Chemie und Bernd Senf: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Chemie''' (von {{ELSalt|χυμεία}} ''chymeia'', „Kunst des Gießens“, vermutlich abgeleitet von [[Wikipedia:Altägyptische Sprache|altägypt.]] ''[[kemet]]'' „Schwarze Erde“<ref>So berichtet [[Wikipedia:Plutarch|Plutarch]] und ergänzt, dass eigentlich das ''Schwarze im Auge'', also ein tiefes Geheimnis, gemeint sei - ein Hinweis auf die „schwarze Kunst“ der Ägypter, auf die [[Alchemie]].</ref>, dem alten Namen [[Wikipedia:Ägypten|Ägypten]]s), die sich etwa ab dem [[Wikipedia:17. Jahrhundert|17. Jahrhundert]] aus der mittelalterlichen [[Alchemie]] entwickelt hat und früher auch als '''Scheidekunst'''<ref>{{internetquelle|zugriff=2014-02-03|hrsg=[[Wikipedia:Duden|Duden]]|url=http://www.duden.de/rechtschreibung/Scheidekunst|titel=Scheidekunst}}</ref> oder '''Scheidekunde'''<ref>{{internetquelle|zugriff=2014-02-03|hrsg=[[Wikipedia:Duden|Duden]]|url=http://www.duden.de/rechtschreibung/Scheidekunde|titel=Scheidekunde}}</ref> bezeichnet wurde, ist eine [[Naturwissenschaft]], die sich mit den Eigenschaften, dem Aufbau und der chemischen<ref>[[Wikipedia:Kernreaktion|Kernreaktion]]en, die zu einer Umwandlung der [[Chemisches Element|chemischen Elemente]] führt, werden nicht als chemische, sondern als [[physik]]alische Prozesse betrachtet.</ref> Umwandlung der [[Stoff]]e beschäftigt.
'''Bernd Willfried Senf''' (* [[25. Februar]] [[1944]] in [[w:Bad Elster|Bad Elster]]) ist ein deutscher [[w:Emeritierung|emeritierter]] Professor für [[Volkswirtschaftslehre]]. Von 1973 bis 2009 lehrte er an der [[w:Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin|Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin]]. Er vertritt alternative Theorien zur [[Geldtheorie]] und die Erneuerung von Elementen der Psychologie [[Wilhelm Reich]]s.


<div style="margin-left:20px">
== Leben ==
"Wenn einer lebendig über [[Kalium]] und [[Kalzium]] redet, das heißt lebendige
Bernd Senf wuchs als Sohn von Dr. Willy Senf und seiner Frau Feodora geb. Richter in Leipzig auf. Die Familie siedelte 1950 von Leipzig nach Bad Godesberg über. 1951 – 1954 besuchte er dort die Volksschule "Rheinallee", danach bis 1962 das Gymnasium.<ref>{{Literatur |Autor=Bernd Senf |Titel=Wirtschaftliche rationalität-gesellschaftliche Irrationalität: Die "Verdrängung" gesellschaftlicher Aspekte durch die bürgerliche Ökonomie |Verlag=sn |Datum=1972 |Online=https://books.google.com.ph/books?hl=de&id=bkcFAAAAMAAJ&dq=editions:3XsFCOcX150C&focus=searchwithinvolume&q=bad+godesberg+volksschule |Abruf=2019-02-05}}</ref>
Chemie treibt, so ist das viel wertvoller, als wenn einer zum
Beispiel eine tote, intellektualistische [[Theosophie]] treibt." {{Lit|{{G|217|51}}}}
</div>


== Chemie und Sphärenharmonie ==
Er studierte 1963–1967 [[Volkswirtschaftslehre]] an der [[w:Universität Bonn|Universität Bonn]]. Von 1967 bis 1972 war er wissenschaftlicher Assistent an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft am Institut für Finanzwissenschaft der [[w:Technische Universität Berlin|Technischen Universität Berlin]]. 1972 wurde er an der [[w:Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]] mit einer Dissertation zum Thema „Wirtschaftliche Rationalität, gesellschaftliche Irrationalität: die 'Verdrängung' gesellschaftlicher Aspekte durch die bürgerliche Ökonomie“ promoviert.


