>\vec r</math> von einem [[magnetischer Dipol|magnetischen Dipol]] mit dem Dipolmoment <math>\vec m</math>:
::<math>\vec{B}(\vec{r})\,=\,\frac{\mu}{4 \pi r^2}\,\frac{3\vec{r}(\vec{m}\cdot\vec{r}) - \vec{m}r^2}{r^3}\ .</math>
:(Das Dipolmoment einer kreisförmigen Leiterschleife mit der orientierten Querschnittsfläche <math>\vec A</math> ist <math>\vec m = I\vec A</math>.)
 
== Magnetische Fluss''dichte'' und magnetischer Fluss ==
Die magnetische Fluss''dichte'' <math>\vec B</math> ist als Flächendichte über folgende Beziehung mit dem [[Magnetischer Fluss|magnetischen Fluss]] <math>\Phi\,</math> verknüpft:
:<math>\Phi=\int{\vec B} \cdot \mathrm{d}\vec A </math>
 
Dass die Flusslinien des magnetischen Flusses in sich geschlossen sind, lässt sich mathematisch dadurch zum Ausdruck bringen, dass jedes [[Flächenintegral]] von <math>\vec B</math> über eine beliebige ''geschlossene'' Oberfläche <math>O</math> den Wert 0 annimmt:
:<math>\oint_O{\vec B} \cdot \mathrm{d}\vec A = 0</math>
 
Diese Gleichung ist mathematisch gesehen eine direkte Konsequenz der homogenen [[Maxwellsche Gleichungen|Maxwellschen Gleichung]]
:<math>{\mathrm {div}{\,\vec B} = 0}</math>
sowie des [[Gaußscher Integralsatz|Gaußschen Satzes]]
:<math>\oint_O{\vec j} \cdot \mathrm{d}\vec A = \int_V {\mathrm{div} \,}{\vec j}\cdot \mathrm{d}^3 r</math>
für ein beliebiges Vektorfeld <math>\vec j</math> und das von <math>O</math>  eingeschlossene Volumen <math>V</math>.
 
Anschaulich gesprochen: Wenn man sich ein durch eine beliebig geformte geschlossene Fläche <math>O</math> eingeschlossenes Volumen <math>V</math> in einem magnetischen Feld vorstellt, fließt stets genauso viel „Magnetismus“ aus <math>V</math> durch die Oberfläche <math>O</math> nach außen wie von außen hinein. Dies bezeichnet man als „[[Quellfrei|Quellenfreiheit]] des magnetischen Feldes“.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Magnetische Flussdichte}}
* {{WikipediaDE|Arundati Roy}}


== Literatur ==
== Literatur ==
{{wikibooks|Der elektrische Strom – Eigenschaften und Wirkungen: Teil II}}
* Bernhard Mann: ''Gebrochene Identitäten. Indische Sozialstruktur im „cultural lag“.'' Über: ''Arundhati Roy, Der Gott der kleinen Dinge.'' In: Studiengesellschaft für Sozialwissenschaften und Politische Bildung (Hrsg.): ''Sozialwissenschaftliche Umschau.'' 2/2003, {{ISSN|1610-3300}}, S. 53–59.
*Küpfmüller, K., Kohn, G., ''Theoretische Elektrotechnik und Elektronik, Eine Einführung'', Springer, 16., vollst. neu bearb. u. aktualisierte Aufl., 2005, ISBN 3-540-20792-9
* Claire Messud: ''Stranger things''. Rezension, in: Financial Times, 3. Juni 2017, S. L&A 11


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*[http://www.ibsmagnet.de/knowledge/flussdichte_berechnung.php Online-Flussdichte-Berechnung von der Firma IBS Magnet] sowie weitere Formeln und Downloads von Magnet-Berechnungstabellen.
{{Commonscat}}
{{Wikiquote}}
* {{DNB-Portal|115693424}}
* {{FemBio|http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/arundhati-roy}}
* [https://www.youtube.com/watch?v=gnTS9gHCZoI ''Fault Lines - Arundhati Roy'' (video)] – Interview mit Arundhati Roy bei Al Jazeera English (engl.)
* [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-26797625.html ''Alles wird geschändet''] – Interview von Michael Sontheimer mit Arundhati Roy im [[Der Spiegel|Spiegel]] 15/2003
* {{Webarchiv | url= http://www.emma.de/ressorts/artikel/asien/arundhati-roy/ | wayback= 20130907152859| text=''Die unerschrockene Arundhati Roy.''}}  in der Emma vom September/Oktober 2009
* Ana Lehmann: [http://www.dw-world.de/dw/article/0,,5330912,00.html ''Geliebt, gehasst, gefürchtet - Arundhati Roy''] auf der Webseite der Deutschen Welle vom 8. März 2010
* [http://www.zeit.de/2011/37/Interview-Roy ''Die Diktatur der Mittelklasse''] Interview von Iris Radisch in ''Die Zeit'', 10. September 2011
* [http://www.zeit.de/2014/40/arundhati-roy-indien-gandhi-kastensystem Gandhis vergiftetes Erbe], Interview mit Jan Roß in der ''Zeit'', 9. Oktober 2014
* {{IMDb|nm0746936}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=115693424|LCCN=n/89/250447|VIAF=76457869}}


