Universalkräfte: Unterschied zwischen den Versionen

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Als '''Universalkräfte''' bezeichnet [[Rudolf Steiner]] alle [[ätherisch]]en [[Kraft|Kräfte]], die ''ohne'' [[Wikipedia:Potential|Potential]] gestaltend vom [[Kosmos|kosmischen]] Umkreis in die Lebenswelt hereinwirken <ref>die [[Wikipedia:Entropie (Thermodynamik)|Entropie]] des [[System]]s wird dadurch veringert, weil die Zahl der möglichen [[Wikipedia:Mikrozustand|Mikrozustände]], durch die sich der beobachtete [[Wikipedia:Makrozustand|]] realisieren läßt, abnimmt. Die [[Struktur]] des Systems prägt sich dadurch schärfer aus, die Dynamik und Flexibilität sinkt jedoch.</ref>. Da sie ohne Potential wirken, leisten sie ''keine'' [[Wikipedia:Arbeit (Physik)|physikalische Arbeit]]. Genau gegensätzlich [[Wikipedia:Wirkung (Physik)|wirken]] die [[physisch]]en [[Zentralkräfte]], die stets mit einem Potential verbunden sind, das es ermöglicht, [[Energie]] aus dem [[Wikipedia:Kraftfeld (Physik)|Kraftfeld]] zu gewinnen. In der [[Natur]] wirken stets beide Arten von Kräften zusammen; nur die vom [[Mensch]]en entwickelten, derzeit gebräulichen [[Wikipedia:Maschine|Maschine]]n, von der [[Wikipedia:Dampfmaschine|Dampfmaschine]] bis zum [[Wikipedia:Kernkraftwerk|Kernkraftwerk]], bedienen sich praktisch ausschließlich der Zentralkräfte.
Als '''Universalkräfte''' bezeichnet [[Rudolf Steiner]] alle [[ätherisch]]en [[Kraft|Kräfte]], die ''ohne'' [[Wikipedia:Potential|Potential]] gestaltend vom [[Kosmos|kosmischen]] Umkreis in die Lebenswelt hereinwirken <ref>Das [[System]] wird dadurch bis zu einem gewissen Grad zu einem [[mikrokosmisch]]en Abbild des [[Makrokosmos]] gestaltet. Die [[Wikipedia:Entropie (Thermodynamik)|Entropie]] des Systems wird dabei veringert, weil die Zahl der möglichen [[Wikipedia:Mikrozustand|Mikrozustände]], durch die sich der beobachtete [[Wikipedia:Makrozustand|Makrozustand]] realisieren läßt, abnimmt. Die [[Struktur]] des Systems prägt sich dadurch schärfer aus, zugleich sinkt jedoch aus dem selben Grund seine Dynamik und Flexibilität.</ref>. Ihrem WEsen nach sind sie [[raum]]entleerende '''Saugkräfte'''. Genau gegensätzlich [[Wikipedia:Wirkung (Physik)|wirken]] die [[physisch]]en [[Zentralkräfte]] als ''raumerfüllende'' [[Druckkräfte]], die stets mit einem Potential verbunden sind, das es ermöglicht, [[Wikipedia:Arbeit (Physik)|physikalische Arbeit]] aus dem [[Wikipedia:Kraftfeld (Physik)|Kraftfeld]] zu gewinnen. In der [[Natur]] wirken stets beide Arten von Kräften zusammen; nur die vom [[Mensch]]en entwickelten, derzeit gebräulichen [[Wikipedia:Maschine|Maschine]]n, von der [[Wikipedia:Dampfmaschine|Dampfmaschine]] bis zum [[Wikipedia:Kernkraftwerk|Kernkraftwerk]], bedienen sich praktisch ausschließlich der Zentralkräfte.  


