Planetensphären und Bernd Senf: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Bernd Willfried Senf''' (* [[25. Februar]] [[1944]] in [[w:Bad Elster|Bad Elster]]) ist ein deutscher [[w:Emeritierung|emeritierter]] Professor für [[Volkswirtschaftslehre]]. Von 1973 bis 2009 lehrte er an der [[w:Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin|Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin]]. Er vertritt alternative Theorien zur [[Geldtheorie]] und die Erneuerung von Elementen der Psychologie [[Wilhelm Reich]]s.
Sieben '''Planetensphären''' ({{HeS|גַּלְגַּלים}} '''Galgalim''', [[Wikipedia:Singular|Ez.]] {{He|גַּלְגַּל}} ''Galgal'' „Rad“), die mit den klassischen [[sieben Planeten]] korrespondieren und gemeinsam die [[Hebdomas]] ({{ELSalt|εβδομάς}} „Siebenheit“) bilden, umgeben aus [[Geozentrisches Weltbild|geozentrischer]] okkulter Sicht in konzentrischen Kreisen die [[Erde]] und konstituieren unser gegenwärtiges [[Sonnensystem]]. Die eigentliche Realität der Planetensphären liegt nicht auf dem äußeren [[Physischer Plan]], sondern auf dem [[Astralplan]]. Hier begrenzen die einander teilweise durchdingenden Planetensphären die [[Herrschaftsgebiete der Hierarchien|Herrschaftsgebiete]] der höheren geistigen [[Hierarchien]], die mit der [[Erdentwicklung|Erd-]] und [[Menschheitsentwicklung]] verbunden sind.


== Die höheren Sphären ==
== Leben ==
Bernd Senf wuchs als Sohn von Dr. Willy Senf und seiner Frau Feodora geb. Richter in Leipzig auf. Die Familie siedelte 1950 von Leipzig nach Bad Godesberg über. 1951 – 1954 besuchte er dort die Volksschule "Rheinallee", danach bis 1962 das Gymnasium.<ref>{{Literatur |Autor=Bernd Senf |Titel=Wirtschaftliche rationalität-gesellschaftliche Irrationalität: Die "Verdrängung" gesellschaftlicher Aspekte durch die bürgerliche Ökonomie |Verlag=sn |Datum=1972 |Online=https://books.google.com.ph/books?hl=de&id=bkcFAAAAMAAJ&dq=editions:3XsFCOcX150C&focus=searchwithinvolume&q=bad+godesberg+volksschule |Abruf=2019-02-05}}</ref>


{{Siehe auch|Sphären}}
Er studierte 1963–1967 [[Volkswirtschaftslehre]] an der [[w:Universität Bonn|Universität Bonn]]. Von 1967 bis 1972 war er wissenschaftlicher Assistent an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft am Institut für Finanzwissenschaft der [[w:Technische Universität Berlin|Technischen Universität Berlin]]. 1972 wurde er an der [[w:Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]] mit einer Dissertation zum Thema „Wirtschaftliche Rationalität, gesellschaftliche Irrationalität: die 'Verdrängung' gesellschaftlicher Aspekte durch die bürgerliche Ökonomie“ promoviert.


Die sieben Planetensphären sind umgeben von der [[Fixstern]]sphäre mit dem [[Tierkreis]], dem [[Herrschaftsgebiete der Hierarchien|Herrschaftsgebiet]] der [[Cherubim]] (Tierkreiswesenheiten) und [[Seraphim]]. Im [[Geozentrisches Weltbild|mittelalterlichen Weltbild]] schließt sich daran als 9. Sphäre der [[Kristallhimmel]], der zugleich das [[Primum Mobile]] ist. In der [[Christentum|christlichen]] Überlieferung wurde der Begriff des ''Kristallhimmels'' oder der ''Kristallsphäre'' aus der [[Wikipedia:Genesis|Genesis]] abgeleitet, wo am zweiten Schöpfungstag von der [[Feste]] ([[Latein|lat.]] ''[[firmament]]um'', {{HeS|רקיע}}, ''rakía'') gesprochen wird, durch die die himmlischen und irdischen "Wasser" voneinander geschieden werden. Die oberste Weltensphäre ist das [[Empyreum]] ([[Latein|lat.]] ''empyreus'' „im Feuer“, von {{ELSalt2|ἔμπυρος}} ''émpyros''), der [[Feuerhimmel]], der Wohnsitz der höchsten [[Gott]]heit, der [[Trinität]].
1973 wurde er Dozent und später Professor an der 1971 gegründeten Berliner [[w:Fachhochschule für Wirtschaft|Fachhochschule für Wirtschaft]] (FHW), die 2009, dem Jahr von Senfs Ausscheiden, in die [[w:Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin|Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin]] (HWR) integriert wurde.