{{GZ|Wenn der Mensch etwas wahrzunehmen lernt
1973 wurde er Dozent und später Professor an der 1971 gegründeten Berliner [[w:Fachhochschule für Wirtschaft|Fachhochschule für Wirtschaft]] (FHW), die 2009, dem Jahr von Senfs Ausscheiden, in die [[w:Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin|Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin]] (HWR) integriert wurde.
von dem, was er sonst nur als Maja in der Wirkung der chemischen
Zusammensetzungen und Auflösungen sieht, dann hört er diese Geister
der Bewegung, dann nimmt er die Sphärenmusik wahr, von der die
pythagoräische und andere Geheimschulen sprechen. Das ist auch das,
was Goethe beschreibt, wenn er von der Sonne nicht als der Lichtspenderin
spricht, sondern sagt: «Die Sonne tönt nach alter Weise in Brudersphären
Wettgesang, und ihre vorgeschriebne Reise vollendet sie
mit Donnergang.»|121|93}}


{{GZ|In der Welt sind eine Anzahl Substanzen, die verbindbar
== Positionen ==
und trennbar sind. Was wir Chemismus nennen, ist hineinprojiziert
=== Reform des Geldsystems ===
in die physische Welt aus der Welt des Devachan,
Senf kritisiert das [[w:Monetäres System|Geldsystem]], dabei besonders das [[w:Zinskritik|Zinssystem]], das seiner Meinung nach für ein [[w:Exponentieller Prozess|exponentielles Geldmengenwachstum]] sorgt. Niemand hinterfrage, ob dies auf Dauer möglich sei. Die Gesamtheit aller Unternehmen stünden unter [[w:Wachstumszwang|Wachstumszwang]], um Schuld und Schuld-Zins zu bedienen. In der Konsequenz bedeute dies, dass die Verschuldung ebenfalls exponentiell sei, wodurch die Zinslasten ansteigen würden, die vom [[w:Sozialprodukt|Sozialprodukt]] „aufgebracht“ werden müssten, was so lange gut ginge, wie das Sozialprodukt mit der Rate des Kreditzinses anwachse.<ref name="Tagesspiegel">[http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/finanz/interview-wenn-die-titanic-absaeuft-braucht-man-rettungsboote/1442164.html ''Wenn man absäuft, braucht man Rettungsboote''], Tagesspiegel vom 10. Februar 2009</ref><ref>{{Literatur|Autor=Stephan Kosch|Titel=Der Fluss des Geldes|Sammelwerk=die tageszeitung|Online=https://www.taz.de/Archiv-Suche/!612675&s=BERND+SENF&SuchRahmen=Print/|Abruf=2017-05-17}}</ref>
der Sphärenharmonie. So daß in der Verbindung zweier
Stoffe nach ihren Atomgewichten wir die Abschattung
haben zweier Töne der Sphärenharmonie. Die chemische
Verwandtschaft zweier Stoffe in der physischen Welt ist
eine Abschattung aus der Welt der Sphärenharmonie. Die
Zahlenverhältnisse der Chemie sind wirklich die Ausdrücke
für die Zahlenverhältnisse der Sphärenharmonie. Diese
letztere ist stumm geworden durch die Verdichtung der
Materie. Würde man die Stoffe tatsächlich bis zur ätherischen
Verdünnung bringen und die Atomzahlen als innerlich
formendes Prinzip wahrnehmen können, so würde man
die Sphärenharmonie hören. Man hat die physische, die
astralische Welt, das untere Devachan und das obere Devachan.
Wenn man nun einen Körper noch weiter hinunterdrückt
als zur physischen Welt, dann kommt man in die
unterphysische Welt, in die unterastralische Welt, das untere
oder schlechte Unterdevachan und das untere oder schlechte
Oberdevachan. Die schlechte Astralwelt ist das Gebiet des
Luzifer, das schlechte untere Devachan ist das Gebiet des
Ahriman und das schlechte obere Devachan ist das Gebiet
der Asuras. Wenn man den Chemismus noch weiter hinunterstößt
als unter den physischen Plan, in die schlechte
untere devachanische Welt, entsteht Magnetismus, und
wenn man das Licht ins Untermaterielle stößt, also um eine
Stufe tiefer als die materielle Welt, entsteht die Elektrizität.
Wenn wir das, was lebt in der Sphärenharmonie, noch
weiter hinabstoßen bis zu den Asuras, dann gibt es eine
noch furchtbarere Kraft, die nicht mehr lange wird geheim
gehalten werden können. Man muß nur wünschen, daß
wenn diese Kraft kommt, die wir uns viel, viel stärker vorstellen
müssen als die stärksten elektrischen Entladungen,
und die jedenfalls kommen wird - dann muß man wünschen,
daß, bevor diese Kraft der Menschheit durch einen
Erfinder gegeben wird, die Menschen nichts Unmoralisches
mehr an sich haben werden!|130|102f}}


