Nathanischer Jesus und Nerven: Unterschied zwischen den Seiten

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Als '''nathanischer Jesus''' wird jener [[Jesus]]knabe bezeichnet, von dem das [[Lukas-Evangelium]] berichtet. [[Rudolf Steiner]] war durch seine [[geisteswissenschaft]]liche Forschung zu der Ansicht gelang, dass zur Zeitenwende nicht nur ein, sondern ''zwei'' Jesusknaben geboren wurden. Tatsächlich weisen auch die [[Evangelium|Evangelien]] bei genauerer Betrachtung in diese Richtung. Die Geburtserzählung im Lukas-Evangelium unterscheidet sich in wesentlichen Punkten von der im [[Matthäus-Evangelium]], insbesondere sind in beiden Evangelien auch deutlich unterschiedliche Abstammungslinien angegeben. Der Jesusknabe, den uns das Lukas-Evangelium schildert, entstammt der priesterlichen ''nathanischen'' Linie des Hauses [[Wikipedia:David|David]].  
Bei einem '''Nerv''' ({{laS|nervus}}, Abkürzung ''N.'', Plural {{lang|la|''nervi''}}, Abkürzung ''Nn.''; von {{grcS|νεῦρον|neúron|de=Faden}}, ‚Sehne‘ oder auch ‚Schnur‘, ‚Saite‘, ‚Nerv‘) handelt es sich um parallel verlaufende '''Nervenfasern''' (Zellfortsätze: [[Axon]]e und [[Dendrit (Biologie)|Dendriten]]), die in einer Bindegewebshülle liegen. Vielfach sind die Nervenfasern dabei zu ganzen '''Nervenbahnen''' gebündelt. Nerven gehören zum [[Peripheres Nervensystem|peripheren Nervensystem]] und dienen dem Informationsaustausch im tierischen [[Organismus]].


Nach Angaben Rudolf Steiners wurde der nathanische Jesus einige Monate ''nach'' dem [[Salomonischer Jesus|salomonischen Jesus]] geboren und entging so dem von [[Wikipedia:Herodes der Große|Herodes dem Großen]] angeordneten Kindermord, von dem uns das Matthäus-Evangelium kündet. Der salomonische Jesus konnte nur durch die [[Flucht nach Ägypten]] dem Massaker entrinnen; im Lukas-Evangelium, das mit seiner Erzählung etwas später beginnt, wird der Kindermord gar nicht mehr geschildert.
== Aufbau ==
[[Datei:Peripheral nerve, cross section.jpg|mini|Querschnitt eines peripheren Nerven]]
[[Datei:1319 Nerve StructureN.jpg|mini|Querschnitt eines peripheren Nervs, schematische Darstellung und Benennung der morphologischen Strukturen]]
[[Datei:Nervus opticus (Ratte).jpg|mini|Querschnitt eines Sehnervs: (1) Nervenfaserbündel, (2) Perineurium, (3) Epineurium (Pia mater), (4) Arachnoidea mit Liquorspalt, (5) Dura mater]]
Die einzelnen Axone eines Nervs sind von einer [[Bindegewebe|bindegewebigen]] Hülle umschlossen, die als ''Endoneurium'' bezeichnet wird. Mehrere Axone sind zu Nervenfaserbündeln, sogenannten [[Fasciculus (Anatomie)|Faszikeln]], zusammengefasst, die wiederum von Bindegewebe (''Perineurium'') umhüllt sind. Die Bindegewebshülle um den gesamten Nerv wird als ''Epineurium'' bezeichnet.


[[Kategorie:Evangelien]] [[Kategorie:Jesus]] [[Kategorie:Christologie]]
Bei nicht-peripheren Nerven, wie beispielsweise dem [[Sehnerv]], wird die äußere Hülle aus den [[Hirnhaut|Hirnhäuten]] gebildet. Hier bildet die ''[[Dura mater]]'' das [[Epineurium]]; auch [[Arachnoidea]] und [[Pia mater|Pia]] sowie [[Subarachnoidalraum]] umhüllen den [[Nervus opticus]] und bilden [[Perineurium|Peri-]] bzw. [[Endoneurium]].
 
== Unterteilung ==
Nach dem Ursprung der Nerven werden bei [[Wirbeltiere]]n [[Spinalnerv]]en, die das [[Zentralnervensystem]] (ZNS) im Bereich des [[Rückenmark]]s verlassen, und [[Hirnnerv]]en, die aus dem [[Gehirn]] entspringen, unterschieden. Im Bereich der Gliedmaßenursprünge bilden die Spinalnerven Nervengeflechte (''[[Plexus brachialis]]'', ''[[Plexus lumbosacralis]]''), in denen sich Anteile verschiedener Rückenmarksnerven vermischen und zu ''Plexusnerven'' formieren. Auf dem Weg zu ihrem Zielgebiet ([[Innervation]]s­gebiet) verzweigen sich die Nerven immer weiter. Die kleineren '''Nervenäste''' werden als '''''Rami''''' (Sg. '''''Ramus''''') bezeichnet.
 
Nach der Richtung der Erregungsleitung werden [[Afferenz]]en (zum Zentralnervensystem hin) und [[Efferenz]]en (vom ZNS in die Peripherie) unterschieden. Die Afferenzen leiten nach der heute verbreiteten Anschauung sensible oder [[sensorisch]]e Informationen, stehen also im Dienst der Wahrnehmung innerer und äußerer Reize. Die Efferenzen sollen hingegen [[motorisch]]e oder [[Sekretion|sekretorische]] Impulse leiten. Nach dem Zielgebiet werden die afferenten und efferenten Nerven weiter in ''somatische'' (Nerven der Körperwand; von {{grcS|σῶμα|sṓma|de=Körper}}) und ''viszerale'' (Nerven der [[Eingeweide]]; von {{laS|visceralis|de=die Eingeweide betreffend}}) unterschieden. Die meisten Nerven sind ''gemischte Nerven'', enthalten also sowohl afferente als auch efferente Fortsätze.
 
[[Rudolf Steiner]] hat vielfach darauf hingewiesen, dass kein prinzipieller Unterschied zwischen den sog. ''motorischen'' und ''sensorischen'' [[Nerven]] bestehe; alle Nerven seien in Wahrheit sensorisch. Die [[Wille]]nstätigkeit entstehe durch den unmittelbaren Eingriff des [[Astralleib]]s in das [[Stoffwechsel-Gliedmaßen-System]]; die sogenannten motorischen Nerven nehmen nur die daraus resultierende Bewegung wahr.
 
{{GZ|Ich habe gestern gesagt, daß unsere physiologische Wissenschaft in einem furchtbaren Irrtum befangen ist, in dem Irrtum nämlich, daß es zweierlei Nerven gebe, motorische und sensitive, während in Wahrheit alles sensitive sind und kein Unterschied besteht zwischen motorischen und sensitiven Nerven. Die sogenannten motorischen Nerven sind nur dazu da, daß wir innerlich unsere Bewegungen wahrnehmen, das heißt, daß wir sensitiv sind mit Bezug auf das, was wir selbst als Men­schen tun. Geradeso wie der Mensch mit dem sensitiven Augennerv die Farbe sich vermittelt, so vermittelt er sich die eigene Beinbewegung durch die «motorischen» Nerven, die nicht da sind, um das Bein in Bewegung zu setzen, sondern um wahrzunehmen, daß die Bewegung des Beines ausgeführt werde.|192|172}}
 
{{GZ|Man unterscheidet heute, wie ja genugsam bekannt ist, zwischen
den sogenannten sensitiven Nerven, die vom Zentrum zu den Sinnen
gehen sollen und die sinnlichen Wahrnehmungen vermitteln, und den
sogenannten motorischen Nerven, welche etwas zu tun haben sollen
mit dem Willen.
 
Es gibt in Wahrheit zwar anatomisch-physiologisch metamorphosierte
Nerven, aber es gibt nur einerlei Art von Nerven. Jeder Nerv
ist nur physischer Vorstellungsvermittler. Und diejenigen Nerven, die
wir heute motorische Nerven nennen, die sind in ihrer Funktion nicht
anders als die sogenannten sensitiven Nerven. Während der sensitive
Nerv zu den Sinnen geht, um die Außenwelt wahrzunehmen, geht der
sogenannte motorische Nerv, der auch nichts anderes ist als ein innerlicher
sensitiver Nerv, in das Innere und vermittelt die Wahrnehmungen,
die ich zum Beispiel habe, wenn ich ein Glied bewege, die ich
habe, wenn ich irgendwie eine innerliche unbewußte Bewegung auszuführen
habe. Der Nerv ist nur der Vermittler der Wahrnehmung für
irgend etwas Äußeres oder Inneres. Es gibt nicht zwei Arten von
Nerven, nicht sensitive und motorische Nerven. Meinetwillen, die
Terminologie ist mir dann einerlei, ob man sie dann sensitive oder
motorische nennt, das ist gleichgültig, aber nur einerlei Art und anatomisch-
physiologisch etwas metamorphosiert, nur einerlei Art von
Nerven gibt es.|319|56f}}
 
