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| [[Datei:Schopenhauer.jpg|miniatur|Arthur Schopenhauer, 1859]] | | [[Kategorie:Literarische Gattung]] |
| [[Datei:Arthur Schopenhauer Signature.svg|rahmenlos|rechts|Unterschrift von Arthur Schopenhauer]] | | [[Kategorie:Epik|401]] |
| [[Datei:Arthur Schopenhauer Portrait by Ludwig Sigismund Ruhl 1815.jpeg|miniatur|Arthur Schopenhauer als junger Mann, porträtiert 1815 von [[Wikipedia:Ludwig Sigismund Ruhl|Ludwig Sigismund Ruhl]]]] | | [[Kategorie:Sinnspruch|*]] |
| | | [[Kategorie:Aphorismus|!]] |
| '''Arthur Schopenhauer''' (* 22. Februar 1788 in Danzig; † 21. September 1860 in Frankfurt am Main) war ein deutscher [[Philosoph]], Autor und Hochschullehrer.
| | [[Kategorie:Sätze]] |
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| Schopenhauer entwarf eine Lehre, die gleichermaßen [[Erkenntnistheorie]], [[Metaphysik]], [[Ästhetik]] und [[Ethik]] umfasst. Er sah sich selbst als Schüler und Vollender [[Immanuel Kant]]s, dessen Philosophie er als Vorbereitung seiner eigenen Lehre auffasste. Weitere Anregungen bezog er aus der [[Ideenlehre]] [[Platon]]s und Vorstellungen östlicher Philosophien. Innerhalb der [[Wikipedia:Philosophie des 19. Jahrhunderts|Philosophie des 19. Jahrhunderts]] entwickelte er eine eigene Position des ''[[Subjektivismus|Subjektiven]] [[Idealismus]]'' und vertrat als einer der ersten Philosophen im deutschsprachigen Raum die Überzeugung, dass der Welt ein [[Irrationalismus|irrationales Prinzip]] zugrunde liegt.
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| In «[[Die Rätsel der Philosophie]]» schreibt [[Rudolf Steiner]] über Schopenhauer:
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| "«Das Leben ist eine mißliche Sache; ich habe mir vorgenommen,
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| das meinige damit hinzubringen, über dasselbe
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| nachzudenken.» Diese Worte äußerte Arthur Schopenhauer
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| (1788—1860) im Beginne seiner Universitätszeit einmal
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| zu Wieland. Aus dieser Stimmung heraus ist seine Weltanschauung
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| erwachsen. Harte eigene Erlebnisse und die
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| Beobachtung trauriger Erfahrungen anderer hatte Schopenhauer
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| hinter sich, als er in der philosophischen Gedankenarbeit
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| ein neues Lebensziel ergriff. Der plötzliche Tod
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| des Vaters, der durch einen Fall von einem Speicher herbeigeführt
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| wurde, die schlimmen Erlebnisse innerhalb des
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| kaufmännischen Berufes, der Anblick von Schauplätzen
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| des menschlichen Elends auf den Reisen, die der Jüngling
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| machte, und vieles andere hatten in ihm weniger das Bedürfnis
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| hervorgerufen, die Welt zu erkennen, weil er sie
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| für des Erkennens wert erachtete, als vielmehr das ganz
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| andere, in der Betrachtung der Dinge sich ein Mittel zu
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| schaffen, sie zu ertragen. Er brauchte eine Weltanschauung
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| zur Beruhigung seiner düsteren Gemütsverfassung." {{Lit|{{G|018|265}}}}
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| </div>
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| "So unbedingt richtig Schopenhauer nun alles fand, was
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| [[Kant]] über den Vorstellungscharakter der Wahrnehmungswelt
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| vorbrachte, so wenig befriedigt fühlte er sich durch
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| dessen Bemerkungen über das «[[Ding an sich]]». Auch Schulze
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| war ja ein Gegner dieser Ansichten Kants. Wie können
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| wir von einem «Dinge an sich» etwas wissen, wie können
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| wir überhaupt nur ein Wort über dasselbe aussprechen,
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| wenn wir nur von Vorstellungen wissen, und das «Ding
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| an sich» gänzlich außerhalb alier Vorstellung liegt? Schopenhauer
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| mußte einen anderen Weg suchen, um zum «Ding
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| an sich» zu kommen. Er wurde bei diesem Suchen viel
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| mehr von den zeitgenössischen Weltanschauungen beeinflußt,
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| als er je zugegeben hat. Das Element, das Schopenhauer
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| zu seiner aus Kant und Plato gewonnenen Überzeugung
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| hinzufügte, als «Ding an sich», das treffen wir
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| bei Fichte, dessen Vorlesungen er 1811 in Berlin gehört
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| hat. Und wir treffen es auch bei Schelling. Die reifste Form
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| der Ansichten Fichtes konnte Schopenhauer in Berlin hören.
