Tutanchamun und Kategorie:Transportprotein: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox Pharao
|TITEL_BILD = [[Datei:Tutanchamun Maske.jpg|220px]]
|TITEL_BILDBESCHREIBUNG = Die Totenmaske des Tutanchamun im [[Ägyptisches Museum Kairo|Ägyptischen Museum Kairo]]
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|EIGENNAME-ERKLÄRUNG = Tutanchaton<br /> (Tut anch Aton)<br /> ''Twt ˁnḫ Jtn''<br /> ''Lebendes Abbild des [[Aton]]''<br /><br /> '''später geänderter Eigenname:'''
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|EIGENNAME4-ERKLÄRUNG = Tutanchamunheqaiunuschema<br /> (Tutanchamun heqa Iunu schema)<br /> ''Twt ˁnḫ Jmn ḥq3 Jwnw šmˁj''<br /> ''Lebendes Abbild des Amun, Herrscher des südlichen Iunu ([[Heliopolis]])''
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|GRIECHISCH = Chebres, Khebres<ref>Baker: ''The Encyclopedia of the Egyptian Pharaohs.'' Band 1, London 2008, S. 479.</ref><br /> Rathotis<ref>Regierungszeit nach Josephus: 9 Jahre. Beckerath: ''Chronologie des pharaonischen Ägypten.'' von Zabern, Mainz 1997, ISBN 3-8053-2310-7, S. 115.</ref>
|GRIECHISCH-ERWEITERT =<br /> bei [[Manetho]]
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'''Tutanchamun''' (auch '''Tutenchamun'''; ursprünglich '''Tutanch[[aton]]''') war ein [[Altes Ägypten|altägyptischer]] König ([[Pharao]]) der [[Neues Reich#18. Dynastie|18. Dynastie]] ([[Neues Reich]]), der etwa von 1332 bis 1323 v. Chr. regierte.<ref>Datierung nach Rolf Krauss aus: Thomas Schneider: ''Lexikon der Pharaonen.'' Düsseldorf 2002, S. 318.</ref> Bekannt wurde er, als [[Howard Carter]] 1922 im [[Tal der Könige]] sein nahezu ungeplündertes Grab ([[KV62]]) entdeckte.


== Familie ==
{{Commonscat|Carrier proteins|Transportproteine}}
=== Eltern ===
Der Archäologe und ehemalige Generalsekretär des [[Supreme Council of Antiquities]], [[Zahi Hawass]], hatte zwecks Nachweis der Elternschaft Tutanchamuns nach Bruchstücken eines Blocks aus [[Hermopolis Magna|Hermopolis]] für nochmalige Untersuchungen im Magazin suchen lassen, deren [[Inschrift]] lautet: ''Sohn des Königs von seinem Leibe, von ihm geliebt, Tut-anchu-Aton''.<ref>Günther Roeder: ''Königssohn Tut-anchu-Aton.'' In: Rainer Hanke: ''Amarna-Reliefs aus Hermopolis (Ausgrabungen der Deutschen Hermopolis-Expedition in Hermopolis 1929–1939), Band 2''. Gerstenberg, Hildesheim 1969, S.&nbsp;40.</ref> Der Block war bereits 1969 publiziert worden, nachdem er während der Grabungen in Hermopolis (1929–1939) von [[Günther Roeder]] und weiteren Mitarbeitern der Deutschen Hermopolis-Expedition entdeckt worden war. Die Inschrift weist Tutanchamun (hier noch ''Tutanchaton'') als Sohn eines nicht namentlich genannten Königs aus, doch die Beischrift des Blocks nennt neben Tutanchamun auch seine Schwester ''[[Anchesenamun|Anchesenpaaton]]''. Der Teil des Blockes ist jedoch stark beschädigt, weshalb der Name von Anchesenpaaton nur erschlossen werden konnte, aber für beide Königskinder auf [[Echnaton]] als Vater hinweisen muss, da Anchesenpaaton nachweislich als Tochter Echnatons in weiteren Inschriften angegeben ist. Zahi Hawass war bereits im Jahr 2008 vor der 2010 durchgeführten [[DNA-Analyse]] überzeugt, dass nur Echnaton als Vater von Tutanchamun in Frage komme.<ref>{{Webarchiv | url=http://weekly.ahram.org.eg/2009/929/he2.htm | wayback=20091124091730 | text=Zahi Hawass: ''King Tut was the son of Akhenaten.'' von 2009}}</ref> Die DNA-Analyse des Jahres 2010 bestätigte diese auch von zahlreichen anderen [[Ägyptologie|Ägyptologen]] vertretene Annahme.


Ein [[Computertomographie|CT]]-Befund<!--- von wann, Quelle? ---> ergab, dass die identifizierte Person aus Grab [[KV55]] mit etwa 35 bis 45&nbsp;Jahren gestorben ist. Frühere Schätzungen gingen von einem jüngeren Alter aus. Zahi Hawass erklärte, es sei in Kombination mit der Inschrift nun zweifelsfrei der Beweis erbracht, dass es sich bei der Person aus Grab KV55 um Echnaton und damit um Tutanchamuns Vater handelt. Die als „[[Younger Lady]]“ bezeichnete weibliche Mumie KV35YL aus Grab [[KV35]] konnte gemäß der durchgeführten Untersuchungen nicht nur als Tutanchamuns Mutter, sondern auch als Schwester der Mumie aus KV55 identifiziert werden. Der Name ist zwar gegenwärtig unbekannt, doch sei die Mutterschaft erwiesen.<ref>Informationsdienst Wissenschaft: [http://idw-online.de/pages/de/news355916 ''Eltern von Tutanchamun identifiziert.''] Auf: ''idw-online.de'' vom 17. Februar 2010; Abgerufen am 25. Januar 2016</ref>
[[Kategorie:Transportprotein|!]]
 
[[Kategorie:Humanphysiologie]]
An der Zuverlässigkeit der DNA-Analyse wurden vereinzelt Zweifel dahingehend geäußert, dass die Untersuchungsergebnisse aufgrund des Alters und möglicher Verunreinigungen der Proben einige Unsicherheiten beinhalten können. Als alleinige Belege würden sie keine einwandfreie Identifizierung erlauben.<ref>[http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/archaeologie/tid-17269/tutanchamun-harsche-kritik-am-archaeologen-hawass_aid_480859.html ''Zweifel an den Ergebnissen der DNA-Analyse.''] Auf: ''focus.de'' vom 16. Februar 2010; Abgerufen am 25. Januar 2016.</ref> Bisher wurden Königin [[Nofretete]], ihre Tochter [[Maketaton]] oder auch Echnatons Nebenfrau [[Kija (Ägypten)|Kija]] als mögliche Mütter vermutet. In [[Sakkara]] ([[Bubasteion]]) befindet sich das Grab der [[Maia (Amme)|Maia]], die nachweislich [[Amme]] des Tutanchamun war.
[[Kategorie:Tierphysiologie]]
 
[[Kategorie:Protein]]
=== Geschwister ===
Nach der bisherigen Fundlage über Tutanchamuns Herkunft hatte er mindestens sechs Schwestern/Halbschwestern: [[Meritaton]], [[Maketaton]], [[Anchesenamun|Anchesenpaaton]], [[Neferneferuaton tascherit]], [[Neferneferure]] und [[Setepenre]]. Unsicher ist die Zuordnung des [[Semenchkare]] in die Familienverhältnisse, der oft als Bruder/Halbbruder angesehen wird.
 
=== Frau und Kinder ===
Tutanchamuns [[Hemet-nisut|Große königliche Gemahlin]] war [[Anchesenamun]] (ursprünglich Anchesenpaaton genannt), Tochter des Echnaton und damit eine Schwester oder Halbschwester Tutanchamuns.
 
Es gibt keine Funde, die durch Inschriften belegen, dass Tutanchamun und  Anchesenamun Kinder hatten. Die beiden in seinem Grab gefundenen und mumifizierten Föten, eine Frühgeburt und eine Totgeburt, wurden als seine Töchter angesehen. Dies galt jedoch als nicht gesichert, da sich sowohl in Tutanchamuns Grab als auch in [[KV55]] eine Vielzahl von Gegenständen aus der [[Amarna-Zeit]] fanden, so dass die Föten möglicherweise ebenfalls aus einem Grab in [[Amarna]] entnommen worden sein konnten. Aus dem Fundumstand alleine konnte eine so nahe Verwandtschaft (Vater/Tochter) nur vermutet werden.
 