Ähnlich Ansichten vertraten auch die [[Kabbala|Kabbalisten]]. So unterscheidet etwa auch [[Josef Gikatilla]] (1248-1325), der ungefähr zur Zeit [[Dante]]s in Spanien lebte, folgende 10 Sphären, die den 10 [[Sephiroth]] entsprechen:
== Positionen ==
=== Reform des Geldsystems ===
Senf kritisiert das [[w:Monetäres System|Geldsystem]], dabei besonders das [[w:Zinskritik|Zinssystem]], das seiner Meinung nach für ein [[w:Exponentieller Prozess|exponentielles Geldmengenwachstum]] sorgt. Niemand hinterfrage, ob dies auf Dauer möglich sei. Die Gesamtheit aller Unternehmen stünden unter [[w:Wachstumszwang|Wachstumszwang]], um Schuld und Schuld-Zins zu bedienen. In der Konsequenz bedeute dies, dass die Verschuldung ebenfalls exponentiell sei, wodurch die Zinslasten ansteigen würden, die vom [[w:Sozialprodukt|Sozialprodukt]] „aufgebracht“ werden müssten, was so lange gut ginge, wie das Sozialprodukt mit der Rate des Kreditzinses anwachse.<ref name="Tagesspiegel">[http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/finanz/interview-wenn-die-titanic-absaeuft-braucht-man-rettungsboote/1442164.html ''Wenn man absäuft, braucht man Rettungsboote''], Tagesspiegel vom 10. Februar 2009</ref><ref>{{Literatur|Autor=Stephan Kosch|Titel=Der Fluss des Geldes|Sammelwerk=die tageszeitung|Online=https://www.taz.de/Archiv-Suche/!612675&s=BERND+SENF&SuchRahmen=Print/|Abruf=2017-05-17}}</ref>


{{Zitat|Die Mondsphäre, die Sphäre des Merkur (Galgal ha-Kochav), die Sphäre der Venus (Gaggal Nogah), die Sonnensphäre (Galgal Hamma), die Sphäre des Mars (Galgal Ma'adim), die Sphäre des Jupiter (Galgal Zedek), die Sphäre des Saturn ( Galgal Schabbtat), die Sphäre des
Des Weiteren hält er die [[w:Fiatgeld|freie]] [[w:Geldschöpfung|Geldschöpfung]] aufgrund des [[w:Geldschöpfungsmultiplikator|Geldschöpfungsmultiplikator]]s für problematisch, da hier keine [[w:Vollgeld-System|Einlagen]] zugrunde lägen. Die Geldpolitik mit Geldschöpfung und Geldmengensteuerung gehöre in die demokratisch legitimierte [[w:Öffentliche Hand|Öffentliche Hand]], wie dies auch [[w:Joseph Huber (Soziologe)|Joseph Huber]] und [[w:James Robertson (Autor)|James Robertson]] vertreten. Die Zentralbank solle öffentlich, aber in relativer Unabhängigkeit von der Regierung sein. Als "Monetative" müsse sie die vierte Säule neben Exekutive, Legislative und Judikative im Sinne der Gewaltenteilung bilden.<ref name="Tagesspiegel" />
Zodiak (Galgal ha-Massalot), die Sphäre des 'Aravot Himmels, der Zehnte Intellekt. Dies sind die zehn ''Sefirot belima'', zu welchen die untere Welt, das heißt die Erde, nicht hinzu gehört.|Josef Gikatilla|Sefer Ginnat 'Egos|ref=<ref name="Grözinger 306">zit. nach Grözinger, S.  [http://books.google.at/books?id=xxxF_2UzuRYC&pg=PA306 306] - [http://books.google.at/books?id=xxxF_2UzuRYC&pg=PA307 307]</ref>}}


