Verwaltungswissenschaft und Kategorie:Biologischer Prozess: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Verwaltungswissenschaft''' ist ein interdisziplinäres [[Staatswissenschaften|staats-]] und [[politikwissenschaft]]liches Fach, dessen zentraler Untersuchungsgegenstand die [[öffentliche Verwaltung]] (sowohl auf Makro- als auch auf Mikroebene) ist. Im Mittelpunkt des Forschungsinteresse stehen die Modalitäten und Möglichkeiten politischer Steuerung, wie sie sich im gegenseitig abhängigen Handeln [[Staat|staatlicher]] [[Institution]]en darstellen. Des Weiteren wird versucht, eine ganzheitlichere Perspektive vom [[politisches System|politischen System und Prozess]] zu erhalten.
[[Kategorie:Biologie]]
 
== Forschungsgegenstände ==
Ein besonderes Untersuchungsinteresse kommt entsprechend der Eingangsdefinition den [[Gebietskörperschaft (Deutschland)|Gebietskörperschaften]] ([[Bundesebene (Deutschland)|Bund]], [[Land (Deutschland)|Länder]] und [[Gemeinde|Kommunen]]), anderen [[Körperschaft des öffentlichen Rechts (Deutschland)|Körperschaften]], [[Anstalt des öffentlichen Rechts|Anstalten]] und [[Stiftung des öffentlichen Rechts (Deutschland)|Stiftungen]] des [[Öffentliches Recht|öffentlichen Rechts]], aber auch der Ebenen der [[Europäische Union|Europäischen Union]] und anderer internationaler Organisationen. Die Verwaltungswissenschaft versucht zum einen, die bestehenden Verhältnisse zu erfassen und greift dabei auf soziologische ([[Verwaltungssoziologie|Verwaltungs-]] und [[Organisationssoziologie]]), [[Organisationspsychologie|organisationspsychologische]] wie juristische und politikwissenschaftliche Ansätze zurück. Zum anderen versucht sie, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie die ihre Aufgaben trotz zunehmender Komplexität und Dynamik der Entwicklung überhaupt noch und möglichst [[Wirtschaftlichkeit|effizient]] und [[Effektivität|effektiv]] wahrnehmen kann. Dazu greift sie auch wirtschaftswissenschaftliche Ansätze (insbesondere der Managementlehre) auf, die ohnehin zunächst in der öffentlichen Verwaltung entstanden waren.<ref>vgl. Peter Drucker: Online-Verwaltungslexikon. Abgerufen unter [http://olev.de/m/management.htm#Disziplin|Online-Verwaltungslexikon Krems]</ref> Überdurchschnittlich stark ausgeprägt ist die Konzentration auf [[Soziologischer Neoinstitutionalismus|neo-institutionalistischen]] und [[Organisationstheorie|organisationtheoretischen]] Ansätzen in der sog. ''Skandinavischen Schule'', deren Vertreter (u.&nbsp;a. [[Johan P. Olsen]], Christensen, [[James G. March]], [[Herbert A. Simon]], aber tw. auch [[Fritz Scharpf]] und [[Hans-Ulrich Derlien]]) namensgebenderweise großteils aus [[Skandinavien|skandinavischen Ländern]] stammen oder dort tätig sind. Von großer Bedeutung ist das Selbstverständnis als praxisnahe, aber doch theoriegeleitete, wissenschaftliche Disziplin innerhalb der Politikwissenschaft. Diese Lehr- und Forschungsrichtung ist vom angelsächsischen Mainstream (quantitativ-positivistische [[Policyforschung]]) und von der Bewegung der modernen [[Governance]]forschung.<ref>Werner Jann: ''Die skandinavische Schule der Verwaltungswissenschaft.'' In: Jörg Bogumil, Werner Jann & Frank Nullmeier (Hrsg.): ''Politik und Verwaltung.'' PVS 37/2006.</ref>
 
Beispiel für ein verwaltungswissenschaftlich vorbereitetes Großprojekt ist die [[Gebietsreform]] zwischen 1967 und 1978, die sich die Einheit von Planungs- und Verwaltungsraum zum Ziel gesetzt hatte. Ein immer wiederkehrendes verwaltungswissenschaftliches Thema ist auch die Erforderlichkeit von Mittelbehörden, insbesondere [[Regierungspräsidium|Regierungspräsidien]]. In [[Rheinland-Pfalz]] wurden sie beispielsweise mit Wirkung vom 1.&nbsp;Januar 2000 aufgelöst; in [[Sachsen-Anhalt]] mit Wirkung vom 1.&nbsp;Januar 2004 und in [[Niedersachsen]] mit Wirkung vom 1.&nbsp;Januar 2005. Schließlich ist auch die [[Neugliederung des Bundesgebietes|Neugliederung der Bundesländer]] ein verwaltungswissenschaftliches Thema.
 
