Malvengewächse und Kunststoffe: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Syndiotactic polypropene.png|mini|Polypropylen ([[Kugel-Stab-Modell]]; Blau: [[Kohlenstoff]]; Grau: [[Wasserstoff]])]]
{{Taxobox
| Taxon_Name      = Malvengewächse
| Taxon_WissName  = Malvaceae
| Taxon_Rang      = Familie
| Taxon_Autor      = [[Antoine-Laurent de Jussieu|Juss.]]
| Taxon2_Name      = Malvenartige
| Taxon2_WissName  = Malvales
| Taxon2_Rang      = Ordnung
| Taxon3_Name      = Eurosiden II
| Taxon3_Rang      = ohne
| Taxon4_Name      = Rosiden
| Taxon4_Rang      = ohne
| Taxon5_Name      = Kerneudikotyledonen
| Taxon5_Rang      = ohne
| Taxon6_Name      = Eudikotyledonen
| Taxon6_Rang      = ohne
| Bild            = Chinese hibiscus.jpg
| Bildbeschreibung = [[Chinesischer Roseneibisch]] (''Hibiscus rosa-sinensis'')
}}


Die '''Malvengewächse''' (Malvaceae) sind eine [[Familie (Biologie)|Familie]] in der Ordnung der [[Malvenartige]]n (Malvales) innerhalb der [[Bedecktsamer|Bedecktsamigen Pflanzen]]. Die Familie wird heute in neun Unterfamilien gegliedert mit etwa 243 Gattungen und enthält etwa 4.225 bis 4.300 Arten. Die Malvaceae haben eine weltweite Verbreitung. Bekannteste [[Nutzpflanze]]n sind [[Okra|Gemüse-Eibisch]], [[Kakaobaum]] und [[Baumwolle]]. Diese Familie enthält einige Arten, die medizinisch oder für [[Tee]]s genutzt werden. Viele Arten und besonders ihre Sorten sind [[Zierpflanze]]n für Parks, Gärten und Räume.
Als '''Kunststoffe''' (auch '''Plaste'''<ref>Zu dem in Ost- und Westdeutschland unterschiedlichen Sprachgebrauch siehe: Jürgen Eichhoff: ''Zu einigen im 20. Jahrhundert entstandenen geographischen Unterschieden des Wortgebrauchs in der deutschen Sprache'' In: ''Sprache und Brauchtum.'' Festschrift Martin, 1980, S. 163–166.</ref>, selten '''Technopolymere''', umgangssprachlich '''Plastik''') werden [[Werkstoff]]e bezeichnet, die hauptsächlich aus [[Makromolekül]]en bestehen.


== Beschreibung ==
== Allgemeines ==
=== Erscheinungsbild und Laubblätter ===
[[Datei:Malva alcea pili NRM.jpg|mini|links|Sternhaare auf der Unterseite eines getrockneten Blattes der [[Rosen-Malve]] (''Malva alcea'')]]
Es gibt [[krautige Pflanze]]n: [[Einjährige Pflanze|einjährige]] bis [[Ausdauernde Pflanze|ausdauernde]] und verholzende Pflanzen: [[Sträucher]] und [[Baum|Bäume]], sehr selten [[Lianen]]. Bei den verholzenden Arten ist die [[Borke]] faserig. Die Malvengewächse besitzen oft Schleimzellen. Meist sind auf vielen Pflanzenteilen Haare vorhanden, es handelt sich meist typischerweise um Sternhaare. Selten sind Dornen oder Stacheln vorhanden. Es können extraflorale [[Nektarien]] vorhanden sein.


Die meist [[Phyllotaxis|wechselständigen]] [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind gestielt. Die fingeradrige Blattspreite ist handförmig gelappt bis geteilt oder ungeteilt. Der Blattrand ist glatt, gekerbt, gezähnt oder gesägt; wenn er nicht glatt ist endet eine [[Blattader]] je Blattzahn. Es sind [[Nebenblätter]] vorhanden, sehr selten sind sie reduziert.
Wichtige Merkmale von Kunststoffen sind ihre technischen Eigenschaften, wie Formbarkeit, [[Härte]], [[Elastizität (Physik)|Elastizität]], [[Bruchfestigkeit]], [[Temperatur]]-, [[Wärmeformbeständigkeit]] und [[chemische Beständigkeit]], die sich durch die Wahl der Makromoleküle, Herstellungsverfahren und in der Regel durch Beimischung von [[Additiv]]en in weiten Grenzen variieren lassen. Kunststoffe werden bezüglich ihrer physikalischen Eigenschaften in drei großen Gruppen unterteilt: [[Thermoplast]]e, [[Duroplast]]e und [[Elastomer]]e.