[[Datei:Straderapparat5.jpg|thumb|300px|Skizze des sogenannten [[Strader-Apparat]]s, angefertigt von Oskar Schmiedel nach dem
Originalmodell, das für die Aufführung des Mysteriendramas «[[Der Hüter der Schwelle]]»,
München 1913, nach Angaben Rudolf Steiners hergestellt worden war.]]
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Es bleibt einer künftig noch zu entwickelten Technologie überlassen, auch die Universalkräfte mit einzubeziehen. Namentlich in Westen werde sich nach Steiner zunehmend ein «[[mechanischer Okkultismus]]» entwickeln, durch den Maschinen allein durch [[psychisch]]e Kräfte in Gang gesetzt werden, für die bestimmte [[moral]]ische Qualitäten des Menschen erforderlich sind. Daraus kann eine «moralische Technik der Zukunft» entstehen. Eine Andeutung davon ist mit dem von Rudolf Steiner in seinen [[Mysteriendramen]] beschriebenen [[Strader-Apparat]] gegeben und auch mit dem in [[okkult]]en Kreisen berühmt gewordenen [[Keely-Motor]] <ref>Der genannte Motor wurde von [[John Worrell Keely]] (1837 - 1898) entwickelt, soll auf der Anwendung von [[Äther]]kräften beruht haben und ließ sich ''nur'' in Bewegung setzen.</ref>. Ihr Funktionsprinzip beruht auf dem ''Zusammenklang von Kräften'' bzw. ''Schwingungen''.
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Durch diese Fähigkeit - und das ist gerade das Ideal der britischen
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Zirkel, daß man einfach durch gewisse Fähigkeiten, die heute noch
beim Menschen latent sind, die sich aber entwickeln, mit Hilfe des Gesetzes
der zusammenklingenden Schwingungen in großem Umfange
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== Literatur ==
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#Rudolf Steiner: ''Die soziale Grundforderung unserer Zeit – In geänderter Zeitlage'', [[GA 186]] (1990), ISBN 3-7274-1860-5 {{Vorträge|186}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, I'', [[GA 320]] (2000), ISBN 3-7274-3200-4 {{Vorträge|320}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, I'', [[GA 320]] (2000), ISBN 3-7274-3200-4 {{Vorträge|320}}
#{{Bibliothek|Rudolf Steiner/Naturwissenschaft/GA 320 Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik I|GA 320 Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik I}}
#{{Bibliothek|Rudolf Steiner/Naturwissenschaft/GA 320 Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik I|GA 320 Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik I}}

Version vom 6. Januar 2011, 23:46 Uhr

Als Universalkräfte bezeichnet Rudolf Steiner alle ätherischen Kräfte, die ohne Potential gestaltend vom kosmischen Umkreis in die Lebenswelt hereinwirken [1]. Ihrem WEsen nach sind sie raumentleerende Saugkräfte. Genau gegensätzlich wirken die physischen Zentralkräfte als raumerfüllende Druckkräfte, die stets mit einem Potential verbunden sind, das es ermöglicht, physikalische Arbeit aus dem Kraftfeld zu gewinnen. In der Natur wirken stets beide Arten von Kräften zusammen; nur die vom Menschen entwickelten, derzeit gebräulichen Maschinen, von der Dampfmaschine bis zum Kernkraftwerk, bedienen sich praktisch ausschließlich der Zentralkräfte.

Skizze des sogenannten Strader-Apparats, angefertigt von Oskar Schmiedel nach dem Originalmodell, das für die Aufführung des Mysteriendramas «Der Hüter der Schwelle», München 1913, nach Angaben Rudolf Steiners hergestellt worden war.