== Der polare Gegensatz von Blut und Nerv ==
Das Blut bildet den polaren Gegensatz zum [[Nervensystem]]:
 
{{GZ|Während das Nervensystem eigentlich zum Leben im Kosmos
draußen, außerirdisch, bestimmt ist und in uns tot ist, ist das Blut
bestimmt, in uns tot zu sein und erlangt ein Leben von außen. Das
Nervensystem gibt gewissermaßen sein Leben ab an das Blut, und so
ist das Nervensystem verhältnismäßig tot, das Blut verhältnismäßig
das Lebendige. So wahr das Nervensystem kosmisch Leben und irdisch
Tod hat, so wahr hat das Blut umgekehrt durch sich irdisch Tod
und erborgtes, ihm aufgedrängtes kosmisches Leben. Das Leben ist
überhaupt nicht von unserer Erde. Daher muß das Nervensystem
gewissermaßen den Tod aufnehmen, damit es irdisch werden kann,
und das Blut muß lebend werden, damit der Mensch, insofern er irdische
Substanz ist, der außerirdischen Welt sich zuwenden kann.|169|37}}
 
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"Alles
Seelische drückt sich aus, offenbart sich im Leiblichen, so daß sich auf
der einen Seite alles das im Leiblichen offenbart, was sich ausdrückt
in Antipathie, Gedächtnis und Begriff. Das ist gebunden an die Leibesorganisation
der Nerven. Indem die Nervenorganisationen gebildet
werden im Leibe, wirkt darin für den menschlichen Leib alles Vorgeburtliche.
Das seelisch Vorgeburtliche wirkt durch Antipathie, Gedächtnis
und Begriff herein in den menschlichen Leib und schafft sich
die Nerven. Das ist der richtige Begriff der Nerven. Alles Reden von
einer Unterscheidung der Nerven in sensitive und motorische ist, wie
ich Ihnen schon öfter auseinandergesetzt habe, nur ein Unsinn.
 
Und ebenso wirkt Wollen, Sympathie, Phantasie und Imagination
in gewisser Beziehung wieder aus dem Menschen heraus. Das ist an das
Keimhafte gebunden, das muß im Keimhaften bleiben, darf daher
eigentlich nie zu einem wirklichen Abschluß kommen, sondern muß im
Entstehen schon wieder vergehen. Es muß im Keime bleiben, es darf
der Keim in der Entwickelung nicht zu weit gehen; daher muß es im
Entstehen vergehen. Hier kommen wir zu etwas sehr Wichtigem im
Menschen. Sie müssen den ganzen Menschen verstehen lernen: geistig,
seelisch und leiblich. Nun wird im Menschen fortwährend etwas gebildet,
das immer die Tendenz hat, geistig zu werden. Aber weil man
es in großer Liebe, allerdings in egoistischer Liebe, im Leibe festhalten
will, kann es nie geistig werden; es zerrinnt in seiner Leiblichkeit. Wir
haben etwas in uns, was materiell ist, aber aus dem materiellen Zustand
fortwährend in einen geistigen Zustand übergehen will. Wir
lassen es nicht geistig werden; daher vernichten wir es in dem Moment,
wo es geistig werden will. Es ist das Blut - das Gegenteil der Nerven.
 