=== Blütenstände und Blüten ===
Kunststoffe werden zu Formteilen, [[Halbzeug]]en, [[Faser]]n oder [[Folie]]n weiterverarbeitet. Sie dienen als [[Verpackung]]smaterialien, [[Textilfaser]]n, [[Wärmedämmung]], Rohre, [[Bodenbelag|Bodenbeläge]], Bestandteile von [[Lack]]en, [[Klebstoff]]en und [[Kosmetika]], in der Elektrotechnik als Material für [[Isolator (Elektrotechnik)|Isolierung]]en, [[Leiterplatte]]n, Gehäuse, im Fahrzeugbau als Material für [[Reifen]], [[Polsterung]]en, [[Armaturenbrett]]er, [[Benzintank]]s und vieles mehr. In Wirtschaftsstatistiken werden [[Chemiefaser]]n, sowie [[Kunstharz]]e in Lack- und Klebstoffen oft von anderen Kunststoffen getrennt ausgewiesen.
Selten sind Arten deren Blüten einhäusig ([[Monözie|monözisch]]) oder zweihäusig ([[Diözie|diözisch]]) getrenntgeschlechtig sind. Die Blüten stehen in seitenständigen, unterschiedlich aufgebauten, oft [[Zyme|zymösen]] Blütenständen zusammen oder die Blütenstände sind reduziert bis auf eine Blüte. [[Kauliflorie]] tritt bei einigen tropischen Arten auf (bekanntes Beispiel [[Kakaobaum]] (''Theobroma cacao'')). Manchmal stehen einige Hochblätter zusammen oder es ist bei sehr vielen Gattungen ein Nebenkelch aus meist drei, selten mehr Hochblättern vorhanden.


[[Datei:Malva flowerdiagram.png|mini|links|[[Blütendiagramm]] von ''[[Malven|Malva]]'']]
Die jeweiligen Makromoleküle eines Kunststoffes sind [[Polymer]]e und daher aus [[Konstitutionelle Repetiereinheit|wiederholenden Grundeinheiten]] aufgebaut. Die Größe der Makromoleküle eines Polymers variiert zwischen einigen tausend bis über eine Million Grundeinheiten. Beispielsweise besteht das Polymer [[Polypropylen]] ([[Kurzzeichen (Kunststoff)|Kurzzeichen]] PP) aus sich vielfach wiederholenden Propyleneinheiten. Die Polymere können unverzweigte, verzweigte oder [[Vernetzung (Chemie)|vernetzte]] Moleküle sein.
Die meist gestielten [[Blüte]]n sind typischerweise [[radiärsymmetrisch]], selten etwas [[zygomorph]] (beispielsweise ''Helicteres'') oder asymmetrisch (beispielsweise ''Mansonia''). Die fünfzähligen Blüten sind selten eingeschlechtig, meist zwittrig mit doppeltem [[Perianth]]. Die meist fünf [[Kelchblätter]] sind oft an ihrer Basis verwachsen und berühren sich im übrigen Bereich nur (valvat). Die meist fünf weitgehend freien Kronblätter überdecken sich gedreht (contort). Bei einigen Arten sind die Kronblätter reduziert oder fehlen. Bei manchen Arten ist die Basis der Staubblätter mit den Kronblättern verwachsen.
[[Datei:Hibiscus moscheutos3.jpg|mini|Blüten-Detail von ''[[Hibiscus moscheutos]]'': Die Staubfäden sind zu einer röhrenförmigen [[Columna]] verwachsen, typisch für [[Malvoideae]]]]
Bei der Familie der Malvaceae ist ursprünglich nur der innere Kreis mit fünf [[Staubblatt|Staubblättern]] vorhanden. Bei vielen [[Taxon|Taxa]] existiert als Besonderheit der Blüten eine sogenannte sekundäre Vielzähligkeit der Staubblätter (bis über 1000), dabei wurden die Glieder des inneren Kreises zentripetal vermehrt, wodurch fünf Staubblattgruppen entstanden sind. Oft sind [[Staminodien]] vorhanden. Die Staubfäden sind mindestens an ihrer Basis verwachsen. Bei den Unterfamilien [[Bombacoideae]] und [[Malvoideae]] sind die [[Staubfäden]] der vielen Staubblätter zu einer den [[Stempel (Botanik)|Stempel]] umgebenden Röhre verwachsen, der sogenannten [[Columna]]. Zahlreiche Vertreter der Unterfamilien [[Grewioideae]], [[Helicteroideae]] und [[Sterculioideae]] weisen ein [[Androgynophor]] auf, das Staubblätter und [[Gynoeceum]] aus der Blüte heraushebt. Die Pollen sind in den Unterfamilien verschieden. Zwei bis viele oberständige [[Fruchtblätter]] sind frei oder zu einem [[Fruchtknoten]] verwachsen. Der Griffel endet in einer kopfigen oder oft fünflappigen Narbe. In den Blüten sind [[Nektarien]] vorhanden, die aus zusammengefassten Drüsenhaaren bestehen und sich meist auf den Kelchblättern befinden.