Neben [[Verwaltungsreform]]en wird auch insbesondere unter dem Stichwort [[New Public Management]] die Einführung von Instrumenten für eine rationalere Verfolgung politischer Ziele unter den Bedingungen knapper öffentlicher Mittel durch geeignete Managementinstrumente, aber auch die Überprüfung des Aufgabenbestandes und die Zusammenarbeit mit anderen gesellschaftlichen Akteuren („Koproduktion“ öffentlicher Leistungen) diskutiert, z.&nbsp;T. als „Managerialismus“ aber auch kritisiert. Wesentlich zur Etablierung der Verwaltungswissenschaft in Deutschland trug die zwischen 1968 und 1975 tätige [[Projektgruppe Regierungs- und Verwaltungsreform]] bei.
 
== Studiengänge ==
=== Universitätsstudiengänge ===
Einen [[Bachelor]]-/[[Master]]-Studiengang in „Politik- und Verwaltungswissenschaft“ bieten die Universitäten [[Universität Potsdam|Potsdam]], [[Universität Konstanz|Konstanz]] und [[Zeppelin Universität]]<ref>{{Internetquelle|url=https://www.zu.de/pair|titel=PAIR {{!}} Politik-, Verwaltungwissenschaft und Internationale Beziehungen|sprache=de|zugriff=2017-03-07}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=https://www.zu.de/studium-weiterbildung/ma-pair/index.php?navid=359469359469|titel=Master PAIR {{!}} Politik-, Verwaltungswissenschaft und Internationale Beziehungen|sprache=de|zugriff=2017-03-07}}</ref> Friedrichshafen an. Die Universität Potsdam bietet darüber hinaus den Bachelor-Studiengang „Politik, Verwaltung und Organisation“ an. Ein Bachelorstudium ist auch an der [[Fernuniversität Hagen]] möglich. An der [[Otto-Friedrich-Universität Bamberg]] existieren bis September 2013 politikwissenschaftliche Studiengänge mit verwaltungswissenschaftlichen Inhalten. Bei einem konsekutiven Masterstudium kann in Bamberg Verwaltungswissenschaft als ausgewiesener Studienschwerpunkt gewählt werden. Die [[Universität Münster]] bietet in Kooperation mit der Universität Twente außerdem einen Doppel-Bachelor in „Public Administration“ an. Der nach erfolgreichem Masterstudiengang mögliche Promotionsstudiengang wird mit dem [[Doktor]] der Sozialwissenschaft (Dr. rer. soc.) abgeschlossen.
 
Weiterhin besteht die Möglichkeit, den verwaltungswissenschaftlichen Master-Abschluss „[[Master of Public Policy and Management]]“, „[[Master of Public Administration]]“, „Master in Politics & Public Management“ und zum „Master of [[Public Policy]]“ in Form eines ordentlichen bzw. postgradualen Studiums zu erwerben. Diese Programme werden in Deutschland an den Universitäten [[Universität Kassel|Kassel]] ([[Master of Public Administration|MPA]]), [[Universität Potsdam|Potsdam]] (MA Public Policy and Management/Verwaltungswissenschaften, MA Deutsch-Russische Verwaltungswissenschaften, MEGA Master of European Governance and Administration), der [[Zeppelin Universität]] Friedrichshafen und in Österreich an der [[WWEDU]] angeboten.
 
