Kunststoffe und Substrat (Biochemie): Unterschied zwischen den Seiten

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Als '''Kunststoffe''' (auch '''Plaste'''<ref>Zu dem in Ost- und Westdeutschland unterschiedlichen Sprachgebrauch siehe: Jürgen Eichhoff: ''Zu einigen im 20. Jahrhundert entstandenen geographischen Unterschieden des Wortgebrauchs in der deutschen Sprache'' In: ''Sprache und Brauchtum.'' Festschrift Martin, 1980, S. 163–166.</ref>, selten '''Technopolymere''', umgangssprachlich '''Plastik''') werden [[Werkstoff]]e bezeichnet, die hauptsächlich aus [[Makromolekül]]en bestehen.
 
== Allgemeines ==
 
Wichtige Merkmale von Kunststoffen sind ihre technischen Eigenschaften, wie Formbarkeit, [[Härte]], [[Elastizität (Physik)|Elastizität]], [[Bruchfestigkeit]], [[Temperatur]]-, [[Wärmeformbeständigkeit]] und [[chemische Beständigkeit]], die sich durch die Wahl der Makromoleküle, Herstellungsverfahren und in der Regel durch Beimischung von [[Additiv]]en in weiten Grenzen variieren lassen. Kunststoffe werden bezüglich ihrer physikalischen Eigenschaften in drei großen Gruppen unterteilt: [[Thermoplast]]e, [[Duroplast]]e und [[Elastomer]]e.
 
Kunststoffe werden zu Formteilen, [[Halbzeug]]en, [[Faser]]n oder [[Folie]]n weiterverarbeitet. Sie dienen als [[Verpackung]]smaterialien, [[Textilfaser]]n, [[Wärmedämmung]], Rohre, [[Bodenbelag|Bodenbeläge]], Bestandteile von [[Lack]]en, [[Klebstoff]]en und [[Kosmetika]], in der Elektrotechnik als Material für [[Isolator (Elektrotechnik)|Isolierung]]en, [[Leiterplatte]]n, Gehäuse, im Fahrzeugbau als Material für [[Reifen]], [[Polsterung]]en, [[Armaturenbrett]]er, [[Benzintank]]s und vieles mehr. In Wirtschaftsstatistiken werden [[Chemiefaser]]n, sowie [[Kunstharz]]e in Lack- und Klebstoffen oft von anderen Kunststoffen getrennt ausgewiesen.
 
Die jeweiligen Makromoleküle eines Kunststoffes sind [[Polymer]]e und daher aus [[Konstitutionelle Repetiereinheit|wiederholenden Grundeinheiten]] aufgebaut. Die Größe der Makromoleküle eines Polymers variiert zwischen einigen tausend bis über eine Million Grundeinheiten. Beispielsweise besteht das Polymer [[Polypropylen]] ([[Kurzzeichen (Kunststoff)|Kurzzeichen]] PP) aus sich vielfach wiederholenden Propyleneinheiten. Die Polymere können unverzweigte, verzweigte oder [[Vernetzung (Chemie)|vernetzte]] Moleküle sein.
 
Die Polymere können aus Naturstoffen gewonnen oder rein synthetisch sein. Synthetische Polymere werden durch [[Kettenpolymerisation]], [[Polyaddition]] oder [[Polykondensation]] aus [[Monomer]]en oder [[Prepolymer]]en erzeugt. Halbsynthetische Kunststoffe entstehen durch die Modifikation natürlicher Polymere (vorwiegend [[Cellulose|Zellulose]] zu [[Zelluloid]]), während andere [[Biokunststoff|biobasierte Kunststoffe]] wie [[Polymilchsäure]] oder [[Polyhydroxybuttersäure]] durch die Fermentation von Zucker oder Stärke hergestellt werden.
 
Zwischen 1950 und 2015 wurden weltweit rund 8,3 Mrd. Tonnen Kunststoff hergestellt – dies ergibt etwa 1 Tonne pro Kopf der Weltbevölkerung. Die Hälfte hiervon stammt aus den letzten 13 Jahren. Von dieser Menge wurden ca. 6,3 Mrd. Tonnen zu [[Abfall]], der zu 9 % [[Recycling|recycelt]], zu 12 % verbrannt und zu 79 % auf [[Müllhalde]]n deponiert wurde bzw. sich in der Umwelt anreichert.<ref name="Geyer 2017">{{Literatur | Autor=Roland Geyer et al. | Titel=Production, use, and fate of all plastics ever made | Sammelwerk=Science Advances | Band=3 | Nummer= | Jahr=2017 | Seiten=e1700782 | DOI=10.1126/sciadv.1700782}}</ref>
 
== Zu weiteren Themen siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kunststoff}}
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Kunststoffe}}
* {{WikipediaDE|Kategorie:Kunststoff}}
* {{WikipediaDE|Kunststoff}}
 