Die Bestäubung erfolgt bei vielen Taxa durch Insekten ([[Entomophilie]]), einige Taxa besonders der Neuen Welt sind auf Vögel ([[Ornithophilie]]) spezialisiert.
Die Polymere können aus Naturstoffen gewonnen oder rein synthetisch sein. Synthetische Polymere werden durch [[Kettenpolymerisation]], [[Polyaddition]] oder [[Polykondensation]] aus [[Monomer]]en oder [[Prepolymer]]en erzeugt. Halbsynthetische Kunststoffe entstehen durch die Modifikation natürlicher Polymere (vorwiegend [[Cellulose|Zellulose]] zu [[Zelluloid]]), während andere [[Biokunststoff|biobasierte Kunststoffe]] wie [[Polymilchsäure]] oder [[Polyhydroxybuttersäure]] durch die Fermentation von Zucker oder Stärke hergestellt werden.


[[Datei:Kanak Champa (Pterospermum acerifolium) in Hyderabad W IMG 7125.jpg|mini|Offene Kapselfrüchte von ''[[Pterospermum acerifolium]]'']]
Zwischen 1950 und 2015 wurden weltweit rund 8,3 Mrd. Tonnen Kunststoff hergestellt – dies ergibt etwa 1 Tonne pro Kopf der Weltbevölkerung. Die Hälfte hiervon stammt aus den letzten 13 Jahren. Von dieser Menge wurden ca. 6,3 Mrd. Tonnen zu [[Abfall]], der zu 9 % [[Recycling|recycelt]], zu 12 % verbrannt und zu 79 % auf [[Müllhalde]]n deponiert wurde bzw. sich in der Umwelt anreichert.<ref name="Geyer 2017">{{Literatur | Autor=Roland Geyer et al. | Titel=Production, use, and fate of all plastics ever made | Sammelwerk=[[Science Advances]] | Band=3 | Nummer= | Jahr=2017 | Seiten=e1700782 | DOI=10.1126/sciadv.1700782}}</ref>
 
=== Früchte und Samen ===
Bei den Malvaceae gibt es ein breites Spektrum an Fruchttypen. Meist werden [[Kapselfrucht|Kapselfrüchte]] oder [[Spaltfrucht|Spaltfrüchte]] gebildet, seltener [[Beere]]n, [[Steinfrucht|Steinfrüchte]] oder [[Nussfrucht|Nüsse]]. Viele Früchte enthalten Haare. Bei manchen Arten besitzen die Früchte an der Oberfläche Haare oder Stacheln.
 
Die Samen können Haare (bekannt von Baumwolle), Flügel oder einen [[Arillus]] (beispielsweise ''Durio'') besitzen.
 
Bei den Taxa mit Kapselfrüchten sind die Samen die Verbreitungseinheiten ([[Diasporen]]); ansonsten sind meist die Früchte die Diasporen. Sie werden überwiegend durch Wind (bekannt von ''Tilia'', [[Anemochorie]]) oder Tiere, selten durch Wasser verbreitet; von [[Myrmekochorie]] wird selten berichtet.
 