[[Kategorie:Physikalische Größenart]]
{{SORTIERUNG:Roy, Arundhati}}
[[Kategorie:Magnetismus]]
[[Kategorie:Schriftsteller (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Schriftsteller (21. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Schriftsteller (Inder)]]
[[Kategorie:Globalisierungskritiker]]
[[Kategorie:Romancier]]
[[Kategorie:Essayist]]
[[Kategorie:Inder]]
[[Kategorie:Geboren 1961]]
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Version vom 29. Januar 2020, 07:15 Uhr

Arundhati Roy (2013)

Suzanna Arundhati Roy (* 24. November 1961 in Shillong, Meghalaya) ist eine indische Schriftstellerin, Drehbuchautorin, politische Aktivistin und Globalisierungskritikerin. Neben dem Roman Der Gott der kleinen Dinge verfasste sie mehrere politische Sachbücher und zahlreiche Essays.[1] 2017 erschien ihr zweiter Roman Das Ministerium des äußersten Glücks.[2][3]

Leben

Kindheit

Arundhati Roys Mutter Mary Roy stammt aus dem südindischen Kerala und ist Thomaschristin, ihr Vater ist Hindu aus Bengalen und Besitzer einer Teeplantage. Ihre Kindheit verbrachte sie in Aymanam im Bundesstaat Kerala, bis sie im Alter von 16 Jahren nach Delhi umzog, wo sie heute noch lebt. Anfangs wohnte sie dort in einer kleinen Hütte mit Blechdach im Stadtteil Feroz shah Kotla und verdiente ihren Unterhalt, indem sie leere Flaschen einsammelte und verkaufte. Schließlich begann sie an der Delhi School of Architecture zu studieren, wo sie auch ihren ersten Ehemann, Gerard da Cunha, traf.

Zweite Ehe und Film

1984 lernte sie den Filmemacher Pradip Krishen kennen, der ihr zweiter Ehemann wurde. Durch ihn erwachte auch ihr Interesse am Film. Sie spielte selbst kleinere Rollen – unter anderem in Krishens preisgekröntem Film Massey Sahib – und begann damit Drehbücher zu schreiben (In Which Annie Gives it Those Ones, Electric Moon und die Fernsehserie Banyan Tree).

Schriftstellerisches Werk und Booker-Prize

1992 begann sie mit der Arbeit an ihrem ersten Roman, der 1997 unter dem Titel Der Gott der kleinen Dinge erschien. Der halb-biografische Roman erzählt über weite Teile ihre eigene Kindheit in einer christlichen Familie der Oberschicht im südindischen Bundesstaat Kerala. Der Roman berührt wesentliche Themen Indiens wie das Kastensystem, die Rolle der Frau, das Leben syrischer Christen in Kerala und die Rolle der kommunistischen Partei speziell in Kerala. Das Manuskript wurde von Pankaj Mishra, einem Herausgeber von Harper&Collins, an drei Verlage in Großbritannien gesandt und erregte großes Interesse. Bevor sie sich endgültig entscheiden konnte, bestieg David Godwin, der dritte Empfänger ihres Manuskripts, ein Flugzeug nach Indien, um Arundhati Roys erster Agent zu werden: “obviously, the book had touched him enough to get on a plane and come to a strange country”.

Godwin machte sich an die Arbeit, und binnen Kurzem boten acht Verlagshäuser hohe Summen für die Rechte zur Veröffentlichung im Vereinigten Königreich und in Kontinental-Europa.

Anlässlich eines Besuchs in Wien beorderte Godwin seine Autorin nach New York zur Vertragsunterzeichnung mit dem renommierten Verlagshaus Random House. Sie erhielt 500.000 Pfund Sterling für die internationalen Publikationsrechte in 21 Ländern.