{{GZ|Man müßte ausgehen vom Weltenrhythmus, das periodische
Des Weiteren hält er die [[w:Fiatgeld|freie]] [[w:Geldschöpfung|Geldschöpfung]] aufgrund des [[w:Geldschöpfungsmultiplikator|Geldschöpfungsmultiplikator]]s für problematisch, da hier keine [[w:Vollgeld-System|Einlagen]] zugrunde lägen. Die Geldpolitik mit Geldschöpfung und Geldmengensteuerung gehöre in die demokratisch legitimierte [[w:Öffentliche Hand|Öffentliche Hand]], wie dies auch [[w:Joseph Huber (Soziologe)|Joseph Huber]] und [[w:James Robertson (Autor)|James Robertson]] vertreten. Die Zentralbank solle öffentlich, aber in relativer Unabhängigkeit von der Regierung sein. Als "Monetative" müsse sie die vierte Säule neben Exekutive, Legislative und Judikative im Sinne der Gewaltenteilung bilden.<ref name="Tagesspiegel" />
System aus dem Weltenrhythmus heraus erklären. Diesen
Umweg muß man machen, der aber nicht in die Schule hereingehört.
Überhaupt ist es ein Unfug, von Atomgewichten auszugehen. Vom
Rhythmischen muß man ausgehen! Die ganzen quantitativen Verhältnisse
muß man aus den Schwingungen heraus erklären. Etwas
wie eine Oktave zum Beispiel hat man im Verhältnis von Wasserstoff
zu Sauerstoff.|300c|157}}


== Die Leber als «Chemikator» im Menschen ==
Anlässlich der [[w:Finanzkrise ab 2007|Finanzkrise ab 2007]] werden aus seiner Sicht nur Symptome kuriert, was in eine [[w:Hyperinflation|Hyperinflation]] führen könne. Alternativen sieht er im zinskritischen Konzept [[Silvio Gesell]]s von [[Umlaufgesichertes Geld|umlaufgesichertem Geld]].<ref name="Tagesspiegel" />


{{Siehe auch|Leber}}
In seiner Forderung nach einer "[[post-autistische Ökonomie|post-autistischen" Ökonomie]] kritisiert er, dass häufig die Kritik am Finanz- und Bankensystem tabuisiert werde und die Argumente der Kritiker des Finanzsystems vorschnell verurteilt würden. Dadurch werden seiner Auffassung nach Berührungsängste erzeugt und eine aus seiner Sicht dringend notwendige öffentliche Diskussion des Finanzsystems unterbunden.<ref>[http://www.berndsenf.de/pdf/Denunzieren%20statt%20Argumentieren%20-%20Die%20irrationale%20Abwehr%20der%20Zinskritik.pdf Denunzieren statt Argumentieren - Die irrationale Abwehr der Zinskritik (2008)] (PDF; 129&nbsp;kB)</ref>