=== Inhaltsstoffe und Chromosomen ===
An Inhaltsstoffen sind Cyclopropenoid-[[Fettsäuren]] ([[Malvalsäure]], [[Sterculiasäure]]) und Terpenoid-basierte [[Chinone]] vorhanden.
 
Die [[Chromosom]]enzahlen sind in den Unterfamilien unterschiedlich: Bombacoideae n = 36 (−46), Brownlowioideae n= 10, Byttnerioideae n = (5-7) 10 (−13), Dombeyoideae n = 19, 20, 30 etc., Grewioideae n = 7-9 (10), Helicteroideae n = 9, 14, 20, 25 etc., Malvoideae n = 5-20 (-mehr), Sterculioideae n = (15, 16, 18) 20 (21 etc.), Tilioideae n = 41.
 
== Zur Systematik siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Malvengewächse}}


== Zu weiteren Themen siehe auch ==
== Zu weiteren Themen siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Malvengewächse}}
* {{WikipediaDE|Kunststoff}}


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Malvengewächse}}
* {{WikipediaDE|Kategorie:Kunststoffe}}
* {{WikipediaDE|Kategorie:Kunststoff}}
* {{WikipediaDE|Kunststoff}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* D. A. Baum, S. D. Smith, A. Yen, W. S. Alverson, R. Nyffeler, B. A. Whitlock & R. L. Oldham: ''Phylogenetic relationships of Malvatheca (Bombacoideae and Malvoideae; Malvaceae sensu lato) as inferred from plastid DNA sequences.'' In: ''American Journal of Botany.'', Band 91, 2004, S. 1863–1871.
=== Bücher ===
* {{Literatur
* Karl Oberbach u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''Saechtling Kunststoff-Taschenbuch.'' 29. Auflage. Carl-Hanser-Verlag, München 2004, ISBN 3-446-22670-2.
  |Autor=C. Bayer, Klaus Kubitzki
* Otto Friedrich Schwarz: ''Kunststoffkunde.'' 7. Auflage. Vogel, Würzburg 2002, ISBN 3-8023-1917-6.
  |Hrsg=Klaus Kubitzki
* Gottfried W. Ehrenstein: ''Polymer-Werkstoffe.'' 2. Auflage. Carl-Hanser-Verlag, München 1999, ISBN 3-446-21161-6.
  |Titel=Malvaceae
* Hans Domininghaus: ''Die Kunststoffe und ihre Eigenschaften.'' 6. Auflage. Springer, Berlin/ Heidelberg 2005, ISBN 3-540-21410-0.
  |Sammelwerk=The Families and Genera of Vascular Plants
* Reinhard Gächter, Helmut Müller: ''Kunststoffadditive. Stabilisatoren, Hilfsstoffe, Weichmacher, Füllstoffe, Verstärkungsmittel, Farbmittel für thermoplastische Kunststoffe. '' 3. Ausgabe. Hanser-Verlag, München/ Wien 1990, ISBN 3-446-15627-5.
  |WerkErg=Malvales, Capparales and non-betalain Caryophyllales
* Jürgen Dispan: ''Kunststoffverarbeitung in Deutschland. Branchenreport 2013.'' (= IMU-Informationsdienst Nr. 4–2013). Stuttgart 2013. [http://www.imu-institut.de/stuttgart/tidings/news_article.2013-11-14.9772677807/ Link zur Branchenstudie]
  |Band=5
 