Die im Februar 2010 veröffentlichten Ergebnisse von DNA-Untersuchungen ergaben schließlich, dass beide Kindermumien mit ziemlicher Sicherheit Tutanchamuns Töchter waren. Als Mutter beider Föten gilt nach Abschluss der Untersuchungen die Mumie KV21A aus dem Grab [[KV21]]. Diese konnte bisher genetisch jedoch nicht als Tochter der Mumie aus KV55, die als Echnaton angesehen wird, bestätigt werden. Deshalb ist unsicher, ob es sich bei dieser Mumie um Tutanchamuns Gemahlin Anchesenamun handelt.<ref>Zahi Hawass: ''DiscoveringTutankhamun. From Howard Carter to DNA.'' The University Press, Cairo 2013, ISBN 978-977-416-637-2, S. 170.</ref>
 
== Herrschaft ==
[[Datei:Tête de Toutânkhamon enfant (musée du Caire Egypte).jpg|mini|hochkant|links|Tutanchamun als Kind, sogenannter „[[Kopf des Nefertem]]“, [[Ägyptisches Museum Kairo]]]]
 
Tutanchaton bestieg vier Jahre nach dem Tod Echnatons den Thron Ägyptens. Dazwischen lag vermutlich eine dreijährige Regentschaft des [[Semenchkare]] beziehungsweise eines Herrschers mit dem Thronnamen ''Anch-cheperu-Re''.<ref>'''Anmerkung''': der [[Thronname]] ''Anch-cheperu-Re'' wird sowohl von Semenchkare als auch Neferneferuaton verwendet. Es existiert auch eine weibliche Form des Namens: Anch'''et'''-cheperu-Re.</ref> Die Identitäten dieser beiden Personen sind unbekannt. Teilweise wird angenommen, dass sich hinter den Namen Echnatons Große königliche Gemahlin Nofretete verbirgt.
 
Auf Grund seines sehr jungen Alters besteht die Vermutung, dass der Kindkönig durch den Druck der Priesterschaft, hoher Beamter und wohl auch durch [[Eje]], der den Titel „Gottesvater“ führte, stark beeinflusst wurde. Der unmündige König war leicht dazu zu bringen, die Verehrung des Gottes Aton zu beschränken und die Verhältnisse vor Echnatons „Revolution“ wiederherzustellen. Dies zeigt sich in der langsamen Abwendung vom Atonkult zu Beginn und während seiner Regierungszeit. Tutanchamun nimmt bei seiner Thronbesteigung den Thronnamen „Neb-cheperu-Re“ an und wird mit [[Anchesenamun|Anchesenpaaton]], der dritten Tochter Echnatons, die somit seine Schwester oder Halbschwester war, vermählt.
 
Er änderte seinen Geburtsnamen von Tutanch'''aton''' („lebendes Abbild des Aton“) in Tutanch'''amun''' („lebendes Abbild des Amun“ oder „zu Ehren des Amun“) und den seiner Gemahlin von Anchesen'''paaton''' („sie lebt für/durch Aton“) in [[Anchesenamun]] („sie lebt für/durch Amun“). Nach der im zweiten Regierungsjahr vorgenommenen Aufgabe von Echnatons neu gegründeter Hauptstadt Achet-Aton (Tell el-Amarna), zog der Königshof nach [[Memphis (Ägypten)|Memphis]] um; nicht nach [[Theben (Ägypten)|Theben]], wie oft fälschlich zu lesen ist.
 
Der bedeutendste Beleg für die unter Tutanchamun durchgeführte Politik ist seine später von [[Haremhab]] [[Usurpation|usurpierte]] [[Stele]] der [[Restauration (Geschichte)|Restauration]], die in [[Karnak]] aufgefunden wurde. Auf ihr wird der Verfall des Reiches unter Aton beschrieben und er proklamiert die Rückkehr zu den alten Göttern. Im ganzen Land lässt der junge Pharao die Tempel der alten Götter restaurieren. Im Luxortempel wird die Dekoration der Kolonnade vollendet, Karnak erhält zwei neue Kapellen und an der Sphinxallee wird wieder gearbeitet. In [[Medinet Habu]] baut er an seinem Totentempel (vielleicht der ehemalige Tempel des [[Semenchkare|Anch-cheperu-Re]]). Von [[Gizeh]] bis nach [[Nubien]] gibt es Hinweise auf seine Bautätigkeit. Einige dieser Denkmäler werden jedoch später ebenfalls von Haremhab usurpiert.
 
Der Übergang von der [[Amarna-Zeit]] vollzog sich jedoch nicht plötzlich: In Tutanchamuns Grab befinden sich zahlreiche Gegenstände, auf denen das klassische Motiv der Amarna-Zeit, Aton als lebensspendende Sonnenscheibe, zu sehen ist. Das bekannteste Beispiel ist der Thronsessel, den Tutanchamun in seinen ersten Regierungsjahren benutzte. Auch in der Kunst wirkt die Amarna-Zeit noch lange nach, was besonders an den Elementen Statik und Perspektive zu sehen ist. Somit ist eine erzwungene Abkehr von dem alten religiösen Kurs recht unwahrscheinlich, denn in diesem Fall wäre es zu einem [[Bildersturm]] gekommen, wobei darauf geachtet worden wäre, sich genau von den alten Stilen abzugrenzen. Es gibt zahlreiche Verbindungen, so dass Ägyptologen die Pharaonen Tutanchamun und Eje ebenfalls zur Amarna-Zeit zählen (manchmal differenziert durch ''nach Amarna'').
 
Neben Eje und Haremhab sind noch diverse andere Beamte unter Tutanchamun bezeugt. Der südliche [[Tjati|Wesir]] war ein gewisser [[Usermonth (Wesir)|Usermonth]] und [[Pentu]] war ein weiterer Wesir, der bisher nur durch eine Topfaufschrift im Grab Tutanchamuns bezeugt ist. Eine bedeutende Persönlichkeit war auch der [[Schatzhausvorsteher]] [[Maya (Schatzhausvorsteher)|Maya]], dessen Grab in [[Sakkara]] gefunden wurde und das reich mit [[Relief (Kunst)|Reliefs]] dekoriert war. [[Obervermögensverwalter]] war [[Iniuia]], [[Vizekönig von Kusch]] war schließlich [[Huy (Vizekönig von Kusch)|Huy]], der vor allem von seinem prachtvoll dekorierten Grab in Theben bekannt ist. [[Amenemone]] war Leiter der königlichen Werkstätten und Goldschmiede. [[Nachtmin]] war ein weiterer General. [[Sennedjem (18. Dynastie)|Sennedjem]] war „Vorsteher der Lehrer“.
 
== Tod ==
=== Todesursache ===
Die [[Computertomographie|CT-Untersuchung]] vom 6. Januar 2005 ergab ein Todesalter von 18 bis 20 Jahren und entsprach früheren wissenschaftlichen Schätzungen des Anatomen Douglas E. Derry (1882–1969) von der [[Universität Kairo]], des Röntgenologen Ronald George Harrison (1921–1983) von der [[University of Liverpool]], des Zahnchirurgen Frank Filce Leek (1903–1985) von der [[University of Manchester]] und der Biologin und Ägyptologin Renate Germer von der [[Universität Hamburg]]. Leek verwies jedoch auf eine Tagebucheintragung Carters vom 14. November 1925:
 
''"The results of Drs. DERRY and BEY´s study (.....) has enabled them to give a definite pronouncements to the age of  Tut-ankh-Amen. This controversial question has now been settled and his age definitely fixed between the limitsof 17 or 19 years of age"''
 
Die Annahme eines Alters von 23–27 Jahren, zum Beispiel von Gabolde, Wente und Harris, wurde damit widerlegt. Bei dieser Gelegenheit beklagte der damalige Generalsekretär der ägyptischen Altertümerverwaltung [[Zahi Hawass]] noch einmal den schlechten Zustand der Mumie, den er auf die nicht fachgemäße Behandlung durch Howard Carter zurückführte.<ref>Frank Filce Leek: ''The human remains from the tomb of Tutankhamun'' (= ''Tut'ankhamūn's tomb series.'' Band 5). Griffith Institute, Oxford 1972, S. 7.</ref>
 
Das Bestattungsdatum kann auf die Zeit Mitte März bis Anfang Mai eingegrenzt werden, da als Grabbeigabe [[Blume]]n gefunden wurden, die nur in dieser Jahreszeit blühen. Zwischen Ende Dezember 1324 v. Chr. und Mitte Februar 1323 v. Chr. muss der Tod eingetreten sein, dessen Zeitraum unter Einbeziehung der siebzigtägigen Ein[[balsamierung]]sdauer ermittelt werden konnte. [[Bob Brier]] erklärte in seinem Buch ''Der Mordfall Tutanchamun'', dass der Tod durch gewaltsame Einwirkungen von außen eingetreten wäre. Dabei ging er von einer unnatürlichen Todesursache aus. Er belegte dies mit uralten [[Röntgen]]aufnahmen, auf denen eine Verletzung des [[Schädel]]s zu sehen ist. Dies war in Ägyptologenkreisen, aber auch unter Medizinern sehr umstritten, doch handelte es sich hierbei um ein Missverständnis: Auf der Röntgenaufnahme ist ein abgesplittertes Knochenstück zu sehen, das sich nach dem Tode löste.
 