"Sie können unmöglich eine Erscheinung, in die das Leben hineinspielt, verstehen, wenn Sie nur nach dieser Methode vorgehen, wenn Sie nur suchen die Potentiale für Zentralkräfte. Wenn Sie nach dieser Methode studieren wollten das Kräftespiel in einem tierischen Keim oder in einem pflanzlichen Keim, Sie würden nie zurechtkommen. Es ist ja ein Ideal der heutigen Naturwissenschaft, auch die organischen Erscheinungen durch Potentiale zu studieren, durch irgendwie geartete Zentralkräfte. Das wird die Morgenröte einer neuen Weltanschauung auf diesem Gebiete sein, daß man darauf kommen wird: Durch das Verfolgen solcher Zentralkräfte geht es nicht, kann man Erscheinungen, durch die das Leben spielt, nicht studieren. Denn warum nicht? Ja, stellen wir uns einmal schematisch vor, wir gingen darauf aus, physikalisch-versuchlich Naturvorgänge zu studieren. Wir gehen zu Zentren, studieren die Wirkungsmöglichkeiten, die von solchen Zentren ausgehen können. Da finden wir die Wirkung. Also, wenn ich die drei Punkte a, b, c in ihren Potentialen ausrechne, so finde ich, daß a auf α, β, γ wirken kann, ebenso c wirken kann auf α1, ß1, γ1 usw. Ich bekäme dann eine Anschauung darüber, wie die Wirkung einer gewissen Sphäre sich abspielt unter dem Einfluß von Potentialen von gewissen Zentralkräften. Niemals werde ich auf diesem Wege die Möglichkeit finden, etwas zu erklären, in das Lebendiges hineinspielt. Warum denn? Weil die Kräfte, die nun für das Lebendige in Betracht kommen, kein Potential haben und keine Zentralkräfte sind, so daß, wenn Sie hier versuchen würden, in d physikalische Wirkungen zu suchen unter dem Einflüsse von a, b, c, so würden Sie auf Zentralkräfte zurückgehen können; wenn Sie Lebenswirkungen studieren wollen, können Sie niemals so sagen, weil es keine Zentren a, b, c gibt für die Lebenswirkungen, sondern Sie kommen nur mit der Vorstellung zurecht, wenn Sie sagen: Nun, ich habe in d Lebendiges. Nun suche ich die Kräfte, die auf das Leben wirken. In a, b, c kann ich sie nicht finden, wenn ich noch weiter gehe, auch nicht, sondern gewissermaßen nur, wenn ich an der Welten Ende gehe, und zwar an deren ganzen Umkreis. Das heißt, ich müßte hier von d ausgehend bis ans Weltenende gehen und mir vorstellen, daß von der Kugelsphäre herein überall Kräfte wirkten, die so zusammenspielten, daß sie in d zusammenkämen. Es ist also das volle Gegenteil von Zentralkräften, die ein Potential haben. Wie sollte ich ein Potential ausrechnen für dasjenige, was da von der Unendlichkeit des Raumes von allen Seiten hereinspielt ! Da würde es so zu rechnen sein: Ich würde die Kräfte zu zerteilen haben, eine Gesamtkraft würde ich in immer kleinere Partien zerteilen müssen und ich käme immer mehr an den Rand der Welt. Dann würde die Kraft zersplittern. Jede Rechnung würde auch zersplittern, weil hier nicht Zentralkräfte, sondern Universalkräfte ohne Potential wirken. Hier hört das Rechnen auf. Das ist der Sprung wiederum von dem unlebendigen Natürlichen in das lebendige Natürliche hinein." (Lit.: GA 320, S 39f)

Es bleibt einer künftig noch zu entwickelten Technologie überlassen, auch die Universalkräfte mit einzubeziehen. Namentlich in Westen werde sich nach Steiner zunehmend ein «mechanischer Okkultismus» entwickeln, durch den Maschinen allein durch psychische Kräfte in Gang gesetzt werden, für die bestimmte moralische Qualitäten des Menschen erforderlich sind. Daraus kann eine «moralische Technik der Zukunft» entstehen. Eine Andeutung davon ist mit dem von Rudolf Steiner in seinen Mysteriendramen beschriebenen Strader-Apparat gegeben und auch mit dem in okkulten Kreisen berühmt gewordenen Keely-Motor [2]. Ihr Funktionsprinzip beruht auf dem Zusammenklang von Kräften bzw. Schwingungen.

"Erstens sind es die Fähigkeiten zum sogenannten materiellen Okkultismus. Durch diese Fähigkeit - und das ist gerade das Ideal der britischen Geheimgesellschaften - sollen gewisse, heute der Industrialisierung zugrunde liegende soziale Formen auf eine ganz andere Grundlage gestellt werden. Es weiß jedes wissende Mitglied dieser geheimen Zirkel, daß man einfach durch gewisse Fähigkeiten, die heute noch beim Menschen latent sind, die sich aber entwickeln, mit Hilfe des Gesetzes der zusammenklingenden Schwingungen in großem Umfange Maschinen und maschinelle Einrichtungen und anderes in Bewegung setzen kann. Eine kleine Andeutung finden Sie in dem, was ich in meinen Mysteriendramen an die Person des Strader geknüpft habe." (Lit.: GA 186, S 71f)

Anmerkungen

  1. Das System wird dadurch bis zu einem gewissen Grad zu einem mikrokosmischen Abbild des Makrokosmos gestaltet. Die Entropie des Systems wird dabei veringert, weil die Zahl der möglichen Mikrozustände, durch die sich der beobachtete Makrozustand realisieren läßt, abnimmt. Die Struktur des Systems prägt sich dadurch schärfer aus, zugleich sinkt jedoch aus dem selben Grund seine Dynamik und Flexibilität.
  2. Der genannte Motor wurde von John Worrell Keely (1837 - 1898) entwickelt, soll auf der Anwendung von Ätherkräften beruht haben und ließ sich nur in Bewegung setzen.

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die soziale Grundforderung unserer Zeit – In geänderter Zeitlage, GA 186 (1990), ISBN 3-7274-1860-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, I, GA 320 (2000), ISBN 3-7274-3200-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. GA 320 Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik I - Textausgabe der Online-Bibliothek
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

  1. Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik I