Vedana: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Vedana''' ([[Sanskrit|skrt.]] [[Pali]] ''vedanā'' „Gefühl, Empfindung“) wird im [[Buddhismus]] die zweite Gruppe der [[fünf Daseinsfaktoren]], der [[Skandhas]], genannt. Vedana steht für die unmittelbaren [[Gefühl]]e bzw. [[Empfindung]]en, die durch die Berührung der sechs [[Sinnesorgan]]e mit der Außenwelt ausgelöst werden und der eigentlichen [[Wahrnehmung]] ([[Sanskrit|skrt.]] ''[[samjñā]]'') vorangehen.  
'''Vedana''' ([[Sanskrit|skrt.]] [[Pali]] ''vedanā'' „Gefühl, Empfindung“) wird im [[Buddhismus]] die zweite Gruppe der [[fünf Daseinsfaktoren]], der [[Skandhas]], genannt. Vedana zählt zugleich auch zu den [[Nidanas|zwölf Karmakräften]] ([[Sanskrit|skrt.]] ''[[nidana]]''). Vedana steht für die unmittelbaren [[Gefühl]]e bzw. [[Empfindung]]en, die durch die Berührung der sechs [[Sinnesorgan]]e mit der Außenwelt ausgelöst werden und der eigentlichen [[Wahrnehmung]] ([[Sanskrit|skrt.]] ''[[samjñā]]'') vorangehen.  


Die Empfindungen können dabei in drei Gruppen aufgeteilt werden: in ''angenehme'', ''unangenehme'' oder ''neutrale''. Da im Buddhismus sechs Sinnesorgane unterschieden werden, zu denen auch das gehirngebundene [[Denken]] gerechnet wird, gibt es sechs Klassen von Vedanas, die durch die Berührung des [[Auge]]s mit den sichtbaren [[Farbe]]n und [[Form]]en, des [[Ohr]]es mit den [[Ton|Tönen]], der [[Nase]] mit dem [[Geruch]], der [[Zunge]] mit dem [[Geschmack]], des Körpers mit dem [[Tastsinn]] und des [[Denken]]s mit den [[Gedanke]]n und [[Vorstellung]]en.  
Die Empfindungen können dabei in drei Gruppen aufgeteilt werden: in ''angenehme'', ''unangenehme'' oder ''neutrale''. Da im Buddhismus sechs Sinnesorgane unterschieden werden, zu denen auch das gehirngebundene [[Denken]] gerechnet wird, gibt es sechs Klassen von Vedanas, die durch die Berührung des [[Auge]]s mit den sichtbaren [[Farbe]]n und [[Form]]en, des [[Ohr]]es mit den [[Ton|Tönen]], der [[Nase]] mit dem [[Geruch]], der [[Zunge]] mit dem [[Geschmack]], des Körpers mit dem [[Tastsinn]] und des [[Denken]]s mit den [[Gedanke]]n und [[Vorstellung]]en.  


Nach [[Rudolf Steiner]] sind die fünf Skandhas im wesentlichen identisch mit dem [[Karma]]. Vedana hängt insbesondere mit dem [[Volkskarma]] zusammen.
Nach [[Rudolf Steiner]] sind die fünf Skandhas im wesentlichen identisch mit dem [[Karma]]. Vedana hängt insbesondere mit dem [[Volkskarma]] zusammen.
{{GZ|Das ist ein neues Element. Es zieht den Menschen weiter
hinein, man nennt es Vedana = das Gefühl.
Durch Vedana entsteht nun wiederum etwas ganz Neues, nämlich
der Durst nach Dasein. Die Kräfte, die den Menschen ins Dasein
zurückziehen, erwachen immer mehr in ihm selbst.|93a|119}}


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Version vom 28. August 2015, 16:07 Uhr

Vedana (skrt. Pali vedanā „Gefühl, Empfindung“) wird im Buddhismus die zweite Gruppe der fünf Daseinsfaktoren, der Skandhas, genannt. Vedana zählt zugleich auch zu den zwölf Karmakräften (skrt. nidana). Vedana steht für die unmittelbaren Gefühle bzw. Empfindungen, die durch die Berührung der sechs Sinnesorgane mit der Außenwelt ausgelöst werden und der eigentlichen Wahrnehmung (skrt. samjñā) vorangehen.

Die Empfindungen können dabei in drei Gruppen aufgeteilt werden: in angenehme, unangenehme oder neutrale. Da im Buddhismus sechs Sinnesorgane unterschieden werden, zu denen auch das gehirngebundene Denken gerechnet wird, gibt es sechs Klassen von Vedanas, die durch die Berührung des Auges mit den sichtbaren Farben und Formen, des Ohres mit den Tönen, der Nase mit dem Geruch, der Zunge mit dem Geschmack, des Körpers mit dem Tastsinn und des Denkens mit den Gedanken und Vorstellungen.

Nach Rudolf Steiner sind die fünf Skandhas im wesentlichen identisch mit dem Karma. Vedana hängt insbesondere mit dem Volkskarma zusammen.

„93a“ (Lit.:GA 119)

"Vijnana nennt man das Bewußtsein, was notwendig ist zur Überwindung des Karma. Und nun denke man sich den Menschen mitten in der Welt lebend, handelnd, sterbend. Wenn er nun gestorben ist, so bleibt aber doch etwas von ihm da in dieser Welt, was er hineingewoben hat in diese Welt. Das sind: Rupa, Vedana, Sanjna, Sanskara und Vijnana. Diese fünf Dinge sind sein Konto: das persönliche Schicksal als Rupa; das Schicksal des Volkes, in dem er geboren wird, als Vedana; daß er überhaupt geboren wird auf dieser Erde, als Sanjna. Ferner wirken mit Sanskara, das Begehren, und Vijnana, das Bewußtsein. Das sind die fünf Skandhas.

Was man in die Welt hinausgibt, bleibt als die fünf Skandhas in der Welt. Die sind die Grundlage des neuen Daseins. Sie sind stufenweise weniger wirksam, wenn der Mensch eines von den letzten bewußt entwickelt hat. Je mehr er Vijnana bewußt in der Gewalt hat, desto mehr bekommt er es in seine Gewalt, sich bewußt im physischen Leibe zu verkörpern. Die Skandhas sind eigentlich im wesentlichen identisch mit dem Karma.

  1. Rupa - Leiblichkeit, Handlungen
  2. Vedana - Gefühl
  3. Sanjna - Wahrnehmen
  4. Sanskara - Begehren
  5. Vijnana - Bewußtsein, das notwendig ist zur Überwindung des Karma." (Lit.: GA 93a, S. 136)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Grundelemente der Esoterik, GA 93a (1976), Berlin, 12. Oktober 1905 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

  1. Die fünf Ansammlungen - Skandhas