Bei der CT-Untersuchung von 2005 stellte sich heraus, dass die Todesursache Tutanchamuns kein Schlag auf den Kopf gewesen sein kann, da keinerlei auf diese Art verursachten Verletzungen am Schädel festgestellt werden konnten. Zur allgemeinen Überraschung ist ein bislang unentdeckter [[Oberschenkel]]bruch des linken Beins festgestellt worden. Einige Spezialisten desselben Untersuchungsteams erkannten auch einen Bruch des linken unteren Oberschenkels, dazu einen Bruch der rechten Kniescheibe und des rechten unteren Beines. Der Befund legt nahe, dass die Brüche vor dem Tode Tutanchamuns durch einen Unfall verursacht wurden; Hinweise auf einen Mord ergaben sich nicht. Die meisten Ägyptologen gehen inzwischen von einem Jagdunfall aus, der den späteren Tod Tutanchamuns verursachte. Zahi Hawass schloss sich dieser These an und bestritt energisch die Ernsthaftigkeit einer Mordtheorie, was jedoch im Gegensatz zu früheren Äußerungen steht. Diese müssen jedoch keine ernsthafte Grundlage gehabt haben und können auf anderen Motiven (Presse, Tourismus) basieren.
 
Weiterhin zeigte sich jedoch ebenfalls eine Druckverletzung, die durch einen Schlag oder einen Tumor entstanden sein könnte. Brier entschied sich für einen Schlag, was jedoch ein Trugschluss war – wie durch die CT-Untersuchung von 2005 festgestellt wurde. Das heute fehlende [[Brustbein]] und die fehlenden [[Rippen]] der [[Mumie]] waren nach der Bergung von Carter und Carnarvon noch vorhanden.<ref name="CT">Dieser Umstand wurde auf der Pressekonferenz nach der CT-Untersuchung veröffentlicht (siehe Weblink).</ref> Ein Foto, das unmittelbar vor der Wiederbeisetzung Tutanchamuns nach Carters Untersuchungen aufgenommen wurde, zeigt die Mumie noch in einem unversehrten Zustand. Nach neuen Erkenntnissen wurden die Beschädigungen in der Zeit des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] durch Grabräuber verursacht. Um an die Schmuckstücke zu gelangen, die durch das Balsamierungs[[harz (Material)|harz]] fest mit der Mumie verbunden waren, mussten die Rippen und das Brustbein herausgesägt werden. Die CT-Untersuchung bestätigte diesen Vorgang, da keine Abbrüche, sondern glatte Abtrennungen festgestellt wurden.<ref name="CT" />
 
[[Datei:Spaziergang im Garten Amarna Berlin.jpg|mini|hochkant|Kalksteinrelief „Spaziergang im Garten“ mit einer Darstellung von Tutanchamun mit Gehstock und Anchesenamun, [[Neues Museum Berlin]]]]
Nach weiteren Untersuchungen der alten Röntgenbilder hatte bereits der untersuchende Radiologe Richard Boyer gefolgert, dass Tutanchamun unter [[Skoliose]] (Deformation der Wirbelsäule) litt. Die Untersuchungsbeteiligten der Computertomografie von 2005 konnten eine Skoliose nicht bestätigen und vermuteten, dass die zweifellos vorhandene leichte Wirbelsäulendeformation durch die Mumifizierung verursacht worden sei. Eine CT- und DNA-Untersuchung von 2010 gab hingegen Boyer recht und stellte fest, dass Tutanchamun – wie auch nahe Verwandte einschließlich seines Vaters, vermutlich also Echnaton – sehr wohl unter einer leichten Skoliose gelitten hatte; bei der Mumie seiner Urgroßmutter [[Tuja (18. Dynastie)|Tuja]] wurde sogar eine schwere Form nachgewiesen. Daneben erbrachte die Untersuchung von 2010 auch weitere Knochenkrankheiten bei Tutanchamun (z.&nbsp;B. [[Morbus Köhler-Albau|Morbus Köhler-Albau Typ II]]) und seinen nahen Verwandten.<ref>Zahi Hawass, Yehia Z. Gad u.&nbsp;a.: ''Ancestry and Pathology in King Tutankhamun’s Family.'' In: ''Journal of the American Medical Association (JAMA).'' 2010, Band 303, Nr. 7, S. 638–647, („Reprinted with Corrections“), [[doi:10.1001/jama.2010.121]]</ref> Boyer hatte außerdem röntgenologisch ein [[Klippel-Feil-Syndrom]] (Verschmelzen mehrerer Halswirbel miteinander) diagnostiziert, wozu aber weder die CT-Untersuchung von 2005, noch fünf Jahre später die DNA- und CT-Untersuchungen Stellung bezogen. Funde wie das unter dem Namen „Spaziergang im Garten“ bekannte Kalksteinrelief, das nach etablierter Meinung Tutanchamun mit einem Gehstock und Anchesenamun zeigt, führten darüber hinaus zu einer Debatte über den orthopädischen Gesundheitszustand des Königs.<ref>E. Zahradnik: ''Zur Darstellung eines Königs mit krankhaftem Beinbefund auf dem Relief „Spaziergang im Garten“.'' In: ''Palarch’s Journal of Archaeology of Egypt/Egyptology.'' Band 6, Nr. 8, 2009, S. 1–7. {{ISSN|1567-214X}}. ([http://www.palarch.nl/wp-content/Zahradnik_Spaziergang_im_garten_PJAEE_6_8_2009.pdf (online)])</ref>
 
[[Zahi Hawass]] nimmt an, dass der König durch eine [[Malaria]]infektion gestorben sei, da Gen-Abschnitte des Malaria-Parasiten [[Plasmodium falciparum]] entdeckt worden waren. Das bezweifeln Christian Timmann und Christian Meyer, Wissenschaftler am [[Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin|Bernhard-Nocht-Institut]] für Tropenmedizin in Hamburg und vermuten, dass er an einer [[Sichelzellenanämie]] verstorben ist. Sie publizierten überzeugende Indizien für diese Todesursache.<ref>''[https://www.archaeologie-online.de/nachrichten/zweifel-an-mutmasslicher-todesursache-tutanchamuns-1567/ Zweifel an mutmaßlicher Todesursache Tutanchamuns].'' Auf: ''Archäologie Online.'' vom 24. Juni 2010; Abgerufen am 25. Januar 2016.</ref><ref>C. Timmann, C. Meyer u.&nbsp;a.: ''King Tutankhamun’s Family and Demise.'' In: ''Journal of the American Medical Association (JAMA).'' 2010, Band 303, Nr. 24, ''Letters.'' S. 2473, [[doi:10.1001/jama.2010.822]]</ref><ref>C. Timmann, C. Meyer: ''Malaria, mummies, mutations: Tutankhamun’s archaeological autopsy.'' In: ''Tropical Medicine and International Health (TM&IH).'' 16. Aug. 2010, [[doi:10.1111/j.1365-3156.2010.02614.x]] [http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1365-3156.2010.02614.x/full (Volltext)]</ref> Das Angebot einer Zusammenarbeit von Timmann und Meyer mit Zahi Hawass und der ägyptischen Altertumsbehörde wurde in einem Brief von Hawass an Christian Meyer pauschal abgelehnt.
 
