Theologia deutsch und Soziologe: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Theologia Deutsch''', auch '''Der Frankfurter''' genannt, ist eine [[Wikipedia:Deutsche Sprache|deutschsprachige]] [[Mystik|mystische]] Schrift des [[Wikipedia:14. Jahrhundert|14. Jahrhundert]]s, die vermutlich von einem namentlich unbekannten [[Wikipedia:Deutscher Orden|Deutschordenspriester]] der [[Wikipedia:Deutschordenskirche (Frankfurt)|Deutschordenskirche Frankfurt am Main]] im Stadtteil [[Wikipedia:Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]] verfasst wurde.
'''Soziologen''' befassen sich mit dem Zusammenleben der Menschen in der [[Gesellschaft (Soziologie)|Gesellschaft]] ([[Soziologie]]).


== Werk und Wirkung ==
== Aufgaben ==
Soziologen untersuchen Strukturen menschlicher Gesellschaften, erheben und analysieren soziologische Daten, erkunden soziale Phänomene wie [[Erziehung]], politische Willensbildung, [[Wikipedia:Kriminalität|Kriminalität]], [[Arbeitslosigkeit]], untersuchen die Strukturen sozialer Gebilde und [[Wikipedia:Institution|Institution]]en, wie [[Betrieb]]e, [[Familie (Soziologie)|Familien]], [[Politische Partei|Parteien]], [[Religionsgemeinschaft]]en.


Der Name geht auf [[Martin Luther]] zurück, der die Schrift unter dem Titel ''Eyn deutsch Theologia'' zum ersten Mal im Druck herausgab: zunächst 1516 aufgrund einer unvollständigen Handschrift, dann 1518 als vollständigen Text. Mit diesem Titel und der von ihm verfassten Vorrede stellte Luther diese Schrift gegen die lateinische [[Scholastik]] und beanspruchte für das [[Wikipedia:Deutsche Sprache|Deutsche]] eine dem [[Latein|Lateinischen]], [[Wikipedia:Griechische Sprache|Griechischen]] und [[Hebräische Sprache|Hebräischen]] ebenbürtige [[Theologie|theologisch]]e Ausdrucksfähigkeit. Dies entspricht nicht den eigenen Intentionen des Verfassers, der die Deutschsprachigkeit seines Werks nicht thematisiert.
Je mehr wirtschaftliche und soziale Probleme in einer Gesellschaft sichtbar werden, desto wichtiger wird soziologisches Fachwissen, um Erklärungsansätze zu gewinnen und Strategien zu entwickeln, wie diese Probleme analysiert und bearbeitet werden können. Allerdings, so mahnt beispielsweise der politische Autor [[Wikipedia:Helmut Dahmer|Helmut Dahmer]] seine Zunft, ist die seiner Beobachtung nach vorherrschende Soziologie unfähig, relevante Probleme der Gesellschaft lösungsorientiert zu elaborieren: „Der typische Soziologe von heute ist ein politisch desengagierter Spezialist, selbst wenn er gelegentlich mit ‚Politikberatung‘ Geld verdient. So verkennt die gegenwärtige Soziologie sich selbst und verfehlt ihren Beruf.“<ref>Dahmer, Helmut (2001): ''Soziologie nach einem barbarischen Jahrhundert''. Wien: WUV Universitätsverlag, S. 17.</ref>


Der ''Frankfurter'' wurde mehrfach zusammen mit Texten der [[Deutsche Mystik|Deutschen Mystik]] überliefert: den Schriften [[Meister Eckhart]]s, [[Johannes Tauler]]s sowie [[Heinrich Seuse]]s. Er steht auch inhaltlich in der Tradition dieser Mystiker, deren höchstes Ziel die „Vergottung“ des Menschen bzw. die Vereinigung der [[Seele]] mit [[Gott]] ([[Unio mystica]]) schon im [[Diesseits]] ist. Dabei legt die Theologie besonderen Wert darauf, sich von der [[Häresie|häretischen]] Mystik der [[Wikipedia:Brüder und Schwestern des freien Geistes|Brüder und Schwestern des freien Geistes]] abzugrenzen und betont daher die Notwendigkeit des Gehorsams und die Bedeutung [[Jesus von Nazareth|Jesu Christi]] für das menschliche [[Heil]]. Tatsächlich vertreten manche Forscher die Ansicht, dass die Schrift vor allem zur Zurückweisung der Häresie des Freien Geistes abgefasst wurde. Trotzdem wurde sie in der frühen Neuzeit als Apologie des [[Pantheismus]] gelesen und deswegen 1612 auf den päpstlichen [[Wikipedia:Index Librorum Prohibitorum|Index]] gesetzt.<ref>Vgl. Robert E. Lerner: ''The Heresy of the Free Spirit in the Later Middle Ages''. Berkeley u.a.: 1972, S. 160.</ref>
Soziologen können ihre Kenntnis sozialer Phänomene, deren Entstehung und Wechselwirkungen und vor allem auch ihre Kenntnisse in der sozialwissenschaftlichen Datenerhebung und -auswertung in unterschiedlichen Bereichen nutzen – im [[Wikipedia:Personalwesen|Personalwesen]] und [[Wikipedia:Sozialwesen|Sozialwesen]], in [[Erwachsenen- und Weiterbildung|Weiterbildungseinrichtung]]en von [[Wirtschaft]] und [[Verwaltung]], in der [[Wikipedia:Marktforschung|Marktforschung]] und [[Meinungsforschung]], im [[Wikipedia:Marketing|Marketing]] und in der [[Wikipedia:Unternehmensberater|Unternehmungsberatung]].