Die [[Leber]] ist der eigentliche '''Chemikator''' im [[mensch]]lichen [[Organismus]]:
=== Senf und Wilhelm Reich ===
Schon der (Unter-)Titel seiner Dissertation deutet in dem Ausdruck ''Verdrängung'' darauf hin, dass Senf die [[Psychoanalyse]] für eine wichtige Ergänzung einer – damals von ihm weitgehend von [[Karl Marx]] übernommenen – umfassenden Gesellschaftstheorie hielt. Er befasste sich dabei vornehmlich mit den Lehren [[Wilhelm Reich]]s, der in den Jahren um 1930 als wichtigster [[w:Freudomarxismus|Freudomarxist]] galt und [[w:68er-Bewegung|„1968“]] wiederentdeckt wurde. Senf war damals einer der wenigen, die die Entwicklung von Wilhelm Reich zu der vom [[w:Mainstream|Mainstream]] weit entfernten [[w:Orgon|Orgon]]forschung ernst nahmen, nachdem Reich 1933 aus der [[w:KPD|KPD]] und 1934 aus der [[w:Internationale Psychoanalytische Vereinigung|Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung]] ausgeschlossen worden war. Senf publizierte dazu mehrere Aufsätze 1976 in den von [[w:Bernd A. Laska|Bernd A. Laska]] herausgegebenen ''Wilhelm-Reich-Blättern'', der Zeitschrift einer informellen Studiengruppe,<ref>Vgl. etwa [http://www.lsr-projekt.de/wrb/wrb.html seine Artikel] ''Orgonenergie - energetische Basis der Akupunktur'' sowie ''Erfahrungen mit der Bestrahlung durch den Orgon-Akkumulator''.</ref> verteidigte aber auch den frühen, marxistischen Reich (bzw. Marx selbst als Ökonomen) gegen Laskas Vorschlag, die Freiwirtschaftslehre [[Silvio Gesell]]s für eine reichianische Ökonomie in Betracht zu ziehen. Senf forderte, dass das vorgeschlagene Projekt zu einer reichianischen Ökonomie „in dieser metaphysischen, unmaterialistischen Konzeption gestrichen werden muss.“<ref>[http://www.lsr-projekt.de/wrb/wrb1.html#echo ''Echo auf die Vorschläge für Studienprojekte'']</ref>


{{GZ|Der Mensch hat in sich wenn
Gut ein Jahrzehnt später begann Senf, die ökonomische Theorie Gesells zu studieren und hochzuschätzen. Nach der Kontroverse mit Laska gründete Senf 1979 in Berlin eine „Wilhelm-Reich-Initiative“ sowie deren ab 1980 in Jahrbuchform erscheinende Zeitschrift ''emotion'' und hielt seitdem in jedem Semester in den Räumen der „Hochschule für Wirtschaft und Recht“ eine Vorlesungsreihe über das Werk von Wilhelm Reich.<ref>Vgl. [http://www.berndsenf.de/pdf/Wilhelm%20Reich%20WS%202009-2010.pdf Veranstaltungsreihe mit Bernd Senf] (PDF; 78&nbsp;kB)</ref>
ich mich so ausdrücken darf — einen Chemikator. Er hat etwas von
der himmlischen Sphäre in sich, in der der Ursprung der chemischen
Aktionen liegt. Und das ist recht stark lokalisiert im Menschen,
was da so wirkt, das ist nämlich lokalisiert in der Leber.
Und studieren Sie diese ganze merkwürdige Tätigkeit, welche die
Leber im menschlichen Organismus entfaltet, all den Anteil, den
sie hat auf der einen Seite, indem sie, ich möchte sagen, wie saugend
wirkt für die Beschaffenheit des Blutes, auf der anderen Seite,
indem sie regulierend wirkt durch die Gallenabsonderung im
menschlichen Organismus, für die ganze Zubereitung der Blutflüssigkeit.
Sehen Sie diese ganze ausgebreitete Tätigkeit der Leber
an, und Sie werden in ihr erblicken müssen dasjenige, was, wenn
es zu Ende studiert wird, die Chemie, die wirkliche Chemie gibt,
denn unsere äußerliche Chemie ist ja auf der Erde gar nicht in
ihrer Wirklichkeit zu finden. Die müssen wir ja als ein Spiegelbild
der außermenschlichen chemischen Sphäre ansehen. Aber
wir können auch diese außerirdische Sphäre studieren, indem
wir alle die wunderbaren Wirkungen der menschlichen Leber
studieren.|312|221}}