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| Es ist diese Form in den nachgelassenen Schriften
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| Fichtes überliefert. Dieser verkündet eindringlich, während
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| ihm Schopenhauer - nach eigenem Geständnis - «aufmerksam
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| zuhört», daß alles Sein zuletzt in einem ''Universalwillen''
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| begründet ist. Sobald der Mensch den Willen
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| in sich vorfindet, gewinnt er die Überzeugung, daß es eine
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| von seinem Individuum unabhängige Welt gibt. Der Wille
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| ist nicht Wissen des Individuums, sondern eine Form des
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| wirklichen ''Seins''. Fichte hätte diese seine Weltanschauung
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| auch bezeichnen können: «''Die Welt als Wissen und Wille''». Und in Schellings Schrift: «''Über das Wesen der menschlichen Freiheit und die damit zusammenhängenden Gegenstände''» steht doch der Satz: «Es gibt in der letzten
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| und höchsten Instanz gar kein anderes Sein als ''Wollen''.
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| ''Wollen ist Ursein'' und auf dieses allein passen alle Prädikate
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| desselben: Grundlosigkeit, Ewigkeit, Unabhängigkeit
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| von der Zeit, Selbstbejahung. Die ganze Philosophie strebt
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| nur dahin, diesen höchsten Ausdruck zu finden.» - Daß
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| Wollen Ursein ist, wird auch zu Schopenhauers Ansicht.
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| Wenn das Wissen ausgelöscht wird, bleibt der Wille übrig.
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| Denn der Wille geht dem Wissen voran. Das Wissen hat
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| seinen Ursprung in meinem Gehirn, sagt sich Schopenhauer.
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| Dieses muß aber hervorgebracht sein durch eine tätige,
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| schöpferische Kraft. Der Mensch kennt eine solche
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| schöpferische Kraft in seinem eigenen Wollen. Schopenhauer
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| sucht nun nachzuweisen, daß auch das, was in den
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| übrigen Dingen wirksam ist, ''Wille'' ist. Der Wille liegt
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| somit als «Ding an sich» der bloß vorgestellten Wirklichkeit
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| zugrunde. Und von diesem «Ding an sich» können
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| wir wissen. Es liegt nicht, wie das Kantische, jenseits unseres
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| Vorstellens, wir erleben sein Wirken innerhalb unseres
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| eigenen Organismus." {{Lit|{{G|018|267f}}}}
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| </div>
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| == Siehe auch ==
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| * {{WikipediaDE|Arthur Schopenhauer}}
| |
| * {{WikipediaDe|Die Welt als Wille und Vorstellung}}
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| == Literatur ==
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| * [[Rudolf Steiner]]: ''Die Rätsel der Philosophie in ihrer Geschichte als Umriß dargestellt'', [[GA 18]] (1985), ISBN 3-7274-0180-X {{Schriften|018}}
| |
| * [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/philosophie_schopenhauer.pdf Schopenhauer: Leben und Werk] PDF
| |
| * Robert Zimmer: [http://joachimstiller.de/download/philosophie_schopenhauer_wille_und_vorstellung.pdf Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung, in: Das Philosophenportal] PDF
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| * Schopenhauer für Anfänger: Die Welt als Wille und Vorstellung - Eine Lese-Einführung von Susanne Möbuß, dtv, München 1998
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| {{GA}}
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| {{DEFAULTSORT:Schopenhauer, Arthur}}
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| [[Kategorie:Philosoph]] | |
| [[Kategorie:Lebensphilosoph]]
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| [[Kategorie:Deutscher]]
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| [[Kategorie:Geboren 1788]]
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| [[Kategorie:Gestorben 1860]]
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| [[Kategorie:Mann]]
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| {{wikipedia}}
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