  |Verlag=Springer Science & Business Media
=== Zeitschriften und Aufsätze ===
  |Datum=2003
* [http://www.kunststoff-magazin.de/ ''Kunststoff-Magazin''.] Die Kennziffern-Fachzeitschrift der Kunststoff- und Kautschukbranche. Hoppenstedt, Darmstadt ab 1995 {{ISSN|0941-8520}}
  |Seiten=225–311
* ''[http://www.plastverarbeiter.de/ Plastverarbeiter]'' (PV). internat. Fachzeitschr. für Verarbeitung, Gestaltung und Anwendung von Kunststoffen. Hüthig, Heidelberg 1.1950,Apr.ff. {{ISSN|0032-1338}}
  |Online={{Google Buch | BuchID = I8oMV1lsS6kC | Seite = 225 | Linktext = Malvaceae}}}}
* ''Kunststoffe, Synthetics''. Fachzeitschrift für Herstellung, Verarbeitung und Anwendung von Kunststoffen und neuen Werkstoffen. Vogt-Schild, Solothurn 23.1992,6ff. {{ISSN|1021-0601}}
* William S. Alverson, Barbara A. Whitlock, Reto Nyffeler, Clemens Bayer & David A. Baum: ''Phylogeny of the core Malvales: evidence from ndhF sequence data.'' In: ''American Journal of Botany.'' Band 86, 1999, S. 1474–1486 ([http://www.amjbot.org/cgi/reprint/86/10/1474 amjbot.org]).
* ''[http://www.kunststoffe.de/ Kunststoffe] (KU). Werkstoffe, Verarbeitung, Anwendung''. Organ deutscher Kunststoff-Fachverbände. Fachzeitschrift für Kunststofftechnik. Hanser, München 1.1911ff. {{ISSN|0023-5563}}
* C. Bayer, J. R. Hoppe, K. Kubitzki, M. F. Fay, A. Y. De Bruijn, V. Savolainen, C. M. Morton, K. Kubitzki, W. S. Alverson & M. W. Chase: ''Support for an expanded family concept of Malvaceae within a recircumscribed order Malvales: a combined analysis of plastid atpB and rbcL DNA sequences.'' In: ''Botanical Journal of the Linnean Society.'' Band 129, 1999, S. 267–303.
* {{Literatur|Autor=Harald Cherdron|Titel=Moderne Aspekte der Kunststoffe|Sammelwerk=Chemie in unserer Zeit|Band=9|Nummer=1|Datum=1975-02|Seiten=25–32|DOI=10.1002/ciuz.19750090105}}
* Rolf Giebelmann: ''Kulturgeschichtliches zu Malvengewächsen.'' In: ''Toxichem + Krimtech.'' 73, 2, 2006, S. 66–69: [https://www.gtfch.org/cms/images/stories/media/tk/tk73_2/Giebelmann1.pdf gtfch.org] (PDF; 2,68&nbsp;MB, Volltext).
* Karlheinz Hillermeier und Albrecht Hille: ''Polyesterfaserverstärkung von duroplastischen Formmassen, BMFT Forschungsbericht, T83–155 '' (1983), {{ISSN|0340-7608}}
* Klaus G. Kohlepp: ''[https://www.kunststoffe.de/kunststoffe-zeitschrift/archiv/artikel/entwicklungsgeschichte-der-kunststoffe-wachstum-im-wandel-der-zeiten--526424.html Wachstum im Wandel der Zeiten – Entwicklungsgeschichte der Kunststoffe].'' In: ''Kunststoffe.'' 5/2005, S. 22–32 (2005).
* Hans Priess: ''Zur Umbenennung der Kunststoffe in „Polyplaste“.'' In: ''Chemiker-Zeitung.'' 74(21) (1950), S. 265 ff., {{ISSN|0009-2894}}
* {{Literatur|Autor=Dietrich Braun|Titel=Der lange Weg zum Makromolekül – Polymerforschung vor Hermann Staudinger|Sammelwerk=Chemie in unserer Zeit|Band=46|Nummer=5|Jahr=2012|Seiten=310–319|DOI=10.1002/ciuz.201200566}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Malvaceae|Malvengewächse (Malvaceae)}}
{{Commonscat|Plastics|Kunststoff}}
* [http://www.malvaceae.info/index.html malvaceae.info]
{{Wikibooks|Organische Chemie für Schüler/ Kunststoffe}}
* [http://www.mobot.org/MOBOT/Research/APWeb/orders/malvalesweb.htm#Malvaceae Beschreibung der Familie der Malvaceae] bei der [http://www.mobot.org/MOBOT/Research/APweb/welcome.html ''APWebsite''.] (Abschnitt Systematik)
{{Wiktionary}}
* Bente B. Klitgård, Sara L. Edwards, Nicola Biggs, Sue Frisby: [http://www.kew.org/science/tropamerica/neotropikey/families/Malvaceae_(Malvoideae).htm ''Neotropical Malvaceae (Malvoideae).''] auf kew.org 2011.
* [http://www.chemie.fu-berlin.de/chemistry/kunststoffe/tabelle.htm Kunststoff-Tabelle]
* Bente B. Klitgård: [http://www.kew.org/science/tropamerica/neotropikey/families/Malvaceae_(Byttnerioideae).htm ''Neotropical Malvaceae (Byttnerioideae).''] auf kew.org 2013.
* {{Webarchiv | url=http://magazin.bayerbms.de/internet/umagazin_a0706.nsf/id/DE_Plastik_ist_die_Zukunft_mein_Junge | wayback=20080119213806 | text=Unternehmensmagazin: ''Plastik ist die Zukunft, mein Junge''.}} Amüsant und leicht geschriebener Artikel über den Imagewandel und die Bedeutung von Kunststoff
* Bente B. Klitgård: [http://www.kew.org/science/tropamerica/neotropikey/families/Malvaceae_(Bombacoideae).htm ''Neotropical Malvaceae (Bombacoideae).''] auf kew.org 2013.
* [http://www.plasticseurope.org/ PlasticsEurope] – Vereinigung europäischer Kunststoffhersteller
 