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| Blut
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|}
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Das Blut ist wirklich ein «ganz besonderer Saft». Denn es ist derjenige
Saft, welcher, wenn wir ihn aus dem menschlichen Leibe entfernen
könnten - was innerhalb der irdischen Bedingungen nicht geht -,
so daß er noch Blut bliebe und durch die anderen physischen Agenzien
nicht vernichtet würde, dann als Geist aufwirbeln würde. Damit
nicht das Blut als Geist aufwirbele, damit wir es so lange, als wir auf
der Erde sind, bis zum Tode in uns behalten können, deshalb muß es
vernichtet werden. Daher haben wir immerwährend in uns: Bildung
des Blutes - Vernichtung des Blutes, Bildung des Blutes - Vernichtung
des Blutes und so weiter durch Einatmung und Ausatmung." {{Lit|{{G|293|38f}}}}
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== Siehe auch ==
 
* [[Nervensystem]]
* {{WikipediaDE|Nerv}}
 
== Literatur ==
* Friedrich Solmsen: ''Griechische Philosophie und die Entdeckung der Nerven.'' (Originaltitel: ''Greek philosophy and the discovery of the nerves.'' In: ''Museum Helveticum'' 18, 1861, S. 150–197; auch in: ''Kleine Schriften.'', I–III, Hildesheim 1968–1982, Band I (1968), S. 536–582) Aus dem Englischen übersetzt von Dorothea Flashar. In: Hellmut Flashar (Hrsg.): ''Antike Medizin.'' Darmstadt 1971 (= ''Wege der Forschung'', 221), S. 202–279.
*Rudolf Steiner: ''Weltwesen und Ichheit'', [[GA 169]] (1998), ISBN 3-7274-1690-4 {{Vorträge|169}}
*Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Behandlung sozialer und pädagogischer Fragen'', [[GA 192]] (1991), ISBN 3-7274-1920-2 {{Vorträge|192}}
*Rudolf Steiner: ''Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik'', [[GA 293]] (1992), ISBN 3-7274-2930-5 {{Vorträge|293}}
*Rudolf Steiner: ''Anthroposophische Menschenerkenntnis und Medizin'', [[GA 319]] (1994), ISBN 3-7274-3190-3 {{Vorträge|319}}
 
{{GA}}
 
== Weblinks ==
{{Wiktionary|Nerv}}
* [http://www.uni-mainz.de/FB/Medizin/Anatomie/workshop/EM/EMNerv.html Elektronenmikroskopische Bilder von Nerven]
 
[[Kategorie:Mensch]]
[[Kategorie:Organismus]]
[[Kategorie:Anatomie]]
[[Kategorie:Physiologie]]
[[Kategorie:Neurobiologie]]
[[Kategorie:Neurophysiologie]]
[[Kategorie:Nerven|!]]
[[Kategorie:Nerven-Sinnes-System]]
[[Kategorie:Nervensystem]]

Version vom 27. Februar 2018, 19:28 Uhr

Bei einem Nerv (lat. nervus, Abkürzung N., Plural nervi, Abkürzung Nn.; von altgriech. νεῦρον neúron, deutsch ‚Faden‘, ‚Sehne‘ oder auch ‚Schnur‘, ‚Saite‘, ‚Nerv‘) handelt es sich um parallel verlaufende Nervenfasern (Zellfortsätze: Axone und Dendriten), die in einer Bindegewebshülle liegen. Vielfach sind die Nervenfasern dabei zu ganzen Nervenbahnen gebündelt. Nerven gehören zum peripheren Nervensystem und dienen dem Informationsaustausch im tierischen Organismus.

Aufbau

Querschnitt eines peripheren Nerven
Querschnitt eines peripheren Nervs, schematische Darstellung und Benennung der morphologischen Strukturen
Querschnitt eines Sehnervs: (1) Nervenfaserbündel, (2) Perineurium, (3) Epineurium (Pia mater), (4) Arachnoidea mit Liquorspalt, (5) Dura mater

Die einzelnen Axone eines Nervs sind von einer bindegewebigen Hülle umschlossen, die als Endoneurium bezeichnet wird. Mehrere Axone sind zu Nervenfaserbündeln, sogenannten Faszikeln, zusammengefasst, die wiederum von Bindegewebe (Perineurium) umhüllt sind. Die Bindegewebshülle um den gesamten Nerv wird als Epineurium bezeichnet.

Bei nicht-peripheren Nerven, wie beispielsweise dem Sehnerv, wird die äußere Hülle aus den Hirnhäuten gebildet. Hier bildet die Dura mater das Epineurium; auch Arachnoidea und Pia sowie Subarachnoidalraum umhüllen den Nervus opticus und bilden Peri- bzw. Endoneurium.