Eine neue Untersuchung, die den verzerrenden Einfluss einer durch den Balsamierungsprozess bedingten Überhitzung des Leichnams auf bisherige Analyseergebnisse berücksichtigte, kam 2013 zu dem Schluss, dass Tutanchamun – wie schon früher vermutet – durch einen Unfall ums Leben gekommen sei, und zwar wahrscheinlich bei einem [[Wagenrennen]], jedenfalls nicht durch die Schädelverletzung, die [[postmortal]] entstanden sei.<ref>''[http://www.shortnews.de/id/1059215/91-jahre-nach-seiner-entdeckung-todesursache-von-pharao-tutanchamun-wohl-gelueftet shortnews.de 91 Jahre nach seiner Entdeckung: Todesursache von Pharao Tutanchamun wohl gelüftet].'' Auf ''shortnews.de'' vom 3. November 2013; Abgerufen am 25. Januar 2016.</ref> Im Gegensatz zu der üblichen altägyptischen Mumifizierungspraxis, soll dem Leichnam Tutanchamuns das Herz entnommen worden sein, was zu der Annahme führte, dass dieses bei einem Unfall so stark verletzt worden sein könnte, dass es laut damaliger Vorstellung im Jenseits nicht mehr brauchbar gewesen wäre.<ref>{{Internetquelle |autor=Geschichte Dok |url=https://www.youtube.com/watch?v=8BPDT9umxUY |titel=Tutanchamun  Mysterien einer Grabkammer  Doku HD |zugriff=2018-12-30}}</ref> ORF.at zitiert eine Dokumentation von Channel4 (vom 10. Nov. 2013) basierend auf einer neueren britischen Studie, dass eine „unglaubliche chemische Reaktion“ der Balsamierungsöle zur [[Selbstentzündung]] der Öle oder des Leichnams kurz nach seiner Bestattung im Sarkophag geführt hat.<ref>{{Webarchiv | url=http://orf.at/stories/2205833/ | wayback=20131111221016| text=''Britische Forscher: Tutanchamun starb bei Wagenunfall.'' Auf: ''ORF.at'' vom 10. November 2013}}</ref> Auf diese chemische Reaktion hatte Douglas E. Derry bereits 1925 bei der Untersuchung der Mumie hingewiesen.
 
=== Darstellung im Grab ===
→ ''Hauptartikel:'' [[Wikipedia:KV62|KV62]]
 
Die Namen des Pharaos, seiner Gattin und des Nachfolgers Eje wurden wie der aller Amarna-Könige schon wenig später von [[Haremhab]] oder [[Sethos I.]] in allen offiziellen Dokumenten gestrichen und von den Wänden abgekratzt, so dass sie in keinen Königslisten auftauchen. Auf Amenophis III. folgt dort direkt Haremhab. Das Grab entging der völligen Plünderung, da der Eingang mit Abraum vom Aushub des Grabes [[Ramses VI.|Ramses’ VI.]] verschüttet war. Jedoch muss es vorher mindestens zweimal Personen gelungen sein, in das Grab einzudringen.
 
Lange Zeit wurde von Fachleuten angenommen, dass – obwohl Tutanchamun immer in der Nähe seines Großvaters [[Amenophis III.]] bestattet sein wollte – ihn sein höchster Berater und Nachfolger [[Eje II.]] in einem kleinen, ursprünglich nicht für eine königliche Bestattung vorgesehenen Grab (KV62) im Wadi Biban el-Muluk ([[Tal der Könige]]) beisetzen ließ. Nach neueren Überlegungen kamen Ägyptologen jedoch zu der Ansicht, dass Tutanchamuns Grab (KV62) von Anfang an als solches für ihn vorgesehen war, da ein nahe gelegenes Grab (KV55) als das der Kija nachgewiesen wurde.
 
Sein Nachfolger und engster ''väterlicher'' Berater Eje richtete das Begräbnis für Tutanchamun aus, und er wird bereits in dessen Grabkammer, die zu Lebzeiten des noch sehr jungen Pharaos mit den Gemälden und Inschriften angelegt wurde, als sein Nachfolger bei der [[Mundöffnungszeremonie]] dargestellt. Normalerweise wurden sofort beim Tod eines Pharaos alle Arbeiten in seiner Grabanlage eingestellt, deswegen dürfte eine solche Darstellung nicht existieren. Hierzu gibt es mehrere Möglichkeiten.
# Im Grunde konnte niemand vorher wissen, dass Tutanchamun schon mit 18 Jahren sterben würde; Eje selbst aber, mehr als 50 Jahre alt, hätte eigentlich damit rechnen müssen, diesen Pharao nicht zu überleben. Diese vor dem Tod Tutanchamuns angefertigte Darstellung der Mundöffnungszeremonie könnte ein Hinweis darauf sein, dass Eje bei dessen frühem Tod seine Hände im Spiel hatte. Ein mit den Jahren zunehmend selbstbewusst werdender Pharao, der dann womöglich auch noch einen männlichen Nachfolger zeugen würde, war nicht in seinem Interesse.
# Eje wird als gekrönt dargestellt, das heißt, die Grabwände wurden nach seiner Amtseinhebung und damit nach Tutanchamuns Tod angefertigt. Möglicherweise wurde mit der Tradition gebrochen, um den Pharao nicht ohne ausreichend Schutz und Beistand ins Jenseits zu geleiten. Die hastig, fast schon schlampig ausgeführten Arbeiten und die Rußflecken sprechen dafür. Die Krönung nach dem Tod, aber vor dem Begräbnis des alten Pharaos lässt sich durch Ejes Streben nach der Königswürde erklären.
 
== Die Schätze des Grabes ==
[[Datei:Tut coffinette.jpg|mini|hochkant|Miniatursarg aus Gold mit dem Spruch der Isis]]
[[Datei:GD-EG-Caire-Musée159.JPG|mini|hochkant|Thron aus dem Grab von Tutanchamun mit Fußschemel, [[Ägyptisches Museum Kairo]], JE 62028]]
 
→ ''Hauptartikel:'' [[Wikipedia:KV62|KV62]]
 
Als [[Howard Carter]] 1922 das Grab im [[Tal der Könige]] entdeckte, ging die Nachricht davon um die ganze Welt und entfachte großes Interesse, das lange nicht abklang. Das Grab, anfangs als ungeöffnet deklariert, war relativ unversehrt, wie man bei der Graböffnung am 16. Februar 1923 (Öffnung der Wand zwischen Vorraum mit Beigaben und eigentlicher Sargkammer mit Sarkophag<ref>Griffith Institute, Oxford: {{Webarchiv | url=http://www.griffith.ox.ac.uk/gri/4maceope.html | wayback=20150110080219 | text=''A. C. Mace’s account of the opening of the burial chamber of Tutankhamun on February 16, 1923''}}</ref>) feststellen konnte. Tutanchamun, obwohl nur ein unbedeutender König, hatte eine reichhaltige Menge kostbarer Grabbeigaben. Als einzige [[Mumie]] der ägyptischen Könige befindet sich die Mumie Tutanchamuns in ihrem Grab, wurde aber – um sie besser vor Umwelteinflüssen zu schützen – in einen klimatisierten Plexiglassarg umgebettet.
 
Die Beigaben im Grab können grob in zwei Gruppen geteilt werden. Es finden sich Objekte, die speziell für die Bestattung des Herrschers hergestellt wurden, und es gibt Objekte, die anscheinend schon im Alltag benutzt und dann mit in das Grab gelegt wurden. Zu der Gruppe, der speziell für eine Bestattung hergestellten Objekte gehören die Särge, die [[Kanope]]n, aber auch ein Set von Götterfiguren in Schreinen, die auch von anderen Königsgräbern des Neuen Reiches bekannt sind und sich bisher nur bei Bestattungen von Königen fanden.
 
Zu der Gruppe der Alltagsgegenstände gehören vor allem die Möbel, Kopfstützen, ein Teil des Schmuckes und andere Utensilien. Die Beigabe von Alltagsgegenständen in Bestattungen ist ein typisches Merkmal der 18. Dynastie (siehe: [[Grabbeigaben (Altägypten)]]) und kommt davor und später nur selten vor. Aus diesem Grund ist sicherlich anzunehmen, dass sein Grab für seine Zeit typisch, aber wohl reicher mit Grabbeigaben ausgestattet war als das Grab von bedeutenden Herrschern wie [[Cheops]] oder [[Sesostris I.]]
 
