Kupfer

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Kupfererz

Kupfer mit dem chemischen Zeichen Cu (lat. cuprum, abgeleitet von aes cyprium = Erz aus Cypern ) ist ein rötlich glänzendes, relativ weiches und gut formbares metallisches chemisches Element mit der Ordnungszahl 29. Wichtige Kupfererze sind Kupferglanz (Chalkosin: Cu2S) und Kupferkies (Chalkopyrit: CuFeS2).

Kupfer zählt nach okkulter Tradition zu den sieben Planetenmetallen und wird der Venus zugeordnet.

„Die Venuskräfte bewirken, daß der Mensch Besitz ergreifen kann von dem Flüssigen seines Körpers. Sie wissen ja, daß Sie zu 90% eine Wassersäule sind. Sie würden also fortwährend außerhalb dieser Wassersäule herumgehen müssen als Geist, Sie könnten nicht Besitz ergreifen von dieser Wassersäule, wenn nicht die Venuskräfte in der Welt wären. Diese Dinge kann man wissen, wenn man Kosmologie studiert. Nun kann aber das Studium weitergehen, und solche Studien haben die alten Initiierten angestellt, trotzdem sie nur ein primitives Wissen, eine Art träumerischen Hellsehens* gehabt haben. Sagen wir zum Beispiel, sie haben aus ihren kosmologischen Studien gefunden: Die Venuskräfte bewirken, daß der Mensch Besitz ergreifen kann von alledem, was in ihm flüssig ist. Nun haben sie probiert; sie haben gewartet, bis bei irgendeinem Menschen der Fall eingetreten ist, daß er schlecht Besitz ergreifen konnte von seinem Flüssigen. Dann treten bestimmte Krankheiten auf. Sie sahen dann, daß sie Kupfer verwenden mußten als Heilmittel, daß es also ganz ähnlich wirkt wie sonst die Venuskräfte, fanden sie, daß im metallischen Kupfer dieselben Kräfte stecken wie in der Venussphäre. Dadurch haben sie das Metall Kupfer in Zusammenhang gebracht mit der Venus.“ (Lit.:GA 213, S. 57f)

Kupferbewusstsein

Venus zugeordnet dem Kupfer, dargestellt als Pfau mit vielfarbigem Schweif (cauda pavonis).
Quelle: Anonymos (Salomon Trismosin): Splendor solis oder Sonnen-Glantz, 16. Jh.

Die Bewusstseinzustände, die den Metallen Blei, Zinn und Eisen entsprechen, die mit den obersonnigen Planeten Saturn, Jupiter und Mars verbunden sind, führen den Menschen aus sich heraus. Dagegen füllt die Metallität des Kupfers den Menschen gleichsam mit einem „zweiten Menschen“ im Bereich unterhalb des Herzens aus, der abgetrennt werden und mit dem man mit der Welt der Toten auf dem Astralplan in Verbindung kommen kann:

„In einer ganz anderen Richtung bewegen wir uns geistig, wenn wir auf gewisse andere Arten der Metallität unsere Konzentration richten. Geradeso wie wir das tun können mit Eisen, Zinn, Blei, können wir es zum Beispiel auch vollbringen mit dem Kupfer. Wir können uns auf die Metallität des Kupfers konzentrieren, gewissermaßen aufgehen in dem Kupfer, ganz Kupfer werden im Seelenleben, in der Farbe, in der Konsistenz, in jenes eigentümliche oberflächlich Gerilltsein des Kupfers aufgehen, kurz, in alledem, was man seelisch an der Metallität des Kupfers erleben kann. Dann bekommt man nicht das Gefühl eines Überganges in Ohnmacht, sondern etwas Gegenteiliges tritt ein. Man bekommt das Gefühl, man wird innerlich mit etwas ausgefüllt. Man wird innerlich sich mehr fühlbar, als man sonst ist. Man hat förmlich das Gefühl, dieses Kupfer, über das man konzentriert denkt, das erfüllt einen von oben bis nach unten, bis in die Fingerspitzen, überall hin, bis in die Haut hinein. Es erfüllt einen. Es füllt einen mit etwas aus. Und dasjenige, womit es einen ausfüllt, das fühlt man von da ausstrahlend. Es strahlt dann von diesem Mittelpunkt, der unterhalb des Herzens liegt, in den ganzen Körper hinein. Man fühlt so einen zweiten Körper in sich, einen zweiten Menschen. Man fühlt sich innerlich gepreßt. Ein leiser Schmerz beginnt, der sich steigert. Man fühlt alles innerlich gepreßt.