== Siehe auch ==
== Rezeption ==
{{Portal|Chemie}}
Prof. Senf gilt als hervorragender [[Didaktik]]er in der Vermittlung seiner volkswirtschaftlichen Konzepte und Kritik. Nach der [[w:Finanzkrise 2008|Bankenkrise 2008]] nahm das Interesse an seiner Kritik des Finanzsystems zu.<ref>{{Literatur|Autor=Stephan Kosch|Titel=Der Fluss des Geldes|Sammelwerk=die tageszeitung|Online=https://www.taz.de/Archiv-Suche/!612675&s=BERND+SENF&SuchRahmen=Print/|Abruf=2017-05-17}}</ref>
* {{WikipediaDE|Kategorie:Chemie}}
* {{WikipediaDE|Chemie}}
* {{WikipediaDE|Geschichte der Chemie}}
* {{WikipediaDE|Biochemie}}
* {{WikipediaDE|Anorganische Chemie}}
* {{WikipediaDE|Organische Chemie}}
* {{WikipediaDE|Physikalische Chemie}}
* {{WikipediaDE|Theoretische Chemie}}
* {{WikipediaDE|Quantenchemie}}
* {{WikipediaDE|Analytische Chemie}}
* {{WikipediaDE|Technische Chemie}}
* {{WikipediaDE|Kosmochemie}}


== Literatur ==
== Schriften ==
 
* (mit Dieter Timmermann): ''Denken in gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen. Eine kritische Einführung.'' 3 Bände. Dürr, Bonn-Bad Godesberg 1971
#Walter Dietz: ''Chemie - Ergebnisse aus dem Epochenunterricht in der 7. und 8. Klasse'', Verlag der Kooperative Dürnau, 1989, ISBN 978-3-88861-026-4
* ''Wirtschaftliche Rationalität – gesellschaftliche Irrationalität. Die „Verdrängung“ gesellschaftlicher Aspekte durch die bürgerliche Ökonomie.'' Dissertation. Berlin 1972
#Frits H. Julius: ''Grundlagen einer phänomenologischen Chemie, Teil 1, Zum Chemieunterricht der Mittelstufe'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1992, ISBN 978-3772505928
* ''Politische Ökonomie des Kapitalismus. Eine didaktisch orientierte Einführung in die marxistische politische Ökonomie.'' 2 Bände. Mehrwert, Berlin 1978, ISBN 3-921506-17-4, ISBN 3-921506-18-2
#Frits H. Julius: ''Grundlagen einer phänomenologischen Chemie, Teil 2, Zum Chemieunterricht der Oberstufe'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1988, ISBN 978-3772502200
* (mit Peter Brödner und Detlef Krüger): ''Der programmierte Kopf. Eine Sozialgeschichte der Datenverarbeitung.'' Wagenbach, Berlin 1981, ISBN 3-8031-2082-9
#[[Rudolf Hauschka]]: ''Substanzlehre: Zum Verständnis der Physik, der Chemie und therapeutischen Wirkungen der Stoffe'', 12. Auflage, Verlag Vittorio Klostermann 2007, ISBN 978-3465035183
* ''Einführung in die Orgon-Forschung Wilhelm Reichs.'' Institut für Ökologische Zukunftsperspektiven, Barsinghausen 1989; Neuausgabe ebd. 2000, ISBN 3-89799-050-4
#[[Eugen Kolisko]], Martin Rozumek (Hrsg.): ''Hypothesenfreie Chemie. «Hypothesenfreie Chemie» im Sinne der Geisteswissenschaft, der Atomismusstreit 1922/23 und Rudolf Steiners Stellung zum Atomismus'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2012, ISBN 978-3-7235-1480-1
* ''Der Nebel um das Geld. Zinsproblematik – Währungssysteme – Wirtschaftskrisen. Ein AufklArungsbuch.'' Gauke Verlag, Lütjenburg 1996, ISBN 3-87998-435-2; 5. überarbeitete Auflage ebd. 1998, ISBN 3-87998-435-2 ([http://www.berndsenf.de/pdf/DieProblematikDesZinssystems.pdf Kap. 7: ''Die Problematik des Zinssystems;'' PDF])