Ebenfalls bietet die postuniversitäre [[Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer]] Studiengänge für Verwaltungswissenschaften an: das einsemestrige [[Postgraduales Studium|postgraduale]] verwaltungswissenschaftliche Ergänzungsstudium für [[Rechtsreferendariat|Rechtsreferendare]],<ref>http://www.uni-speyer.de/de/studium/ergaenzungsstudium-im-referendariat.php</ref> das einjährige [[Postgraduales Studium|postgraduale]] Aufbaustudium zum Magister der Verwaltungswissenschaften<ref>http://www.uni-speyer.de/de/studium/verwaltungswissenschaftliches-aufbaustudium.php</ref> und seit 2012 für mindestens Bachelorabsolventen die beiden Masterstudiengänge Public Administration<ref>http://www.uni-speyer.de/de/studium/public-administration.php</ref> (zunächst ''Administrative Sciences''<ref>http://www.uni-speyer.de/de/studium/administrative-sciences-ma/begruessung-.php)</ref> und ''Öffentliche Wirtschaft''<ref>http://www.uni-speyer.de/de/studium/oeffentliche-wirtschaft-ma.php</ref> und berufsbegleitend und entgeltpflichtig den Master ''Wissenschaftsmanagement''.<ref>http://www.uni-speyer.de/de/studium/wissenschaftsmanagement-mpa.php</ref> und den [[Doktor]] der Verwaltungswissenschaften (Dr. rer. publ.).<ref>http://www.uni-speyer.de/de/forschung/promotionen.php</ref>
 
Gleichfalls besteht die Möglichkeit, im Rahmen der Offizierslaufbahn an der [[Universität der Bundeswehr]] in München im Studiengang „Staats- und Sozialwissenschaften“ ein verwaltungswissenschaftliches Studium zu absolvieren. Im Rahmen des Bachelorstudiengangs Sozialökonomie bietet die [[Universität Hamburg]] ein Vertiefungsmodul Public Management an.
 
International orientierte Studiengänge bietet die [[Hertie School of Governance]] mit dem Master of Public Policy sowie dem Executive Master of Public Administration-Programm an, das zum Abschluss mit dem Grad MPA führt. Darüber hinaus bietet die Universität Potsdam den International ausgerichteten, englischsprachigen Master of Public Management (MPM) mit seinen drei Streams Public Policy and Administration (PPA), Global Public Policy (GPP) und GeoGovernance (GG) an.
 
=== Fachhochschulstudiengänge ===
In Deutschland kann man Verwaltungswissenschaften an Fachhochschulen studieren, die von den Bundesländern und vom Bund unterhalten werden. Das Studium führte bisher zum Abschluss „[[Diplom-Verwaltungswirt (FH)]]“ teilweise auch zum Abschluss „[[Diplom-Verwaltungsbetriebswirt (FH)]]“ und Diplom-Verwaltungsinformatiker (FH), wird jedoch im Verlauf des Bologna-Prozesses auf Bachelor- und Masterstudiengänge umgestellt. Jedoch ist es auch möglich an der Hochschule Harz, die nicht vom Bund oder vom Bundesland betrieben wird, die Studiengänge „Öffentliche Verwaltung“, „Verwaltungsökonomie“, „Europäisches Verwaltungsmanagement“ und „Verwaltungsmanagement / eGovernment“ zu studieren.
 
