Benjamin Libet

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Benjamin Libet (* 12. April 1916 in Chicago, Illinois; † 23. Juli 2007 in Davis, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Physiologe und gilt als Wegbereiter der experimentellen Bewusstseinsforschung.

Libet-Experiment

Bekannt wurde Libet vor allem für sein 1979 durchgeführtes und später nach ihm benanntes „Libet-Experiment“, bei dem er den zeitlichen Zusammenhang willkürlich eingeleiteter Handlungen mit der damit verbundenen neuronalen Aktivität studierte. Er kam dabei zu dem erstaunlichen Ergebnis, dass das die Handlung einleitende Bereitschaftspotential bereits deutlich vor der bewusst erlebten Entscheidung zu dieser Handlung aufgebaut wird.

Libets führten daraufhin in den Neurowissenschaften und der Philosophie des Geistes zu heftigen Debatten über die Willensfreiheit des Menschen.

Literatur

  • Libet, Benjamin; Gleason, Curtis A.; Wright, Elwood W.; Pearl, Dennis K.: Time of Conscious Intention to Act in Relation to Onset of Cerebral Activity (Readiness-Potential) - The Unconscious Initiation of a Freely Voluntary Act, in: Brain 106 (1983), S. 623–642, doi:10.1093/brain/106.3.623
  • Libet, Benjamin: Unconscious Cerebral Initiative and the Role of Conscious Will in Voluntary Action, in: The Behavioral and Brain Sciences 8 (1985), S. 529–566, doi:10.1017/s0140525x00044903
  • Benjamin Libet: Mind Time: The Temporal Factor in Consciousness, Harvard University Press, Cambridge/Mass. 2004, ISBN 978-0674018464
    • deutsch: Benjamin Libet, Jürgen Schröder (Übers.): Mind Time: Wie das Gehirn Bewusstsein produziert, Suhrkamp Verlag 2005, ISBN 978-3518584279