=== Goldene Grabbeigaben ===
Viele der Grabbeigaben sind aus mit Blattgold verziertem Holz oder reinem Gold, so zum Beispiel eines der berühmtesten Fundstücke: die goldene [[Totenmaske]] des Tutanchamun. Sie bedeckte Kopf, Schultern und Brust und wiegt allein gut 12 Kilogramm.<ref>[http://www.deutschlandradiokultur.de/anklagen-wegen-anklebens-von-tutanchamun-bart.265.de.html?drn:news_id=573272 ''Anklagen wegen Anklebens von Tutanchamun-Bart.''] Auf: ''Deutschlandradio Kultur.'' –  Nachrichten vom 24. Januar 2016.</ref> Der König ist mit dem für die 18. Dynastie typischen [[Nemes-Kopftuch]] dargestellt. Auch die mit [[Lapislazuli]] umrandeten Augen sind ein charakteristisches Merkmal. Weder vorher noch später wurden Totenmasken von vergleichbarer Kunstfertigkeit erstellt. Der äußerste und mittlere Sarg waren vergoldet, wohingegen der innerste Sarg, in dem sich die Mumie befand, aus reinem Gold besteht und ein Gewicht von 110,4 Kilogramm hat. Vergoldet waren auch die vier den Sarkophag umgebenden Holzschreine sowie der kleinere Kanopenschrein mit dem Kanopenkasten, weitere Schreine und Statuen des Königs und verschiedener Gottheiten. Die bekanntesten Statuen sind vermutlich die lebensgroßen Wächterstatuen aus der Vorkammer, die jedoch nur zu einem geringen Anteil aus Gold bestehen.
 
Ein weiteres wichtiges Fundstück ist der goldene Thron. Die Vorderseite der Rückenlehne ist mit Einlagen aus Halbedelsteinen und Silber versehen und stellt die Salbung des Pharaos durch seine Ehefrau unter den Strahlen des [[Aton]] dar, der dem Königspaar je ein [[Anch]]-Zeichen entgegenhält. Der Name des Gottes Aton ist hier als „[[Aton#Der lehrhafte Name des Aton|neuer lehrhafter Name des Aton]]“ belegt, der ab dem 9. Regierungsjahr von Echnaton verwendet wurde. Darüber hinaus ist bemerkenswert, dass sich auf den beiden Armlehnen des Throns beide unterschiedliche Namensvarianten des Königs befinden: auf der linken Armlehne innen die Form Tut-anch-Amun, auf der rechten Armlehne außen die Form Tut-anch-Aton.
 
Diese Szene ist im Stil der Amarna-Kunst gehalten, wie sie in der Intimität von Echnaton und Nofretete bekannt sind. Die Rückseite der Rückenlehne enthält keine Einlagen im Blattgold und zeigt aus dem Papyrusdickicht auffliegende Enten. Auf den vertikal verlaufenden Holzstreben werden Titel und Namen des Königs und die Königin genannt.<ref>Horst Beinlich, Mohammed Saleh: ''Corpus der hieroglyphischen Inschriften aus dem Grab des Tutanchamun.'' Griffith Institute, Oxford 1989, ISBN 0-900416-53-X, Nr. 91, S. 36.</ref>
 
Des Weiteren fanden sich viele goldene Schmuckstücke in Form von Ringen, Ohrringen, Armreifen oder Pektoralen. Außerdem wurden Tutanchamun auch Kleidungsstücke beigegeben, darunter goldene Sandalen, die mit einer Schnur zwischen den großen Zehen verlaufen.
 
=== Andere Beigaben ===
Weitere wichtige Grabbeigaben waren [[Bogen (Waffe)|Pfeil und Bogen]] sowie mehrere in Einzelteile zerlegte [[Streitwagen]] und andere [[Jagd]]-Utensilien, die der junge König wohl auf seinen Jagdzügen verwendet hatte. Ebenso wurde eine Dolchklinge aus [[Eisenmeteorit|Meteoreisen]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/dolch-von-tutanchamun-ist-aus-meteoriten-gemacht-a-1095660.html |titel=Meteoriten-Material: Tutanchamuns Dolch kommt aus dem All |autor=SPIEGEL ONLINE, Hamburg Germany |werk=SPIEGEL ONLINE |zugriff=2016-06-03}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Daniela Comelli, Massimo D'orazio, Luigi Folco, Mahmud El-Halwagy, Tommaso Frizzi |Titel=The meteoritic origin of Tutankhamun’s iron dagger blade |Sammelwerk=Meteoritics & Planetary Science |Datum=2016-05-01 |ISSN=1945-5100 |Seiten=n/a–n/a |Online=http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/maps.12664/abstract |DOI=10.1111/maps.12664 |Abruf=2016-06-03}}</ref> in der Grabkammer gefunden. Auch mehrere Schreibpaletten wurde dem König beigelegt, in dem sogar noch eingetrocknete Farbe gefunden wurde. Eine trägt den Namen von Meritaton, der ältesten Tochter von Echnaton und Nofretete, sowie die Kartusche Nofretetes, welche die Palette als Weihgabe ausweist.<ref>H. Beinlich, M. Saleh: ''Corpus der hieroglyphischen Inschriften aus dem Grab des Tutanchamun.'' Griffith Institute, Oxford 1989, Nr. 262.</ref>
 
Unter der Fülle der weiteren Einzelteile ist ein goldener, großer [[Fächer]] bekannt geworden. Dieser besteht aus einem langen Stab mit einem halbrunden, großen zweidimensionalen Aufsatz. Ursprünglich hatten sich im oberen Aufsatz [[Afrikanischer Strauß|Straußenfedern]] befunden;<ref>{{Webarchiv | url=http://www.metmuseum.org/toah/works-of-art/TAA242 | wayback=20120906061556 | text=Inhalt Box 272; fotografiert von Harry Burton um 1927, ''Heilbrunn timeline of art history.'' Metropolitan Museum of Art, New York NY Januar 2009, auf: ''metmuseum.org''.}}</ref> doch nach Carters und Carnarvons regelmäßiger Aufforderung an Besucher, kräftig daran zu ziehen (um sich mit eigenen Augen von der Stabilität zu überzeugen), kam nur der goldene Teil letztlich im Museum an. Ein Blumenkranz fiel ihnen ebenfalls zum Opfer. Die Grabforscher interpretierten es romantisch als das Geschenk der trauernden Witwe. Für sein leibliches Wohl wurde dem Pharao auch [[Wein]] in Krügen mitgegeben, von denen 26 erhalten waren. Auf diesen sind genau das Weingut, oft sogar die [[Parzelle]] der Herkunft verzeichnet. So ist beispielsweise auf Krug Nr. 571 die Inschrift ''Süßwein des Hauses Aton aus Karet, Kellermeister Ramose'' zu lesen.<ref>Manfred Dworschak: ''Weinbau – Rasterfahndung unter der Erde.'' In: ''Der Spiegel.'' Heft 23/2006, S. 175.</ref>
 
Es fanden sich außerdem [[trompete]]nähnliche [[Blechblasinstrument]]e, die sogenannten „[[Scheneb]]“ (''Šnb''), die wohl die ältesten erhaltenen Exemplare sind. Diese Instrumente dienten wahrscheinlich als Signalinstrumente im militärischen Bereich.
 
=== Die beiden Föten ===
Weitere wichtige Grabbeigaben sind die beiden mumifizierten Frühgeburten. Diese sind hingegen der geläufigen Meinung kein Einzelfund, einige weitere Funde mumifizierter Föten sind bekannt. So entdeckte der italienische Archäologe [[Ernesto Schiaparelli]] 1903–1906 im Grab ([[QV55|QV 55]]) des [[Amunherchepeschef (Sohn von Ramses III.)|Amuncherchepeschef]], eines Sohnes [[Ramses III.|Ramses III]] im Tal der Königinnen ebenfalls einen Fötus, vermutlich ein Kind Ramses III. Auch im Schacht unterhalb des Grabes von [[Haremhab]] wurde das Skelett eines späten Fötus oder einer Frühgeburt gefunden. Des Weiteren sind Bestattungen von Föten auf einem Friedhof römischer Zeit in der [[Oase Daleh]] bekannt.
 