Unterteilung

Nach dem Ursprung der Nerven werden bei Wirbeltieren Spinalnerven, die das Zentralnervensystem (ZNS) im Bereich des Rückenmarks verlassen, und Hirnnerven, die aus dem Gehirn entspringen, unterschieden. Im Bereich der Gliedmaßenursprünge bilden die Spinalnerven Nervengeflechte (Plexus brachialis, Plexus lumbosacralis), in denen sich Anteile verschiedener Rückenmarksnerven vermischen und zu Plexusnerven formieren. Auf dem Weg zu ihrem Zielgebiet (Innervations­gebiet) verzweigen sich die Nerven immer weiter. Die kleineren Nervenäste werden als Rami (Sg. Ramus) bezeichnet.

Nach der Richtung der Erregungsleitung werden Afferenzen (zum Zentralnervensystem hin) und Efferenzen (vom ZNS in die Peripherie) unterschieden. Die Afferenzen leiten nach der heute verbreiteten Anschauung sensible oder sensorische Informationen, stehen also im Dienst der Wahrnehmung innerer und äußerer Reize. Die Efferenzen sollen hingegen motorische oder sekretorische Impulse leiten. Nach dem Zielgebiet werden die afferenten und efferenten Nerven weiter in somatische (Nerven der Körperwand; von altgriech. σῶμα sṓma, deutsch ‚Körper‘) und viszerale (Nerven der Eingeweide; von lat. visceralis, deutsch ‚die Eingeweide betreffend‘) unterschieden. Die meisten Nerven sind gemischte Nerven, enthalten also sowohl afferente als auch efferente Fortsätze.

Rudolf Steiner hat vielfach darauf hingewiesen, dass kein prinzipieller Unterschied zwischen den sog. motorischen und sensorischen Nerven bestehe; alle Nerven seien in Wahrheit sensorisch. Die Willenstätigkeit entstehe durch den unmittelbaren Eingriff des Astralleibs in das Stoffwechsel-Gliedmaßen-System; die sogenannten motorischen Nerven nehmen nur die daraus resultierende Bewegung wahr.

„Ich habe gestern gesagt, daß unsere physiologische Wissenschaft in einem furchtbaren Irrtum befangen ist, in dem Irrtum nämlich, daß es zweierlei Nerven gebe, motorische und sensitive, während in Wahrheit alles sensitive sind und kein Unterschied besteht zwischen motorischen und sensitiven Nerven. Die sogenannten motorischen Nerven sind nur dazu da, daß wir innerlich unsere Bewegungen wahrnehmen, das heißt, daß wir sensitiv sind mit Bezug auf das, was wir selbst als Men­schen tun. Geradeso wie der Mensch mit dem sensitiven Augennerv die Farbe sich vermittelt, so vermittelt er sich die eigene Beinbewegung durch die «motorischen» Nerven, die nicht da sind, um das Bein in Bewegung zu setzen, sondern um wahrzunehmen, daß die Bewegung des Beines ausgeführt werde.“ (Lit.:GA 192, S. 172)

„Man unterscheidet heute, wie ja genugsam bekannt ist, zwischen den sogenannten sensitiven Nerven, die vom Zentrum zu den Sinnen gehen sollen und die sinnlichen Wahrnehmungen vermitteln, und den sogenannten motorischen Nerven, welche etwas zu tun haben sollen mit dem Willen.

Es gibt in Wahrheit zwar anatomisch-physiologisch metamorphosierte Nerven, aber es gibt nur einerlei Art von Nerven. Jeder Nerv ist nur physischer Vorstellungsvermittler. Und diejenigen Nerven, die wir heute motorische Nerven nennen, die sind in ihrer Funktion nicht anders als die sogenannten sensitiven Nerven. Während der sensitive Nerv zu den Sinnen geht, um die Außenwelt wahrzunehmen, geht der sogenannte motorische Nerv, der auch nichts anderes ist als ein innerlicher sensitiver Nerv, in das Innere und vermittelt die Wahrnehmungen, die ich zum Beispiel habe, wenn ich ein Glied bewege, die ich habe, wenn ich irgendwie eine innerliche unbewußte Bewegung auszuführen habe. Der Nerv ist nur der Vermittler der Wahrnehmung für irgend etwas Äußeres oder Inneres. Es gibt nicht zwei Arten von Nerven, nicht sensitive und motorische Nerven. Meinetwillen, die Terminologie ist mir dann einerlei, ob man sie dann sensitive oder motorische nennt, das ist gleichgültig, aber nur einerlei Art und anatomisch- physiologisch etwas metamorphosiert, nur einerlei Art von Nerven gibt es.“ (Lit.:GA 319, S. 56f)