Noch im Jahr der Veröffentlichung wurde sie für diesen Roman mit dem britischen Booker-Literaturpreis ausgezeichnet und rasch international bekannt. Rechte an dem Buch wurden in 21 Ländern verkauft.

Arundhati Roy (2010)

Politische Aktivität

In der Folge nutzte sie ihre Bekanntheit, um auf ihre politischen Anliegen aufmerksam zu machen. In einer Reihe von Essays und Reden griff sie zu Beginn vor allem die atomare Aufrüstung in Indien und dem Nachbarland Pakistan sowie den Hindu-Nationalismus in ihrer Heimat an. Bald erweiterte sie ihre Aktivitäten auch um die Teilnahme an Protestveranstaltungen gegen ein Staudammprojekt an der Narmada, da derartige Bauten oft auf Kosten des Lebensraums der praktisch rechtlosen und ärmsten Bevölkerungsgruppen (insbesondere der Dalit und Adivasi) durchgeführt werden, wie sie in „Die Politik der Macht“ schreibt. Dank ihrer Popularität lenkte Roy mit ihrer Teilnahme die Aufmerksamkeit nationaler und internationaler Medien auf die Missstände.

Ihre schriftstellerische Tätigkeit konzentrierte sich nun ganz auf die Darstellung und Kritik politischer und sozialer Themen. In ihren Texten bezog sie Stellung gegen den von der US-Regierung geführten „Krieg gegen den Terrorismus“, den Irak-Krieg sowie die Politik der Weltbank und der Welthandelsorganisation. Damit wurde sie zunehmend auch weit über Indien hinaus zu einer der bekanntesten Sprecherinnen für Umweltschutz-, Friedens- und globalisierungskritische Bewegungen.

2014 schrieb sie unter dem Titel The Doctor and the Saint eine Einführung zu kritischen Ausgabe von Bhimrao Ramji Ambedkars Annihilation of Caste. Darin arbeitet sie den Gegensatz zwischen Ambedkar und Gandhi heraus. Ambedkar stammt aus der Schicht der Unberührbaren und fordert in seiner bekanntesten und einflussreichsten Schrift die Abschaffung des Kastenwesens und des damit untrennbar verschränkten Hinduismus, während Gandhi selbst Vaishya war und entgegen seinen Aussagen über die unteren Kasten die Unterdrückungsstruktur des Kastenwesens nie in Frage gestellt habe und in seinem persönlichen Leben von Verachtung gegenüber sozial Schwachen geprägt gewesen sei.[4]

Im Jahr 2002 wurde sie wegen Missachtung des Gerichts vom indischen Supreme Court in Neu-Delhi zu einem Tag Haft verurteilt, weil sie den Richtern vorgeworfen hatte, sie hätten Proteste gegen das Narmada-Staudammprojekt unterdrücken wollen.

2004 wurde Arundhati Roy für ihr soziales Engagement und ihr Eintreten für Gewaltfreiheit mit dem Sydney Peace Prize ausgezeichnet.

Arundhati Roy hat 2005 den Sahitya Akademi Award, den höchsten Literaturpreis Indiens, abgelehnt.[5] Laut Medienberichten soll Roy in einem Schreiben der vom Staat finanzierten Sahitya-Akademie mitgeteilt haben, sie fühle sich sehr geehrt, könne die Auszeichnung aber nicht annehmen, weil sie gegen verschiedene Aspekte der indischen Regierungspolitik Abscheu hege.[6] Als Kritikpunkte nannte sie beispielsweise den Besitz von Atomwaffen und den Bau großer Staudämme.

Am 5. November 2015 erklärte Arundhati Roy zusammen mit 23 anderen Künstlern, dass sie ihre nationalen Ehrungen aus Protest zurückgeben würden. Roy, die ihren 1989 gewonnenen Nationalpreis für das beste Drehbuch zurückgegeben hat, nahm in einem Zeitungsartikel dazu ausdrücklich Bezug auf den Lynchmord an einem muslimischen Mann in Uttar Pradesh durch fanatische Hindus, nachdem das Gerücht verbreitet worden war, dass er Rindfleisch gegessen habe. Sie bezeichnete den Vorgang als Ausdruck einer generellen Stimmung im Land, unter der Muslime, Christen und Dalits in ständiger Angst leben müssten. Sie beklagte, es sei für Intellektuelle in Indien nicht mehr möglich, darauf hinzuweisen, dass Hindus für diese Angst verantwortlich seien, nur ihre religiös geprägte Sichtweise der Umstände gelten ließen und die Leiden der Opfer verdrängten.[7][5]