Die beiden Föten wurden in kleinen Särgen, welche keine Namen der Kinder tragen, sondern sie lediglich als „[[Osiris]]“, einen Titel, den jeder Tote trug, bezeichnen, im Grab Tutanchamun gefunden. Sie werden heute unter den Inventarnummern „Carter 317a“ und „Carter 317b“ in der medizinischen Fakultät der [[Universität Kairo|Cairo University]] aufbewahrt.
 
317a ist der kleinere der beiden Föten und befand sich bei seiner Entdeckung in einem sehr guten Zustand, er wies sogar Reste der Nabelschnur auf. Der Körper wurde künstlich [[Mumie|mumifiziert]], so wurden in der Körperhöhle Spuren von mumifizierten Eingeweiden und im Schädel Spuren von Einbalsamierungsmaterial entdeckt. Die Hände des Fötus befinden sind auf die Innenseiten der Oberschenkel gelegt. Die Mumie befindet sich heute allerdings in einem so schlechten Zustand, dass kein Einschnitt zur Entnahme der Organe oder eine Beschädigung des Schädels zur Entnahme des Gehirns nachgewiesen werden konnten. Auch die aus früheren Untersuchungen stammende Angabe, der Fötus sei weiblich, kann heute nicht mehr bestätigt werden. Der Fötus ist 29,9 cm groß und wird auf ein Alter von 24,5 Wochen geschätzt.
 
Der größere Fötus 317b war bei der Entdeckung weniger gut erhalten, befindet sich heute aber in einem besseren Zustand als 317a. Er ist 36,1 cm groß und weist noch Haarflaum sowie Augenbrauen und Wimpern auf. Die Hände sind zu beiden Seiten des Körpers angelegt. An der Seite der Mumie befindet sich ein 1,8 cm langer Einschnitt, durch den die Eingeweide entnommen wurden. Das Gehirn wurde mit einem winzigen Instrument entnommen. Dieses Werkzeug war so klein, dass es wohl speziell für die Mumifizierung des Fötus angefertigt wurde. Der damals untersuchende Mediziner, Douglas Derry, warf es weg. Der Fötus wurde 30–36 Wochen alt (je nach Untersuchung unterscheiden sich die Daten) und war voll lebensfähig. Allerdings weist er einige genetisch bedingte Anomalien auf: Sprengel-Missbildung, das spinale [[Kognitive Dysphasien|Dysphrasie]]-Syndrom sowie eine leichte [[Skoliose]] auf. Der Fötus ist weiblich.
 
Aufgrund des schlechten Erhaltungszustands konnten keine einwandfreien DNA-Proben der Föten entnommen werden. Bei Fötus 317a waren sie so schlecht, dass keine beweiskräftigen Resultate erzielt werden konnten, bei 317b handelt es sich hingegen mit 99,9%iger Wahrscheinlichkeit um ein Kind Tutanchamuns.<ref>{{Literatur |Autor=Zahi Hawass |Titel=Auf den Spuren Tutanchamuns |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Theiss |Ort=Darmstadt |Datum=2015 |ISBN= |Seiten=168}}</ref> Als Mutter des Kindes konnte im Rahmen des 2010 durchgeführten ''King Tutankhamen Family Projects die Mumie'' [[KV21]]a festgestellt werden. Diese konnte genetisch bisher nicht einer Tochter König [[Echnaton]]s und somit eventuell [[Anchesenamun]] zugeordnet werden. Ihre Identität ist somit bisher ungeklärt.
 
=== Interpretationen ===
 
Viele der Grabbeigaben sind Gebrauchsgegenstände des Königs; teilweise benutzte er sie möglicherweise bis zu seinem Tode, teilweise (wie der Kinderthron aus Amarna) waren sie schon seit längerer Zeit nicht mehr in Gebrauch. Es gibt viele Grabbeigaben, die die Namen von Tutanchamuns Verwandten trugen; eine Schreibpalette stammte – wie weiter oben beschrieben – aus dem Besitz Merit-Atons, desgleichen eine Kinderklapper mit einer Widmung der Königin Teje, sowie ein Kästchen mit der Darstellung und dem Namen von Nefer-neferu-Re, der zweitjüngsten Tochter Echnatons und Nofretetes.<ref>zu Merit-Aton wie bereits beschrieben, zur Kinderklapper: H. Beinlich, M. Saleh: ''Corpus der hieroglyphischen Inschriften aus dem Grab des Tutanchamun.'' Griffith Institute, Oxford 1989, Nr. 620 (S. 13); zum Kästchen der Nefer-neferu-Re: Nr. 54 hh.</ref>
 
Die Fundstücke aus Amarna wurden zu einem früheren Zeitpunkt, vor dem Tode des Königs, herbeigeschafft. In der Nähe des Tutanchamun-Grabes liegt das Grab KV55, dessen zerstörte Mumie nach den Befunden einer CT-Untersuchung höchstwahrscheinlich die von Echnaton sein könnte. Der Inhalt des Grabes besteht aus Gegenständen aus Amarna, und zwar von verschiedenen Besitzern. Es wurde wohl eine Expedition nach Amarna geschickt, die neben all diesen Dingen auch die Mumien von Kija, Teje (Grab KV35) und Echnaton mitbrachte. Der Sarkophag ist nach der Rekonstruktion des Deckels eindeutig Echnaton zuzuordnen.
 
[[Datei:Egypte louvre 148.jpg|mini|Siegel mit dem Thronnamen von Tutanchamun]]
 
Es ist nicht hinreichend geklärt, ob die ägyptische Sitte Geschenke von Verwandten im Grab beinhaltete und ob die Grabbeigaben neu gefertigt wurden oder man Gebrauchsgegenstände ebenfalls mitnahm. Am wahrscheinlichsten ist es, dass sowohl Gebrauchsgegenstände (Amtsinsignien zum Beispiel) mitgenommen als auch einige Stücke speziell für das Jenseits neu gefertigt wurden.
 
Es gibt jedoch die Möglichkeit, dass das Grab Tutanchamuns überstürzt gefüllt wurde, und dass nicht hinter allen alten oder „geschenkten“ Dingen eine bewusste [[Motivation|Intention]] steht. Dafür könnte das [[Indiz]] sprechen, dass die Mumie des Königs in sehr kurzer Zeit mumifiziert und eventuell nicht ausreichend ausgetrocknet wurde. Weiterhin hat [[Christine El-Mahdy]] bewiesen, dass die Weinkrüge nicht im Laufe der Jahrhunderte austrockneten, sondern dass sie bereits leer waren, als man sie in das Grab legte.
 
Die mysteriöse [[Dachamunzu-Affäre]], die sich möglicherweise an Tutanchamuns Tod anschloss, wird teilweise als geschickter Schachzug des königlichen Beraters [[Eje]] interpretiert, der den General [[Haremhab]], der ebenfalls als Berater fungierte, aus dem Weg schaffen wollte, damit dieser nicht den Thron für sich beanspruchen könnte. Trotz allem ist es nur eine Theorie von mehreren, und man kann die Hinweise auch auf andere Weise interpretieren.
 
=== Der Fluch der Pharaonen ===
{{Hauptartikel|Fluch des Pharao}}
 
Im Zusammenhang mit den Ausgrabungsarbeiten und dem regen Interesse der Weltpresse verbreitete sich nach der Grabentdeckung die [[Legende]] vom ''Fluch des Pharao''. Viel fabuliert wurde über den Fluch der Mumie, der angeblich die Entdecker traf. Einige Mitglieder aus Carters Grabungsteams starben innerhalb der ersten fünf Jahre nach der Hebung des Sarkophags, darunter der Finanzier der Ausgrabungen in KV62, [[George Herbert, 5. Earl of Carnarvon|Lord Carnarvon]], der am 5. April 1923 durch eine Infektion verstarb.
 
Die Ursachen der Todesfälle wurden untersucht: Fünf Mitglieder des Entdeckerteams begingen auf Grund der Veröffentlichungen der anderen Todesfälle Selbstmord. Als andere Ursachen wurden Infektionen durch [[Schimmelpilz]]sporen in der Luft der Grabkammer oder [[Stechmücken|Moskitostiche]] gesehen. Bereits bei der Graböffnung bestehende Krankheiten führten ebenfalls zum Tod, der auch ohne Verbindung zum Grab eingetreten wäre. Statistische Untersuchungen ergaben sogar ein erhöhtes Durchschnittslebensalter aller angeblichen Opfer.
 