== Literatur ==
=== Bücher ===
* Karl Oberbach u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''Saechtling Kunststoff-Taschenbuch.'' 29. Auflage. Carl-Hanser-Verlag, München 2004, ISBN 3-446-22670-2.
* Otto Friedrich Schwarz: ''Kunststoffkunde.'' 7. Auflage. Vogel, Würzburg 2002, ISBN 3-8023-1917-6.
* Gottfried W. Ehrenstein: ''Polymer-Werkstoffe.'' 2. Auflage. Carl-Hanser-Verlag, München 1999, ISBN 3-446-21161-6.
* Hans Domininghaus: ''Die Kunststoffe und ihre Eigenschaften.'' 6. Auflage. Springer, Berlin/ Heidelberg 2005, ISBN 3-540-21410-0.
* Reinhard Gächter, Helmut Müller: ''Kunststoffadditive. Stabilisatoren, Hilfsstoffe, Weichmacher, Füllstoffe, Verstärkungsmittel, Farbmittel für thermoplastische Kunststoffe. '' 3. Ausgabe. Hanser-Verlag, München/ Wien 1990, ISBN 3-446-15627-5.
* Jürgen Dispan: ''Kunststoffverarbeitung in Deutschland. Branchenreport 2013.'' (= IMU-Informationsdienst Nr. 4–2013). Stuttgart 2013. [http://www.imu-institut.de/stuttgart/tidings/news_article.2013-11-14.9772677807/ Link zur Branchenstudie]
 
=== Zeitschriften und Aufsätze ===
* [http://www.kunststoff-magazin.de/ ''Kunststoff-Magazin''.] Die Kennziffern-Fachzeitschrift der Kunststoff- und Kautschukbranche. Hoppenstedt, Darmstadt ab 1995 {{ISSN|0941-8520}}
* ''[http://www.plastverarbeiter.de/ Plastverarbeiter]'' (PV). internat. Fachzeitschr. für Verarbeitung, Gestaltung und Anwendung von Kunststoffen. Hüthig, Heidelberg 1.1950,Apr.ff. {{ISSN|0032-1338}}
* ''Kunststoffe, Synthetics''. Fachzeitschrift für Herstellung, Verarbeitung und Anwendung von Kunststoffen und neuen Werkstoffen. Vogt-Schild, Solothurn 23.1992,6ff. {{ISSN|1021-0601}}
* ''[http://www.kunststoffe.de/ Kunststoffe] (KU). Werkstoffe, Verarbeitung, Anwendung''. Organ deutscher Kunststoff-Fachverbände. Fachzeitschrift für Kunststofftechnik. Hanser, München 1.1911ff. {{ISSN|0023-5563}}
* {{Literatur|Autor=Harald Cherdron|Titel=Moderne Aspekte der Kunststoffe|Sammelwerk=Chemie in unserer Zeit|Band=9|Nummer=1|Datum=1975-02|Seiten=25–32|DOI=10.1002/ciuz.19750090105}}
* Karlheinz Hillermeier und Albrecht Hille: ''Polyesterfaserverstärkung von duroplastischen Formmassen, BMFT Forschungsbericht, T83–155 '' (1983), {{ISSN|0340-7608}}
* Klaus G. Kohlepp: ''[https://www.kunststoffe.de/kunststoffe-zeitschrift/archiv/artikel/entwicklungsgeschichte-der-kunststoffe-wachstum-im-wandel-der-zeiten--526424.html Wachstum im Wandel der Zeiten – Entwicklungsgeschichte der Kunststoffe].'' In: ''Kunststoffe.'' 5/2005, S. 22–32 (2005).
* Hans Priess: ''Zur Umbenennung der Kunststoffe in „Polyplaste“.'' In: ''Chemiker-Zeitung.'' 74(21) (1950), S. 265 ff., {{ISSN|0009-2894}}
* {{Literatur|Autor=Dietrich Braun|Titel=Der lange Weg zum Makromolekül – Polymerforschung vor Hermann Staudinger|Sammelwerk=Chemie in unserer Zeit|Band=46|Nummer=5|Jahr=2012|Seiten=310–319|DOI=10.1002/ciuz.201200566}}
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Plastics|Kunststoff}}
{{Wikibooks|Organische Chemie für Schüler/ Kunststoffe}}
{{Wiktionary}}
* [http://www.chemie.fu-berlin.de/chemistry/kunststoffe/tabelle.htm Kunststoff-Tabelle]
* {{Webarchiv | url=http://magazin.bayerbms.de/internet/umagazin_a0706.nsf/id/DE_Plastik_ist_die_Zukunft_mein_Junge | wayback=20080119213806 | text=Unternehmensmagazin: ''Plastik ist die Zukunft, mein Junge''.}} Amüsant und leicht geschriebener Artikel über den Imagewandel und die Bedeutung von Kunststoff
* [http://www.plasticseurope.org/ PlasticsEurope] – Vereinigung europäischer Kunststoffhersteller
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=s|GND=4033676-1}}
 
[[Kategorie:Kunststoffe|!]]
 
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 9. Dezember 2018, 10:00 Uhr

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