Der '''Aravot Himmel'' entspricht dem [[Primum Mobile]]: „Wisse, dass 'Aravot die neunte Sphäre ist, oberhalb von
Anlässlich der [[w:Finanzkrise ab 2007|Finanzkrise ab 2007]] werden aus seiner Sicht nur Symptome kuriert, was in eine [[w:Hyperinflation|Hyperinflation]] führen könne. Alternativen sieht er im zinskritischen Konzept [[Silvio Gesell]]s von [[Umlaufgesichertes Geld|umlaufgesichertem Geld]].<ref name="Tagesspiegel" />
allen Sphären, und sie bewegt sie alle mit einer steten Bewegung.“<ref name="Grözinger 306"></ref> Die zehnte Sphäre entspricht dem [[Empyreum]] und ist, ähnlich wie bei Dante, die Sphäre der von der [[Materie]] vollkommen getrennten ''Separaten Intellekte'' ({{HeS|שכלים נפרדים}} ''Sechalim nifradim''), d.h. der [[Engelhierarchien]]. Diese Gemeinschaft der zehn ''Nifradim'' ({{He|נפרדים}} „Separate“) wird von Gikatilla auch als (rechtmäßiger) ''Fürst der Welt'' und ''aktiver Intellekt'' bezeichnet und mit [[Metatron]] identifiziert:


== Planetensphären und Karma ==
In seiner Forderung nach einer "[[post-autistische Ökonomie|post-autistischen" Ökonomie]] kritisiert er, dass häufig die Kritik am Finanz- und Bankensystem tabuisiert werde und die Argumente der Kritiker des Finanzsystems vorschnell verurteilt würden. Dadurch werden seiner Auffassung nach Berührungsängste erzeugt und eine aus seiner Sicht dringend notwendige öffentliche Diskussion des Finanzsystems unterbunden.<ref>[http://www.berndsenf.de/pdf/Denunzieren%20statt%20Argumentieren%20-%20Die%20irrationale%20Abwehr%20der%20Zinskritik.pdf Denunzieren statt Argumentieren - Die irrationale Abwehr der Zinskritik (2008)] (PDF; 129&nbsp;kB)</ref>
Nach [[Wikipedia:antike|antike]]r Anschauung bestimmen die sieben Planeten das [[Schicksal]] ([[Heimarmene]]) des [[Mensch]]en. Die [[Gnosis|Gnostiker]] sahen sie als niederes Reich der geistigen [[Finsternis]] und des Verderbens über dem sich die lichte Welt des [[Pleroma]]s erhebt.


[[Rudolf Steiner]] hat [[schicksalsbestimmende und menschenbefreiende Planeten]] unterschieden. Die erdnahen ''inneren'' Planeten [[Mond]], [[Merkur]] und [[Venus]] tragen das Karma in die Gemütsanlage und das Temperament des Menschen hinein; die ''äußeren'' Planeten [[Mars]], [[Jupiter]] und [[Saturn]] fördern die menschliche [[Freiheit]] {{Lit|{{G|228|24ff}}}}.
=== Senf und Wilhelm Reich ===
Schon der (Unter-)Titel seiner Dissertation deutet in dem Ausdruck ''Verdrängung'' darauf hin, dass Senf die [[Psychoanalyse]] für eine wichtige Ergänzung einer – damals von ihm weitgehend von [[Karl Marx]] übernommenen – umfassenden Gesellschaftstheorie hielt. Er befasste sich dabei vornehmlich mit den Lehren [[Wilhelm Reich]]s, der in den Jahren um 1930 als wichtigster [[w:Freudomarxismus|Freudomarxist]] galt und [[w:68er-Bewegung|„1968“]] wiederentdeckt wurde. Senf war damals einer der wenigen, die die Entwicklung von Wilhelm Reich zu der vom [[w:Mainstream|Mainstream]] weit entfernten [[w:Orgon|Orgon]]forschung ernst nahmen, nachdem Reich 1933 aus der [[w:KPD|KPD]] und 1934 aus der [[w:Internationale Psychoanalytische Vereinigung|Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung]] ausgeschlossen worden war. Senf publizierte dazu mehrere Aufsätze 1976 in den von [[w:Bernd A. Laska|Bernd A. Laska]] herausgegebenen ''Wilhelm-Reich-Blättern'', der Zeitschrift einer informellen Studiengruppe,<ref>Vgl. etwa [http://www.lsr-projekt.de/wrb/wrb.html seine Artikel] ''Orgonenergie - energetische Basis der Akupunktur'' sowie ''Erfahrungen mit der Bestrahlung durch den Orgon-Akkumulator''.</ref> verteidigte aber auch den frühen, marxistischen Reich (bzw. Marx selbst als Ökonomen) gegen Laskas Vorschlag, die Freiwirtschaftslehre [[Silvio Gesell]]s für eine reichianische Ökonomie in Betracht zu ziehen. Senf forderte, dass das vorgeschlagene Projekt zu einer reichianischen Ökonomie „in dieser metaphysischen, unmaterialistischen Konzeption gestrichen werden muss.“<ref>[http://www.lsr-projekt.de/wrb/wrb1.html#echo ''Echo auf die Vorschläge für Studienprojekte'']</ref>


== Die Planetensphären und das Leben zwischen Tod und neuer Geburt ==
Gut ein Jahrzehnt später begann Senf, die ökonomische Theorie Gesells zu studieren und hochzuschätzen. — Nach der Kontroverse mit Laska gründete Senf 1979 in Berlin eine „Wilhelm-Reich-Initiative“ sowie deren ab 1980 in Jahrbuchform erscheinende Zeitschrift ''emotion'' und hielt seitdem in jedem Semester in den Räumen der „Hochschule für Wirtschaft und Recht“ eine Vorlesungsreihe über das Werk von Wilhelm Reich.<ref>Vgl. [http://www.berndsenf.de/pdf/Wilhelm%20Reich%20WS%202009-2010.pdf Veranstaltungsreihe mit Bernd Senf] (PDF; 78&nbsp;kB)</ref>
Im [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt]] durchwandert der [[Mensch]] schrittweise die einzelnen  Planetensphären und hält sich dort jeweils für eine bestimmte Zeit auf:


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== Rezeption ==
"Auf der Erde leben wir zwischen Geburt und Tod. Zwischen Tod und neuer Geburt steht der Mensch in einer gewissen Verbindung mit den anderen Planeten. Sie finden in meiner «Theosophie» beschrieben das Kamaloka. Dieser Aufenthalt des Menschen in der Seelenwelt ist eine Zeit, während welcher der Mensch ein Mondbewohner wird. Dann wird er ein Merkurbewohner, dann ein Venusbewohner, dann ein Sonnen-, Mars-, Jupiter-, Saturnbewohner und dann ein Bewohner des weiteren Himmels- oder Weltenraumes. Man redet nicht unrichtig, wenn man sagt, daß zwischen zwei Inkarnationen auf der Erde Verkörperungen auf anderen Planeten liegen, geistige Verleiblichungen. Der Mensch ist heute noch nicht so weit in seiner Entwickelung, daß er sich in seiner Inkarnation erinnern kann an das, was er erlebt hat zwischen Tod und neuer Geburt, aber in der Zukunft wird das möglich sein. Wenn er auch jetzt sich nicht erinnern kann an das, was er zum Beispiel auf dem Mars erlebt hat, so hat er aber doch die Kräfte des Mars in sich, wenn er auch nichts davon weiß. Man kann durchaus sagen: Jetzt bin ich ein Erdenbewohner, aber die Kräfte in mir schließen in sich etwas, was ich mir auf dem Mars angeeignet habe." {{Lit|{{G|130|318}}}}
Prof. Senf gilt als hervorragender [[Didaktik]]er in der Vermittlung seiner volkswirtschaftlichen Konzepte und Kritik. Nach der [[w:Finanzkrise 2008|Bankenkrise 2008]] nahm das Interesse an seiner Kritik des Finanzsystems zu.<ref>{{Literatur|Autor=Stephan Kosch|Titel=Der Fluss des Geldes|Sammelwerk=die tageszeitung|Online=https://www.taz.de/Archiv-Suche/!612675&s=BERND+SENF&SuchRahmen=Print/|Abruf=2017-05-17}}</ref>
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== Anmerkungen ==
== Schriften ==
* (mit Dieter Timmermann): ''Denken in gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen. Eine kritische Einführung.'' 3 Bände. Dürr, Bonn-Bad Godesberg 1971
* ''Wirtschaftliche Rationalität – gesellschaftliche Irrationalität. Die „Verdrängung“ gesellschaftlicher Aspekte durch die bürgerliche Ökonomie.'' Dissertation. Berlin 1972
* ''Politische Ökonomie des Kapitalismus. Eine didaktisch orientierte Einführung in die marxistische politische Ökonomie.'' 2 Bände. Mehrwert, Berlin 1978, ISBN 3-921506-17-4, ISBN 3-921506-18-2
* (mit Peter Brödner und Detlef Krüger): ''Der programmierte Kopf. Eine Sozialgeschichte der Datenverarbeitung.'' Wagenbach, Berlin 1981, ISBN 3-8031-2082-9
* ''Einführung in die Orgon-Forschung Wilhelm Reichs.'' Institut für Ökologische Zukunftsperspektiven, Barsinghausen 1989; Neuausgabe ebd. 2000, ISBN 3-89799-050-4
* ''Der Nebel um das Geld. Zinsproblematik – Währungssysteme – Wirtschaftskrisen. Ein AufklArungsbuch.'' Gauke Verlag, Lütjenburg 1996, ISBN 3-87998-435-2; 5. überarbeitete Auflage ebd. 1998, ISBN 3-87998-435-2 ([http://www.berndsenf.de/pdf/DieProblematikDesZinssystems.pdf Kap. 7: ''Die Problematik des Zinssystems;'' PDF])
* ''Die Wiederentdeckung des Lebendigen.'' Zweitausendeins, Frankfurt 1996, ISBN 3-86150-163-5; Omega, Aachen 2003, ISBN 3-930243-28-8 ([http://www.berndsenf.de/pdf/WiederentdeckungLebendigenEinf.pdf Einführung; PDF], [http://www.berndsenf.de/pdf/IstDieErdeKrank.pdf Kap. 4.1.7: ''Ist die Erde bioenergetisch krank?;'' PDF], [http://www.berndsenf.de/pdf/WDLKapitel5.pdf Kap. 5: ''Die historische Verschüttung des Lebendigen;'' PDF])
* (mit James DeMeo als Hrsg.): ''Nach Reich: Neue Forschungen zur Orgonomie. Sexualökonomie. Die Entdeckung der Orgonenergie.'' Zweitausendeins, Frankfurt 1997, ISBN 3-86150-239-9
** darin: ''Kurzer Leitfaden durch das Gesamtwerk Wilhelm Reichs'' ([http://www.berndsenf.de/pdf/NachReichKurzerLeitfaden.pdf PDF]), ''Die Forschungen Wilhelm Reichs (I)'' ([http://www.berndsenf.de/pdf/emotion1ForschungenReich1.pdf PDF; 245 kB]), ''Wilhelm Reich – Entdecker der Akupunkturenergie?'' ([http://www.berndsenf.de/pdf/NachReichOrgonAkupunktur.pdf 275 kB])
* ''Die blinden Flecken der Ökonomie. Wirtschaftstheorien in der Krise.'' dtv, München 2001, ISBN 3-423-36240-5; ab der 4. Auflage im Verlag für Sozialökonomie, Kiel 2007, ISBN 978-3-87998-452-7 ([http://www.berndsenf.de/BlindenFleckenOekonomie.htm Inhaltsverzeichnis, Buchbesprechungen und ergänzende Aufsätze als PDF])
* ''Der Tanz um den Gewinn. Von der Besinnungslosigkeit zur Besinnung der Ökonomie.'' Verlag für Sozialökonomie, Lütjenburg 2004, ISBN 3-87998-448-4 ([http://www.berndsenf.de/pdf/TanzUmDenGewinn.pdf ''Der Tanz um den Gewinn;'' PDF], [http://www.berndsenf.de/pdf/DieLoesung.pdf ''Fließendes Geld und Heilung des sozialen Organismus;'' PDF])


== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|12134942X}}
* [http://www.berndsenf.de/ Website] von Bernd Senf mit [http://www.berndsenf.de/MenuVortraegeSeminare.htm Video-Weblinks]
* Bernd Senf – [https://www.youtube.com/watch?v=USXb4BFGLss Der Nebel um das Geld.] Vortrag in Bautzen am 18. Januar 2017
* [https://www.youtube.com/user/BerndSenf/about Youtube-Kanal] Bernd Senfs
* [https://www.youtube.com/user/BerndSenf/videos Hier die Videos auf dem YouTube-Kanal von Bernd Senf] Bernd Senf
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


== Literatur ==
{{Normdaten|TYP=p|GND=12134942X|LCCN=n/84/804142|VIAF=13161700}}
#[[Wikipedia:Karl Erich Grözinger|Karl Erich Grözinger]]: ''Jüdisches Denken. Theologie - Philosophie - Mystik: Band 2: Von der mittelalterlichen Kabbala zum Hasidismus'', Campus Verlag, Frankfurt/New York 2006, ISBN 978-3593375137
#Rudolf Steiner: ''Das esoterische Christentum und die geistige Führung des Menschen'', [[GA 130]] (1987), Neuchâtel, 18. Dezember 1912
#Rudolf Steiner: ''Initiationswissenschaft und Sternenerkenntnis'', [[GA 228]] (2002), ISBN 3-7274-2280-7 {{Vorträge|228}}


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[[Kategorie:Geboren 1944]]
[[Kategorie:Mann]]
{{Wikipedia}}

Version vom 10. Januar 2021, 05:05 Uhr

Bernd Willfried Senf (* 25. Februar 1944 in Bad Elster) ist ein deutscher emeritierter Professor für Volkswirtschaftslehre. Von 1973 bis 2009 lehrte er an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin. Er vertritt alternative Theorien zur Geldtheorie und die Erneuerung von Elementen der Psychologie Wilhelm Reichs.

Leben

Bernd Senf wuchs als Sohn von Dr. Willy Senf und seiner Frau Feodora geb. Richter in Leipzig auf. Die Familie siedelte 1950 von Leipzig nach Bad Godesberg über. 1951 – 1954 besuchte er dort die Volksschule "Rheinallee", danach bis 1962 das Gymnasium.[1]

Er studierte 1963–1967 Volkswirtschaftslehre an der Universität Bonn. Von 1967 bis 1972 war er wissenschaftlicher Assistent an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft am Institut für Finanzwissenschaft der Technischen Universität Berlin. 1972 wurde er an der Freien Universität Berlin mit einer Dissertation zum Thema „Wirtschaftliche Rationalität, gesellschaftliche Irrationalität: die 'Verdrängung' gesellschaftlicher Aspekte durch die bürgerliche Ökonomie“ promoviert.

1973 wurde er Dozent und später Professor an der 1971 gegründeten Berliner Fachhochschule für Wirtschaft (FHW), die 2009, dem Jahr von Senfs Ausscheiden, in die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR) integriert wurde.

Positionen

Reform des Geldsystems

Senf kritisiert das Geldsystem, dabei besonders das Zinssystem, das seiner Meinung nach für ein exponentielles Geldmengenwachstum sorgt. Niemand hinterfrage, ob dies auf Dauer möglich sei. Die Gesamtheit aller Unternehmen stünden unter Wachstumszwang, um Schuld und Schuld-Zins zu bedienen. In der Konsequenz bedeute dies, dass die Verschuldung ebenfalls exponentiell sei, wodurch die Zinslasten ansteigen würden, die vom Sozialprodukt „aufgebracht“ werden müssten, was so lange gut ginge, wie das Sozialprodukt mit der Rate des Kreditzinses anwachse.[2][3]

Des Weiteren hält er die freie Geldschöpfung aufgrund des Geldschöpfungsmultiplikators für problematisch, da hier keine Einlagen zugrunde lägen. Die Geldpolitik mit Geldschöpfung und Geldmengensteuerung gehöre in die demokratisch legitimierte Öffentliche Hand, wie dies auch Joseph Huber und James Robertson vertreten. Die Zentralbank solle öffentlich, aber in relativer Unabhängigkeit von der Regierung sein. Als "Monetative" müsse sie die vierte Säule neben Exekutive, Legislative und Judikative im Sinne der Gewaltenteilung bilden.[2]

Anlässlich der Finanzkrise ab 2007 werden aus seiner Sicht nur Symptome kuriert, was in eine Hyperinflation führen könne. Alternativen sieht er im zinskritischen Konzept Silvio Gesells von umlaufgesichertem Geld.[2]

In seiner Forderung nach einer "post-autistischen" Ökonomie kritisiert er, dass häufig die Kritik am Finanz- und Bankensystem tabuisiert werde und die Argumente der Kritiker des Finanzsystems vorschnell verurteilt würden. Dadurch werden seiner Auffassung nach Berührungsängste erzeugt und eine aus seiner Sicht dringend notwendige öffentliche Diskussion des Finanzsystems unterbunden.[4]

Senf und Wilhelm Reich

Schon der (Unter-)Titel seiner Dissertation deutet in dem Ausdruck Verdrängung darauf hin, dass Senf die Psychoanalyse für eine wichtige Ergänzung einer – damals von ihm weitgehend von Karl Marx übernommenen – umfassenden Gesellschaftstheorie hielt. Er befasste sich dabei vornehmlich mit den Lehren Wilhelm Reichs, der in den Jahren um 1930 als wichtigster Freudomarxist galt und „1968“ wiederentdeckt wurde. Senf war damals einer der wenigen, die die Entwicklung von Wilhelm Reich zu der vom Mainstream weit entfernten Orgonforschung ernst nahmen, nachdem Reich 1933 aus der KPD und 1934 aus der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung ausgeschlossen worden war. Senf publizierte dazu mehrere Aufsätze 1976 in den von Bernd A. Laska herausgegebenen Wilhelm-Reich-Blättern, der Zeitschrift einer informellen Studiengruppe,[5] verteidigte aber auch den frühen, marxistischen Reich (bzw. Marx selbst als Ökonomen) gegen Laskas Vorschlag, die Freiwirtschaftslehre Silvio Gesells für eine reichianische Ökonomie in Betracht zu ziehen. Senf forderte, dass das vorgeschlagene Projekt zu einer reichianischen Ökonomie „in dieser metaphysischen, unmaterialistischen Konzeption gestrichen werden muss.“[6]

Gut ein Jahrzehnt später begann Senf, die ökonomische Theorie Gesells zu studieren und hochzuschätzen. — Nach der Kontroverse mit Laska gründete Senf 1979 in Berlin eine „Wilhelm-Reich-Initiative“ sowie deren ab 1980 in Jahrbuchform erscheinende Zeitschrift emotion und hielt seitdem in jedem Semester in den Räumen der „Hochschule für Wirtschaft und Recht“ eine Vorlesungsreihe über das Werk von Wilhelm Reich.[7]

Rezeption

Prof. Senf gilt als hervorragender Didaktiker in der Vermittlung seiner volkswirtschaftlichen Konzepte und Kritik. Nach der Bankenkrise 2008 nahm das Interesse an seiner Kritik des Finanzsystems zu.[8]

Schriften

Weblinks

Einzelnachweise

  1.  Bernd Senf: Wirtschaftliche rationalität-gesellschaftliche Irrationalität: Die "Verdrängung" gesellschaftlicher Aspekte durch die bürgerliche Ökonomie. sn, 1972 (https://books.google.com.ph/books?hl=de&id=bkcFAAAAMAAJ&dq=editions:3XsFCOcX150C&focus=searchwithinvolume&q=bad+godesberg+volksschule).
  2. 2,0 2,1 2,2 Wenn man absäuft, braucht man Rettungsboote, Tagesspiegel vom 10. Februar 2009
  3.  Stephan Kosch: Der Fluss des Geldes. In: die tageszeitung. (https://www.taz.de/Archiv-Suche/!612675&s=BERND+SENF&SuchRahmen=Print/).
  4. Denunzieren statt Argumentieren - Die irrationale Abwehr der Zinskritik (2008) (PDF; 129 kB)
  5. Vgl. etwa seine Artikel Orgonenergie - energetische Basis der Akupunktur sowie Erfahrungen mit der Bestrahlung durch den Orgon-Akkumulator.
  6. Echo auf die Vorschläge für Studienprojekte
  7. Vgl. Veranstaltungsreihe mit Bernd Senf (PDF; 78 kB)
  8.  Stephan Kosch: Der Fluss des Geldes. In: die tageszeitung. (https://www.taz.de/Archiv-Suche/!612675&s=BERND+SENF&SuchRahmen=Print/).
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