# Martin Rozumek/Peter Buck (Hrsg.): ''Das Chemische und die Stoffe: Zugänge zur Chemie'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2008, ISBN 978-3723513316
* ''Die Wiederentdeckung des Lebendigen.'' Zweitausendeins, Frankfurt 1996, ISBN 3-86150-163-5; Omega, Aachen 2003, ISBN 3-930243-28-8 ([http://www.berndsenf.de/pdf/WiederentdeckungLebendigenEinf.pdf Einführung; PDF], [http://www.berndsenf.de/pdf/IstDieErdeKrank.pdf Kap. 4.1.7: ''Ist die Erde bioenergetisch krank?;'' PDF], [http://www.berndsenf.de/pdf/WDLKapitel5.pdf Kap. 5: ''Die historische Verschüttung des Lebendigen;'' PDF])
# [[Otto Wolff]]: ''Grundlagen einer geisteswissenschaftlich erweiterten Biochemie'', 2. Aufl., Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2013, ISBN 978-3772510915
* (mit James DeMeo als Hrsg.): ''Nach Reich: Neue Forschungen zur Orgonomie. Sexualökonomie. Die Entdeckung der Orgonenergie.'' Zweitausendeins, Frankfurt 1997, ISBN 3-86150-239-9
*[[Peter Heusser]]: ''Anthroposophie und Wissenschaft: Eine Einführung. Erkenntniswissenschaft, Physik, Chemie, Genetik, Biologie, Neurobiologie, Psychologie, Philosophie des Geistes, Anthropologie, Anthroposophie, Medizin'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2016, ISBN 978-3723515686
** darin: ''Kurzer Leitfaden durch das Gesamtwerk Wilhelm Reichs'' ([http://www.berndsenf.de/pdf/NachReichKurzerLeitfaden.pdf PDF]), ''Die Forschungen Wilhelm Reichs (I)'' ([http://www.berndsenf.de/pdf/emotion1ForschungenReich1.pdf PDF; 245 kB]), ''Wilhelm Reich – Entdecker der Akupunkturenergie?'' ([http://www.berndsenf.de/pdf/NachReichOrgonAkupunktur.pdf 275 kB])
#Rudolf Steiner: ''Die Mission einzelner Volksseelen im Zusammenhang mit der germanisch-nordischen Mythologie'', [[GA 121]] (1982), ISBN 3-7274-1210-0 {{Vorträge|121}}
* ''Die blinden Flecken der Ökonomie. Wirtschaftstheorien in der Krise.'' dtv, München 2001, ISBN 3-423-36240-5; ab der 4. Auflage im Verlag für Sozialökonomie, Kiel 2007, ISBN 978-3-87998-452-7 ([http://www.berndsenf.de/BlindenFleckenOekonomie.htm Inhaltsverzeichnis, Buchbesprechungen und ergänzende Aufsätze als PDF])
#Rudolf Steiner: ''Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit'', [[GA 130]] (1995), ISBN 3-7274-1300-X {{Vorträge|130}}
* ''Der Tanz um den Gewinn. Von der Besinnungslosigkeit zur Besinnung der Ökonomie.'' Verlag für Sozialökonomie, Lütjenburg 2004, ISBN 3-87998-448-4 ([http://www.berndsenf.de/pdf/TanzUmDenGewinn.pdf ''Der Tanz um den Gewinn;'' PDF], [http://www.berndsenf.de/pdf/DieLoesung.pdf ''Fließendes Geld und Heilung des sozialen Organismus;'' PDF])
#Rudolf Steiner: ''Geistige Wirkenskräfte im Zusammenleben von alter und junger Generation. Pädagogischer Jugendkurs.'', [[GA 217]] (1988), ISBN 3-7274-2170-3 {{Vorträge|217}}
#Rudolf Steiner: ''Konferenzen mit den Lehrern der Freien Waldorfschule 1919 bis 1924'', [[GA 300c]] (1995), ISBN 3-7274-3000-1 {{Vorträge|300c}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaft und Medizin'', [[GA 312]] (1999), ISBN 3-7274-3120-2 {{Vorträge|312}}
 