== Einzelnachweise ==
<references />


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[[Kategorie:Malvengewächse|!]]
[[Kategorie:Werkstoffe]]
[[Kategorie:Kunststoffe|!]]
[[Kategorie:Polymer]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 9. Dezember 2018, 04:32 Uhr

Polypropylen (Kugel-Stab-Modell; Blau: Kohlenstoff; Grau: Wasserstoff)

Als Kunststoffe (auch Plaste[1], selten Technopolymere, umgangssprachlich Plastik) werden Werkstoffe bezeichnet, die hauptsächlich aus Makromolekülen bestehen.

Allgemeines

Wichtige Merkmale von Kunststoffen sind ihre technischen Eigenschaften, wie Formbarkeit, Härte, Elastizität, Bruchfestigkeit, Temperatur-, Wärmeformbeständigkeit und chemische Beständigkeit, die sich durch die Wahl der Makromoleküle, Herstellungsverfahren und in der Regel durch Beimischung von Additiven in weiten Grenzen variieren lassen. Kunststoffe werden bezüglich ihrer physikalischen Eigenschaften in drei großen Gruppen unterteilt: Thermoplaste, Duroplaste und Elastomere.

Kunststoffe werden zu Formteilen, Halbzeugen, Fasern oder Folien weiterverarbeitet. Sie dienen als Verpackungsmaterialien, Textilfasern, Wärmedämmung, Rohre, Bodenbeläge, Bestandteile von Lacken, Klebstoffen und Kosmetika, in der Elektrotechnik als Material für Isolierungen, Leiterplatten, Gehäuse, im Fahrzeugbau als Material für Reifen, Polsterungen, Armaturenbretter, Benzintanks und vieles mehr. In Wirtschaftsstatistiken werden Chemiefasern, sowie Kunstharze in Lack- und Klebstoffen oft von anderen Kunststoffen getrennt ausgewiesen.

Die jeweiligen Makromoleküle eines Kunststoffes sind Polymere und daher aus wiederholenden Grundeinheiten aufgebaut. Die Größe der Makromoleküle eines Polymers variiert zwischen einigen tausend bis über eine Million Grundeinheiten. Beispielsweise besteht das Polymer Polypropylen (Kurzzeichen PP) aus sich vielfach wiederholenden Propyleneinheiten. Die Polymere können unverzweigte, verzweigte oder vernetzte Moleküle sein.

Die Polymere können aus Naturstoffen gewonnen oder rein synthetisch sein. Synthetische Polymere werden durch Kettenpolymerisation, Polyaddition oder Polykondensation aus Monomeren oder Prepolymeren erzeugt. Halbsynthetische Kunststoffe entstehen durch die Modifikation natürlicher Polymere (vorwiegend Zellulose zu Zelluloid), während andere biobasierte Kunststoffe wie Polymilchsäure oder Polyhydroxybuttersäure durch die Fermentation von Zucker oder Stärke hergestellt werden.