Aber wiederum mit dem Initiatengefühl durchdringt man das alles, und man fühlt eben einen zweiten Menschen auf diese Weise im Menschen. Und es wird bedeutsam, wenn man gerade mit dem Initiatengefühl nun so erleben kann, daß man sich sagen kann: Mit deinem gewöhnlichen Menschen, den du bekommen hast durch Geburt und Erziehung, mit dem du in der Welt herumgehst, mit dem du schaust durch deine Augen in die Welt, mit dem du hörst, mit dem du fühlst die Dinge, mit diesem Menschen gehst du herum; aber dadurch, daß du trainiert bist, daß du Übungen gemacht hast, dadurch bringst du auch diesen Menschen, diesen zweiten Menschen, der dich jetzt auspreßt, dazu, wahrnehmen zu können. - Er wird zwar ein eigentümlicher Mensch, dieser zweite Mensch. Er hat nicht so abgesonderte Augen und Ohren, er ist gleichsam ganz Auge und Ohr; aber er ist wie ein Sinnesorgan. Er nimmt fein wahr. Und er nimmt eben Dinge wahr, die wir sonst nicht wahrnehmen. Die Welt wird plötzlich bereichert. Und man kann dann wie eine Schlange, die beim Häuten ihre Haut abstößt, für eine gewisse Zeit, die gar nicht lange zu sein braucht, die nach Sekunden dauern mag - man erlebt schon in Sekunden dann sehr viel -, mit diesem zweiten Menschen, der sich da einem, ich möchte sagen, als der Kupfermensch ausgebildet hat, herausgehen aus dem Leibe und sich frei in der Welt geistig bewegen. Er ist trennbar, wenn das auch alles Schmerz macht, wenn der Schmerz sich auch steigert, er ist trennbar vom Leibe.

Man kann herauskommen. Man kann jetzt, wenn man herauskommt, noch mehr erleben, als wenn man drinnen stecken bleibt. Man kann vor allen Dingen, wenn man es dazu gebracht hat, dieses Herausgehen zu ermöglichen, jemandem, der gestorben ist, in diejenige Welt folgen, in die er nach ein paar Tagen eintritt. Also jemand ist durch die Pforte des Todes gegangen, und alle die Beziehungen, die man als irdischer Mensch zu diesem Menschen gehabt hat, hören auf. Er wird verbrannt oder begraben. Er ist auf der Erde nicht mehr da. Wenn man mit diesem zweiten Menschen, den ich eben beschrieben habe, aus dem Leibe herausgeht, so kann man der Seele, die durch die Pforte des Todes gegangen ist, weiter nachfolgen. Man bleibt mit dieser Seele zusammen. Und man erlebt dann, wie diese Seele in den ersten Jahren und Jahrzehnten, nachdem sie durch die Pforte des Todes gegangen ist, das Leben wieder rückwärts durchmacht. Es wird das eine Wahrheit. Man kann das beobachten. Man kann mit dem Toten weiterhin gehen. Man sieht, das, was er in den Tagen vor seinem Sterben hier auf Erden erlebt hat, das erlebt er zurück, das Letzte zuerst, das Vorletzte als zweites und so weiter. Er lebt alles zurück. Bis zu dem Zeitpunkte seiner Geburt lebt er sich zurück in einem Drittel der Lebenszeit. Wenn einer sechzig Jahre alt geworden ist, lebt er ungefähr zwanzig Jahre zurück, das ganze Leben rückwärts durchlaufend. Da kann man ihm folgen. Und das Eigentümliche ist, da lernt man vieles vom Menschen so kennen, wie es eben unmittelbar nach dem Tode ist. Der Mensch lebt nicht nur die Dinge so zurück, wie er sie hier auf Erden erfahren hat. Verzeihen Sie, wenn ich ein derbes Beispiel nehme. Nehmen wir an, Sie haben drei Jahre vor Ihrem Tode jemandem eine Ohrfeige gegeben - ich will ein derbes Beispiel nehmen. Da haben Sie Zorn gehabt über ihn. Der Zorn ist übergesprudelt. Ich weiß ja selbstverständlich, daß keiner, der hier sitzt, das tun würde, aber ich will eben ein derbes Beispiel wählen. Also nehmen wir an, Sie haben einen Zorn gehabt, der Zorn ist übergesprudelt, Sie haben einem anderen seelisch, physisch Schmerz gemacht. Sie haben Ihre Befriedigung gehabt. Sie waren zufrieden. Sie haben ihn gestraft für das, was er Ihnen angetan hat.