Im Mittelalter wurde die Schrift kirchlicherseits nicht kritisiert, war aber trotzdem nicht sehr weit verbreitet: Sie ist nur in zehn, zum Teil unvollständigen Handschriften überliefert; eine davon ist lediglich die Abschrift eines Druckes aus dem 16. Jahrhundert <ref>[http://cgi-host.uni-marburg.de/~mrep/liste_inhalt.php?id=2020 Nachweis der einzelnen Handschriften im Handschriftencensus der Universität Marburg]</ref>. In der Neuzeit dagegen führte die Herausgabe und Hochschätzung des Textes durch Luther zu bis heute zahlreichen Neuauflagen, die das anhaltende Interesse an der ''Theologia deutsch'' dokumentieren.
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Soziologe}}


== Nachweis ==
== Literatur ==
<references />
* Wilhelm Bernsdorf, Horst Knospe (Hrsg.): ''Internationales Soziologenlexikon'', 2 Bände, Enke, Stuttgart ²1980, ISBN 3-432-82652-4 (Band 1) und ISBN 3-432-90702-8 (Band 2).
* Wolfram Breger (Hrsg.): ''Was werden mit Soziologie. Berufe für Soziologinnen und Soziologen. Das BDS-Berufshandbuch'', Lucius & Lucius, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8282-0402-7


== Textausgaben ==
== Weblinks ==
a) Kritische Ausgabe:
{{Wiktionary}}
* Wolfgang von Hinten: ''Der Franckforter („Theologia Deutsch“)''. Kritische Textausgabe. Artemis (Münchener Texte zur deutschen Literatur des Mittelalters 78), München/Zürich 1982
* [http://www.soziologie.de/ DGS – Deutsche Gesellschaft für Soziologie] (siehe insbesondere: [http://www.soziologie.de/dgs/geschichte.htm Geschichte])
 
* [http://www.bds-soz.de/ BDS – Berufsverband Deutscher Soziologinnen und Soziologen]
b) Eine Auswahl neuerer Übersetzungen und Ausgaben:
* [http://www.valt.helsinki.fi/esa/ ESA – European Sociological Association]
* [http://www.ucm.es/info/isa/ ISA – International Sociological Association]
* [http://www.ftg-kiel.de/ FTG – Ferdinand-Tönnies-Gesellschaft]
* [http://www.oegs.ac.at/ ÖGS – Österreichische Gesellschaft für Soziologie]
* [http://www.abi.de/beruf-karriere/arbeitsmarkt/arbeitsmarktberichte/gsp/soziologen-haupttext012925.htm Bundesagentur für Arbeit: In bester Gesellschaft]


*''Deutsche Theologie''. Übertragung Franz Pfeiffer, Gernsbach/Baden 1886, [http://www.archive.org/details/deutschetheolog00frangoog Digitalisat bei archive.org]
== Einzelnachweise ==
* ''Der Frankfurter – Eine deutsche Theologie''. Übertragen und eingeleitet von [[Wikipedia:Joseph Bernhart|Joseph Bernhart]]. Der Dom, Leipzig 1920
<references/>
* ''Theologia Deutsch, die lehret gar manche liebliche Erkenntnis göttlicher Wahrheit und sagt gar hohe und gar schöne Dinge von einem vollkommenen Leben''. Nach dem Pfeifferschen Text in neueres Deutsch gebracht und mit einem Vorwort versehen von [[Rudolf Alexander Schröder]]. Bertelsmann, Gütersloh 1947
* ''Theologia Deutsch. Eine Grundschrift deutscher Mystik''. Herausgegeben und eingeleitet von [[Gerhard Wehr]] (Literaturhinweise S. 155–157). Aurum, Freiburg 1980
* ''„Der Franckforter“: Theologia Deutsch''. In neuhochdeutscher Übersetzung herausgegeben und mit einer Einleitung versehen von Alois M. Haas. Johannes Verlag (Christliche Meister 7), 2. Auflage Freiburg i.Br. 1993, ISBN 978-3-89411-279-0