Zwischen 1950 und 2015 wurden weltweit rund 8,3 Mrd. Tonnen Kunststoff hergestellt – dies ergibt etwa 1 Tonne pro Kopf der Weltbevölkerung. Die Hälfte hiervon stammt aus den letzten 13 Jahren. Von dieser Menge wurden ca. 6,3 Mrd. Tonnen zu Abfall, der zu 9 % recycelt, zu 12 % verbrannt und zu 79 % auf Müllhalden deponiert wurde bzw. sich in der Umwelt anreichert.[2]

Zu weiteren Themen siehe auch

Siehe auch

Literatur

Bücher

  • Karl Oberbach u. a. (Hrsg.): Saechtling Kunststoff-Taschenbuch. 29. Auflage. Carl-Hanser-Verlag, München 2004, ISBN 3-446-22670-2.
  • Otto Friedrich Schwarz: Kunststoffkunde. 7. Auflage. Vogel, Würzburg 2002, ISBN 3-8023-1917-6.
  • Gottfried W. Ehrenstein: Polymer-Werkstoffe. 2. Auflage. Carl-Hanser-Verlag, München 1999, ISBN 3-446-21161-6.
  • Hans Domininghaus: Die Kunststoffe und ihre Eigenschaften. 6. Auflage. Springer, Berlin/ Heidelberg 2005, ISBN 3-540-21410-0.
  • Reinhard Gächter, Helmut Müller: Kunststoffadditive. Stabilisatoren, Hilfsstoffe, Weichmacher, Füllstoffe, Verstärkungsmittel, Farbmittel für thermoplastische Kunststoffe. 3. Ausgabe. Hanser-Verlag, München/ Wien 1990, ISBN 3-446-15627-5.
  • Jürgen Dispan: Kunststoffverarbeitung in Deutschland. Branchenreport 2013. (= IMU-Informationsdienst Nr. 4–2013). Stuttgart 2013. Link zur Branchenstudie

Zeitschriften und Aufsätze

  • Kunststoff-Magazin. Die Kennziffern-Fachzeitschrift der Kunststoff- und Kautschukbranche. Hoppenstedt, Darmstadt ab 1995 ISSN 0941-8520
  • Plastverarbeiter (PV). internat. Fachzeitschr. für Verarbeitung, Gestaltung und Anwendung von Kunststoffen. Hüthig, Heidelberg 1.1950,Apr.ff. ISSN 0032-1338
  • Kunststoffe, Synthetics. Fachzeitschrift für Herstellung, Verarbeitung und Anwendung von Kunststoffen und neuen Werkstoffen. Vogt-Schild, Solothurn 23.1992,6ff. ISSN 1021-0601
  • Kunststoffe (KU). Werkstoffe, Verarbeitung, Anwendung. Organ deutscher Kunststoff-Fachverbände. Fachzeitschrift für Kunststofftechnik. Hanser, München 1.1911ff. ISSN 0023-5563
  •  Harald Cherdron: Moderne Aspekte der Kunststoffe. In: Chemie in unserer Zeit. 9, Nr. 1, 1975, S. 25–32, doi:10.1002/ciuz.19750090105.
  • Karlheinz Hillermeier und Albrecht Hille: Polyesterfaserverstärkung von duroplastischen Formmassen, BMFT Forschungsbericht, T83–155 (1983), ISSN 0340-7608
  • Klaus G. Kohlepp: Wachstum im Wandel der Zeiten – Entwicklungsgeschichte der Kunststoffe. In: Kunststoffe. 5/2005, S. 22–32 (2005).
  • Hans Priess: Zur Umbenennung der Kunststoffe in „Polyplaste“. In: Chemiker-Zeitung. 74(21) (1950), S. 265 ff., ISSN 0009-2894
  •  Dietrich Braun: Der lange Weg zum Makromolekül – Polymerforschung vor Hermann Staudinger. In: Chemie in unserer Zeit. 46, Nr. 5, 2012, S. 310–319, doi:10.1002/ciuz.201200566.

Weblinks

Commons: Kunststoff - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Kunststoffe – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Zu dem in Ost- und Westdeutschland unterschiedlichen Sprachgebrauch siehe: Jürgen Eichhoff: Zu einigen im 20. Jahrhundert entstandenen geographischen Unterschieden des Wortgebrauchs in der deutschen Sprache In: Sprache und Brauchtum. Festschrift Martin, 1980, S. 163–166.
  2.  Roland Geyer et al.: Production, use, and fate of all plastics ever made. In: Science Advances. 3, 2017, S. e1700782, doi:10.1126/sciadv.1700782.


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