{{GA}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|12134942X}}
* [http://www.berndsenf.de/ Website] von Bernd Senf mit [http://www.berndsenf.de/MenuVortraegeSeminare.htm Video-Weblinks]
* Bernd Senf – [https://www.youtube.com/watch?v=USXb4BFGLss Der Nebel um das Geld.] Vortrag in Bautzen am 18. Januar 2017
* [https://www.youtube.com/user/BerndSenf/about Youtube-Kanal] Bernd Senfs
* [https://www.youtube.com/user/BerndSenf/videos Hier die Videos auf dem YouTube-Kanal von Bernd Senf] Bernd Senf


* [http://www.cas.org CAS Chemical Abstracts Service] - the only organization in the world whose objective is to find, collect and organize all publicly disclosed substance information.
== Einzelnachweise ==
* [http://illumina-chemie.de illumina-chemie.de] - Chemieexperimente aus allen Gebieten und Schwierigkeitsgraden.
<references />
* [http://web.lemoyne.edu/~giunta/ Classic Chemistry] - Selected Classic Papers from the History of Chemistry (Carmen Giunta)


== Einzelnachweise ==
{{Normdaten|TYP=p|GND=12134942X|LCCN=n/84/804142|VIAF=13161700}}
<references/>


[[Kategorie:Wissenschaft]] [[Kategorie:Naturwissenschaft nach Fachgebiet]]
{{SORTIERUNG:Senf, Bernd}}
[[Kategorie:Naturwissenschaftliches Fachgebiet]] [[Kategorie:Chemie nach Fachgebiet|!]]
[[Kategorie:Wirtschaftswissenschaftler]]
[[Kategorie:Chemisches Fachgebiet|!]] [[Kategorie:Chemie|!]]
[[Kategorie:Wirtschaftstheoretiker]]
[[Kategorie:Freiwirtschaft]]
[[Kategorie:Ökonom]]
[[Kategorie:Hochschullehrer]]
[[Kategorie:Autor (Wirtschaft)]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1944]]
[[Kategorie:Mann]]
{{Wikipedia}}

Version vom 10. Januar 2021, 05:05 Uhr

Bernd Willfried Senf (* 25. Februar 1944 in Bad Elster) ist ein deutscher emeritierter Professor für Volkswirtschaftslehre. Von 1973 bis 2009 lehrte er an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin. Er vertritt alternative Theorien zur Geldtheorie und die Erneuerung von Elementen der Psychologie Wilhelm Reichs.

Leben

Bernd Senf wuchs als Sohn von Dr. Willy Senf und seiner Frau Feodora geb. Richter in Leipzig auf. Die Familie siedelte 1950 von Leipzig nach Bad Godesberg über. 1951 – 1954 besuchte er dort die Volksschule "Rheinallee", danach bis 1962 das Gymnasium.[1]

Er studierte 1963–1967 Volkswirtschaftslehre an der Universität Bonn. Von 1967 bis 1972 war er wissenschaftlicher Assistent an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft am Institut für Finanzwissenschaft der Technischen Universität Berlin. 1972 wurde er an der Freien Universität Berlin mit einer Dissertation zum Thema „Wirtschaftliche Rationalität, gesellschaftliche Irrationalität: die 'Verdrängung' gesellschaftlicher Aspekte durch die bürgerliche Ökonomie“ promoviert.

1973 wurde er Dozent und später Professor an der 1971 gegründeten Berliner Fachhochschule für Wirtschaft (FHW), die 2009, dem Jahr von Senfs Ausscheiden, in die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR) integriert wurde.

Positionen

Reform des Geldsystems

Senf kritisiert das Geldsystem, dabei besonders das Zinssystem, das seiner Meinung nach für ein exponentielles Geldmengenwachstum sorgt. Niemand hinterfrage, ob dies auf Dauer möglich sei. Die Gesamtheit aller Unternehmen stünden unter Wachstumszwang, um Schuld und Schuld-Zins zu bedienen. In der Konsequenz bedeute dies, dass die Verschuldung ebenfalls exponentiell sei, wodurch die Zinslasten ansteigen würden, die vom Sozialprodukt „aufgebracht“ werden müssten, was so lange gut ginge, wie das Sozialprodukt mit der Rate des Kreditzinses anwachse.[2][3]

Des Weiteren hält er die freie Geldschöpfung aufgrund des Geldschöpfungsmultiplikators für problematisch, da hier keine Einlagen zugrunde lägen. Die Geldpolitik mit Geldschöpfung und Geldmengensteuerung gehöre in die demokratisch legitimierte Öffentliche Hand, wie dies auch Joseph Huber und James Robertson vertreten. Die Zentralbank solle öffentlich, aber in relativer Unabhängigkeit von der Regierung sein. Als "Monetative" müsse sie die vierte Säule neben Exekutive, Legislative und Judikative im Sinne der Gewaltenteilung bilden.[2]

Anlässlich der Finanzkrise ab 2007 werden aus seiner Sicht nur Symptome kuriert, was in eine Hyperinflation führen könne. Alternativen sieht er im zinskritischen Konzept Silvio Gesells von umlaufgesichertem Geld.[2]