=== Die Funde heute ===
Die wesentlichen Funde aus dem Grab, darunter die goldene Totenmaske, befinden sich im [[Wikipedia:Ägyptisches Museum Kairo|Ägyptischen Museum in Kairo]] sowie in Magazinen in Kairo und Luxor. Die Mumie des Pharaos ist die einzige eines ägyptischen Königs, die sich nach Entdeckung und Öffnung des Grabes heute noch in der ursprünglichen Grabstätte im Tal der Könige befindet. Im Zuge der [[Revolution in Ägypten 2011]] kam es zu Plünderungen im Ägyptischen Museum, wovon auch die Fundstücke aus dem Grab des Tutanchamun betroffen waren. Eine kleine vergoldete Statuette (''JE 60710.1'')<ref>International Association of Egyptologists (IAE): ''List of missing artifacts from the Egyptian Museum Cairo'' (englisch) ({{Webarchiv|url=http://www.sca-egypt.org/eng/pdfs/Objects%20Missing%20from%20the%20Egyptian%20Museum_2011-03-15.pdf |wayback=20160114144548 |text=PDF; 748 kB |archiv-bot=2019-05-19 16:53:23 InternetArchiveBot }}) Auf: ''sca-egypt.org'' vom 15. März 2011; abgerufen am 25. Januar 2016.</ref> und das Oberteil einer weiteren werden seitdem vermisst.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.drhawass.com/blog/sad-news | wayback=20111124113934 | text=Zahi Hawass: ''Sad News.'' Auf: ''drhawass.com''}}</ref> Einige andere Statuen wurden zerbrochen, konnten aber wieder restauriert werden.<ref>[http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,742521,00.html ''Plünderer zerstören Tutanchamun-Schätze.''] auf: ''spiegel.de'' vom 30. Januar 2011; abgerufen am 25. Januar 2016.</ref>
 
Anfang 2015 ist die Totenmaske bei Reinigungsarbeiten beschädigt worden: der Bart des Pharao brach ab und wurde unfachmännisch mit Harzkleber wieder befestigt. Dabei tropfte Kleber auf die Maske, der anschließend abgekratzt wurde und so weitere Schäden verursachte.<ref>[http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/totenmaske-von-tutanchamun-im-aegyptischen-museum-beschaedigt-a-1014299.html ''Beschädigte Totenmaske: Bart von Tutanchamun hastig mit Klebstoff angeklebt''] auf: ''spiegel.de'', 22. Januar 2015; abgerufen am 25. Januar 2016.</ref> Anfang 2016 wurde in dieser Sache Anklage gegen acht Ägypter erhoben, darunter der ehemalige Direktor des Ägyptischen Museums und der damalige Chefrestaurator.<ref>''[http://www.deutschlandradiokultur.de/anklagen-wegen-anklebens-von-tutanchamun-bart.265.de.html?drn:news_id=573272 Anklagen wegen Anklebens von Tutanchamun-Bart].'' Auf: ''deutschlandradiokultur.de'' (Deutschlandradio Kultur – Nachrichten) vom 24. Januar 2016.</ref> Die Maske konnte unterdessen wieder restauriert werden.<ref>Guido Mingels: ''[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-140508755.html Ägyptologie: Der Chirurg des Pharao].'' Auf ''spiegel.de'' (Der Spiegel) vom 19. Dezember 2015; abgerufen am 25. Januar 2016.</ref>
 
== Neueste Entdeckung: Moses (Tutmosis) war Tutanchamun ==
Hans Josef Werding durfte nach jahrelangem Studium der altäyptischen Geschichte feststellen, dass es sich bei Tutanchmaun und Moses (eigentlich Tutmosis) um ein und dieselbe Person handelt<ref>Hans J. Werding: [https://www.amazon.de/Moses-war-Tutenchamun-Religionsgr%C3%BCnder-Menschheit/dp/3980389227 War Moses Tutanchamun?] Buch</ref>. Der Befund ist ziemlich eindeutig, auch wenn er von der herrschenden Wissenschaft und Geschichtsschreibung nicht oder nur unzureichend zur Kenntnis genommen wird, denn für die Ägypter ist so etwas natürlich ein Sakrileg. Das ist sehr schade, und man kann nur hoffen, dass sich das einmal ändern wird. <ref>Hans Josef Werding: [https://diewahrheithatfluegel.wordpress.com/2013/05/09/moses-war-tutenchamun/ Die Wahrheit hat Flügel - Moses war Tutenchamun] Website</ref>
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Tutanchamun}}
* {{WikipediaDE|Tutanchamun}}
 
== Literatur ==
=== Deutschsprachige Literatur ===
* Hartwig Altenmüller: ''Papyrusdickicht und Wüste: Überlegungen zu zwei Statuenensembles des Tutanchamun'' In: ''Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Abteilung Kairo.'' (MDAIK) 47, von Zabern, Mainz 1991, S. 11–19.
* Jan Assmann: ''Tutanchamun und seine Zeit.'' In: [[Thomas Schneider (Ägyptologe)|Thomas Schneider]], Mirco Hüneburg: ''MA’AT – Archäologie Ägyptens, Heft 1.'' Books on Demand, Norderstedt 2004, ISBN 3-8334-1357-3, S. 24–33.
* Horst Beinlich: ''Konkordanz der Tutanchamun-Kataloge.'' In: ''[[Göttinger Miszellen]]'' 71, Göttingen 1984, S. 11–26.
* Horst Beinlich: ''Das Totenbuch bei Tutanchamun.'' In: ''Göttinger Miszellen.'' 102, Göttingen 1988, S. 7–18.
* Howard Carter, Arthur Mace: ''Tutenchamun. Ein ägyptisches Königsgrab.'' 3 Bde., Leipzig 1927.
* Christiane Desroches-Noblecourt: ''Tut-Ench-Amun – Leben und Tod eines Pharao.'' Ullstein, Frankfurt am Main 1971, ISBN 3-548-04712-2.
* Rosemarie Drenkhahn: ''Eine Umbettung Tutanchamuns?'' In: ''Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Abteilung Kairo.'' 39, von Zabern, Mainz 1983, S. 29–37.
* Marianne Eaton-Krauss: ''Tutanchamun als Jäger.'' In: ''Göttinger Miszellen.'' 61, Göttingen 1983, S. 49–50.
* Christine El Mahdy: ''Tutanchamun. Leben und Sterben des jungen Pharao.'' Goldmann, München 2004, ISBN 3-442-15260-7.
* Zahi Hawass, Sandro Vannini: ''Tutanchamun.'' Frederking & Thaler, München 2007, ISBN 978-3-89405-711-4 (Bildband: Grab, Sarkophag, Grabbeigaben und Entdeckungsgeschichte).
*Zahi Hawass: ''Auf den Spuren Tutanchamuns'', Theiss, Darmstadt 2015.
* Dieter Kessler: ''Zu den Jagdszenen auf dem kleinen goldenen Tutanchamunschrein.'' In: ''Göttinger Miszellen.'' 90, Göttingen 1986, S. 35–44.
* Klaus Köller: ''Anmerkungen zum „Reliefierten Goldblech des Tutanchamun“.'' In: ''Göttinger Miszellen.'' 13, Göttingen 1993, S. 79–84.
* Christian E. Loeben: ''Abbildungskonkordanz zwischen der englischen und der deutschen Ausgabe von Carters Tutanchamun-Publikation.'' In: ''Göttinger Miszellen.'' 40, Göttingen 1980, S. 69–80.
* Susanne Martinssen-von Falck: ''Die großen Pharaonen. Vom Neuen Reich bis zur Spätzeit.'' Marix, Wiesbaden 2018, ISBN 978-3-7374-1057-1, S. 114–128.
* Hermann A. Schlögl: ''Echnaton – Tutanchamun.'' Sammlung Harrassowitz, 1993, ISBN 3-447-03359-2.
* Thomas Schneider: ''Lexikon der Pharaonen.'' Albatros, Düsseldorf 2002, ISBN 3-491-96053-3, S. 301–302.
* André Wiese, Andreas Brodbeck (Hrsg.): ''Tutanchamun – Das goldene Jenseits. Grabschätze aus dem Tal der Könige.'' Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 2004, ISBN 3-905057-17-4 (Katalog der Ausstellung vom 4. November 2004 bis 1. Mai 2005).
* Hans J. Werding: [https://www.amazon.de/Moses-war-Tutenchamun-Religionsgr%C3%BCnder-Menschheit/dp/3980389227 War Moses Tutanchamun?] Buch
 