Jetzt, wenn Sie zurückgehen und bei diesem Ereignis ankommen - nach einem Jahre kommen Sie bei diesem Ereignis an -, da erleben Sie nicht das, was Sie erlebt haben als Ihren Zorn, sondern was er als Seelenleid, als Körperleid erlebt hat. Sie leben sich ganz in ihn hinein. Sie bekommen dann die Ohrfeige im Seelischen. Sie haben den körperlichen Schmerz richtig nachzufühlen. Und so für alle Ereignisse. Sie erleben die Ereignisse so, wie sie die anderen erlebt haben. In alldem kann man dem Menschen folgen.

Sehen Sie, über diese Dinge hat man mehr gewußt als heute, in der Zeit, von der ich Ihnen in diesen Tagen erzählt habe, bei den alten Chaldäern, die aus den Mysterien heraus ihre Kulturimpulse gehabt haben. Bei diesen Chaldäern war es sehr merkwürdig. Da lebte man nicht so aus dem Herzen heraus wie heute, sondern man lebte wirklich bei den Chaldäern aus dem Kehlkopfe heraus. Die Chaldäer hatten als ihr naturgemäßes Bewußtsein eine Art Eisenbewußtsein. Sie erlebten draußen im Weltenall. Die Erde kam ihnen nicht so hart und konsistent vor wie uns. Aber wenn sie in besonders günstigen Stunden da draußen lebten, zum Beispiel auf dem Mars lebten, mit den Marswesen zusammen lebten, dann konnte für sie der Augenblick eintreten, daß vom Monde herüber Wesen kamen und gerade solche Wesen mitbrachten, die man wahrnimmt, wenn man in diesem zweiten Menschen ist, den ich eben beschrieben habe. Und da lernten auf einem Umwege im Weltenall draußen die Chaldäer hohe Wahrheiten kennen, die sich auf das Leben nach dem Tode beziehen. Sie wurden im Weltenall draußen unterrichtet.

Heute brauchen wir das nicht. Wir können unmittelbar dem Toten folgen. Wir können ihn begleiten, wie er seine Erlebnisse in umgekehrter Reihenfolge, aber auch in entgegengesetzter Ordnung erlebt. Und das Eigentümliche ist dabei, man fühlt sich, wenn man so aus seinem Leibe herausgegangen ist mit diesem zweiten Menschen, in einer Welt, die viel, viel wirklicher ist als unsere Erdenwelt. Es kommt einem dann die Erdenwelt und alles, was man da erlebt hat, wie Schatten vor gegenüber der dichten, anspruchsvollen Wirklichkeit, in die man jetzt eingetreten ist.

Wenn man Tote begleitet in der beschriebenen Weise, dann fühlt man alles doppelt schwer, dreifach schwer, dreifach hell, dreifach laut, alles viel realer, und die ganze physische Welt kommt einem recht schattenhaft vor. Wer in dieser Welt verkehrt durch das Initiatenbewußtsein, für den wird die physische Welt eine Summe von Gemälden, und es könnte schon sein, daß ein solcher Initiat, der aus seinen Aufgaben heraus viel in dieser Weise mit Toten verkehrt hat, Ihnen sagen würde: Ihr seid ja alle nur aufgemalt. Ihr seid ja gar keine Wirklichkeit. Da seid Ihr auf Euren Stühlen aufgemalt. - Denn die eigentlichen Wirklichkeiten, die entdeckt man erst da auf der anderen Seite des Daseins. Da ist alles viel realer. Diese Realität, man kann sie schon erfahren, meine sehr verehrten Anwesenden.“ (Lit.:GA 243, S. 62ff)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

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