;Fachhochschulstudiengänge der Bundesländer
* [[Baden-Württemberg]] unterhält die [[Hochschule Kehl]], Hochschule für öffentliche Verwaltung und die [[Hochschule Ludwigsburg]], Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen.
* [[Bayern]] unterhält die [[Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege in Bayern]]: Fachrichtungen Allgemeine Innere Verwaltung und Verwaltungsinformatik in [[Hof (Saale)|Hof]], Polizei in [[Fürstenfeldbruck]] und [[Sulzbach-Rosenberg]], Rechtspflege (Fachrichtungen Rechtspfleger und Justizvollzug) in [[Starnberg]], Archiv- und Bibliothekswesen in [[München]], Finanzwesen (Fachrichtungen Steuer und Staatsfinanzverwaltung) in [[Herrsching am Ammersee|Herrsching]] und Sozialverwaltung (Fachrichtungen Rentenversicherung und staatliche Sozialverwaltung) in [[Wasserburg am Inn|Wasserburg]]. In Hof kann in Zusammenarbeit mit der [[Hochschule Deggendorf]] auch der berufsbegleitende Masterstudiengang [[Public Management]] ([[Master|M.A.]]) absolviert werden.
* [[Berlin]] unterhält die [[Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin]].
* [[Brandenburg]] hat an der [[Technische Fachhochschule Wildau|Technischen Fachhochschule Wildau]] einen Studiengang „Verwaltung und Recht“ eingerichtet.
* [[Hamburg]] unterhält die [[Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg]], welche [[Public Management]] (öffentliche Verwaltung) als Bachelor- und Master-Studiengang anbietet.
* [[Hessen]] unterhält zwei Verwaltungsfachhochschulen. Die Fachbereiche Allgemeine Verwaltung und Polizei sind an der Verwaltungsfachhochschule in Wiesbaden mit den Studienorten Gießen, Kassel, Mühlheim und Wiesbaden angesiedelt. An der Verwaltungsfachhochschule in Wiesbaden kann in beiden Fachbereichen an allen Studienorten der Abschluss Diplom-Verwaltungswirt (FH) erworben werden. Außerdem kann an den Studienorten Kassel und Wiesbaden jeweils ein berufsbegleitender weiterbildender Masterstudiengang absolviert werden. In Wiesbaden ist dies der Master of [[Public Management]] (MPM), während in Kassel der „[[Master of Public Administration]]“ (MPA) erworben werden kann. Die Fachbereiche Rechtspflege und Steuerverwaltung gehören zur Verwaltungsfachhochschule in Rotenburg.
* [[Mecklenburg-Vorpommern]] unterhält eine [[Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege|Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege Mecklenburg-Vorpommern]] in [[Güstrow]].
* In [[Niedersachsen]] wird die [[Kommunale Hochschule für Verwaltung in Niedersachsen]] betrieben. Die Fakultät Steuerverwaltung sind in der [[Steuerakademie Niedersachsen]] mit Sitz in [[Bad Eilsen]] zusammengefasst werden. Die [[Polizeiakademie Niedersachsen]] mit Sitz in [[Nienburg/Weser]] betreibt weitere Standorte in [[Hann. Münden]] und in [[Oldenburg (Oldenburg)|Oldenburg i.O.]]
* [[Nordrhein-Westfalen]] unterhält die [[Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen]] mit Abteilungen in [[Bielefeld]], [[Duisburg]], [[Dortmund]], [[Gelsenkirchen]], [[Hagen]], [[Köln]] und [[Münster]].
* [[Rheinland-Pfalz]] unterhält die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Rheinland-Pfalz in [[Mayen]]
* [[Saarland]] unterhält die Fachhochschule für Verwaltung in Göttelborn
* [[Sachsen-Anhalt]] hat in der [[Hochschule Harz]] am Standort Halberstadt mehrere Studiengänge als externe Studienausbildung mit bundesweiter Beamtenlaufbahnbefähigung eingerichtet.
* [[Thüringen]] unterhält die Thüringer Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in [[Gotha]]. Außerdem werden an der [[Fachhochschule Nordhausen]] ein Bachelorstudiengang „Öffentliche Betriebswirtschaft/Public Management“ und ein Masterstudiengang „Public Management & Governance“ angeboten.
 
;Fachhochschulen des Bundes
* Der Bund unterhält die [[Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung]]. Dort wird neben verschiedenen Diplom- und Bachelorstudiengängen auch ein Masterstudiengang „[[Master of Public Administration]]“ angeboten, welcher die Bildungsvoraussetzung für den [[Höherer Dienst|höheren Dienst]] vermittelt.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.mpa-bund.de|titel=„Der Master für die Bundesverwaltung“, Standorte Brühl und Berlin|autor=|hrsg=Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung|werk=|datum=|sprache=|zugriff=2017-05-17}}</ref>
 
=== Schwerpunkt Europa ===
Der internationale Studiengang [[European Studies]] beschäftigt sich u.&nbsp;a. mit der Verwaltung auf Europäischer Ebene. Ein Bachelor-Studiengang „Europäisches Verwaltungsmanagement“ wird beispielsweise an der Hochschule Harz am Standort Halberstadt angeboten. Ein Doppel-Bachelor in „Public Administration“ mit dem Major „European Studies“ wird bereits seit 2001 an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, der [[Universität Maastricht]] und der Universität Twente in Enschede angeboten. Die [[Universität Potsdam]] bietet den „Master of European Governance and Administration“/„Master Européen de Gouvernance et d’Administration“ (MEGA) als ein deutsch-französisches Regierungsprogramm wie auch einen Deutsch-Russischen Master of Arts Verwaltungswissenschaft an für den sie mit der Fakultät der Geistes- und Sozialwissenschaften der Russischen [[Universität der Völkerfreundschaft]] Moskau kooperiert.
 
Der Master-Fernstudiengang „Europäisches Verwaltungsmanagement“ konzentriert sich auf Institutionen, Recht und Verwaltung der EU und der Verwaltungen in anderen europäischen Staaten und wird von der [[Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin]] in Kooperation mit der [[Technische Hochschule Wildau|Technischen Hochschule Wildau]] in Berlin sowie an den beiden regionalen Studienzentren in Brühl (in Kooperation mit der [[Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung Brühl]]) und Saarbrücken (in Kooperation mit der [[Fachhochschule für Verwaltung des Saarlandes]]) angeboten.
 