=== Fremdsprachige Literatur ===
* Darrell D. Baker: ''The Encyclopedia of the Egyptian Pharaohs, Volume I: Predynastic to the Twentieth Dynasty (3300–1069 BC).'' Bannerstone Press, London 2008, ISBN 978-1-905299-37-9, S. 479–481.
* Christiane Desroches-Noblecourt: ''Toutankhamon et son temps.'' In: ''Ausstellungskatalog des Petit Palais (Paris).'' Hrsg.: Ministère d'État des Affaires Culturelles und Ville de Paris, 1967.
* Jacobus van Dijk, Marianne Eaton-Krauss: ''Tutankhamun at Memphis.'' In: ''Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Abteilung Kairo.'' 42, von Zabern, Mainz 1986, S. 35–41.
* Marianne Eaton-Krauss: ''Tutankhamun at Karnak.'' In: ''Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Abteilung Kairo.'' 44, von Zabern, Mainz 1988, ISBN 3-8053-1039-0, S. 1–11.
* Hans Goedicke: ''Tutankhamun’s Shields.'' In: ''Göttinger Miszellen.'' 140, Göttingen 1994, S. 27–36.
* J. R. Harris: ''The Date of the „Restauration“ Stela of Tutankhamun.'' In: ''Göttinger Miszellen.'' 5, Göttingen 1973, S. 9–11.
* Erik Hornung: ''The New Kingdom.'' In: Erik Hornung, Rolf Krauss, David A. Warburton (Hrsg.): ''Ancient Egyptian Chronology'' (= ''Handbook of Oriental studies. Section One. The Near and Middle East.'' Band 83). Brill, Leiden/Boston 2006, ISBN 90-04-11385-1, S. 197–217. [https://archive.org/details/AncientEgyptianChronology (online)]
* Mary A. Littauer, Joost Crouwel: ''Unrecognized Linch Pins from the Tombs of Tutankhamun and Amenophis II: A Reply.'' In: ''Göttinger Miszellen.'' 100, Göttingen 1987, S. 57–62.
* Boyo G. Ockinga: ''ti.t Sps.t and ti.t Dsr.t in the Restauration Stele of Tutankhamun.'' In: ''Göttinger Miszellen.'' 137, Göttingen 1993, S. 77.
* Robert B. Partridge: ''Tutankhamun’s Gold Coffin: An Ancient Change in Design?'' In: ''Göttinger Miszellen.'' 150, Göttingen 1996, S. 93–98.
* Nicholas Reeves: ''The Complete Tutankhamun – The King. The Tomb. The Royal Treasure.'' Thames & Hudson, London 2000 (Paperback), ISBN 0-500-27810-5.
* Nicholas Reeves: ''Tutankhamun and his Papyri.'' In: ''Göttinger Miszellen.'' 88, Göttingen 1985, S. 39–46.
* Robert Ritner: ''Unrecognized Decorated Linch Pins from the Tombs of Tutankhamon and Amenhotep II.'' In: ''Göttinger Miszellen.'' 94, Göttingen 1986, S. 53–56.
* Gay Robins: ''Two Statues from the Tomb of Tutankhamun.'' In: ''Göttinger Miszellen.'' 71, Göttingen 1984, S. 47–50.
* Gay Robins: ''Isis, Nephthys and Neith Represented on the Sarcophagus of Tutankhamun and in four freestanding statues found in KV62.'' In: ''Göttinger Miszellen.'' 72, Göttingen 1984, S. 21–26.
* Gay Robins: ''The Proportions of Figures in the Decoration of the Tombs of Tutankhamun (KV62) and Ay (KV23).'' In: ''Göttinger Miszellen.'' 72, Göttingen 1984, S. 27–32.
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Tutankhamun|Tutanchamun}}
{{Wikinews|Ägypten: Pharao Tutenchamun war kein schöner Mann|Tutanchamun war kein schöner Mann}}
 
=== Allgemeines ===
* {{DNB-Portal|118624792}}
* {{WiBiLex|Tutanchamun|Autoren=Marianne Eaton-Krauss|Zugriffsdatum=3. September 2008}}
* [http://www.griffith.ox.ac.uk/discoveringtut/ Sehr umfassende Website über Carters Ausgrabungen, mit Originalfotos, Ausgrabungstagebüchern und vollständiger Liste aller Fundstücke] (englisch)
* [http://magma.nationalgeographic.com/ngm/tut/mysteries/index.html Umfangreiche Flash Player Animation über Tutanchamum, mit 3-D Schädelrekonstruktion und Grabmalereien] (englisch)
* [http://www.pharao-tutanchamun.de/wer-war-tutanchamun.htm Umfassende Erläuterungen der damaligen Lage für Tutanchamun und seine Gemahlin Anchesenamun mit einigen sehr guten Bildern zur Veranschaulichung]
* {{Toter Link | date= 2018-10-06 | url=http://www.zdf.de/ZDFinfo/Der-Fluch-des-Pharao-26601240.html| text=''Der Fluch des Pharao – das Geheimnis des Tutanchamun.'' Geschichtsdokumentation, USA 2004, 43 Minuten, HISTORY XXL}}
 
=== Zur DNA-Untersuchung ===
* {{Internetquelle
  |url=http://www.wissenschaft-online.de/artikel/1022490&_z=859070
  |titel=Vaterschaftstest für eine Mumie
  |titelerg=DNA-Untersuchung an Tutanchamun liefert neue Erkenntnisse
  |autor=Jan Dönges
  |hrsg=www.wissenschaft-online.de
  |datum=2010-02-16
  |zugriff=2011-03-27}}
* [http://doku5.com/tutanchamun-loesung-raetsels/ ZDF-Doku 24. Mai 2010: ''Tutanchamun – die Lösung des Rätsels'']
* {{Toter Link | date= 2018-10-06 | url=https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/literatur-und-links-664.html| text=ältere ZDF-Doku 15. Mai 2005: ''MYTHOS ÄGYPTEN – MORDFALL TUTENCHAMUN''}}
* JAMA: [http://jama.ama-assn.org/cgi/content/short/303/7/638 ''Ancestry and Pathology in King Tutankhamun’s Family'' – DNA-Untersuchungsergebnisse 2010] (englisch)
* {{Internetquelle
  |autor=Karin Schlott
  |url=http://www.spektrum.de/artikel/1172285&_z=859070
  |titel=Königsmumien: Streit um Tutanchamun
  |datum=2012-11-29
  |hrsg=www.spektrum.de
  |werk=epoc 4/12
  |seiten=76–81
  |zugriff=2013-01-29}}
 
=== Zur CT-Untersuchung ===
* [http://www.guardians.net/hawass/press_release_tutankhamun_ct_scan_results.htm Vollständige, offizielle Presseverlautbarung der CT-Untersuchung] (englisch)
* {{Webarchiv | url=http://news.nationalgeographic.com/news/2005/05/0510_051005_tutsface.html | archive-is=20120630155001 | text=Gesichtsrekonstruktion von Tutanchamun von 2005}}
 
=== Moses und Tutanchamun ===
* Hans Josef Werding: [https://diewahrheithatfluegel.wordpress.com/2013/05/09/moses-war-tutenchamun/ Die Wahrheit hat Flügel - Moses war Tutenchamun] Website
 
=== Ausstellungen ===
* [http://www.tut-ausstellung.com/ Tutanchamun – Sein Grab und die Schätze] – Erlebnisausstellung mit originalgetreuen Nachbauten der Grabkammern und ca. 1000 Repliken der wichtigsten Fundstücke
* [https://expo-toutankhamon.fr/ Tutankhamun, the Treasures of the Pharaoh] - Letzte Ausstellung originaler Fundstücke außerhalb Ägyptens
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=118624792|LCCN=n/79/66005|VIAF=148503630}}
 
[[Kategorie:Altägyptischer König (Neues Reich)]]
[[Kategorie:Geboren im 14. Jahrhundert v. Chr.]]
[[Kategorie:Gestorben im 14. Jahrhundert v. Chr.]]
[[Kategorie:Mann]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 14. September 2019, 12:23 Uhr


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