Werke

  •  Der Gott der kleinen Dinge. Karl Blessing, München, 1997, ISBN 3-442-72468-6 (Originaltitel: The God of Small Things. Harper Collins, London 1997).
  •  Die Politik der Macht. Goldmann, 2002, ISBN 3-442-72987-4 (Originaltitel: The Cost of Living).
  •  Noam Chomsky, Eduardo Galeano, Arundhati Roy, u. a., Wolfgang Haug (Hrsg.): Angriff auf die Freiheit? Die Anschläge in den USA und die „Neue Weltordnung“. Hintergründe, Analysen, Positionen. 2. Auflage. Trotzdem Verlagsgenossenschaft, Grafenau 2002, ISBN 3-931786-25-0 (Sammlung von 17. Aufsätzen).
  •  Wahrheit und Macht. Goldmann, 2004, ISBN 3-442-73304-9 (Interviews von David Barsamian, Vorwort von Naomi Klein).
  •  War Talk. South End Press, 2003, ISBN 0-89608-724-7.
  •  An Ordinary Person's Guide to Empire. South End Press, 2004, ISBN 0-89608-727-1.
  •  Public Power in the Age of Empire. Seven Stories Press, 2004, ISBN 1-58322-682-6.
  •  The Algebra of Infinite Justice. Flamingo/ Harper Collins, London 2002, ISBN 0-00-714949-2.
  •  Aus der Werkstatt der Demokratie. S. Fischer, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-10-066066-4 (Originaltitel: Listening to Grasshoppers. Field Nots on Democracy).
  •  Wanderung mit den Genossen: Mit den Guerillas im Dschungel Zentralindiens. Zambon-Verlag, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-88975-180-5 (Originaltitel: Walking with the Comrades).
  • The Doctor and the Saint. Einführung und Essay zu B.R. Ambedkar: Annihilation of Caste: The Annotated Critical Edition. Navayana 2014, ISBN 978-81-89059-63-7.
  • Capitalism: A Ghost Story. [Über die Auswüchse des globalisierten Kapitalismus in Indien]. Haymarket Books, Chicago 2014, ISBN 978-1-60846-385-5.
  •  The Ministry of Utmost Happiness. Penguin India, 2017, ISBN 9780670089635.

Essays und Interviews

Siehe auch

Literatur

  • Bernhard Mann: Gebrochene Identitäten. Indische Sozialstruktur im „cultural lag“. Über: Arundhati Roy, Der Gott der kleinen Dinge. In: Studiengesellschaft für Sozialwissenschaften und Politische Bildung (Hrsg.): Sozialwissenschaftliche Umschau. 2/2003, ISSN 1610-3300, S. 53–59.
  • Claire Messud: Stranger things. Rezension, in: Financial Times, 3. Juni 2017, S. L&A 11

Weblinks

Commons: Arundati Roy - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Encyclopædia Britannica: Arundhati Roy (englisch)
  2. femundo: Das Ministerium des äußersten Glücks: Bittere Realität im farbenprächtigem Gewand. Abgerufen am 17. September 2017.
  3. The Guardian: The Ministry of Utmost Happiness by Arundhati Roy review – a bright mosaic , abgerufen am 2. Juni 2017 (engl.)
  4. Arundhati Roy: The Doctor and the Saint. Volltext der Einführung in The Caravan, 1. März 2014 (englisch)
  5. 5,0 5,1 Arundhathi Roy Why I am returning my award. auf: The Indian Express, abgerufen am 6. November 2015.
  6. Ana Lehmann: Geliebt, gehasst, gefürchtet - Arundhati Roy auf der Webseite der Deutschen Welle vom 8. März 2010.
  7. Arundhati Roy, 23 others return awards over ‘intolerance (Memento vom 6. November 2015 im Internet Archive) auf: enewspaper of India, 5. November 2015, abgerufen am 6. November 2015.
  8. Arundhati Roy: Arundhati Roy on Shekhar Kapur's Bandit Queen: The Great Indian Rape-Trick I. (Nicht mehr online verfügbar.) sawnet.org, 22. August 1994, archiviert vom Original am 14. April 2016; abgerufen am 11. April 2014. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sawnet.org
  9. Arundhati Roy: Arundhati Roy on Shekhar Kapur's Bandit Queen: The Great Indian Rape-Trick II. (Nicht mehr online verfügbar.) sawnet.org, 23. September 1994, archiviert vom Original am 15. April 2016; abgerufen am 11. April 2014. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sawnet.org


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