In den Niederlanden werden die Studiengänge Verwaltungswissenschaft und ein verwaltungswissenschaftlich orientierter Studiengang [[European Studies]] an der [[Universität Twente]] und [[Universität Maastricht]] angeboten, an den Universitäten Hamburg und Bonn verschiedene europäisch orientierte Masterstudiengänge.
 
== Forschungseinrichtungen ==
=== Deutschland ===
In Deutschland ist das rechtlich selbständige, aber eng mit der [[Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer|Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer]] (ehemals DHV Speyer) kooperierende, [[Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung]] (FÖV) das Zentrum der Verwaltungsforschung.
 
Das [[Potsdam Centrum für Politik und Management]] (PCPM) der [[Universität Potsdam]], ist ein der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Potsdam angegliedertes Zentrum, welches durch Forschungs- und Beratungsprojekte sowie wissenschaftliche Weiterbildungsangebote für einen nationalen und internationalen Wissenstransfer sorgt. Es bündelt und organisiert Forschungs- und Beratungsprojekte sowie wissenschaftliche Weiterbildungsangebote für Fach- und Führungskräfte, die im Spannungsfeld zwischen politischer und gesellschaftlicher Verantwortung agieren. Neben den an der Universität Potsdam angebotenen Studiengängen gibt es darüber hinaus verschiedene Angebote und kooperationen im Weiterbildenden Sektor, wie zum Beispiel Kurzzeitprogramme, Summer-Schools und Weiterbildungen. Des Weiteren befindet sich an der [[Universität Potsdam]] das KWI, das Kommunalwissenschaftliches Institut, welches der kommunalwissenschaftlichen Forschung, Lehre und Weiterbildung namentlich auf den Gebieten der Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaft dient. Diese Institute werden ergänzt durch das Potsdam eGovernment Competence Center (IfG.CC), welches ein Verbund verschiedener Organisationen ist, die zukunftsfähige Lösungen für modernes Regieren und Verwalten unter intensiver Nutzung von neuer Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) erforschen und entwickeln. Das IfG.CC hat sich auf alle Fragen der Anwendung von IKT in [[Staat]] und [[Gesellschaft (Soziologie)|Gesellschaft]] und hier insbesondere auf deren transformatorische Wirkung spezialisiert. Themen wie neue Organisationsmodelle und IKT-Einsatz in Regionen gehören genau so dazu wie ausgewählte Fragen im Bereich Sicherheit und kritische Infrastrukturen oder Gesundheit. Angesichts neuer weltweiter Herausforderungen wie [[Globalisierung]], [[Globale Erwärmung|Klimawandel]], [[Terrorismus]], Ressourcenverknappung und demografischer Wandel sind neue [[Governance]]-Formen gefragt, die durch IKT ermöglicht werden. Sie bilden den Aktions- und Forschungsschwerpunkt des eGovernment Competence Centers. Das [[E-Government]] Competence Center wertet permanent die weltweiten Entwicklungen in den Themenbereichen E-Government, E-Health, [[E-Learning]], [[Informationsgesellschaft]], E-Services, Kritische Infrastruktur etc. aus und entwickelt Lösungen für neue Formen elektronischen Regierens und Verwaltens. Regierungen und Verwaltungen werden vom IfG.CC durch anwendungsnahe Forschungs-, Beratungs- und Weiterbildungsleistungen wirkungsvoll dabei unterstützt, ihre Modernisierungsvorhaben strategisch ausgerichtet zu entwickeln und wirkungsvoll umzusetzen.
 
Sehr starke Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet Verwaltungswissenschaft entwickelt die [[Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement]] bekannter unter ihrer Kurzbezeichnung KGSt mit deren Hilfe über 1.600 Kommunen ihren Forschungs- und Beratungsbedarf decken. Die KGSt betreibt ähnlich den Instituten der [[Fraunhofer Gesellschaft]] rein anwendungsorientierte Forschung.
 
Das Land [[Nordrhein-Westfalen]] unterhält an seiner großen Fachhochschule für öffentliche Verwaltung zwei Forschungsinstitute als An-Institute. Sie wurden 1990 auf Antrag des Senats der Fachhochschule vom Innenministerium NRW auf der Grundlage des §&nbsp;17b des Fachhochschulgesetzes öffentlicher Dienst anerkannt. Es handelt sich um das Institut für Kommunal- und Verwaltungswissenschaften NW e.&nbsp;V. in [[Düsseldorf]] und das Institut für Verwaltungswissenschaften e.&nbsp;V. in [[Gelsenkirchen]].
 