In seiner Forderung nach einer "post-autistischen" Ökonomie kritisiert er, dass häufig die Kritik am Finanz- und Bankensystem tabuisiert werde und die Argumente der Kritiker des Finanzsystems vorschnell verurteilt würden. Dadurch werden seiner Auffassung nach Berührungsängste erzeugt und eine aus seiner Sicht dringend notwendige öffentliche Diskussion des Finanzsystems unterbunden.[4]

Senf und Wilhelm Reich

Schon der (Unter-)Titel seiner Dissertation deutet in dem Ausdruck Verdrängung darauf hin, dass Senf die Psychoanalyse für eine wichtige Ergänzung einer – damals von ihm weitgehend von Karl Marx übernommenen – umfassenden Gesellschaftstheorie hielt. Er befasste sich dabei vornehmlich mit den Lehren Wilhelm Reichs, der in den Jahren um 1930 als wichtigster Freudomarxist galt und „1968“ wiederentdeckt wurde. Senf war damals einer der wenigen, die die Entwicklung von Wilhelm Reich zu der vom Mainstream weit entfernten Orgonforschung ernst nahmen, nachdem Reich 1933 aus der KPD und 1934 aus der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung ausgeschlossen worden war. Senf publizierte dazu mehrere Aufsätze 1976 in den von Bernd A. Laska herausgegebenen Wilhelm-Reich-Blättern, der Zeitschrift einer informellen Studiengruppe,[5] verteidigte aber auch den frühen, marxistischen Reich (bzw. Marx selbst als Ökonomen) gegen Laskas Vorschlag, die Freiwirtschaftslehre Silvio Gesells für eine reichianische Ökonomie in Betracht zu ziehen. Senf forderte, dass das vorgeschlagene Projekt zu einer reichianischen Ökonomie „in dieser metaphysischen, unmaterialistischen Konzeption gestrichen werden muss.“[6]

Gut ein Jahrzehnt später begann Senf, die ökonomische Theorie Gesells zu studieren und hochzuschätzen. — Nach der Kontroverse mit Laska gründete Senf 1979 in Berlin eine „Wilhelm-Reich-Initiative“ sowie deren ab 1980 in Jahrbuchform erscheinende Zeitschrift emotion und hielt seitdem in jedem Semester in den Räumen der „Hochschule für Wirtschaft und Recht“ eine Vorlesungsreihe über das Werk von Wilhelm Reich.[7]

Rezeption

Prof. Senf gilt als hervorragender Didaktiker in der Vermittlung seiner volkswirtschaftlichen Konzepte und Kritik. Nach der Bankenkrise 2008 nahm das Interesse an seiner Kritik des Finanzsystems zu.[8]

Schriften

Weblinks

Einzelnachweise

  1.  Bernd Senf: Wirtschaftliche rationalität-gesellschaftliche Irrationalität: Die "Verdrängung" gesellschaftlicher Aspekte durch die bürgerliche Ökonomie. sn, 1972 (https://books.google.com.ph/books?hl=de&id=bkcFAAAAMAAJ&dq=editions:3XsFCOcX150C&focus=searchwithinvolume&q=bad+godesberg+volksschule).
  2. 2,0 2,1 2,2 Wenn man absäuft, braucht man Rettungsboote, Tagesspiegel vom 10. Februar 2009
  3.  Stephan Kosch: Der Fluss des Geldes. In: die tageszeitung. (https://www.taz.de/Archiv-Suche/!612675&s=BERND+SENF&SuchRahmen=Print/).
  4. Denunzieren statt Argumentieren - Die irrationale Abwehr der Zinskritik (2008) (PDF; 129 kB)
  5. Vgl. etwa seine Artikel Orgonenergie - energetische Basis der Akupunktur sowie Erfahrungen mit der Bestrahlung durch den Orgon-Akkumulator.
  6. Echo auf die Vorschläge für Studienprojekte
  7. Vgl. Veranstaltungsreihe mit Bernd Senf (PDF; 78 kB)
  8.  Stephan Kosch: Der Fluss des Geldes. In: die tageszeitung. (https://www.taz.de/Archiv-Suche/!612675&s=BERND+SENF&SuchRahmen=Print/).
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