== Literatur ==
{{Normdaten|TYP=s|GND=4055930-0}}
 
* Georg Baring: ''Bibliographie der Ausgaben der „Theologia Deutsch“ (1516 bis 1961). Ein Beitrag zur Lutherbibliographie''. Mit Faksimileabdruck der Erstausgabe und 32 Abbildungen. Koerner (Bibliotheca Bibliographica Aureliana 8), Baden-Baden 1963, ISBN 978-3-87320-008-1.
* [[Wikipedia:Friedrich Gustav Lisco|Friedrich Gustav Lisco]]: ''Die Heilslehre der Theologia deutsch. Nebst einem auf sie bezüglichen Abriß der christlichen Mystik bis auf Luther'', Verlag von Samuel Gottlieb Liesching, Stuttgart 1857.
* J. Orcibal: ''La rencontre du Carmel thérésien avec les mystiques du Nord'', Paris 1959 (Zur Debatte um die Orthodoxie der Schrift).
* J. Pasquier: ''L'orthodoxie de la théologie germanique'', Paris 1922 (Zur Theorie, die Schrift sei als Refutation des Freien Geistes zu verstehen).
* Christian Peters: ''Theologia deutsch''. In: [[Wikipedia:Theologische Realenzyklopädie|Theologische Realenzyklopädie]] Bd. 33 [2002], S. 258-262.
* Edward Schröder: ''Die Überlieferung des „Frankfurters“ (der „Theologia Deutsch“)'', Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1937
* Walther Tritsch: ''Einführung in die Mystik''. ISBN 3-629-00572-1  Pattloch Verlag
 
== Weblinks ==


* [http://www.ccel.org/ccel/anonymous/theologia.html Text in englischer Übersetzung; das Vorwort dieser Textausgabe ist allerdings nicht auf dem Stand der Forschung]
[[Kategorie:Soziologe als Thema|!]]
[[Kategorie:Soziologe|!]]
[[Kategorie:Theologie]]
[[Kategorie:Christentum]]
[[Kategorie:Mystik]]
[[Kategorie:Deutsche Mystik]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 9. August 2020, 00:53 Uhr

Soziologen befassen sich mit dem Zusammenleben der Menschen in der Gesellschaft (Soziologie).

Aufgaben

Soziologen untersuchen Strukturen menschlicher Gesellschaften, erheben und analysieren soziologische Daten, erkunden soziale Phänomene wie Erziehung, politische Willensbildung, Kriminalität, Arbeitslosigkeit, untersuchen die Strukturen sozialer Gebilde und Institutionen, wie Betriebe, Familien, Parteien, Religionsgemeinschaften.

Je mehr wirtschaftliche und soziale Probleme in einer Gesellschaft sichtbar werden, desto wichtiger wird soziologisches Fachwissen, um Erklärungsansätze zu gewinnen und Strategien zu entwickeln, wie diese Probleme analysiert und bearbeitet werden können. Allerdings, so mahnt beispielsweise der politische Autor Helmut Dahmer seine Zunft, ist die seiner Beobachtung nach vorherrschende Soziologie unfähig, relevante Probleme der Gesellschaft lösungsorientiert zu elaborieren: „Der typische Soziologe von heute ist ein politisch desengagierter Spezialist, selbst wenn er gelegentlich mit ‚Politikberatung‘ Geld verdient. So verkennt die gegenwärtige Soziologie sich selbst und verfehlt ihren Beruf.“[1]

Soziologen können ihre Kenntnis sozialer Phänomene, deren Entstehung und Wechselwirkungen und vor allem auch ihre Kenntnisse in der sozialwissenschaftlichen Datenerhebung und -auswertung in unterschiedlichen Bereichen nutzen – im Personalwesen und Sozialwesen, in Weiterbildungseinrichtungen von Wirtschaft und Verwaltung, in der Marktforschung und Meinungsforschung, im Marketing und in der Unternehmungsberatung.

Siehe auch

Literatur

  • Wilhelm Bernsdorf, Horst Knospe (Hrsg.): Internationales Soziologenlexikon, 2 Bände, Enke, Stuttgart ²1980, ISBN 3-432-82652-4 (Band 1) und ISBN 3-432-90702-8 (Band 2).
  • Wolfram Breger (Hrsg.): Was werden mit Soziologie. Berufe für Soziologinnen und Soziologen. Das BDS-Berufshandbuch, Lucius & Lucius, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8282-0402-7

Weblinks

 Wiktionary: Soziologe – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Dahmer, Helmut (2001): Soziologie nach einem barbarischen Jahrhundert. Wien: WUV Universitätsverlag, S. 17.


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