=== Österreich ===
Die FH Campus Wien bietet seit 2009 einen Bachelor- und Masterstudium in Public Management an.<ref>[https://www.fh-campuswien.ac.at/studium/studien-und-weiterbildungsangebot.html Studienangebot der FH Campus Wien]</ref> In [[Österreich]] gründeten 1969 auf Initiative des Österreichischen Städtebundes die Stadt [[Wien]] und der Zentralsparkasse der Stadt Wien den Verein „Kommunalwissenschaftliches Dokumentationszentrum“ der seit 1999 unter dem neuen Namen [[KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung]] angewandte Forschung, Beratung und Weiterbildung betreibt.
 
== Zum Thema "bedeutende Verwaltungswissenschaftler" siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Verwaltungswissenschaft}}
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Verwaltungswissenschaft}}
* {{WikipediaDE|Staatswissenschaften}}
* {{WikipediaDE|Polizeiwissenschaft}}
* {{WikipediaDE|Verwaltungsreform]]
* {{WikipediaDE|Verwaltungstransparenz}}
* {{WikipediaDE|Verwaltungsethik}}
* {{WikipediaDE|Bürokratie}}
* {{WikipediaDE|European Studies}}
* {{WikipediaDE|Public Management}}
* {{WikipediaDE|Potsdam Centrum für Politik und Management}}
 
== Literatur ==
* Bernd Becker: ''Öffentliche Verwaltung. Lehrbuch für Wissenschaft und Praxis''. Percha am Starnberger See 1989, ISBN 3-7962-0346-9.
* Jörg Bogumil, Werner Jann: ''Verwaltung und Verwaltungswissenschaft in Deutschland. Einführung in die Verwaltungswissenschaft.'' Wiesbaden 2005, ISBN 3-531-14415-4.
* Gunnar Folke Schuppert: ''Verwaltungswissenschaft: Verwaltung, Verwaltungsrecht, Verwaltungslehre.'' Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6763-6.
* Günter Püttner: ''Verwaltungslehre: ein Studienbuch.'' 4. Aufl. München 2007, ISBN 978-3-406-56674-5.
* Karl-Heinz Mattern (Hrsg.): ''Allgemeine Verwaltungslehre.'' 4. Aufl. Berlin 1994, ISBN 3-8029-7575-8.
* Norbert Wimmer: ''Dynamische Verwaltungslehre. Ein Handbuch der Verwaltungsreform.'' Innsbruck 2004, ISBN 3-211-40278-0.
* Werner Thieme: ''Einführung in die Verwaltungslehre.'' 1995, ISBN 3-452-20899-0.
* Rüdiger Voigt, Ralf Walkenhaus (Hrsg.): ''Handwörterbuch zur Verwaltungsreform.'' Wiesbaden 2006, ISBN 3-531-13756-5.
* Renate Mayntz: ''Soziologie der öffentlichen Verwaltung.'' 4. Aufl. 1997, ISBN 3-8252-0765-X.
* Klaus König, Heinrich Siedentopf: ''Öffentliche Verwaltung in Deutschland.'' Baden-Baden 2001, ISBN 3-7890-7302-4.
* Klaus König: ''Erkenntnisinteresse der Verwaltungswissenschaft.'' Köln 1979.
* Klaus Seemann: ''Entzaubertes Bundeskanzleramt - Denkwürdigkeiten eines Personalratsvorsitzenden.'' vpa Verlag politisches Archiv, Landshut 1975, ISBN 3-921240-53-0.
'''Aufsätze'''
* Edda Müller: ''Organisationsstruktur und Aufgabenerfüllung. Bemerkungen zur ministeriellen Organisation.'', in: DÖV 1986, S. 10–15.
* Klaus König: ''Verwaltungswissenschaft in der internationalen Entwicklung'', in: VerwArch 94 (2003), S. 267–294.
* Arthur Benz: ''Status und Perspektiven der politikwissenschaftlichen Verwaltungsforschung'', in: [[Die Verwaltung]] 36 (2003), S. 361–388.
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=s|GND=4137670-5}}
 
[[Kategorie:Sozialwissenschaft nach Fachgebiet]]
[[Kategorie:Sozialwissenschaftliches Fachgebiet]]
[[Kategorie:Politikwissenschaften]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 31. August 2020, 16:09 Uhr