Der polare Gegensatz von Blut und Nerv

Das Blut bildet den polaren Gegensatz zum Nervensystem:

„Während das Nervensystem eigentlich zum Leben im Kosmos draußen, außerirdisch, bestimmt ist und in uns tot ist, ist das Blut bestimmt, in uns tot zu sein und erlangt ein Leben von außen. Das Nervensystem gibt gewissermaßen sein Leben ab an das Blut, und so ist das Nervensystem verhältnismäßig tot, das Blut verhältnismäßig das Lebendige. So wahr das Nervensystem kosmisch Leben und irdisch Tod hat, so wahr hat das Blut umgekehrt durch sich irdisch Tod und erborgtes, ihm aufgedrängtes kosmisches Leben. Das Leben ist überhaupt nicht von unserer Erde. Daher muß das Nervensystem gewissermaßen den Tod aufnehmen, damit es irdisch werden kann, und das Blut muß lebend werden, damit der Mensch, insofern er irdische Substanz ist, der außerirdischen Welt sich zuwenden kann.“ (Lit.:GA 169, S. 37)

"Alles Seelische drückt sich aus, offenbart sich im Leiblichen, so daß sich auf der einen Seite alles das im Leiblichen offenbart, was sich ausdrückt in Antipathie, Gedächtnis und Begriff. Das ist gebunden an die Leibesorganisation der Nerven. Indem die Nervenorganisationen gebildet werden im Leibe, wirkt darin für den menschlichen Leib alles Vorgeburtliche. Das seelisch Vorgeburtliche wirkt durch Antipathie, Gedächtnis und Begriff herein in den menschlichen Leib und schafft sich die Nerven. Das ist der richtige Begriff der Nerven. Alles Reden von einer Unterscheidung der Nerven in sensitive und motorische ist, wie ich Ihnen schon öfter auseinandergesetzt habe, nur ein Unsinn.

Und ebenso wirkt Wollen, Sympathie, Phantasie und Imagination in gewisser Beziehung wieder aus dem Menschen heraus. Das ist an das Keimhafte gebunden, das muß im Keimhaften bleiben, darf daher eigentlich nie zu einem wirklichen Abschluß kommen, sondern muß im Entstehen schon wieder vergehen. Es muß im Keime bleiben, es darf der Keim in der Entwickelung nicht zu weit gehen; daher muß es im Entstehen vergehen. Hier kommen wir zu etwas sehr Wichtigem im Menschen. Sie müssen den ganzen Menschen verstehen lernen: geistig, seelisch und leiblich. Nun wird im Menschen fortwährend etwas gebildet, das immer die Tendenz hat, geistig zu werden. Aber weil man es in großer Liebe, allerdings in egoistischer Liebe, im Leibe festhalten will, kann es nie geistig werden; es zerrinnt in seiner Leiblichkeit. Wir haben etwas in uns, was materiell ist, aber aus dem materiellen Zustand fortwährend in einen geistigen Zustand übergehen will. Wir lassen es nicht geistig werden; daher vernichten wir es in dem Moment, wo es geistig werden will. Es ist das Blut - das Gegenteil der Nerven.

Nerv

Blut

Das Blut ist wirklich ein «ganz besonderer Saft». Denn es ist derjenige Saft, welcher, wenn wir ihn aus dem menschlichen Leibe entfernen könnten - was innerhalb der irdischen Bedingungen nicht geht -, so daß er noch Blut bliebe und durch die anderen physischen Agenzien nicht vernichtet würde, dann als Geist aufwirbeln würde. Damit nicht das Blut als Geist aufwirbele, damit wir es so lange, als wir auf der Erde sind, bis zum Tode in uns behalten können, deshalb muß es vernichtet werden. Daher haben wir immerwährend in uns: Bildung des Blutes - Vernichtung des Blutes, Bildung des Blutes - Vernichtung des Blutes und so weiter durch Einatmung und Ausatmung." (Lit.: GA 293, S. 38f)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

 Wiktionary: Nerv – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen